Die Sprache der Herrschaft – und der Ohnmacht Lektion 14: So wahr mir Gott helfe

MagMa legt hiermit die seit 2012 als Video vorliegenden und basierend auf Überlegungen von Anfang der 90er Jahre entstanden Lektionen zur »Sprache der Herrschaft und der Ohnmacht« von malcom.z vor. Nicht alle ursprünglich als Videopodcast verfassten Lektionen eignen sich zur schriftlichen Veröffentlichung. Daher die Lücken in der Nummerierung. Viele Lektionen verweisen auf andere und zum besseren Verständnis der Thesen empfiehlt es sich die Lektionen nicht isoliert zu betrachten.

Lektion 18: Einfahrt frei! Der tagtägliche Arisierungs‐ Ghetto‐Terror

Lektion 19: Indirekte Behauptungen und Beweise

Lektion 20: Die Weiber werden gefickt, die Kerle kriegen die Eier abgeschnitten

Lektion 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rechte /​EIN Recht /​MEINE Rechte /​MEIN Recht, recht – rechts

Lektion 22: »Rassentheorie« und »Totalitarismustheorie«

Lektion 23: Natürlicher Tod – Freitod – Selbstmord – Schuldeingeständnis

Lektion 24 – 1: Der Stählerne – als Antichrist

Lektion 24 – 2: Der Stählerne – von Trotzki über Goebbels und Wlassow zu Chruschtschow

Lektion 24 – 3: Der Stählerne – Katyn

Lektion 25: Der sogenannte Stalinismus

Lektion 26: Der sogenannte Populismus und/​oder Rechtspopulismus

Lektion 28: AusländerhaSS

Lektion 29: Verschwörungstheorie

Lektion 30: Lügenpresse halt die Fresse

Lektion 31: Politischer Analphabetismus

Lektion 32: Ostdeutschland (Ostwörter I)

Lektion 33: Die Ostdeutschen (Ostwörter II)

Lektion 35: Ostalgie (Ostwörter IV)

Lektion 36: Ostmusik und Ostrock (Ostwörter V)

Lektion 14: So wahr mir Gott helfe

Verehrte Teilnehmer an diesem Lehrgang, bitte den Eindruck von dieser Szene im Gedächtnis abspeichern, also sowohl was zu verstehen ist, als auch, wie diese Szene emotional beeindruckt [Die Vereidigung Gaucks, siehe Video].

2. Die hier angewendete Formel »So wahr mir Gott helfe« ist für uns einer der, wenn nicht der Spitzenreiter in Sachen Verblödung und Verarsche des deutschen Volks. Und so verständlich es ist, daß ehrlichen patriotisch gesinnten Deutschen angesichts der Personnage dieses Staats immer und immer wieder der bekannte Max‐​Liebermann‐​Satz einfällt, daß man jar nich so ville fressen kann, wie man kotzen möchte, so wird durch diese Evokationen zumindest auch verdeckt, was allein schon der Text für Freßattacken auslösen müßte.

3. Andere weit verbreitete und oft gebrauchte Verblödungssprüche und ‑Wörter wie Arbeitgeber‐​Arbeitnehmer, indirekte Behauptungen wie Rassen-»Theorie« und Totalitarismus-»Theorie« usw. sind in ihrer Wirkung ähnlich verheerend, werden aber doch wenigstens gelegentlich von dem einen oder der anderen so oder so verdächtig gefunden, wenn auch die meisten den Betrug jeweils nicht entschlüsseln können.

