Der Drit­te Welt­krieg Teil 2: Der Wirt­schafts­krieg gegen Russ­land (Impe­ria­lis­mus und Gre­at Reset Teil 7.4.2)

Lese­zeit27 min

Dies ist der elf­te Teil einer mehr­tei­li­gen Serie von Jan Mül­ler zur aktu­el­len Impe­ria­lis­mus­de­bat­te in der kom­mu­nis­ti­schen Bewe­gung. Sie beinhal­tet fol­gen­de­ne Teile:

1. Ein­lei­tung & Marx­sche Methode

2. Klas­si­scher Impe­ria­lis­mus (1895 – 1945)

3. Der Spät­ka­pi­ta­lis­mus (1945 – 1989)

4. Die expan­si­ve Pha­se des neo­li­be­ra­len Kapi­ta­lis­mus (1989 – 2007)

5. Der Neo­li­be­ra­lis­mus in der Kri­se (seit 2007)

6. Chi­nas Auf­stieg und der Abstieg des Wes­tens (bis 2020)

7. Eine vier­te impe­ria­lis­ti­sche Epoche?

7.1 Der Gre­at Reset

7.2 Die Kli­ma-Hys­te­rie von 2019 als Vorspiel

7.3 Die Coro­na-Hys­te­rie von 2020 bis 2022

7.4 Der Drit­te Weltkrieg

7.4.1 Der Ukrai­ni­sche Kriegs­schau­platz 2022

7.4.2 Der Wirt­schafts­krieg gegen Russland

7.4.3 Der Wirt­schafts­krieg der USA gegen Deutsch­land und Europa

7.4.4. Kli­ma­lock­down und Gre­at Reset

7.4.5. Faschis­mus in der Ukrai­ne, Demo­kra­tie­ab­bau im Westen

7.4.6. Umbruch in der Weltwirtschaft

7.4.7. Die Eska­la­ti­on des Krieges

8. Exkur­se zur aktu­el­len Imperialismusdebatte

9. Per­spek­ti­ven des Sozia­lis­mus auf der Erde

Die Serie kann als Bro­schü­re im PDF- und Epub­for­mat frei her­un­ter­ge­la­den werden.

Impe­ria­lis­mus und Gre­at Reset: Eine vier­te impe­ria­lis­ti­sche Epo­che? (Teil 7.4.2)

7.4.2. Der Wirt­schafts­krieg gegen Russland

Als Reak­ti­on auf den rus­si­schen Ein­marsch in der Ukrai­ne ver­häng­te der Wes­ten Wirt­schafts­sank­tio­nen gegen Russ­land in bis­her nie gese­he­ner Schär­fe. Mit die­sen Sank­tio­nen soll Russ­land für den Ein­marsch bestraft und das Land rui­niert wer­den (Anna­le­na Baer­bock). So zumin­dest das offi­zi­el­le Nar­ra­tiv. Dage­gen spricht, dass die­se Sank­tio­nen bereits im Jahr 2021 von der EU-Kom­mis­si­on auf Druck der USA vor­be­rei­tet wur­den. Zu die­sem Zeit­punkt hät­te bei gutem Wil­len des Wes­tens noch die Mög­lich­keit einer fried­li­chen Eini­gung bestan­den etwa indem er auf die rus­si­schen Sicher­heits­be­dürf­nis­se ein­ge­gan­gen wäre und Druck auf die Ukrai­ne bezüg­lich der Umset­zung des Minsk-II-Abkom­men aus­ge­übt hätte.

Wie das Maga­zin Poli­ti­co berich­te­te, haben EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en und ihr Stabs­chef Björn Sei­bert im Jahr 2021 in enger Abspra­che mit den USA, aber ohne den EU-Gre­mi­en hier­über zu berich­ten und ohne dass sie dafür ein Man­dat besa­ßen, die Sank­tio­nen gegen Russ­land vor­be­rei­tet. Dabei wur­den auf US-Vor­schlag wöchent­li­che und spä­ter sogar täg­li­che Video­kon­fe­ren­zen mit Ver­tre­tern bei­der Sei­ten ein­ge­rich­tet. Björn Sei­bert gilt als Archi­tekt der euro­päi­schen Russ­land-Sank­tio­nen.[1]

Dazu passt ein selt­sa­mer und kaum berich­te­ter Vor­gang aus dem Jahr 2021. Das EU-Par­la­ment hat näm­lich schon am 16. Sep­tem­ber 2021 Sank­tio­nen gegen Russ­land beschlos­sen, dies­mal wegen einer angeb­lich gefälsch­ten Duma­wahl, die aber zu die­sem Zeit­punkt noch gar nicht statt­ge­fun­den hat­te. Die Wahl fand tat­säch­lich erst vom 17. bis 19. Sep­tem­ber 2021 statt.[2] Der – nicht bin­den­de – Sank­ti­ons­be­schluss ent­hielt schon fast alle Sank­tio­nen, die spä­ter tat­säch­lich ver­hängt wor­den sind. Das EU-Par­la­ment for­der­te unter anderem:

  • Aus­schluss rus­si­scher Ban­ken aus dem Swift-System
  • Ein­stel­lung des Imports von Öl und Gas aus Russland
  • Ver­bot des Imports ande­rer Roh­stof­fe ein­schließ­lich Eisen, Alu­mi­ni­um und Nickel
  • Abkop­pe­lung des euro­päi­schen Strom­net­zes vom Rus­si­schen. Ver­bot des Imports von Strom aus Russ­land, der in Kern­kraft­wer­ken erzeugt wurde
  • Ver­bot des Imports von rus­si­scher Kern­tech­nik in die EU. Ver­bot des Strom­im­ports aus Kern­kraft­wer­ken, die im Russ­land gebaut und in ande­re Län­der expor­tiert wur­den[3]

Wäh­rend der Wes­ten sonst die rus­si­schen Wah­len mas­siv dis­kre­di­tiert, blie­ben Medi­en und Poli­ti­ker dies­mal ver­däch­tig ruhig – trotz des Sank­ti­ons­be­schlus­ses. Im Nach­hin­ein ist klar erkenn­bar, dass die­ser Beschluss ein Test­bal­lon für die kom­men­den har­ten Russ­land-Sank­tio­nen war, die bereits aus­ge­ar­bei­tet wor­den waren. Hier wur­de ent­spre­chend dem bekann­ten Zitat des ehe­ma­li­gen EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­ten Jean-Clau­de Jun­cker vorgegangen:

Wir beschlie­ßen etwas, stel­len das dann in den Raum und war­ten eini­ge Zeit ab, was pas­siert. Wenn es dann kein gro­ßes Geschrei gibt und kei­ne Auf­stän­de, weil die meis­ten gar nicht begrei­fen, was da beschlos­sen wur­de, dann machen wir wei­ter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

Da die west­li­chen Medi­en nicht dar­über berich­te­ten, gab es tat­säch­lich kein »Geschrei« wegen des Sank­ti­ons­be­schlus­ses, obwohl klar erkenn­bar war, das er die euro­päi­sche Wirt­schaft mas­siv schä­di­gen wür­de. Ursu­la von der Ley­en ver­mied es, den Mit­glieds­staa­ten einen schrift­li­chen Ent­wurf des ers­ten Sank­ti­ons­pa­ke­tes vor­zu­le­gen, so dass sie die Trag­wei­te der Beschlüs­se gar nicht erfas­sen konn­ten. Zudem traf sie sich im Vor­feld mit Ver­tre­tern der EU-Mit­glied­staa­ten nur in klei­nen Grup­pen.[4]

Bereits am 22. Febru­ar 2022, vor dem Ein­marsch rus­si­scher Trup­pen in die Ukrai­ne, stopp­te die Bun­des­re­gie­rung Zer­ti­fi­zie­rung der Gas­pipe­line Nord­stream 2. Dies sei eine Stra­fe für die Aner­ken­nung der Volks­re­pu­bli­ken Donetsk und Lugansk durch Russ­land. Nur einen Tag spä­ter, eben­falls vor dem rus­si­schen Ein­marsch, beschloss die EU ihr ers­tes Sanktionspaket:

