Der Drit­te Welt­krieg Teil 6: Die Eska­la­ti­on des Krie­ges (Impe­ria­lis­mus und Gre­at Reset Teil 7.4.7)

Lese­zeit27 min

Dies ist der fünf­zehn­te Teil einer mehr­tei­li­gen Serie von Jan Mül­ler zur aktu­el­len Impe­ria­lis­mus­de­bat­te in der kom­mu­nis­ti­schen Bewe­gung. Sie beinhal­tet fol­gen­de­ne Teile:

1. Ein­lei­tung & Marx­sche Methode

2. Klas­si­scher Impe­ria­lis­mus (1895 – 1945)

3. Der Spät­ka­pi­ta­lis­mus (1945 – 1989)

4. Die expan­si­ve Pha­se des neo­li­be­ra­len Kapi­ta­lis­mus (1989 – 2007)

5. Der Neo­li­be­ra­lis­mus in der Kri­se (seit 2007)

6. Chi­nas Auf­stieg und der Abstieg des Wes­tens (bis 2020)

7. Eine vier­te impe­ria­lis­ti­sche Epoche?

7.1 Der Gre­at Reset

7.2 Die Kli­ma-Hys­te­rie von 2019 als Vorspiel

7.3 Die Coro­na-Hys­te­rie von 2020 bis 2022

7.4 Der Drit­te Weltkrieg

7.4.1 Der Ukrai­ni­sche Kriegs­schau­platz 2022

7.4.2 Der Wirt­schafts­krieg gegen Russland

7.4.3 Der Wirt­schafts­krieg der USA gegen Deutsch­land und Europa

7.4.4. Kli­ma­lock­down und Gre­at Reset

7.4.5. Faschis­mus in der Ukrai­ne, Demo­kra­tie­ab­bau im Westen

7.4.6. Umbruch in der Weltwirtschaft

7.4.7. Die Eska­la­ti­on des Krieges

8. Exkur­se zur aktu­el­len Imperialismusdebatte

9. Per­spek­ti­ven des Sozia­lis­mus auf der Erde

Die Serie kann als Bro­schü­re im PDF- und Epub­for­mat frei her­un­ter­ge­la­den werden.

Impe­ria­lis­mus und Gre­at Reset Teil 7.4.7: Die Eska­la­ti­on des Krieges

7.4.7.1. Die Kriegs­ziel­de­bat­te im Westen

Im Ver­lauf des Jah­res 2022 haben sich Ver­tre­ter des Wes­tens zu ihren Kriegs­zie­len gegen­über Russ­land und Chi­na geäu­ßert. Nach Aus­sa­gen der EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en müs­se Russ­land mili­tä­risch besiegt wer­den. Anschlie­ßend wür­den dem Land hohe Repa­ra­tio­nen auf­er­legt. Prä­si­dent Putin und ande­re rus­si­sche Regie­rungs­mit­glie­der müss­ten vor ein inter­na­tio­na­les Tri­bu­nal gestellt und dort abge­ur­teilt wer­den. Erst wenn das gesche­hen sei, kön­ne an eine Auf­he­bung der Sank­tio­nen auch nur gedacht wer­den.[1] Bekannt­lich wur­de die bri­ti­sche See­blo­cka­de Deutsch­lands erst im Jahr 1919 auf­ge­ho­ben, als des­sen Ver­tre­ter den Frie­dens­ver­trag von Ver­sailles unter­zeich­net hat­ten. Dar­an ori­en­tiert sie sich wohl in ihren Vorstellungen.

Dass es dem Wes­ten um einen Sturz von Prä­si­dent Putin geht, sag­te auch US-Prä­si­dent Biden im April 2022 in War­schau. »Um Got­tes wil­len, die­ser Mann [Putin] kann nicht an der Macht blei­ben.«[2] Als Fol­ge des Krie­ges wer­de es eine »neue Welt­ord­nung geben, und die Ver­ei­nig­ten Staa­ten müss­ten die­se anfüh­ren«, erklär­te US-Prä­si­dent Biden im März.[3] In der am 27. Okto­ber 2022 ver­ab­schie­de­ten Natio­na­len Ver­tei­di­gungs­stra­te­gie der USA heißt es, man wer­de »Chi­na aus der Kon­kur­renz wer­fen« und »Russ­land ein­schrän­ken«. Ers­te­res meint, man will den Auf­stieg Chi­nas zur welt­größ­ten Wirt­schafts­macht, die glo­ba­le Stan­dards setzt, ver­hin­dern. Letz­te­res bedeu­tet vor allem, Russ­land in der Ukrai­ne eine emp­find­li­che mili­tä­ri­sche Nie­der­la­ge zuzu­fü­gen.[4]

Die soge­nann­te »rus­si­sche Welt« sei eine impe­ria­lis­ti­sche Ideo­lo­gie, »das Äqui­va­lent des Kom­mu­nis­mus und des Nazis­mus des 20. Jahr­hun­derts«, mit dem sich Russ­land »erfun­de­ne Rech­te und Pri­vi­le­gi­en« anma­ße, so der pol­ni­sche Minis­ter­prä­si­dent Mate­usz Mora­wi­ecki. Die Ent­pu­ti­ni­sie­rung Russ­lands müs­se mit der glei­chen Inten­si­tät durch­ge­führt wer­den wie einst die Ent­na­zi­fi­zie­rung. Gefor­dert wird also min­des­tens der kom­plet­te Aus­tausch des rus­si­schen Beam­ten­ap­pa­rats und eine ideo­lo­gi­sche Umer­zie­hung der Bevöl­ke­rung.[5]

Mora­wi­ecki spielt mit dem Begriff »rus­si­sche Welt«, der auch die von Rus­sen besie­del­ten Regio­nen meint. In Russ­land wer­den die pol­ni­schen Kriegs­zie­le so ver­stan­den, als gehe es um eine Aus­rot­tung gro­ßer Tei­le der rus­si­schen Bevöl­ke­rung.[6] Ver­stärkt wird die­se Besorg­nis durch die For­de­rung des ehe­ma­li­gen pol­ni­schen Prä­si­den­ten Lech Wale­sa, die Bevöl­ke­rung Russ­lands von 149 Mil­lio­nen auf 50 Mil­lio­nen Men­schen zu redu­zie­ren, wie immer das genau gemeint ist.[7]

Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Rode­rich Kie­se­wet­ter (CDU) will Russ­land so behan­deln, wie das faschis­ti­sche Deutsch­land behan­delt wur­de. Er sag­te: Russ­land »muss ver­lie­ren ler­nen wie Deutsch­land 1945. Es muss Repa­ra­tio­nen zah­len und Kriegs­ver­bre­cher an ein inter­na­tio­na­les Tri­bu­nal über­stel­len.«[8]

In den USA fand eine Kon­gress­an­hö­rung statt, wo gefor­dert wur­de, dass Russ­land in zahl­rei­che ein­zel­ne Repu­bli­ken auf­ge­spal­ten wer­de. Detail­lier­te Kar­ten und Plä­ne lie­gen in den USA bereits vor. Begrün­det wird dies mit dem dem­ago­gi­schen Nar­ra­tiv der Ent­ko­lo­ni­sie­rung. Russ­land wür­de sei­ne natio­na­len Min­der­hei­ten unter­drü­cken und dis­kri­mi­nie­ren. Mit der Rea­li­tät haben die­se Aus­sa­gen nichts zu tun: In sehr vie­len Fäl­len brach­te erst die Sowjet­macht die Seg­nun­gen der moder­nen Zivi­li­sa­ti­on zu die­sen Völ­kern. Häu­fig wur­de erst eine eige­ne Schrift für ihre Spra­che geschaf­fen und ihre Kul­tur geför­dert.[9] Auch wenn das Nar­ra­tiv der Unter­drü­ckung der Min­der­hei­ten in Russ­land völ­lig falsch ist, dür­fe es bei der woken west­li­chen Ober- und Mit­te­klas­se gut ankom­men. Immer­hin kann man damit Russ­land mit vol­ler Inbrust für die eige­nen Sün­den und die der eige­nen Vor­fah­ren – Skla­ve­rei, Dis­kri­mi­nie­rung und Mas­sen­ein­ker­ke­rung der Afro-Ame­ri­ka­ner bestrafen.