4. Wir finden diese Formel von Gottes Hilfe im provunG, Artikel 56 (Zitat):

Der Bundespräsident leistet bei seinem Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid:

Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

Es folgt dann der eben im O‑Ton gehörte Text. Artikel 56 schließt dann mit der Bemerkung: Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

5. Wir stolpern schon mal über die Doppeldeutigkeit des hier verwendeten Wortes »üben«. Dies kann innerhalb des Kontexts sowohl das Ausüben, als auch das Üben meinen, das man praktiziert, bevor man etwas tatsächlich tut oder stattdessen. Vor einem Konzert übt der Sänger oder die Band, Kosmonauten üben den Raumflug, bevor sie ihn antreten usw. Klar ist: Der Volksgenosse soll das ausüben verstehen, ohne zu fragen, inwieweit dieses Verstehen tatsächlich zutreffend ist und ob es nicht tatsächlich das andere Üben ist. Dergleichen Indifferenzen werden von der arischen Herrschaft gern zur Volksverarschung benutzt. Tatsächlich deutet ja das Herrenmenschentum der Staatsbonzen darauf hin, daß sie »Gerechtigkeit gegen jedermann« immer nur üben, aber nie ausüben. Denn sie sind traditionell sehr asymmetrisch »gerecht«, je nachdem, ob gegenüber US‐​Bürgern oder Russen, Reichen oder Armen, Mächtigen oder Schwachen, Brd‐​Bonzen und SS‐​Mördern oder friedfertigen DDR‐​Bürgern usw. Von der »Gerechtigkeit« gegen sich selbst, die ihnen die Taschen und Konten füllt, gar nicht erst zu reden.

6. Und direkt auf diese Verarsche folgt dann die nächste, noch größere mit der Formel, um die es hier gehen soll: So wahr mir Gott helfe.

Zunächst können und müssen wir feststellen, daß diese Formel kein vernünftiger, voll‐ und eigenständiger Satz ist. Es handelt sich einerseits um ein Anhängsel des vorstehenden Texts, das sich auf diesen bezieht, andererseits um eine Auslassung, eine sogenannte Ellipse. Hier die sprachwissenschaftliche Definition: Ersparung von Redeteilen, die zum Verständnis entbehrlich sind, da sie sich aus Kontext oder Situation ergibt; für die Setzung von Ellipsen sind in der Regel sprachökonomische Gründe maßgebend … (Zitiert aus: Kleines Wörterbuch sprachwissenschaftlicher Termini, VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1981).

7. Wir ergänzen: Zuweilen sind auch Täuschung und Betrug Grund genug, die Ellipse zu verwenden.

Betrachten wir nun aussagelogisch diesen Amtseid, der ja immerhin Teil des höchsten Staatstexts der Brd ist, der der Volksgenossenschaft und der Welt verlogen als Verfassung verkauft wird, obwohl er nie mehr als ein provisorisches Grundgesetz war und allerallerspätestens seit 1990 zudem ungültig ist. So zu tun, als sei ein provunG eine Verfassung, entspricht der Falschsprechtechnik, Wörter synonym zu verwenden, die keine Synonyme sind, wie zum Beispiel »Faschismus« und »Nationalsozialismus« und die Volksgenossen dadurch zu belehren, die Nazis seien so eine Art Sozialisten gewesen, als ob Kommunisten und Juden umbringen sowie Weltkriege anzetteln keine traditionell reaktionären Beschäftigungen wären und als ob Großindustrieelle je Sozialisten gesponsert hätten, wie sie es mit den Hitleristen taten, und als ob Hindenburg auf Geheiß der Reichen und Mächtigen der Weimarer Republik je die Regierungsgewalt an Sozialisten übergeben hätte! Nur mal so als einige logische Beispiele, die Lügen der Brd‐​Staatspropaganda zu erkennen und zu widerlegen. Fürs eigene Denken wie für die Diskurse mit anderen.

8. Die Ideologen des Systems tun hier so, als könne man sich von einem drittklassigen Schauspieler operieren lassen, nur weil der 10 Jahre lang in einer Arztserie mitgespielt hat. Die Gleichsetzung vom Wesen einer Sache oder Bewegung mit deren Namen, also die Nichtunterscheidbarkeit von Wesen und Erscheinung ist eine wichtige Basis jeder jesusfundamentalistischen Ideologie und kommt hier zum Ausdruck. Übrigens im Gegensatz zur wissenschaftlichen Weltanschauung der westweltweit weitestgehend besiegten marxistischen Arbeiter‐ und Staatsbewegung.

Wir haben es mit folgenden Aussagen beziehungsweise Behauptungen zu tun:

9.1

Aussage A0: Ich schwöre

Aussage A1: Kraft dem Wohl des deutschen Volkes widmen.