23. Febru­ar 2022 – 1. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Die schwar­ze Lis­te der EU hat sich mehr als ver­dop­pelt und umfasst nun 555 Per­so­nen und 52 Orga­ni­sa­tio­nen aus Russ­land. Unter ande­rem wur­den gegen 351 Abge­ord­ne­te der Staats­du­ma, die für die Aner­ken­nung der Unab­hän­gig­keit der LNR und der DNR gestimmt hat­ten, Sank­tio­nen ver­hängt. Das heißt, ihr Ver­mö­gen wur­de in der EU ein­ge­fro­ren, Gel­der dür­fen an sie nicht gezahlt wer­den und sie wur­den mit einer Ein­rei­se­sper­re belegt
  • Jede Wirt­schafts­be­zie­hung zur Donets­ker und der Lugans­ker Volks­re­pu­blik wur­de verboten
  • Die rus­si­schen Staats­schul­den wur­den unter Sank­ti­on gestellt. Sie dür­fen in der EU nicht gehan­delt und neue Schul­den dür­fen nicht auf­ge­nom­men werden

Nur einen Tag nach dem rus­si­schen Ein­marsch in der Ukrai­ne beschloss die EU das zwei­te Sanktionspaket:

25. Febru­ar 2022 – 2. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Ver­bot der Aus­fuhr von Hoch­tech­no­lo­gie-Gütern und Soft­ware nach Russ­land. Dar­un­ter fal­len auch Ersatz­tei­le für gro­ße Pas­sa­gier­flug­zeu­ge der Mar­ken Air­bus und Boe­ing. Russ­land darf sei­ne Maschi­nen auch nicht mehr in Euro­pa war­ten oder repa­rie­ren las­sen. Drei­vier­tel der rus­si­schen Flug­zeug­flot­te stam­men aus Euro­pa, den USA und Kana­da, mit denen die­se Sper­re abge­stimmt ist. Im Ener­gie­sek­tor darf Aus­rüs­tung für Raf­fi­ne­rien nicht mehr an Russ­land gelie­fert wer­den – die­se Tech­no­lo­gie stammt fast aus­schließ­lich aus Euro­pa. Dadurch soll es dem Land unmög­lich wer­den, Anla­gen zu repa­rie­ren und zu moder­ni­sie­ren, wodurch die Erträ­ge sinken.
  • Ver­bot für rus­si­sche Ban­ken, sich in der EU Geld zu lei­hen oder es zu verleihen.
  • Ver­bot des Akti­en­han­dels für rus­si­sche Staatsunternehmen.
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge kom­men auf die schwar­ze Lis­te, dar­un­ter die gesam­te poli­ti­sche Füh­rung des Lan­des ein­schließ­lich von Außen­mi­nis­ter Lawrow.

Bun­des­au­ßen­mi­nis­te­rin Anna­le­na Baer­bock kom­men­tier­te die­ses Sank­ti­ons­pa­ket: »Das wird Russ­land rui­nie­ren.« Der fran­zö­si­sche Finanz- und Wirt­schafts­mi­nis­ter Bru­no Le Mai­re äußer­te sich ähn­lich: »Wir wer­den einen tota­len Wirt­schafts- und Finanz­krieg gegen Russ­land füh­ren. […] Wir wer­den die rus­si­sche Wirt­schaft zum Zusam­men­bruch brin­gen.«[5]

Wie das gemeint war, erläu­ter­te Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Leyen:

Wir zie­len jetzt auf 70 Pro­zent des rus­si­schen Bank­we­sens ab, aber auch auf wich­ti­ge staat­li­che Unter­neh­men, ein­schließ­lich des Ver­tei­di­gungs­sek­tors, und die­se Sank­tio­nen wer­den Russ­lands Kre­dit­kos­ten erhö­hen, die Infla­ti­on anstei­gen las­sen und Russ­lands indus­tri­el­le Basis all­mäh­lich aus­höh­len.[6]

Es ist bezeich­nend für den Geis­tes­zu­stand der EU, dass eine deut­sche Diplo­ma­tin Russ­land den wirt­schaft­li­chen Ver­nich­tungs­krieg erklärt. Das wur­de dort auf­merk­sam regis­triert und ent­spre­chend ein­ge­ord­net. In Russ­land stell­te man sich nun ernst­haft die Fra­ge nach mani­fes­tem faschis­ti­schem Gedan­ken­gut in der deut­schen Gesell­schaft bis hin­ein in die poli­ti­schen Eli­ten.[7]

Am 28. Febru­ar sperr­te die EU ihren Luft­raum kom­plett für rus­si­sche Flug­zeu­ge. Russ­land ergriff spie­gel­bild­li­che Maß­nah­men und sperr­te sei­nen Luft­raum für Flug­zeu­ge aus der EU. Zahl­rei­che Tou­ris­ten saßen wegen gestri­che­ner Flü­ge auf den Flug­hä­fen fest.

Von den rund 700 Flug­zeu­gen west­li­cher Bau­art, die rus­si­sche Flug­ge­sell­schaf­ten betrie­ben haben, waren fast alle in Ber­mu­da regis­triert. Die dort zustän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de ent­zog auf Anwei­sung der EU am 13. März allen dort regis­trier­ten rus­si­schen Flug­zeu­gen die Flug­taug­lich­keits­be­schei­ni­gung. Außer­dem ord­ne­te die EU an, dass Air­bus die Lea­sing­ver­trä­ge mit Russ­land zu kün­di­gen habe und der Ver­si­che­rungs­schutz die­ser Flug­zeu­ge bis Ende März 2022 ein­zu­stel­len sei.

Bereits am 8. März stell­te Aero­flot alle inter­na­tio­na­len Ver­bin­dun­gen ein mit Aus­nah­me von Ver­bin­dun­gen nach Weiß­russ­land. Denn auf­grund der Sank­tio­nen konn­ten Lan­de­ge­büh­ren und Treib­stoff­kos­ten nicht mehr bezahlt wer­den. Außer­dem droh­te die Beschlag­nah­me der Flug­zeu­ge durch deren aus­län­di­sche Leasinggeber.

Als Reak­ti­on hier­auf wur­de am 14. März 2022 in Russ­land eine Ver­ord­nung erlas­sen, die es erlaubt Flug­zeu­ge aus­län­di­scher Lea­sing­ge­ber in Russ­land zu regis­trie­ren. Damit wur­den Flug­zeu­ge im Wert von rund 10 Mil­li­ar­den Euro fak­tisch beschlag­nahmt. Mit­tel­fris­tig wird eine Umstel­lung auf rus­si­sche Flug­zeu­ge ange­strebt und zwar unter ande­rem auf die Model­le Such­oi Super­jet 100, Irkut MS-21 und Tupo­lew Tu-214.[8]

Aller­dings waren nur 60 Pro­zent der Pas­sa­gier­flug­zeu­ge rus­si­scher Flug­ge­sell­schaf­ten bei west­li­chen Fir­men geleast. Die­se kön­nen nun bei Inlands­flü­gen ein­ge­setzt wer­den, wäh­rend die ande­ren Flug­zeu­ge lang­fris­tig auch wie­der Aus­lands­rou­ten außer­halb der EU und der USA bedie­nen können.

Wäh­rend in Russ­land die Seri­en­pro­duk­ti­on von Pas­sa­gier­flug­zeu­gen erst­mals nach 1991 erneut ange­lau­fen ist, haben die west­li­chen Her­stel­ler Boe­ing und Air­bus den rus­si­schen Markt wohl dau­er­haft ver­lo­ren. West­li­che Flug­ge­sell­schaf­ten müs­sen nun bei Flü­gen nach Asi­en rie­si­ge Umwe­ge in Kauf neh­men, was die Flü­ge ver­län­gert und ver­teu­ert. Flug­ge­sell­schaf­ten aus asia­ti­schen Län­dern könn­ten die­se Lücke füllen.

