Die Spra­che der Herr­schaft – und der Ohn­macht Lek­ti­on 25: Der soge­nann­te Stalinismus

Lese­zeit11 min
Mag­Ma legt hier­mit die seit 2012 als Video vor­lie­gen­den und basie­rend auf Über­le­gun­gen von Anfang der 90er Jah­re ent­stan­den Lek­tio­nen zur »Spra­che der Herr­schaft und der Ohn­macht« von malcom.z vor. Nicht alle ursprüng­lich als Video­pod­cast ver­fass­ten Lek­tio­nen eig­nen sich zur schrift­li­chen Ver­öf­fent­li­chung. Daher die Lücken in der Num­me­rie­rung. Vie­le Lek­tio­nen ver­wei­sen auf ande­re und zum bes­se­ren Ver­ständ­nis der The­sen emp­fiehlt es sich die Lek­tio­nen nicht iso­liert zu betrachten.

Lek­ti­on 18: Ein­fahrt frei! Der tag­täg­li­che Ari­sie­rungs- Ghetto-Terror

Lek­ti­on 19: Indi­rek­te Behaup­tun­gen und Beweise

Lek­ti­on 20: Die Wei­ber wer­den gefickt, die Ker­le krie­gen die Eier abgeschnitten

Lek­ti­on 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rech­te / EIN Recht / MEI­NE Rech­te / MEIN Recht, recht – rechts

Lek­ti­on 22: »Ras­sen­theo­rie« und »Tota­li­ta­ris­mus­theo­rie«

Lek­ti­on 23: Natür­li­cher Tod – Frei­tod – Selbst­mord – Schuldeingeständnis

Lek­ti­on 24 – 1: Der Stäh­ler­ne – als Antichrist

Lek­ti­on 24 – 2: Der Stäh­ler­ne – von Trotz­ki über Goeb­bels und Wlas­sow zu Chruschtschow

Lek­ti­on 24 – 3: Der Stäh­ler­ne – Katyn

Lek­ti­on 25: Der soge­nann­te Stalinismus

Lek­ti­on 26: Der soge­nann­te Popu­lis­mus und/​oder Rechtspopulismus

Lek­ti­on 28: AusländerhaSS

Lek­ti­on 29: Verschwörungstheorie

Lek­ti­on 30: Lügen­pres­se halt die Fresse

Lek­ti­on 31: Poli­ti­scher Analphabetismus

Lek­ti­on 32: Ost­deutsch­land (Ost­wör­ter I)

Lek­ti­on 33: Die Ost­deut­schen (Ost­wör­ter II)

Lek­ti­on 35: Ost­al­gie (Ost­wör­ter IV)

Lek­ti­on 36: Ost­mu­sik und Ost­rock (Ost­wör­ter V)

Lek­ti­on 25: Der soge­nann­te Stalinismus

Der angeb­li­che Sta­li­nis­mus wird – wie man sehen und hören kann – durch ein Ismus-Wort bezeich­net. Was dem Publi­kum schon zeigt, daß der soge­nann­te Sta­li­nis­mus etwas Böses sein muß. Denn anders als vor Jahr­zehn­ten wird staats­of­fi­zi­ell und groß­me­di­en­öf­fent­lich durch Ismus-Wör­ter fast nur noch Nega­ti­ves bezeich­net. Ins­be­son­de­re seit ab 1989/1990 mit der DDR und den ande­ren sozia­lis­ti­schen Staa­ten auch der Sozi­al-Ismus nicht mehr posi­ti­ve behaup­tet wird. Auch nicht der demo­kra­ti­sche Zen­tra­lis­mus. Gibt es Aus­nah­men? Mir fällt gera­de kei­ne ein. Der Kapi­tal-Ismus wur­de in der Brd ja schon vor­her und seit Jahr­zehn­ten nicht mehr posi­tiv behaup­tet. Staat­des­sen wur­den Ersatz­wör­ter wie »Markt­wirt­schaft« ein­ge­führt. Gern als sozia­le gelo­gen. Zur Sprach- und Denk-Gleich­schal­tung. Sie­he dazu u. a. die Lek­ti­on Ismus-Wör­ter!