Aussage A2: Nutzen mehren

Aussage A3: Schaden vom Volk wenden

Aussage A3: Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen

Aussage A5: Pflichten gewissenhaft erfüllen

Aussage B: So wahr mir Gott helfe.

9.2

Die Aussage B ist, wie schon erwähnt, eine Ellipse beziehungsweise enthält diese, also eine unvollständige Aussage, die sich auf die vorhergehenden A(0 – 5) bezieht. Aber auf welche und wie? Wir füllen hier die Lücke:

Der den Amtseid Leistende sagt mit B: Die Aussage A(0 – 5) soll so wahr sein, wie die Behauptung, daß Gott MIR hilft. Die Jesusformel stellt also eine Bedingung, nämlich dafür, inwieweit das vorher Gesagte überhaupt gültig sein soll beziehungsweise wie die Aussage letztlich lautet. Während Aussage A(0 – 5) für sich allein ein vollständiger, nicht falsch zu verstehender Amtseid ist beziehungsweise wäre, also eines Rechtsstaats würdig, entwertet die Jesusformel als Ausdruck und in Durchführung des staatlich diktierten Jesusfundamentalismus diesen Amtseid vollständig, verkehrt ihn in sein Gegenteil und stellt damit eine der größten Verarsche der Deutschen seit 1949 dar. Schon deshalb, weil es bislang fast niemand merkt und also weiß.

Die Logik dieses Konstrukts ist inetwa so auszudrücken:

10.

Wenn B = wahr, dann A(0,1,2,3,4,5) = wahr.

Wenn B = unwahr, dann A(0,1,2,3,4,5) = unwahr.

11. Also hängt nun für die Bewertung dieses Schwurs alles davon ab, ob Gott hilft oder nicht. Und nicht nur allgemein, sondern konkret dem Schwörenden, demjenigen, der den Amtseid leistet. Denn die Einhaltung der Versprechen A werden ja von B abhängig gemacht und B heißt »so wahr MIR Gott helfe« und nicht irgend wem.

12. Der Wissenschaftler, und also nicht abhängig von irgend einem Aberglauben, gesteht jedem wirklich religiösen Menschen zu, daß der religiöse Glauben an einen Gott und dessen Wohltaten oder auch Gemeinheiten ihm helfen kann, das Leben zu bewältigen. Der Glauben an Gott, nicht Gott selbst. Ob es nun das eines ehrlichen Dieners an der Menschheit oder das eines Großverbrechers sei. Das entspricht uralter, vielfach belegter Erfahrung. Adolf Hitler war ja schließlich auch Katholik, und also wird ihm wohl sein Glauben auch geholfen haben, 50 bis 60 Millionen Menschen umzubringen, und also hat es auch mit dem Konkordat so prima geklappt, schon im Mai 1933, also ein gutes Vierteljahr, nachdem er Kanzler geworden war.

Der Glaube an Gott und die Hilfe des Glaubens ist aber etwas anderes als Gott selbst. Die Aussage B heißt ja nicht: So wahr der Glaube mir helfe.

Von einer Hilfe Gottes an irgend jemanden, der mit dieser Formel je geschworen hat, ist bislang nicht nur nichts bekannt, wir finden stattdessen nur Gegenbeispiele.

13. Nehmen wir z. B. den Paten von Oggersheim, den früheren berüchtigten Liebhaber von Pfarrerstöchtern der Kategorie graues Mäuschen, die er gern zu seinem Mädelchen machte, um dann den Kanzlerjob an sie zu vererben. Wie jeder andere Mafia‐​Pate auch.

