Viro­lo­gie als Ideo­lo­gie. Eine Kri­tik der Pseu­do­wis­sen­schaft der herr­schen­den Klas­se – Teil 3: Viro­lo­gie als Ideologie

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Dies ist der drit­te Teil eines vier­tei­li­gen Essays, der zuerst in der Mag­Ma Eng­lish erschien und hier als Über­set­zung nach­ge­reicht wird. Er umfasst die fol­gen­den Teile:

  1. Wis­sen­schaft und Klassengesellschaft
  2. Der Mili­tä­risch-Aka­de­misch-Indus­tri­ell-Medi­zi­nisch-Wis­sen­schaft­li­che Kom­plex (MAIMS*)
  3. Viro­lo­gie als Ideologie 
  4. Deren Wis­sen­schaft und unse­re Wissenschaft

Teil 3: Viro­lo­gie als Ideologie

Die Ver­brei­tung ver­fälsch­ter wis­sen­schaft­li­cher Infor­ma­tio­nen ist so umfang­reich, dass eine sinn­vol­le Kor­rek­tur unmög­lich ist und ein Rück­ruf weit über die Hälf­te der ver­öf­fent­lich­ten wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur des letz­ten hal­ben Jahr­hun­derts aus­lö­schen wür­de. Der Wider­stand gegen die Kor­rek­tur von Feh­lern in wis­sen­schaft­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen ist ledig­lich ein Sym­ptom eines viel grö­ße­ren sys­te­mi­schen Krebs­ge­schwürs, das pro­fes­sio­nel­le und staat­li­che Insti­tu­tio­nen – ja die gesam­te insti­tu­tio­nel­le Wis­sen­schaft – kor­rum­piert. Die For­schung wird nicht mehr von dem Wunsch ange­trie­ben, objek­tiv fest­zu­stel­len, ob eine Hypo­the­se gül­tig ist, son­dern viel­mehr von dem Wil­len, Hypo­the­sen als wahr erschei­nen zu lassen.

David Ras­nick, »Die Tyran­nei des Dogmas«

Nichts davon [die wis­sen­schaft­li­che Metho­de] funk­tio­niert, wenn man es mit den gemein­sa­men Vor­ur­tei­len einer gan­zen intel­lek­tu­el­len Gemein­schaft zu tun hat. Die­se Vor­ur­tei­le wer­den geteilt, weil es bereits einen Pro­zess der Aus­wahl von Wis­sen­schaft­lern gege­ben hat. Das ist nicht idio­ten­si­cher, es kom­men immer wie­der Leu­te mit abwei­chen­den Ideen her­ein, aber die wis­sen­schaft­li­che Gemein­schaft teilt ihre Vor­ur­tei­le. Wir haben ein gan­zes Voka­bu­lar: nicht bewie­sen, nicht Main­stream, quack­sal­berisch, abwe­gig usw. Und man könn­te mei­nen, dass wir genau­so vie­le Mög­lich­kei­ten haben, Ideen, die uns nicht gefal­len, abzu­leh­nen, wie jede ande­re Bevöl­ke­rung in den ent­le­gens­ten Win­keln der Welt… Das Ergeb­nis all des­sen ist das Para­do­xon, dass wir eine zuneh­men­de Ratio­na­li­tät im Klei­nen, auf der Ebe­ne des Labors, mehr und mehr erle­se­ne Detail­kennt­nis­se haben, zusam­men mit der Irra­tio­na­li­tät des wis­sen­schaft­li­chen Unter­fan­gens als Gan­zem. Im Ergeb­nis wird es mög­lich, dass es in alle Arten von zer­stö­re­ri­schen, selbst­be­gren­zen­den und unethi­schen Akti­vi­tä­ten hin­ein­ge­zo­gen wird.

Richard Levins, »Die zwei Gesich­ter der Wissenschaft«

Ein­lei­tung: Wes­sen Wissenschaft?

In den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Tei­len die­ses Auf­sat­zes haben wir ver­sucht, die unse­rer Mei­nung nach ortho­do­xe mar­xis­ti­sche Posi­ti­on zur Wis­sen­schaft zu rekla­mie­ren und zu ver­tei­di­gen: dass sie immer jeman­dem gehört. Wie Richard Levins fest­stell­te, ist die »Fra­ge, wer die Eigen­tü­mer der Gesell­schaft sind, äußerst wich­tig, nicht nur für die Öko­no­mie der Wis­sen­schaft, son­dern auch für ihren Inhalt«.1 Wie wir im Ein­zel­nen dar­ge­legt haben, bedeu­tet dies, dass die Wis­sen­schaft der herr­schen­den Klas­se dient, indem sie ihr ein Mit­tel zur Mani­pu­la­ti­on der phy­si­schen Welt an die Hand gibt und uns, die Bevöl­ke­rung, durch ihre erklä­ren­de Funk­ti­on als Ideo­lo­gie mani­pu­liert. Die­se bei­den Kern­funk­tio­nen der Wis­sen­schaft ste­hen oft in einem Span­nungs­ver­hält­nis zuein­an­der. In Teil 1 haben wir die vul­gär­ma­te­ria­lis­ti­sche Vor­stel­lung, dass die letz­te­re immer Vor­rang vor der ers­te­ren hat, aus­führ­lich wider­legt. Tat­säch­lich kann die ideo­lo­gi­sche Funk­ti­on der Wis­sen­schaft die »prak­ti­sche« Funk­ti­on stark ein­schrän­ken, ver­zer­ren und in die fal­sche Rich­tung lenken.

Es gibt inzwi­schen eine umfang­rei­che Lite­ra­tur aus dem gesam­ten mar­xis­ti­schen wie mar­xi­sie­ren­den Spek­trum (und auch dar­über hin­aus), die die ato­mis­ti­schen und mecha­nis­ti­schen Ten­den­zen kri­ti­siert, die die bür­ger­li­che Wis­sen­schaft his­to­risch geprägt haben. Nichts­des­to­trotz grei­fen die Herr­schen­den – oder genau­er gesagt ihre ideo­lo­gi­schen Hand­lan­ger – in die­ser Ära der Auf­lö­sung des Kapi­ta­lis­mus wie in der faschis­ti­schen Ära wütend auf jede ein­zel­ne Erkennt­nis aus dem mar­xis­ti­schen Lager zurück und ver­dre­hen sie zu einer reak­tio­nä­ren, vul­gä­ren, faschis­to­iden Stüt­ze für ihr eige­nes reak­tio­nä­res Pro­gramm. Vor allem in den letz­ten drei Jah­ren haben wir erlebt, wie die von der herr­schen­den Klas­se kon­trol­lier­ten pseu­do­lin­ken Orga­ni­sa­tio­nen – zum Bei­spiel Ver­so, Jaco­bin, Hay­mar­ket, Nova­ra – eine end­lo­se Flut von pseu­domar­xis­ti­scher Kri­tik am so genann­ten »kapi­ta­lis­ti­schen Gesund­heits­we­sen« oder der »kapi­ta­lis­ti­schen Medi­zin« ver­öf­fent­licht haben, die, ähn­lich wie der tra­di­tio­nel­le Faschis­mus, den »Indi­vi­dua­lis­mus« oder »Libe­ra­lis­mus« vom Stand­punkt eines reak­tio­nä­ren, auf­klä­rungs­feind­li­chen, anti­de­mo­kra­ti­schen Pseu­do­kol­lek­ti­vis­mus aus angreift.

Bevor wir uns direkt der Kri­tik an der Viro­lo­gie selbst zuwen­den, die in den vor­an­ge­gan­ge­nen Abschnit­ten hof­fent­lich die Bereit­schaft rigo­ro­ser Mate­ria­lis­ten zur ernst­haf­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit ihr geweckt hat, zitie­ren wir aus­führ­lich eine Pas­sa­ge aus Richard Lewon­tins Vor­le­sungs­rei­he »Bio­lo­gie als Ideo­lo­gie«. Lewon­tin selbst ist nie weit genug gegan­gen und hat erkannt, wie radi­kal feh­ler­haft die Vak­zi­no­lo­gie oder die Viro­lo­gie sind. Nichts­des­to­trotz ist sein Kom­men­tar bei­spiel­haft dafür, wie ein seriö­ser mar­xis­ti­scher Ansatz aus­sieht. Dar­über hin­aus ent­larvt er die Betrü­ge­rei­en der Platz­hir­sche des MAIMS-Kom­ple­xes, die sich heu­te als Mar­xis­ten aus­zu­ge­ben ver­su­chen, auf gan­zer Linie:

Man kann nicht an Tuber­ku­lo­se erkran­ken, wenn man kei­nen Tuber­kel­ba­zil­lus in sich trägt. Eben­so gibt es ein­deu­ti­ge Bewei­se dafür, dass man nicht an Meso­the­li­om erkran­ken kann, wenn man nicht Asbest oder ver­wand­te Stof­fe zu sich genom­men hat. Das ist jedoch nicht das­sel­be wie zu sagen, dass die Ursa­che der Tuber­ku­lo­se der Tuber­kel­ba­zil­lus und die Ursa­che des Meso­the­li­oms der Asbest ist. Wel­che Fol­gen hat die­se Denk­wei­se für unse­re Gesund­heit? Ange­nom­men wir stel­len fest, dass Tuber­ku­lo­se eine Krank­heit war, die in den Aus­beu­ter­be­trie­ben und elen­den Fabri­ken des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts sehr häu­fig auf­trat, wäh­rend die Tuber­ku­lo­se­ra­ten bei der Land­be­völ­ke­rung und in der Ober­schicht viel nied­ri­ger waren. Dann könn­ten wir mit Recht behaup­ten, dass die Ursa­che der Tuber­ku­lo­se der unre­gu­lier­te Indus­trie­ka­pi­ta­lis­mus ist. Und wenn wir die­ses Sys­tem der sozia­len Orga­ni­sa­ti­on abschaf­fen wür­den, bräuch­ten wir uns kei­ne Sor­gen um den Tuber­kel­ba­zil­lus zu machen. Wenn wir uns die Geschich­te von Gesund­heit und Krank­heit im moder­nen Euro­pa anse­hen, macht die­se Erklä­rung min­des­tens genau­so viel Sinn wie die Schuld­zu­wei­sung an das arme Bakterium.

Was sind die Bewei­se für die Vor­tei­le der moder­nen wis­sen­schaft­li­chen Medi­zin? Sicher­lich leben wir sehr viel län­ger als unse­re Vor­fah­ren. Im Jahr 1890 betrug die Lebens­er­war­tung eines wei­ßen Kin­des bei der Geburt in Nord­ame­ri­ka nur 45 Jah­re, wäh­rend die Lebens­er­war­tung heu­te bei 75 Jah­ren liegt, aber das liegt nicht dar­an, dass die moder­ne Medi­zin das Leben alter und kran­ker Men­schen ver­län­gert hat. Ein sehr gro­ßer Teil der Ver­än­de­rung der durch­schnitt­li­chen Lebens­er­war­tung ist auf einen enor­men Rück­gang der Kin­der­sterb­lich­keit zurück­zu­füh­ren. Vor der Jahr­hun­dert­wen­de und vor allem zu Beginn des 19. Jahr­hun­derts war die Wahr­schein­lich­keit groß, dass ein Kind nie ein Jahr alt wur­de – 1860 lag die Kin­der­sterb­lich­keits­ra­te in den USA bei 13 Pro­zent, so dass die durch­schnitt­li­che Lebens­er­war­tung der Gesamt­be­völ­ke­rung durch die­sen frü­hen Tod erheb­lich ver­rin­gert wur­de. Die Grab­stei­ne von Men­schen, die in der Mit­te des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts star­ben, zei­gen eine bemer­kens­wer­te Anzahl von Todes­fäl­len im hohen Alter. In der Tat hat die wis­sen­schaft­li­che Medi­zin nur wenig dazu bei­getra­gen, dass Men­schen, die ihre Rei­fe bereits erreicht hat­ten, noch län­ger leb­ten. In den letz­ten 50 Jah­ren hat sich die Lebens­er­war­tung eines Men­schen, der bereits 60 Jah­re alt ist, nur um etwa vier Mona­te erhöht.

Wie wir alle wis­sen, leben Frau­en im moder­nen Euro­pa län­ger als Män­ner, aber das war frü­her nicht so. Vor der Jahr­hun­dert­wen­de star­ben Frau­en frü­her als Män­ner. Eine gän­gi­ge Erklä­rung der wis­sen­schaft­li­chen Medi­zin lau­tet, dass eine der häu­figs­ten Todes­ur­sa­chen bei Frau­en in der Zeit vor der moder­nen Medi­zin das Kind­bett­fie­ber war. Nach die­ser Auf­fas­sung haben die moder­ne anti­sep­ti­sche Medi­zin und die Kran­ken­haus­pra­xis jün­ge­ren Frau­en wäh­rend ihrer gebär­fä­hi­gen Jah­re das Leben geret­tet. Ein Blick auf die Sta­tis­ti­ken zeigt jedoch, dass das Kind­bett­fie­ber im 19. Jahr­hun­dert nur eine unbe­deu­ten­de Todes­ur­sa­che war, selbst bei Frau­en im gebär­fä­hi­gen Alter​.Es war sicher­lich nicht die Ursa­che für die Über­sterb­lich­keit von Frau­en. Fast die gesam­te Über­sterb­lich­keit war eine Fol­ge der Tuber­ku­lo­se und als die Tuber­ku­lo­se auf­hör­te eine der Haupt­to­des­ur­sa­chen zu sein, war auch die Lebens­er­war­tung der Frau­en nicht mehr kür­zer als die der Män­ner. Eine der häu­figs­ten Todes­ur­sa­chen bei Klein­kin­dern waren Ver­brü­hun­gen und Ver­bren­nun­gen, vor allem bei jun­gen Mäd­chen, denn die­se ver­brach­ten natür­lich sehr viel Zeit unter sehr gefähr­li­chen Bedin­gun­gen am offe­nen Küchen­feu­er. Ihre jun­gen Brü­der ver­brach­ten viel Zeit außer­halb des Haus­halts, in Werk­stät­ten, die zwar nicht die güns­tigs­ten Arbeits­be­din­gun­gen boten, aber weni­ger gefähr­lich waren als der Familienherd.

