Die Spra­che der Herr­schaft – und der Ohn­macht Lek­ti­on 16: Ladungs­fä­hi­ge Adresse

Lese­zeit11 min
Mag­Ma legt hier­mit die seit 2012 als Video vor­lie­gen­den und basie­rend auf Über­le­gun­gen von Anfang der 90er Jah­re ent­stan­den Lek­tio­nen zur »Spra­che der Herr­schaft und der Ohn­macht« von malcom.z vor. Nicht alle ursprüng­lich als Video­pod­cast ver­fass­ten Lek­tio­nen eig­nen sich zur schrift­li­chen Ver­öf­fent­li­chung. Daher die Lücken in der Num­me­rie­rung. Vie­le Lek­tio­nen ver­wei­sen auf ande­re und zum bes­se­ren Ver­ständ­nis der The­sen emp­fiehlt es sich die Lek­tio­nen nicht iso­liert zu betrachten.

Lek­ti­on 18: Ein­fahrt frei! Der tag­täg­li­che Ari­sie­rungs- Ghetto-Terror

Lek­ti­on 19: Indi­rek­te Behaup­tun­gen und Beweise

Lek­ti­on 20: Die Wei­ber wer­den gefickt, die Ker­le krie­gen die Eier abgeschnitten

Lek­ti­on 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rech­te / EIN Recht / MEI­NE Rech­te / MEIN Recht, recht – rechts

Lek­ti­on 22: »Ras­sen­theo­rie« und »Tota­li­ta­ris­mus­theo­rie«

Lek­ti­on 23: Natür­li­cher Tod – Frei­tod – Selbst­mord – Schuldeingeständnis

Lek­ti­on 24 – 1: Der Stäh­ler­ne – als Antichrist

Lek­ti­on 24 – 2: Der Stäh­ler­ne – von Trotz­ki über Goeb­bels und Wlas­sow zu Chruschtschow

Lek­ti­on 24 – 3: Der Stäh­ler­ne – Katyn

Lek­ti­on 25: Der soge­nann­te Stalinismus

Lek­ti­on 26: Der soge­nann­te Popu­lis­mus und/​oder Rechtspopulismus

Lek­ti­on 28: AusländerhaSS

Lek­ti­on 29: Verschwörungstheorie

Lek­ti­on 30: Lügen­pres­se halt die Fresse

Lek­ti­on 31: Poli­ti­scher Analphabetismus

Lek­ti­on 32: Ost­deutsch­land (Ost­wör­ter I)

Lek­ti­on 33: Die Ost­deut­schen (Ost­wör­ter II)

Lek­ti­on 35: Ost­al­gie (Ost­wör­ter IV)

Lek­ti­on 36: Ost­mu­sik und Ost­rock (Ost­wör­ter V)

Lek­ti­on 16: Ladungsfähige/​zustellfähige Adresse

Der Ter­mi­nus »ladungs­fä­hi­ge« oder auch »zustell­fä­hi­ge Adres­se« ist ein wei­te­res schö­nes Bei­spiel für Ver­kom­men­heit und Ver­blö­dung der gesam­ten Volks­ge­nos­sen­schaft, vor­ne­weg der Regime-Büt­tel, ins­be­son­de­re ihrer Möch­te-gern-Eli­te. Mit die­sem Regime ver­hält es sich wie der Volks­mund über den Fisch weiß, der am Kopf zuerst stinkt. Bzw. bis 1990 wußte.

Der hier betrach­te­te Ter­mi­nus wird an die Unter­ta­nen aus­ge­teilt, z. B. wenn DDR-Gläu­bi­ger einen West-Schuld­ner pfän­den las­sen wol­len oder wenn die Gerichts­büt­tel einem DDR-Bür­ger sein Recht auf ein Ver­fah­run­gen zu sei­nen Guns­ten ver­wei­gern, ins­be­son­de­re wenn es ein Ver­fah­ren gegen den Raub-Ter­ror-Staat ist, also z.B. ein Ver­wal­tungs- oder Finanz­ver­fah­ren, da eine »ladungs­fä­hi­ge« Adres­se des Klä­gers angeb­lich die Vor­aus­set­zung für die­ses Ver­fah­ren ist. Das ist Quatsch und also ein wei­te­rer Rechtsbruch.

