Die Klimahysterie von 2019 als Vorspiel. Imperialismus und Great Reset: Eine vierte imperialistische Epoche? (Teil 7.2)

Lesezeit33 min

Dies ist der achte Teil einer mehrteiligen Serie von Jan Müller zur aktuellen Imperialismusdebatte in der kommunistischen Bewegung. Sie beinhaltet folgendene Teile:

1. Einleitung & Marxsche Methode

2. Klassischer Imperialismus (1895 – 1945)

3. Der Spätkapitalismus (1945 – 1989)

4. Die expansive Phase des neoliberalen Kapitalismus (1989 – 2007)

5. Der Neoliberalismus in der Krise (seit 2007)

6. Chinas Aufstieg und der Abstieg des Westens (bis 2020)

7. Eine vierte imperialistische Epoche?

7.1 Der Great Reset

7.2 Die Klima‐​Hysterie von 2019 als Vorspiel

7.3 Die Corona‐​Hysterie von 2020 bis 2022

7.4 Der Dritte Weltkrieg

7.4.1 Der Ukrainische Kriegsschauplatz 2022

7.4.2 Der Wirtschaftskrieg gegen Russland

7.4.3 Der Wirtschaftskrieg der USA gegen Deutschland und Europa

7.4.4. Klimalockdown und Great Reset

7.4.5. Faschismus in der Ukraine, Demokratieabbau im Westen

7.4.6. Umbruch in der Weltwirtschaft

7.4.7. Die Eskalation des Krieges

8. Exkurse zur aktuellen Imperialismusdebatte

9. Perspektiven des Sozialismus auf der Erde

Die Serie kann als Broschüre im PDF‐ und Epubformat frei heruntergeladen werden.

7.2. Die Klimahysterie von 2019 als Vorspiel

Im Nachhinein ist deutlich zu erkennen, dass die Klimahysterie von 2019 Vorspiel und Einstimmung auf den Grundtenor der kommenden Epoche war. Es wurde mit unglaublicher Lautstärke das Narrativ ausgesponnen, dass »wir alle« zugunsten des Klimas unseren Lebensstandard opfern müssten. Im Nachhinein ist deutlich zu erkennen, dass etwas in der Luft lag. Zu wuchtig und aggressiv haben die Medien 2019 für das »Klima« getrommelt.

Die Umweltbewegung entstand in den 1970er Jahren als Reaktion auf reale Probleme. Sie wurde allerdings von einer Fraktion der herrschenden Klasse von Anfang an als Vorwand für die Absenkung des Lebensstandards genutzt. Dafür steht der Club of Rome, dessen Bericht Die Grenzen des Wachstums im Jahr 1972 erschien. Genauso wie beim Siegeszug des Neoliberalismus dauerte es Jahrzehnte, bis sich diese Strategie durchgesetzt hatte. Da mit der »normalen« Warenproduktion kaum noch Geld zu verdienen ist, wurde es nach der großen Weltwirtschaftskrise von 2007 bis 2009 immer attraktiver, die noch beträchtlichen Steuereinkommen der Staaten abzuzapfen und zugleich die Löhne zu senken. Beides lässt sich mit dem Klimanarrativ rechtfertigen. Einerseits können die Kapitalisten Unsummen verdienen beim Umbau der Energieinfrastruktur und andererseits die Arbeiter mit geringeren Löhnen abspeisen, da der Konsumverzicht zugunsten des Klimas alternativlos sei. Die CO2-Steuer entspricht einer Reallohnsenkung für die breiten Massen. Das eingenommene Geld kann der Staat unter dem Vorwand des Green New Deal an die Oligarchen weiterleiten.

Im Maschinenraum des Klimanarrativs, den IPCC‐​Berichten, gibt es einige Stellschrauben, bei denen sehr kleine Änderungen von bestimmten abgeschätzten Werten in den Simulationen sehr große Auswirkungen auf die Politik haben. Dazu weiter unten mehr.

Im Jahr 1990 erschien der erste IPCC‐​Sachstandsbericht. Seit dieser Zeit ist eine Radikalisierung dieser Berichte, ihrer Forderungen und des Mediendiskurses zu beobachten. Wissenschaftliche Kritiker oder »Flaumacher« werden immer stärker diskreditiert. Seit den späten 2010er Jahren ist eine offene Diskussion zum Klimawandel nicht mehr möglich.

Keine Bevölkerungsgruppe wurde so stark einer klimapolitischen Indoktrination unterworfen wie die Schüler. Das begann bereits Ende der 80er Jahre. Damals ließen die deutschen Kultusbehörden den Anti‐​Atom‐​Schocker Die Wolke von Gudrun Pausewang als Pflichtlektüre in die Deutsch‐​Lehrpläne der Mittelstufe aufnehmen. Dieses literarisch unbedeutende Stück Fiktion beschreibt in völlig übertriebener Form die Folgen eines Supergaus im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. So fielen angeblich den Menschen, die 100 Kilometer (!) vom Reaktor entfernt lebten, die Haare aus, sie mussten erbrechen und sie konnten kaum noch laufen. Solche Erscheinungen der Strahlenkrankheit erlitten nach Tschernobyl aber nur ganz wenige Liquidatoren, die sich unmittelbar am zerstörten Reaktorkern aufhielten.

Auch besitzt das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld gar nicht das neunfache radioaktive Inventar des Tschernobylreaktors, das dort angeblich freigesetzt worden sein soll. Außerdem ist der beschriebene Unfall in einem Druckwasserreaktor wie Grafenrheinfeld rein physikalisch undenkbar. Aber wenn solche Kritik geäußert wird, ziehen sich die Kultusbehörden auf den Standpunkt zurück, dass es sich nur um eine Fiktion, einen Roman handele. Dennoch wird der fiktive Supergau im Unterricht als realistisches Szenario porträtiert.1

Auf diese Weise wurde ganzen Generationen von Schülern die Kernenergie als hocheffektive CO2-freie Energiequelle madig gemacht. Um auch nur zu verstehen, wie Kernkraftwerke funktionieren und wie wenig realistisch Pausewangs Szenario ist, wäre ein profundes kernphysikalisches Wissen notwendig. Ein solches konnten die Kinder aber allein deshalb nicht erwerben, weil der naturwissenschaftliche Unterricht nach 1989 bewusst heruntergefahren wurde.

Nach diesem Muster sind in der Folgezeit zahlreiche weitere Umweltkampagnen in der Schule gefahren worden. So betrachtet eine Schülerin namens Ilka in einem Gedicht die Menschen als tödliches Virus, das die Erde befallen habe. Vernichtungsphantasien gegenüber 99 Prozent der Menschheit sind auch hier vorhanden:

Unsere Erde

Der Planet ist noch jung

Doch kippt er uns bald um.

Dieser Planet stirbt in kurzer Zeit,

denn er trägt ein Virenkleid.

Dieser Virus, die Weltbevölkerung,

bringt den Planeten um.

Atombomben, Waldrodung und CO2

wirkt bei ihm wie bei uns Blei.