Keh­ren wir also zur Tuber­ku­lo­se und den ande­ren Infek­ti­ons­krank­hei­ten zurück, die im neun­zehn­ten und zu Beginn des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts so töd­lich waren. Eine Unter­su­chung der Todes­ur­sa­chen, die erst­mals in den 1830er Jah­ren in Groß­bri­tan­ni­en und etwas spä­ter in Nord­ame­ri­ka sys­te­ma­tisch erfasst wur­den, zeigt, dass die meis­ten Men­schen in der Tat an Infek­ti­ons­krank­hei­ten und ins­be­son­de­re an Atem­wegs­er­kran­kun­gen star­ben. Sie star­ben an Tuber­ku­lo­se, Diph­the­rie, Bron­chi­tis, Lun­gen­ent­zün­dung. Vor allem Kin­der star­ben an Masern und dem ewi­gen Kil­ler, den Pocken. Im Lau­fe des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts ging die Zahl der Todes­fäl­le durch all die­se Krank­hei­ten kon­ti­nu­ier­lich zurück. Bei den Pocken wur­de ein medi­zi­ni­scher Fort­schritt erzielt, den die moder­ne wis­sen­schaft­li­che Medi­zin jedoch kaum für sich bean­spru­chen kann, da der Pocken­impf­stoff im 18. Jahr­hun­dert ent­deckt wur­de und bereits zu Beginn des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts recht weit ver­brei­tet war. Die Sterb­lich­keits­ra­te bei den wich­tigs­ten Todes­ur­sa­chen wie Bron­chi­tis, Lun­gen­ent­zün­dung und Tuber­ku­lo­se ging im Lau­fe des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts rela­tiv regel­mä­ßig zurück, ohne dass es dafür eine offen­sicht­li­che Ursa­che gab. Nach­dem Robert Koch 1876 die Keim­theo­rie der Krank­hei­ten ver­kün­det hat­te, gab es kei­ne erkenn­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf die Sterb­lich­keits­ra­te. Die Sterb­lich­keits­ra­te bei die­sen Infek­ti­ons­krank­hei­ten ging ein­fach wei­ter zurück, als ob Koch nie gelebt hät­te. Als zu Beginn die­ses Jahr­hun­derts die che­mi­sche The­ra­pie für Tuber­ku­lo­se ein­ge­führt wur­de, war die Sterb­lich­keits­ra­te bei die­ser Krank­heit bereits um mehr als 90 Pro­zent zurückgegangen.

Einer der auf­schluss­reichs­ten Fäl­le sind die Masern. Heut­zu­ta­ge erkran­ken kana­di­sche und ame­ri­ka­ni­sche Kin­der nur noch sel­ten an Masern, weil sie dage­gen geimpft sind, aber vor einer Gene­ra­ti­on hat­te jedes Schul­kind Masern und den­noch waren Todes­fäl­le durch Masern extrem sel­ten. Im 19. Jahr­hun­dert waren die Masern die häu­figs­te Todes­ur­sa­che bei Klein­kin­dern. In vie­len afri­ka­ni­schen Län­dern sind sie auch heu­te noch die häu­figs­te Todes­ur­sa­che bei Kin­dern. Masern sind eine Krank­heit, an der frü­her jeder erkrank­te, für die es kei­ne Hei­lung oder medi­zi­ni­sche Behand­lung gibt und die für Kin­der in fort­ge­schrit­te­nen Län­dern ein­fach nicht mehr töd­lich ist.

Der all­mäh­li­che Rück­gang der Sterb­lich­keits­ra­te war nicht etwa eine Fol­ge moder­ner sani­tä­rer Ein­rich­tun­gen, denn die Krank­hei­ten, die im 19. Jahr­hun­dert die meis­ten Todes­op­fer for­der­ten, waren Atem­wegs­er­kran­kun­gen und wur­den nicht durch Was­ser über­tra­gen. Es ist unklar, ob die ein­fa­che Über­fül­lung der Städ­te viel mit die­sem Pro­zess zu tun hat­te, da eini­ge Tei­le unse­rer Städ­te noch genau­so über­füllt sind wie in den 1850er Jah­ren. Soweit wir wis­sen, ist der Rück­gang der Sterb­lich­keits­ra­ten bei den Infek­ti­ons­krank­hei­ten des 19. Jahr­hun­derts eine Fol­ge der all­ge­mei­nen Ver­bes­se­rung der Ernäh­rung und steht im Zusam­men­hang mit einem Anstieg der Real­löh­ne. In Län­dern wie dem heu­ti­gen Bra­si­li­en steigt und fällt die Kin­der­sterb­lich­keit mit der Sen­kung und Erhö­hung des Min­dest­lohns. Die immense Ver­bes­se­rung der Ernäh­rung erklärt auch den Rück­gang der höhe­ren Tuber­ku­lo­se­ra­te bei Frau­en im Ver­gleich zu Män­nern. Im neun­zehn­ten Jahr­hun­dert und in Groß­bri­tan­ni­en sogar bis weit ins zwan­zigs­te Jahr­hun­dert hin­ein waren arbei­ten­de Män­ner weit­aus bes­ser ernährt als an das Haus gebun­de­ne Frau­en. Wenn sich eine städ­ti­sche Arbei­ter­fa­mi­lie in Groß­bri­tan­ni­en eine Por­ti­on Fleisch für den Tisch leis­ten konn­te, wur­de es oft für den Mann auf­ge­spart. Es gab also kom­ple­xe sozia­le Ver­än­de­run­gen, die zu einem Anstieg des rea­len Ein­kom­mens der gro­ßen Mas­se der Men­schen führ­ten. Die­se Ver­än­de­run­gen spie­geln sich zum Teil in ihrer weit­aus bes­se­ren Ernäh­rung wider und sind die eigent­li­che Grund­la­ge für unse­re höhe­re Lebens­er­war­tung und die gerin­ge­re Sterb­lich­keits­ra­te durch Infek­ti­ons­krank­hei­ten. Man kann zwar sagen, dass der Tuber­kel­ba­zil­lus die Tuber­ku­lo­se ver­ur­sa­che, aber wir kom­men der Wahr­heit viel näher, wenn wir sagen, dass die Tuber­ku­lo­se durch die Bedin­gun­gen des unre­gu­lier­ten Wett­be­werbs­ka­pi­ta­lis­mus des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts ver­ur­sacht wur­de, der nicht durch die For­de­run­gen der Gewerk­schaf­ten und des Staa­tes regu­liert wur­de. Sozia­le Ursa­chen gehö­ren jedoch nicht in den Bereich der bio­lo­gi­schen Wis­sen­schaft, so dass Medi­zin­stu­den­ten wei­ter­hin gelehrt wird, dass die Ursa­che der Tuber­ku­lo­se ein Bazil­lus sei.2

Wie in den vor­an­ge­gan­ge­nen Abschnit­ten erör­tert, hat die herr­schen­de Kapi­ta­lis­ten­klas­se aus offen­sicht­li­chen mate­ri­el­len und ideo­lo­gi­schen Grün­den die Keim­theo­rie als Stan­dard- und oft aus­schließ­li­che Erklä­rung für Krank­hei­ten bevor­zugt. Sie passt in ihr rein wettbewerbsorientiertes/​antagonistisches Evo­lu­ti­ons­mo­dell, das Sym­bio­se oder Koope­ra­ti­on sys­te­ma­tisch unter­schätzt. Sie unter­stützt ihre kru­de, mecha­nis­ti­sche, ato­mis­ti­sche, undia­lek­ti­sche Kern­on­to­lo­gie. Sie unter­mau­ert ihren DNA-Fetisch und recht­fer­tigt Euge­nik und Ras­sis­mus. Sie ver­schlei­ert Umwelt­schä­den durch alle For­men der Ver­schmut­zung, von der che­mi­schen bis zur elek­tri­schen und schiebt die Schuld auf den Ein­zel­nen, weil er sich nicht ange­mes­sen schützt oder medi­zi­nisch ver­sorgt. Ver­bun­den mit der Fan­ta­sie von »magi­schen Wun­der­mit­teln« bil­det sie die Grund­la­ge für die Kern­for­mel der moder­nen Bio­me­di­zin: »Eine Krank­heit, eine Ursa­che, ein Heil­mit­tel« [one dise­a­se, one cau­se, one cure].3 Rocke­fel­ler allein hat die Ver­an­ke­rung die­ser For­mel mas­siv vor­an­ge­trie­ben, was die Explo­si­on einer hoch­pro­fi­ta­blen phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie ermög­lich­te, die in erheb­li­chem Maße auf erd­öl­ba­sier­ten Pro­duk­ten basiert. In der Tat leg­te Rocke­fel­ler mit die­sem Pro­gramm die Grund­la­gen des moder­nen MAIMS-Kom­ple­xes – in Anleh­nung an sei­nen Vater, einen ech­ten, gut­gläu­bi­gen Schlan­gen­öl­ver­käu­fer4 -, ver­dräng­te ande­re For­men der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung und führ­te in der gesam­ten west­li­chen Medi­zin eine tief grei­fen­de Hier­ar­chie und Dis­zi­plin ein, die letzt­lich den schat­ten­haf­ten Kar­tell­or­ga­ni­sa­tio­nen von ihm und sei­ner Cli­que unter­stellt wur­de.5 Auch Infek­ti­ons­krank­hei­ten, ob real oder ein­ge­bil­det, haben sich als immer­wäh­ren­der Grund für die Über­wa­chung, Abson­de­rung und Kon­trol­le der Bevöl­ke­rungs­be­we­gun­gen erwie­sen. Das moder­ne inter­na­tio­na­le Pass­sys­tem bei­spiels­wei­se wur­de im Ers­ten Welt­krieg aus­drück­lich als vor­über­ge­hen­de Maß­nah­me ein­ge­führt, zusam­men mit vie­len Zusi­che­run­gen, dass es nach dem Krieg umge­hend abge­schafft wer­den wür­de. Die so genann­te »Spa­ni­sche Grip­pe« spiel­te jedoch eine Schlüs­sel­rol­le bei der Recht­fer­ti­gung sei­ner Auf­recht­erhal­tung und schließ­lich sei­ner dau­er­haf­ten Ein­füh­rung.6 Die herr­schen­de Klas­se möch­te offen­sicht­lich das­sel­be mit Impf­päs­sen erreichen.

Wie die obi­ge Pas­sa­ge von Lewon­tin zu ver­ste­hen lehrt, gibt es jedoch einen tie­fe­ren Grund, war­um Infek­tio­nen im All­ge­mei­nen und die Viro­lo­gie im Beson­de­ren zen­tra­le Pfei­ler der moder­nen Ideo­lo­gie der herr­schen­den Klas­se sind: Sie ver­schlei­ern nicht nur die Natur und die Ursa­che der Schä­den, die die kapi­ta­lis­ti­schen Bedin­gun­gen der Bevöl­ke­rung auf­er­le­gen, son­dern, was eben­so wich­tig ist, sie ver­schlei­ern auch die Natur und die Ursa­che der Vor­tei­le, die die Arbei­ter trotz und durch ihren Kampf mit den Kapi­ta­lis­ten für sich selbst errun­gen haben. Das heißt, die Ver­bes­se­run­gen der mensch­li­chen Gesund­heit, die in Wirk­lich­keit auf die ver­bes­ser­ten Ernährungs‑, Arbeits- und Lebens­be­din­gun­gen usw. zurück­zu­füh­ren sind, die die Arbei­ter für sich selbst errun­gen haben, wer­den von der Viro­lo­gie ideo­lo­gisch zu Geschen­ken ver­klärt, die die kapi­ta­lis­ti­sche Wis­sen­schaft den Arbei­tern der Welt kos­ten­los über­reicht hat. Wie wir wei­ter unten zei­gen wer­den, gibt es kaum Bewei­se für den Nut­zen von Impf­stof­fen, die einer Über­prü­fung stand­hal­ten. Dage­gen sehr über­zeu­gen­de Bewei­se für ihre Schäd­lich­keit. Wir ver­fü­gen über sehr gute Daten, die zei­gen, dass die Raten schwe­rer Erkran­kun­gen und Todes­fäl­le bei allen schwe­ren Krank­hei­ten, vor denen wir angeb­lich durch Impf­stof­fe geret­tet wur­den, sich einer ver­nach­läs­sig­ba­ren Grö­ßen­ord­nung näher­ten und sich in einem kla­ren, gut eta­blier­ten Abwärts­trend befan­den, bevor die ret­ten­den Impf­stof­fe ein­ge­führt wur­den. Im Jahr 1971 ver­kün­de­te Edward H. Kass (damals Chef­re­dak­teur des Jour­nal of Infec­tious Dise­a­ses und Prä­si­dent der Infec­tious Dise­a­ses Socie­ty of Ame­ri­ca) auf der gemein­sa­men Tagung der Infec­tious Dise­a­ses Socie­ty of Ame­ri­ca und der Tenth Inter­sci­ence Con­fe­rence on Anti­mi­cro­bi­al Agents and Che­mo­the­ra­py folgendes:

Wir hat­ten eini­ge Halb­wahr­hei­ten akzep­tiert und auf­ge­hört nach den gan­zen Wahr­hei­ten zu suchen. Die wich­tigs­ten Halb­wahr­hei­ten waren, dass die medi­zi­ni­sche For­schung die gro­ßen Kil­ler der Ver­gan­gen­heit – Tuber­ku­lo­se, Diph­the­rie, Lun­gen­ent­zün­dung, Wochen­bett-Sep­sis usw. – aus­ge­rot­tet hat­te – und dass die medi­zi­ni­sche For­schung und unser über­le­ge­nes medi­zi­ni­sches Ver­sor­gungs­sys­tem wich­ti­ge Fak­to­ren für die Ver­län­ge­rung der Lebens­er­war­tung sei­en. Die Daten über die Todes­fäl­le durch Tuber­ku­lo­se zei­gen, dass die Sterb­lich­keits­ra­te durch die­se Krank­heit seit Mit­te des 19. Jahr­hun­derts ste­tig zurück­ge­gan­gen ist und in den letz­ten 100 Jah­ren [bis 1970] fast line­ar wei­ter abge­nom­men hat. Wäh­rend der Krie­ge und unter bestimm­ten ungüns­ti­gen ört­li­chen Bedin­gun­gen kam es zu einem Anstieg der Tuber­ku­lo­se­ra­ten. Die Armen und Zusam­men­ge­dräng­ten hat­ten im Krieg und im Frie­den immer das Nach­se­hen, aber der Gesamt­rück­gang der Tuber­ku­lo­se­to­des­fäl­le wur­de durch die Ent­de­ckung des Tuber­ku­lo­se­ba­zil­lus, die Ein­füh­rung des Tuber­ku­lin-Tests, das Auf­kom­men der BCG-Imp­fung, die weit ver­brei­te­te Anwen­dung von Mas­sen­scree­nings, die inten­si­ven Anti-Tuber­ku­lo­se-Kam­pa­gnen oder die Ent­de­ckung von Strep­to­my­cin nicht mess­bar ver­än­dert. Es ist wich­tig, dass die­ser Punkt in sei­ner Gesamt­heit ver­stan­den wird. Die­ser Punkt wur­de bereits vor Jah­ren von Wade Hamp­tom Frost und in jün­ge­rer Zeit von René Dubos ange­spro­chen und im Lau­fe der Jah­re von vie­len Beob­ach­tern des öffent­li­chen Gesund­heits­we­sens immer wie­der betont. Ähn­li­che Trends bei der Sterb­lich­keit wur­den für Diph­the­rie, Schar­lach, rheu­ma­ti­sches Fie­ber, Keuch­hus­ten, Masern und vie­le ande­re Krank­hei­ten fest­ge­stellt.7