Um den DDR-Bür­ger abzu­ur­tei­len und also staat­li­cher­seits kos­ten­pflich­tig zu ver­ar­schen, ist eine »ladungs­fä­hi­ge« Adres­se selbst­ver­ständ­lich nie not­wen­dig. Nur umge­kehrt: Wenn der DDR-Bür­ger sei­ne Rech­te einfordert.

2. Wie an ande­rer Stel­le schon mehr­fach hin­ge­wie­sen, gilt staats­of­fi­zi­ell § 184 Gerichts­ver­fas­sungs­ge­setz, der besteht aus einem Satz:

Gerichts­spra­che ist Deutsch.

Das zu ver­ste­hen ist für die Staats­büt­tel uner­reich­bar ein­fach. Wie Goeb­bels nicht sol­che Ein­fachst-Sät­ze konn­te wie »Juden sind Men­schen«, »Kom­mu­nis­ten sind die radi­kals­ten Demo­kra­ten«. Seit dem 9.11.1989 Abends sind DDR-Bür­ger kei­ne Men­schen (mehr). Übri­gens ist – eigent­lich – auch die Amts­spra­che Deutsch. Des­halb dik­tie­ren die Herr­schafts­dik­ta­to­ren so wun­der­schö­ne deut­sche Wör­ter wie »peo­p­le of color« (»Far­be« muß ami-eng­lisch geschrie­ben wer­den, nicht brit-eng­lisch!), »lock­down«, »NGO«, »Sea watch«, »Sti­le« usw.

In der deut­schen Spra­che wer­den Fähig­kei­ten im Prin­zip zunächst nur leben­den Orga­nis­men zuge­stan­den, hier vor allem dem Men­schen, der ja mitt­ler­wei­le zu fast allem fähig ist, sogar alles Leben auf der Erde aus­zu­lö­schen. Und die Möch­te-gern-Her­ren­men­schen-Eli­ten arbei­ten mit all ihren Krie­gen und sons­ti­gen Gemein­hei­ten wie Welt­bank, IWF, mit alle dem Luxus, der für sie unver­zicht­bar sei, nach Kräf­ten dar­an: Der glo­ba­li­sier­te Puff, das glo­ba­li­sier­te Rou­lette einer­seits und ande­rer­seits Mil­li­ar­den Men­schen, die schon vor dem Spiel ver­lo­ren haben, weil sie nie mit­spie­len durf­ten, und also selbst schuld sind. Wie Kom­mu­nis­ten, Bol­sche­wis­ten, Juden, Kran­ke usw. unter Adolf.

3. Im Leben wie in der deut­sche Spra­che haben tote Gegen­stän­de und Abs­trak­ta kei­ne Fähig­kei­ten, son­dern Eigen­schaf­ten. Zusätz­lich geste­hen wir auch Gerä­ten, Maschi­nen und ande­ren Hilfs­mit­tel, die der Mensch erfun­den hat, sei­ne Mög­lich­kei­ten zu erwei­tern, Fähig­kei­ten zu. Also: Ein Mensch ist zu Lie­be, Mord und Tot­schlag, Empa­thie wie Krieg fähig, zur Wahr­heit wie zur Lüge – sonst gäbe es ja kei­ne Polit­niks, kei­ne Auto­ver­käu­fer, kei­ne Rechts­an­wäl­te und Rich­ter, kei­ne Ver­si­che­rungs­ver­tre­ter, kei­ne Pro­sti­tu­ier­ten und also auch kei­ne bums­tags­ab­ge­ord­ne­ten Diä­ten­kor­rup­tis usw. Aber auch ein Boot kann schwimm­fä­hig sein, ein Flug­ge­rät flug­fä­hig, ein Baum als fähig gedacht sein, die Pho­to­syn­the­se durch­zu­füh­ren. Aller­dings wird das eher sel­ten sprach­lich als eine Fähig­keit aus­ge­drückt. Es über­wiegt die Fest­stel­lung, daß sie dort statt­fin­det, die Photosynthese.

