Die Spra­che der Herr­schaft – und der Ohn­macht Lek­ti­on 14: So wahr mir Gott helfe

Lese­zeit15 min
Mag­Ma legt hier­mit die seit 2012 als Video vor­lie­gen­den und basie­rend auf Über­le­gun­gen von Anfang der 90er Jah­re ent­stan­den Lek­tio­nen zur »Spra­che der Herr­schaft und der Ohn­macht« von malcom.z vor. Nicht alle ursprüng­lich als Video­pod­cast ver­fass­ten Lek­tio­nen eig­nen sich zur schrift­li­chen Ver­öf­fent­li­chung. Daher die Lücken in der Num­me­rie­rung. Vie­le Lek­tio­nen ver­wei­sen auf ande­re und zum bes­se­ren Ver­ständ­nis der The­sen emp­fiehlt es sich die Lek­tio­nen nicht iso­liert zu betrachten.

Lek­ti­on 18: Ein­fahrt frei! Der tag­täg­li­che Ari­sie­rungs- Ghetto-Terror

Lek­ti­on 19: Indi­rek­te Behaup­tun­gen und Beweise

Lek­ti­on 20: Die Wei­ber wer­den gefickt, die Ker­le krie­gen die Eier abgeschnitten

Lek­ti­on 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rech­te / EIN Recht / MEI­NE Rech­te / MEIN Recht, recht – rechts

Lek­ti­on 22: »Ras­sen­theo­rie« und »Tota­li­ta­ris­mus­theo­rie«

Lek­ti­on 23: Natür­li­cher Tod – Frei­tod – Selbst­mord – Schuldeingeständnis

Lek­ti­on 24 – 1: Der Stäh­ler­ne – als Antichrist

Lek­ti­on 24 – 2: Der Stäh­ler­ne – von Trotz­ki über Goeb­bels und Wlas­sow zu Chruschtschow

Lek­ti­on 24 – 3: Der Stäh­ler­ne – Katyn

Lek­ti­on 25: Der soge­nann­te Stalinismus

Lek­ti­on 26: Der soge­nann­te Popu­lis­mus und/​oder Rechtspopulismus

Lek­ti­on 28: AusländerhaSS

Lek­ti­on 29: Verschwörungstheorie

Lek­ti­on 30: Lügen­pres­se halt die Fresse

Lek­ti­on 31: Poli­ti­scher Analphabetismus

Lek­ti­on 32: Ost­deutsch­land (Ost­wör­ter I)

Lek­ti­on 33: Die Ost­deut­schen (Ost­wör­ter II)

Lek­ti­on 35: Ost­al­gie (Ost­wör­ter IV)

Lek­ti­on 36: Ost­mu­sik und Ost­rock (Ost­wör­ter V)

Lek­ti­on 14: So wahr mir Gott helfe

Ver­ehr­te Teil­neh­mer an die­sem Lehr­gang, bit­te den Ein­druck von die­ser Sze­ne im Gedächt­nis abspei­chern, also sowohl was zu ver­ste­hen ist, als auch, wie die­se Sze­ne emo­tio­nal beein­druckt [Die Ver­ei­di­gung Gaucks, sie­he Video].

2. Die hier ange­wen­de­te For­mel »So wahr mir Gott hel­fe« ist für uns einer der, wenn nicht der Spit­zen­rei­ter in Sachen Ver­blö­dung und Ver­ar­sche des deut­schen Volks. Und so ver­ständ­lich es ist, daß ehr­li­chen patrio­tisch gesinn­ten Deut­schen ange­sichts der Per­son­na­ge die­ses Staats immer und immer wie­der der bekann­te Max-Lie­ber­mann-Satz ein­fällt, daß man jar nich so ville fres­sen kann, wie man kot­zen möch­te, so wird durch die­se Evo­ka­tio­nen zumin­dest auch ver­deckt, was allein schon der Text für Freß­at­ta­cken aus­lö­sen müßte.