Kass’ iko­no­klas­ti­sches Argu­ment wur­de mit einer Rei­he von ein­drucks­vol­len Gra­fi­ken unter­mau­ert, auf die wir wei­ter unten noch näher ein­ge­hen wer­den. Als Bei­spiel sei hier nur die Gra­fik zur Masern­s­terb­lich­keit bei Kin­dern in Eng­land und Wales ange­führt8:

Was die tat­säch­li­chen Daten und Bewei­se nahe­le­gen und was trotz aller Bemü­hun­gen, sie zu unter­drü­cken und zu zen­sie­ren, in der Tat recht ein­fach zu erken­nen ist, ist, dass die Ver­bes­se­run­gen der mensch­li­chen Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens, die der moder­nen medi­zi­ni­schen Wis­sen­schaft und ins­be­son­de­re der Viro­lo­gie zuge­schrie­ben wer­den, in viel stär­ke­rem Maße den poli­ti­schen Erfol­gen der glo­ba­len Arbei­ter­klas­sen in Form des revo­lu­tio­nä­ren Kom­mu­nis­mus und der Sozi­al­de­mo­kra­tie zu ver­dan­ken sind. Das gilt natür­lich auch für die ech­ten wis­sen­schaft­li­chen Errun­gen­schaf­ten, von denen die meis­ten ohne eine all­ge­mei­ne Bil­dung und ein erwei­ter­tes Wahl­recht der Bevöl­ke­rung nicht mög­lich gewe­sen wären.

Inso­fern ist es schwie­rig, die­se The­men iso­liert zu behan­deln. Die vor­lie­gen­de Arbeit kann unmög­lich eine sys­te­ma­ti­sche Dar­stel­lung der Geschich­te von Wis­sen­schaft und Klas­sen­kampf im kapi­ta­lis­ti­schen Zeit­al­ter bie­ten. In mei­nem Auf­satz »Impe­ria­lis­mus heu­te ist Ver­schwö­rungs­pra­xis« fin­det sich eine sehr sche­ma­ti­sche Dar­stel­lung der wich­tigs­ten Kon­tu­ren und Ten­den­zen des glo­ba­len Klas­sen­kamp­fes im ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert. Dort erklä­ren wir auch, war­um genau die Peri­ode, in der wir eine Ver­schie­bung der ideo­lo­gisch-poli­ti­schen Rol­le der Viro­lo­gie sehen – näm­lich bei der AIDS-/HIV-Ope­ra­ti­on – mit der Nie­der­la­ge des revo­lu­tio­nä­ren Kom­mu­nis­mus und der dar­aus fol­gen­den Red­un­danz des sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Kom­pro­mis­ses sowie mit der Ein­lei­tung eines direk­te­ren reak­tio­nä­ren Pro­gramms der Ent­mensch­li­chung, der Segre­ga­ti­on, der Dys­ge­nik und der Ent­völ­ke­rung zusammenfällt.

Um all das zu erklä­ren, müs­sen wir jedoch zunächst ein für alle­mal die Fäul­nis im Kern der Viro­lo­gie ent­lar­ven, um zu zei­gen, dass sie im Grun­de ein pseu­do­wis­sen­schaft­li­ches Gedan­ken­ge­bäu­de ist. In ihrem Kern greift sie die ideo­lo­gi­schen Feti­sche auf, die die herr­schen­de Klas­se zur Keim­theo­rie hin­ge­zo­gen haben. Sie erhebt sie auf ein fana­ti­sches Niveau, wie es die Nazi-»Rassenwissenschaft« mit der bereits gro­tes­ken »Ras­sen­wis­sen­schaft« tat, die den respek­ta­blen Kon­sens des impe­ria­lis­ti­schen kapi­ta­lis­ti­schen Wes­tens dar­stell­te. Dazu müs­sen wir natür­lich fra­gen, war­um die Men­schen über­haupt an die Viro­lo­gie glau­ben. Die Ant­wort lau­tet ganz grob unge­fähr so: Sie funktioniert.

Abge­se­hen von der beträcht­li­chen Anzahl wis­sen­schaft­li­cher Inter­ven­tio­nen, The­ra­pien und so wei­ter, die trotz fal­scher Theo­rien funk­tio­niert haben, kön­nen wir den­noch sehr deut­lich zei­gen, dass es, abge­se­hen von ihren eige­nen betrü­ge­ri­schen Begrif­fen, nur sehr weni­ge über­zeu­gen­de Bewei­se dafür gibt, dass die Viro­lo­gie über­haupt »funk­tio­niert« inso­fern, dass sie zur mensch­li­chen Gesund­heit oder zum Wohl­be­fin­den bei­trägt. Nur weni­ge haben mehr als ein lau­war­mes Ver­trau­en in die bes­ten ver­meint­li­chen »Viro­sta­ti­ka« und vie­le, wenn nicht sogar die meis­ten Viro­sta­ti­ka, die über­haupt von Nut­zen sind, wur­den durch Zufall oder Ver­such und Irr­tum ent­deckt – das heißt, es han­delt sich um Pro­duk­te, die ent­deckt (oder behaup­tet) wur­den, um die Sym­pto­me einer ver­meint­li­chen Virus­er­kran­kung zu lin­dern, wobei ein anti­vi­ra­ler Wirk­me­cha­nis­mus post fes­tum behaup­tet (»ent­deckt«) wur­de. Aber das wür­de den Rah­men die­ses Bei­trags spren­gen. Nie­mand beruft sich auf Viro­sta­ti­ka, um die Viro­lo­gie zu ver­tei­di­gen: man beruft sich auf Impfstoffe.

Es ist kein Zufall, dass Impf­stof­fe den treu­en Anhän­gern des MAIMS-Kom­ple­xes das hys­te­rischs­te, schrills­te, wütends­te Geheul ent­lockt – obwohl die­se Tat­sa­che viel­leicht inzwi­schen zumin­dest für eini­ge, die begin­nen ihre Augen zu öff­nen, bedeut­sam und auf­schluss­reich erschei­nen wird. Ver­un­glimp­fen alle Orga­ne der herr­schen­den Klas­se gemein­sam end­los Impf­kri­ti­ker, weil die­se so gefähr­lich für die Bevöl­ke­rung sind oder weil sie für die herr­schen­de Klas­se selbst gefähr­lich sind? Was ist wirk­lich wahr­schein­li­cher? Und wenn Sie Impf­kri­ti­ker ver­ach­ten oder ver­ach­tet haben (wie auch der Autor die­ser Zei­len per­sön­lich geste­hen muss!), dann soll­ten Sie ernst­haft dar­über nach­den­ken, ob die­se Ver­ach­tung ratio­nal in Ihren eige­nen Über­le­gun­gen und Erfah­run­gen begrün­det ist – oder ob sie mit Hil­fe des beträcht­li­chen Mar­ke­ting­bud­gets, von dem in Teil 2 die Rede war, kon­di­tio­niert, her­vor­ge­ru­fen und kul­ti­viert wur­de (das selbst nur einen Bruch­teil des Gel­des aus­macht, das in die För­de­rung von Impf­stof­fen, Viro­lo­gie und infek­ti­ons­ba­sier­ten »Maß­nah­men der öffent­li­chen Gesund­heit« fließt. Erin­nern wir uns an die zen­tra­le Rol­le, die staat­li­che Gesund­heits­be­hör­den, Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und Geheim­diens­te in die­sem Pro­zess inzwi­schen spie­len. Es ist in der Tat ziem­lich auf­fäl­lig, dass die Böse­wich­te der Impf­be­für­wor­ter die glei­chen alten reak­tio­nä­ren Fan­ta­sien der Rech­ten im All­ge­mei­nen sind: Frau­en, die zu viel mit­ein­an­der reden, vor allem über ihre eige­ne Gesund­heit und das Wohl­erge­hen ihrer Kin­der (»Soc­cer Moms in Face­book-Grup­pen«); Migran­ten (pest­ver­seuch­te, rück­stän­di­ge, aber­gläu­bi­sche Krank­heits­über­trä­ger); und in der Tat alle eth­no-reli­giö­sen Min­der­hei­ten. In Ame­ri­ka sind Schwar­ze und Juden beson­ders im Visier; in der Tat ist der gera­de­zu hit­le­ri­sche Ton, den kos­mo­po­li­ti­sche, auf­ge­klär­te New Yor­ker Libe­ra­le anschla­gen, wenn das The­ma der unge­impf­ten chas­si­di­schen Juden auf­taucht, kaum zu glauben.

Die Domi­nanz reak­tio­nä­rer und rück­wärts­ge­wand­ter Ideen im kapi­ta­lis­ti­schen, impe­ria­lis­ti­schen Kern soll­te uns aller­dings nicht son­der­lich über­ra­schen. Wie Levins beob­ach­tet hat, waren die USA im 19. und 20. Jahr­hun­dert die Welt­bas­ti­on der ras­sis­ti­schen Pseu­do­wis­sen­schaft. Sie waren das Zen­trum der Euge­nik-Publi­ka­tio­nen und ‑Vor­le­sun­gen und ver­füg­ten bis in die 1970er Jah­re über Ste­ri­li­sa­ti­ons­ge­set­ze, auch für Defek­te wie die­je­ni­gen, die seit drei Gene­ra­tio­nen arm sind oder die­je­ni­gen, die als »pro­mis­kui­tiv« gel­ten. »Bis vor rela­tiv kur­zer Zeit wur­de es als legi­tim ange­se­hen die wei­ße Ras­se durch die Ste­ri­li­sa­ti­on defek­ter Men­schen zu ver­bes­sern«, stellt er fest und: »All dies wur­de von Wis­sen­schaft­lern durch­ge­führt, die gut aus­ge­bil­det waren und Eli­te­uni­ver­si­tä­ten besuch­ten […].«9 Wie Engel­brecht und Köhn­lein her­vor­he­ben, wur­de 1949 der Nobel­preis für Medi­zin an Egas Moniz für die Lobo­to­mie ver­lie­hen, obwohl es kei­nen Beweis für Sicher­heit oder Wirk­sam­keit gab. Die Zahl der Lobo­to­mien stieg in den USA von 100 im Jahr 1946 auf 5000 im Jahr 1950. Im Gegen­satz dazu ver­bo­ten die Sowjets 1950 die Lobo­to­mie mit der Begrün­dung, sie sei »mit den Grund­sät­zen der Mensch­lich­keit unver­ein­bar« und die Nobel­stif­tung ver­tei­dig­te ihn ein hal­bes Jahr­hun­dert lang.10 Oder betrach­ten Sie den fol­gen­den Fall, der auch von Engel­brecht et. al. zitiert wird:

1979 emp­fahl der kali­for­ni­sche Psych­ia­ter H. Brown die Psy­cho­ch­ir­ur­gie für die Reha­bi­li­ta­ti­on von jugend­li­chen Straf­tä­tern. Browns Vor­schlä­ge wur­den in der »Lon­don Times« und der »Washing­ton Post« erör­tert, wobei er dar­auf hin­wies, dass die­se Art der Reha­bi­li­ta­ti­on mit nur 6.000 Dol­lar weit­aus kos­ten­güns­ti­ger sei als eine lebens­lan­ge Ver­wah­rung, die rund 100.000 Dol­lar kos­te.11

Man kann nicht umhin, sich hier an die ähn­lich »logi­schen« Argu­men­te der »Ethi­ker« und »Phi­lo­so­phen« zu erin­nern, die in den letz­ten zwei Jah­ren die Impf­pflicht ver­tei­digt haben – denn das wäre freund­li­cher als die noch unheil­vol­le­ren Din­ge, die sie uns antun könn­ten! Des­halb sei­en die Leser noch ein­mal auf­ge­for­dert begriff­li­chen Scheu­klap­pen zu über­win­den, vor allem die Pla­ge des Szi­en­tis­mus, die es so vie­len schwer macht, den wah­ren Cha­rak­ter sol­cher Phä­no­me­ne zu begrei­fen. Es gibt kei­nen his­to­risch-mate­ria­lis­ti­schen Grund für die Annah­me, dass sich die Bedin­gun­gen für die Wis­sen­schafts­pro­duk­ti­on in der kapi­ta­lis­ti­schen Welt im 20. Jahr­hun­dert wei­ter ver­bes­sert haben. Dage­gen gibt es allen Grund zu der Annah­me, dass sich die Bedin­gun­gen für die Wis­sen­schafts­pro­duk­ti­on, ins­be­son­de­re seit der glo­ba­len Kon­ter­re­vo­lu­ti­on, erheb­lich ver­schlech­tert haben. Da die Arbei­ter­klas­se welt­weit besiegt und im Rück­zug begrif­fen ist, die Kapi­ta­lis­ten­klas­se über ihre kühns­ten Träu­me hin­aus tri­um­phiert und von prak­tisch jedem Über­bleib­sel der Sozi­al­de­mo­kra­tie befreit ist, soll­ten wir erwar­ten, dass Pseu­do­wis­sen­schaft weit ver­brei­tet, viel­leicht sogar vor­herr­schend ist. Das ist natür­lich eine schwer zu schlu­cken­de Pil­le für die­je­ni­gen, die wei­ter­hin die Fan­ta­sie einer wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­re ober­halb oder außer­halb des Klas­sen­kamp­fes pfle­gen, in der sie irgend­wie ihre Prin­zi­pi­en auf­recht­erhal­ten, »Gutes« tun und dabei sogar einen sehr schö­nen Gehalts­scheck ein­strei­chen können!