Der soge­nann­te Sta­li­nis­mus ist die ältes­te seit Jahr­zehn­ten in Umlauf und Benut­zung befind­li­che tages­ak­tu­el­le anti-kom­mu­nis­ti­sche, anti-sozia­lis­ti­sche Pro­pa­gan­da-Erzäh­lung. Sie ist so hoch stan­dar­di­siert, daß sie poli­tisch eini­ger­ma­ßen inter­es­sier­ten Erwach­se­nen nicht erklärt wer­den muß. Viel­mehr wird sie mit etli­chen ein- und ein­ein­deu­ti­gen Bezeich­nern immer und immer wie­der repe­tiert und in die Köp­fe geprü­gelt. Immer mal wie­der mit neue­ren Varia­tio­nen, gern unter Über­schrif­ten von wegen neu­es­te angeb­lich wis­sen­schaft­li­che Fun­de; wenn man den angeb­li­chen Todes­op­fern des Kom­mu­nis­mus wie­der ein­mal ein paar Mil­lio­nen hin­zu­ad­diert. Die pro­pa­gan­da-erzäh­le­ri­sche Ver­knüp­fung der Wör­ter ist so fest, daß der Unter­tan etli­che der Wör­ter auto­ma­tisch asso­zia­tiv mit den anti­sta­lin­schen Erzäh­lun­gen und umge­kehrt repe­tier­te, stan­dar­di­sier­te Erzäh­lun­gen mit den Wör­tern ver­bin­det und auto­ma­tisch unter den angeb­li­chen Sta­li­nis­mus subsumiert.

In die­sem Zusam­men­hang sind Sät­ze wie »Sta­lin war ein­fach ein Ver­bre­cher!«, wie ihn der blöd-diä­ten­schlau-kor­rup­te Gysi der Herr­schaft Ende Okto­ber 2017 wie­der ein­mal in Kame­ra und Mikro­fon lie­fer­te, so selbst­ver­ständ­lich, daß sie kei­ner­lei Bewei­se bedür­fen. Sät­ze wie die­ser fun­gie­ren als unter­tä­ni­ge Bekennt­nis-Aus­sa­gen ins­be­son­de­re für angeb­li­che Lin­ke. Aber auch als Impf­auf­fri­schung für deren Par­tei­volk und sons­ti­ge Mit­läu­fer. Die Kor­rup­ten des Regimes ver­si­chern mit der­glei­chen Sät­zen, daß sie brav im Ruder lau­fen und mit der Her­de trot­ten. Und als Leit­ham­mel tau­gen, wie der Gysi und sei­ne link­sis­tisch-kor­rup­ten Lügen-Kum­pa­nin­nen. Und wer­den anhand die­ser Sät­ze wech­sel­sei­tig erkenn­bar. Ins­be­son­de­re für sol­che, die sich öffent­lich nicht zu Jesus, Sün­de, unbe­fleck­ter Emp­fäng­nis, Jakobs­weg usw. beken­nen, braucht das Regime der­glei­chen welt­li­chen Reli­gi­ons-Zusät­ze. Bzw. die­se Ersatz-Religion.

Titel­blatt der im Zen­tral­ver­lag der NSDAP ver­öf­fent­lich­ten Pro­pa­gan­da­bro­schü­re zu Katyn

Die ers­te Poin­te hier: Der Satz ist NAZI, also das Gegen­teil von links. Also das Gegen­teil des­sen, was ein­mal als links galt und Gysi angeb­lich ist. Der sich zur Täu­schung des Publi­kums sogar so nennt: Links. Selbst­ver­ständ­lich darf hier die Feind-Voka­bel »selbst­er­nannt« nicht ver­wen­det wer­den. Selbst­täu­schung in schier unend­li­cher Eitel­keit ist hier aller­dings nicht aus­ge­schlos­sen … Logi­scher­wei­se beken­nen sich sol­che Beken­ner auch dazu, den deut­schen Faschis­mus einen »natio­na­len Sozia­lis­mus« zu nen­nen. Da die­se Benen­nung von Adolf Hit­ler den Deut­schen als Staats­re­li­gi­on aus­ge­ge­ben wor­den ist und er des­halb heu­te wie­der und noch Staats­re­li­gi­on ist und eben­falls faschis­tisch und also anti­so­zia­lis­tisch und das Gegen­teil von links ist. Bei­de Bekennt­nis­se gehö­ren bei den Staats­kor­rup­ten immer zusam­men und kom­men fast nie ein­zeln daher, d. h. wer das eine Bekennt­nis ablie­fert, tut es auch mit dem anderen.