Wenn nicht bald das Armageddon naht,

verbreitet sich der Mensch, die tödliche Saat.2

Kinder und Jugendlichen wurden in der Schule schon seit Jahren mit apokalyptischen Meldungen zum Thema Klima bombardiert. Es werden richtig gehend Todesängste geschürt.3 Geradezu penetrant findet sich in unzähligen Unterrichtsmaterialien die Aufforderung zur Rettung des Klimas selbst aktiv zu werden. Auf der Grundlage einer immer emotionaler werdenden Medienberichterstattung zu Klimathemen bastelt die globale Elite schon seit Jahren an einer Jugendklimabewegung. Im Jahr 2007 war Felix Finkbeiner als Ur‐​Greta vorgesehen. Aber die geplante Bewegung zündete nicht. Im Jahr 2015 sollte Louis Motaal zur Ikone der Klimabewegung werden. Aber auch acht Jahre später tat sich noch nichts. Im Hintergrund standen verschiedene transatlantische Stiftungen wie der Club of Rome und der German Marshall Funds of the United States.4

Offenbar wollte man 2018/​19 nichts mehr dem Zufall überlassen. Am 20. August 2018 erregte folgendes Foto, das auf Twitter gepostet wurde, weltweite Medienaufmerksamkeit:

© Adam Johansson (Quelle: Medium)

Angeblich war der Unternehmer und Klimaaktivist Ingmar Rhentzhog am Vortag rein zufällig am schwedischen Parlament vorbei gekommen und hat dieses Bild aufgenommen. Es zeigte die 15‐​jährige Schülerin Greta Thunberg bei ihrem ersten Klimastreik. Gegen die offizielle Legende spricht aber die Tatsache, dass das Bild exakt durchkomponiert ist (horizontale und vertikale Linien, leichte stürzende Linien, goldener Schnitt etc.). Durch die Weitwinkelperspektive und die Tatsache, dass Greta allein auf dem Bild zu sehen ist, soll Mitleid mit dem »einsamen Mädchen« ausgelöst werden.

Rhentzog besitzt die Firma »We don’t have Time«, die in den Bereichen grüne soziale Netzwerke, Werbung und Handel mit Klimakompensationen, also modernen Ablassbriefen, aktiv ist. Die bekannten Fotos von Greta machte denn auch nicht Rhentzhog selbst, sondern offenbar ein Angestellter von We don’t have Time. Die Postings erfolgten auch von den jeweiligen We don’t have Time‐​Accounts. Nach den Facebook‐ und Twitter‐​Postings berichteten umgehend sechs nationale Tageszeitungen und zwei TV‐​Sender über Gretas Schulstreik.5

Ihren Durchbruch schaffte Greta Thunberg bei Auftritten auf der UN‐​Klimakonferenz in Kattowitz Ende 2018 und dem World Economic Forum Anfang 2019. Die Medien haben erfolgreich die Heldengeschichte vom armen kleinen Mädchen verkauft, das alleine angefangen hatte zu protestieren – angeblich »überhaupt nicht strategisch, sondern sehr authentisch.« Durch diese massive Berichterstattung wurde Greta zur Ikone der Klimabewegung. Obwohl sie außer emotionalen Appellen nichts zum Thema zu sagen hatte.

Davon abgesehen stimmte diesmal alles: Das Geschlecht, das Aussehen, das Alter, die Herkunft und die Geschichte. Offensichtlich kam Greta auch deshalb bei vielen Menschen so gut an, weil sie für ihr Alter sehr kindlich aussah und damit das Kindchenschema aktiviert wurde. Mit Gretas Herkunftsland Schweden werden ausschließlich positive Assoziationen verbunden: Astrid Lindgren, freie, selbstbewusste Kinder, Bullerbü, saubere Natur, ein starker Sozialstaat. Diese wurden dann auf ihr Anliegen übertragen. Man stelle sich nur mal vor, dieses Mädchen käme aus Russland oder selbst aus Rumänien. Das würde nicht funktionieren. Mit Russland verband der Mainstream bereits 2018 eine finstere »Putin‐​Diktatur«; mit Rumänien Korruption und Rückständigkeit. Auch das Narrativ wurde geschickt gewählt, denn de facto wird das allen bekannte Märchen vom Aschenputtel nacherzählt. Das ist alles so perfekt, dass an eine generalstabsmäßige Planung zu denken ist.6

Anfang 2019 begannen nach Gretas Auftritt in Davos jeden Freitag urplötzlich Klimademonstrationen von Schülern. Offenbar ist die hierfür notwendige Infrastruktur wie Webseiten, Chatgruppen, Spendenkonten, Logos und Materialien in kürzester Frist aus dem Boden gestampft worden. Oder sie war bereits da. Tatsächlich waren die führenden Kader dieser Bewegung keineswegs naive Schüler, sondern geschulte Aktivisten. Luisa Neubauer, Carla Reemtsma, Jakob Blasel und Louis Motaal zum Beispiel waren schon seit Jahren in der neoliberalen Partei Die Grünen, bei Greenpeace oder dem BUND aktiv. Luisa Neubauer und Carla Reemtsma sind nach Recherchen von Sputnik Jugendbotschafterinnen der One‐​Foundation, welche wiederum teilweise von der Open‐​Society‐​Foundation von Georges Soros finanziert wird.7

Diese Demonstrationen fanden nicht nur in Deutschland und Österreich statt, sondern quasi weltweit. Deshalb nannte sich die Bewegung auf Englisch »Fridays for Future«. Allerdings waren die Demos in Deutschland, dem von Greenpeace‐​Aussteiger Patrick Moore wegen dessen ökologischen Fanatismus so genannten »Herz der Finsternis« am größten und dauerten am längsten. Während sich in den meisten anderen Ländern die Demonstrationen hauptsächlich auf das Frühjahr 2019 konzentrierten und dann abflauten, dauerten sie in Deutschland das ganze Jahr über an und erreichten ihren Höhepunkt erst im September.

Hierzu trugen auch die Medien ganz wesentlich bei. Denn gemessen an der medialen Berichterstattung waren die Demonstrationen verhältnismäßig klein. An den Klima‐​Demonstrationen am 19. März 2019 nahmen zum Beispiel in Berlin 22.000 und in Bremen 5.000 Menschen teil. Dennoch beanspruchten sie den größten Teil der Fernsehnachrichtensendungen dieses Tages. Die ARD produzierte sogar Werbefilme für die Demonstrationen auf Facebook, wo die Menschen aufgefordert wurden, an ihnen teilzunehmen. Die Demos gegen den Irakkrieg 2003, die Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV 2004, die Demos gegen die G20 in Hamburg 2017 und erst recht die Demo gegen das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP im Jahr 2015 mit mehr als 200.000 Teilnehmern waren sehr viel größer, aber sie bekamen nur einen Bruchteil der Medienaufmerksamkeit. Bei der Anti‐​TTIP‐​Demo 2015 waren die Medien geradezu beflissen bemüht, diese vollständig auszublenden.

65,3 Prozent der demonstrieren Schüler gehörten der »Oberschicht« oder der »Oberen Mittelschicht«, nur 7,1 Prozent der Arbeiterklasse an. Migranten waren weitaus geringer in der Bewegung vertreten als in der Gesamtgesellschaft. Die Bewegung war also nicht »divers«, sondern sehr weiß. 60 Prozent der Teilnehmer an den Demonstrationen waren weiblich.8 Letzteres kann nicht überraschen, haben doch die Frauen den Neoliberalismus von Anfang an stärker unterstützt als die Männer. Denn er brachte zwar der Gesamtgesellschaft massive Lohnsenkungen, aber davon waren insbesondere die Männer in ihrem Normalarbeitsverhältnis betroffen.