Eine Vor­aus­set­zung für die­se Auf­spal­tung ist natür­lich der Sturz von Prä­si­dent Putin. Dies kann ent­we­der durch eine bun­te Revo­lu­ti­on oder durch eine tota­le mili­tä­ri­sche Nie­der­la­ge Russ­lands gesche­hen. Um die natio­na­len Min­der­hei­ten gegen die rus­si­sche Füh­rung auf­zu­het­zen, wur­de wahr­heits­wid­rig im Wes­ten behaup­tet, dass ihre Ange­hö­ri­gen im Rah­men der Teil­mo­bil­ma­chung vom Sep­tem­ber 2022 über­pro­por­tio­nal häu­fig zu den rus­si­schen Streit­kräf­ten ein­ge­zo­gen wor­den wären.[10]

Was eine sol­che Auf­spal­tung für die Lebens­be­din­gun­gen der Men­schen und ins­be­son­de­re der Arbei­ter­klas­se bedeu­tet, kann man im ehe­ma­li­gen Jugo­sla­wi­en, im Irak, Liby­en und Syri­en beob­ach­ten, aber natür­lich auch in der Ukrai­ne. Wie über­all auf der Welt sind auch in Russ­land die Aus­sich­ten für den Sozia­lis­mus ungüns­tig. Aber die Exis­tenz einer eini­ger­ma­ßen sta­bi­len Gesell­schaft ist die unab­läs­si­ge Vor­aus­set­zung, um an einen auch nur ele­men­ta­ren Klas­sen­kampf über­haupt nur den­ken zu kön­nen. Der Wes­ten hat bei sei­nen Inter­ven­tio­nen nur ver­brann­te Erde hin­ter­las­sen. Die­se zer­fal­len­den Gesell­schaf­ten erwie­sen sich als guter Nähr­bo­den für Ultra­ge­walt und bar­ba­ri­sche Ideo­lo­gien wie dem isla­mi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus in Form des Isla­mi­schen Staa­tes und den Faschis­mus, nicht aber für sozia­lis­ti­sche Bewegungen.

Wie bereits wäh­rend der deut­schen Kriegs­ziel­de­bat­ten im Ers­ten Welt­krieg sind auch im Drit­ten Welt­krieg die Kriegs­zie­le des Wes­tens gegen­über Russ­land von ver­schie­de­nen Akteu­ren unter­schied­lich weit gesteckt. Sei­ne füh­ren­den Reprä­sen­tan­ten wie Joe Biden und Ursu­la von der Ley­en sind sich jedoch dar­in einig, dass Russ­land eine tota­le mili­tä­ri­sche Nie­der­la­ge zuge­fügt, Prä­si­dent Putin von der Macht ent­fernt und von einem Tri­bu­nal abge­ur­teilt wer­den müs­se. Bei die­sen Kriegs­zie­len gibt es letzt­lich kei­nen Raum für Kompromisse.

7.4.7.2. Die Kämp­fe im Jahr 2023

In den ers­ten bei­den Mona­ten des Jah­res 2023 fan­den hef­ti­ge Kämp­fe an der gesam­ten Front­li­nie, vor allem aber im Don­bass statt. Dabei konn­te die Stadt Sole­dar am 11. Janu­ar befreit wer­den.[11] Die Situa­ti­on für die ukrai­ni­schen Streit­kräf­te gestal­te­te sich schwie­rig. Ihre per­so­nel­len und mate­ri­el­len Ver­lus­te sind offen­bar sehr hoch. Aller­dings konn­te bis­her (Stand Ende Febru­ar 2023) kei­ne wei­te­re grö­ße­re Sied­lung befreit wer­den und die rus­si­schen Trup­pen muss­ten auch Nie­der­la­gen hin­neh­men, so in der Sied­lung Ugle­dar, die trotzt drei­er Anläu­fe nicht befreit wer­den konn­te.[12] Am 31. Dezem­ber 2022 traf eine US-ame­ri­ka­ni­sche HIMARS-Rake­te eine Mann­schafts­un­ter­kunft in der Stadt Maka­jew­ka. Meh­re­re hun­dert rus­si­sche Sol­da­ten fan­den dort den Tod.[13]

7.4.7.3. Waf­fen­lie­fe­run­gen, geplan­te Krim­of­fen­si­ve und Brinkmanship

Der Wes­ten reagier­te auf die­se rela­tiv begrenz­ten rus­si­schen Erfol­ge mit einer wei­te­ren Eska­la­ti­on. Ins­be­son­de­re im Bereich der Waf­fen­lie­fe­run­gen sind fast alle Hem­mun­gen gefal­len. So soll die Ukrai­ne nun mit Patri­ot-Luft­ab­wehr­sys­te­men[14], HIMARS-Rake­ten mit einer Reich­wei­te von min­des­tens 150 Kilo­me­ter (bis­her 80 km) sowie mit GLSDB-Rake­ten­mu­ni­ti­on (Ground Laun­ched Small Dia­me­ter Bomb) belie­fert wer­den.[15] Mit die­sen Rake­ten sind jetzt die Krim sowie zahl­rei­che Mili­tär­ein­rich­tun­gen im rus­si­schen Kern­land in Reich­wei­te für Schlä­ge der ukrai­ni­schen Truppen.

Anfang 2023 übten die USA, Polen, die bal­ti­schen Staa­ten, Frank­reich, Groß­bri­tan­ni­en, die deut­schen Medi­en sowie FDP und Grü­ne mas­si­ven Druck auf Bun­des­kanz­ler Scholz aus, moder­ne Kampf­pan­zer vom Typ Leo­pard 2 an die Ukrai­ne zu lie­fern, bezie­hungs­wei­se die­se Lie­fe­rung ande­ren NATO-Län­dern zu erlau­ben. Wie zu erwar­ten, konn­te Scholz die­sem Druck nicht stand­hal­ten und kün­dig­te die­se Lie­fe­rung am 24. Janu­ar 2023 an. In einem ers­ten Schritt sol­len 14 Leo­pard-Kampf­pan­zer des Typs 2A6 aus den Bestän­den der Bun­des­wehr an die Ukrai­ne gelie­fert wer­den.[16] Hin­zu kom­men wei­te­re Leo­pard-Pan­zer vom Typ 2A4 aus Polen sowie 178 deut­sche Leo­pard 1‑Panzer. Zusam­men­ge­nom­men dürf­ten das gut 250 Pan­zer sein, wobei die über­wie­gen­de Anzahl von Deutsch­land gelie­fert wird.[17]

Ein wich­ti­ger Neben­aspekt der ins­be­son­de­re von den USA und Polen orches­trier­ten deut­schen Pan­zer­lie­fe­run­gen ist, dass hier­mit das Zer­würf­nis zwi­schen Deutsch­land und Russ­land wei­ter ver­tieft wird. Das Auf­tau­chen deut­scher Pan­zer auf dem Schlacht­feld weckt in Russ­land unaus­weich­lich bit­te­re Erin­ne­run­gen an den Zwei­ten Welt­krieg, wo die deut­sche Wehr­macht einen Ver­nich­tungs­krieg gegen die Völ­ker der Sowjet­uni­on geführt hat­te. Eine Wie­der­an­nä­he­rung zwi­schen Deutsch­land und Russ­land ist damit in die­ser Gene­ra­ti­on nahe­zu ausgeschlossen.

Die deut­schen Leo­pard-Pan­zer gel­ten als sehr gute Waf­fen. Aber natür­lich wer­den sie allei­ne nichts bewir­ken kön­nen. Ent­schei­dend ist ihre Ein­satz­stra­te­gie. Hin­zu kommt die Lie­fe­rung von Rake­ten mit grö­ße­rer Reich­wei­te und ver­mut­lich auch bald von Kampf­hub­schrau­bern und Kampf­flug­zeu­gen. Die Leo­pard-Pan­zer sol­len den Kern einer Stoß­grup­pe bil­den. Damit wird die Ukrai­ne bald in der Lage sein, die rus­si­sche Ver­tei­di­gung bei Sapo­ros­h­je zu durch­bre­chen. Dann könn­te sie »die 82 Kilo­me­ter nach Meli­to­pol in weni­ger als drei Tagen zurück­le­gen, was die gesam­te Tie­fe der rus­si­schen Ver­tei­di­gung in die­ser Regi­on zer­le­gen wür­de.«[18] Damit wären die rus­si­schen Land­ver­bin­dun­gen zur Krim abge­schnit­ten und ihre Posi­tio­nen dort unhaltbar.