4. Phy­si­ka­lisch bzw. che­misch aus­ge­drückt: Ob nun Mensch, Tier, Pflan­ze oder Maschi­ne, es han­delt sich immer um Enti­tä­ten, die zur Ener­gie­um­wand­lung fähig und des­halb fähig und in der Lage sind, Kraft aus­zu­üben bzw. Pro­zes­se in Gang zu set­zen, Akti­vi­tät zu prak­ti­zie­ren. Wäh­rend tote Gegen­stän­de bes­ten­falls Kräf­te auf­neh­men kön­nen und nichts in Gang set­zen. Das Schiff z.B. ist hier im Aus­nah­me­fall ein Zwit­ter: Ein Boot oder Schiff ist zwar schwimm­fä­hig, auch wenn kei­ne Ener­gie­um­wand­lung statt­fin­det, aber ohne eine sol­che nicht manö­vrier­fä­hig und also unbrauch­bar, sinn­los. Das abs­trak­te Boot oder Schiff aber wird nicht ohne Kraft­wand­lung gedacht, das kon­kre­te ist ohne der­glei­chen dann in der Regel ein defek­tes. Und dem Unter­gang geweiht.

5. So ist also ein Tep­pich nicht geh­fä­hig, ein Stuhl nicht sitz­fä­hig usw. Hier gilt es, einen wei­te­ren Aus­nah­me- und Grenz­fall zu betrach­ten: Den Bal­ken, der in der Sta­tik als trag­fä­hig erscheint. Obwohl er kei­ne Maschi­ne ist und ledig­lich Kräf­te auf­nimmt und nichts in Gang bringt. Aber doch immer­hin als eine Vor­rich­tung gel­ten gelas­sen wer­den kann.

6. Eine Adres­se ist defi­ni­tiv und auf jeden Fall ganz und gar NICHT ladungs­fä­hig. Im Unter­schied zum Bal­ken, über den man viel­leicht strei­ten kann, ob er fähig ist, dem man aber doch immer zuge­ste­hen muß, daß er trägt, hat noch nie irgend eine Adres­se irgend etwas zuge­stellt oder jeman­den gela­den. Wie auch noch nie jemand einen Ein­hun­dert Demark- oder 50-Euro-Schein Arbeit ver­rich­ten gese­hen hat, ein wei­te­rer weit­ver­brei­te­ter Ver­blö­dungs-Falsch­spruch, der vom Geld näm­lich, das arbei­te: »Laß Dein Geld für Dich arbeiten!«

7. Die Adres­se kann nicht fähig sein, weil sie ein Abs­trak­tum ist oder ein Ort oder toter Gegen­stand, aber egal, ob fähig oder geeig­net: Noch nie hat eine Adres­se irgend etwas zuge­stellt. Wie noch nie irgend­wo Geld­schei­ne oder ‑Stü­cke gear­bei­tet haben. Wir wol­len hier nicht näher dar­auf ein­ge­hen, aber doch wenigs­tens zu den­ken geben, inwie­weit die­ser Falsch­prech zur öko­no­mi­schen Mise­re des Sys­tems und also der Welt gehört und regel­mä­ßig in sie hin­ein führt: Also wie die Ein­bil­dung, das Sich-Ein­re­den, man kön­ne Geld arbei­ten las­sen, als wären es nicht Men­schen, die arbei­ten, son­dern Schei­ne oder soge­nann­tes Buch­geld. Und inwie­fern dann die erschwin­del­ten und ein­ge­bil­de­ten Ren­di­ten, Pro­fi­te usw. zwangs­läu­fig von einer Kri­se in die nächs­te füh­ren müs­sen. Das Per­pe­tu­um mobi­le gibt es nicht und wird es nicht geben, auch nicht in der Ökonomie.