3. Ande­re weit ver­brei­te­te und oft gebrauch­te Ver­blö­dungs­sprü­che und ‑Wör­ter wie Arbeit­ge­ber-Arbeit­neh­mer, indi­rek­te Behaup­tun­gen wie Rassen-»Theorie« und Totalitarismus-»Theorie« usw. sind in ihrer Wir­kung ähn­lich ver­hee­rend, wer­den aber doch wenigs­tens gele­gent­lich von dem einen oder der ande­ren so oder so ver­däch­tig gefun­den, wenn auch die meis­ten den Betrug jeweils nicht ent­schlüs­seln können.

4. Wir fin­den die­se For­mel von Got­tes Hil­fe im pro­vunG, Arti­kel 56 (Zitat):

Der Bun­des­prä­si­dent leis­tet bei sei­nem Amts­an­tritt vor den ver­sam­mel­ten Mit­glie­dern des Bun­des­ta­ges und des Bun­des­ra­tes fol­gen­den Eid:

Ich schwö­re, daß ich mei­ne Kraft dem Woh­le des deut­schen Vol­kes wid­men, sei­nen Nut­zen meh­ren, Scha­den von ihm wen­den, das Grund­ge­setz und die Geset­ze des Bun­des wah­ren und ver­tei­di­gen, mei­ne Pflich­ten gewis­sen­haft erfül­len und Gerech­tig­keit gegen jeder­mann üben wer­de. So wahr mir Gott hel­fe. Der Eid kann auch ohne reli­giö­se Beteue­rung geleis­tet werden.

Es folgt dann der eben im O‑Ton gehör­te Text. Arti­kel 56 schließt dann mit der Bemer­kung: Der Eid kann auch ohne reli­giö­se Beteue­rung geleis­tet werden.

5. Wir stol­pern schon mal über die Dop­pel­deu­tig­keit des hier ver­wen­de­ten Wor­tes »üben«. Dies kann inner­halb des Kon­texts sowohl das Aus­üben, als auch das Üben mei­nen, das man prak­ti­ziert, bevor man etwas tat­säch­lich tut oder statt­des­sen. Vor einem Kon­zert übt der Sän­ger oder die Band, Kos­mo­nau­ten üben den Raum­flug, bevor sie ihn antre­ten usw. Klar ist: Der Volks­ge­nos­se soll das aus­üben ver­ste­hen, ohne zu fra­gen, inwie­weit die­ses Ver­ste­hen tat­säch­lich zutref­fend ist und ob es nicht tat­säch­lich das ande­re Üben ist. Der­glei­chen Indif­fe­ren­zen wer­den von der ari­schen Herr­schaft gern zur Volks­ver­ar­schung benutzt. Tat­säch­lich deu­tet ja das Her­ren­men­schen­tum der Staats­bon­zen dar­auf hin, daß sie »Gerech­tig­keit gegen jeder­mann« immer nur üben, aber nie aus­üben. Denn sie sind tra­di­tio­nell sehr asym­me­trisch »gerecht«, je nach­dem, ob gegen­über US-Bür­gern oder Rus­sen, Rei­chen oder Armen, Mäch­ti­gen oder Schwa­chen, Brd-Bon­zen und SS-Mör­dern oder fried­fer­ti­gen DDR-Bür­gern usw. Von der »Gerech­tig­keit« gegen sich selbst, die ihnen die Taschen und Kon­ten füllt, gar nicht erst zu reden.

6. Und direkt auf die­se Ver­ar­sche folgt dann die nächs­te, noch grö­ße­re mit der For­mel, um die es hier gehen soll: So wahr mir Gott helfe.

Zunächst kön­nen und müs­sen wir fest­stel­len, daß die­se For­mel kein ver­nünf­ti­ger, voll- und eigen­stän­di­ger Satz ist. Es han­delt sich einer­seits um ein Anhäng­sel des vor­ste­hen­den Texts, das sich auf die­sen bezieht, ande­rer­seits um eine Aus­las­sung, eine soge­nann­te Ellip­se. Hier die sprach­wis­sen­schaft­li­che Defi­ni­ti­on: Erspa­rung von Rede­tei­len, die zum Ver­ständ­nis ent­behr­lich sind, da sie sich aus Kon­text oder Situa­ti­on ergibt; für die Set­zung von Ellip­sen sind in der Regel sprach­öko­no­mi­sche Grün­de maß­ge­bend … (Zitiert aus: Klei­nes Wör­ter­buch sprach­wis­sen­schaft­li­cher Ter­mi­ni, VEB Biblio­gra­phi­sches Insti­tut Leip­zig 1981).