Aller­dings gibt es auch Men­schen, die zwar das mit dem »natio­na­len Sozia­lis­mus« nicht nach­plap­pern, aber von den sons­ti­gen faschis­ti­schen Lügen doch beein­druckt und beein­flußt sind. Ins­be­son­de­re von den anti­sta­lin­schen. Das sind Idio­ten. Denn sie tun es, ohne sich für den Schwach­sinn vom Staat Brd bezah­len zu las­sen. Denn die Polit- und Journaille‑, die pseu­do-wis­sen­schaft­li­chen und Come­dy-Plap­pe­rer, die poli­ti­schen Strich­jun­gen und sexu­ell auf­gen­or­de­ten Keif-Mens­trua­tions-Hin­ter­gründ­le­rin­nen kön­nen, wenn man sie kon­fron­tier­te mit dem Aus­maß ihrer Dumm- und Ver­lo­gen­heit immer­hin dar­auf ver­wei­sen, wie viel Geld sie mit die­sem Schwach­sinn machen. Gysis Bekennt­nis-Ein­nah­men seit 1990 dürf­ten sich auf meh­re­re Mil­lio­nen auf­sum­miert haben. Und nach den sys­tem­gel­ten­den mas­sen­me­di­al aus­ge­ge­be­nen Maß­stä­ben hat immer recht, wer Geld macht. Geld ist Glück! Und Glück ist Geld! Im Kapi­ta­lis­mus, der nicht mehr Kapi­ta­lis­mus heißt. Geld ist Gott, Geld ist die letz­te Wahr­heit. Das wird mit den zig Tau­sen­den Unter­hal­tungs­se­ri­en gelehrt, das pre­di­gen die »Stars« aller Gen­res. Und Geld lehrt spre­chen und pre­di­gen. Wes Geld ich freß, des Lied ich rei­me. Also sind die, die sol­chen Blöd­sinn, womög­lich noch gegen ihre eige­nen erklär­ten Inter­es­sen ohne Bezah­lung sei­ern, Idioten.

Die zwei­te Poin­te ist die­se: Die Anschwär­zung des Stäh­ler­nen als einen Ver­bre­cher ist so selbst­ver­ständ­lich, daß sie kei­nes Bewei­ses bedarf. Was oben schon erwähnt wur­de. Wor­über aller­dings auch nicht auf­fällt, daß es noch nie bewie­sen wur­de. Wie die Exis­tenz Jesus‘. Das Ver­bre­che­ri­sche Sta­lins wur­de als staat­lich aus­ge­ge­be­ne Reli­gi­on, wie das Wort »Natio­nal­so­zia­lis­mus«, zuerst von Hit­ler und Goeb­bels und ihres­glei­chen durch­ge­setzt. Trotz­ki kann als Stich­wort­ge­ber gel­ten, hat­te aber selbst nie die Mit­tel, sei­nen Inlän­der- und Revo­lu­tio­närs-Haß (also sei­nen Haß gegen den Revo­lu­tio­när Sta­lin) durch­zu­set­zen. Wie Bier­mann und Weg­ner, und Klier und Kraw­c­zyk und die vie­len ande­ren ihren Haß zwar – nach den Vor­ga­ben der Brd-Staats-Nazis – for­mu­lie­ren konn­te, aber der West­me­di­en bedurf­ten, ihre Denun­zia­tio­nen und Bekennt­nis­se bekannt zu machen. Eine der Pro­pa­gan­da-Metho­den, die auch eine Polit-Poin­te ist: Ard und Zdf sen­de­ten die Bekennt­nis­se der DDR-Has­ser als Beweis der Rich­tig­keit der Vor­ga­ben, die die DDR-Has­ser nach­ge­pre­digt haben.