Nicht zuletzt ver­schwin­den hin­ter der Lüge vom Arbei­ten­las­sen des Gel­des die­je­ni­gen Dik­ta­to­ren, die tat­säch­lich arbei­ten las­sen und die Bedin­gun­gen der Arbeit dik­tie­ren, also die Aus­beu­tung des Men­schen durch den Men­schen. Wie Marx es in »Das Kapi­tal« analysierte.

8. Tote Gegen­stän­de, also Gegen­stän­de, die (nur) Eigen­schaf­ten haben, nicht aber Fähig­kei­ten wie z.B. Stüh­le, Tische und Adres­sen, wer­den sprach­lo­gisch mit Ver­ben ver­bun­den wie: ste­hen, lie­gen, umfal­len, zer­bre­chen, ver­bren­nen usw. Selbst wenn sie gram­ma­ti­ka­lisch als Sub­jekt erschei­nen wie in »Der Stuhl zer­bricht«, so kommt die Kraft, die das bewirkt, nicht aus dem Stuhl, son­dern von außen. Wäh­rend der Motor oder die sons­ti­ge Vor­rich­tung des Boots, die es antreibt, zum Boot gehört. Man beden­ke z.B. den Unter­schied zwi­schen rol­len und fah­ren! Ein Anhän­ger rollt, ein Auto, Motor­rad, Fahr­rad kann auch fahren.

So ist das in der deut­schen Spra­che, die gemäß § 184 GVG die Gerichts­spra­che sei.

9. Im ari­schen Herr­schafts-Falsch­sprech ist es ein­mal mehr anders, und zwar nicht aus­nah­me­swei­se, nicht ver­se­hent­lich. Da wer­den von ehr­li­chen DDR-Bür­gern »ladungs­fä­hi­ge« Adres­sen gefor­dert, die es gar nicht geben kann. Selbst wenn man den schwarz­kut­ti­gen Dik­ta­tur-Büt­teln eine Adres­se ange­ben kann, unter der man erreich­bar ist, ist die­se Adres­se zu ganz und gar nichts fähig. Schon gar nicht fähig, zu laden oder zuzu­stel­len. Da eine sol­che For­de­rung unsin­nig ist und nicht den Regeln der deut­schen Spra­che ent­spricht, ist sie – schon gem. § 184 GVG – rechtswidrig.

10. Es gibt angeb­lich um die 800.000 Voll­ju­ris­ten, 120.000 bis 150.000 Anwalts­kanz­lei­en, dazu dann noch jede Men­ge sons­ti­ges Herr­schafts­per­so­nal, Jour­nail­le, Bums­tags­kor­rup­tis, die angeb­lich das deut­schen Volks ver­tre­ten usw. usf. Z.B. war der frü­he­re Chef­re­dak­teur der SZ Prantl, ein Heri­bert, ein angeb­li­cher frü­he­rer Rich­ter. Und kei­ner von die­sen Voll­trot­teln, Flach­zan­gen, Idio­ten, Bru­ta­los, Gem­ein­lin­gen, Lüg­nern sagt dem deut­schen Volk, daß es in der deut­schen Spra­che kei­ne ladungs­fä­hi­gen Adres­sen gibt und also ent­spre­chen­de Beschei­de RECHTS­WID­RIG!!! sind. Und nie­mand hilft den Opfern die­ses nazi­mä­ßi­gen ari­schen Falsch­sprech. Wie gesagt: Alles wie unter Adolf, nur vie­les schlim­mer. Wer hät­te ab 1933 denen bei­gestan­den, die öffent­lich als Sau­ju­den denun­ziert wor­den sind?! Wer hät­te ab 1990 den »Sta­sis« bei­gestan­den? Den DDR-»Saujuden«.