7. Wir ergän­zen: Zuwei­len sind auch Täu­schung und Betrug Grund genug, die Ellip­se zu verwenden.

Betrach­ten wir nun aus­sa­ge­lo­gisch die­sen Amts­eid, der ja immer­hin Teil des höchs­ten Staats­texts der Brd ist, der der Volks­ge­nos­sen­schaft und der Welt ver­lo­gen als Ver­fas­sung ver­kauft wird, obwohl er nie mehr als ein pro­vi­so­ri­sches Grund­ge­setz war und aller­al­ler­spä­tes­tens seit 1990 zudem ungül­tig ist. So zu tun, als sei ein pro­vunG eine Ver­fas­sung, ent­spricht der Falsch­sprech­tech­nik, Wör­ter syn­onym zu ver­wen­den, die kei­ne Syn­ony­me sind, wie z.B. »Faschis­mus« und »Natio­nal­so­zia­lis­mus« und die Volks­ge­nos­sen dadurch zu beleh­ren, die Nazis sei­en so eine Art Sozia­lis­ten gewe­sen, als ob Kom­mu­nis­ten und Juden umbrin­gen sowie Welt­krie­ge anzet­teln kei­ne tra­di­tio­nell reak­tio­nä­ren Beschäf­ti­gun­gen wären und als ob Groß­in­dus­trie­el­le je Sozia­lis­ten gespon­sert hät­ten, wie sie es mit den Hit­le­ris­ten taten, und als ob Hin­den­burg auf Geheiß der Rei­chen und Mäch­ti­gen der Wei­ma­rer Repu­blik je die Regie­rungs­ge­walt an Sozia­lis­ten über­ge­ben hät­te! Nur mal so als eini­ge logi­sche Bei­spie­le, die Lügen der Brd-Staats­pro­pa­gan­da zu erken­nen und zu wider­le­gen. Fürs eige­ne Den­ken wie für die Dis­kur­se mit anderen.

8. Die Ideo­lo­gen des Sys­tems tun hier so, als kön­ne man sich von einem dritt­klas­si­gen Schau­spie­ler ope­rie­ren las­sen, nur weil der 10 Jah­re lang in einer Arzt­se­rie mit­ge­spielt hat. Die Gleich­set­zung vom Wesen einer Sache oder Bewe­gung mit deren Namen, also die Nicht­un­ter­scheid­bar­keit von Wesen und Erschei­nung ist eine wich­ti­ge Basis jeder jesus­fun­da­men­ta­lis­ti­schen Ideo­lo­gie und kommt hier zum Aus­druck. Übri­gens im Gegen­satz zur wis­sen­schaft­li­chen Welt­an­schau­ung der west­welt­weit wei­test­ge­hend besieg­ten mar­xis­ti­schen Arbei­ter- und Staatsbewegung.

Wir haben es mit fol­gen­den Aus­sa­gen bzw. Behaup­tun­gen zu tun:

9.1

Aus­sa­ge A0: Ich schwöre

Aus­sa­ge A1: Kraft dem Wohl des deut­schen Vol­kes widmen.

Aus­sa­ge A2: Nut­zen mehren

Aus­sa­ge A3: Scha­den vom Volk wenden

Aus­sa­ge A3: Grund­ge­setz und die Geset­ze des Bun­des wah­ren und verteidigen

Aus­sa­ge A5: Pflich­ten gewis­sen­haft erfüllen

Aus­sa­ge B: So wahr mir Gott helfe.