Die soziale Schlagseite dieser Bewegung zeigt sich auch in ihren Führungspersönlichkeiten. Mit Luisa Neubauer und Carla Reemtsma kommen zwei wichtige Protagonisten – übrigens Cousinen – aus dem superreichen Reemtsmaclan. Neubauer wird ein Vermögen von mindestens 2,6 Millionen Euro zugeschrieben.9

Sarah Wagenknecht: »Es war eine Bewegung der Bessergestellten, die sich auf Gymnasien und Universitäten konzentrierte, aber an Haupt‑, Real und Berufsschulen kaum stattfand.«10 Akademikerkinder blieben unter sich, wie ein Teilnehmer feststellte.11

Die Kälte und Gleichgültigkeit der Angehörigen dieser Bewegung gegenüber den Existenzängsten der weniger privilegierten Teile der Bevölkerung hat dem Klimaschutz insgesamt sehr geschadet. So Äußerungen, dass der kleinliche Kampf um Arbeitsplätze und Lebensstandard zurückstehen müsse, wenn es um die Zukunft des Planeten gehe. Die hypersensible Rücksichtnahme in Sprachfragen hindert die Linksneoliberalen nicht daran, das Feindbild der Boomer, der »weißen, alten Männer«, der zwischen 1945 und 1970 geborenen, ganz offensiv zu pflegen. So wird eine ganze Generation für den Klimawandel verantwortlich gemacht, völlig egal, ob es sich um einen Kapitalisten handelt, der mit dem Privatjet um die Welt düst oder um einen einfachen Arbeiter.12

In den Medien wurden 2019 richtiggehende Kampagnen gegen weiße alte Männer gefahren. So forderte die taz demagogisch, dass Menschen über 60 ihr Wahlrecht verlieren sollen.13 Ein Kinderchor des WDR sang Anfang 2020 eine umgedichtete Version des Nonsens‐​Liedes »Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad«. Dort heißt es: »Meine Oma ist ne alte Umweltsau.« Der Autor dieser Umdichtung schmähte alle Kritiker dieses Liedes als Nazis. Nur zwei Monate später verlangten dieselben Medien, dass »wir alle« unsere Freiheiten zum Schutz der »vulnerablen Bevölkerungsgruppen« also der »alten Umweltsäue« aufzugeben hätten. Hieran zeigt sich eindeutig, dass es den medialen Hetzern nur darum ging, verschiedene Bevölkerungsgruppen im Interesse der Herrschenden gegeneinander aufzubringen.

Nur 4 Prozent der Teilnehmer waren in politischen Parteien, weitere 4 Prozent in Jugendorganisationen der Umweltschutzverbände aktiv. Das bedeutet freilich nicht, dass die Fridays‐​for‐​Future‐​Bewegung spontan war. Ganz im Gegenteil machte es die politische Unerfahrenheit der ökologisch indoktrinierten Jugendlichen umso einfacher, diese in neoliberales Fahrwasser zu steuern. 63 Prozent der Demonstrationsteilnehmer unterstützen politisch die Grünen, 12 Prozent die Linken. Die anderen Parteien spielten keine Rolle.14

Spätestens als die Fridays‐​for‐​Future-Bewegung am 8. April 2019 ihre Forderungen aufstellte, war klar, dass es sich um eine neoliberale, reaktionäre Bewegung handelte, die sich frontal gegen die Interessen der weniger privilegierten Bevölkerungsteile richtet. Hauptforderung war nämlich die Einführung einer CO2-Steuer von 180 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2.

Desweiteren:

  • Nettonull 2035 erreichen

  • Kohleausstieg bis 2030

  • 1/​4 der Kohlekraftwerke sofort abschalten

  • 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 203515

Was hier bewusst sehr abstrakt formuliert wurde, bedeutet nichts anderes als den totalen Um‐ beziehungsweise Abbau der Industriegesellschaft innerhalb von 15 Jahren. Die Reste des Massenwohlstandes der Nachkriegszeit sollen also auch noch liquidiert werden.

Kohle‐ und Kernkraftwerke sollten abgeschaltet und die Energieinfrastruktur für Billionen Euros auf Photovoltaik und Windkraft umgestellt werden, die weitaus weniger leistungsfähig sind. Anna Vero Wendland bewertet diese Forderungen wie folgt:

Die Erneuerbaren stoßen bei der Bewältigung einer solchen Aufgabe [100 Prozent der Energieversorgung zu übernehmen] nach heutigem wissenschaftlichen Ermessen an ihre physikalisch‐​technischen Grenzen. Es steht also zu befürchten, dass sich dann eben die Menschen an die von ihrer Regierung gewählten unzureichenden technischen Mittel, in diesem Fall eine Energiewandlung niedriger Dichte anzupassen haben, ähnlich der unserer Vorfahren.16

Diese Probleme werden von den Parteistiftungen durchaus gesehen. Damit 100 Prozent Erneuerbare funktioniert, muss der Stromverbrauch nach einer Studie der Heinrich‐​Böll‐​Stiftung bis 2050 um 40 Prozent abgesenkt werden. Da vom Rest auch noch die Ladeinfrastruktur der Elektroautos der Wohlhabenden und die industrielle Energieproduktion abgehen, die auch noch auf elektrischen Strom umgestellt werden soll, bleibt für die einfache Bevölkerung nicht mehr viel übrig. Unter diesen Umständen wird sich der jetzige Lebensstandard nicht halten lassen.17

Nach einer Studie der Rosa‐​Luxemburg‐​Stiftung kann der grüne Kapitalismus kein Wohlfahrtsstaat mehr sein. Höhere Löhne müssten erkämpft werden, aber die Fähigkeit der Arbeiter, dies zu tun, ist gering. Allerdings kennen aufgrund des ökologischen Umbaus die Kosten für Energie und Lebensmittel nur eine Richtung – und zwar nach oben. Da können die Löhne nicht mehr mithalten, es entsteht also eine Reproduktionslücke. Der Wert der Ware Arbeitskraft wird abgesenkt.