Obwohl der Öl- und Gas­sek­tor noch nicht sank­tio­niert wur­de, began­nen die Strom- und Gas­prei­se in Euro­pa rapi­de zu stei­gen. Zeit­wei­se muss­ten über 2.000 Dol­lar pro 1.000 Kubik­me­ter Gas bezahlt wer­den. Vor den Sank­tio­nen lag der Preis bei lang­fris­ti­gen Ver­trä­gen bei 250 bis 300 Dol­lar. Da sich der Strom­preis auf­grund des euro­päi­schen Merit Order-Sys­tems am Pro­du­zen­ten mit den höchs­ten Kos­ten ori­en­tiert, begann auch er rapi­de zu stei­gen, denn das waren jetzt die Gas­kraft­wer­ke. Die Sank­tio­nen gegen die weiß­rus­si­schen Kali­pro­du­zen­ten, die zusam­men mit Russ­land etwa 40 Pro­zent des Welt­mark­tes beherr­schen, haben zu einem enor­men Preis­an­stieg für Mine­ral­dün­ger geführt. Als Reak­ti­on zogen auch die Lebens­mit­tel­prei­se an. Euro­pa erleb­te eine Rekord­in­fla­ti­on.[9]

Den­noch ver­ab­schie­de­te die EU in »rus­so­pho­ber Rase­rei« (Dag­mar Henn) im Jahr 2022 ein Sank­ti­ons­pa­ket nach dem anderen:

2. und 9. März 2022 – 3. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Die EU, die USA und die Schweiz haben Wäh­rungs­re­ser­ven der rus­si­schen Zen­tral­bank im Wert von 311 Mil­li­ar­den US-Dol­lar eingefroren
  • Sie­ben rus­si­sche Ban­ken wur­den aus dem SWIFT aus­ge­schlos­sen: Bank Otkry­ti­je, Nowi­kom­bank, Promswjas­bank, Bank Ros­si­ya, Sow­kom­bank, Wne­sche­ko­nom­bank (VEB), VTB Bank. Hin­zu kom­men drei weiß­rus­si­sche Ban­ken: Bela­gro­prom­bank, Bank Dabra­byt, Ent­wick­lungs­bank von Weißrussland
  • Zen­sur der rus­si­schen Sen­der RT und Sput­nik. Obwohl die EU nicht für audio­vi­su­el­le Medi­en zustän­dig ist und die EU-Ver­trä­ge Zen­sur eigent­lich ver­bie­ten, wur­den die Sen­der kur­zer­hand als »Des­in­for­ma­ti­ons­werk­zeu­ge des Kreml« defi­niert, die nicht der Mei­nungs­frei­heit unter­fie­len und des­halb ver­bo­ten wer­den können
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt

Mit dem Ein­frie­ren der Dol­lar der Wäh­rungs­re­ser­ven der rus­si­schen Zen­tral­bank hat der Wes­ten eine neue Eska­la­ti­ons­stu­fe im Wirt­schafts­krieg gezün­det. Sol­che radi­ka­len Sank­tio­nen waren nicht erwar­tet wor­den und sind ohne Prä­ze­denz in Wirtschaftsgeschichte.

Die Wäh­rungs­re­ser­ven sind vor allem durch rus­si­sche Export­über­schüs­se bei rus­si­schen Roh­stof­fen zustan­de gekom­men. Sie soll­ten vor allem den Rubel gegen mög­li­che Wäh­rungs­schwan­kun­gen absi­chern, aber auch rei­bungs­lo­se Impor­te ermöglichen.

Russ­land muss­te fest­stel­len, dass es den Wes­ten fak­tisch über Jah­re hin­weg umsonst mit sei­nen Roh­stof­fen belie­fert hat. Dadurch wur­de das Ver­trau­en in das west­li­che Finanz­sys­tem nach­hal­tig erschüt­tert. Denn wenn es mög­lich ist, dass die rus­si­schen Devi­sen­re­ser­ven ein­ge­fro­ren wer­den, dann könn­te jedes ande­re Land auch Opfer einer sol­chen Will­kür wer­den. Ver­su­che, den US-Dol­lar als Welt­re­ser­ve­wäh­rung zu erset­zen, nah­men einen gro­ßen Auf­schwung (sie­he Abschnitt 7.4.6.).

Auch unab­hän­gig von kon­kre­ten Sank­tio­nen ver­lie­ßen vie­le west­li­che Fir­men Russ­land, dar­un­ter bekann­te Mar­ken wie McDo­nalds und Ikea.

15. März 2022 – 4. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Aus­fuhr­sper­re für Luxus­gü­ter nach Russ­land, so bei­spiels­wei­se Kunst­wer­ke, teu­re Uhren und Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro[10]
  • Ein­fuhr­be­schrän­kun­gen für bestimm­te Pro­duk­te der rus­si­schen Eisen- und Stahlindustrie
  • Ver­bot neu­er Inves­ti­tio­nen in den rus­si­schen Energiesektor
  • Ver­bot für euro­päi­sche Rating­agen­tu­ren, den rus­si­schen Staat und rus­si­sche Unter­neh­men zu bewerten
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt

15. März 2022 – Wei­te­re Sank­tio­nen der USA

  • Die USA ver­häng­ten ein Ver­bot sämt­li­cher Impor­te von Erd­öl, Gas und Koh­le aus Russland
  • Com­pu­ter­chips dür­fen nun nur noch mit Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung der US-Regie­rung nach Russ­land gelie­fert werden
  • Des­wei­te­ren ist die Lie­fe­rung von Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­aus­rüs­tung, Laser, Sen­so­ren und Navi­ga­ti­ons­sys­te­me an Russ­land verboten

Die Sank­tio­nen gel­ten für alle füh­ren­den Chip­her­stel­ler der Welt, da in ihren Wer­ken mehr oder weni­ger US-Tech­no­lo­gie vor­han­den ist. Bei Zuwi­der­hand­lung ris­kie­ren die­se Her­stel­ler, ihrer­seits von den USA bestraft zu wer­den. Des­halb fal­len zum Bei­spiel auch Sam­sung aus Süd­ko­rea sowie TSMC aus Tai­wan, der mit Abstand größ­te Chip-Fer­ti­ger der Welt, unter die Sank­tio­nen. TSMC teil­te mit, sämt­li­che Lie­fe­run­gen nach Russ­land gestoppt zu haben. »Wir wer­den den Zugriff Russ­lands auf Finan­zen und Tech­no­lo­gie abwür­gen und sei­ne indus­tri­el­le Leis­tungs­fä­hig­keit auf Jah­re hin­aus schwä­chen«, erklär­te US-Prä­si­dent Joe Biden.

Um die west­li­chen Embar­gos zu unter­lau­fen, bie­tet sich für Russ­land in ers­ter Linie Chi­na als Lie­fe­rant an. Doch gleich­wer­ti­gen Ersatz gibt es dort nicht: Gegen den größ­ten chi­ne­si­schen Chip-Auf­trags­fer­ti­ger SMIC bestehen eben­falls US-Sank­tio­nen. Er kann des­halb kei­ne Maschi­nen aus den USA oder der EU kau­fen und hängt bei der ver­al­te­ten 14-Nano­me­ter-Tech­nik fest. Die rus­si­sche Chip­in­dus­trie hinkt dem Wes­ten sogar noch wei­ter hinterher.