Mit­tels der Rake­ten mit grö­ße­rer Reich­wei­te soll es der Ukrai­ne zudem mög­lich sein, Russ­lands Nach­schub­rou­ten und Haupt­quar­tie­re anzu­grei­fen. Das Resul­tat sol­cher Atta­cken wäre ver­hee­rend, da die »rus­si­sche Armee schlag­ar­tig in ihrer Effek­ti­vi­tät ein­ge­schränkt« wäre, so der Ex-US-Gene­ral Ben Hod­ges. Mit der dar­auf fol­gen­den Erobe­rung der Krim wäre der Krieg noch in die­sem Som­mer für den Wes­ten gewon­nen und Russ­land besiegt, so die Hoff­nung.[19] Rein­hard Lau­ter­bach schreibt:

Die Kon­trol­le über die Krim ist für Russ­land der Schlüs­sel zu sei­ner Prä­senz im Schwar­zen und Mit­tel­meer und sei­ne Macht­pro­jek­ti­on im Nahen Osten – etwa bei der Unter­stüt­zung der syri­schen Regie­rung. Und für die NATO der Schlüs­sel, Russ­land aus die­ser Welt­re­gi­on auf Dau­er zu ver­drän­gen. Wenn die Krim unter die Kon­trol­le der Ukrai­ne und damit der NATO gerie­te, wäre die rus­si­sche Schwarz­meer­küs­te blo­ckiert, bevor der ers­te Schuss fällt. Als nächs­tes wür­den irgend­wel­che Sepa­ra­tis­men im mul­ti­eth­ni­schen Kau­ka­sus auf­flam­men, die Ukrai­ne erhebt jetzt schon halb­laut Ansprü­che auf das nord­kau­ka­si­sche Kuban-Gebiet als ›Kosa­ken­ge­biet‹ – als wären Kosa­ken zwangs­läu­fig Ukrai­ner. Auf ukrai­ni­scher Sei­te kämp­fen jetzt schon Geor­gi­er und Tsche­tsche­nen, die die Ver­hält­nis­se in ihrer Regi­on zulas­ten Russ­lands umkrem­peln wol­len.[20]

Zudem glaubt der Wes­ten, dass der Fall der Krim zum Sturz von Prä­si­dent Putin füh­ren wird.[21] Im Wes­ten sind alle Befürch­tun­gen ver­schwun­den, dass Putin auf Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne mit einer mas­si­ven Eska­la­ti­on reagie­ren wer­de. Denn »Rote Lini­en sind fast immer weich, ver­än­der­lich und bedingt.« Car­lo Masa­la, Pro­fes­sor für Inter­na­tio­na­le Poli­tik an der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr in Mün­chen urteilt nun: »Die­ses gan­ze Gere­de von ›Putin eska­liert, wenn wir bestimm­te Waf­fen­sys­te­me lie­fern‹, ist jetzt end­gül­tig vom Tisch«; dies öff­ne nun in der Tat »die Tür für ande­re Waf­fen­lie­fe­run­gen«.[22]

Haupt­ziel des Wes­tens bei sei­ner lang­sa­men Eska­la­ti­on im Jahr 2022 war es, Russ­land – und die eige­ne Bevöl­ke­rung – schritt­wei­se an eine immer stär­ke­re Ein­mi­schung in den Ukrai­ne­krieg zu gewöh­nen. Die Auf­rüs­tung der Ukrai­ne mit schwe­ren west­li­chen Waf­fen­sys­te­men folgt einer Sala­mi­tak­tik, die Mili­tärs zuwei­len mit dem Aus­druck »boil the frog« (»den Frosch kochen«) cha­rak­te­ri­sie­ren. Dem­nach springt ein Frosch, wenn man ihn in einen Topf mit kochen­dem Was­ser wirft, sofort wie­der her­aus, wäh­rend er sit­zen­bleibt, wenn man ihn in lau­war­mes Was­ser setzt und es dann schritt­wei­se erhitzt.[23] Die­se Stra­te­gie kann nur als mora­lisch bös­ar­tig beschrie­ben wer­den, aber sie war bis­her sehr erfolg­reich, denn es ist dem Wes­ten in der Tat gelun­gen, Prä­si­dent Putin zu »kochen«.[24] Russ­land hat auf die west­li­che Ein­mi­schung in den Ukrai­ne­krieg außer mit ver­ba­len Pro­tes­ten nicht reagiert. Der Wes­ten glaubt, dass das so blei­ben wird. Man rückt Russ­land immer enger zu Lei­be, über­win­det eine »rote Linie« nach der ande­ren, schickt erst Hel­me, dann Hau­bit­zen, Kampf­pan­zer samt Per­so­nal, Kampf­flug­zeu­ge und schließ­lich eige­ne Sol­da­ten auf den Kriegs­schau­platz in der Ukrai­ne.[25]

Soll­te die Erobe­rung der Krim in die­sem Som­mer doch nicht gelin­gen, könn­te der Wes­ten immer noch direkt mit eige­nen Streit­kräf­ten in den Krieg ein­grei­fen. Das wäre dann der nächs­te Schritt auf der Eskalationsleiter.

Bereits heu­te kämp­fen tau­sen­de NATO-Sol­da­ten in der Ukrai­ne, als aus­län­di­sche Söld­ner getarnt. Sie wer­den vor allem zur Bedie­nung der neu gelie­fer­ten west­li­chen Waf­fen ein­ge­setzt. Mar­kus Reis­ner, Oberst im Gene­ral­stab der Öster­rei­chi­schen Armee, erklär­te, wie das funktioniert:

Ich zie­he mei­ne Uni­form aus, unter­schrei­be einen Ver­trag und gehe in die Ukrai­ne. Ich bin kein Ange­hö­ri­ger der öster­rei­chi­schen Streit­kräf­te mehr, son­dern Ver­trags­be­diens­te­ter. Das ist die Lösung.[26]

Der EU-Außen­po­li­tik­chef Josep Bor­rel droh­te bereits mit einem west­li­chen Angriff, der die rus­si­sche Armee ver­nich­ten wür­de. Der Kanal Ost-West-Trans­mit­ter illus­triert, wie sich der Wes­ten einen sol­chen Angriff vor­stellt: Zunächst ein­mal wür­de ein Shock-and-Awe-Rake­ten­an­griff auf die rus­si­sche Schwarz­meer­flot­te erfol­gen und die­se voll­stän­dig zer­stö­ren. Wei­te­re Angriffs­wel­len wür­den die Nord- und die Bal­ti­sche Flot­te zer­stö­ren. Dann wür­den vor allem Marsch­flug­kör­per rus­si­sche Kom­man­do­zen­tra­len und Armee-Ein­rich­tun­gen im Inland lahm legen, wor­auf sich die in Ost­eu­ro­pa sta­tio­nier­te schnel­le Ein­greif­trup­pe von 500.000 Mann und über 2.000 Pan­zern in Bewe­gung set­zen wür­de. Die­se ist jedoch nur die ers­te Staf­fel der drei Mil­lio­nen Mann, die die NATO auf­bie­ten kann. Kriegs­zie­le wären die nuklea­re Ent­waff­nung Russ­lands und die Abhal­tung von Unab­hän­gig­keits­re­fe­ren­den in jeder Auto­no­men Repu­blik unter Kon­trol­le der NATO-Trup­pen.[27] Putin und zahl­rei­che ande­re Poli­ti­ker und Mili­tärs sol­len vor ein Gericht gestellt und abge­ur­teilt wer­den. Es wäre damit zu rech­nen, dass auch in Russ­land leben­de deut­sche Jour­na­lis­ten wie Tho­mas Röper, Ali­na Lipp und Dag­mar Henn ver­haf­tet, nach Deutsch­land gebracht und dort eben­falls für lan­ge Zeit ein­ge­ker­kert werden.