Bei­de Sei­ten agier­ten zum Zweck der Durch­füh­rung und Recht­fer­ti­gung ihrer Ver­bre­chen. Und bei­de hat­ten etwas davon wie schon zuzei­ten, da der Völ­ki­sche Beob­ach­ter anti-kom­mu­nis­ti­sche und anti-jüdi­sche Denun­zia­tio­nen brach­te. Das Hetz­blatt bekam die gewoll­te Pro­pa­gan­da, die Denun­zi­an­ten die Woh­nun­gen der Juden, die sie denun­ziert hat­ten. Hoff­ten sie jeden­falls. Wie die mas­sen­me­di­al und poli­ti­ker-ani­mier­ten Denun­zia­tio­nen gegen Pro­fes­so­ren der Hum­boldt-Uni in der okku­pier­ten Haupt­stadt der DDR ab 1990 die Begrün­dun­gen für die Rausch­schmis­se lie­fer­ten, und die denun­ziert haben­den »Mit­tel­bau­ern« sich ein­bil­den durf­ten, dem­nächst die pro­fes­so­ra­len Nach­fol­ger zu sein. Aber die kamen dann doch aus’m Wes­ten und brach­ten sich ihre »Mit­tel­bau­ern« auch noch mit. Die Denun­zi­an­ten hat­ten sich viel­fach den Ast selbst abge­sägt, auf dem sie geses­sen hat­ten. Raus­ge­wor­fen wären sie sicher so oder so auch ohne ihren denun­zia­to­ri­schen Anteil. Aber Besat­zer-Regimes mag kei­ne Unschuldigen …

Die Pseu­do-Bewei­se des Anti-»Stalinismus« sind dem­entspre­chend. Pseu­do eben. Ob es nun die heu­te gel­ten­de anti -»sta­li­nis­ti­sche« Gulag-Erzäh­lung war oder die Pseu­do-Beweis­füh­rung, GPU-Ange­hö­ri­ge hät­ten nahe Smo­lensk in einem Wäld­chen bei Katyn eini­ge Zehn­tau­send Polen umge­bracht und in Mas­sen­grä­bern ver­schwin­den las­sen. Bei­de Ankla­gen wur­den im Franz Eher Ver­lag GmbH Nachf. mei­nes Wis­sens erst­ver­öf­fent­licht. Die­ser Ver­lag wur­de von sei­nen Betrei­bern auch »Zen­tral­ver­lag der Nsdap« genannt. Soll­te jemand eine frü­he­re groß­öf­fent­lich-staat­li­che Behaup­tung ken­nen: Bit­te mit Quel­len­an­ga­be an mich! Bei­de ste­hen bei­spiel­haft für alle ande­ren als »Ver­bre­chen Sta­lins« erzähl­te Räu­ber­pis­to­len. Gysi pre­digt also Goeb­bels und Rib­ben­trop. Ver­schweigt das sei­nen Fans und Mit­läu­fern aller­dings. Denn die eine und der ande­re wür­de womög­lich ins Grü­beln kom­men und die Erzäh­lung anzwei­feln und damit auch die Inte­gri­tät des Erzäh­lers. Und das soll nicht sein, solan­ge Gysi brav Koh­le macht. Und die Herr­schafts­me­di­en bestä­ti­gen ihn gern in sei­ner Ver­lo­gen­heit. Gemäß dem kapi­ta­lis­tisch-jesu­sis­ti­schen Grund­prin­zip: Du sollst falsch Zeug­nis ablegen.

Erst nach dem Sieg der Roten Armee aller­dings wur­de die­se faschis­ti­sche Staats­pro­pa­gan­da unter Füh­rung der Usa dort und von wei­te­ren West-Staa­ten als Teil ihrer Staats­re­li­gi­on über­nom­men. Seit 1980 schritt­wei­se auch in Polen, seit Gor­bat­schows Gene­ral­se­kre­ta­ris­mus in der UdSSR, seit 1990 in der DDR. Wozu die brau­nen Ver­sio­nen in »frei­heit­lich« gewa­schen wer­den muß­ten. Wie man Geld »wäscht«, indem man durch meh­re­re Besit­zer- und Über­wei­ser-Namen die ursprüng­li­che Her­kunft ver­schwin­den macht. Die goeb­bel­schen Erzäh­lun­gen wur­den nicht zuletzt durch ganz gro­ßen Bahn­hof urhe­ber­ver­un­sicht­bart und größt­wich­tig hoch­ge­ju­belt. Indem aus der goeb­bel­schen Gefan­ge­nen­la­ger-Erzäh­lung wider die UdSSR sogar ein Nobel­preis­buch wur­de… Frei­lich »ver­gaß« auch hier das Nobel-Komi­tee, auf wel­chem geis­ti­gen Mist­hau­fen ihr Nobel­preis­trä­ger gepickt hat­te, wie schon das Mad­den-Komi­tee bei der Ver­si­ons­wä­sche der goeb­bel­schen und nazi­di­plo­ma­ti­sche Katyn-Ver­si­on »ver­gaß« anzu­ge­ben, woher die Erzäh­lung, die sie Ende 1952 ver­öf­fent­lich­te, eigent­lich stamm­te. Und zum Teil mit den sel­ben haß­ver­krüp­pel­ten und gekauf­ten Zeu­gen beleg­te, mit denen die Deut­schen es schon neun Jah­re zuvor getan hatten.