Des­halb hat Russ­land kei­ne hei­mi­sche Pro­zes­sor­tech­nik auf Augen­hö­he mit Pro­duk­ten aus den USA, der EU oder Tai­wan. Russ­land woll­te ein eige­nes Sili­con Val­ley auf­bau­en und bei Tech­ni­ken wie KI und Robo­tik welt­weit füh­rend wer­den. Die dafür nöti­gen Chips und Elek­tro­nik kann Russ­land jedoch nicht selbst pro­du­zie­ren. Damit hängt das Vor­ha­ben in der Luft.[11]

Als Reak­ti­on auf das Ein­frie­ren der rus­si­schen Wäh­rungs­re­ser­ven und das Ölem­bar­go der USA hat sich der Gas­preis im Wes­ten noch ein­mal ver­dop­pelt. Zeit­wei­se stand er bei fast 4.000 Dol­lar für 1.000 Kubik­me­ter. Auf die­sem Niveau hielt er sich nicht, aber Gas blieb wesent­lich teu­rer als in den gan­zen letz­ten Jah­ren. Auch der Ölpreis explo­dier­te. Zeit­wei­se muss­ten 140 Dol­lar pro Bar­rel gezahlt wer­den. Kon­trak­te mit Lie­fer­da­tum im Mai wur­den für 200 Dol­lar gehan­delt. In Deutsch­land stieg der Ben­zin­preis zeit­wei­se auf mehr als 2 Euro pro Liter Super­ben­zin E5.

Der­weil such­ten die USA auf der gan­zen Welt nach Öl und Gas, um das sank­tio­nier­te rus­si­sche Öl zu erset­zen. Sau­di-Ara­bi­en wei­ger­te sich aller­dings, die eige­ne För­de­rung zu erhö­hen. Da aber die wich­ti­gen Ölpro­du­zen­ten Iran und Vene­zue­la eben­falls vom Wes­ten sank­tio­niert sind, kam es zu einer glo­ba­len Ölknapp­heit, was den Preis in die Höhe trieb. Ver­hand­lun­gen der USA mit Vene­zue­la führ­ten nicht zum Erfolg.[12]

Im März for­der­te Ex-Bun­des­prä­si­dent Gauck: »Wir kön­nen auch ein­mal frie­ren für die Frei­heit.« Damals wur­de die­se Aus­sa­ge auch vom Main­stream gro­ßen­teils als unan­ge­mes­sen bezeich­net, inzwi­schen aber ist das Frie­ren bei der Arbeit in Deutsch­land gesetz­lich vor­ge­schrie­ben. Büros dür­fen maxi­mal auf 19 Grad geheizt wer­den (sie­he unten).[13]

8. April 2022 – 5. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Import­ver­bot für Stein- und Braun­koh­le aus Russ­land mit einer vier­mo­na­ti­gen Über­gangs­zeit, sowie von Dün­ge­mit­teln, Holz, Zement, Gum­mi­pro­duk­ten, erle­se­nen Mee­res­früch­ten (auch Kavi­ar), Spi­ri­tuo­sen (auch Wod­ka), sowie von sons­ti­gen alko­ho­li­schen Getränken
  • Für vier rus­si­sche Ban­ken wur­de ein voll­stän­di­ges Trans­ak­ti­ons­ver­bot ver­hängt, ihre Ver­mö­gens­wer­te wur­den eingefroren
  • Für rus­si­sche und weiß­rus­si­sche Spe­di­tio­nen wur­de ein voll­stän­di­ges Tätig­keits­ver­bot in der EU verhängt
  • Schif­fen unter rus­si­scher Flag­ge wur­de das Ein­lau­fen in EU-Häfen verboten
  • Die Aus­fuhr von High-Tech-Pro­duk­ten wie Pro­duk­te für Quan­ten­in­for­ma­tik, Halb­lei­ter, sen­si­ble tech­ni­sche Gerä­te, Trans­port­mit­tel, Che­mi­ka­li­en, Kata­ly­sa­to­ren für Raf­fi­ne­rien, Flug­tur­bi­nen­kraft­stoff und Kraft­stoff­ad­di­ti­ven, die von der rus­si­schen Armee ver­wen­det wer­den kön­nen, wur­de verboten
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt

3. Juni 2022 – 6. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Import­ver­bot von rus­si­schem Erd­öl, das über den See­weg in die EU trans­por­tiert wird. Trans­por­te über Pipe­lines sind zunächst wei­ter mög­lich. Deutsch­land und Polen wol­len von der Aus­nah­me für Pipe­line-Öl nicht pro­fi­tie­ren und den Import von rus­si­schem Öl beenden
  • Wei­te­re rus­si­sche und weiß­rus­si­sche Ban­ken wur­den aus dem Finanz­kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz­werk SWIFT ausgeschlossen
  • Abschre­cken­de Stra­fen für Umge­hung der Sanktionen
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt, dar­un­ter alle Mit­glie­der der 64. Gar­de-Mot-Schüt­zen­bri­ga­de. Ihnen wird vor­ge­wor­fen, Kriegs­ver­bre­chen in der Stadt But­cha began­gen zu haben

1. Juli 2022 – 7. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Gold­em­bar­go gegen Russland
  • Die Sber­bank wird aus dem SWIFT ausgeschlossen
  • Rus­si­sche Schif­fe dür­fen weder euro­päi­sche Häfen anlau­fen noch euro­päi­sche Schleu­sen oder Kanä­le benutzen
  • Lie­fer­em­bar­go gegen Werk­zeug­ma­schi­nen und Che­mi­ka­li­en nach Russland
  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt

6. Okto­ber 2022 – 8. Sank­ti­ons­pa­ket der EU

  • Wei­te­re rus­si­sche »Olig­ar­chen«, Poli­ti­ker und deren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge wur­den auf die schwar­ze Lis­te gesetzt, dar­un­ter die gesam­te Rus­si­sche Wahl­kom­mis­si­on und alle Per­so­nen, die die »Schein­re­fe­ren­den« in der DVR, LVR sowie den Gebie­ten Cher­son und Sapo­rosch­je orga­ni­siert haben

Der Wert des Rubels gegen­über Dol­lar und Euro hal­bier­te sich im März 2022 inner­halb weni­ger Tage. Nun muss­ten 120 bis 130 Rubel für einen Dol­lar oder Euro gezahlt wer­den. Unter die­sen Umstän­den wür­den sich die Import­kos­ten ver­dop­peln, was einen bru­ta­len Abwer­tungs­schock bewir­ken und der rus­si­schen Wirt­schaft in der Tat schwer scha­den wür­de. Dem­entspre­chend ist die Infla­ti­on in Russ­land im März 2022 auf 14 Pro­zent in die Höhe geschossen.

Zu allem Über­fluss steu­er­te Russ­land auf einen Staats­bank­rott zu, da es wegen der Beschlag­nah­mun­gen sei­ne Devi­sen­be­stän­de mil­li­ar­den­schwe­ren Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen bei aus­län­di­schen, in US-Dol­lar notier­ten Staats­an­lei­hen nicht nach­kom­men konnte.

Russ­land ergriff zahl­rei­che wirt­schafts­po­li­ti­sche Gegen­maß­nah­men, um sich vor den Fol­gen der Sank­tio­nen zu schüt­zen. Im Unter­schied zur EU, wo man den Ein­druck hat­te, dass sich das Staa­ten­bünd­nis in eine anti­rus­si­sche Rase­rei hin­ein­stei­ger­te, waren die­se gut durch­dacht und wirkungsvoll.