Nach­dem wir den Betrug mit den Impf­stof­fen auf­ge­zeigt haben, wer­den wir uns dem Bereich der Viro­lo­gie selbst zuwen­den. Wir wer­den zei­gen, dass ihre Grund­la­gen auf einer Kom­bi­na­ti­on von unge­recht­fer­tig­ten Annah­men beru­hen, die durch Expe­ri­men­te gestützt wer­den, die heu­te all­ge­mein als völ­lig unwis­sen­schaft­lich aner­kannt sind. Seit ihren kurio­sen Anfän­gen wur­de eine Rei­he von sekun­dä­ren und ter­tiä­ren Mes­sun­gen und Metho­den ent­wi­ckelt, die der Viro­lo­gie eine wis­sen­schaft­li­che Fas­sa­de geben und die­se gro­ben Expe­ri­men­te nicht mehr not­wen­dig machen. Aber die Annah­men, auf denen die­se fort­schritt­li­che­ren Metho­den beru­hen, wur­den auf der Grund­la­ge die­ser kru­den ers­ten Expe­ri­men­te auf­ge­stellt und sind ohne sie hin­fäl­lig. An die­ser Stel­le soll­te ein wich­ti­ger Vor­be­halt ange­bracht wer­den: Vie­le Kri­ti­ker der Viro­lo­gie repro­du­zie­ren, manch­mal sogar in par­odier­ter Form, den extre­men mecha­nis­ti­schen Posi­ti­vis­mus und Ato­mis­mus, der der Viro­lo­gie zugrun­de liegt. Selt­sa­mer­wei­se koexis­tiert dies oft auf inko­hä­ren­te und dis­so­nan­te Wei­se mit einem nai­ven (quasi-)religiösen Ganz­heits­den­ken. Wir wer­den bei­des eben­falls kri­ti­sie­ren müssen.

Wir wer­den zei­gen, dass es für vie­le so genann­te viro­lo­gi­sche Krank­hei­ten viel bes­se­re Bewei­se für kon­kur­rie­ren­de Ursa­chen gibt – und fast immer wür­den die­se Ursa­chen ein­fluss­rei­che Tei­le der herr­schen­den Klas­se schwer belas­ten. An die­ser Stel­le müs­sen wir uns auf ein eher spe­ku­la­ti­ves und zwei­fel­haf­tes Ter­rain vorwagen.Auch wird hier die Cha­rak­te­ri­sie­rung der Viro­lo­gie als »Ideo­lo­gie« kom­pli­ziert, denn wir müs­sen uns mit dem Aus­maß aus­ein­an­der­set­zen, in dem bedeu­ten­de Frak­tio­nen auf den aller­höchs­ten Ebe­nen der herr­schen­den Klas­se wis­sen müs­sen, dass die Main­stream-Viro­lo­gie falsch oder zumin­dest schwer feh­ler­haft ist. Die­se Rea­li­tät ist nur dann wirk­lich ver­ständ­lich, wenn man den ultra­kon­so­li­dier­ten Cha­rak­ter der gegen­wär­ti­gen glo­ba­len herr­schen­den Klas­se akzep­tiert, was zu vie­le Mar­xis­ten nach wie vor nur wider­wil­lig tun. Doch schon ein flüch­ti­ger Blick auf die Hand­voll Orga­ni­sa­tio­nen, die im Grun­de den gesam­ten MAIMS-Kom­plex kon­trol­lie­ren, macht eine sol­che Schluss­fol­ge­rung unvermeidlich.

Was wir nicht tun wer­den, ist eine umfas­sen­de posi­ti­ve Erklä­rung für das Phä­no­men anzu­bie­ten, das jetzt über­wie­gend durch den Rah­men der Viro­lo­gie inter­pre­tiert wird. Wir wer­den auch nicht reduk­tiv die Mög­lich­keit aus­schlie­ßen, dass nütz­li­che For­schun­gen sogar unter und inner­halb des sehr man­gel­haf­ten Rah­mens der Viro­lo­gie durch­ge­führt wor­den sind. Eine Kern­aus­sa­ge die­ses Auf­sat­zes ist, dass wir poli­tisch und erkennt­nis­theo­re­tisch ein­fach nicht in der Lage dazu sind, sol­che maß­geb­li­chen Urtei­le zu fäl­len. Eine kor­rek­te mate­ria­lis­ti­sche Her­an­ge­hens­wei­se an die Wis­sen­schaft muss natür­lich auf einer kor­rek­ten mate­ria­lis­ti­schen Ein­schät­zung unse­rer tat­säch­li­chen Posi­ti­on, unse­rer Fähig­kei­ten und unse­rer Schwä­chen beru­hen. In Teil 4 wer­den wir die­ses The­ma aus­führ­li­cher behan­deln; für den Moment genügt es, den vor­läu­fi­gen Cha­rak­ter der hier vor­ge­stell­ten Kri­tik zu betonen.

Die­je­ni­gen, die in den letz­ten zwei oder drei Jah­ren sozu­sa­gen in den Kanin­chen­bau der Impf­stoff- und letzt­lich auch der Virus­skep­sis hin­ab­ge­stie­gen sind, äußern häu­fig, dass sie vor allem von zwei Din­gen beein­druckt waren. Ers­tens, wie umfang­reich, beein­dru­ckend und rigo­ros der Bestand an bereits exis­tie­ren­den hete­ro­do­xen wis­sen­schaft­li­chen und medi­zi­ni­schen Über­le­gun­gen ist. Zwei­tens, wie red­un­dant er ist. Tau­sen­de, wahr­schein­lich Zehn­tau­sen­de von unab­hän­gi­gen For­schern, Wis­sen­schaft­lern, Ärz­ten, Hei­lern und ande­ren haben die glei­chen oder ähn­li­che Pro­zes­se durch­lau­fen, die Bewei­se für Impf­stof­fe oder Viren unter­sucht und für unzu­rei­chend befun­den. Die meis­ten haben so weit wie mög­lich ver­sucht radi­ka­le oder extre­me Schluss­fol­ge­run­gen zu ver­mei­den und haben enor­men Ein­falls­reich­tum bei dem Ver­such bewie­sen, das viro­lo­gi­sche Gesamt­kon­zept zu ret­ten und gleich­zei­tig alle gegen­tei­li­gen Daten zu berücksichtigen.

Es hat den Anschein, dass erst im Zusam­men­hang mit dem Wider­stand gegen die Coro­na-Maß­nah­men eine Bewe­gung ernst­haft an Schwung gewon­nen hat, die selbst­be­wusst genug ist den gesam­ten viro­lo­gi­schen Rah­men in Fra­ge zu stel­len. Ange­führt wird sie von Tom Cowan, Dr. Andrew Kauf­man, Mike Stone, Dr. Mark Bai­ley, Dr. Kevin Cor­bett, Dr. Ste­fan Lan­ka, Chris­ti­ne Mas­sey, den Autoren von Virus-Wahn sowie vie­len ande­ren. Dies ist kein Zufall. Vor Coro­na gab es so vie­le unzu­sam­men­hän­gen­de Inseln der Skep­sis – die meis­ten unvoll­stän­dig, par­ti­ell, vor­sich­tig, etwas blind durch die Mate­rie tas­tend. Was die herr­schen­de Klas­se durch ihr Coro­na-Pro­gramm unbe­ab­sich­tigt bewirkt hat, ist, dass sie noch nie dage­we­se­ne Ver­bin­dun­gen zwi­schen den bereits exis­tie­ren­den Skep­ti­kern geschaf­fen und eine noch nie dage­we­se­ne Anzahl von Skep­ti­kern in ihre Rei­hen geschickt hat. Mit ihrem Angriff auf den Lebens­stan­dard ihrer zuvor eini­ger­ma­ßen loya­len Arbei­ter­aris­to­kra­tie und Mit­tel­schicht haben sie eine Bevöl­ke­rung geschaf­fen, die ent­frem­det genug ist, um die­se radi­ka­len The­sen ernst­haft in Erwä­gung zu zie­hen. Kurz gesagt, die Kühn­heit der herr­schen­den Klas­se, das Coro­na-Pro­gramm vor­an­zu­trei­ben, der uner­bitt­li­che Zynis­mus und die Ver­lo­gen­heit ihrer Anwen­dung der Viro­lo­gie, wer­den das Ver­häng­nis des gesam­ten Gebil­des sein. Die all­ge­mei­nen Impf­ra­ten sind welt­weit rück­läu­fig. Die glo­ba­le Arbei­ter­klas­se wird sich des Betrugs, der gegen sie ver­brei­tet wird, jeden Tag stär­ker bewusst. Nie war die Aus­sicht auf eine wirk­lich tota­le Welt­re­vo­lu­ti­on wahr­schein­li­cher. Die­je­ni­gen, die die Geburts­hel­fer die­ses Sie­ges sein soll­ten, die Kom­mu­nis­ten, wer­den wei­ter­hin ver­sa­gen und die Mensch­heit ver­ra­ten, wenn sie in ihrer fana­ti­schen Hin­ga­be an die Mytho­lo­gie der herr­schen­den Klas­se verharren.

Viel­leicht gera­de wegen des Szi­en­tis­mus der orga­ni­sier­ten mar­xis­ti­schen Bewe­gung und der Lin­ken im wei­te­ren Sin­ne kommt ein Groß­teil der deut­lichs­ten Kri­tik an Impf­stof­fen und Viro­lo­gie aus der Mit­tel­schicht und dem Klein­bür­ger­tum. Auch dies ist natür­lich kein Zufall. Die­se Klas­se ver­fügt über mehr Mit­tel, mehr Frei­zeit und bes­se­re Mög­lich­kei­ten, sich um ihre Gesund­heit und die ihrer Kin­der zu küm­mern und sie zu beur­tei­len. In Län­dern wie Ame­ri­ka hat sie auf­grund ihrer Sied­ler­ver­gan­gen­heit ein teil­wei­se ant­ago­nis­ti­sches Ver­hält­nis zur Zen­tral­re­gie­rung, wel­ches sie zu einem inkon­se­quen­ten, aber nicht unbe­deu­ten­den bür­ger­li­chen Liber­ta­ris­mus neigt. Sie ver­fü­gen über die unab­hän­gi­gen Mit­tel, um inner­halb gewis­ser Gren­zen ihre eige­ne auto­no­me ideo­lo­gi­sche Leis­tung zu erbrin­gen und sich gegen­sei­tig zu unter­stüt­zen. Ihre reli­giö­sen Ten­den­zen kön­nen sie oft zu einer tief­grei­fen­den Skep­sis gegen­über der Wis­sen­schaft ver­an­las­sen, die zwar im All­ge­mei­nen reak­tio­när ist, aber in bestimm­ten, begrenz­ten Kon­tex­ten ech­te Ein­sich­ten ermög­li­chen kann – vor allem, wenn die Wis­sen­schaft selbst so tief­grei­fend kor­rum­piert ist.

His­to­risch gese­hen ist es wich­tig fest­zu­stel­len, dass ins­be­son­de­re der Wider­stand gegen Impf­stof­fe ein immer wie­der­keh­ren­des Anlie­gen der Arbei­ter­klas­se war und oft mit der Arbei­ter­be­we­gung ver­knüpft war. Dies wird in Dis­sol­ving Illu­si­ons (2013) von Suzan­ne Hum­phries und Roman Bystrianyk aus­führ­lich doku­men­tiert. Nichts­des­to­trotz ist die Lite­ra­tur, auf die sich die­ser Abschnitt stüt­zen muss, im Gro­ßen und Gan­zen ein­deu­tig klein­bür­ger­lich geprägt, mit all den damit ver­bun­de­nen Ein­schrän­kun­gen. Dies liegt lei­der an dem beruf­li­chen Sta­tus und der Aus­bil­dung, die impli­zit vor­aus­ge­setzt wer­den, bevor man auch nur den kleins­ten Zwei­fel an der »Wis­sen­schaft« äußern darf. Unter die­sem Vor­be­halt for­dern wir unse­re Leser jedoch auf, die vor­ge­brach­ten Argu­men­te und Bewei­se zu berück­sich­ti­gen, sie zu hin­ter­fra­gen und jede Stu­die und Behaup­tung zu über­prü­fen. Schließ­lich bit­ten wir sie, sich die oben beschrie­be­nen struk­tu­rel­len Ver­zer­run­gen der Wis­sen­schaft ins Gedächt­nis zu rufen – kurz gesagt: Wenn man zwei gleich gut kon­zi­pier­te ver­öf­fent­lich­te Stu­di­en vor sich hat, von denen die eine die Wirk­sam­keit von Impf­stof­fen belegt und die ande­re nicht, ist die letz­te­re a prio­ri wahr­schein­li­cher. Der Ein­fach­heit hal­ber wird sich die­ser Abschnitt stark an dem Werk Virus-Wahn von Tors­ten Engel­brecht, Dr. Claus Köhn­lein, Dr. Saman­tha Bai­ley und Dr. Ste­fa­no Sco­glio (3. eng­li­sche Aus­ga­be, 2021) ori­en­tie­ren. Natür­lich kann hier nur eine sehr kur­so­ri­sche Aus­wahl gege­ben wer­den. Ziel die­ses Arti­kels ist es, dass sich ande­re Mar­xis­ten mit dem brei­te­ren Kor­pus der Anti-Impf- und Anti-Viro­lo­gen-Lite­ra­tur aus­ein­an­der­set­zen, sie einer gründ­li­chen Kri­tik und Ana­ly­se unter­zie­hen und die wesent­li­chen Erkennt­nis­se in unse­ren brei­te­ren Rah­men und Kampf integrieren.

Impf­stof­fe

Impf­be­für­wor­ter beru­fen sich, wenn sie befragt oder her­aus­ge­for­dert wer­den, fast aus­nahms­los ers­tens auf Auto­ri­tät, zwei­tens auf den his­to­ri­schen Fort­schritt und drit­tens, eher wider­wil­lig, auf ver­öf­fent­lich­te Stu­di­en. Es ist viel wahr­schein­li­cher, dass sie ihren Gesprächs­part­ner als Spin­ner abtun, bevor sie über­haupt bei drei ange­kom­men sind, viel­leicht weil die Stu­di­en, die es gibt, kaum aus­rei­chen, um jeman­den zu über­zeu­gen. Hof­fent­lich haben Teil 1 zur »Wis­sen­schaft und Klas­sen­ge­sell­schaft« wie Teil 2 die­ses Arti­kels zum »Mili­tä­risch-Aka­de­misch-Indus­tri­ell-Medi­zi­nisch-Wis­sen­schaft­li­che Kom­plex« aus­ge­reicht, um fest­zu­stel­len, dass die Tat­sa­che, dass die CDC, die US-Behör­de für Lebens- und Arz­nei­mit­tel, ist die Lebens­mit­tel­über­wa­chungs- und Arz­nei­mit­tel­be­hör­de FDA, die WHO oder die Ame­ri­ka­ni­sche Aka­de­mie für Pedia­trie AAP etwas für wahr erklä­ren, ein guter Grund ist, es für wahr zu halten.