9.2

Die Aus­sa­ge B ist, wie schon erwähnt, eine Ellip­se bzw. ent­hält die­se, also eine unvoll­stän­di­ge Aus­sa­ge, die sich auf die vor­her­ge­hen­den A(0 – 5) bezieht. Aber auf wel­che und wie? Wir fül­len hier die Lücke:

Der den Amts­eid Leis­ten­de sagt mit B: Die Aus­sa­ge A(0 – 5) soll so wahr sein, wie die Behaup­tung, daß Gott MIR hilft. Die Jesus­for­mel stellt also eine Bedin­gung, näm­lich dafür, inwie­weit das vor­her Gesag­te über­haupt gül­tig sein soll bzw. wie die Aus­sa­ge letzt­lich lau­tet. Wäh­rend Aus­sa­ge A(0 – 5) für sich allein ein voll­stän­di­ger, nicht falsch zu ver­ste­hen­der Amts­eid ist bzw. wäre, also eines Rechts­staats wür­dig, ent­wer­tet die Jesus­for­mel als Aus­druck und in Durch­füh­rung des staat­lich dik­tier­ten Jesus­fun­da­men­ta­lis­mus die­sen Amts­eid voll­stän­dig, ver­kehrt ihn in sein Gegen­teil und stellt damit eine der größ­ten Ver­ar­sche der Deut­schen seit 1949 dar. Schon des­halb, weil es bis­lang fast nie­mand merkt und also weiß.

Die Logik die­ses Kon­strukts ist inet­wa so auszudrücken:

10.

Wenn B = wahr, dann A(0,1,2,3,4,5) = wahr.

Wenn B = unwahr, dann A(0,1,2,3,4,5) = unwahr.

11. Also hängt nun für die Bewer­tung die­ses Schwurs alles davon ab, ob Gott hilft oder nicht. Und nicht nur all­ge­mein, son­dern kon­kret dem Schwö­ren­den, dem­je­ni­gen, der den Amts­eid leis­tet. Denn die Ein­hal­tung der Ver­spre­chen A wer­den ja von B abhän­gig gemacht und B heißt »so wahr MIR Gott hel­fe« und nicht irgend wem.

12. Der Wis­sen­schaft­ler, und also nicht abhän­gig von irgend einem Aber­glau­ben, gesteht jedem wirk­lich reli­giö­sen Men­schen zu, daß der reli­giö­se Glau­ben an einen Gott und des­sen Wohl­ta­ten oder auch Gemein­hei­ten ihm hel­fen kann, das Leben zu bewäl­ti­gen. Der Glau­ben an Gott, nicht Gott selbst. Ob es nun das eines ehr­li­chen Die­ners an der Mensch­heit oder das eines Groß­ver­bre­chers sei. Das ent­spricht uralter, viel­fach beleg­ter Erfah­rung. Adolf Hit­ler war ja schließ­lich auch Katho­lik, und also wird ihm wohl sein Glau­ben auch gehol­fen haben, 50 bis 60 Mil­lio­nen Men­schen umzu­brin­gen, und also hat es auch mit dem Kon­kor­dat so pri­ma geklappt, schon im Mai 1933, also ein gutes Vier­tel­jahr, nach­dem er Kanz­ler gewor­den war.

Der Glau­be an Gott und die Hil­fe des Glau­bens ist aber etwas ande­res als Gott selbst. Die Aus­sa­ge B heißt ja nicht: So wahr der Glau­be mir helfe.

Von einer Hil­fe Got­tes an irgend jeman­den, der mit die­ser For­mel je geschwo­ren hat, ist bis­lang nicht nur nichts bekannt, wir fin­den statt­des­sen nur Gegenbeispiele.

13. Neh­men wir z. B. den Paten von Oggers­heim, den frü­he­ren berüch­tig­ten Lieb­ha­ber von Pfar­rers­töch­tern der Kate­go­rie grau­es Mäus­chen, die er gern zu sei­nem Mädel­chen mach­te, um dann den Kanz­ler­job an sie zu ver­er­ben. Wie jeder ande­re Mafia-Pate auch.