Es gibt aller­dings ein gro­ßes Pro­blem für den Wes­ten bei die­sem Sze­na­rio und das ist der rus­si­sche Besitz von Hyper­schall­ra­ke­ten, wie Kin­shal, Sar­mat, Awan­gard, Posei­don und Zir­kon. Dage­gen kann sich der Wes­ten nicht schüt­zen und auch die hoch­ent­wi­ckel­te US-Rake­ten­ab­wehr ist gegen sol­che Waf­fen im Augen­blick noch macht­los. Die see­ge­stütz­te Hyper­schall­waf­fe Zir­kon wird seit Mit­te 2022 an die rus­si­sche Mari­ne aus­ge­lie­fert. Im Herbst 2022 begann auch die Seri­en­pro­duk­ti­on der Hyper­schall-Inter­kon­ti­nen­tal­ra­ke­te Sar­mat. Sie wird nun nach und nach an die rus­si­schen Rake­ten­trup­pen aus­ge­lie­fert.[28]

Wenn Russ­land durch die NATO mili­tä­risch in die Enge gedrängt wird und sei­ne Nie­der­la­ge abseh­bar ist, dann wäre der Ein­satz die­ser Waf­fen – ent­spre­chend der rus­si­schen Mili­tär­dok­trin – zu erwar­ten. Bereits die Erobe­rung der Krim durch die Ukrai­ne kann zum Ein­satz von rus­si­schen Nukle­ar­waf­fen füh­ren. Das frei­lich scheint den Wes­ten über­haupt nicht zu interessieren.

Ver­mut­lich wird Russ­land im Fall einer dro­hen­den Nie­der­la­ge auf der Krim aber zunächst eine kon­ven­tio­nel­le Atta­cke auf NATO-Ein­rich­tun­gen star­ten und zum Bei­spiel die west­li­chen Spio­na­ge­sa­tel­li­ten vom Him­mel holen. Dar­auf­hin wür­de aber die NATO noch här­ter zurück­schla­gen. Was bedeu­tet, dass sich auch dann die Eska­la­ti­ons­spi­ra­le immer schnel­ler dreht und es am Ende in jedem Fall zu einem Nukle­ar­krieg kommt.[29]

In Russ­land fragt man sich ange­sichts der immer neu­en Dre­hun­gen der NATO-Mäch­te an der Eska­la­ti­ons­schrau­be, war­um die eige­ne nuklea­re Abschre­ckung – selbst mit Hyper­schall­waf­fen – nicht mehr wirkt.[30] Es wird gegen­wär­tig dis­ku­tiert, dem Wes­ten die Exis­tenz des eige­nen Nukle­ar­po­ten­ti­als in Erin­ne­rung zu rufen, etwa in dem eine Nukle­ar­ex­plo­si­on in einem unbe­wohn­ten Gebiet aus­ge­löst wird – zum Bei­spiel irgend­wo im Welt­oze­an.[31] Aber selbst für die­sen Fall schlägt die RAND-Cor­po­ra­ti­on mas­si­ve west­li­che Rake­ten­an­grif­fe auf Zie­le in Russ­land vor.[32] Eine Dees­ka­la­ti­on ist in kei­nem Fall vor­ge­se­hen.[33]

Auch wenn der Wes­ten mit eige­nen Trup­pen in den Krieg ein­greift, hofft man, dass der Kon­flikt auf die Ukrai­ne und auf Russ­land beschränkt sein wird. Denn jeder Zen­ti­me­ter des Bünd­nis­ter­ri­to­ri­ums wür­de mit aller Ent­schlos­sen­heit ver­tei­digt, auch nukle­ar. Das heißt, wenn Russ­land zum Bei­spiel mit sei­nen Hyper­schall­ra­ke­ten nach einem west­li­chen Angriff gegen west­li­che Mili­tär­ein­rich­tun­gen und Kom­man­do­zen­tra­len zurück­schlägt, führt das nur zu sei­ner eige­nen nuklea­ren Ver­nich­tung, so die Dro­hung der NATO.[34]

Der Wes­ten ist damit zu der von US-Außen­mi­nis­ter John Fos­ter Dul­les in den 50er-Jah­ren kon­zi­pier­ten Poli­tik der nuklea­ren Brink­man­ship zurück­ge­kehrt. Schritt für Schritt wird der Geg­ner unter Druck gesetzt. Ent­we­der er gibt schließ­lich auf und tut, was die Gegen­sei­te ver­langt oder die Kon­tra­hen­ten stür­zen gemein­sam in den Tod. Brink­man­ship setzt alles auf eine Kar­te.[35] Die­se Stra­te­gie ist hoch­ris­kant und basiert auf der Hoff­nung, dass Putin genau wie Gor­bat­schow lie­ber kapi­tu­liert, als es auf die Ver­nich­tung der Welt ankom­men zu las­sen. Putins Ansa­ge, dass eine Welt ohne Russ­land nicht lebens­wert sei, wird nicht ernst genommen.

Brink­man­ship kann nur funk­tio­nie­ren, wenn Putin gera­de nicht das Unge­heu­er ist, als das er dar­ge­stellt wird. Aber der Wes­ten hat sich mit die­ser Stra­te­gie tat­säch­lich als psy­cho­pa­thi­sches Mons­ter demas­kiert. Biden, Sul­li­van, Nuland, Baer­bock, Macron und Co. kom­men nur damit durch, weil sie mit gespal­te­ner Zun­ge spre­chen und von den Medi­en abge­schirmt wer­den. Gegen­über Russ­land sagen sie: »Ich bin der ver­rück­tes­te Irre weit und breit, ich wer­de das Spiel mit dem Feu­er wei­ter anhei­zen, dir direkt in die Augen schau­en und dich her­aus­for­dern, dei­ne Atom­waf­fen ein­zu­set­zen.« Wäh­rend sie gegen­über der eige­nen Bevöl­ke­rung beteu­ern: »Ich bin die ein­zi­ge Stim­me der Ver­nunft, auf die ihr euch alle ver­las­sen soll­tet.«[36]

Die­se hoch­ris­kan­te Stra­te­gie hat nicht pri­mär etwas mit man­geln­der Bil­dung der west­li­chen Poli­ti­ker zu tun und auch nicht damit, dass sie seit 1989 gewohnt sind, ihren Wil­len kom­pro­miss­los durch­zu­set­zen, son­dern ist vor allem durch die ver­zwei­fel­te Lage des west­li­chen Kapi­ta­lis­mus zu erklä­ren. Auf­grund des Geset­zes des ten­den­zi­el­len Falls der Pro­fi­tra­te funk­tio­niert die Pro­fit­ma­schi­ne­rie im Wes­ten ein­fach nicht mehr. Noch kann man den abseh­ba­ren Bank­rott durch Spe­ku­la­ti­on an den Finanz­märk­ten hin­aus­schie­ben. Aber auch hier ist ein Ende in Sicht. Das men­schen­ver­ach­ten­de Pro­gramm des Gre­at Reset ist eine Reak­ti­on auf die­se Ent­wick­lung. Es lässt sich aber nur dann durch­set­zen, wenn die welt­his­to­ri­schen Riva­len des Wes­tens, Russ­land und Chi­na, nie­der­ge­run­gen sind. Die west­li­chen Olig­ar­chen sind also gezwun­gen, auf vol­les Risi­ko zu gehen, denn sie wür­den im Fall eines Miss­lin­gens die­ses Pro­gramms alles oder zumin­dest sehr viel verlieren.