Schau­en wir uns also das über­zeu­gends­te Argu­ment der Impf­geg­ner an: unser offen­sicht­lich ver­bes­ser­tes Ver­hält­nis als Gesell­schaft – in der ers­ten Welt – zu den ver­meint­lich anste­cken­den Gei­ßeln der Ver­gan­gen­heit. Die obi­gen Zita­te von Kass und Lewon­tin haben hof­fent­lich bereits dazu bei­getra­gen, eini­ge der gän­gi­gen Vor­ur­tei­le abzu­bau­en. Wie ins­be­son­de­re Lewon­tin fest­stell­te, gibt es kei­ne erkenn­ba­re Aus­wir­kung auf Krank­hei­ten, die durch die Arti­ku­la­ti­on der Keim­theo­rie von Krank­hei­ten oder durch die Ein­füh­rung der wich­tigs­ten Impf­stof­fe her­vor­ge­ru­fen wur­de. Dies steht im kras­sen Gegen­satz zu so viel uns ein­ge­bläu­ter Pro­pa­gan­da, dass es nur mit Hil­fe von Gra­fi­ken wirk­lich erfasst wer­den kann.[12] Oben haben wir bereits gese­hen, dass der Rück­gang der Masern kei­ner­lei Anzei­chen für die Ein­füh­rung des Impf­stoffs erken­nen ließ. Um die­sen Punkt zu wie­der­ho­len, kön­nen wir uns eine moder­ne­re und detail­lier­te­re Gra­fik ansehen:

Quel­le: »Vac­ci­nes: Are They Real­ly Safe and Effec­ti­ve?«, Neil Z. Mil­ler, in: Engelbrecht/​Köhnlein, Virus-Mania, Kap. 2 (engl. Ausgabe)

Masern sind jedoch nur eine Krank­heit unter vie­len – wie sieht es mit Polio aus?

Auch Polio könn­te natür­lich ein Aus­rei­ßer sein. Betrach­ten wir eine ande­re die­ser erschre­ckend klin­gen­den, anti­quier­ten Krank­hei­ten, vor denen uns die Wis­sen­schaft bewahrt hat, wie Keuchhusten:

Wie sieht es im Ver­gleich zum DTP-Impf­stoff aus?

Diph­the­rie?

Wenn wir die Pocken gegen die Pocken­imp­fung ver­glei­chen, fin­den wir dann zwin­gen­de Bewei­se für den Nut­zen der Pocken­imp­fung im Kampf gegen die Pocken? Die­ses Dia­gramm bezieht sich auf Lei­ces­ter, einen Ort, an dem sich die Arbei­ter­klas­se vehe­ment gegen Imp­fun­gen wehrte:

Wer­fen wir einen Blick auf die Todes­fäl­le im Ver­ei­nig­ten König­reich zwi­schen 1938 und 1978 bei eini­gen der wich­tigs­ten Infektionskrankheiten:

Und Mas­sa­chu­setts:

Betrach­ten wir nun den Ver­lauf des Schar­lach­fie­bers (scar­let fever), einer bak­te­ri­el­len Krank­heit, gegen die es bis­her kei­nen Impf­stoff gibt:

Oder die inzwi­schen weit­hin als nicht anste­ckend aner­kann­te Krank­heit Skor­but (scur­vy):

Oder der »infek­tiö­se« Keuch­hus­ten (per­tus­sis) im Ver­gleich zum »nicht infek­tiö­sen« Skor­but (scur­vy) im Ver­ei­nig­ten Königreich:

Das Glei­che gilt für die Masern, eben­falls im Ver­ei­nig­ten Königreich:

Wenn wir uns die tat­säch­li­chen Mus­ter ver­meint­li­cher Infek­ti­ons­krank­hei­ten in der Neu­zeit anse­hen, erweist sich die immer wie­der­keh­ren­de Behaup­tung der Impf­geg­ner, dass es uns heu­te, nach der Ein­füh­rung von Impf­stof­fen, viel bes­ser geht als vor­her, natür­lich als wahr. Aber es gibt eben auch kei­nen Beweis für einen Zusam­men­hang zwi­schen die­sen Phä­no­me­nen. Im Gegen­teil, es ist über­deut­lich, dass der Rück­gang von Tod und Krank­heit durch etwas ande­res erklärt wer­den muss. Es gibt kei­ne his­to­ri­schen Lang­zeit­be­ob­ach­tungs­da­ten, die irgend­ei­ne Wirk­sam­keit von Impf­stof­fen belegen.

Es ist schwer zu unter­strei­chen, wie ver­nich­tend die­ser ein­fa­che, weit­hin ver­füg­ba­re his­to­ri­sche Kon­text für die Argu­men­te für Impf­stof­fe ist, weil es ein­fach kei­ne bes­se­ren Bewei­se für sie gibt. Die wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards für den Nach­weis der Unbe­denk­lich­keit oder Wirk­sam­keit von Impf­stof­fen sind ein­zig­ar­tig gering, selbst für die völ­lig unzu­rei­chen­den Stan­dards, die von den Kar­tel­len des MAIMS-Kom­ple­xes auf­ge­stellt wur­den. Kein der­zeit erhält­li­cher Impf­stoff wur­de jemals in einer ran­do­mi­sier­ten Lang­zeit­stu­die unter­sucht, um sei­ne Sicher­heit oder Wirk­sam­keit zu ermit­teln. Bei kei­nem ein­zi­gen Impf­stoff wur­de jemals nach­ge­wie­sen, dass er die Häu­fig­keit der Krank­heit, gegen die er angeb­lich schützt, tat­säch­lich ver­rin­gert. Um ihre Wirk­sam­keit nach­zu­wei­sen, müs­sen Impf­stof­fe einen ange­mes­se­nen Anti­kör­per­ti­ter nach­wei­sen, nicht aber eine direk­te Wirk­sam­keit gegen ech­te Krank­hei­ten. Dabei ist zu beach­ten, dass die meis­ten Impf­stof­fe ohne Adju­van­ti­en, das heißt Toxi­ne wie Queck­sil­ber und Form­alde­hyd, kei­ne aus­rei­chen­den Titer erzeu­gen. Es sind also nicht die angeb­lich bio­lo­gisch spe­zi­fi­schen Sub­stan­zen, son­dern die ihnen bei­gefüg­ten Ent­zün­dungs­gif­te, die zu den Ergeb­nis­sen füh­ren, die die Behaup­tun­gen über die Wirk­sam­keit in betrü­ge­ri­scher Wei­se recht­fer­ti­gen. Wie Hans Tolz­in beob­ach­te­te, »ist der erhöh­te Titer wahr­schein­lich eine Immun­re­ak­ti­on auf die zahl­rei­chen Gif­te und Che­mi­ka­li­en, die in den Imp­fun­gen ent­hal­ten sind … Bis­lang konn­ten mir weder das PEI noch das RKI, das Bun­des-Seu­chen­amt in Deutsch­land, einen wis­sen­schaft­li­chen Beweis dafür lie­fern, dass ein hoher Titer eine Garan­tie für die Abwe­sen­heit von Krank­hei­ten ist«.12

Die Art von Stu­di­en, die schlüs­sig bewei­sen wür­de, dass Impf­stof­fe sicher und wirk­sam sind – Dop­pel­blind­stu­di­en, pla­ce­bo­kon­trol­lier­te Lang­zeit­stu­di­en – wer­den schlicht­weg nie durch­ge­führt. In der Regel wird dies mit dem Argu­ment begrün­det, das im Zusam­men­hang mit den Covid-Impf­stof­fen inzwi­schen sehr geläu­fig ist, dass es unethisch wäre, den Men­schen eine sol­che lebens­ret­ten­de Medi­zin vor­zu­ent­hal­ten. Wir hof­fen, dass das Aus­maß der ver­lo­ge­nen Unlo­gik, die hier am Werk ist, lang­sam deut­lich wird. Die sehr sel­te­nen Fäl­le, in denen auch nur annä­hernd eine sol­che ange­mes­se­ne Stu­die durch­ge­führt wur­de, machen über­deut­lich, war­um dies nicht häu­fi­ger geschieht. In den 1960er Jah­ren führ­te die WHO bei­spiels­wei­se eine gro­ße Stu­die über den BCG-Impf­stoff gegen Tuber­ku­lo­se in Indi­en durch, bei der geimpf­te und unge­impf­te Grup­pen in glei­cher Wei­se ver­gli­chen wur­den. Sie fand kei­ne erhöh­te Schutz­wir­kung in der geimpf­ten Grup­pe, son­dern signi­fi­kant mehr Erkran­kun­gen und Todes­fäl­le.13 2012 ergab eine Stu­die, die einen Grip­pe­impf­stoff mit einem ech­ten Pla­ce­bo bei Kin­dern ver­glich, dass »es kei­nen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied im Risi­ko einer bestä­tig­ten sai­so­na­len Grip­p­e­infek­ti­on gab« und die Impf­stoff­grup­pe »ein höhe­res Risi­ko für aku­te Atem­wegs­er­kran­kun­gen mit nicht grip­pa­len Infek­tio­nen hat­te«.14 Eine gro­ße Meta­ana­ly­se, die von Tom Jef­fer­son von der Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on durch­ge­führt und im BMJ wie­der­holt wur­de, ergab, dass »Bewei­se aus sys­te­ma­ti­schen Über­sich­ten zei­gen, dass Tot­impf­stof­fe nur gerin­ge oder kei­ne Aus­wir­kun­gen auf die gemes­se­nen Effek­te haben«.15

Impf­stof­fe wer­den als wirk­sam ein­ge­stuft, nur weil sie in Kurz­zeit­stu­di­en die Zahl der Anti­kör­per im Blut erhö­hen, obwohl nicht bewie­sen ist, dass Anti­kör­per spe­zi­fisch sind. Zudem gibt es kei­ne Bewei­se dafür, dass das Vor­han­den­sein von Anti­kör­pern sogar mit einer gerin­ge­ren Wahr­schein­lich­keit künf­ti­ger Erkran­kun­gen kor­re­liert. Die weni­gen Lang­zeit­stu­di­en, in denen ver­sucht wird, fest­zu­stel­len, ob gegen eine bestimm­te Krank­heit geimpf­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen tat­säch­lich weni­ger an der tat­säch­li­chen Krank­heit lei­den als unge­impf­te Bevöl­ke­rungs­grup­pen, erbrin­gen in der Tat kei­nen Beweis für die Wirk­sam­keit. Aller­dings ist ihre Zahl zuge­ge­be­ner­ma­ßen viel zu gering, um dar­aus ent­schei­den­de Schlüs­se zu zie­hen. Dabei liegt die logi­sche und ratio­na­le Schluss­fol­ge­rung auf der Hand: Wenn es gute Bewei­se für die Wirk­sam­keit die­ser hoch­pro­fi­ta­blen und höchst umstrit­te­nen Pro­duk­te gäbe, wüss­ten wir davon! Die Tat­sa­che, dass die Impf­geg­ner trotz all ihrer Bemü­hun­gen nicht in der Lage sind, uns auch nur eine ein­zi­ge ihrer klas­si­schen fri­sier­ten, zusam­men­ge­bas­tel­ten Stu­di­en vor­zu­le­gen, beweist zwei­fels­frei, wie völ­lig nutz­los und gefähr­lich die­se Pro­duk­te wirk­lich sein müssen.

Was ist mit Impf­schä­den? Auch hier gilt, dass aus den glei­chen Grün­den wie oben beschrie­ben die Art von Stu­di­en, die erfor­der­lich wäre, um die Sicher­heit von Impf­stof­fen end­gül­tig zu bewei­sen, ein­fach nicht durch­ge­führt wird. Obwohl die meis­ten Impf­stof­fe so kon­zi­piert und ver­mark­tet wer­den, dass sie eine lang­fris­ti­ge (in der Regel lebens­lan­ge) Wir­kung haben, wer­den Gesund­heits- und Sicher­heits­stu­di­en nur kurz­fris­tig durch­ge­führt, oft nur über eini­ge Tage oder Wochen. Außer­dem wer­den sie nicht mit ech­ten Pla­ce­bos durch­ge­führt, son­dern mit ande­ren Impf­stof­fen, die bereits (in betrü­ge­ri­scher Absicht) für sicher erklärt wur­den. Dar­über hin­aus muss man sich vor Augen hal­ten, dass selbst die­se Kurz­zeit­stu­di­en unter Bedin­gun­gen durch­ge­führt wer­den, die nach Jacob Stre­gen­ga von vorn­her­ein ein äußerst gerin­ges Ver­trau­en erwe­cken soll­ten.16 Eini­ge Stu­di­en, die die tat­säch­li­chen poten­zi­el­len Schä­den von Impf­stof­fen auf­zei­gen, sind den­noch durch die Maschen gerutscht.