Der ewige Adolf‐​Pimpf Kohl mußte das Kanzlern 1998 aufgeben, wodurch die ihm nachfolgenden SPDler feststellten, daß er hochwichtige Akten hat schreddern lassen. Rechtswidrig. Alle Jahre wieder verwischen die Regierenden die Spuren ihrer Verbrechen. Und nennen deshalb den Laden Rechtsstaat. Aber wehe, der Durchschnittssteuerzahler, kann seine Akte nicht vorlegen! Dennoch wurden die schwarzen Wahlkrampf‐​Kassen offensichtlich, CDU‐​Kanther wurde von einem Brd‐​Gericht verurteilt, Kohl, sein krimineller Boss, wurde wegen der »Peinlichkeit«, als die das Verbrechen dann verkauft wurde, allerdings nicht vor Gericht gestellt. Von wegen Rechtsstaat und Gleichheitsgrundsatz! Dennoch mußte die CDU paar Millionen für den Betrug, also gekaufte Wahlen durch Wähler‐ und Wahlhelfer‐​Korrumpierung, kriminelle Parteienfinanzierung zurückzahlen, und also ging der Fette auf Tingeltour durchs Land. Die Profiteure seiner Politik, also der Steuer‐ und Subventions‐ und sonstigen Privilegierungen und Schenkungen ließen sich nicht lumpen und zahlten einen Bruchteil der Summe, die sie rechtswidrig ergaunert hatten, an Kohl zurück, wodurch sich eine Strafe ein weiteres Mal in eine Belohnung umwandelte. Wie üblichen in diesem ScheiSS‐​Staat für die privilegierten Kriminellen, ob sie nun Kohl, Lambsdorff, Friedmann, Landowsky oder sonstwie heißen. Und der Pate von Oggersheim, ein gemeiner Staats‐​Krimineller, gilt im Jahr 2012 als höchster und aller Ehren wert, und die Deutschen haben einen Kriminellen mehr auf ’ner Briefmarke. Wie schon in den 1930ern.

Bekanntlich hatte dieser 1998 – 2000 enttarnte Staatsgangster von 1982 bis 1994, seiner letzten Wahl, auch den »So wahr mir Gott helfe«-Spruch verwendet. Wir fragen nun: Hat Gott ihm geholfen?

14.

1. Bei der Einrichtung der schwarzen Kassen.

15. Kohl selbst hat nach der Enttarnung der kriminellen Basis seiner Regierungsgeschäfte ihre Einrichtung nie selbst auf Gott zurückgeführt, was nach der Präambel des provunG der absolute Entschuldigungsgrund gewesen wäre. Er hat nicht gesagt: Aber Gott hat mir doch geholfen bei der Einrichtung der schwarzen Kassen, beim Schreddern der Akten usw. Auch von niemand anderem hat man dergleichen gehört oder gelesen. Er hat also Gottes Hilfe und also die Wahrheit seines Amtseid‐​B‐​Teils – bezogen auf seine konkreten Verbrechen – nie selbst behauptet. Aber auch nichts, was über die schwarzen CDU‐​Kassen, was über das Schreddern der Akten usw. offenbar wurde, hat sonst irgendwie zu Gott geführt. Wenn es Gott gäbe, und Gott wäre halbwegs so, wie seine miesesten oder auch ehrlichen Propagandisten ihn beschreiben, würde der bei solchem Schweinskram überhaupt mitgemacht haben? Wie kann so einer wie Kohl bei seiner Wahl behaupten, Gott würde ihm dabei auf alle Fälle helfen?! Jedenfalls hat Kohl unmittelbar nach seiner Wahl behauptet, sein Versprechen, die Interessen des deutschen Volks zu wahren, solle so wahr sein, wie die Behauptung, Gott würde ihm helfen. Wir kommen zu dem Schluß: Gott hat definitiv NICHT geholfen, die schwarzen Kassen einzurichten. Die Behauptung Kohls im Amtseid, die Hilfe Gottes an Ihm wäre wahr, ist falsch und erlogen. Eines rechtsstaatlichen Kanzlers unwürdig. Und zudem innerhalb eines Rechtsstaats nicht tolerierbar und zudem strafwürdig.

16.