Min­des­tens so schnell, wie die Über­nah­men der Nazi-Ver­sio­nen gescha­hen, waren also die Erfin­der und die Her­kunft der Erzäh­lun­gen ver­ges­sen gemacht. Weil nur so die­se Über­nah­me im Sin­ne der Erfin­der, der Brd-Staats­na­zis und ihrer Ober­be­fehls­ha­ber in Über­see funk­tio­nie­ren konn­te. Und so läßt auch Gysi sich dafür reich­lich von der Herr­schaft bezah­len, daß er mit sei­nem anti­sta­lin­schen Bekennt­nis nicht zuletzt auch das Ver­mächt­nis sei­ner Eltern ver­rät, wie er es mit dem Volk der DDR seit Anfang der 1990er tut. Oder läßt er sich gera­de so hoch für sei­nen Ver­rat bezah­len, weil er aus einem lupen­rein anti­fa­schis­ti­schen Eltern­haus stammt? Und dann kann er auch noch den Juden vor sich her tra­gen. Wie es seit 1990 Mode wur­de und nicht ganz weni­gen DDR-Bür­gern aus kom­mu­nis­ti­schem Eltern­haus haben das Judas­lohn-Aspi­ranz-Ange­bot ange­nom­men. Wie eben auch der Gysi. Denn in der DDR konn­ten Men­schen mit jüdi­scher Her­kunft höchs­te Posi­tio­nen inne­ha­ben in Poli­tik, Kunst, Kul­tur, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft. Über­all. Wäh­rend sie der Brd nur als reli­giö­se Reprä­sen­tan­ten taug­ten und ansons­ten die jüdi­sche Her­kunft ver­schwei­gen muß­ten, um nicht als Juden auf­zu­fal­len. Der­zeit, da die mas­sen­mör­de­ri­schen Brd-Staats-Nazis der ers­ten Gene­ra­ti­on, denen die­se Juden nicht zuzu­mu­ten waren, längst in die hit­ler­schen Jagd­grün­de ein­ge­an­gen sind, ist es anders­her­um: Je lau­ter das Jüdi­sche bekannt wird – auch wenn es gelo­gen ist –, des­to mehr Koh­le gibt es, des­to mehr Pro­mo­ti­on, des­to »wah­rer« die Bekennt­nis­se der Jüdisch-Beken­ner, des­to »guter« der Mensch oder die Orga­ni­sa­ti­on. Der Unter­schied der Stel­lung von Men­schen jüdi­scher Her­kunft in der DDR und in der Brd bis 1990 darf nicht wahr­heits­ge­mäß erwähnt, nicht dis­ku­tiert, nicht ange­mes­sen bewer­tet werden.

Also: Weil der Eitel­zwerg Gysi, um bei ihm zu blei­ben, als gelern­ter DDR-Bür­ger und ‑Jurist wis­sen muß, daß der deut­sche Faschis­mus der deut­sche Faschis­mus war, des­halb nennt auch er ihn falsch einen »natio­na­len Sozia­lis­mus«. Sei­ne Eltern haben ihn das Wort »Faschis­mus« gelehrt, die sozia­lis­ti­sche Schu­le auch, die DDR-Jugend­wei­he hat es ihn gelehrt, das Par­tei­lehr­jahr, er war ja SED-Mit­glied, die anti­fa­schis­ti­schen Fil­me haben es ihn gelehrt, die bel­le­tris­ti­schen Bücher, die man bis 1989 auch als Jurist gele­sen hat, haben es gelehrt. Nimmt er das Blut­geld der Besat­zer, weil er es weiß? Nimmt er das Blut­geld zur Betäu­bung des Wis­sens? Von Ge-Wis­sen soll­te man bei sol­chen Typen längst nicht mehr reden… Was war das eigent­lich: »Blut­geld«?