Prä­si­dent Putin ver­kün­det bereits am 18. März Sofort­maß­nah­men zur Sta­bi­li­sie­rung der Wirtschaft:

  • Schaf­fung von vor­über­ge­hen­den Stel­len für Arbeits­lo­se und Finan­zie­rung von Umschu­lun­gen in Höhe 40 Mil­li­ar­den Euro
  • Kre­di­te zu ver­güns­tig­ten Zins­sät­zen für Kre­di­te an klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men in Höhe von 12 Mil­li­ar­den Euro
  • Preis­über­wa­chung für lebens­not­wen­di­ge Waren

Zudem ord­ne­te die rus­si­sche Regie­rung an, dass die auf­ge­ge­be­nen west­li­chen Unter­neh­men unter staat­li­che Ver­wal­tung gestellt wer­den und wei­ter pro­du­zie­ren sol­len. Hier­für stellt die Regie­rung ent­spre­chen­de Res­sour­cen bereit. Auch wur­de ein gro­ßes Pro­gramm der Import­sub­sti­tu­ti­on gestar­tet.[14]

Russ­land wei­te­te sei­nen Han­del mit nicht­west­li­chen Län­dern, zunächst vor allem mit Indi­en aus. Es wur­den Koh­le und Roh­öl in grö­ße­ren Men­gen gelie­fert. Zwar bot Russ­land einen beträcht­li­chen Preis­nach­lass an, aber sei­ne Gewin­ne waren wegen des stark ange­stie­ge­nen Ölprei­ses immer noch höher sind als beim Han­del mit dem Wes­ten. Bezahlt wur­den die Roh­stof­fe in den Wäh­run­gen Rupi­en oder Rubel.[15]

Als beson­ders wir­kungs­voll erwies sich die For­de­rung Russ­lands an unfreund­lich gesinn­te Län­der, zukünf­tig Öl und Gas aus­schließ­lich in Rubel zu bezah­len. Damit wur­de der ins tru­deln gera­te­ne Rubel de fac­to an die gigan­ti­schen rus­si­schen Roh­stoff­re­ser­ven gebun­den, was ihn stabilisierte.

Am 23. März 2022 unter­zeich­ne­te Prä­si­dent Putin einen ent­spre­chen­den Erlass. Am 28. März lehn­ten die G7-Län­der, am 30. März die EU die­se For­de­rung ab. Im Früh­jahr 2022 warn­ten noch Kapi­ta­lis­ten der Fir­men EON, der BASF, Bosch, der Vor­sit­zen­de des Arbeit­ge­ber­ver­bands BDA, der DIHK, die Vor­sit­zen­den des DGB, der IG BCE sowie eini­ge Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tu­te vor den Fol­gen eines fak­ti­schen Gas­em­bar­gos. Die Fol­gen für die Wirt­schaft wären gra­vie­rend. Ein schnel­les Gas-Embar­go hät­te nach Ansicht des BDA-Vor­sit­zen­den Rai­ner Dul­ger »Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­le, Pro­duk­ti­ons­still­stand, eine wei­te­re Deindus­tria­li­sie­rung und nach­hal­ti­ge Arbeits­platz­ver­lus­te zur Fol­ge.«[16]

Wäh­rend eini­ge Län­der wie Polen, Bul­ga­ri­en, Finn­land, Däne­mark und die Nie­der­lan­de den Gas­be­zug aus Russ­land tat­säch­lich been­de­ten, stimm­ten die meis­ten, dar­un­ter die BRD, jedoch still­schwei­gend einer Bezah­lung in Rubel zu, die im Mai 2022 wirk­sam wurde.

Als Fol­ge von Putins Ankün­di­gung sta­bi­li­sier­te sich der Rubel­kurs noch im März. Die nega­ti­ve Ent­wick­lung kehr­te sich um. Der Rubel stieg lang­sam wie­der im Ver­gleich zu Euro und Dol­lar, erst auf 80, dann auf 70 und schließ­lich auf 60 Rubel pro Euro im Mai. Damit war er stär­ker als vor der rus­si­schen Intervention.

Nach die­ser Nie­der­la­ge führ­te vor allem Deutsch­land den Gas­krieg mit Russ­land ver­bis­sen auf ande­ren Fel­dern wei­ter. Am 4. April stell­te Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck die Toch­ter­fir­men des rus­si­schen Staats­kon­zerns Gaz­prom unter Treu­hand­ver­wal­tung.[17]

Als Reak­ti­on dar­auf ver­bot die rus­si­sche Regie­rung am 12. Mai nicht nur Geschäf­te mit den deut­schen Gaz­prom-Töch­tern, son­dern auch das Anle­gen von Vor­rä­ten mit rus­si­schem Gas in den Spei­chern Euro­pas, die Gaz­prom gehör­ten. Damit ging erst­mals die bis­her sta­bi­le Gas­lie­fe­rung aus Russ­land zurück.

Am 13. Mai stopp­te die Ukrai­ne teil­wei­se die rus­si­schen Gas­lie­fe­run­gen über ihr Ter­ri­to­ri­um. Davon waren ins­ge­samt 32,6 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Erd­gas pro Tag betrof­fen, Bran­chen­ver­tre­ter bezif­fer­ten die Men­ge auf acht Pro­zent des rus­si­schen Gesamt­ex­ports in die EU, zu dem auch Nord Stream 1 bei­trug.[18]

Mit­te Juni redu­zier­te Gaz­prom die Lie­fe­run­gen durch Nord­stream 1 um ein Drit­tel, weil eine in Kana­da gewar­te­te Ver­dich­ter­tur­bi­ne nicht mehr nach Russ­land zurück­ge­führt wer­den konn­te. Schließ­lich dros­sel­te Russ­land die Gas­lie­fe­run­gen immer stär­ker, bis die­se dann am 6. Sep­tem­ber 2022 ganz zum Erlie­gen kamen. Die Ver­dich­ter­tur­bi­nen von Nord­stream 1 wur­den von der deut­schen Fir­ma Sie­mens gebaut und kön­nen nur in einem ein­zi­gen Werk in Kana­da gewar­tet wer­den. Wäh­rend die ers­te Tur­bi­ne noch nach Deutsch­land zurück­ge­führt wur­de, wei­ger­te sich Sie­mens, die ande­ren Tur­bi­nen zu war­ten, da sie Sank­tio­nen unter­lie­gen und zwar gleich drei­fach: Der EU, Groß­bri­tan­ni­ens, in dem die zustän­di­ge Sie­mens-Toch­ter­fir­ma ihren Sitz hat und Kana­das. Wenn aber die Tur­bi­nen nicht in einem bestimm­ten Tur­nus gewar­tet wer­den, dür­fen sie aus Sicher­heits­grün­den nicht mehr betrie­ben wer­den. Auch wenn es ange­sichts der zahl­rei­chen Beschul­di­gun­gen und Gegen­be­schul­di­gun­gen schwer ist, sich ein Bild über die wah­re Sach­la­ge zu machen, so kann man wohl anneh­men, dass im Som­mer 2022 kei­ne Sei­te ein gro­ßes Inter­es­se an einer Gas­lie­fe­rung über Nord­stream 1 hat­te. Die fak­ti­sche Ent­eig­nung der deut­schen Gaz­prom­töch­ter war wohl der letz­te Trop­fen, der auf der rus­si­schen Sei­te das Fass zum Über­lau­fen gebracht hat.

Die EU muss­te Flüs­sig­gas auf dem Welt­markt zu astro­no­misch hohen Prei­sen ein­kau­fen, die im Som­mer 2022 erneut auf bis zu 4.000 Dol­lar pro 1.000 Kubik­me­ter anstie­gen. Als Fol­ge davon geriet der größ­te deut­sche Gasim­por­teur Uni­per in eine wirt­schaft­li­che Schief­la­ge und muss­te mit Mil­li­ar­den Euro Steu­er­geld geret­tet wer­den. Die­ses Geld woll­te sich Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck von den Ver­brau­chern zurück­ho­len und zwar durch eine Gas­um­la­ge, die einen zusätz­li­chen mitt­le­ren drei­stel­li­gen Euro­be­trag pro Jahr und Haus­halt aus­mach­te. Hin­zu kom­men die eigent­li­chen Preis­stei­ge­run­gen. Die Miet­ne­ben­kos­ten könn­ten sich damit ver­dop­peln oder ver­drei­fa­chen. Nach ver­schie­de­nen Unter­su­chun­gen könn­te bis zu einem Drit­tel der Bevöl­ke­rung die­se Kos­ten nicht stem­men.[19]

