Lektion 9: Arbeitgeber – Arbeitnehmer
Lektion 10: Rätselhafte Herzinfarkte
Lektion 11: Altkanzler, Altbundespräsident, Alteigentümer & Diktatur
Lektion 18: Einfahrt frei! Der tagtägliche Arisierungs‐ Ghetto‐Terror
Lektion 19: Indirekte Behauptungen und Beweise
Lektion 20: Die Weiber werden gefickt, die Kerle kriegen die Eier abgeschnitten
Lektion 21: RECHT: DAS Recht, (DIE) Rechte /EIN Recht /MEINE Rechte /MEIN Recht, recht – rechts
Lektion 22: »Rassentheorie« und »Totalitarismustheorie«
Lektion 23: Natürlicher Tod – Freitod – Selbstmord – Schuldeingeständnis
Lektion 24 – 1: Der Stählerne – als Antichrist
Lektion 24 – 2: Der Stählerne – von Trotzki über Goebbels und Wlassow zu Chruschtschow
Lektion 24 – 3: Der Stählerne – Katyn
Lektion 25: Der sogenannte Stalinismus
Lektion 26: Der sogenannte Populismus und/oder Rechtspopulismus
Lektion 29: Verschwörungstheorie
Lektion 19: Indirekte Behauptungen und Beweise
Zu den interessantesten und wirkmächtigsten Instrumenten des Herrschaftssprech gehören die indirekten Beweise und Behauptungen und als eine Unterkategorie das absichtsvoll Nichtverbalisierte.
Eine der frühesten indirekten Behauptungen, die zur Umprogrammierung der DDR‐Bürger zu Anschlußblödies herangezogen wurden, fanden wir recht früh nach der DDR‐Machtergreifung der Besatzer und ihrer nützlichen Idioten und Auftrags‐Putschisten. Der Satz war einer der Abrechnung der Brd‐Herrschafts‐Nazis mit der DDR, betraf die KZ‐Gedenkstätte Sachsenhausen und lautete: »Es saßen dort auch Schuldige«.
Der Satz ist ja in seinem Wortlaut nicht ganz falsch. Es saßen dort tatsächlich Schuldige. Richtig wäre er, wenn man sagte: Es saßen dort, vermutlich, auch Unschuldige. Die manipulative Absicht dieser Propaganda‐Behauptung ist klar, es wird suggeriert, die Mehrheit der Inhaftierten sei unschuldig gewesen. Eben ohne es zu sagen. Das geht tiefer, nämlich wird die neue Herrschaftsmeinung unreflektiert verinnerlicht. Dazu werden den zu Volksgenossen umzuerziehenden DDR‐Bürgern dann Einzel‐Geschichten und Personen vorgestellt, die diese Suggestion bedienen. Nachprüfen kann der TV‐Konsument in der Regel nichts davon. Es wird auch fast nie auch nur der Versuch gemacht, irgend etwas zu beweisen. Porträts von Schuldigen oder vermeintlich Schuldigen kommen so oft vor wie Zitate von Ghaddafi‐Befürwortern während des Bombenkriegs 2011 und Milošević‐Parteigänger während des Bombenkriegs 1999.
Den etwas besser Informierten fällt recht bald auf, daß die Rehabilitierung der vielen, vielen angeblich Unschuldigen nach den selben dummdreisten Strategien abgefeiert wird, wie in den wenigen Auschwitz‐ und Maidanek‐Prozessen in Westdeutschland Nazianwälte und deren Nazimandanten sich als Saubermänner präsentierten und schließlich niemand schuld war bis auf vielleicht Hitler, Himmler und ein paar andere tote Nazis. Der Rest war Befehlsnotstand, bester Wille, Offiziersethos, Notwehr usw.
Grundsätzlich darf bei all dem nicht reflektiert werden, daß die Aussage des Nicht‑, also Unschuldigseins ohne eine Definition von Schuld sinnlos ist. Und gerade diese Qualität der Sinnlosigkeit ist es, die Hitler und Goebbels der heutigen Propanganda mit auf den Siegeszug gegeben haben.