Tat­säch­lich hat es einen Sta­li­nis­mus und Sta­li­nis­ten NIE gege­ben, wie es in der DDR kei­ne »Sta­si« gege­ben hat, wie es unter dem Kanz­ler Hit­ler im Deut­schen Reich kei­ne Sau­ju­den gege­ben hat. In allen drei Fäl­len – wie in unzäh­li­gen wei­te­ren – wur­de und wird die faschis­ti­sche Staats­pro­pa­gan­da nicht müde, das nicht Vor­han­de­ne und nicht vor­han­den Gewe­se­ne zu behaup­ten. Und gilt die Regel: Je wüten­der die Goeb­bels-Pro­pa­gan­da keift, des­to deut­li­cher ist die­ses Gekei­fe ein Indiz für die Ver­lo­gen­heit der Pro­pa­gan­dis­ten. Aber auch Gysis Wit­zig­keit ist nicht son­der­lich neu. Die Goeb­bels Pro­pa­gan­da hat­te einen ähn­lich ver­schmitzt drein­lü­gen­den zwer­gi­gen Polit­clown und wuß­te ihn effek­tiv ein­zu­set­zen. Der hieß Heinz Rüh­mann und sang so »net­te« Lied­chen wie »Bom­ben auf Enge­land« als Begleit­mu­sik für die völ­ker­rechts­wid­ri­ge Bom­bar­die­rung Lon­do­ner Wohn­ge­bie­te und sol­cher Coventrys.

Es gab nie eine sta­li­nis­ti­sche Bewe­gung oder Par­tei. Oder eine als sta­li­nis­ti­sche aus­ge­ru­fe­ne Wis­sen­schaft. Und bei den weni­gen, die sich selbst so nann­ten, soll­te man auch dar­an den­ken, daß unter ihnen der eine oder ande­re gewe­sen sein muß, der von ganz ande­ren für ein sol­ches Bekennt­nis bezahlt wur­de. Ins­be­son­de­re im nach­hin­ein, also nach dem Wech­seln der Sei­ten. Anstren­gun­gen Sta­lins selbst, Lenin ver­ges­sen zu machen und sich an sei­ne Stel­le zu set­zen, ent­spre­chen zwar den anti­sta­lin­schen Pro­pa­gan­da-Stan­dards, sind aber mit des­sen eige­nen Äuße­run­gen nicht beleg­bar. Ganz im Gegen­teil. Was ins­be­son­de­re Gro­ver Furr mehr als nur hin­rei­chend aus­führt. Aber vor allem gibt es ja etli­che Bücher des Autors Sta­lin. War­um ist dort kei­ner­lei Sta­li­nis­mus zu fin­den? Son­dern nur Marxismus.

Der angeb­li­che Sta­li­nis­mus ist eine Pro­pa­gan­da-Erfin­dung der Fein­de des gesell­schaft­li­chen Fort­schritts, des Vol­kes und der Völ­ker und der Befür­wor­ter und Prak­ti­zie­ren­den der Kauf­bar­keit von Polit­niks und Regie­run­gen. Des­halb muß­te Gre­gor Gysi ab Ende 1989 nach den Dik­ta­ten derer, die ab dem 9. Novem­ber 1989 vom Wes­ten aus in der DDR offen die Macht ergrif­fen hat­ten, pro­pa­gan­dis­tisch erst ein­mal den »Sta­li­nis­mus« als DDR-Erklä­rungs-Modus ein­füh­ren, um mit die­sem angeb­li­chen Sta­li­nis­mus dann den anti-»stalinistischen« Grün­dungs­kon­sens der tau­to­lo­gi­schen Par­tei begrün­den zu kön­nen. Das war eigent­lich schon der Deal mit den Besat­zern. Der Rest war und ist und bleibt Volks­thea­ter. Und kon­ti­nu­ier­li­che Kon­to­stands­er­hö­hung der Anti-»Stalinisten.

Bild: Wochen­spruch der NSDAP von Wer­ner von Axs­ter-Heudt­lass, Reichspropagandabteilung/​Zen­tral­ver­lag der NSDAP, August 1941

Lek­ti­on 25 als Video:

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