Auf kurze Sicht werden steigende Reproduktionskosten bei stabilen oder sinkenden Reallöhnen zu gesellschaftlicher Unzufriedenheit oder sogar zu den oft diskutierten »Unruhen« führen. Der Staat reagiert darauf mit Repression und verwandelt sich in einen autoritären Maßnahmenstaat. Die Rolle des grün‐​kapitalistischen Staates gegenüber Arbeitern und anderen subalternen Gruppen wird vor allem darin bestehen, ihren Ausschluss von bestimmten Formen des »exzessiven« Konsums zu organisieren: Von Luxusnahrungsmitteln über Klimaanlagen bis hin zu Fernreisen. Die Autoren der Studie konstatieren:

Um diese Rolle effektiv spielen zu können, wird der Staat zunehmen autoritär werden müssen, was wiederum durch die steigende Verfügbarkeit von Mitteln zur sozialen Kontrolle im biopolitischen Versuch, unseren Konsum zu regulieren, ermöglicht werden wird.18

Angehörige der gehobenen Mittelklasse werden von dieser Entwicklung hellauf begeistert sein: Die grüne Einschränkung des Konsums der Unterschichten wird es den Mittelklassen erlauben, weiterhin so zu konsumieren, wie sie es gewohnt sind, gegebenenfalls legitimiert durch den Kauf nahezu nutzloser ökologischer Ablassbriefe.19

Was Kaufmann und Müller erst für 2050 vorhergesehen haben kann dank des Ukrainekrieges schon im Winter 2023/​24 zur düsteren Realität werden:

Die Bundesregierung sieht sich gezwungen, bei der Europäischen Energieagentur in Brüssel eine Vergrößerung des deutschen Energiebudgets noch im laufenden Zuteilungsjahr einzufordern. Erkältungswellen und Grippeepidemien als Folgen der durch die Energie‐ und Wärmerationalisierungen verursachten unzureichenden Heizmöglichkeiten in deutschen Haushalten bei gleichzeitig eisigen Außentemperaturen sowie der für die Mehrheit der Bevölkerung kaum mehr erschwingliche Kraftfahrzeugverkehr haben zur massiven Unzufriedenheit in weiten Teilen Deutschland[s] geführt.20

Man kann die Verkommenheit der Linkspartei ermessen, wenn sie trotz dieser seit 2009 (!) bekannten und absehbaren Folgen für ihre Kernklientel die neoliberale Jugendklimabewegung devot lobhudelte und seitdem von einer sozial‐​ökologischen Wende als ihrem Endziel spricht.

Aber auch alle angeblich noch radikaleren linken Gruppen unterstützten ungeachtet dieser Folgen die neoliberale Klimabewegung. Das reichte von der DKP über trotzkistische Gruppen wie der ISO und Marx21 bis hin zur MLPD und der KPD. Auch die angeblich marxistische Tageszeitung junge Welt trommelte für Fridays for Future. Die gleichen Kräfte unterstützten auch die Corona‐​Hysterie und zum großen Teil sogar den Krieg des Westens gegen Russland. Nach Ansicht von Dagmar Henn ist die Streubreite hier viel zu gering, wenn es eine natürliche Entwicklung wäre. Vielmehr ist anzunehmen, dass alle diese Organisationen von westlichen Geheimdiensten durchsetzt und gesteuert sind.21

Die Funktion von Rezos sehr bekanntem YouTube‐​Video Die Zerstörung der CDU22 vom 18. Mai 2019 war es, die Klimaproteste in einen Wahlsieg der Grünen bei den in wenigen Tagen stattfindenden Europawahlen umzumünzen. Das ist auch hervorragend gelungen. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil von 10,7 Prozent 2014 auf 20,5 Prozent am 26. Mai 2019 glatt verdoppeln und haben damit die Wahl gewonnen. Seit dieser Zeit halten sich die Grünen bei Wahlen und Umfragen etwa bei dieser Marke. Im Kern ging es bei Rezo um das Klima‐​Thema. Alles was er sonst noch gesagt hat, waren »Schluckhilfen« (Gerhard Wisniewski).

Im Sommer 2019 wurden massenhaft Klimanotstände ausgerufen. Das war nur rein symbolisch gemeint – heißt es. Ganz stimmt das aber nicht. In einer Mittelstadt forderten Klimaliste und Linke, dass die Stadt nach der Ausrufung des Klimanotstandes das große Sommerfest nicht mehr ausrichten sollte – immerhin stoßen die Autos der am Fest teilnehmenden Gäste bei der Hin‐ und Rückfahrt CO2 aus. Damals lehnte der Oberbürgermeister dieses Ansinnen noch ab, obwohl er von den Medien mächtig Druck bekam. In den Folgejahren fand dieses Fest wegen »Corona dann aber doch nicht mehr statt. In Hamburg wollte die Linksfraktion das Amt des Ersten Bürgermeisters mit dem des Umweltsenators zusammenlegen und ihm Sondervollmachten verleihen. Er sollte jeden Beschluss der Bürgerschaft aufheben dürfen, wenn durch seine Ausführung CO2 emittiert wird. Darunter fallen zum Beispiel auch Beschlüsse zum Neubau von Sozialwohnungen.23 Soweit wollten damals selbst die Grünen noch nicht gehen. Aber das ändert nichts daran, dass wichtige Exponenten der Klimabewegung wie Luisa Neubauer die Demokratie ablehnen und das nicht erst 2022.

Die Ausrufung von Klimanotständen, von der lokalen bis zur EU‐​Ebene, war wohl vor allem als Testballon gedacht, ob das Bürgertum eine autoritäre Herrschaft goutieren würde. Leider hat es den Test bravourös bestanden. Wahrnehmbare Proteste gab es nicht.

Die Klimabewegung war also keineswegs eine breite Volksbewegung, sondern eine Bewegung aus dem oberen Drittel der Gesellschaft. Es schien aber so, als hätte die neoliberale Klimabewegung zumindest am 20. September 2019 mit dem so genannten Klimastreik ihre schmale soziale Basis ausweiten können, denn nach Medienangaben haben an diesem Tag 1,4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik demonstriert, 2,7 Millionen weltweit. Das war eines der größten Demonstrationsereignisse in der BRD überhaupt. Allein in Berlin, der Hauptstadt der Bewegung, sollen zwischen 100.000 und 270.000 Menschen demonstriert haben.

Nach Aussagen von Beobachtern waren unter den Demonstranten etwa 30 Prozent Schüler und 70 Prozent Erwachsene. Diese riesige Demonstration ist erst dadurch zustande gekommen, weil viele Betriebe ihrer Belegschaft frei gegeben hatten, damit sie an den Demonstrationen teilnehmen konnten. Darunter befanden sich Netzwerkfirmen mit besonders miesen Arbeitsbedingungen wie Amazon, Zalando und Flixbus. Einige der 2.800 Kapitalisten der »Entrepreneurs for Future« haben an diesem Tag ihre Firmen geschlossen und ihre Belegschaften zur Demo geschickt. Der Begriff »Klimastreik passt da eher nicht. Es handelte sich vielmehr um eine Klimaaussperrung. Auch die Berliner Stadtverwaltung hat am 20. September ihre Arbeit eingestellt und ihre Mitarbeiter ebenfalls zur Demo geschickt. Dadurch bestand für die Beschäftigten zumindest ein starker sozialer Druck an diesen Demonstrationen teilzunehmen. Auch viele Schulen haben die Teilnahme an der Demo zur Pflichtveranstaltung erklärt. Von einer Freiwilligkeit konnte da kaum mehr die Rede sein. Solche Praktiken hat es in der BRD seit den 50er Jahren nicht mehr gegeben. Damals hatte der Westberliner Senat mehrfach antikommunistische Hetzveranstaltungen organisiert, zu denen hunderttausende Menschen herangekarrt wurden.

Richtig ist aber auch, dass sich die Menschen nicht gegen diese Zumutungen gewehrt haben und sich von der hysterischen und euphorischen Stimmung auf diesen Demos haben mitreißen lassen.24

Im Anschluss an die Großdemonstration hat die Bundesregierung die CO2-Steuer beschlossen und damit die Lebensverhältnisse der breiten Massen weiter verschlechtert. Die Arbeiter und Angestellten haben also am 20. September 2019 gegen ihre eigenen Interessen demonstriert.