So wur­de in einer Rei­he von Stu­di­en fest­ge­stellt, dass Unge­impf­te ins­ge­samt wesent­lich gesün­der sind als Geimpf­te.17 Eine Stu­die aus dem Jahr 2011 ergab, dass »die Sterb­lich­keits­ra­te von Säug­lin­gen im Alter von bis zu einem Jahr in einem Land umso höher ist, je mehr Imp­fun­gen durch­ge­führt wur­den«.18 Inter­es­san­ter­wei­se ging der dra­ma­ti­sche Rück­gang der Imp­fun­gen von Säug­lin­gen wäh­rend der jüngs­ten angeb­li­chen »Pan­de­mie« mit einem Rück­gang der Säug­lings­sterb­lich­keit ein­her. Die Daten einer Stu­die unter der Lei­tung des Robert Koch-Insti­tuts (RKI, das deut­sche Pen­dant zum ame­ri­ka­ni­schen CDC) zeig­ten ein­deu­tig mehr All­er­gien, Ent­wick­lungs­stö­run­gen, Infek­tio­nen und chro­ni­sche Krank­hei­ten bei den Geimpf­ten. Die Autoren, die sich in ernst­haf­ten Inter­es­sen­kon­flik­ten befin­den, ver­wen­de­ten zwei­fel­haf­te Aus­schluss­kri­te­ri­en, um die­se Ergeb­nis­se zu leug­nen, und schlos­sen ins­be­son­de­re Migran­ten­kin­der zwi­schen 11 und 17 Jah­ren aus, die in die­ser Alters­grup­pe in Deutsch­land einen über­pro­por­tio­na­len Anteil der Unge­impf­ten aus­ma­chen.19

Eine wei­te­re wich­ti­ge Daten­quel­le sind Stu­di­en, die sich mit dem Zeit­punkt der Imp­fung befas­sen und häu­fig zei­gen, dass die Schä­den umso gerin­ger sind, je spä­ter die Imp­fun­gen ver­ab­reicht wer­den. Dies bedeu­tet natür­lich zwangs­läu­fig, dass der Impf­stoff selbst ein gewis­ses Risi­ko mit sich bringt, das ver­mut­lich dadurch gemin­dert wer­den könn­te, dass er gar nicht ver­ab­reicht wür­de! Eine Ana­ly­se aus dem Jahr 2020 ergab, dass »die Imp­fung vor dem ers­ten Lebens­jahr mit einer erhöh­ten Wahr­schein­lich­keit von Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen, Asth­ma und Ohr­in­fek­tio­nen ver­bun­den war«. Wie Engel­brecht und Köhn­lein anmer­ken, war die Stu­die inso­fern ein­zig­ar­tig, als dass alle Dia­gno­sen anhand von abs­tra­hier­ten medi­zi­ni­schen Auf­zeich­nun­gen aus jeder der teil­neh­men­den Kin­der­arzt­pra­xen über­prüft wur­den.20 Der Haupt­au­tor der Stu­die kam zu fol­gen­dem Schluss:

Die Ergeb­nis­se deu­ten ein­deu­tig auf bes­se­re Gesund­heits­er­geb­nis­se bei Kin­dern hin, die im ers­ten Lebens­jahr nicht geimpft wur­den. Die­se Ergeb­nis­se stim­men mit wei­te­ren For­schungs­er­geb­nis­sen über­ein, die Imp­fun­gen als Risi­ko­fak­tor für eine Rei­he von nega­ti­ven gesund­heit­li­chen Fol­gen iden­ti­fi­ziert haben.21

Eine ande­re Stu­die ergab, dass Kin­der, die spä­ter den DTP-Impf­stoff erhal­ten, im Alter von sie­ben Jah­ren ein gerin­ge­res Asth­ma­ri­si­ko haben.22 Die hoch ange­se­he­ne und ortho­do­xe Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on ver­öf­fent­lich­te 2012 eine Ana­ly­se, in der vie­le Stu­di­en zu den MMR-Kom­bi­na­ti­ons­impf­stof­fen unter­sucht wur­den. Sie fan­den durch­weg schwer­wie­gen­de Män­gel. Kei­ne der Stu­di­en erfüll­te ihre metho­di­schen Kri­te­ri­en. Am bedeut­sams­ten ist ihre Schluss­fol­ge­rung in Bezug auf die Stu­die von Fom­bon­ne und Chakrab­ar­ti aus dem Jahr 2001, die am häu­figs­ten zitier­te »Wider­le­gung« des Zusam­men­hangs zwi­schen Autis­mus und MMR-Imp­fung: »Die Anzahl und die mög­li­chen Aus­wir­kun­gen von Ver­zer­run­gen in die­ser Stu­die waren so groß, dass eine Inter­pre­ta­ti­on der Ergeb­nis­se unmög­lich ist«.23

Wie oben dar­ge­legt, ist die weit ver­brei­te­te Ansicht, dass all­ge­mei­ne his­to­ri­sche Trends den Nut­zen von Impf­stof­fen bele­gen, falsch. Ande­rer­seits ist die Zahl der Imp­fun­gen im letz­ten hal­ben Jahr­hun­dert explo­diert, vor allem seit der Rea­gan-Ära, in der die Haf­tung für Impf­schä­den von den pri­va­ten Unter­neh­men auf die Bevöl­ke­rung über­tra­gen wur­de. Ern­ten wir nun die Früch­te eines neu­en gol­de­nen Zeit­al­ters der Gesund­heit? Ganz im Gegen­teil. Vor 1986 hat­ten weni­ger als 13 Pro­zent der Kin­der chro­ni­sche Krank­hei­ten – in der Impf­ge­ne­ra­ti­on ist die­se Zahl auf 54 Pro­zent gestie­gen.24 Es gibt eine weit ver­brei­te­te, bös­ar­ti­ge Pro­pa­gan­da der Rech­ten, die behaup­tet, dies sei alles nur eine Fra­ge der über­emp­find­li­chen Über­dia­gno­se. Sicher­lich leben wir in einer zutiefst und zuneh­mend über­me­di­ka­men­tier­ten Gesell­schaft, aber die Behaup­tung, dass die explo­si­ons­ar­ti­ge Zunah­me chro­ni­scher Krank­hei­ten auf eine Über­dia­gno­se zurück­zu­füh­ren ist, zumin­dest im Fall von Autis­mus, hält einer Über­prü­fung ein­deu­tig nicht stand.25 Zwi­schen 1986 und heu­te ist die Autis­mus­ra­te in den USA von 1 zu 2.500 auf 1 zu 36 gestie­gen. Jeder, der bereit ist, sich ernst­haft mit die­ser Rea­li­tät aus­ein­an­der­zu­set­zen, wird die­se Zah­len in sei­nem per­sön­li­chen Umfeld bestä­tigt fin­den. Dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn er bereit ist, über die ver­lo­ge­nen Geschich­ten hin­weg­zu­se­hen, die von Big Phar­ma erfun­den wur­den, um ande­ren, vor allem Müt­tern, die Schuld zuzu­schie­ben – zum Bei­spiel für ihre Nach­sicht mit Medi­ka­men­ten, Fahr­läs­sig­keit usw. Wie Robert F. Ken­ne­dy Jr. fest­stell­te, »scheut die CDC kei­ne Kos­ten, um sys­te­ma­tisch die Quel­le von 800 Masern­fäl­len zu ermit­teln. Aber wenn man sie nach der kata­stro­pha­len Epi­de­mie von mehr als 68.000 neu­en Autis­mus­fäl­len pro Jahr fragt, zuckt die CDC mit den Schul­tern«.26 Ein CDC-Whist­le­b­lower, Dr. Wil­liam Thom­po­son, sag­te unter Eid aus, dass sei­ne Vor­ge­setz­ten bei der CDC ihm befah­len, Daten zu ver­nich­ten, die einen Zusam­men­hang zwi­schen Impf­stof­fen und Autis­mus zeig­ten. Dar­über hin­aus soll­te er eine betrü­ge­ri­sche Stu­die ver­öf­fent­li­chen, die den Zusam­men­hang leug­ne­te.27 David Ras­nick erzählt einen beson­ders auf­schluss­rei­chen Fall:

Im Juni 2000 kam eine Grup­pe hoch­ran­gi­ger Regie­rungs­wis­sen­schaft­ler und Gesund­heits­be­am­ter der Phar­ma­in­dus­trie, der FDA, der CDC und der WHO zu einem streng gehei­men Tref­fen in Nor­cross, Geor­gia, USA, zusam­men, um die Sicher­heit einer Rei­he gän­gi­ger Kin­der­impf­stof­fe zu erör­tern, die Säug­lin­gen und Klein­kin­dern ver­ab­reicht wer­den. Aus der umfang­rei­chen Daten­bank der CDC ging her­vor, dass das queck­sil­ber­hal­ti­ge Thi­me­ro­sal für einen dra­ma­ti­schen Anstieg von Autis­mus und einer Rei­he ande­rer neu­ro­lo­gi­scher Stö­run­gen bei geimpf­ten Kin­dern ver­ant­wort­lich war. Anstatt sofor­ti­ge Maß­nah­men zu ergrei­fen, um die Öffent­lich­keit zu war­nen und die Impf­stoff­ver­sor­gung von Thi­me­ro­sal zu befrei­en, ver­brach­ten die Beam­ten und lei­ten­den Ange­stell­ten den größ­ten Teil von zwei Tagen damit, dar­über zu dis­ku­tie­ren, wie man die schäd­li­chen Daten ver­tu­schen könn­te. Laut Pro­to­kol­len des Tref­fens, die im Rah­men des Free­dom of Infor­ma­ti­on Act beschafft wur­den, waren vie­le Teil­neh­mer besorgt dar­über, wie sich die schäd­li­chen Ent­hül­lun­gen über Thi­me­ro­sal auf den Gewinn der Impf­stoff­in­dus­trie aus­wir­ken wür­den.28

Die USA haben den aggres­sivs­ten Impf­plan der Welt und nach den meis­ten Maß­stä­ben, ein­schließ­lich der Kin­der­sterb­lich­keit, die kränks­te Bevöl­ke­rung in der ent­wi­ckel­ten Welt. Die jet­zi­ge Gene­ra­ti­on wird die ers­te in einem Jahr­hun­dert sein, die an IQ ver­liert – wie Robert F. Ken­ne­dy Jr. fragt: »Könn­ten die­se Rück­gän­ge das Ergeb­nis davon sein, dass prak­tisch jedem Kind meh­re­re Dosen von zwei der stärks­ten Neu­ro­to­xi­ne der Welt – Queck­sil­ber und Alu­mi­ni­um – in Bolus­do­sen ab dem Tag der Geburt inji­ziert wer­den?»29 Main­stream-Insti­tu­tio­nen geben sogar zu, dass Impf­schä­den sys­te­ma­tisch nicht gemel­det wer­den. Das deut­sche Paul-Ehr­lich-Insti­tut schätzt, dass 95 Pro­zent der uner­wünsch­ten Wir­kun­gen in Deutsch­land nicht gemel­det wer­den.30 Antho­ny R. Maw­son von der Abtei­lung für Epi­de­mio­lo­gie und Bio­sta­tis­tik an der Jack­son Sta­te Uni­ver­si­ty schrieb 2018:

Über 3 Mil­li­ar­den Dol­lar hat das US Vac­ci­ne Inju­ry Com­pen­sa­ti­on Pro­gram für impf­stoff­be­ding­te Schä­den und Todes­fäl­le gezahlt. Nur etwa ein Pro­zent der impf­stoff­be­ding­ten Schä­den wer­den offi­zi­ell an das Vac­ci­ne Adver­se Events Report­ing Sys­tem gemel­det. Die lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen von Imp­fun­gen auf die Gesund­heit von Kin­dern sind so gut wie unbe­kannt. Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass sie sich aus­schließ­lich auf die Vor­beu­gung der betref­fen­den Krank­heit beschrän­ken. Das Insti­tu­te of Medi­ci­ne hat Stu­di­en emp­foh­len, um die­se Fra­ge zu klä­ren. Ran­do­mi­sier­te, kon­trol­lier­te Stu­di­en, der ›Gold­stan­dard‹ für der­ar­ti­ge For­schun­gen, gel­ten jedoch als unethisch, da sie nor­ma­ler­wei­se bedeu­ten, dass eini­gen Kin­dern die benö­tig­ten Impf­stof­fe vor­ent­hal­ten wer­den, um eine Kon­troll­grup­pe zu bil­den. Impf­stof­fe haben auch einen qua­si-reli­giö­sen Sta­tus als ›hei­li­ge Kuh‹ der Medi­zin und des öffent­li­chen Gesund­heits­we­sens, der wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen ver­hin­dert. Kri­ti­ker wer­den oft per­sön­lich ange­grif­fen und pejo­ra­tiv als ›Impf­geg­ner‹ bezeich­net.31

Ste­genga weist die Impf­geg­ner pau­schal ab, weil sie angeb­lich noch unge­heu­er­li­che­re, unge­recht­fer­tig­te Schluss­fol­ge­run­gen zie­hen als die Befür­wor­ter der Phar­ma­in­dus­trie, die behaup­ten, eine oder zwei Stu­di­en reich­ten aus, um eine Behaup­tung zu bele­gen. Dabei ver­gisst er das zen­tra­le struk­tu­rel­le Ungleich­ge­wicht, das die Grund­la­ge sei­ner gesam­ten Argu­men­ta­ti­on bil­det: Die ver­öf­fent­lich­ten Stu­di­en sind mas­siv ver­zerrt zuguns­ten des Nach­wei­ses eines posi­ti­ven Nut­zens und kei­ner Schä­di­gung bei poten­zi­ell pro­fi­ta­blen Arz­nei­mit­teln. Unter die­sen Bedin­gun­gen soll­te selbst ein klei­ner Hin­weis auf Schä­den oder Unwirk­sam­keit von Impf­stof­fen alar­mie­rend sein. Auch die Tat­sa­che, dass die Impf­be­für­wor­ter nicht wil­lens oder in der Lage sind, soli­de, über­zeu­gen­de Bewei­se für Impf­stof­fe zu erbrin­gen, ist ein star­kes Argu­ment für die Schluss­fol­ge­rung, dass Impf­stof­fe in Wirk­lich­keit gefähr­lich und unwirk­sam sind. Wenn sie sicher und wirk­sam wären, wür­de die Phar­ma­in­dus­trie sicher­lich dafür sor­gen, dass wir die­se Infor­ma­tio­nen so leicht wie mög­lich fin­den kön­nen! Nach­dem der kon­kre­te Nut­zen der Viro­lo­gie nun ernst­haft in Fra­ge gestellt wur­de, ist ein kur­zer his­to­ri­scher Abriss der Viro­lo­gie ange­zeigt, von dem wir hof­fen, dass sei­ne radi­ka­len Impli­ka­tio­nen mit einem wahr­haft offe­nen Geist beur­teilt werden.

Viro­lo­gie: Ein kur­zer his­to­ri­scher Abriss

Ein Virus­par­ti­kel wur­de zunächst nicht beob­ach­tet. Erst spä­ter ent­wi­ckel­ten sich die Viren­theo­rie und die Patho­lo­gie. Die Wis­sen­schaft­ler in der Mit­te und am Ende des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts waren mit der Iden­ti­fi­zie­rung ima­gi­nä­rer anste­cken­der Krank­heits­er­re­ger beschäf­tigt. Die Beob­ach­tun­gen des nai­ven Induk­tio­nis­ten iden­ti­fi­zier­ten ein Virus nicht a prio­ri und mach­ten sich dann dar­an, des­sen Eigen­schaf­ten und Merk­ma­le zu unter­su­chen. Die dama­li­ge Annah­me war, dass ein sehr klei­nes Keim­teil­chen exis­tier­te, das die Anste­ckung erklä­ren könn­te. Was danach kam, dien­te der Erfül­lung die­ser Voraussetzung.