Ernest Man­del erör­ter­te im Jahr 1975, war­um ein Atom­krieg in sei­ner Zeit unwahr­schein­lich war:

Gera­de, weil ein ato­ma­rer Welt­krieg nuklea­ren Selbst­mord bedeu­tet, ist es logisch anzu­neh­men, dass der Impe­ria­lis­mus die Aus­brei­tung der Welt­re­vo­lu­ti­on nicht durch einen sol­chen Krieg, son­dern durch begrenz­te loka­le Krie­ge beant­wor­ten, wird. Je bes­ser er dabei weg­kommt, des­to mehr sol­cher loka­len Krie­ge wird er star­ten. Je häu­fi­ger er dabei Nie­der­la­gen erlei­det, des­to häu­fi­ger wird er davor zurück­schre­cken, sol­che Ver­su­che zu wie­der­ho­len.[37] Nur wenn die inter­na­tio­na­le Lage sich so sehr geän­dert hat, dass die füh­ren­den Krei­se des ame­ri­ka­ni­schen Impe­ria­lis­mus ver­zwei­felt sind und einer Nie­der­la­ge wie Hit­ler 1944 gewiss sind, besteht eine wirk­li­che Gefahr, dass sie eher kol­lek­ti­ven Selbst­mord durch einen Atom­krieg ris­kie­ren als die Nie­der­la­ge akzep­tie­ren wür­de.[38]

Man­del dach­te damals an eine Kon­stel­la­ti­on, wo die geein­ten Räte­staa­ten der Ost­kon­ti­nen­te den iso­lier­ten kapi­ta­lis­ti­schen USA gegen­über­ste­hen wür­den. Dazu ist es bekannt­lich nicht gekom­men. Aber die Lage des west­li­chen Kapi­ta­lis­mus ist nicht weni­ger ver­zwei­felt. Ent­we­der schnel­les Ster­ben durch einen Nukle­ar­krieg und den fol­gen­den nuklea­ren Win­ter oder lang­sa­mes Ster­ben im Schraub­stock von Gre­at Reset, Dau­er­imp­fun­gen und indi­vi­du­el­lem Koh­len­stoff­bud­get. Das ist die Alter­na­ti­ve, vor der die Men­schen beson­ders in Euro­pa stehen.

7.4.7.4. Der Krieg gegen China

Natür­lich ist der Haupt­geg­ner der USA nicht Russ­land, son­dern Chi­na. Aber die US-Olig­ar­chen wol­len dem roh­stoff­ar­men Chi­na zunächst das roh­stoff­rei­che Russ­land weg­schie­ßen – und Chi­na danach über die Kon­trol­le der Welt­mee­re in die Man­gel neh­men und letzt­lich zur Kapi­tu­la­ti­on zwin­gen.[39]

Wenn erst ein­mal Russ­land als Macht­fak­tor in der Welt­po­li­tik aus­ge­schal­tet ist, wer­den sich die USA sofort Chi­na zuwen­den. Seit dem Kon­zept »Pivot to Asia« 2010 durch Prä­si­dent Oba­ma berei­ten sie sich auf einen Groß­krieg gegen Chi­na vor. Ein gro­ßer Teil der US-Flot­te und US-Armee ist inzwi­schen im Pazi­fik disloziert.

Kriegs­ziel der USA ist es, den Auf­stieg Chi­nas zur High-Tech-Macht auf­zu­hal­ten und das Land auf den Sta­tus einer ver­län­ger­ten Werk­bank fest­zu­hal­ten. Nur Chi­na hat mit sei­nen 1,4 Mil­li­ar­den Ein­woh­nern die Mög­lich­keit, alle not­wen­di­gen Betrie­be und Pro­duk­tio­nen im eige­nen Land zu ent­wi­ckeln, die für kom­ple­xe und schwie­rig her­zu­stel­len­de Pro­duk­te erfor­der­lich sind. Der jun­ge chi­ne­si­sche Kapi­ta­lis­mus wird trotz einer gewis­sen Kapi­tal­ver­flech­tung, vor allem über Joint-Ven­tures und aus­län­di­schen Direkt­in­ves­ti­tio­nen, gera­de nicht von den US-Schat­ten­ban­ken kon­trol­liert, son­dern von ein­hei­mi­schen chi­ne­si­schen Ban­ken, von denen vie­le immer noch staat­lich sind. Zwar ist es zutref­fend, dass seit den 90er Jah­ren eine star­ke inhalt­li­che Anleh­nung an den neo­li­be­ra­len Kapi­ta­lis­mus, an sei­ne Wege, Metho­den und in bestimm­tem Maße sogar an das Ziel der Pro­duk­ti­on erfolg­te, so der Sino­lo­ge Hel­mut Peters.[40] Den­noch konn­te Chi­na sei­ne öko­no­mi­sche, poli­ti­sche und mili­tä­ri­sche Unab­hän­gig­keit vom Wes­ten in den letz­ten bei­den Jahr­zehn­ten aus­bau­en und stellt damit eine töd­li­che Gefahr für den US-Impe­ria­lis­mus dar. Letzt­lich geht das glo­ba­le Rin­gen um die Fra­ge, ob die USA die ein­zi­ge Super­macht blei­ben, oder ob es erneut zu einer Block­kon­fron­ta­ti­on mit zwei – dies­mal kapi­ta­lis­ti­schen – Super­mäch­ten kommt, von denen die USA die deut­lich schwä­che­re wäre.

Genau­so wie beim Ukrai­ne­krieg beab­sich­ti­gen die USA, Chi­na so lan­ge und andau­ernd zu pro­vo­zie­ren, bis es den ers­ten Schritt macht. Da Chi­na aber eine sehr zurück­hal­ten­de Außen­po­li­tik betreibt, wird sich der kom­men­de Krieg wohl an der künf­ti­gen Unab­hän­gig­keit Tai­wans ent­zün­den. Chi­na betrach­tet Tai­wan als Teil Chi­nas und hat ange­kün­digt, dass eine Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung der Insel eine Mili­tär­in­ter­ven­ti­on zur Fol­ge haben wür­de. Genau aus die­sem Grund trei­ben die USA die­se Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung vor­an. An der Insel selbst haben sie kein Interesse.

Als es den USA dar­um ging, Chi­na gegen die Sowjet­uni­on zu instru­men­ta­li­sie­ren, bra­chen sie 1978 ihre diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen zu Tai­wan ab und nah­men statt­des­sen sol­che Bezie­hun­gen zur Volks­re­pu­blik auf. In den fol­gen­den Jahr­zehn­ten waren die US-Waf­fen­lie­fe­run­gen nach Tai­wan noch ver­hält­nis­mä­ßig gering.

Chi­na strebt eine fried­li­che Wie­der­ver­ei­ni­gung mit Tai­wan an, genau­so wie mit den ehe­ma­li­gen Kolo­nien Hong Kong und Macao. Dabei kann auch Tai­wan nach chi­ne­si­schen Vor­stel­lun­gen sein bis­he­ri­ges poli­ti­sches und wirt­schaft­li­ches Sys­tem behal­ten. Seit Oba­mas »Pivot to Asia« wer­den die Aus­sich­ten auf eine sol­che Wie­der­ver­ei­ni­gung aller­dings immer gerin­ger. Denn die US-Waf­fen­lie­fe­run­gen an Tai­wan nah­men in den 10er-Jah­ren deut­lich zu.

Aber erst in den letz­ten Jah­ren wird Tai­wan – genau­so wie die Ukrai­ne – gera­de­zu mit Waf­fen voll­ge­pumpt.[41] Die USA haben ihre diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen zur Insel stark auf­ge­wer­tet. Dies zeigt sich unter ande­rem am Besuch der dama­li­gen Reprä­sen­tan­ten­haus-Spre­che­rin Nan­cy Pelo­si im August 2022. Die­ser Besuch hät­te bei­na­he zum Kriegs­aus­bruch geführt. Chi­na wur­de schwer gede­mü­tigt, da es sei­nen Dro­hun­gen, Pelo­sis Flug­zeug abzu­schie­ßen, am Ende doch kei­ne Taten fol­gen ließ.[42] Für das Jahr 2023 sind wei­te­re Pro­vo­ka­tio­nen die­ser Art geplant. Im Jahr 2022 hat Prä­si­dent Biden fes­te Zusa­gen an Tai­wan gege­ben, die Insel im Fall eines chi­ne­si­schen Angriffs ver­tei­di­gen zu wol­len. Eine sol­che ein­deu­ti­ge Zusa­ge hat die US-Poli­tik bis­her ver­mie­den.[43]

Bun­des­au­ßen­mi­nis­te­rin Baer­bock hat Tai­wan fak­tisch als Staat aner­kannt und damit eben­falls mit einer jahr­zehn­te­al­ten deut­schen Poli­tik gebro­chen, in dem sie erklär­te: »Wir akzep­tie­ren nicht, wenn das inter­na­tio­na­le Recht gebro­chen wird und ein grö­ße­rer Nach­bar völ­ker­rechts­wid­rig sei­nen klei­ne­ren Nach­barn über­fällt – und das gilt natür­lich auch für Chi­na.«[44] Da bis­her auch Deutsch­land Tai­wan als Teil Chi­nas betrach­te­te, kann auch im Fall einer chi­ne­si­schen Inter­ven­ti­on weder inter­na­tio­na­les Recht noch Völ­ker­recht gebro­chen wer­den. Baer­bock hat die­se Rechts­po­si­ti­on aufgegeben.