Es gilt als unwahr­schein­lich, dass das am 3. Juni 2022 ver­häng­te Erd­öl­em­bar­go Russ­land nach­hal­tig scha­den kann. Viel­mehr wird dadurch eine gigan­ti­sche Ver­la­ge­rung der Welt­han­dels­strö­me für Öl in Gang gesetzt. Die EU muss jetzt teu­res Öl per Tan­ker aus ent­fern­ten Welt­ge­gen­den bezie­hen, wäh­rend Russ­land eben­falls Öl zuneh­mend per Tan­ker und nicht mehr per Rohr­lei­tung trans­por­tiert, etwa nach Indi­en. Ers­te offen­sicht­li­che Fol­ge ist, dass der Ölpreis wegen der höhe­ren Trans­port­kos­ten für die Ver­brau­cher stark ansteigt.[20]

Der am 5. Dezem­ber 2022 in Kraft getre­te­ne Ölpreis­de­ckel für rus­si­sches Öl von 60 Dol­lar pro Ton­ne könn­te die die­se Ten­denz noch beschleu­ni­gen. Die­ser beinhal­tet das Ver­bot für euro­päi­sche Dienst­leis­ter ober­halb eines Prei­ses von 60 US-Dol­lar pro Bar­rel rus­si­sches Öl zu ver­si­chern oder zu trans­por­tie­ren. Die­ser Deckel soll nach und nach abge­senkt wer­den, um die rus­si­schen Ein­nah­men aus dem Ölver­kauf auszutrocknen.

Die ent­schei­den­de Fra­ge bei die­sem Instru­ment ist, ob Russ­land oder Chi­na genü­gend Kapa­zi­tä­ten auf­bau­en kön­nen, um Öl auch ohne west­li­che Ree­de­rei­en und Ver­si­che­run­gen trans­por­tie­ren zu kön­nen. Anony­men Bran­chen­in­si­dern zufol­ge haben in den letz­ten sechs Mona­ten jeden­falls vie­le Öltan­ker ihren Besit­zer gewech­selt. Schon vor den Russ­land-Sank­tio­nen gab es eine Schat­ten­flot­te von unge­fähr 240 Schif­fen, die sank­tio­nier­tes Öl aus dem Iran und Vene­zue­la trans­por­tiert haben.

Der Ölpreis­de­ckel gilt glo­bal, auch wenn zum Bei­spiel eine indi­sche Raf­fi­ne­rie auf einem in Sin­ga­pur regis­trier­ten und in Dubai ver­si­cher­ten Tan­ker rus­si­sches Öl ober­halb des Deckels ein­kauft. Die EU müss­te des­halb Fir­men in Indi­en, Sin­ga­pur und Dubai sank­tio­nie­ren. Im Süden ist man aber nicht mehr bereit, die­se Art von Dik­ta­ten hin­zu­neh­men. Des­halb kann es gut sein, dass der Ölpreis­de­ckel letzt­lich zu einer Selbst­ent­kopp­lung des Wes­tens von glo­ba­len Wirt­schafts­kreis­läu­fen führt. Russ­land hat jeden­falls ange­kün­digt, kein Öl mehr an Staa­ten zu lie­fern, die einen Ölpreis­de­ckel in Kraft haben.[21]

Die Erd­gas­ex­por­te Russ­lands in die EU gin­gen im Jahr 2022 um 46 Pro­zent auf 100,9 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter zurück. Im Vor­jahr betru­gen sie noch 185 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter. Die rus­si­sche Gesamt­för­der­men­ge ging um 20 Pro­zent auf 412,6 Mil­li­ar­den Kubik­me­ter zurück. Den­noch erziel­te Russ­land auf­grund des gestie­ge­nen Welt­markt­prei­ses für Erd­gas höhe­re Erlö­se als 2021. Die Gas­ex­por­te in Rich­tung EU wer­den aber im Jahr 2023 wei­ter absinken.

Russ­land baut als Reak­ti­on dar­auf meh­re­re Pipe­lines nach Chi­na und setzt zusätz­lich auf Flüs­sig­gas­ver­käu­fe. Zu die­sem Zweck wer­den gegen­wär­tig zwei gro­ße Gas­ver­flüs­si­gungs­an­la­gen gebaut (sie­he Abschnitt 6.4.6.).[22]

Auch die Sank­tio­nen gegen den rus­si­schen Dia­man­ten­han­del erwei­sen sich als unwirk­sam. Die Edel­stei­ne wer­den nun nicht mehr über Rot­ter­dam, son­dern in Indi­en gehan­delt und dort auch wei­ter­ver­ar­bei­tet. Der rus­si­sche Berg­bau­kon­zern Alro­sa hat bei sei­nen Dia­man­ten­ver­käu­fen im Spät­som­mer 2022 den Vor­kriegs­stand wie­der erreicht.[23]

Sogar im Wes­ten rech­ne­te man im Juli nur noch mit einem mode­ra­ten BIP-Rück­gang Russ­lands von 3,5 Pro­zent für das Jahr 2022 und nicht mehr von 12 Pro­zent wie im noch im Mai.[24] Das rus­si­sche BIP schrumpf­te 2022 trotzt der bru­ta­len Sank­tio­nen um 2,9 Prozent.

Die Ein­zel­han­dels­um­sät­ze in Russ­land stie­gen wie­der und lagen im Som­mer 2022 über den­je­ni­gen des Vor­jah­res. Wie gesagt, sind die Ein­zel­han­dels­prei­se im März um 14 Pro­zent in die Höhe geschos­sen. Mit der Sta­bi­li­sie­rung des Rubels hör­te die Infla­ti­on auf und die Prei­se sin­ken seit­dem lang­sam. Nach unter­schied­li­chen Berich­ten aus Russ­land sind die Sank­tio­nen im All­tag kaum zu spü­ren. Das Waren­an­ge­bot ist reich­hal­tig, west­li­che Pro­duk­te wer­den zuneh­mend durch chi­ne­si­sche oder ein­hei­mi­sche ersetzt. Ers­te­re sind über Par­al­lel­im­por­te aber in vie­len Fäl­len auch noch zu bekom­men. Unter Umstän­den muss mehr für sie bezahlt wer­den. Auch die Kre­dit­port­fo­li­os der Ban­ken zeig­ten nach Ein­brü­chen im April und Mai eine posi­ti­ve Ent­wick­lung.[25]

An der Front des Wirt­schafts­krie­ges erziel­te Russ­land im Jahr 2022 also grö­ße­re Erfol­ge als auf dem ukrai­ni­schen Kriegs­schau­platz. Im rus­si­schen All­tag sind die har­ten west­li­chen Wirt­schafts­sank­tio­nen kaum zu spü­ren. Damit rücken auch Vor­stel­lun­gen, die rus­si­sche Wirt­schaft zu zer­stö­ren und so eine bun­te Revo­lu­ti­on gegen Prä­si­dent Putin aus­zu­lö­sen, in wei­te Ferne.

Die lang­fris­ti­ge Ent­wick­lung an der Wirt­schafts­front hängt aber vom Erfolg des rus­si­schen Pro­gramms der Import­sub­sti­tu­ti­on ab. Ins­be­son­de­re ob es mög­lich ist, die west­li­chen Hoch­tech­no­lo­gie­pro­duk­te durch ein­hei­mi­sche zu erset­zen. Eine der wich­tigs­ten Fra­gen dabei ist, ob es Russ­land allein oder zusam­men mit Chi­na gelingt, moder­nen Mikro­pro­zes­so­ren her­zu­stel­len. Dies umso mehr, als mit einer Auf­he­bung der Sank­tio­nen gegen Russ­land auf abseh­ba­re Zeit nicht zu rech­nen ist. Statt­des­sen wer­den immer wei­te­re Sank­ti­ons­pa­ke­te verabschiedet.