Dass die Klimaangst von Kapital, Medien und Politik geschickt genutzt wurde, um eine weitere Verschlechterung der Lebensverhältnisse der Menschen durchzudrücken, dürfte nun offensichtlich geworden sein. Kein Wunder, dass angesichts dieser rücksichtslosen Praktiken die Zustimmung in der Bevölkerung zum Klimaschutz rapide gefallen ist. Aber wie sieht es mit dem Klimanarrativ aus, das diesen Angstkampagnen zugrunde liegt? Handelt es sich dabei um die reine Wahrheit? Ist wirklich im Wesentlichen alles erforscht, wie Rezo und andere Verzichtsprediger behaupten? Stimmen 97 Prozent aller Klimawissenschaftler der Aussage zu, der Klimawandel sei ausschließlich menschgemacht? Müssen wir also wirklich zugunsten des Klimas auf unseren Wohlstand verzichten? Ist der in Deutschland eingeschlagene Weg bei der Dekarbonisierung ausschließlich auf Photovoltaik und Windenergie zu setzen alternativlos? Diese Fragen sollen im Folgenden betrachtet werden. Sie sind umso wichtiger, weil sich die gesamte herrschende Klasse des Klimanarrativs bedient, um den Lebensstandard der Bevölkerung abzusenken, wie die Ausführungen von Klaus Schwab gezeigt haben.

Das 1988 gegründete »Intergovernmental Panel on Climate Change« (IPCC), eine UNO‐​Organisation, hat den Anspruch, das aktuelle Wissen zum Klimawandel zusammenzufassen und aus ihm Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten. Diese werden dann in völkerrechtlich verbindliche Abkommen zur CO2-Reduktion umgesetzt. Allein daraus ergibt sich, dass das IPCC über eine sehr große Macht verfügt. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn von den Oligarchen gesteuerte Interessengruppen versuchen würden diese Organisation zu kapern, so wie ihnen das bei fast allen anderen internationalen Organisationen gelungen ist. Beispiele hierfür sind die WHO, die OPCW, die OSZE und die IAEO. Sie alle werden vom Westen für seinen Krieg gegen Russland und China instrumentalisiert. Er wendet dabei teilweise äußerst rabiate Mittel an.25

Die Klimawissenschaft im Schnittpunkt von Physik, Meteorologie, Hydrologie, Geologie und Biologie ist äußerst komplex. Die Klimamechanismen sind bei weitem noch nicht vollständig verstanden und jedes Jahr werden neue wichtige Entdeckungen publiziert. Klimasimulationen auf Supercomputern bilden den Kern jedes IPCC‐​Berichts. Da eine solche Simulation außerordentlich komplex ist und eine extrem hohe Rechenkraft erfordert, gibt es auf der Welt nur ganz wenige Institutionen, die sie durchführen können. Es reicht schon, wenn diese auf Linie gebracht werden.

Der Greenpeace‐​Aussteiger Patrick Moore führt mehrere Kritikpunkte an der Theorie des katastrophalen Klimawandels an, die sich vor allem auf die Klimageschichte beziehen:

  • Im Erdaltertum gab es CO2-Konzentrationen von bis zu 7.000 ppm (heute 400 ppm). Die Durchschnittstemperatur der Erde war zwar deutlich höher als die heutige. Sie lag bei 25 °C im Vergleich zu 15 °C heute. Aber die Erde war weit davon entfernt, unbewohnbar zu sein. Aus dieser Zeit sind die üppigen Steinkohlenwälder überliefert mit einer Biomasse, die mit den Tropischen Regenwäldern der Jetztzeit vergleichbar ist.
  • Es gibt in der ganzen Erdgeschichte keine eindeutige Korrelation zwischen CO2 und Temperatur. In manchen Epochen änderten sich CO2-Gehalt und Temperatur gleichläufig, in anderen gegenläufig. Dies gilt auch für das Holozän. Vom holozänen Klimaoptimum im Atlantikum vor 8.000 Jahren bis zum Ende der Kleinen Eiszeit 1870 stieg der CO2-Gehalt leicht an, die Temperaturen aber sanken.
  • Aufgrund der Milankovic‐​Zyklen, also der langperiodischen Veränderungen der Erdrotationsachse und der Erdbahn ist in Zukunft ohne das vom Menschen eingebrachte CO2 mit einer neuen Eiszeit zu rechnen.
  • CO2 ist kein Schadstoff, sondern die wichtigste Pflanzennahrung. Der höhere CO2-Gehalt in der Atmosphäre führt zu einer Ergrünung der Erde, besonders in ariden Gebieten.
  • CO2 wird durch schalenbildende Meeresorganismen dem Wasser und damit der Atmosphäre entzogen und letztlich in Karbonatgestein umgewandelt. Dieser Verlust wird durch natürliche Quellen wie Vulkanausbrüche nur unzureichend ausgeglichen. Wenn diese Entwicklung weiter geht, sinkt der CO2-Gehalt in 2 bis 10 Millionen Jahren auf unter 150 ppm und damit unter das Minimum, das die Pflanzen zum Leben brauchen. Wenn dies der Fall ist, wird alles Leben auf der Erde erlöschen.26

Rezo zitiert besonders gerne die Studie von Cook et al., nach der 97 Prozent aller Wissenschaftler annehmen, der Mensch sei für den Klimawandel verantwortlich. Wie Markus Fiedler nachgewiesen hat, ist das eine Fälschung. Explizit haben sich nur 0,54 Prozent aller Studien so geäußert. Die meisten der von Cook für seine Aussage herangezogenen Studien behandeln Detailprobleme und haben sich mit der Frage, ob der Mensch überwiegend für den Klimawandel verantwortlich ist oder nicht, überhaupt nicht beschäftigt.27

Sebastian Lüning und Fritz Vahrenholt nennen in ihrem Buch Unerwünschte Wahrheiten drei Stellschrauben, mit denen in den IPCC‐​Berichten die Lage besonders dramatisch dargestellt wird:

  1. Verweildauer des CO2 in der Atmosphäre: Die Verweilzeit des emittierten CO2 in der Luft wird in den Klimamodellen mit Tausenden von Jahren angegeben. Die Halbwertszeit, mit der das CO2 abgebaut wird, beträgt allerdings nur 35 Jahre. Dann ist die Hälfte des heute ausgestoßenen CO2 durch Ozeane und Pflanzen aufgenommen worden. Diese sind Kohlenstoffsenken, in denen zurzeit etwa 55 Prozent der heutigen Emissionen verbleiben. Die politische Bedeutung dieser Fakten ist immens: »Die Aufnahme von CO2 in die Ozeane und durch Pflanzen ist abhängig von der Konzentration in der Luft. Vor der Industrialisierung gab es ein Gleichgewicht zwischen der Konzentration in der Luft von 280 ppm CO2 und dem CO2-Gehalt der Ozeane und der Gesamtheit der Pflanzen. Heute sind mit 410 ppm etwa 130 ppm mehr in der Luft als vor der Industrialisierung. Dieses Mehrangebot an 130 ppm in der Luft bestimmt die Aufnahme in Ozeane und Pflanzen. Die Entnahme von CO2 aus der Luft ist also nicht abhängig von aktuellen Emissionen (heute etwa umgerechnet 4,7 ppm pro Jahr), sondern von dem, was sich aufsummiert hat. Das ist nicht unbedeutend, heißt dies doch, dass bei einer Verringerung der Emission die Größe der Aufnahme durch Ozeane und Pflanzen (2,6 ppm pro Jahr) nicht parallel zurückgeht. Bei einer Halbierung der Emission auf 2,35 ppm pro Jahr wird mehr CO2 abgeschieden, als neu hinzukommt, was bereits zu einer Verringerung der CO2-Konzentrationen in der Luft führen würde. Eine Rückführung auf null, wie es viele Politiker fordern, ist nicht erforderlich, um ein Absinken der CO2-Gehalte zu erzielen.«28
  2. Klimasensitivität des CO2: »Würde CO2 allein wirken, so würde die globale Temperatur bei jeder Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre lediglich um gut 1 °C ansteigen, was relativ unproblematisch wäre. Die Klimamodelle nehmen aber an, dass durch das zusätzliche CO2 in einem Verstärkermechanismus mehr Wasserdampf aus den Weltmeeren verdunstet. Da Wasserdampf ein wesentlich stärkeres Klimagas als CO2 ist, wird der Effekt des CO2 auf diese Weise verstärkt auf 1,5 bis 4,5 °C pro CO2-Verdoppelung. Allerdings bedeutet mehr Wasserdampf in der Luft auch mehr Wolkenbildung, welche der Erwärmung entgegenwirken kann. Diesem kühlenden Effekt der Wolken wird in den Modellen aber nicht Rechnung getragen. Die Stärke der CO2-Erwärmungswirkung wird durch die sogenannte CO2-Klimasensitivität, oder, besser verständlich, die Klimawirksamkeit beschrieben: Wie stark erwärmt sich die Atmosphäre bei Verdoppelung des CO2-Gehalts und dem gerade beschriebenen Verstärkermechanismus?«29 In seinen bisherigen Berichten gab der IPCC eine Klimasensitivität zwischen 1,5 und 4,5 °C an. In seinem neuesten 6. Sachstandbericht von 2021 legte der IPCC diese Spanne kurzerhand auf 2,5 bis 4,0 °C fest. Das aber wird von einigen Wissenschaftlern als unbegründet zurückgewiesen. Lewis zum Beispiel hält eine Klimasensitivität zwischen 1,75 und 3,2 °C für wahrscheinlicher. Danach ist umgekehrt eine hohe Klimasensitivität des CO2 von über 3,0 °C sehr fragwürdig. Aber genau hiermit werden entsprechend dem Vorsorgeprinzip die disruptiven Veränderungen im Industriesystem und damit die harten Verzichtsforderungen an die Menschen begründet.30
  3. Ignorierung der rezenten Klimaänderungen im Holozän. »Die Erwärmung unserer Erde ist real, während der vergangenen 150 Jahre nahm die globale Durchschnittstemperatur um etwa 1,0 °C zu. Doch auch das vorindustrielle Temperaturniveau schwankte stark. Verfolgen wir die Klimageschichte zurück, so erfahren wir die stärkste Erwärmung seit der letzten großen Eiszeit im ‚Holozänen Thermischen Maximum‘ (HTM) vor etwa 8.500 – 5.500 Jahren. In dieser Zeit, auch ‚Atlantikum‘ genannt, wurde das moderne Wärmeniveau um bis zu 3 °C übertroffen. Diese besonders warme Phase endete etwa 3500 v. Chr. In den folgenden Jahrtausenden kühlte sich das Klima langsam, aber stetig ab.«31 Die Ursache dieser zahlreichen Klimaänderungen ist noch nicht vollständig verstanden. Offenbar spielen zahlreiche langperiodische Ozeanzyklen wie die Pazifische und Atlantische Dekadenoszillation PDO beziehungsweise ADO und ihre Verschränkungen eine wichtige Rolle. Das CO2 kann diese Temperaturänderungen jedenfalls nicht hervorgerufen haben.

Um eine Klimaapokalypse vorhersagen zu können, wie es die Medien, Fridays for Future, und andere behaupten, wird einfach ohne jeden Beleg angenommen, dass die Abscheiderate des CO2 in die Ozeane und die Pflanzen in den folgenden Jahren um den Faktor 3 – 4 abnehmen wird. Erst dann kommt man auf einen tatsächlich katastrophalen Temperaturanstieg von 6 bis 8 °C bis 2100, wenn man nichts unternimmt. Für ein solches Szenario gibt es aber keinerlei Anzeichen.32

Medien und Klimaaktivisten behandeln normalerweise die IPCC‐​Berichte wie die Bibel. Aber der Sonderbericht zum 1,5 Grad‐​Ziel von 2018 geht davon aus, dass dieses nur bei Nutzung von Kernenergie und CO2-Abscheidung erreicht werden kann.33 Genau diese Aussage ignorieren die beiden Gruppen ohne jede Erklärung komplett. Sie bestehen vielmehr darauf, dass dieses Ziel ausschließlich durch Einsparungen, durch Photovoltaik und Windkraft erreicht werden müsse. Hier wird überdeutlich, was das eigentliche Ziel des Klimanarrativs ist. Denn bei Nutzung von Kernenergie und CO2-Abscheidung könnte der jetzige Lebensstandard für die breiten Massen beibehalten werden. Aber genau das wollen unsere Oligarchen gerade nicht.

Sowohl einige Neoliberale wie der Wirtschaftswissenschaftler Hans‐​Werner Sinn als auch sozial denkende Politiker wie Sahra Wagenknecht haben erkannt, dass die Klimamaßnahmen letztlich nicht geeignet sind, die globalen CO2-Emissionen wirksam zu reduzieren. Dies allein deshalb nicht, weil nur Europa ihre Reduktion ernsthaft angeht. Die Europäische Union hatte aber 2015 nur einen Anteil von 9,16 Prozent am globalen CO2-Ausstoß.34 Alle anderen Staaten machen da nicht mit. Länder wie China fahren ihre Emissionen sogar weiter hoch.35 Die Maßnahmen werden nur zu einer Deindustrialisierung Europas führen, was offenbar auch beabsichtigt ist.

Auch Kritiker des IPCC wie Lüning und Vahrenholt bestreiten nicht, dass die zunehmenden CO2-Emissionen ein Problem darstellen, das einer Lösung bedarf. Dies allein schon deshalb, weil eine ungehemmte Erwärmung zu einem Meeresspiegelanstieg und damit einer Überschwemmung viele Küstengebiete führt. Sie bestreiten jedoch, dass die Klimaapokalypse unmittelbar bevorstehe. Wir haben ihrer Meinung nach durchaus noch Zeit für einen Umbau der Industriegesellschaft, der ohne einen einschneidenden Wohlstandsverlust für 90 Prozent der Bevölkerung auskommt (siehe dazu das letzte Kapitel dieses Artikels). Aber da die Oligarchen genau diesen Wohlstandsverlust wollen, werden solche Stimmen diskreditiert und beiseite gewischt.