Diese Methode ist sehr beliebt, insbesondere eben bei der Verwältigung der DDR. So durfte Klein‐Gysi möglichst groß herauskrakeelen, die DDR‐Bürger hätten nicht das richtige Verhältnis zum Volkseigentum gehabt, weshalb sie es nicht verteidigt hätten. Das war Anfang der 1990er. Mit der angeblichen Nicht‐Verteidigung begründete er zudem auch dessen Wertlosigkeit. Wie das richtige Verhalten gewesen wäre, hat er nie verraten. Und was an der Nichtverteidigung des Volkseigentums durch die DDR‐Bürger so wesentlich anders war als die Nichtverteidigung des Nichtvolkseigentums der Geltungs‐Juden ab 1933, wurde und wird auch nie verraten. Denn tatsächlich ist nichts bekannt darüber, daß deutsch‐bürgerliche Geltungsjuden ihr Kapital, ihre Synagogen, ihre körperliche Unversehrtheit mit der Waffe in der Hand oder sonst geschlossen und erfolgreich verteidigt hätten. Wenige Juden, die das taten, waren i.d.R. zudem noch Kommunisten, also böse, böse Juden. Und aus der Geschichte weitestgehend gestrichen. Schon gar als positive Helden.
Nonverbal wird diese Methode praktiziert, indem zum Beispiel in den knoppschen Darstellungen über den 2. Weltkrieg circa 95 Prozent derjenigen die beim TV‐Erzählen ins Weinen kommen, Deutsche sind, sei es wegen der Todesnachricht aus Stalingrad, sei es wegen einer angeblichen Vergewaltigung durch angebliche Untermenschen, sei es wegen der angeblichen Vertreibung durch Polen und Tschechen oder wegen des Untergangs der Gustloff oder weswegen auch immer. Was »beweist«, daß die Deutschen die eigentlichen Opfer des 2. Weltkriegs waren. Ohne daß das dem TV‐Volksgenossen gesagt werden müßte. Das erkennt er allein am Weinen hinreichend. Und daß diejenigen, die vertrieben wurden, von Nsdap‐ und Wehrmachts‐ Chargen vertrieben wurden, darf dem Volksgenossen schon gar nicht gesagt werden. Die anderen, die späteren wurden umgesiedelt gemäß Alliierter Beschlüsse, wobei es auch zu Gewalt kam. Die war im Osten nicht größer oder anders als in Belgien, Dänemark und Frankreich, dort aus denselben Gründen, worüber üblicherweise aber nicht öffentlich gesprochen werden darf.
Das Falsch‐Wort »Bundesverfassungsgericht« suggeriert, die Brd habe eine Verfassung, was unwahr ist. Also kann es auch kein Verfassungsgericht sein. Analog wird das Wort Verfassung fast immer falsch gebraucht, siehe Lektionen 12, 13 und 14.
Die Wörter »Rassentheorie« und »Totalitarismustheorie« pseudobeweisen dem Volksgenossen, daß dieser Propaganda‐Quatsch Wissenschaft sei. Ohne daß die Propaganda‐Nazis das jedesmal extra sagen müßten. Der Volksgenosse schließt hier, was er soll. Beide sogenannten Theorien sind aber das Gegenteil von Wissenschaft, indem sie wissenschaftliche Kategorien wie Wesen – Erscheinung, Ursache – Wirkung, Wesentliches – Unwesentliches nicht nur nicht berücksichtigen, sondern diese sogar ad absurdum führen. In der einen angeblichen Theorie wird aus der Kopfform und der krummen Nase der krumme Charakter des Juden geschlossen, in der anderen aus gemeinsamem Töpfchensitzen im DDR‐Kindergarten Rechtsradikalismus abgeleitet, aus scheinbaren äußerlichen Ähnlichkeiten von Fahnenaufmärschen und Fackelzügen die identischen Ideen. Gemäß dieser beiden sogenannten Theorien ist der Wal ein Fisch und entsprechend geformte Scheißekringel sind Brezelgebäck. Und daß die äußerlichen Ähnlichkeiten der Nazi — Rituale dadurch zustande kamen, daß die von Staat und Kapital gesponserten Hitleristen u.a. kulturelle Traditionen der Arbeiterbewegung klauten, um im Auftrag der Herrschaft Mitglieder und Stimmen zu erschwindeln, darf schon gar nicht gesagt werden.