Mark Bai­ley, »Ein Abschied von der Viro­lo­gie«, 18

Wie oben dar­ge­legt, gibt es gute Grün­de für die Annah­me, dass sich die Keim­theo­rie der Krank­heit als vor­herr­schen­des Para­dig­ma der kapi­ta­lis­ti­schen Medi­zin eben­so sehr aus wirt­schaft­li­chen wie ideo­lo­gi­schen Grün­den durch­ge­setzt hat wie wegen des ihr inne­woh­nen­den Wahr­heits­ge­halts. Das bedeu­tet natür­lich nicht, dass sie kei­nen Wahr­heits­ge­halt hat. Para­si­ten wie Läu­se ver­brei­ten sich offen­kun­dig von Wirt zu Wirt und ver­ur­sa­chen Krank­hei­ten. Eben­so sind Bak­te­ri­en im Gegen­satz zu Viren gut cha­rak­te­ri­siert und iso­liert wor­den, obwohl ihre zen­tra­le Bedeu­tung für den Krank­heits­pro­zess wahr­schein­lich zumin­dest stark über­be­wer­tet wird. Das Gebiet der Viro­lo­gie ent­stand aus der Annah­me, dass Krank­heits­fäl­le, bei denen kein Erre­ger gefun­den wer­den konn­te, durch einen Erre­ger ver­ur­sacht wer­den müs­sen, der ähn­lich wie Bak­te­ri­en, nur noch klei­ner ist.

Es ist bereits all­ge­mein aner­kannt, dass sich die­se Annah­me zumin­dest in eini­gen Fäl­len als falsch erwie­sen hat. Skor­but, Pel­la­gra (raue Haut) und Beri­be­ri (Berg­ar­bei­ter- und Häft­lings­krank­heit) gal­ten alle ein­mal als anste­ckend, bevor, wie Engel­brecht et. al. schrei­ben, »die Ortho­do­xie schließ­lich zäh­ne­knir­schend zugab, dass Vit­amin­man­gel die wah­re Ursa­che war«.32 Es lohnt sich, hier kurz auf die Phä­no­me­ne ein­zu­ge­hen. Ange­nom­men ein dicht bemann­tes Schiff sticht in See. Mög­li­cher­wei­se könn­te eine Besat­zung mit ähn­li­cher gesund­heit­li­cher Beschaf­fen­heit und mit einem ähn­li­chen Ernäh­rungs­pro­fil vor der Aus­schif­fung und einer prak­tisch iden­ti­schen Ernäh­rung und Bedin­gun­gen an Bord zu einem unge­fähr glei­chen Zeit­punkt an spe­zi­fi­schen Vit­amin­män­geln lei­den. Wie sehr wür­de es doch nach einer Infek­ti­on aus­se­hen und sich anfüh­len! Man kann sich fast immer einen hypo­the­ti­schen Über­tra­gungs­weg aus­den­ken. Die mensch­li­che Vor­stel­lungs­kraft kann den Rest aus­fül­len. Der sprin­gen­de Punkt ist, dass es kei­nen objek­ti­ven Unter­schied gibt zwi­schen der Erfah­rung eines See­manns, der sich Skor­but »ein­fängt«, und der Erfah­rung, die Sie machen, wenn Sie sich eine Grip­pe, »Covid« oder etwas ande­res einfangen.

Mit der Keim­theo­rie als Para­dig­ma wur­de ein Feld geschaf­fen, das auf dem Nach­weis von Infek­tio­nen mit bio­lo­gi­schem Mate­ri­al basiert, aus dem Bak­te­ri­en und grö­ße­re Para­si­ten ent­fernt wor­den waren. Bai­ley merkt an, dass im Fall des aller­ers­ten angeb­lich ent­deck­ten Virus, des Tabak­mo­sa­ik­vi­rus, der »Ent­de­cker« selbst, Dmi­ti­ri Iva­novs­ky, die offen­sicht­li­chen Umwelt­ur­sa­chen der Krank­heit fest­stell­te, aber den­noch fest ent­schlos­sen war sie in ein keim­theo­re­ti­sches Modell zu pres­sen. Dies gelang ihm, indem er in sei­nen Expe­ri­men­ten kei­ner­lei vali­de Kon­troll­ver­glei­che anstell­te.33 Die grund­le­gen­den Expe­ri­men­te der Viro­lo­gie zeich­nen sich dadurch aus, dass abnor­ma­le Men­gen an bio­lo­gi­schem Mate­ri­al in einer Art und Wei­se ver­ab­reicht wer­den, die weder ver­meint­lich natür­li­che Über­tra­gungs­me­cha­nis­men nach­ahmt noch im All­ge­mei­nen an sich aus­reicht, um selbst Krank­hei­ten aus­zu­lö­sen. Cha­rak­te­ris­tisch sind fer­ner feh­len­de Kon­troll­ver­su­che, die dies auf­de­cken wür­den. Im bes­ten Fall läuft das oft dar­auf hin­aus, dass gro­ße Men­gen ver­meint­lich vira­len Mate­ri­als in die Nasen­lö­cher der Ver­suchs­tie­re gespritzt wer­den, was heu­te dank moder­ner abs­tra­hier­ter Mess­tech­ni­ken oft aus­reicht, um eine »Über­tra­gung« her­zu­stel­len, weil die tri­vi­als­ten »Sym­pto­me« in Ver­bin­dung mit einem posi­ti­ven Test für signi­fi­kant erklärt wer­den kön­nen. Vor den Wun­dern der PCR- und der Anti­gen­tests muss­ten uner­schro­cke­ne Wis­sen­schaft­ler, die eine Krank­heit »über­tra­gen« woll­ten, jedoch oft auf Tech­ni­ken wie die Injek­ti­on von bio­lo­gi­schen Auf­schläm­mun­gen zurück­grei­fen. Die­se wur­den von kran­ken Ver­suchs­per­so­nen direkt in den Schä­del oder das Rücken­mark der Ver­suchs­tie­re gespritzt – und das alles für Erre­ger, die angeb­lich so anste­ckend sind, dass sie in der frei­en Natur durch das gerings­te Nie­sen, Hus­ten oder sogar durch Berüh­rung über­tra­gen kön­nen. Man kann nur wie­der­ho­len, dass die Aus­sicht auf Ruhm und das Feh­len einer stren­gen wis­sen­schaft­li­chen Metho­de mit ange­mes­se­nen Kon­trol­len eine gefähr­li­che For­mel dar­stel­len. Auch wenn es den Rah­men die­ses Arti­kels spren­gen wür­de, sei an die­ser Stel­le dar­auf hin­ge­wie­sen, dass in Virus-Wahn umfang­rei­che Bewei­se dafür zusam­men­ge­tra­gen wur­den, dass Kory­phä­en wie Lou­is Pas­teur und Robert Koch tat­säch­lich zumin­dest einen gewis­sen bewuss­ten Betrug began­gen haben.

Betrach­ten wir zur Ver­an­schau­li­chung ein Schlüs­sel­ex­pe­ri­ment zur Begrün­dung der Virus­theo­rie bezüg­lich der Masern, das im Jahr 1911 durch­ge­führt wur­de. Nach­dem es John F. Ander­son und Joseph Gold­ber­ger nicht gelun­gen war eine Über­tra­gung von Masern bei klei­ne­ren Tie­ren nach­zu­wei­sen, expe­ri­men­tier­ten sie mit neun Rhe­sus­af­fen. Sie inji­zier­ten ihnen defi­bri­nier­tes Blut von vier mensch­li­chen Masern­pa­ti­en­ten, wor­auf­hin vier von ihnen »Masern­sym­pto­me« (Fie­ber und Aus­schlag) zeig­ten. Kei­ner Kon­troll­grup­pe wur­de Blut von gesun­den (das heißt nicht an Masern erkrank­ten) Men­schen ver­ab­reicht. Ohne­hin hat die­se Metho­de nichts mit der angeb­li­chen Aero­sol­über­tra­gung von Masern zu tun.34 Ein wei­te­rer Mei­len­stein in der Viro­lo­gie war der angeb­li­che Erfolg von Pey­ton Rous beim Nach­weis der zell­frei­en Über­tra­gung von Sar­ko­men bei Hüh­nern. Die Beschrei­bung von Mark Bai­ley ist es wert, aus­führ­lich zitiert zu werden:

Sei­ne Metho­de bestand dar­in, Tumor­ma­te­ri­al von Hüh­nern zu zer­klei­nern, es zu fil­tern und es ande­ren Hüh­nern direkt zu sprit­zen. Dabei stell­te er fest, dass eini­ge von ihnen eben­falls Tumo­re ent­wi­ckel­ten. Er berich­te­te, dass die ›Kontroll‹-Experimente dar­in bestan­den, Hüh­nern unge­fil­ter­tes Tumor­ma­te­ri­al zu inji­zie­ren, was in der Regel zu viel grö­ße­ren Tumo­ren führ­te. Rous pos­tu­lier­te das Vor­han­den­sein eines ursäch­li­chen ult­ra­mikro­sko­pi­schen Orga­nis­mus, räum­te aber ein, dass ›eine ande­re Art von Erre­ger nicht aus­zu­schlie­ßen ist‹. Das Expe­ri­ment lie­fer­te in der Tat kei­nen Beweis für einen infek­tiö­sen und sich repli­zie­ren­den Par­ti­kel. Es zeig­te ledig­lich, dass erkrank­tes Gewe­be, das auf unna­tür­li­che und inva­si­ve Wei­se in ein ande­res Tier ein­ge­bracht wur­de, dort einen ähn­li­chen Krank­heits­pro­zess aus­lö­sen konn­te. Die Behaup­tung, der Patho­lo­ge Wil­liam Gye habe 1925 nach­ge­wie­sen, dass Rous ein Virus gefun­den habe, ist eben­falls falsch. Er behaup­te­te ledig­lich, dass bei die­sen Expe­ri­men­ten ein Virus am Werk gewe­sen sei und erklär­te auf­fäl­lig: ›Ich möch­te vor allem einen Aspekt der Suche nach den unsicht­ba­ren Viren beto­nen, näm­lich dass der Tier­ver­such der end­gül­ti­ge Beweis für das Vor­han­den­sein des Orga­nis­mus in einem Ino­ku­lum ist‹. Auch hier beinhal­te­te der ›end­gül­ti­ge Beweis‹ nicht die tat­säch­li­che Iden­ti­fi­zie­rung eines infek­tiö­sen Orga­nis­mus im Ino­ku­lum. Es wur­de ledig­lich die Tumor­bil­dung nach Injek­ti­on von kran­kem Gewe­be nach­ge­wie­sen. Außer­dem wur­de 1927 fest­ge­stellt, dass das Sar­kom des Geflü­gels durch die Injek­ti­on von ver­dünn­ter Arsen­säu­re und frem­dem embryo­na­len Frucht­fleisch aus­ge­löst wer­den kann. Die kar­zi­no­ge­nen Wir­kun­gen wur­den auch nach der von Rous durch­ge­führ­ten bak­te­rio­lo­gi­schen Fil­tra­ti­on repro­du­ziert. Es wur­de gezeigt, dass die Krank­heit vom Fremd­ge­we­be und nicht vom Wirts­ge­we­be aus­geht. Die Virus­hy­po­the­se hät­te ver­wor­fen wer­den müs­sen, aber ein hal­bes Jahr­hun­dert spä­ter hielt das Estab­lish­ment sie am Leben und belohn­te Rous 1966 mit einem Nobel­preis für ›sei­ne Ent­de­ckung der tumor­aus­lö­sen­den Viren‹.

Als John Enders und Tho­mas Pee­b­les 1954 behaup­te­ten, sie hät­ten das Masern­vi­rus in mensch­li­chen und Affen­nie­ren­zel­len ver­mehrt, hät­te man die unwis­sen­schaft­li­chen Expe­ri­men­te der Viro­lo­gie nicht wei­ter tole­rie­ren dür­fen. Enders und Pee­b­les füg­ten ihren Zell­kul­tu­ren Rachen­spü­lun­gen und Blut hin­zu und kamen nach der Beob­ach­tung von CPEs [zytopa­thi­schen Effek­ten], das heißt abster­ben­den und zer­fal­len­den Zel­len in ihren Reagenz­glä­sern, zu dem Schluss, dass die In-vitro-Erschei­nun­gen ›mit dem Masern­vi­rus in Ver­bin­dung ste­hen könn­ten‹. Sie warn­ten zwar davor, dass ›zytopa­thi­sche Effek­te, die ober­fläch­lich betrach­tet denen einer Infek­ti­on mit den Masern-Erre­gern ähneln, mög­li­cher­wei­se durch ande­re vira­le Erre­ger, die im Nie­ren­ge­we­be des Affen vor­han­den sind, oder durch unbe­kann­te Fak­to­ren aus­ge­löst wer­den kön­nen‹, kamen aber zu dem unzu­tref­fen­den Schluss, dass ›die­se Grup­pe von Erre­gern aus Ver­tre­tern der für die Masern ver­ant­wort­li­chen Virus­spe­zi­es besteht‹. Enders und Pee­b­les führ­ten kei­ne Kon­troll­ex­pe­ri­men­te durch, um zu prü­fen, ob das Kul­tur­ver­fah­ren selbst, das heißt die Belas­tung der Zel­len in einem Reagenz­glas, die­sel­ben CPEs her­vor­ru­fen wür­de, wodurch die Bewei­se für ihre Schluss­fol­ge­rung ent­kräf­tet wer­den. Idea­ler­wei­se hät­ten meh­re­re Kon­troll­ex­pe­ri­men­te durch­ge­führt wer­den sol­len: eini­ge ohne Zuga­be von Human­pro­ben, eini­ge mit Human­pro­ben von gesun­den Pro­ban­den und eini­ge mit Human­pro­ben von kran­ken Pro­ban­den, von denen jedoch behaup­tet wur­de, dass sie kli­nisch kei­ne Masern oder eine ande­re angeb­li­che ›vira­le‹ Erkran­kung hät­ten.35

Oder den­ken Sie an die Kin­der­läh­mung, deren tat­säch­li­che Ursa­che wei­ter unten erör­tert wird. Wie Engel­brecht et. al schrei­ben: »Ein Grund­stein für die Polio-als-Virus-Theo­rie wur­de 1908 von den Wis­sen­schaft­lern Karl Land­stei­ner und Erwin Pop­per gelegt«, wobei ihre Expe­ri­men­te von der WHO als »Mei­len­stei­ne bei der Aus­rot­tung der Kin­der­läh­mung« geprie­sen wur­den. Sie nahmen

… ein kran­kes Stück Rücken­mark von einem lah­men neun­jäh­ri­gen Jun­gen, zer­klei­ner­ten es, lös­ten es in Was­ser auf und inji­zier­ten zwei Ver­suchs­af­fen ein oder zwei gan­ze Tas­sen davon intra­pe­ri­to­ne­al (in die Bauch­höh­le): einer starb, der ande­re wur­de dau­er­haft gelähmt. Ihre Stu­di­en waren mit einer Rei­he von grund­le­gen­den Pro­ble­men behaf­tet, die einem den Atem rau­ben. Ers­tens war der »Brei«, den sie den Tie­ren ein­flöß­ten, nicht ein­mal infek­ti­ös, denn die Läh­mun­gen tra­ten weder bei den Affen und Meer­schwein­chen auf, denen die angeb­li­che »Viren­sup­pe« zu trin­ken gege­ben wur­de, noch bei denen, denen sie in die Extre­mi­tä­ten inji­ziert wurde.