11. Die staat­li­che Aner­ken­nung und also Ein­füh­rung die­ser Erkennt­nis ist ein Grund­er­for­der­nis von Men­schen­wür­de, Demo­kra­tie und Rechts­staat­lich­keit! Denn: Es gibt kein rich­ti­ges Leben im fal­schen Sprech! Denn: Mit fal­schem Sprech gibt es dem­entge­gen jede Men­ge Unrechts­ur­tei­le in tota­ler Recht­lo­sig­keit, Unter­drü­ckung, Ver­ar­sche, Aus­plün­de­rung der Ehr­li­chen einer­seits und ande­rer­seits Pri­vi­le­gie­rung der Lüg­ner und Ver­bre­cher. Eine jeweils fal­sche Selek­ti­on sowohl in die Ent­schei­dungs­po­si­tio­nen hin­ein, als auch in die Knäs­te und auf die Hartz IV-Straf-Bänke.

12. Dar­aus ergibt sich, daß man IMMER IM RECHT ist und eine WAH­RE ANGA­BE macht, wozu man ja viel­fach gesetz­lich ver­pflich­tet ist, wenn man amt­li­che und ande­re rechts­wid­ri­ge Schrei­ben, die frech, ver­lo­gen, mies, hin­ter­häl­tig, aus­beu­te­risch, bru­tal usw. das Unter­drü­ckungs­re­gime-Unrecht voll­stre­cken, mit einem Auf­kle­ber ver­sieht, der mög­lichst die Anga­be der eige­nen Adres­se ver­deckt und die Absen­der­an­ga­be offen läßt, und das Schrei­ben in den nächs­ten Brief­kas­ten ver­senkt. Auf dem Auf­kle­ber kann wahl­wei­se ste­hen: »Adres­sat hat hier kei­ne ladungs­fä­hi­ge Adres­se« oder »Adres­sat hat hier kei­ne zustell­fä­hi­ge Adres­se«. Aller­dings: Wie die Schwarz­kut­ten­kri­mi­nel­len der Brd nicht in der Lage sind, zu erken­nen, daß RÜCK­WIR­KEN­DE Geset­ze RÜCK­WIR­KEN­DE Geset­ze sind, z.B. das WUFG vom 24.8.1993 – wor­auf die Kri­mi­na­li­sie­rung der DDR und Mil­lio­nen ihrer Bür­ger ins­ge­samt beruht – und daß RÜCK­WIR­KEN­DE Geset­ze eine Men­schen­rechts­ver­let­zung und also unzu­läs­sig sind und also auch die Straf­ver­fol­gung nach der­glei­chen Geset­zen unzu­läs­sig und eine Men­schen­rechts­ver­let­zung sind, und sich schon gar nicht dahin­ge­hend beleh­ren las­sen, so wol­len sie sich schon gar nicht die »ladungs­fä­hi­gen« Adres­sen aus­re­den las­sen. Denn gem. der Leh­re des Joseph Goeb­bels, ist das deut­sche Volk bes­ser und leich­ter unrechts­staat­lich zu regie­ren, je blöd­sin­ni­ger die Pro­pa­gan­da in stän­di­ger Wiederholung.

Immer­hin zeigt der eine oder ande­re sogar west­deutsch-ari­sche Anwalt, viel­leicht nur durch ein Schmun­zeln o.ä., an, daß der recht­staat­li­che Gro­schen selbst bei Leu­ten fal­len kann, die in der Bums­re­plik Jura stu­diert und einen hohen Sta­tus im Unrechts­re­gime inne haben. Das sel­be Schmun­zeln und die i.d.R. dem vor­aus­ge­hen­de Anzei­ge eines Aha-Effekts, einer über­ra­schen­den Erkennt­nis, einer Poin­te durch die Gesichts­mus­ku­la­tur, belegt aber auch den hohen Gleich­schal­tungs­stan­dard der Herr­schafts­büt­te­lei. Selb­stän­di­ges Den­ken, Bezug­nah­me auf Men­schen­wür­de und die Logik des Lebens und des­sen Erfor­der­nis­se ist die­ser Kas­te völ­lig fremd.

