Editorial MagMa – Magazin der Masse

»MagMa« ist der Name der Publikation des Netzwerks Linker Widerstand: »Magma – Magazin der Masse«. Auf Altgriechisch bedeutet Magma [μάγμα] »geknetete Masse«. MagMa, das Magazin der Masse; der informierten wie sich selbst informierenden Masse.

Magma kocht, ist in Bewegung. Sie kann Gestein formen, kann es schmelzen. Sie kommt aus der Tiefe der Erde, birgt Wärme und Energie, trägt die Oberfläche, kann sie aber auch aus allen Kratern und Gräben erschüttern und sie in neue Formen gießen, kann das starre geronnene gestrige Gestein der Paläste und Parlamente, der Banken und Bunker, der Konzerne und Kerker zermalmen und zurückschmelzen zu ihrem Ursprung: Magma.

Die Redaktion der MagMa ist die um Neuzugänge erweiterte der früheren Redaktion des Freien Funkens, des Organs des Freien Linken. Im Zusammenhang mit der Spaltung der Freien Linken 2021 verlor sie nach dem 4. Juli ihre Publikationsmöglichkeit. Mit der MagMa will sie an das erste erfolgreiche halbe Jahr des Freien Funkens anknüpfend sich weiter entwickeln.

Die folgenden Sätze des Editorials des Freien Funkens gelten nach wie vor: »Wie damals [bei der Gründung der Zeitschrift ›Iskra‹ 1900] geht es auch heute darum, eine wirkliche, an den sozialen Realitäten orientierte strömungsübergreifende Linke völlig neu aufzubauen. Dabei sind alle Richtungen willkommen, die sich von der neoliberalen Identitätslinken abgrenzen, die sich spätestens im ›Pandemiejahr‹ 2020 für alle sichtbar auf die Seite der herrschenden Klasse geschlagen hat.«

Ferner besteht Einmütigkeit in der Gegnerschaft zum Regime des Ausnahmezustands und der offenen Machtübernahme der aggressivsten Teile des Monopolkapitals. Auch darüber ist man klaren Bewusstseins, dass eine freie und soziale Gesellschaft aufgebaut werden muss, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufhört.

Uneinigkeit, was angesichts der verwirrenden, unklaren Zeiten eines sich abzeichnenden und vollziehenden Epochenwandels nicht Wunder nehmen kann, besteht eher darin, wie diese Gesellschaft aussehen soll und welcher Weg dahin einzuschlagen ist. Darüber haben wir, wie könnte es anders sein, Diskussionsbedarf und teilweise unterschiedliche Ansichten. Dies sehen wir jedoch als eine notwendige Voraussetzung für eine fruchtbare, offene Debatte, die gerade in solchen Zeiten wichtiger denn je ist.

Wir wollen mit dieser Zeitschrift einen Beitrag dazu leisten, die Ereignisse der Gegenwart zu interpretieren, als auch die unsichtbaren tieferen Schichten und Ströme der Gegenwart sichtbar zu machen, was in Zeiten eines Epochenwandels besonders schwierig ist. Wir sind nicht jenseits der Masse, über, hinter oder gar vor der Masse. Wir sind Teil der gekneteten Masse: Magma – Magazin der Masse.

Allgemeiner Hinweis: Alle Artikel geben die Meinung der jeweiligen Autoren, Parteien oder Organisationen wieder, nicht die der Redaktion.