Mit der Klimakampagne von 2019 wurden offenbar folgende Ziele verfolgt:

  • Die Menschen sollten auf den Grundtenor dieser Epoche eingestellt werden, dass wir zugunsten des Klimas auf unseren Wohlstand verzichten müssen.
  • Sie war eine Generalprobe und Akzeptanztest für die kommenden, noch weitaus härteren Maßnahmen. Es sollte erprobt werden, ob die Menschen eine autoritäre Regierung und eine weitere Verengung des Meinungskorridors goutieren würden. Die Deutschen haben diese Generalprobe mit Bravour bestanden.

Im Jahr 2019 gab es Befürchtungen, dass die Klimabewegung wie der historische Faschismus unmittelbar zur Etablierung der Oligarchendiktatur führen sollte. Das war aber aus heutiger Sicht von Anfang an unwahrscheinlich. Denn Oberschichtjugendliche eignen sich in ihrer Mehrheit nicht als Straßenkämpfer, die Terror gegen Andersdenkende ausüben. Medien wie der Spiegel wollten zwar einen Klimaterrorismus herbeischreiben, aber das ist bisher nicht gelungen. Die Radikalisierung der Klimakids zeigt sich im Augenblick vor allem an massenhaften Blockadeaktionen, die sich gegen normale Pendler und Berufstätige richten. Sie sind nur möglich, weil die Behörden die Klimaaktivisten mit Samthandschuhen anfassen.

Die Klimahysterie von 2019 war nur der erste von zahlreichen Schocks zum Zweck der Etablierung des Great Reset, die noch folgen sollten und folgen werden. Vorbereitungen zum Ausrollen des Corona‐​Narrativs waren jedenfalls 2019 bereits angelaufen und hätten nicht mehr gestoppt werden können. Darum wird es im nächsten Teil der Serie gehen.

Verweise

1 Vgl. Fabian Herrmann: Atomhörnchen liest »Die Wolke“ – offener Brief an Gudrun Pausewang, Nuklearia, 20.08.2016, im Internet: https://nuklearia.de/2016/08/20/die-wolke-gudrun-pausewang/https://nuklearia.de/2016/08/20/die-wolke-gudrun-pausewang/, abgerufen am 22.02.2023

2 Dirk Maxeiner /​Michael Miersch: Alles Grün und gut?, München 2014, S. 310

3 Vgl. Andreas Peter: Wenn Verschwörungstheorien wahr werden – Heute: Greta und die Fridays for Future – Teil 1, Sputnik, 08.06.2019, im Internet: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190608325170151-greta-thunberg-fridays-for-future-teil‑1/, Seite wegen der EU‐​Zensur nicht mehr verfügbar. Gespeichert bei Archive​.is.

7 Vgl. Andreas Peter: Wenn Verschwörungstheorien wahr werden – Heute: Greta und die Fridays for Future – Teil 1, Sputnik, 08.06.2019, im Internet: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190608325170151-greta-thunberg-fridays-for-future-teil‑1/, Seite wegen der EU‐​Zensur nicht mehr verfügbar. Gespeichert bei Archive​.is, Andreas Peter: Wenn Verschwörungstheorien wahr werden – Heute: Greta und die Fridays for Future – Teil 2, Sputnik, 09.06.2019, im Internet: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190608325170151-greta-thunberg-fridays-for-future-teil‑2/, Seite wegen der EU‐​Zensur nicht mehr verfügbar.

8 Moritz Sommer, Dieter Rucht, Sebastian Haunss, Sabrina Zajak: Fridays for Future, ipb working paper 2/​2019, im Internet: https://​protestinstitut​.eu/​e​i​n​-​j​a​h​r​-​f​r​i​d​a​y​s​-​f​o​r​-​f​u​t​u​r​e​-​s​t​u​d​ie/, abgerufen am 22.02.2023, S. 11ff.

9 Valentin Müller: Luisa Neubauer: Familie und Ausbildung der »deutschen Greta“, Focus, 31.01.2023, im Internet: https://​praxistipps​.focus​.de/​l​u​i​s​a​-​n​e​u​b​a​u​e​r​-​f​a​m​i​l​i​e​-​u​n​d​-​a​u​s​b​i​l​d​u​n​g​-​d​e​r​-​d​e​u​t​s​c​h​e​n​-​g​r​e​t​a​_​1​1​4​883, abgerufen am 22.02.2023. Inzwischen berichtet auch der Mainstream. Noch 2019 wurde der Autor dieser Zeilen von »Linken“ massiv angegriffen, als er bezweifelte, dass Neubauer ausschließlich von einem 400‐​Euro‐​Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes leben würde.

10 Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten, Frankfurt am Main 2021, E‑Book, Kapitel Exklusives Milieu

11 Vgl. Wagenknecht 2021, a.a.O., Kapitel Exklusives Milieu

13 Vgl. Johanna Roth: Rentner, gebt das Wahlrecht ab!, taz, 01.06.2019, im Internet: https://​taz​.de/​K​o​l​u​m​n​e​-​D​e​r​-​r​o​t​e​-​F​a​d​e​n​/​!​5​5​9​7​1​66/, abgerufen am 22.02.2023.

14 Moritz Sommer, Dieter Rucht, Sebastian Haunss, Sabrina Zajak: Fridays for Future, ipb working paper 2/​2019, im Internet: https://​protestinstitut​.eu/​e​i​n​-​j​a​h​r​-​f​r​i​d​a​y​s​-​f​o​r​-​f​u​t​u​r​e​-​s​t​u​d​ie/, abgerufen am 22.02.2023, S. 33.

15 Fridays for Future: Unsere Forderungen an die Politik, im Internet: https://​fridaysforfuture​.de/​f​o​r​d​e​r​u​n​g​en/, abgerufen am 22.02.2023.

16 Anna Veronika Wendland: Ökodiktatur und Ökomodernismus, 06.02.2019, Salonkolumnisten, im Internet: https://​www​.salonkolumnisten​.com/​o​e​k​o​d​i​k​t​a​t​u​r​-​u​n​d​-​o​e​k​o​m​o​d​e​r​ne/, abgerufen am 22.02.2023.

19 Kaufmann, Müller 2009, a.a.O., S. 179

20 Kaufmann, Müller 2009, a.a.O., S. 177

21 Vgl. Dagmar Henn: Alle für die NATO oder was die Linke im Westen zerstörte, 20.10.2022, im Internet: https://deutsch.rt.com/meinung/152128-alle-fur-nato-oder-was/https://deutsch.rt.com/meinung/152128-alle-fur-nato-oder-was/, abgerufen am 22.02.2023.

22 Vgl. Rezo: Die Zerstörung der CDU, 18.05.2019, im Internet: https://​www​.youtube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​4​Y​1​l​Z​Q​s​y​uSQ, abgerufen am 22.02.2023.

25 So nötigte 2002 US‐​UNO‐​Botschafter John Bolton den OPCW‐​Vorsitzenden José Bustani zum sofortigen Rücktritt mit der Drohung: »Wir wissen, wo in New York ihre Kinder leben!“ OPCW ist die Abkürzung für Organization for the Prohibition of Chemical Weapons, also Organisation für das Verbot von Chemischen Waffen. Die OPCW hatte herausgefunden, dass der Irak 2002 nicht über chemische Waffen verfügte, was man in den USA im Vorfeld des Irakkriesges aber nicht hören wollte. Nach dem Rücktritt von Bustami funktionierte die OPCW vollständig im Sinne des Westens. Mehdi Hasan: “We Know Where Your Kids Live«: How John Bolton Once Threatened an International Official, 28.03.2018, The Intercept, im Internet: https://​theintercept​.com/​2​0​1​8​/​0​3​/​2​9​/​j​o​h​n​-​b​o​l​t​o​n​-​t​r​u​m​p​-​b​u​s​h​-​b​u​s​t​a​n​i​-​k​i​d​s​-​o​p​cw/, abgerufen am 22.02.2023.