Der unter Adolf Hit­ler ein­ge­führ­te Stan­dard der Abs­trak­ti­on vom Recht, das juris­ti­sche Heid­eg­gern weit abseits der tri­via­len Aus­sa­ge, daß Kom­mu­nis­ten, Juden, DDR-Bür­ger Men­schen sind, fei­ert wei­ter fröh­li­che Urständ, und so lesen sich Urtei­le wie die Gerichts- und Anwalts-Rech­nun­gen dann auch. Dar­aus ergibt sich übri­gens auch, daß das Mer­kel, daß Scholz, Gysi, Lafo, Wagen­knecht oder sonst eine Herr­schafts­bon­zin sich zwar bei grie­chi­schen oder tür­ki­sche Mord-Opfern ent­schul­digt – was ja auch nicht wirk­lich geht als eine ein­sei­ti­ge Erklä­rung – und die eine oder ande­re sich gele­gent­lich für Snow­den oder Assan­ge ein­setzt, wäh­rend die DDR-Bür­ger, denen zig­tau­sen­fach mehr Men­schen umge­bracht wur­den seit 1990 gar nicht erst in den öffent­li­chen Reden dies­be­züg­lich erwähnt wer­den. Die DDR-Bür­ger soll­ten weder je inte­griert wer­den wie es die Mus­li­me soll­ten, noch woll­te sich je irgend ein Pfaf­fe mit die­ser heid­ni­schen Bevöl­ke­rung aus­glei­chen oder ver­söh­nen. Die DDR-Bür­ger sind seit 1990 die JUDEN der Westdeutschen.

Das Mer­kel sab­ber­te jah­re­lang von wegen der »Ver­söh­nung der Reli­gio­nen«. Nie der Men­schen. Und wäh­rend sich Wagen­knecht selbst ver­hel­de­te, indem sie sich vor’s Bran­den­bur­ger Tor stell­te und Recht für Assan­ge for­der­te, war ihr das Unrecht gegen den DDR-Natio­nal­preis­trä­gers, der mit fal­scher Beschul­di­gung und Ankla­ge in den Mer­kel-Knast depor­tiert wur­de von den Besat­zer-Büt­teln selbst­ver­ständ­lich diätenscheiSS-egal.

13. Es ist bis­lang nicht ein Fall bekannt gewor­den, daß ein Staats­an­walt oder Rich­ter die Men­schen- und Grund­rech­te der Ghet­to-Bewoh­ner aner­kannt hät­te. Ab 1933 wie seit 1990. Ein­mal mehr sehen wir, daß das Jura-Stu­di­um unter den Ver­hält­nis­sen ari­scher Herr­schaft eine spe­zi­el­le Form der Voll­ver­blö­dung und Total-Aso­zia­li­sie­rung ist. Müs­sen die Unrechts-Ter­ror-Aspi­ran­ten wäh­rend ihrer Aus­bil­dung, also Abrich­tung zu Ket­ten­hun­den des Regimes doch nach­wei­sen, daß sie all die schö­ne christ­lich-nächs­ten­lie­bend-katho­li­sche Kin­der­gar­ten­mo­ral reflex­haft mit dem Über­stül­pen ihrer Geis­ter­bahn-Kin­de­rer­schre­ckungs­ver­klei­dung, der schwar­zen Kut­te, oder auch nur mit­tels Ein­tre­ten in den Dienst­raum abschal­ten kön­nen wie: »Du sollst nicht begeh­ren Dei­nes Man­dan­ten Bank­gut­ha­ben!«, »Du sollst nicht ver­nich­ten Dei­nes Vol­kes Arbeits­plät­ze!«, »Du sollst nicht die Abschie­bung ver­fü­gen über die Opfer dei­ner kapi­ta­lis­ti­schen Aus­beu­tung, impe­ria­lis­ti­schen Angriffs­krie­ge und Dei­nes pri­vi­le­gier­ten Luxus!«, »Du sollst nicht ver­ar­schen die Opfer Dei­ner Hin­ter­list als Anwalt und dei­ner Fal­sch­ur­tei­le als Rich­ter!«, »Du sollst nicht gute und schö­ne, aber auch nicht sper­ri­ge deut­sche Wör­ter, egal wel­chen Ursprungs sie sind, miß­brauchen für Dein ver­lo­ge­nes Juris­ten-Bla­bla, für Dein men­schen­ver­ach­ten­des Unrechts-Regime und zur Ver­ohn­mäch­ti­gung Dei­ner Opfer und über­haupt der bei­den deut­schen Völ­ker!« usw. Q.e.d.