2. Das Auffliegen der schwarzen Kassen.

17. Die jesusfundamentalistischen Ideologen stellen ihren Gott als allmächtig vor. Wenn Gott dem Paten von Oggersheim half und dieser Helfer allmächtig war und ist, wie konnten dann die schwarzen Kassen überhaupt auffliegen? Nebenbei haben wir ja hier auch das Problem, welches wir in Lektion 1 schon angesprochen haben: Es schwört ja nicht nur einer: Da schwört der CDUler wie auch der SPDler und der FDPler und die sogenannt Grüne Göring‐​Eckardt, die jeweils entgegengesetzte Diäten‐​Korrupti‐​Interessen haben, und kreuz und quer schwören die auf den selben Gott, wie es ja noch nicht so lange her ist, daß die deutsche Wehrmacht mit dem selben Gott gegen Frankreich zog, daß sich ebenfalls von dem selben Katholo‐​Jesus Hilfe versprach. Wenn also der CDU‐​ler dieselbe Gotteshilfe in Anspruch nimmt wie der SPDler, Gott jeweils allmächtig ist, aber dann doch nichts anderes passiert, als wozu die jeweiligen Gemeinlinge jeweils fähig oder unfähig sind, und was also auch ohne Gottesschwur genauso passieren würde, wie wahr kann dann Gottes Hilfe sein? Und was wäre sie nütze? Mal gewinnen die einen, mal gewinnen die anderen. Nicht anders als überall auf der Welt, mit und ohne Gottesgeschwätz.

18. Wir sehen also: Gott hilft ganz und gar nicht. Schon gar nicht hat er dem Paten von Oggersheim geholfen, schwarze Kassen einzurichten und zu führen und ihn vor deren Auffliegen zu bewahren. Wenn überhaupt etwas hilft beim Lügen, Betrügen, Selbst‐​Bereichern und Reichenbegünstigen, Verarschen der Volksmassen, Vom‐​Zaun‐​Brechen von Kriegen, dann ist es – eventuell – der Glaube an Gott, auf jeden Fall aber die Zugehörigkeit zu der Kaste der Einzahler in die Jesuskasse aus Gründen der eigenen Korruptheit und derjenigen der anderen Jesuskassenzahler. Einzahler in die Jesuskasse zu sein, macht den Einzahler für die anderen Jesuskasseneinzahler erkennbar, und erhöht also die Chance, in die höchsten hierarchischen Ebenen der Staatskriminalität und in die höchsten Lügenlogen aufsteigen zu dürfen.

Die Behauptung, an Gott zu glauben, ist ebenfalls zunächst nicht mehr als eine Behauptung, die wahr sein kann oder falsch. Pseudobewiesen wird diese durch TV‐​Bilder, da Amtsinhaber Staatsakte rechtswidrig in Kirchen vornehmen, Jesus‐​Sprüche schwurbeln, ihre Haßkreuze in Gerichtssälen und sonstige Amtsbuden aufhängen lassen. Und so weiter. Jesus und die gesamte Dreieinfaltigkeit werden also i.d.R. mit Rechtsbrüchen »bewiesen«. Rechtsbrüche als »Beweise« für Unrechtsstaatsverlogenheit.

19. Daraus ergibt sich wiederum: Wer die Jesusformel beim Amtseid benutzt hat, macht sich des Meineids schuldig, wenn er oder sie seine oder ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmet, dessen Nutzen mehrt, Schaden von ihm wendet, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahrt und verteidigt, seine/​ihre Pflichten gewissenhaft erfüllt und Gerechtigkeit gegen jedermann übt. Zur Problematik des Übens haben wir ja oben schon ausgeführt.

Nur wer korrupt ist, sich selbst bereichert, das Volk verarscht, kriegslüstern ist, hat KEINEN Meineid geschworen, wenn er oder sie die Jesusformel benutzt hat.

Genau genommen doppelt: Denn der B‑Satz ist ja eine Lüge.

20. Und es ist regelmäßig angesichts dieses Befunds immer besonders komisch – auch und gerade wenn diese Komik fast niemand bemerkt – wenn empörte, erzürnte, wüst schimpfende West‐​Brd‐​ler den Kohlisten und Merkeleien und Schröderianern usw. vorwerfen, sie würden den Amtseid gebrochen haben und sowieso nicht einhalten und mißachten. NEIN!!! Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Selbstbereicherung, das viele Unrecht, das Verachten des Volkes und seine Verasche entspricht genau dem Schwur, den diese Typen geleistet haben.

Einmal mehr wird hier unsere schöne deutsche Sprache in der Weise mißbraucht, daß etwas anderes gesagt wird, als der Bumsbürger verstehen soll und also versteht. Und so lange sich die Deutschen derart hinters Licht und an der Nase herumführen lassen, kann sich die Obrigkeit angstfrei zurücklehnen und ihren Geschäften zum Schaden der Menschenheit und der Erde nachgehen.

21. Hierher gehört noch ein kleiner Nachsatz. Einer der bekanntesten Propaganda‐​Sätze der Brd lautet, daß es sich beim provunG um die beste Verfassung handele, die die Deutschen je hatten. Dieser Satz enthält mindestens drei Lügen: 1. Es wird so getan, als sei das provunG eine Verfassung, was aber nicht der Fall ist. 2. Dieser Satz ist sprachlogisch das Ergebnis eines Vergleichs von mindestens 3 Vergleichsgegenständen, da der Superlativ erst ab drei Vergleichsgegenständen verwendet wird. Ein solcher Vergleich durch die Ergebnisverkünder hat aber nie stattgefunden 3. Die beste Verfassung, die die Deutschen je hatten war und ist die der Deutschen Demokratischen Republik von 1968 beziehungsweise 1974.

22. Der Text des provunG reicht einmal mehr nicht einmal an die Weimarer Verfassung von 1919 heran, die auch ihre Schwachstellen hatte aus heutiger Sicht. Was im provunG der Artikel 56 regelt, formulierte in der Weimarer Verfassung der Artikel 42:

Der Reichspräsident leistet bei der Übernahme seines Amtes vor dem Reichstag folgenden Eid:

Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, die Verfassung und die Gesetze des Reichs wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

Die Beifügung einer religiösen Beteuerung ist zulässig.

Also zum Beispiel: »Mit Gott« oder wie auch immer. Wir sehen, daß die Formel des provunG, also der A‑Teil, im wesentlichen aus der Weimarer Verfassung übernommen ist, und alles, was sie an Schein‐​Verbesserung aufzuweisen hat, ist die Umnumerierung von 42 auf 56. Die Weimarer Verfassung hat für den Amtseid eine gerade und ehrliche, nicht mißzuverstehende Formel angeboten, während das provunG die Leute hinters Licht führt. Was wäre daran »best«?

Wir sehen an diesem Beispiel, das provunG ist schon gegen die Weimarer Verfassung ein schlimmer Rückschritt, und da die DDR‐​Verfassung von 1948/​1949 eine Verbesserung der Weimarer war und als solche nachzulesen ist, der böse Stalin und die bösen Kommunisten den Deutschen mit der DDR‐​Verfassung eine sehr gute deutsche Verfassung zugestanden haben, während die Ami‐ und Brit‐​Besatzer, die Franzosen hatten nicht allzu viel zu sagen, und ihre Rollback‐​Nazi‐​Kollaborateure den Westdeutschen nur ein ziemlich mieses ami‐ und nazimäßiges provisorisches Grundgesetz diktiert haben. Und die Westdeutschen haben sich das gefallen lassen, wie sie sich die ganze andere Nazisuppe auch haben anrühren lassen. Und nun dürfen wir sie alle gemeinsam auslöffeln. Q.e.d.

23. Hier also noch einmal die Szene, die wir eingangs gezeigt haben; bitte den jetzigen Eindruck mit dem von vorhin abgleichen! Denn: Das Vergleichen ist eine Grundtechnik der Erkenntnis. Vgl.: Die Lektion zum Thema »Das kann man nicht vergleichen!«.

Die Lektion 14 als Video:

Bild: Eid der Treue zu Adolf Hitler, unterzeichnet von Anton Mussert. Das Dokument wurde auch unterzeichnet durch Adolf Hitler und Hans Heinrich Lammers, Chef der Reichskanzlei und Reichsminister (NIOD Instituut voor Oorlogs‑, Holocaust‐ en Genocidestudies (CC BY 3.0))

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