Haupt­her­aus­for­de­rung für die USA dürf­te es nun sein Tai­wan zu einer Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung zu ver­an­las­sen. Da in der Ukrai­ne die Fol­gen einer sol­chen Pro­vo­ka­ti­on zu besich­ti­gen sind, dürf­te das nicht all­zu ein­fach wer­den. Aus die­sem Grund hat wohl auch die Unab­hän­gig­keits­par­tei die Kom­mu­nal­wah­len im Sep­tem­ber 2022 ver­lo­ren. Aber es ist trotz­dem nicht aus­ge­schlos­sen, dass es den USA gelingt mit eini­gen Mil­li­ar­den Dol­lar die Stim­mung zu kippen.

Wenn Chi­na in Tai­wan inter­ve­niert, wird der Wes­ten die glei­chen bru­ta­len Sank­tio­nen gegen Chi­na ver­hän­gen, die er gegen Russ­land ver­hängt hat. Damit wäre die Welt­wirt­schaft end­gül­tig in zwei Tei­le geteilt und die Res­te der euro­päi­schen Indus­trie auch noch aus­ge­schal­tet.[45] Sol­che Sank­tio­nen wer­den gegen­wär­tig vor­be­rei­tet.[46]

Mili­tä­risch gese­hen ist Chi­na kein Geg­ner für die USA, noch. Aber die chi­ne­si­schen mili­tä­ri­schen Fähig­kei­ten ver­bes­sern sich lang­sam. Des­halb wird in US-Mili­tär­krei­sen damit gerech­net, dass die USA in den nächs­ten Jah­ren angrei­fen wer­den.[47] Häu­fig wird das Jahr 2025 genannt. Haupt­pro­blem dürf­te auch dann noch sein, dass Chi­na nur über ver­hält­nis­mä­ßig weni­ge Nukle­ar­waf­fen ver­fügt und des­halb die USA von einem Angriff nicht abschre­cken kann. Denn in den USA gilt nach Aus­sa­gen von Ana­lys­ten ein Krieg mit Nukle­ar­waf­fen als akzep­ta­bel, wenn dem Geg­ner grö­ße­re Ver­lus­te zuge­fügt wer­den kön­nen, als man selbst erlei­det. Dazu sind die USA alle­mal in der Lage.

Es ist auch nicht zu erwar­ten, dass sich die US-Armee auf grö­ße­re Kämp­fe am Boden gegen die chi­ne­si­sche Volks­be­frei­ungs­ar­mee ein­lässt. US-Atom­waf­fen auf die gro­ßen chi­ne­si­schen Bevöl­ke­rungs- und Indus­trie­zen­tren wie Peking, Shang­hai, Guang­zhou und Ans­han könn­ten jedoch den chi­ne­si­schen Traum von der eige­nen Rol­le als zukünf­ti­ge Super­macht und Zen­trum der Welt­wirt­schaft nach­hal­tig zunich­te­ma­chen. Die USA haben dage­gen nicht all­zu viel befürch­ten, da wohl ein gro­ßer Teil der 180 (nach ande­ren Anga­ben 400) chi­ne­si­schen Atom­waf­fen von der hoch­ent­wi­ckel­ten US-Rake­ten­ab­wehr abge­fan­gen wer­den kann. Eini­ge weni­ge Atom­waf­fen­ex­plo­sio­nen auf dem US-Ter­ri­to­ri­um kön­nen als her­vor­ra­gen­de Recht­fer­ti­gung für die voll­stän­di­ge nuklea­re Zer­stö­rung Chi­nas dienen.

Ver­wei­se

[1] Vgl. Wal­ter van Ros­sum: Geschicht­li­cher Wen­de­punkt, 28.05.2022, Rubi­kon, im Inter­net: https://​www​.rubi​kon​.news/​a​r​t​i​k​e​l​/​g​e​s​c​h​i​c​h​t​l​i​c​h​e​r​-​w​e​n​d​e​p​u​nkt, abge­ru­fen am 26.02.2023

[2] Vgl. Scott Rit­ter: Der Regime­wech­sel in Russ­land ist schon seit Jah­ren das Ziel der USA, 03.04.2022, RT, im Inter­net: https://​de​.rt​.com/​n​o​r​d​a​m​e​r​i​k​a​/​1​3​5​2​5​2​-​r​e​g​i​m​e​w​e​c​h​s​e​l​-​i​n​-​r​u​s​s​l​a​n​d​-​i​s​t​-​s​c​h​on/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[3] Vgl. US-Prä­si­dent Biden: »Es wird eine neue Welt­ord­nung geben«, 22.03.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​3​4​3​8​0​-​u​s​-​p​r​a​e​s​i​d​e​n​t​-​b​i​d​e​n​-​e​s​-​w​i​r​d​-​n​e​u​e​-​w​e​l​t​o​r​d​u​n​g​-​g​e​b​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[4] Vgl. Manue­la Guter: US-Stra­te­gie-Doku­men­te: Gro­ße Lücke zwi­schen Wunsch und Wirk­lich­keit, 03.11.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​3​1​8​2​-​u​s​-​s​t​r​a​t​e​g​i​e​-​d​o​k​u​m​e​n​t​e​-​g​r​o​s​s​e​-​l​u​c​ke/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[5] Vgl. Polens Minis­ter­prä­si­dent for­dert »Ent­pu­ti­ni­sie­rung« Russ­lands – nach Vor­bild Nazi­deutsch­lands, 13.05.2022, RT, im Inter­net: https://​pres​se​frei​heit​.rtde​.site/​e​u​r​o​p​a​/​1​3​8​2​9​9​-​p​o​l​e​n​s​-​m​i​n​i​s​t​e​r​p​r​a​s​i​d​e​n​t​-​f​o​r​d​e​r​t​-​e​n​t​p​u​t​i​n​i​s​i​e​r​u​n​g​-​r​u​s​s​l​a​n​ds/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[6] Vgl. »Faschis­ti­sche Aus­sa­ge« – Reak­tio­nen auf Mora­wi­e­ckis For­de­rung zur »Aus­lö­schung der rus­si­schen Welt«, 14.05.2022, RT, im Inter­net: https://​pres​se​frei​heit​.rtde​.site/​e​u​r​o​p​a​/​1​3​8​3​9​5​-​f​a​s​c​h​i​s​t​i​s​c​h​e​-​a​u​s​s​a​g​e​-​r​e​a​k​t​i​o​n​e​n​-​a​u​f​-​m​o​r​a​w​i​e​c​k​is/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[7] Vgl. »Auf unter 50 Mil­lio­nen« – Pol­ni­scher Ex-Prä­si­dent Wałę­sa will Russ­lands Bevöl­ke­rung dezi­mie­ren, 11.06.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​e​u​r​o​p​a​/​1​4​3​1​8​5​-​a​u​f​-​u​n​t​e​r​-​5​0​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​p​o​l​n​i​s​c​h​e​r​-​e​x​-​p​r​a​e​s​i​d​e​n​t​-​w​a​l​e​s​a​-​w​i​l​l​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​b​e​v​o​e​l​k​e​r​u​n​g​-​d​e​z​i​m​i​e​r​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[8] Wla­dis­law San­kin: Deutsch­land hat sich 2022 wie­der auf fal­sche Sei­te der Geschich­te gestellt – Doch wen über­rascht es?, 31.12.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​5​8​5​8​5​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​h​a​t​-​s​i​c​h​-​2​0​2​2​-​w​i​e​d​e​r​-​f​a​l​s​c​h​e​-​s​e​i​t​e​-​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​-​g​e​s​t​e​l​l​t​-​d​o​c​h​-​w​e​n​-​u​e​b​e​r​r​a​s​c​h​t​-​es/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[9] Vgl. Divi­de et impe­ra: US-Regie­rung will Russ­land auf­spal­ten und »deko­lo­ni­sie­ren«, 25.06.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​4​1​8​8​3​-​d​i​v​i​d​e​-​e​t​-​i​m​p​e​r​a​-​u​s​-​r​e​g​i​e​r​u​n​g​-​w​i​l​l​-​r​u​s​s​l​a​n​d​-​s​p​a​l​t​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[10] Vgl. Niki­ta: Russ­lands eth­ni­sche Min­der­hei­ten gegen Mos­kau auf­het­zen – eine zeit­lo­se Tak­tik des Wes­tens, 28.09.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​5​0​0​7​2​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​e​t​h​n​i​s​c​h​e​-​m​i​n​d​e​r​h​e​i​t​e​n​-​g​e​g​e​n​-​m​o​s​k​au/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[11] Vgl. Grup­pe Wag­ner mel­det Ein­nah­me der Stadt Sole­dar, 11.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​e​u​r​o​p​a​/​1​5​9​5​0​2​-​s​o​e​l​d​n​e​r​g​r​u​p​p​e​-​w​a​g​n​e​r​-​m​e​l​d​e​t​-​e​i​n​n​a​h​m​e​-​s​t​a​dt/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[12] Vgl. Der Kampf um Ugle­dar: War­um die­se klei­ne Stadt mili­tä­risch so wich­tig ist, 07.02.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​e​u​r​o​p​a​/​1​6​2​2​2​0​-​w​a​r​u​m​-​e​i​n​e​-​k​l​e​i​n​e​-​s​t​a​d​t​-​i​m​-​d​o​n​b​a​s​s​-​f​u​e​r​-​d​a​s​-​r​u​s​s​i​s​c​h​e​-​m​i​l​i​t​a​e​r​-​s​o​-​w​i​c​h​t​i​g​-​i​st/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[13] Vgl. HIMARS-Angriff auf Make­jew­ka zu Sil­ves­ter – Dut­zen­de rus­si­scher Mobi­li­sier­ter kom­men ums Leben, 02.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​8​7​9​9​-​h​i​m​a​r​s​-​a​n​g​r​i​f​f​-​a​u​f​-​m​a​k​e​j​e​w​k​a​-​zu/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[14] Vgl. Michail Cho­da­re­nok: Kiew soll ame­ri­ka­ni­sche Patri­ot-Rake­ten erhal­ten – Wie wird Russ­land dar­auf reagie­ren?, 20.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​6​0​3​3​8​-​k​i​e​w​-​s​o​l​l​-​a​m​e​r​i​k​a​n​i​s​c​h​e​-​p​a​t​r​i​o​t​-​r​a​k​e​t​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[15] Vgl. Reich­wei­te 150 Kilo­me­ter: USA wol­len GLSDB-Rake­ten an Ukrai­ne lie­fern, 01.02.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​6​1​6​0​7​-​u​s​a​-​w​o​l​l​e​n​-​g​l​s​d​b​-​r​a​k​e​t​e​n​m​u​n​i​t​i​o​n​-​a​n​-​u​k​r​a​i​n​e​-​l​i​e​f​e​rn/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[16] Vgl. Deutsch­land lie­fert 14 Leo­pard-2-Kampf­pan­zer in die Ukrai­ne, 25.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​l​a​n​d​/​1​6​0​9​4​1​-​k​r​i​e​g​s​b​e​t​e​i​l​i​g​u​n​g​-​o​f​f​i​z​i​e​l​l​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​l​i​e​f​e​r​t​-​14/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[17] Vgl. Tho­mas Röper: Eine Zusam­men­fas­sung der aktu­ell ver­spro­che­nen Pan­zer für die Ukrai­ne, 25.01.2023, Anti-Spie­gel, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​3​/​e​i​n​e​-​z​u​s​a​m​m​e​n​f​a​s​s​u​n​g​-​d​e​r​-​a​k​t​u​e​l​l​-​v​e​r​s​p​r​o​c​h​e​n​e​n​-​p​a​n​z​e​r​-​f​u​e​r​-​d​i​e​-​u​k​r​a​i​ne/, Tho­mas Röper: Lie­fert Deutsch­land bis zu 160 Leo­pard-Pan­zer an Kiew?, 05.02.2023, Anti-Spie­gel, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​3​/​l​i​e​f​e​r​t​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​b​i​s​-​z​u​-​1​6​0​-​l​e​o​p​a​r​d​-​p​a​n​z​e​r​-​a​n​-​k​i​ew/, Tho­mas Röper: Der Wes­ten ist längst Kriegs­par­tei gegen Russ­land, 12.02.2023, Anti-Spie­gel, im Inter­net: https://​www​.anti​-spie​gel​.ru/​2​0​2​3​/​d​e​r​-​w​e​s​t​e​n​-​i​s​t​-​l​a​e​n​g​s​t​-​k​r​i​e​g​s​p​a​r​t​e​i​-​g​e​g​e​n​-​r​u​s​s​l​a​nd/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[18] Michail Cho­dar­jo­nok: Die bes­ten NATO-Pan­zer für die Ukrai­ne: Was bedeu­ten sie auf dem Schlacht­feld?, 27.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​6​1​0​4​2​-​b​e​s​t​e​n​-​n​a​t​o​-​p​a​n​z​e​r​-​f​u​e​r​-​u​k​r​a​i​ne/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[19] Vgl. »Das ist der Schlüs­sel«: Krim-Angriff soll Putins Sturz im Ukrai­ne-Krieg besie­geln, Inter­view mit US-Gene­ral Ben Hod­ges, 17.02.2023, Mer­kur, im Inter­net: https://​www​.mer​kur​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​a​n​g​r​i​f​f​-​p​u​t​i​n​-​k​r​i​m​-​s​t​u​r​z​-​e​n​d​e​-​u​k​r​a​i​n​e​-​k​r​i​e​g​-​u​s​-​a​k​t​u​e​l​l​l​-​r​u​s​s​l​a​n​d​-​n​a​c​h​s​c​h​u​b​-​g​e​n​e​r​a​l​-​n​e​w​s​-​l​a​g​e​-​9​2​0​7​8​0​2​8​.​h​tml, abge­ru­fen am 26.02.2023

[20] Rein­hard Lau­ter­bach: Krim als Schlüs­sel, 20.01.2023, jW, im Inter­net: https://​www​.jun​ge​welt​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​4​4​3​1​5​7​.​k​r​i​m​-​a​l​s​-​s​chl ProzentC3 ProzentBCssel.html, abge­ru­fen am 26.02.2023

[21] Vgl. Inter­view mit US-Gne­ral Ben Hod­ges, 17.02.2023, a.a.O.

[22] »Das Gere­de von roten Lini­en«, 09.01.2023, Ger­man For­eign Poli­cy, im Inter­net: https://​www​.ger​man​-for​eign​-poli​cy​.com/​n​e​w​s​/​d​e​t​a​i​l​/​9​125, abge­ru­fen am 26.02.2023

[23] Vgl. Schlüs­sel­fak­tor im Offen­siv­krieg, 19.01.2023, Ger­man For­eign Poli­cy, im Inter­net: https://​www​.ger​man​-for​eign​-poli​cy​.com/​n​e​w​s​/​d​e​t​a​i​l​/​9​136, abge­ru­fen am 26.02.2023

[24] Vgl. Lau­ter­bach, 20.01.2023, a.a.O.