Der ewi­ge Adolf-Pimpf Kohl muß­te das Kanz­lern 1998 auf­ge­ben, wodurch die ihm nach­fol­gen­den SPD­ler fest­stell­ten, daß er hoch­wich­ti­ge Akten hat schred­dern las­sen. Rechts­wid­rig. Alle Jah­re wie­der ver­wi­schen die Regie­ren­den die Spu­ren ihrer Ver­bre­chen. Und nen­nen des­halb den Laden Rechts­staat. Aber wehe, der Durch­schnitts­steu­er­zah­ler, kann sei­ne Akte nicht vor­le­gen! Den­noch wur­den die schwar­zen Wahl­krampf-Kas­sen offen­sicht­lich, CDU-Kan­ther wur­de von einem Brd-Gericht ver­ur­teilt, Kohl, sein kri­mi­nel­ler Boss, wur­de wegen der »Pein­lich­keit«, als die das Ver­bre­chen dann ver­kauft wur­de, aller­dings nicht vor Gericht gestellt. Von wegen Rechts­staat und Gleich­heits­grund­satz! Den­noch muß­te die CDU paar Mil­lio­nen für den Betrug, also gekauf­te Wah­len durch Wäh­ler- und Wahl­hel­fer-Kor­rum­pie­rung, kri­mi­nel­le Par­tei­en­fi­nan­zie­rung zurück­zah­len, und also ging der Fet­te auf Tin­gel­tour durchs Land. Die Pro­fi­teu­re sei­ner Poli­tik, also der Steu­er- und Sub­ven­ti­ons- und sons­ti­gen Pri­vi­le­gie­run­gen und Schen­kun­gen lie­ßen sich nicht lum­pen und zahl­ten einen Bruch­teil der Sum­me, die sie rechts­wid­rig ergau­nert hat­ten, an Kohl zurück, wodurch sich eine Stra­fe ein wei­te­res Mal in eine Beloh­nung umwan­del­te. Wie übli­chen in die­sem ScheiSS-Staat für die pri­vi­le­gier­ten Kri­mi­nel­len, ob sie nun Kohl, Lamb­s­dorff, Fried­mann, Lan­dowsky oder sonst­wie hei­ßen. Und der Pate von Oggers­heim, ein gemei­ner Staats-Kri­mi­nel­ler, gilt im Jahr 2012 als höchs­ter und aller Ehren wert, und die Deut­schen haben einen Kri­mi­nel­len mehr auf ’ner Brief­mar­ke. Wie schon in den 1930ern.

Bekannt­lich hat­te die­ser 1998 – 2000 ent­tarn­te Staats­gangs­ter von 1982 bis 1994, sei­ner letz­ten Wahl, auch den »So wahr mir Gott helfe«-Spruch ver­wen­det. Wir fra­gen nun: Hat Gott ihm geholfen?

14.

1. Bei der Ein­rich­tung der schwar­zen Kassen.

15. Kohl selbst hat nach der Ent­tar­nung der kri­mi­nel­len Basis sei­ner Regie­rungs­ge­schäf­te ihre Ein­rich­tung nie selbst auf Gott zurück­ge­führt, was nach der Prä­am­bel des pro­vunG der abso­lu­te Ent­schul­di­gungs­grund gewe­sen wäre. Er hat nicht gesagt: Aber Gott hat mir doch gehol­fen bei der Ein­rich­tung der schwar­zen Kas­sen, beim Schred­dern der Akten usw. Auch von nie­mand ande­rem hat man der­glei­chen gehört oder gele­sen. Er hat also Got­tes Hil­fe und also die Wahr­heit sei­nes Amts­eid-B-Teils – bezo­gen auf sei­ne kon­kre­ten Ver­bre­chen – nie selbst behaup­tet. Aber auch nichts, was über die schwar­zen CDU-Kas­sen, was über das Schred­dern der Akten usw. offen­bar wur­de, hat sonst irgend­wie zu Gott geführt. Wenn es Gott gäbe, und Gott wäre halb­wegs so, wie sei­ne mie­ses­ten oder auch ehr­li­chen Pro­pa­gan­dis­ten ihn beschrei­ben, wür­de der bei sol­chem Schweins­kram über­haupt mit­ge­macht haben? Wie kann so einer wie Kohl bei sei­ner Wahl behaup­ten, Gott wür­de ihm dabei auf alle Fäl­le hel­fen?! Jeden­falls hat Kohl unmit­tel­bar nach sei­ner Wahl behaup­tet, sein Ver­spre­chen, die Inter­es­sen des deut­schen Volks zu wah­ren, sol­le so wahr sein, wie die Behaup­tung, Gott wür­de ihm hel­fen. Wir kom­men zu dem Schluß: Gott hat defi­ni­tiv NICHT gehol­fen, die schwar­zen Kas­sen ein­zu­rich­ten. Die Behaup­tung Kohls im Amts­eid, die Hil­fe Got­tes an Ihm wäre wahr, ist falsch und erlo­gen. Eines rechts­staat­li­chen Kanz­lers unwür­dig. Und zudem inner­halb eines Rechts­staats nicht tole­rier­bar und zudem strafwürdig.