Die EU will zudem die ein­ge­fro­re­nen rus­si­schen Ver­mö­gens­wer­te von 311 Mil­li­ar­den Dol­lar beschlag­nah­men und für die Unter­stüt­zung der Ukrai­ne ein­set­zen. Zu die­sem Zweck soll ein Pro­zess vor einem noch zu schaf­fen­den inter­na­tio­na­len Tri­bu­nal wegen der angeb­li­chen rus­si­schen Kriegs­ver­bre­chen geführt wer­den. Wenn mög­lich, soll die­ses Tri­bu­nal durch Abstim­mung in der UN-Gene­ral­ver­samm­lung ein­ge­setzt wer­den. Kommt dort kei­ne Mehr­heit zustan­de, kann es immer noch durch einen Staats­ver­trag der EU-Mit­glieds­staa­ten gegrün­det werden.

Russ­land soll zudem im Rah­men eines Frie­dens­ver­trags mit der Ukrai­ne zu Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen ver­pflich­tet wer­den. Erst dann wäre eine Auf­he­bung der Sank­tio­nen denk­bar. Ursu­la von der Ley­en kop­pelt dies also an eine mili­tä­ri­sche Nie­der­la­ge Russ­lands, die des­sen Staat­lich­keit in Fra­ge stellt (sie­he unten).[26]

Der Russ­land zuge­dach­te Abwer­tungs­schock mach­te sich infol­ge mas­si­ver Ener­gie­ver­teue­rung der­weil im Wes­ten bemerk­bar. Der deut­sche Außen­han­dels­über­schuss schrumpf­te zum Bei­spiel im Jahr 2022 stark. Erst­mals seit Jahr­zehn­ten muss­te Deutsch­land im August 2022 sogar ein Außen­han­dels­de­fi­zit hin­neh­men. Von sei­nem ehe­ma­li­gen Sta­tus als Export­welt­meis­ter ist nicht mehr viel übrig. Die Bevöl­ke­rung stöhnt dage­gen unter einer anzie­hen­den Infla­ti­on (mehr als 10 Pro­zent) ins­be­son­de­re bei Grund­nah­rungs­mit­teln und Ener­gie. Letzt­lich wird sie das Wirt­schafts­wachs­tum abwür­gen und Euro­pa in eine tie­fe Wirt­schafts­kri­se stür­zen.[27] Aber auch das ist offen­bar geplant und beab­sich­tigt (sie­he dazu Abschnitt 7.4.3.).

Ver­wei­se

[1] Vgl. Lan­ge vor Febru­ar 2022: EU-Sank­ti­ons­pla­nun­gen folg­ten US-Vor­ga­ben, 08.10.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​0​9​9​9​-​s​a​n​k​t​i​o​n​s​e​n​t​s​c​h​e​i​d​u​n​g​-​e​u​-​w​a​r​-​e​n​g​-​m​it/, abge­ru­fen am 23.02.2023, Gert Ewen Ungar: Weg in Abhän­gig­keit und Auto­kra­tie. Wie von der Ley­en die EU umge­stal­tet, 11.10.2022, RT, im Inter­net; https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​5​1​1​8​6​-​w​e​g​-​i​n​-​a​b​h​a​n​g​i​g​k​e​i​t​-​u​n​d​-​a​u​t​o​k​r​a​t​ie/, abge­ru­fen am 23.02.2023

[2] Vgl. Tho­mas Röper: Wie­der­holt der Wes­ten bei den rus­si­schen Par­la­ments­wah­len das Sze­na­rio von Vene­zue­la und Weiß­russ­land?, Anti-Spie­gel 19.05.2021, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​1​/​w​i​e​d​e​r​h​o​l​t​-​d​e​r​-​w​e​s​t​e​n​-​b​e​i​-​d​e​n​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​n​-​p​a​r​l​a​m​e​n​t​s​w​a​h​l​e​n​-​d​a​s​-​s​z​e​n​a​r​i​o​-​v​o​n​-​v​e​n​e​z​u​e​l​a​-​u​n​d​-​w​e​i​s​s​r​u​s​s​l​a​nd/, abge­ru­fen am 21.12.2022.

[3] Vgl. REPORT on a Euro­pean Par­lia­ment recom­men­da­ti­on to the Coun­cil, the Com­mis­si­on and the Vice-Pre­si­dent of the Com­mis­si­on / High Repre­sen­ta­ti­ve of the Uni­on for For­eign Affairs and Secu­ri­ty Poli­cy on the direc­tion of EU-Rus­sia poli­ti­cal rela­ti­ons (2021/2042(INI)), im Inter­net: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A‑9 – 2021-0259_EN.pdf, abge­ru­fen am 21.12.2022, S. 15.

[4] Vgl. Lan­ge vor Febru­ar 2022, 08.10.2022, a.a.O.

[5] Gert Ewen Ungar: Sank­tio­nen – Wir­kun­gen, Aus­wir­kun­gen, Rück­wir­kun­gen, 22.03.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​3​4​2​7​7​-​s​a​n​k​t​i​o​n​e​n​-​w​i​r​k​u​n​g​e​n​-​a​u​s​w​i​r​k​u​n​g​e​n​-​r​u​c​k​w​i​r​k​u​n​g​en/, abge­ru­fen am 23.02.2023, Micha­el Wie­gel: »Wir wer­den die rus­si­sche Wirt­schaft zum Zusam­men­bruch brin­gen«, 01.03.2022, im Inter­net: https://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​p​o​l​i​t​i​k​/​a​u​s​l​a​n​d​/​f​r​a​n​k​r​e​i​c​h​-​w​i​l​l​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​z​u​m​-​z​u​s​a​m​m​e​n​b​r​u​c​h​-​b​r​i​n​g​e​n​-​1​7​8​4​3​0​6​9​.​h​tml, abge­ru­fen am 23.02.2023

[6] EU: Neue Sank­tio­nen wer­den Russ­land um »flo­rie­ren­de Zukunft« brin­gen, 25.02.2022, RT, im Inter­net: https://​de​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​3​2​4​7​9​-​e​u​-​n​e​u​e​-​s​a​n​k​t​i​o​n​e​n​-​w​e​r​d​e​n​-​r​u​s​s​l​a​nd/, abge­ru­fen am 23.02.2023

[7] Vgl. Ungar, 22.03.2022, a.a.O.

[8] Vgl. Russ­lands größ­te Flug­ge­sell­schaft Aero­flot rüs­tet auf rus­si­sche Flug­zeug­ty­pen um, 26.08.2022, RT, im Inter­net: https://​de​.rt​.com/​r​u​s​s​l​a​n​d​/​1​4​7​1​8​7​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​a​e​r​o​f​l​o​t​-​s​t​e​l​l​t​-​a​u​f​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​-​f​l​u​g​z​e​u​g​e​-​um/, abge­ru­fen am 23.02.2023

[9] Vgl. Tho­mas Röper: Das rus­si­sche Fern­se­hen über die Fol­gen der Sank­tio­nen, 07.03.2022, Anti-Spie­gel, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​2​/​d​a​s​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​-​f​e​r​n​s​e​h​e​n​-​u​e​b​e​r​-​d​i​e​-​f​o​l​g​e​n​-​d​e​r​-​s​a​n​k​t​i​o​n​en/, abge­ru­fen am 23.02.2023

[10] So viel kos­ten inzwi­schen Klein­wa­gen wie der VW Golf.

[11] Vgl. Chris­tof Wind­eck, Chris­ti­an Wöl­bert: Wie der Wes­ten Russ­land mit Tech-Sank­tio­nen schwä­chen will, 15.03.2022, Hei­se Online, im Inter­net: https://​www​.hei​se​.de/​n​e​w​s​/​W​i​e​-​d​e​r​-​W​e​s​t​e​n​-​R​u​s​s​l​a​n​d​-​m​i​t​-​T​e​c​h​-​S​a​n​k​t​i​o​n​e​n​-​s​c​h​w​a​e​c​h​e​n​-​w​i​l​l​-​6​5​4​0​2​2​7​.​h​tml, abge­ru­fen am 23.02.2023

[12] Dag­mar Henn: Die USA suchen nach Öl und stol­pern über ihre eige­nen Sank­tio­nen, 08.03.2022, RT, , im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​3​3​3​8​8​-​u​s​a​-​s​u​c​h​e​n​-​n​a​c​h​-​o​l​-​u​n​d​-​f​a​l​l​e​n​-​u​e​b​e​r​-​s​a​n​k​t​i​o​n​en/, abge­ru­fen am 23.02.2023

[13] Jens Ber­ger: »Frie­ren für die Frei­heit«? Die Gaga-Infan­ti­li­tät der Mei­nungs­ma­che kennt kei­ne Gren­zen mehr, 11.03.2022, Nach­denk­sei­ten, im Inter­net: https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​8​1​804, abge­ru­fen am 23.02.2023

[14] Vgl. Tho­mas Röper: Russ­land wird aus­län­di­sche Fir­men not­falls über­neh­men, 10.03.2022, Anti-Spie­gel, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​2​/​r​u​s​s​l​a​n​d​-​w​i​r​d​-​a​u​s​l​a​e​n​d​i​s​c​h​e​-​f​i​r​m​e​n​-​n​o​t​f​a​l​l​s​-​u​e​b​e​r​n​e​h​men, abge­ru­fen am 24.02.2023

[15] Vgl. Mar­co Gal­li­na, Russ­lands Roh­stoff­reich­tum könn­te nun nach Indi­en flie­ßen, 14.03.2022, Tichys Ein­blick, im Inter­net: https://​www​.tichys​e​inblick​.de/​k​o​l​u​m​n​e​n​/​a​u​s​-​a​l​l​e​r​-​w​e​l​t​/​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​r​o​h​s​t​o​f​f​r​e​i​c​h​t​u​m​-​k​o​e​n​n​t​e​-​n​u​n​-​n​a​c​h​-​i​n​d​i​e​n​-​f​l​i​e​s​s​en/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[16] EU-Kom­mis­si­on: »Zah­lung für Russ­lands Erd­gas in Rubel ver­stößt gegen Sank­tio­nen«, 14.03.2022, RT, im Inter­net: https://​de​.rt​.com/​e​u​r​o​p​a​/​1​3​6​2​0​1​-​e​u​-​k​o​m​m​i​s​s​i​o​n​-​z​a​h​l​u​n​g​-​f​u​r​-​r​u​s​s​l​a​n​ds/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[17] Vgl. Gaz­prom Ger­ma­nia: Ber­lin greift zu, 04.04.2022, RT, im Inter­net: https://​rtde​.site/​i​n​l​a​n​d​/​1​3​5​4​0​8​-​g​a​z​p​r​o​m​-​g​e​r​m​a​n​i​a​-​b​e​r​l​i​n​-​g​r​e​i​f​t​-​zu/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[18] Vgl. Der Erd­gas­po­ker der EU (III), 13.05.2022, Ger­man For­eign Poli­cy, im Inter­net: https://​www​.ger​man​-for​eign​-poli​cy​.com/​n​e​w​s​/​d​e​t​a​i​l​/​8​920, https://​rtde​.site/​i​n​l​a​n​d​/​1​3​5​4​0​8​-​g​a​z​p​r​o​m​-​g​e​r​m​a​n​i​a​-​b​e​r​l​i​n​-​g​r​e​i​f​t​-​zu/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[19] Vgl. Jens Ber­ger: Mehr­kos­ten im mitt­le­ren vier­stel­li­gen Bereich – das wird ein hei­ßer Win­ter trotz kal­ter Woh­nun­gen, 29.07.2022, Nach­denk­sei­ten, im Inter­net: https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​8​6​415, abge­ru­fen am 23.02.2023

[20] Vgl. Jens Ber­ger: Öl-Embar­go – eine öko­no­mi­sche und öko­lo­gi­sche Schnaps­idee, 06.05.2022, Nach­denk­sei­ten, im Inter­net: https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​8​3​590, abge­ru­fen am 24.02.2023

[21] Vgl. Sevim Dagde­len: Kolo­nia­le Ver­hält­nis­se, 25.11.2022, jW, im Inter­net: https://​www​.jun​ge​welt​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​4​3​9​4​7​5​.​k​o​l​o​n​i​a​l​e​-​v​erh ProzentC3 ProzentA4ltnisse.html, Jens Ber­ger: Nächs­te Woche star­tet die nächs­te Sank­ti­ons­run­de gegen Russ­land und sie wird kom­plett ver­puf­fen, 29.11.2022, Nach­denk­sei­ten, im Inter­net: https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​9​0​963, abge­ru­fen am 24.02.2023

[22] Vgl. Ser­gei Sawtschuk: Die USA haben Euro­pa erfolg­reich aus dem Zug in die Zukunft gewor­fen, 04.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​8​8​9​2​-​u​s​a​-​h​a​b​e​n​-​e​u​r​o​p​a​-​e​r​f​o​l​g​r​e​i​c​h​-​a​us/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[23] Vgl. Bloom­berg: Rus­si­scher Dia­man­ten-Rie­se »Alro­sa« hat Expor­te wie­der auf das Vor­kriegs­ni­veau gebracht, 25.08.2022, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​r​u​s​s​l​a​n​d​/​1​4​7​0​9​6​-​b​l​o​o​m​b​e​r​g​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​r​-​d​i​a​m​a​n​t​e​n​-​r​i​e​s​e​-​a​l​r​o​s​a​-​e​x​p​o​r​t​e​-​w​i​e​d​e​r​-​a​u​f​-​v​o​r​k​r​i​e​g​s​n​i​v​e​au/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[24] Vgl. Bloom­berg: Rus­si­sche Wirt­schaft wider­stands­fä­hi­ger gegen Sank­tio­nen als gedacht, 07.07.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​1​4​2​9​4​8​-​b​l​o​o​m​b​e​r​g​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​d​o​c​h​-​w​i​d​e​r​s​t​a​n​d​s​f​a​h​i​g​er/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[25] Vgl. Die rus­si­sche Wirt­schaft wird sich laut Exper­ten bis zum Jah­res­en­de erholt haben, 22.07.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​r​u​s​s​l​a​n​d​/​1​4​4​1​5​0​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​w​i​r​d​-​s​i​c​h​-​e​r​h​o​l​en/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[26] Vgl. EU will Russ­lands ein­ge­fro­re­nes Ver­mö­gen zu Geld machen, 01.12.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​e​u​r​o​p​a​/​1​5​5​9​6​0​-​e​u​-​w​i​l​l​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​e​i​n​g​e​f​r​o​r​e​n​e​s​-​v​e​r​m​o​e​g​en/, Gert Ewen Ungar: Stra­fen und Ent­eig­nen – EU ersinnt neue Maß­nah­men gegen Russ­land, 02.12.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​5​6​0​0​6​-​s​t​r​a​f​e​n​-​u​n​d​-​e​n​t​e​i​g​n​e​n​-​e​u​-​e​r​s​i​n​nt/, abge­ru­fen am 24.02.2023

[27] Vgl. Dag­mar Henn: Die deut­sche Export­ori­en­tie­rung schei­tert gera­de, 11.06.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​4​0​5​6​3​-​d​e​u​t​s​c​h​e​-​e​x​p​o​r​t​o​r​i​e​n​t​i​e​r​u​n​g​-​s​c​h​e​i​t​e​r​t​-​g​e​r​a​de/, Sta­tis­ta: Wert der deut­schen Expor­te und Impor­te von Okto­ber 2021 bis Okto­ber 2022, 02.12.2022, im Inter­net: https://​de​.sta​tis​ta​.com/​s​t​a​t​i​s​t​i​k​/​d​a​t​e​n​/​s​t​u​d​i​e​/​1​5​1​6​3​1​/​u​m​f​r​a​g​e​/​d​e​u​t​s​c​h​e​-​e​x​p​o​r​t​e​-​u​n​d​-​i​m​p​o​r​te/, abge­ru­fen am 24.02.2023

Bild: Pix­a­bay

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