26 Vgl. Patrick Moore: Confessions of a Greenpeace Dropout, o.O. 2010, E‑Book, Chapter 20 – Climate of Fear

28 Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning: Unerwünschte Wahrheiten, München 2020, E‑Book, Einführung

29 Vahrenholt, Lüning 2020, a.a.O., Einführung

30 Vgl. Nicholas Lewis: Objectively combining climate sensitivity evidence, 19.09.2022, im Internet: https://​link​.springer​.com/​a​r​t​i​c​l​e​/​1​0​.​1​0​0​7​/​s​0​0​3​8​2​-​022 – 06468‑x, abgerufen am 22.02.2023. Anschauliche Darstellung in: EIKE – Klimaschau: Breaking News: CO2 erwärmt das Klima wohl weniger stark als lange angenommen, sagt neue Studie, 25.09.2022, im Internet: https://​www​.youtube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​p​I​m​T​z​A​b​v​n3E, abgerufen am 22.02.2023

31 Vahrenholt, Lüning 2020, a.a.O., Einführung

32 Vahrenholt, Lüning 2020, a.a.O., Kapitel VIII. Weltklimarat und Klimakonferenzen, Unterkapitel 39. Warum beherrscht das unplausibelste Szenario die Klimadebatte?

33 Vgl. IPCC: 1,5 °C globale Erwärmung – Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, S. 21, im Internet: https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2020/07/SR1.5‑SPM_de_barrierefrei.pdf, abgerufen am 22.02.2023, IPCC: Global Warming of 1.5 ºC, Chapter 2: Mitigation Pathways Compatible with 1.5°C in the Context of Sustainable Development, S. 131ff, im Internet: https://​www​.ipcc​.ch/​s​i​t​e​/​a​s​s​e​t​s​/​u​p​l​o​a​d​s​/​s​i​t​e​s​/​2​/​2​0​2​2​/​0​6​/​S​R​1​5​_​C​h​a​p​t​e​r​_​2​_​L​R​.​pdf, abgerufen am 22.02.2023

34 Vgl. Wikipedia: Liste der Länder nach Treibhausgas‐​Emissionen, Stand vom 05.12.2022, im Internet: https://​de​.wikipedia​.org/​w​i​k​i​/​L​i​s​t​e​_​d​e​r_L ProzentC3 ProzentA4nder_​nach_​Treibhausgas‐​Emissionen, abgerufen am 22.02.2023

35 Vgl. Vahrenholt, Lüning 2020, a.a.O., Kapitel VIII. Weltklimarat und Klimakonferenzen, Unterkapitel 41. Ist das Pariser Klimaabkommen ein Muster ohne Wert?

Bild: Klimadämmerung. Windräder im Sonnenuntergang erinnern an einen Kalvarienberg. Der Mensch soll zugunsten des Klimas geopfert werden. Foto: Jan Müller

6 thoughts on “Die Klimahysterie von 2019 als Vorspiel. Imperialismus und Great Reset: Eine vierte imperialistische Epoche? (Teil 7.2)

  1. »…dass die zunehmenden CO2‐​Emissionen ein Problem darstellen, das einer Lösung bedarf. Dies allein schon deshalb, weil eine ungehemmte Erwärmung zu einem Meeresspiegelanstieg und damit einer Überschwemmung viele Küstengebiete führt.«
    Die Linke Zeitung übersetzt hier: https://​linkezeitung​.de/​2​0​2​3​/​0​2​/​1​0​/​d​e​r​-​m​e​e​r​e​s​s​p​i​e​g​e​l​-​i​s​t​-​a​u​f​-​d​e​r​-​g​a​n​z​e​n​-​w​e​l​t​-​s​t​a​b​il/ einen Artikel von Dr. Jay Lehr, Dennis Hedke – https://​www​.cfact​.org/​2​0​2​3​/​0​1​/​0​9​/​s​e​a​-​l​e​v​e​l​-​i​s​-​s​t​a​b​l​e​-​a​r​o​u​n​d​-​t​h​e​-​w​o​r​ld/ – »Der Meeresspiegel ist auf der ganzen Welt stabil«. Originalquellen in LZ zitiert.

    Das mit dem nicht ansteigenden Meeresspiegel habe ich auch schon früher anderweitig gelesen.

    1. Nach einigen Forschern ist jetzt der Meeresspiegel stabil. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass das so bleibt, wenn das grönländische und antarktische Inlandeis zu schmelzen beginnt.

  2. Das mit der Klimahysterie war mir schon Ende 2020 klar.

    Allerdings auch noch etwas anderes. Die auch im Jahr 2019 ziemlich hysterisch geführte »Antisemitismusdebatte« diente dem Framing. Kurz danach schon gab es daher die »Leugner«, die des Klimas, dann von Corona, und alle waren dann auch gleichzeitig »Holocaustleugner«.

    Das ganze muss vor allem unter dem Gesichtspunkt gesehen werden, dass das gleiche zeitgleich fast im gesamten »Wertewesten« ablief, auch die Gendersprache, die per Beschluss der EU ab 2020 von oben aufgedrückt wird. Das ist kein »Schnörkel«, das ist ein Anschlag auf die Sprache als Werkzeug der Verständigung. 

    ?

  3. Eine kleine, ergänzende Anmerkung noch: Umweltproteste sind schon so alt wie das Problem der Umweltverschmutzung durch die Industrie und hatten deshalb seinerzeit stets einen sozialen Charakter. Sie waren jedoch meistens sehr lokal begrenzt und sind dann oft in einem sozialen Protest aufgegangen, die dann später durch Historiker als Hungersrevolten u.Ä. übersetzt wurden. 

    Die Oligarchie hat jedoch über die Jahrzehnte gelernt wie man Umweltproteste von ihrer sozialen Komponente entkoppelt und das berechtigte Bedürfnis der Menschen nach sauberer Luft, Boden und Wasser für die eigenen Zwecke nutzt. Das macht es zu einer perfekten Waffe nicht nur gegen die einheimischen Arbeiter, sondern auch gegen Länder, deren Industrien sich noch in einer Entwicklungsphase befinden. Sie sollen also gefälligst arm und unterentwickelt bleiben, damit die alten Profiteure des Kapitalismus die Geschäfte weiterhin dominieren können.

    1. nur..ist dir entgangen , dass es seit 10 Jahren garnicht mehr um die »Umwelt « geht ?..die Konzerne haben die propaganda heimlich und till zum »Klima « gewechselt.…,die Verrückten wollen das »Klima retten « , von umwelt redet schon lange keiner mehr , damit kannst kein Profit machen.. mit »klimahysterie aber offensichtlich schon , ein Multi‐​Milliarden‐​Geschäft für die Konzerne

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