Bild: Pix­a­bay

6 thoughts on “Die Spra­che der Herr­schaft – und der Ohn­macht Lek­ti­on 16: Ladungs­fä­hi­ge Adresse

  1. Geschätz­ter malcolm.z, hast Du Dir schon Gedan­ken über das so all­seits gern benutz­te Wort »Sprech« gemacht?
    Die Spra­che der Herrschaft …
    Dei­ne Bei­trä­ge schät­ze ich sehr. Wer oder was eine Kri­tik wert ist, ist schon wie­der eine Wer­tung. Nimm es vom Posi­ti­ven! Die Kri­tik fällt posi­tiv aus.
    soli­da­ri­sche Grüße

  2. Mojns, ja hab ich. Gäbe es an der Ent­schei­dung für das Wort etwas zu mäkeln (im Sin­ne der Wort­her­kunft, im Sin­ne von makeln, also zu bemän­geln? Bes­te Grü­ße in die Ferne.

  3. Gruß zurück, ja klar: sei­ne Her­kunft und Kon­text der ›ursprüng­li­chen‹ Verwendung.
    Ich ken­ne es erst­mals aus der auf­ge­drück­ten, zwangs­wei­sen, poli­tisch moti­ver­ten (ergo mate­ria­lis­tisch polit­öko­no­misch zu wer­ten­den) Sprach­ver­stüm­me­lung des Orwell­schen Gro­ßen Bru­ders. Inso­fern Spra­che der Herrschaft.
    bes­te Grü­ße aus der Fer­ne von einem »da draußen« 😉

  4. tja, wenn man alle wör­ter auf den index setz­te, die irgend­wer mal ver­wen­de­te. zumal wir ja bei orwell auch noch betrach­ten müs­sen, wer wie und war­um über­setzt hat. wel­ches ist das eng­li­sche wort?

    wör­ter wie ›mut­ter‹ und ›auto­bahn‹ und vie­le ande­re heu­te pro­blem­los genutz­te wör­ter haben die nazis oft benutzt. für uns tabu? oder nicht? nach wel­chen kriterien?

    als eva her­man vor 13 (?) jah­ren aus den »tages­the­men« gewor­fen wur­de, u.a. wegen des wor­tes ›mut­ter‹ bzw. wegen ihrer ver­wen­dung, ver­wies sie – zu recht – auf die autobahnen.

    ich gebe kri­te­ri­en an in der lek­ti­on, in der es um nazi­sprech geht. dort sind mei­ne kri­te­ri­en genannt. solid­gü m.z

    1. »für uns tabu? oder nicht? nach wel­chen kriterien?«
      Da Du, soweit ich erin­ne­re, Dich auf V. Klem­pe­rer berufst, kann der im Kon­flikt sicher weiterhelfen.

      1. ich habe ja die ant­wor­ten. die lek­tio­nen geben ja genau dar­auf ant­wor­te. sicher nicht auf jede wort-fra­ge. aber das machen marx und brecht auch nicht. sie gaben uns metho­den, mit denen die ein­zel­fra­gen dann recht sicher ent­schie­den wer­den kön­nen. mei­ne ich.

        für mich sind die wör­ter ›mut­ter‹, ›auto­bahn‹ usw. nicht tabu. und ver­wend­bar. nazi-wör­ter wie ›der natio­nal­so­zia­lis­mus‹, ›tota­li­ta­ris­mus‹, ›offe­ne gesell­schaft‹ usw. sind kei­ne objek­ti­ven bezeich­ner. son­dern soge­nann­te füh­rer­be­fehls­wör­ter. usw.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert