Die Sprache der Herrschaft – und der Ohnmacht Lektion 23: Natürlicher Tod – Freitod – Selbstmord – Schuldeingeständnis

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MagMa legt hiermit die seit 2012 als Video vorliegenden und basierend auf Überlegungen von Anfang der 90er Jahre entstanden Lektionen zur »Sprache der Herrschaft und der Ohnmacht« von malcom.z vor. Nicht alle ursprünglich als Videopodcast verfassten Lektionen eignen sich zur schriftlichen Veröffentlichung. Daher die Lücken in der Nummerierung. Viele Lektionen verweisen auf andere und zum besseren Verständnis der Thesen empfiehlt es sich die Lektionen nicht isoliert zu betrachten.

Lektion 18: Einfahrt frei! Der tagtägliche Arisierungs- Ghetto-Terror

Lektion 19: Indirekte Behauptungen und Beweise

Lektion 20: Die Weiber werden gefickt, die Kerle kriegen die Eier abgeschnitten

Lektion 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rechte /​EIN Recht /​MEINE Rechte /​MEIN Recht, recht – rechts

Lektion 22: »Rassentheorie« und »Totalitarismustheorie«

Lektion 23: Natürlicher Tod – Freitod – Selbstmord – Schuldeingeständnis

Lektion 24 – 1: Der Stählerne – als Antichrist

Lektion 24 – 2: Der Stählerne – von Trotzki über Goebbels und Wlassow zu Chruschtschow

Lektion 24 – 3: Der Stählerne – Katyn

Lektion 25: Der sogenannte Stalinismus

Lektion 26: Der sogenannte Populismus und/​oder Rechtspopulismus

Lektion 28: AusländerhaSS

Lektion 29: Verschwörungstheorie

Lektion 30: Lügenpresse halt die Fresse

Lektion 31: Politischer Analphabetismus

Lektion 32: Ostdeutschland (Ostwörter I)

Lektion 33: Die Ostdeutschen (Ostwörter II)

Lektion 35: Ostalgie (Ostwörter IV)

Lektion 36: Ostmusik und Ostrock (Ostwörter V)

Lektion 23: Natürlicher Tod – Freitod – Selbstmord – Schuldeingeständnis

Gemäß dem Filter »worthy and unworthy victims« wie er von Noam Chomsky herausgearbeitet wurde in seinem Klassiker Manufacturing Consent aus dem Jahr 1988, der superpluralistisch dem deutschen Publikum wohl bis heute nicht zugemutet wurde, sind die Opfer des arischen Regimes prinzipiell keine Opfer. Nur die Opfer der anderen, der zu Feinden Auserkorenen sind Opfer, also würdig, Opfer zu sein, womit diese anderen jeweils gedanklich und auch sprachlich angeblich zu Tätern werden. Im Umkehrschluß bedeutet das, daß die arische Propaganda immer Opfer zur Hand hat, wenn sie jemanden fertigmachen will.

Wer zum Feind erklärt wurde, dessen Opfer führt die Propaganda vor. Wer für Opfer verantwortlich gemacht wird, ist Feind. Wenn keine tatsächlichen Opfer zur Hand sind, werden die eben erfunden. Die rechtlichen und moralischen Maßstäbe dieses Opferseins sind i.d.R. völlig komplementär zum Nicht-​Opfer-​Sein der eigenen Opfer. Definitionen sind das letzte, was in dergleichen Zusammenhängen dem Publikum dargeboten wird.

Es handelt sich hier logisch-​theoretisch um eine eineindeutige Relation. Das können wir an den Beispielen Stalin, Ulbricht, Honecker, Mielke, SED, »Stasi«, Demmler, Castro, Vietcong, Putin und so weiter, aber für die gesamte Meute befristet und unbefristet für das Blöd-Lager einschließlich Schwarzer auch am Beispiel Kachelmann demonstrieren. Der einiges davon in seinem Prozeß-​Berichts-​Buch beschreibt; freilich ist seine Erkenntnisfähigkeit beschränkt, nicht zuletzt da er dem Jesusaberglauben anhängt.

Das umgänglichste und lärmendste Opfer-​Gehabe der Brd-​Propaganda betrifft seit 1949, insbesondere aber ab 1990, die angeblichen SED-​DDR-​Opfer. Also ist die besiegte DDR, gemessen am Bekämpfungsaufwand, nach wie vor mächtigster Feind des Regimes. Eine Relativierung des Prangers, an den die DDR und seine Verteidiger gestellt sind, ist allerhöchst tabuisiert und wird u.a. mit der Formel »Verhöhnung der Opfer« keifend niedergebrüllt. Hier gilt: DDR-»Opfer«, also nicht und auf keinen Fall die DDR-​Opfer des Anschlusses, dürfen nicht öffentlich infrage gestellt werden. Wer öffentlich infrage gestellt ist, war nie Opfer oder hat den privilegierten Opfer-​Status verloren. Wie beispielhaft 1990 vorgeführt an Rechtsanwalt Schnur und Ibrahim Böhme.

In Formeln wie der von der »Verhöhnung der Opfer« wird der unbedingte Zusammenhang zwischen dem Opfergehabe der arischen Verblödungsdiktatoren und dem von ihnen praktizierten Unrecht deutlich. Man vergleiche, wie die Original-​Nazis ihren im Vergleich zu Hitler, Göring, Goebbels, Helldorf und Konsorten Klein- bis Mittel-​Kriminellen Horst Wessel zum Opfer, gar zum Märtyrer der sogenannten nationalen Revolution machten als Begründung dafür, Kommunisten totzuschlagen und wegzusperren!

Nun gibt es allerdings tatsächlich jede Menge Opfer der arischen Herrschaftsregimes. Die aber propagandistisch »unwürdig« sind (entsprechend des chomskyschen Filtersystems), es zu sein, und also nicht so heißen dürfen:

So kommen in der brd-​arischen Propaganda Opfer von Menschenrechtsverbrechen und Staatskriminalität nicht nur der Bumsreplik, sondern auch der anderen Kernstaaten der EU, jedenfalls sprachlich, nicht vor. Allerdings werden zur Regulierung der Verhältnisse und zur Vermeidung solcher Exzesse wie der »Nacht der langen Messer« im März 1934, als Hitler um die 1.000 SA-​Führer umlegen ließ, Konflikte zwischen den Arier-​Interessen-​Gruppen und ‑Personen heutzutage im allgemeinen teilöffentlich ausgetragen. Wie auch im Fall Kachelmann zu besichtigen. Denn 1.000 Nazi-​Terroristen wegen einer sekundären Interessens-​Differenz umgelegt zu haben, war herrschaftstechnisch uneffektiv. Die fehlten dann ja bei der Kommunismus-​Bekämpfung und Slawen-​Ausrottung. Was die Ami-​Besatzer den Deutsch-​Nazis ab 1945 beibrachten.

Ganz im Unterschied zum DDR-​Nationalpreisträger KURT DEMMLER, wo nichts ausgetragen, aber jede Menge denunziatorischer Blödsinn breitgetreten wurde. Wie 1933 im Völkischen Beobachter gegen Bolschewisten, Gewerkschafter, Intellektuelle und Juden. Aber selbst Kachelmann darf sprachlich öffentlich nicht Opfer sein. Also die Brd nicht Täter- und Unrechtsregime, das ja in diesem Fall immerhin erkennbar wird und das Kachelmann als Arier anerkannt hat. Denn er durfte öffentlich verteidigt werden.

Wenn also die Opfer nicht Opfer heißen dürfen, muß man sie irgend wie anders benennen und verkaufen.

Am einfachsten und sichersten vermeidet man jeglichen Opferstatus, indem die Opfer selbst schuld sind an dem, was ihnen angetan wird. Falls man das Angetane nicht unterdrücken will oder kann. Das haben die Hitleristen schon genauso gehandhabt. Indem die Kommunisten denunziert wurden, den Reichstag angezündet zu haben, und die Juden, das Böse an sich zu verkörpern. In der Nazi-​Literatur, in Filmen und sonstiger Propaganda erscheinen weder Kommunisten noch Juden als Opfer, vielmehr geschieht ihnen Gerechtigkeit. Wie den DDR-​Bürgern ab 1990. Ab Ende der 1940er bürdeten nämlich die Brd-​Regierungs- und Propaganda-​Nazis den Kommunisten und DDR-​Bürgern noch die angebliche Schlechtigkeiten der Juden mit auf.

Wir wollen uns hier speziell mit den Opfern des Regimes und ihrer sprachlichen Denunziation befassen, die den Terror nicht überlebt haben. Also mit der schlimmsten Form des Opferseins. Dieses Opfersein zu verleugnen hat die arische Herrschaft so schöne Wörter wie »Freitod«, »Selbstmord« und »Schuldeingeständnis« zur Verfügung.

Über Menschen, die von den weißen Herrenmenschen des westlichen Teils der nördlichen Hemisphäre zu Tode gemobbt werden, wird der Volksgenossenschaft und der Welt gern und meistens erzählt, sie hätten den Freitod gewählt. Man schaue sich die Wahl-​Freiheit des KURT DEMMLER an: Man deportierte ihn von seinem Wohnsitz in einem Ortsteil von Storkow auf DDR-​Territorium in ihren Moabiter Knast in Frontstadt-​West-​Berlin, in dem die Original-​Nazis schon Kommunisten und Juden gequält haben, in dem sie den jungen Erich Honecker 1935 in Erzwingungs-»Schutzhaft« hielten wie auch die Nazi- »Rechtsnachfolger in Identität« den alten Honecker Anfang der 1990er.

In zwei großen volksverhetzenden Kampagnen wird Kurt Demmler von August 2008 bis Januar 2009 mit einer schier unendlichen Reihe von Lügen beschuldigt, ein Kifi zu sein. Schon allein durch die gegen ihn praktizierte Ausage-»Erzwingungs-«-Schutzhaft wird er massiv behindert, sich zu verteidigen. Man entzieht ihm zudem seine Antidepressiva, läßt es zu, daß er durch Mit-​Insassen, da sie von dem Straftatvorwurf über die Medien erfuhren, gequält wird, man verhindert, daß simpelste Fakten Eingang in die Strafakte finden, man schließt die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus und so weiter, ermittelt rechtswidrig nicht nur nichts Entlastendes, sondern läßt auch noch Beweise zu seinen Gunsten verschwinden, so daß der Angeklagte völlig wehrlos und ohnmächtig sehenden Auges seiner menschenrechtswidrigen Aburteilung entgegen sehen muß. Denn im Unterschied zu steuerbegünstigten Hilfevereinen für Asylbewerber gibt es NULL Hilfe für DDR-​Nationalpreisträger, dafür aber die totale Mediengleichschaltungszensur, daß NULL Entlastendes den Volksgenossen in dem Nazi-​Aberglaube stört, der DDRBÜRGERJUDE sei anders, als die spätfaschistischen Medien im vorlügen. Wenn der Angeklagte das nicht aushält und er sich den Kopf in die Schlinge steckt, oder die Wärter es tun, ist er selbst schuld, denn die durch die Regime-​Büttel konstruierte Ausweglosigkeit wird dann zwanghaft als Schuldeingeständnis interpretiert.

Wenn der angebliche Freitod dann synonym auch noch als Selbstmord bezeichnet wird, wird ein weiterer bemerkenswerter Propaganda-​Schalter umgelegt:

Das StGB der Brd definiert Mord und Totschlag wie folgt:

§ 211 StGB Mord

(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.

§ 212 StGB Totschlag

(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

Also: Der Selbst-​Mörder ist gem. StGB jemand, der Lust hat, sich umzubringen, der damit seinen Geschlechtstrieb befriedigt oder dies aus sonstigen niedrigen Beweggründen tut. Und heimtückisch sowieso. Nicht weil Propaganda-​Heinis ihn in eine ausweglose Situation getrieben, nicht weil Wärter oder Mitgefangene ihn gequält hätten usw. Und schon ist – wie die Original-​Nazis das gegen die Juden praktiziert haben – das Opfer selber schuld und ein Straftäter sowieso, und kann also gar kein Opfer des Regimes sein. Da er ein Mörder ist, ein gemeiner Krimineller. Die Frage, wie man gegen sich selbst heimtückisch agieren könnte oder wer je per Selbsttötung seinen Geschlechtstrieb befriedigt hätte, darf auf jeden Fall nicht gestellt werden

Klären wir auf, wie diese sprachliche und gedankliche Verwirrung zustande bekommt. Bzw. versuchen wir es:

Das deutsche Wort »Mord« kommt aus dem Lateinischen und ist abgeleitet von mors = Tod. Also nicht von Hinterlist oder Habgier. Gemäß der ursprünglichen Wortbedeutung kommt es also nicht darauf an, warum und unter welchen Umständen die Tötung geschah.

Zum synonym mit dem Wort »Selbstmord« verwendeten Suizid gibt Wikipedia wie folgt Auskunft:

Suizid (von neulateinisch suicidium: aus sui (seiner) und ‑cidere (töten), das Töten seiner selbst, auch Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod) ist die beabsichtigte Beendigung des eigenen Lebens …

Auch hier geht es eigentlich nur um Tötung, nicht darum, ob es sich um eine Straftat handelt oder um deren Qualität. Das umgangssprachliche »Mord« im Kompositum »Selbstmord« und der Begriff »Mord« des StGB bedeuteten also eigentlich Unterschiedliches. Wie wir auch daran sehen, daß der sogenannte Selbstmord, auch wenn er mißlingt, nicht als Mordversuch strafverfolgt, sondern i.d.R. therapiert wird. Während der durchschnittliche Mörder nicht therapiert, sondern vor Gericht gestellt wird.

Im englischen »murder« ist die Neutralität der ursprünglichen Wortbedeutung noch zu erkennen, das dann als »first degree oder premeditated murder« dem deutschen Mord gemäß StGB entspricht, und als »second degree murder« dem deutschen Totschlag.

Auch französisch »meurtre« wird zwar in den Wörterbüchern mit Mord, Totschlag. Tötung übersetzt, aber eigentlich und ursprünglich ist nur Tötung gemeint, also das Befördern vom Leben zum Tod. Unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Straftat handelt oder nicht und welcher Qualität die mögliche Straftat sei. Diese Falschübersetzung entspricht der automatischen Falschübersetzung von »employer« in »Arbeitgeber« und »employee« in »Arbeitnehmer« (siehe dazu Lektion 9).

Wir votieren aus den genannten Gründen hier für die Verwendung des Wortes »Selbsttötung« anstatt »Selbstmord«. Da durch das deutsche StGB das Wort »Mord« im Deutschen etwas anderes bedeutet als ursprünglich, und nämlich immer eine Straftat.

Wie unter Adolf wird in der Brd die Selbsttötung gern wahrheitswidrig als Schuldeingeständnis interpretiert. Im Gegensatz zu den Gepflogenheiten in der Deutschen Demokratischen Republik. Wie im Fall des KURT DEMMLER das angebliche Nichtvorhandenseins eines Abschiedsbriefs sofort und ohne jegliche alternative Überlegung oder Untersuchung oder Verlautbarung den Medienhuren klar war, daß es sich um ein Schuldeingeständnis handele. Wie Göring, Hitler und Goebbels im Widerschein des Reichstagsbrandfeuers sofort und unwiderruflich wußten und posaunten, daß es die Kommunisten waren. Und während die ganze demokratische und wenigstens halbwegs gebildete Welt, insbesondere Juristen außerhalb der Adolf-Hitler-»Zivilgesellschaft« damals wußten, daß die Nazis selber es gewesen sein mußten, so werden die Nazis noch heute von den brd-​arischen Massenmedien und Bumspropagandazentralen reingewaschen.

Und so darf auch unter Kohl-​Schröder-​Merkel wie schon unter Adolf in den Fällen der vielen Toten in den deutschen Knasts nicht davon die Rede sein, das diese Opfer des Regimes sein könnten. Allein in den Berliner Knasts gaben sich von Januar bis November 2009 – einschließlich KURT DEMMLER – NEUN Menschen den eigenen Gürtel oder was auch immer. So frei sind die zu Juden Degradierten in diesem ScheiSS-​Staat. Wie unter Adolf, nur in vielem schlimmer.

Und wenn es mal mit dem Suizidieren nicht so flutscht, wie das ja unter Adolf auch gut bei Geltungs-​Juden, aber sehr schlecht bei Kommunisten funktioniert hat, wie auch der durch die verurteilten Kriegsverbrecher Blair, Schröder, Scharping, Fischer aus dem Amt gebombte jugoslawische Präsident Milošević sich hartnäckig weigerte, sich in seiner Zelle in Den Haag selbst aufzuhängen und sich stattdessen ähnlich klug und mutig gegen die arischen Kriminalisierungs-​Gemeinheiten verteidigte wie 1933 Georgi Dimitroff in Leipzig, dann wird er eben anders zu Tode gemobbt.

Wenn er dann nämlich nach jahrelangem Subversions- und Kriegs‑, Propaganda- und Bombenterror, Kidnapping, Isolationshaft, Verteidigungsbehinderung schwer erkrankt ist, wird ihm die Gesundheitsbetreuung eben verweigert mit dem eu- beziehungsweise nato-​weiten Gleichschaltungs-​Propaganda-​Gekläff, er simuliere. Und wenn er dann eines schwarzen Tags für die Menschenheit Tod in seiner Zelle liegt vor lauter Simulanz, treten die niederländischen Regierungs-​Arier mit einem staatsoffiziellen Bulletin nach, er sein eines natürlichen Todes gestorben. So natürlich wie die Juden in Auschwitz! Denn wenn man Leute verschleppt und in Kammern sperrt, die statt mit polnischer Luft mit deutschem Zyklon B gefüllt werden, dann fehlt der Sauerstoff zum Atmen. Und wenn der Jude dann stirbt, weil er nicht genug Luft zum Atmen hat, wie Milošević, den man herzkrank gemobbt hat und dann die Behandlung verweigerte, stirbt er eines natürlichen Todes. Ganz einfach. Q.e.d.


Zur Ermordnung Slobodan Miloševićs in Den Haag: 1999 wird mit verlogenen Vorwänden, dafür aber ohne Kriegserklärung das Land überfallen, dessen Staatschef Milošević ist. Das war nicht Serbien, sondern die Bundesrepublik Jugoslawien. Der hat die verfassungsmäßige Pflicht und das Völkerrecht auf seiner Seite, sein Land zu verteidigen und die entsprechenden Maßnahmen anzuordnen. Das Land wird schließlich in Grund und Boden gebombt. Nachdem von außen – aus Rom, aus der Eu, den Nato-​Quartieren, Propaganda-​Zentralen usw. – Sezessionskrieger losgeschickt worden waren und damit einmal mehr Adolf Hitlers Willen und Vermächtnis vollstreckten

Die Kriegsherrn diktierten den restlichen Jugoslawen beziehungsweise den Serben einen neuen Präsidenten, der – auch das wie unter Adolf – ein deutscher Agent ist, ein gewisser Djindjic. Das von außen diktierte Prinzip der falschen Alternative, wie auch ab 1990 gegen die DDR-​Bürger praktiziert: Entweder ihr wählt einen, den wir akzeptieren, oder wir bomben weiter. Djindjic ordnet also die Auslieferung des Verteidigungs-​Präsidenten Milošević an die nordeuropäischen Warlords an, gegen den Beschluß des obersten Gerichts seines Landes, und die Kriegsverbrecher Blair, Schröder, Scharping, Fischer usw. stecken ihn in ihren Knast in Den Haag und stellen ihn damit an den Pranger, ein Kriegsverbrecher zu sein. Wie ja ab 1990 durch die menschenrechtswidrige, an den Haaren herbeigezogene Strafverfolgung von Millionen von DDR-​Bürgern deren Kriminalität pseudo-​bewiesen wurde und auch heute noch wird.

Milošević bleibt standhaft und wehrt sich, so gut er kann und gegen jede Menge gemeiner Selbstverteidigungsbehinderungen, gegen jede Menge Gemeinheit: Tausende gegen einen. Wenn man die Bedingungen Miloševićs in Den Haag mit denen der deutschen Massenmörder in Nürnberg 1945 und 1946 und mit denen Dimitroffs 1933 in Leipzig vergleicht, dann wurde er schlechter behandelt als Dimitroff unter Hitler, während die Nazis in Nürnberg geradezu gehätschelt wurden.

Milošević verteidigte sich selbst. Das hat schon Hitler, Göring und Goebbels im Fall Dimitroff sehr gestört, und das störte auch die westeuropäischen Herrenmenschen im Fall Milošević. Sehr sogar, und sie behinderten ihn, wo und wie sie nur konnten, und ließen gleichschaltend eine mediale Verteidigung mittels Veröffentlichung der Fakten nicht zu. Auch das wie unter Hitler gegen Dimitroff und noch schlimmer. Denn hatte es 1933 in London unter dem Vorsitz des Kronrichters Pritt eine Inquiry gegen die verlogene Anklage gegeben, gegen Milošević stellten die Engländer den unfairen Richter.

Nach Jahren des Psycho-​Justiz-​Terrors klagte der über 60jährige Milošević, für den ja auch schon der Krieg und die vorherige jahrzehntelange Subversion seines Staates durch Papstkirche, CIA, BND usw. eine erhebliche, gesundheitsschädigende Belastung gewesen ist, über Herz- und Kreislaufbeschwerden. Die Propaganda beantwortete das in typisch goebbelscher »christlicher Nächstenliebe« mit der Denunziation, er simuliere.

Milošević beschwerte sich eins ums andere Mal über die ihm nicht gewährte medizinische Hilfe. Der russische Staat bot seine Unterstützung an, nämlich medizinische Behandlung ihres slawischen Bruders in einer Moskauer Klinik mit Rückgabegarantie an die westeuropäischen Herrenmenschen. Diese lehnten ab.

Eines unschönen morgens lag Miloševićs tot in seiner Zelle. So sehr hatte er simuliert! Wenig gespielte Betroffenheit durch del Ponte & Co., schon gar keine Trauer oder wirkliche Betroffenheit oder ähnliches. Ca. 14 Tage später dann ein Bulletin der Niederländischen Regierung, Slobodan Milošević sei eines natürlichen Todes gestorben.

Nach dieser Logik sind allerdings auch die Juden in Auschwitz eines natürlichen Todes gestorben. Denn wenn man ihnen Zyklon B zu inhalieren gibt, dann klappts rasch mit der natürlichen Aufnahme von Sauerstoff nicht mehr, und wer nicht mehr richtig atmet, der stirbt dann eben eines natürlichen Todes. Ganz einfach.


Man beachte ebenfalls folgendes: Solange Hitler Kanzler war, waren im Reich und in der Nazipropaganda oder in den Gesetzen etc. die Juden prinzipiell keine Opfer der Nazis. Ab 1945 waren Kommunisten und Juden und andere dann auf Geheiß der westlichen Besatzer auch für die Brd-​Regierungsnazis Opfer der Nazis. In der DDR blieben alle 1945 erkannten Nazi-​Opfer das auch bis zu ihrem Ende. Die Kommunisten verloren hingegen im Westen den allerhöchstens halbherzig zuteilten Opferstatus schon in den 1950ern und die damit verbundenen Renten. Und wurden die selben angeblichen Kriminellen, die sie schon im »tausendjährigen Reich« gewesen waren. Abgeurteilt durch die selben Richter. Juden dürfen heute noch Opfer sein, ansonsten nur noch paar Adelige. Alle anderen deutschen Nazi-​Opfer sind es i.d.R. sprachlich und in den TV Programmen genauso wie Milošević. Vergessengemacht oder als Kriminelle denunziert.

Die Indifferenzen in der DDR begannen nicht bei den Homosexuellen, aber spätestens bei denen, die die Nazis als Asoziale weggesperrt hatten. Diese Grauzone war allerdings im Westen wesentlich größer und umfaßte mindestens noch die Homosexuellen. Von der dauernden Denunziation der Kommunisten, zum Beispiel wenn diese als Kapos eingeteilt waren, gar nicht erst zu reden.


Der »natürliche Tod«, wie er Anfang der 2000er Jahre gegen Milošević angewendet wurde, wird seit 1990 zur Dezimierung der DDR-​Bevölkerung massenhaft auch gegen DDR-​Bürger angewendet, z. B. mittels sogenannter rätselhafter Herzinfarkte (siehe Lektion 10). Die Suggestion wirkt als indirekter Pseudo-​Beweis todsicher: Wer einen angeblichen natürlichen Tods gestorben ist, wurde nicht etwa durch die Staatsbüttel umgebracht.

Zum angeblich natürlichen Tod gesellt sich für die Opfer des Regimes, die nicht Opfer heißen dürfen, weil sie ja sprachlich und gedanklich kriminellen Tätern gegenüberstünden, die es nicht geben darf, der angeblich freie Tod. Der ebenfalls ab 1990 gegen die DDR-​Bürger massenhaft verordnet wurde. Was an der Ausweglosigkeit, in die die Volksverhetzer und Justizkriminellen den DDR-​Nationalpreisträger Kurt Demmler getrieben haben, frei gewesen sein soll, muß dem Volksgenossen nicht erklärt werden, denn Fragen danach sind – wie unter Adolf – hoch tabuisiert und schon gar nicht erlaubt.

Bild: Milošević in Den Haag (© Robert Goddyn)

Lektion 23 als Video:

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