[25] Vgl. Anton Gent­zen: Nuklea­re Abschre­ckung: In Russ­land sucht man nach Wegen, sie wie­der glaub­haft wer­den zu las­sen, 29.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​6​1​0​3​3​-​n​u​k​l​e​a​r​e​-​a​b​s​c​h​r​e​c​k​u​n​g​-​i​n​-​r​u​s​s​l​a​n​d​-​s​u​c​h​t​-​w​e​ge/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[26] Vgl. Röper, 12.02.2023, a.a.O.

[27] Vgl. Ost-West-Trans­mit­ter: Wenn NATO Russ­land heu­te angrei­fen wür­de, 08.09.2022, You­Tube, im Inter­net: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​r​_​x​8​R​g​d​T​g5I, abge­ru­fen am 26.02.2023

[28] Vgl. Russ­lands High­tech-Waf­fe: Inter­kon­ti­nen­tal­ra­ke­te »Sar­mat« geht in Serie, 25.11.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​r​u​s​s​l​a​n​d​/​1​5​5​4​3​7​-​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​h​i​g​h​t​e​c​h​-​w​a​f​f​e​-​i​n​t​e​r​k​o​n​t​i​n​e​n​t​a​l​r​a​k​e​t​e​-​s​a​r​m​at/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[29] Vgl. Ana­tol Levin: Cri­mea Is a Pow­der Keg, 10.02.023, Jaco­bin, im Inter­net: https://​jaco​bin​.com/​2​0​2​3​/​0​2​/​c​r​i​m​e​a​-​r​u​s​s​i​a​-​u​k​r​a​i​n​e​-​s​t​r​a​t​e​g​y​-​u​s​-​n​u​c​l​e​a​r​-​w​a​r​-​r​isk, abge­ru­fen am 26.02.2023

[30] Vgl. Gent­zen, 29.01.2023, a.a.O.

[31] Vgl. Gent­zen, 29.01.2023, a.a.O.

[32] Vgl. Bryan Fre­de­rik, Samu­el Cha­rap, Karl P. Muel­ler: Respon­ding to a Limi­t­ed Rus­si­an Attack on NATO During the Ukrai­ne War, Dezem­ber 2022, im Inter­net: https://www.rand.org/content/dam/rand/pubs/perspectives/PEA2000/PEA2081‑1/RAND_PEA2081‑1.pdf, abge­ru­fen am 26.02.2023

[33] Vgl. Stu­die der RAND Cor­po­ra­ti­on ent­larvt: Die USA haben kei­ne Stra­te­gie zur Dees­ka­la­ti­on, 14.01.2023, RT im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​9​7​9​2​-​s​t​u​d​i​e​-​r​a​n​d​-​c​o​r​p​o​r​a​t​i​o​n​-​e​n​t​l​a​r​v​t​-​u​sa/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[34] Vgl. McFaul, 30.01.2023, a.a.O.

[35] Vgl. Hans-Peter Wald­rich: Ste­hen wir vor der Super­ka­ta­stro­phe?, 13.02.2023, Over­ton Maga­zin, im Inter­net: https://​over​ton​-maga​zin​.de/​h​i​n​t​e​r​g​r​u​n​d​/​p​o​l​i​t​i​k​/​s​t​e​h​e​n​-​w​i​r​-​v​o​r​-​d​e​r​-​s​u​p​e​r​k​a​t​a​s​t​r​o​p​he/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[36] Vgl. Cait­lin John­stone: Wie wär’s mit einem Atom­krieg wegen der Krim? Noti­zen vom Rand der nar­ra­ti­ven Matrix, 28.01.2023, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​6​0​7​2​3​-​l​a​s​s​t​-​u​n​s​-​w​e​g​e​n​-​k​r​i​m​-​in/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[37] Die­se Aus­sa­ge bezog sich unter ande­ren auf den Viet­nam­krieg, der sich damals in sei­ner letz­ten Pha­se befand.

[38] Vgl. Ernest Man­del: Fried­li­che Koexis­tenz und Welt­re­vo­lu­ti­on, ISP Theo­rie 1, Frank­furt am Main 1975, S. 35f.

[39] Vgl. Ange­rer, 09.06.2022, a.a.O.

[40] Vgl. Peters 2009 a.a.O., S. 486

[41] Vgl. Jörg Kro­nau­er: Biden setzt auf Risi­ko, jW, 31.08.2022, im Inter­net: https://​www​.jun​ge​welt​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​4​3​3​6​5​9​.​b​i​d​e​n​-​s​e​t​z​t​-​a​u​f​-​r​i​s​i​k​o​.​h​tml, US-Gene­ral­stabs­chef ver­spricht Tai­wan mili­tä­ri­sche Hil­fe, 11.11.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​4​0​6​1​-​u​s​-​g​e​n​e​r​a​l​s​t​a​b​s​c​h​e​f​-​v​e​r​s​p​r​i​c​h​t​-​t​a​i​w​a​n​-​m​i​l​i​t​a​e​r​i​s​c​he/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[42] Vgl. Jens Ber­ger: Die Welt brennt und die USA zün­deln wei­ter, 02.08.2022, Nach­denk­sei­ten, im Inter­net: https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​8​6​515, Timof­ei Bor­dat­schow: Pelo­si in Tai­wan: Chi­na fehl­te die Bereit­schaft, den Frie­den aufs Spiel zu set­zen – noch!, 04.08.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​4​5​2​0​9​-​c​h​i​n​a​-​m​u​s​s​-​e​r​s​t​-​n​o​c​h​-​v​e​r​s​t​e​h​e​n​-​v​i​e​l​e​s​-​w​i​c​h​t​i​g​e​r​-​a​l​s​-​s​o​g​a​r​-​f​r​i​e​d​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[43] Vgl. Rad­hi­ka Desai: War­um die USA nicht vom Kriegs­pfad gegen Chi­na abwei­chen wer­den, 24.10.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​2​3​3​3​-​w​a​r​u​m​-​u​s​a​-​n​i​c​h​t​-​v​o​m​-​k​r​i​e​g​s​p​f​a​d​-​g​e​g​e​n​-​c​h​i​n​a​-​a​b​w​e​i​c​h​e​n​-​w​e​r​d​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[44] Vgl. Dag­mar Henn: Baer­bock stellt sich gegen Chi­na, oder: die Wild­sau und die Eiche, 14.08.2022, Frei­den­ker, im Inter­net: https://​www​.frei​den​ker​.org/​?​p​=​1​3​926, abge­ru­fen am 26.02.2023

[45] Vgl. Der nächs­te Sank­ti­ons­kon­flikt, 30.05.2022, Ger­man For­eign Poli­cy, im Inter­net: https://​www​.ger​man​-for​eign​-poli​cy​.com/​n​e​w​s​/​d​e​t​a​i​l​/​8​933, Schä­den im Wirt­schafts­krieg, 18.08.2022, Ger­man For­eign Poli­cy, im Inter­net: https://​www​.ger​man​-for​eign​-poli​cy​.com/​n​e​w​s​/​d​e​t​a​i​l​/​8​996, abge­ru­fen am 26.02.2023

[46] Vgl. Rachel Mars­den: Washing­ton nennt nicht die wah­ren Grün­de, war­um es Chi­na sank­tio­nie­ren will, 21.09.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​m​e​i​n​u​n​g​/​1​4​9​3​2​5​-​w​a​s​h​i​n​g​t​o​n​-​w​i​l​l​-​c​h​i​n​a​-​s​a​n​k​t​i​o​n​i​e​r​en/, abge­ru­fen am 26.02.2023

[47] Vgl. US-Strat­com-Chef Richard: Den USA steht ein »gro­ßer Krieg« mit Chi­na bevor, 08.11.2022, RT, im Inter­net: https://​deutsch​.rt​.com/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​/​1​5​3​7​2​9​-​u​s​-​s​t​r​a​t​c​o​m​-​c​h​e​f​-​r​i​c​h​a​r​d​-​u​sa/, abge­ru­fen am 26.02.2023

Bild: Was­ser­stoff­bom­ben­ex­plo­si­on auf dem Eni­we­tok-Atoll, 50er Jahre.

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