Die sogenannte Rassentheorie behauptet zudem indirekt, daß Juden eine Rassen seien. Was ebenfalls Quatsch ist. Aber die selben westdeutsch‐arischen Staatsidioten, die angeblich gegen Rassismus sind, züchten diesen u.a. dadurch, daß sie das Blöd‐Wort »Rassentheorie« genau so verwenden, wie ihr »Führer« es als sogenannter Führerbefehl 1933 mit seiner Kanzlerschaft an das deutsche Volk ausgegeben hat. Die Untertanen sind von diesen Wörtern dieser Sprache mächtig beeindruckt.
Zu den Weglassungen gehören auch Gegenwörter, die nicht gebraucht werden dürfen. Immer wenn Wörter gebraucht werden, die nach Gegenwörtern verlangen, die es aber im Sprachgebrauch nicht gibt, wird der Volksgenosse manipuliert und also verarscht, ist für diejenigen, die sich nicht herrschaftlich manipulieren lassen wollen, allerhöchstes Mißtrauen angesagt. Z. B. kann der deutsche Untertan die Invariante deutscher Politik nicht denken, daß der Inländerhaß Weichenstellung und Voraussetzung für späteren Ausländerhaß ist. Denn das Wort »Inländerhaß« gibt es gar nicht im Politsprech der Brd.
Anderes Beispiel eines fehlenden Gegenworts: Der Begriff »Revolution« war ein zentraler in der Politik‐Geschichts‐Sprache der DDR, für die Regierungssprecher der Bumsreplik – egal welche Partei – ein Unwort. Mit der angeblichen friedlichen Revolution in der DDR und der angeblichen samtenen in der ČSSR wurde das Wort eines der häufigsten der Politsprache der Brd. Eines der Lieblingswörter der Politsprecher der Brd. Allerdings: Das Gegenwort »Konterrevolution« kam abhanden. Also wird für das eine wie für das Gegenteil das selbe Wort verwendet. Schon deshalb ist das kein Begriff, sondern ein Politschlagwort. Und aus Konterrevolutionen werden Revolutionen und umgekehrt. In deren wirren Welterzählungen.
Daß für die heutige Herrschaft und ihre Medien bis um 1990 auch das Wort Solidarität eines der Unwörter war wie auch das eben besprochene Wort Revolution, wie Nelson Mandela eine Unperson der Westherrschaft war, der bis circa 1988 als Terrorist galt, während er schon in den 1960ern in der DDR als Freiheitskämpfer gelehrt wurde, ist Jüngeren heute kaum mehr begreiflich zu machen. Von dem Wort Solidarität wurde die internationalen Arbeiterbewegung insbesondere im Zuge der Rollback‐Strategie des polnischen Papstes enteignet. Besonders wirksam mit der Benennung einer päpstlichen Pseudogewerkschaft in Polen um 1980. Das Wort Revolution als bis 1990 wesentlicher Bestands‐ und Traditional‐Begriff des Marxismus und der revolutionären Arbeiterbewegung ist nun vor allem Propaganda‐Instrument für Regime‐Wechsel der Amis und anderer Nato‐ler von außen.
Mit der dominanten Benutzung dieses Bis‐eben‐noch‐Unworts durch die arische Herrschaft ab 1989 ging allerdings, wie schon erwähnt – das ist ein wesentliches Merkmal für die Bewertung dieses Vorgangs – das Gegenwort Konterrevolution verloren. Es wird öffentlich praktisch nicht benutzt, selbst dann nicht, wenn ein vom weißen arischen Herrschaftsmann Revolution genannter Umsturz sofort oder im nachhinein die angeblichen Erwartungen nicht erfüllt. Das Wortpaar Revolution und Konterrevolution ist die Begrifflichkeit einer wissenschaftlich‐theoretischen Modellvorstellung von der Bewegung der Gesellschaft. Während das Wort Revolution in der arischen Propaganda eine Gleichschaltungskeule ist, die einen seit 1990 in der Regel von Nordwesteuropa und aus den USA finanzierter Putsch beziehungsweise Staatsstreich mit einem positiven Image versieht, was volksgenossenschaftlicher Akzeptanz dient.
Dieses noch: Jahrzehntelang gab es in der tagtäglichen Propaganda den »Ostblock«, das Wort »Westblock« hat es nie gegeben, auch nicht in der politischen Sprache der DDR. In der DDR gab es Weststars und – allerdings nur gelegentlich – Oststars. Seit 1990 gibt es nur Stars und Oststars, keine Weststars. Und selbstverständlich fällt es den sogenannten Oststars einigermaßen schwer, einzusehen, daß der Oststar prinzipiell weniger ist als ein Star. Zuweilen bedeutet die Etikettierung »Oststar« allerdings nicht Zweitrangigkeit, sondern Negativierung bis Negierung. Wie der Fall des KURT DEMMLER zeigt.
Zu den Auslassungen gehört auch die in Lektion 14 besprochene Ellipse.
Die so oft verbalisierte Versöhnung mit den anderen Religionen, bedeutet Krieg gegen alle Heiden, denn mit denen wollte sich nie irgend ein Pfaffe oder Oberpfaffe versöhnen. Merkel war besonders eifrig in Sachen »Versöhnung der Religionen«. Wille und Aufruf zur Integration von Islamgläubigen und anderen Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund steht die Fehlstelle gegenüber, daß man die Integration der DDR‐Bürger nie verbalisiert hat und also nie wollte. In dem Maße wie die Herrschaft ab 1990 Juden und Russen aus der Sowjetunion und aus Rußland integrierte und das finanzierte, wurden die DDR‐Bürger ausgeplündert, daß sie mit gegen sie exekutierten Rentenkürzungen, Enteignungen, Strafverfolgungen und entsprechende Strafzahlungen die Integration der Migranten finanzieren durften und jeden Tag neu dürfen.
In den 1980ern sollten die DDR‐Künstler im Ansehen herabgesetzt werden, indem sie von den Westpropagandaidioten und ‑gemeinlingen Staatskünstler genannt wurden. Begründet wurde das gelegentlich damit, ihr Vertragspartner sei der Staat DDR. Selbstverständlich ist keiner dieser Propagandisten in Rechtsnachfolge Joseph Goebbels je auf die Idee gekommen, die Westler nach ihren Vertragspartnern zu benennen: Sparkassenkünstler, Musikindustriekünstler, Pfaffenkünstler, Tankstellen‐ und Autohauskünstler und auch Staatskünstler. Wenn Niedecken und Kunze, der Heinz‐Rudolf, die Pop‐Skorpione aus Hannover und dieser und jener mit diesem und jenem Ministerpräser oder Ex‐Kanzler befreundet war oder ist, ist das ebenfalls kein Anlaß für irgend eine Art von Zusatztitel. Wie z. B. Staatskriminellen‐Staatskorrupti‐Künstler. Also auch diese Benennungs‐Asymmetrie ist ein wirksames Herrschafts‐Instrument.
Der Diktatur‐Charakter der DDR wurde und wird tv‐pseudobewiesen, indem erklärt wird, die DDR habe staatsoffiziell gelehrt, sie sei eine Diktatur. Das wir ebenso als Beweis angeboten, wie die Rede Chruschtschows pseudobeweist, daß Stalin ein bösester Diktator gewesen sei. Hier gilt wieder einmal: Die halbe Wahrheit ist meistens eine ganze Lüge. In der DDR wurde gelehrt, die DDR sei die Diktatur der Mehrheit über eine Minderheit und also gleichzeitig eine Demokratie, nämlich die höchste Form der Demokratie, die bisher praktiziert worden ist, die diesen Namen tatsächlich verdient, im Gegensatz zu Brd, in der eine Diktatur einer Minderheit über die Mehrheit herrscht. So fabriziert man Pseudobeweise.
So wird der Unrechtscharakter bis hinein in die Menschenrechtsliteratur pseudobewiesen, indem auf 100.000 Strafverfahren gegen DDR‐Funktionäre verwiesen wird. Das ist freilich so einleuchtend, wie wenn die Nazis die Kriminalität von Kommunisten, Gewerkschaftern, Sozen, linken Intellektuellen, Juden, sogenannten Zigeunern usw. »bewiesen«, indem sie posaunten, wie viele von denen sie in ihre KZ weggesperrt haben. Daß den 100.000 Strafverfolgungen von DDR Aktivsten ab 1990 weniger als 0,3 Prozent Verurteilungen gegenüberstehen und was das rechtlich und moralisch bedeutet, darf keine Rolle spielen, die Wissenden sind totalexkommuniziert wie es unter Adolf die KZ‐Insassen waren.