16.

2. Das Auf­flie­gen der schwar­zen Kassen.

17. Die jesus­fun­da­men­ta­lis­ti­schen Ideo­lo­gen stel­len ihren Gott als all­mäch­tig vor. Wenn Gott dem Paten von Oggers­heim half und die­ser Hel­fer all­mäch­tig war und ist, wie konn­ten dann die schwar­zen Kas­sen über­haupt auf­flie­gen? Neben­bei haben wir ja hier auch das Pro­blem, wel­ches wir in Lek­ti­on 1 schon ange­spro­chen haben: Es schwört ja nicht nur einer: Da schwört der CDU­ler wie auch der SPD­ler und der FDPler und die soge­nannt Grü­ne Göring-Eckardt, die jeweils ent­ge­gen­ge­setz­te Diä­ten-Kor­rup­ti-Inter­es­sen haben, und kreuz und quer schwö­ren die auf den sel­ben Gott, wie es ja noch nicht so lan­ge her ist, daß die deut­sche Wehr­macht mit dem sel­ben Gott gegen Frank­reich zog, daß sich eben­falls von dem sel­ben Katho­lo-Jesus Hil­fe ver­sprach. Wenn also der CDU-ler die­sel­be Got­tes­hil­fe in Anspruch nimmt wie der SPD­ler, Gott jeweils all­mäch­tig ist, aber dann doch nichts ande­res pas­siert, als wozu die jewei­li­gen Gem­ein­lin­ge jeweils fähig oder unfä­hig sind, und was also auch ohne Got­tes­schwur genau­so pas­sie­ren wür­de, wie wahr kann dann Got­tes Hil­fe sein? Und was wäre sie nüt­ze? Mal gewin­nen die einen, mal gewin­nen die ande­ren. Nicht anders als über­all auf der Welt, mit und ohne Gottesgeschwätz.

18. Wir sehen also: Gott hilft ganz und gar nicht. Schon gar nicht hat er dem Paten von Oggers­heim gehol­fen, schwar­ze Kas­sen ein­zu­rich­ten und zu füh­ren und ihn vor deren Auf­flie­gen zu bewah­ren. Wenn über­haupt etwas hilft beim Lügen, Betrü­gen, Selbst-Berei­chern und Rei­chen­be­güns­ti­gen, Ver­ar­schen der Volks­mas­sen, Vom-Zaun-Bre­chen von Krie­gen, dann ist es – even­tu­ell – der Glau­be an Gott, auf jeden Fall aber die Zuge­hö­rig­keit zu der Kas­te der Ein­zah­ler in die Jesus­kas­se aus Grün­den der eige­nen Kor­rupt­heit und der­je­ni­gen der ande­ren Jesus­kas­sen­zah­ler. Ein­zah­ler in die Jesus­kas­se zu sein, macht den Ein­zah­ler für die ande­ren Jesus­kas­sen­ein­zah­ler erkenn­bar, und erhöht also die Chan­ce, in die höchs­ten hier­ar­chi­schen Ebe­nen der Staats­kri­mi­na­li­tät und in die höchs­ten Lügen­lo­gen auf­stei­gen zu dürfen.

Die Behaup­tung, an Gott zu glau­ben, ist eben­falls zunächst nicht mehr als eine Behaup­tung, die wahr sein kann oder falsch. Pseu­do­be­wie­sen wird die­se durch TV-Bil­der, da Amts­in­ha­ber Staats­ak­te rechts­wid­rig in Kir­chen vor­neh­men, Jesus-Sprü­che schwur­beln, ihre Haß­kreu­ze in Gerichts­sä­len und sons­ti­ge Amts­bu­den auf­hän­gen las­sen. Usw. Jesus und die gesam­te Drei­ein­fal­tig­keit wer­den also i.d.R. mit Rechts­brü­chen »bewie­sen«. Rechts­brü­che als »Bewei­se« für Unrechtsstaatsverlogenheit.

19. Dar­aus ergibt sich wie­der­um: Wer die Jesus­for­mel beim Amts­eid benutzt hat, macht sich des Mein­eids schul­dig, wenn er oder sie sei­ne oder ihre Kraft dem Woh­le des deut­schen Vol­kes wid­met, des­sen Nut­zen mehrt, Scha­den von ihm wen­det, das Grund­ge­setz und die Geset­ze des Bun­des wahrt und ver­tei­digt, seine/​ihre Pflich­ten gewis­sen­haft erfüllt und Gerech­tig­keit gegen jeder­mann übt. Zur Pro­ble­ma­tik des Übens haben wir ja oben schon ausgeführt.

Nur wer kor­rupt ist, sich selbst berei­chert, das Volk ver­arscht, kriegs­lüs­tern ist, hat KEI­NEN Mein­eid geschwo­ren, wenn er oder sie die Jesus­for­mel benutzt hat.

Genau genom­men dop­pelt: Denn der B‑Satz ist ja eine Lüge.

20. Und es ist regel­mä­ßig ange­sichts die­ses Befunds immer beson­ders komisch – auch und gera­de wenn die­se Komik fast nie­mand bemerkt – wenn empör­te, erzürn­te, wüst schimp­fen­de West-Brd-ler den Koh­lis­ten und Mer­ke­lei­en und Schrö­de­ria­nern usw. vor­wer­fen, sie wür­den den Amts­eid gebro­chen haben und sowie­so nicht ein­hal­ten und miß­ach­ten. NEIN!!! Genau das Gegen­teil ist der Fall: Die Selbst­be­rei­che­rung, das vie­le Unrecht, das Ver­ach­ten des Vol­kes und sei­ne Ver­asche ent­spricht genau dem Schwur, den die­se Typen geleis­tet haben.

Ein­mal mehr wird hier unse­re schö­ne deut­sche Spra­che in der Wei­se miß­braucht, daß etwas ande­res gesagt wird, als der Bums­bür­ger ver­ste­hen soll und also ver­steht. Und so lan­ge sich die Deut­schen der­art hin­ters Licht und an der Nase her­um­füh­ren las­sen, kann sich die Obrig­keit angst­frei zurück­leh­nen und ihren Geschäf­ten zum Scha­den der Men­schen­heit und der Erde nachgehen.

21. Hier­her gehört noch ein klei­ner Nach­satz. Einer der bekann­tes­ten Pro­pa­gan­da-Sät­ze der Brd lau­tet, daß es sich beim pro­vunG um die bes­te Ver­fas­sung han­de­le, die die Deut­schen je hat­ten. Die­ser Satz ent­hält min­des­tens drei Lügen: 1. Es wird so getan, als sei das pro­vunG eine Ver­fas­sung, was aber nicht der Fall ist. 2. Die­ser Satz ist sprach­lo­gisch das Ergeb­nis eines Ver­gleichs von min­des­tens 3 Ver­gleichs­ge­gen­stän­den, da der Super­la­tiv erst ab drei Ver­gleichs­ge­gen­stän­den ver­wen­det wird. Ein sol­cher Ver­gleich durch die Ergeb­nis­ver­kün­der hat aber nie statt­ge­fun­den 3. Die bes­te Ver­fas­sung, die die Deut­schen je hat­ten war und ist die der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Repu­blik von 1968 bzw. 1974.

22. Der Text des pro­vunG reicht ein­mal mehr nicht ein­mal an die Wei­ma­rer Ver­fas­sung von 1919 her­an, die auch ihre Schwach­stel­len hat­te aus heu­ti­ger Sicht. Was im pro­vunG der Arti­kel 56 regelt, for­mu­lier­te in der Wei­ma­rer Ver­fas­sung der Arti­kel 42:

Der Reichs­prä­si­dent leis­tet bei der Über­nah­me sei­nes Amtes vor dem Reichs­tag fol­gen­den Eid:

Ich schwö­re, daß ich mei­ne Kraft dem Woh­le des deut­schen Vol­kes wid­men sei­nen Nut­zen meh­ren, Scha­den von ihm wen­den, die Ver­fas­sung und die Geset­ze des Reichs wah­ren, mei­ne Pflich­ten gewis­sen­haft erfül­len und Gerech­tig­keit gegen jeder­mann üben werde.

Die Bei­fü­gung einer reli­giö­sen Beteue­rung ist zulässig.

Also z.B.: »Mit Gott« oder wie auch immer. Wir sehen, daß die For­mel des pro­vunG, also der A‑Teil, im wesent­li­chen aus der Wei­ma­rer Ver­fas­sung über­nom­men ist, und alles, was sie an Schein-Ver­bes­se­rung auf­zu­wei­sen hat, ist die Umnu­me­rie­rung von 42 auf 56. Die Wei­ma­rer Ver­fas­sung hat für den Amts­eid eine gera­de und ehr­li­che, nicht miß­zu­ver­ste­hen­de For­mel ange­bo­ten, wäh­rend das pro­vunG die Leu­te hin­ters Licht führt. Was wäre dar­an »best«?

Wir sehen an die­sem Bei­spiel, das pro­vunG ist schon gegen die Wei­ma­rer Ver­fas­sung ein schlim­mer Rück­schritt, und da die DDR-Ver­fas­sung von 1948/1949 eine Ver­bes­se­rung der Wei­ma­rer war und als sol­che nach­zu­le­sen ist, der böse Sta­lin und die bösen Kom­mu­nis­ten den Deut­schen mit der DDR-Ver­fas­sung eine sehr gute deut­sche Ver­fas­sung zuge­stan­den haben, wäh­rend die Ami- und Brit-Besat­zer, die Fran­zo­sen hat­ten nicht all­zu viel zu sagen, und ihre Roll­back-Nazi-Kol­la­bo­ra­teu­re den West­deut­schen nur ein ziem­lich mie­ses ami- und nazi­mä­ßi­ges pro­vi­so­ri­sches Grund­ge­setz dik­tiert haben. Und die West­deut­schen haben sich das gefal­len las­sen, wie sie sich die gan­ze ande­re Nazi­sup­pe auch haben anrüh­ren las­sen. Und nun dür­fen wir sie alle gemein­sam aus­löf­feln. Q.e.d.

23. Hier also noch ein­mal die Sze­ne, die wir ein­gangs gezeigt haben; bit­te den jet­zi­gen Ein­druck mit dem von vor­hin abglei­chen! Denn: Das Ver­glei­chen ist eine Grund­tech­nik der Erkennt­nis. Vgl.: Die Lek­ti­on zum The­ma »Das kann man nicht ver­glei­chen!«.

Die Lek­ti­on 14 als Video:

Bild: Eid der Treue zu Adolf Hit­ler, unter­zeich­net von Anton Mus­sert. Das Doku­ment wur­de auch unter­zeich­net durch Adolf Hit­ler und Hans Hein­rich Lam­mers, Chef der Reichs­kanz­lei und Reichs­mi­nis­ter (NIOD Insti­tuut voor Oorlogs‑, Holo­caust- en Geno­ci­de­stu­dies (CC BY 3.0))

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