Daß Nazis neo sind, also neu – und neu ist ja zumeist positiv gemeint und besetzt -, Kommunisten aber nicht, merkt der Volksgenosse erst gar nicht, und wenn die Herrschaftsmedien aus Karlsruhe und Strasbourg Kaufjustizhofberichterstattung betreiben, so erfährt der Volksgenosse nur, wessen Beschwerde angenommen und wie die entschieden wurde, womit ihm Rechtsstaatlichkeit vorgegaukelt wird. Er merkt nicht, was ihm nicht berichtet wird, nämlich daß 95 – 99 Prozent aller Beschwerden erst gar nicht angenommen werden. Und daß nur angenommene Beschwerden überhaupt registriert und dokumentiert werden. Daß also fast 100 Prozent aller Menschenrechtsverletzungen in der Brd wie in der EU u.a. dadurch nie stattgefunden haben, daß die Beschwerden nicht angenommen werden. Und also kann er im Vergleich auch nicht merken, wessen Beschwerden und warum angenommen werden und wessen nicht. Wie ihm ab 1933 nicht offiziell gesagt wurde, warum rechtstreue Kommunisten und Juden in KZ gesteckt wurden, während hochkriminelle Nazis Minister und Moralapostel und höchste Richter waren.
Analog der Pseudobeweis, die DDR habe die Nach‐1989‐Nazi‐Mörderbanden erzeugt. Daß die Heimatschutz‐ und NPD‐Finanzierung von den Brd‐Geheimdiensten stammt und dergleichen bis heute vom MfS nicht bekannt geworden ist, nicht einmal spekuliert und daß Anfang der 1990er das Mädelchen des Paten von Oggersheim als seine Jugendministerin für die Nazizucht ab 1990 wesentlich mitverantwortlich war und ist, ist und bleibt ebenfalls tabu.
Analoges gilt für die Gleichschaltung zwischen Skandal‐TV und Schwarzkuttenkriminellen mittels des Grundsatzes: »Wer keift hat recht, wer heult ist Opfer«. Tatsächliche Beweise dafür, daß jemand Opfer der SED‐DDR sei, sind völlig unnötig, wenn er oder sie heult oder keift. Es ist damit alles pseudobewiesen.
So durchsichtig die Kriegsberichterstattungen der letzten zwanzig Jahre auch waren und heute sind, so wenig hat der Eu‐Volksgenosse dem Widerstands‐Substanz entgegenzusetzen.
Das kleine Libyen hielt der vereinten Luftarmada der Nato circa ein halbes Jahr stand, aber im deutsch‐arischen TV waren die angeblich libyischen Stimmen zum Krieg zu 100 Prozent Ghaddafi‐Gegner. Wie 1989 die vorgezeigten Rumänen sämtlich Gegner Ceausescus waren, ab den 2000ern die Russen Gegner Putins, Ende 2012 die Syrier im TV fast alle Assad‐Gegner sind. Diejenigen, die nicht als Assad‐Gegner vorgezeigt wurden, sprachen nie hysterisiert‐hysterisierend. Während die Stimmen gegen Assad immer emotional aufgeladen anklagten usw.
Wie übrigens in den 1970ern und 80ern die gezeigten Vietnamesen gegen Ho Chi Minh und die Nicaraguaner gegen die Sandinisten waren. Sie nennen das objektiv und pluralistisch. So unlogisch das alles ist, so verlogen, wie es schon aussieht: Der Volksgenosse hat kaum Sensoren für dergleichen, aber selbst wenn, hat er gegen dergleichen regelmäßig auf Dauer keinerlei Widerstandskraft. Er unterliegt der Macht der Suggestion der Bilder, er kann das Weggelassene nicht von sich heraus ergänzen. Schon gar nicht ohne das, was man früher den »Klassenstandpunkt« und »die wissenschaftliche Weltanschauung« nannte. Wie es unter Adolf fast nur Kommunisten waren, die sich den Nazipropaganda‐Schwachsinn nicht einreden ließen und widerständig blieben. Wie z. B. Erich Honecker, wofür die Brd‐Regierungs‐Spätnazis aller Bumstagsparteien und ihre DDR‐Kollaborateure ab 1990 Rache nahmen.
So viel in aller Kürze hierzu. Bei Interesse bitte im Online‐Lexikon »Lexikon der Macht‐ und Ohnmachtswörter, der Phrasen und Begrifflichkeiten für und in Deutsch‐Nordost, früher Deutsche Demokratische Republik geheißen« nachschlagen. Sowohl unter dem Stichwort, als auch in der Systematik.
Bild: Bretzel (Pixabay)
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