Kurz dar­auf expe­ri­men­tier­ten die For­scher Simon Flex­ner und Paul Lewis mit einer ver­gleich­ba­ren Mischung und inji­zier­ten sie in die Gehir­ne von Affen. Anschlie­ßend brau­ten sie eine neue Sup­pe aus den Gehir­nen die­ser Affen und setz­ten die Mischung einem ande­ren Affen in den Kopf. Die­ser Affe wur­de tat­säch­lich krank. 1911 brüs­te­te sich Flex­ner in einer Pres­se­mit­tei­lung sogar damit, dass man bereits her­aus­ge­fun­den habe, wie man Polio ver­hin­dern kön­ne, und füg­te natür­lich hin­zu, dass man kurz davor ste­he, ein Heil­mit­tel zu entwickeln.

Aber die­ses Expe­ri­ment zeigt kei­nen Beweis für eine vira­le Infek­ti­on. Der ver­wen­de­te Brei kann auch beim bes­ten Wil­len nicht als iso­lier­tes Virus bezeich­net wer­den. Nie­mand hät­te ein Virus sehen kön­nen, da das Elek­tro­nen­mi­kro­skop erst 1931 erfun­den wur­de. Außer­dem leg­ten Flex­ner und Lewis die Bestand­tei­le ihrer »Injek­ti­ons­sup­pe« nicht offen. Bis 1948 war immer noch unbe­kannt, »wie das Polio-Virus in den Men­schen ein­dringt«, wie der Exper­te John Paul von der Yale Uni­ver­si­ty auf einem inter­na­tio­na­len Polio­mye­li­tis-Kon­gress in New York City erklärte.

Abge­se­hen davon ist es sehr wahr­schein­lich, dass die Injek­ti­on von frem­dem Gewe­be in den Schä­del der Affen deren polio­ähn­li­che Sym­pto­me aus­lös­te. Und wenn man die Men­ge des inji­zier­ten Mate­ri­als bedenkt, kann es kaum ver­wun­dern, dass die Tie­re krank wur­den. Es wur­den nicht ein­mal kon­trol­lier­te Ver­su­che durch­ge­führt, das heißt es wur­de ver­säumt eine Kon­troll­grup­pe von Affen mit gesun­dem Rücken­marks­ge­we­be zu inji­zie­ren. Auch die Aus­wir­kun­gen che­mi­scher Gif­te wie Schwer­me­tal­le, die direkt in das Gehirn inji­ziert wur­den, wur­den nicht unter­sucht. All die­se Fak­to­ren machen die Expe­ri­men­te prak­tisch wert­los.36

Der oben erwähn­te Simon Flex­ner war übri­gens kein ande­rer als der berüch­tig­te Abra­ham Flex­ner, der die Durch­set­zung eines auf der Keim­theo­rie basie­ren­den all­o­pa­thi­schen Ansat­zes in der medi­zi­ni­schen Aus­bil­dung zunächst in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und dann in Euro­pa über­wach­te – übri­gens mit umfang­rei­cher Finan­zie­rung und Unter­stüt­zung von Car­ne­gie und Rocke­fel­ler. Ein ein­dring­li­ches Bei­spiel dafür, wie grau­sam und unwis­sen­schaft­lich die Viro­lo­gie bis heu­te ist, fin­det sich in Bai­leys Dekon­struk­ti­on eines moder­nen Covid-Expe­ri­ments, das von dem deut­schen Medi­en­lieb­ling Chris­ti­an Dros­ten gelei­tet wur­de.37 Es liegt jedoch im Rah­men die­ser Abhand­lung, nur eini­ge weni­ge illus­tra­ti­ve Bei­spie­le anzu­füh­ren, in der Hoff­nung, dass die Leser begin­nen, die zutiefst unwis­sen­schaft­li­che Natur die­ses Fach­ge­biets zu beden­ken. Die­je­ni­gen, die an einer umfas­sen­de­ren Dar­stel­lung inter­es­siert sind, wer­den drin­gend gebe­ten das Buch Virus-Wahn in sei­ner Gesamt­heit zu lesen, eben­so wie den Auf­satz von Mark Bai­ley. Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass in zahl­rei­chen Fäl­len, in denen Bak­te­ri­en, Pil­ze oder Para­si­ten nicht gefun­den wer­den konn­ten, Viren ver­mu­tet wur­den. Die Anste­ckungs­fä­hig­keit und damit die Exis­tenz eines nicht sicht­ba­ren Erre­gers (das heißt eines Virus) wur­de durch unwis­sen­schaft­li­che Expe­ri­men­te »nach­ge­wie­sen«, bei denen weder die ver­mu­te­ten Über­tra­gungs­we­ge rea­lis­tisch nach­ge­ahmt noch sinn­vol­le Kon­troll­ver­fah­ren ein­ge­baut wurden.

Als das Elek­tro­nen­mi­kro­skop ent­wi­ckelt wur­de, muss­te es natür­lich ein­ge­setzt wer­den, um die­se Viren end­lich sicht­bar zu machen (nach dem Vor­bild von Pil­zen und Bak­te­ri­en, die mit einem ein­fa­chen Licht­mi­kro­skop iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen). Doch es gab ein Pro­blem: »Unter bestimm­ten Bedin­gun­gen pro­du­zie­ren auch gesun­de Zel­len eine gan­ze Rei­he von Par­ti­keln, die wie so genann­te Tumor­vi­ren (Onko­vi­ren) aus­se­hen kön­nen«.38 Dies ist ein zen­tra­ler Punkt: Es gab und gibt kei­nen wis­sen­schaft­lich eta­blier­ten Mecha­nis­mus zur Unter­schei­dung von Par­ti­keln, die von Zel­len unter Stress pro­du­ziert wer­den (Exo­so­men und/​oder extra­zel­lu­lä­re Ves­ik­el) und ver­meint­li­chen Viren. Nach der Erfin­dung des Elek­tro­nen­mi­kro­skops (paten­tiert in den 1930er Jah­ren) wur­den Pro­ben, deren vira­ler Sta­tus bereits mit den oben beschrie­be­nen frag­wür­di­gen Metho­den fest­ge­stellt wor­den war, abge­bil­det und die dar­in gefun­de­nen Par­ti­kel wur­den auf den Namen die­ses oder jenes Virus getauft – voi­là!39

Bai­ley zitiert einen Arti­kel, der im Mai 2020 in der Fach­zeit­schrift Viru­s­es erschien und in dem beklagt wird, dass »es heut­zu­ta­ge eine fast unmög­li­che Auf­ga­be ist, EVs [extra­zel­lu­lä­re Ves­ik­el] und Viren mit Hil­fe kano­ni­scher Ves­ik­el-Iso­lie­rungs­me­tho­den wie der dif­fe­ren­ti­el­len Ultra­zen­tri­fu­ga­ti­on zu tren­nen, da sie auf­grund ihrer ähn­li­chen Grö­ße häu­fig gemein­sam pel­le­tiert werden«[44] Nun ist die Tech­no­lo­gie sicher­lich nicht schlech­ter gewor­den, und ver­mut­lich hat sich auch die Natur der Par­ti­kel selbst nicht ver­än­dert! Viel­mehr scheint es so zu sein, dass die Ver­bes­se­rung der Tech­no­lo­gie es schwie­ri­ger gemacht hat, mit den unge­recht­fer­tig­ten Behaup­tun­gen der Ver­gan­gen­heit durchzukommen.

Auf die Elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie folg­te die Wis­sen­schaft der »Virus­kul­ti­vie­rung«. Es ist wich­tig, sich klar­zu­ma­chen, dass die Viro­lo­gie den eng­li­schen Begriff »iso­la­ti­on« in einer Wei­se ver­wen­det, die nichts mit dem lai­en­haf­ten oder all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch zu tun hat. Vie­le haben argu­men­tiert, dass die­se Ver­wen­dung so weit ent­fernt ist, dass sie selbst eine Form von Betrug dar­stellt (absicht­lich oder nicht). In der Viro­lin­gua ver­steht man unter Iso­la­ti­on im All­ge­mei­nen die »erfolg­rei­che« Ver­meh­rung eines Virus in einer Zell­kul­tur. Schließ­lich, so sagt man uns, benö­ti­gen Viren von Natur aus eine Zel­le, um sich dar­in zu ver­meh­ren, so dass sie im nor­ma­len Sin­ne des Wor­tes nicht wirk­lich intakt iso­liert wer­den kön­nen. Daher müs­sen Viren in Zel­len gezüch­tet wer­den – aus­nahms­los nicht in den mensch­li­chen Zel­len, die sie im wirk­li­chen Leben infi­zie­ren sol­len – und zwar mit spe­zi­el­len Che­mi­ka­li­en und Zusatz­stof­fen. Merk­wür­di­ger­wei­se schei­nen Viro­lo­gen jedoch nie dar­über nach­zu­den­ken, ob die­ser Zau­ber­trank selbst, der die Zel­len in der Kul­tur regel­mä­ßig stark belas­tet, tat­säch­lich die ver­meint­li­che »Virus­kul­tur« her­vor­brin­gen könn­te. Wie Bai­ley bemerkt:

Vero-E6-Affen­zel­len wer­den seit lan­gem von Viro­lo­gen bevor­zugt, angeb­lich wegen ihrer »Eig­nung« als Wirt für vie­le Viren, aber ver­mut­lich auch, weil die aneu­plo­ide Nie­ren­li­nie anfäl­li­ger für toxi­sche Insul­te durch zusätz­li­che Inhalts­stof­fe wie die all­ge­gen­wär­ti­gen neph­ro­to­xi­schen Anti­bio­ti­ka und Anti­my­ko­ti­ka ist, die der Kul­tur­mi­schung zuge­setzt wer­den. Als eine Grup­pe ver­such­te, SARS-CoV‑2 zu kul­ti­vie­ren, erziel­te sie mit mensch­li­chen Ade­no­kar­zi­nom­zel­len (A549), mensch­li­chen Leber­zel­len (HUH7.0), mensch­li­chen embryo­na­len Nie­ren­zel­len (HEK-293T) und einer gro­ßen brau­nen Fle­der­maus-Nie­ren­zell­li­nie (EFK3B) nicht das gewünsch­te Ergeb­nis, erklär­te dann aber nach der Beob­ach­tung von CPEs [zytopa­thi­schen Effek­ten] in Vero E6-Zel­len, dass sie ein »vira­les Iso­lat« hät­ten. Typi­scher­wei­se schie­nen sie kei­nen Sinn für die Iro­nie zu haben, dass das angeb­li­che mensch­li­che Atem­wegs­vi­rus nicht in der Lage ist, den ent­spre­chen­den Zell­typ zu »infi­zie­ren«, geschwei­ge denn die ent­spre­chen­de Spe­zi­es. Und ihre Expe­ri­men­te wur­den wie­der ein­mal durch das Feh­len geeig­ne­ter Kon­troll­kul­tu­ren ent­kräf­tet.40

Wie Engel­brecht et. al. auch anmer­ken, hat die Nobel­preis­trä­ge­rin Bar­ba­ra McClintock ent­deckt, dass »das gene­ti­sche Mate­ri­al von Lebe­we­sen sich stän­dig ver­än­dern kann, indem es von »Schocks« getrof­fen wird, die »Gift­stof­fe« oder »von ande­ren Mate­ria­li­en sein kön­nen, die im Reagenz­glas Stress erzeugt haben. Dies wie­der­um kann zur Bil­dung neu­er gene­ti­scher Sequen­zen füh­ren.»41

Dr. Ste­fan Lan­ka pro­pa­giert einen zutiefst anti­ma­te­ria­lis­ti­schen, idea­lis­ti­schen Rah­men zur Erklä­rung von Krank­hei­ten, der zumin­dest teil­wei­se auf der « Neu­en Ger­ma­ni­schen Medi­zin « des Anti­se­mi­ten Ryke Geerd Hamer beruht. Nichts­des­to­trotz hat er behaup­tet, höchst bedeut­sa­me Expe­ri­men­te durch­ge­führt zu haben, die von jedem ehr­li­chen Ver­fech­ter der Viro­lo­gie sofort unter­sucht und repro­du­ziert wer­den müs­sen. Wenn sei­ne Ergeb­nis­se wahr sein soll­ten, bestä­ti­gen sie mas­siv die Ver­dachts­mo­men­te der Kri­ti­ker der Viro­lo­gie. Denn im Wesent­li­chen hat Lan­ka die »Kon­trol­len« durch­ge­führt, die bei viro­lo­gi­schen Expe­ri­men­ten immer feh­len. Was er her­aus­ge­fun­den hat, ist, dass die CPEs, die als Beweis für vira­le Schä­den in Zell­kul­tu­ren ange­führt wer­den, in Zell­kul­tu­ren allein durch das Labor­ver­fah­ren selbst (das heißt ohne die Anwe­sen­heit des ver­meint­li­chen Virus) indu­ziert wer­den kön­nen.42

Wie Engel­brecht et. al. zei­gen, war selbst ein noch so bieg­sa­mes Medi­um wie die Elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie, um Viren für die eige­ne Theo­rie zu »fin­den«, letzt­lich eine zu gro­ße Fes­sel für eine aggres­siv expan­die­ren­de Viro­lo­gie, die ent­schlos­sen war, eine »vira­le« Ursa­che für Krebs und vie­les ande­re zu fin­den. So wur­den immer mehr ver­mit­tel­te, unbe­stimm­te Mit­tel zur Iden­ti­fi­zie­rung von Viren benö­tigt. So wur­de bei­spiels­wei­se die Fär­be­me­tho­de der Elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie ent­wi­ckelt, um die müh­sa­me und zeit­rau­ben­de Ver­wen­dung der frü­he­ren Dünn­schliff­tech­nik zu über­win­den. Wie sie beobachten:

Durch die für die Fär­bung not­wen­di­ge Luft­trock­nung wur­den die Par­ti­kel völ­lig defor­miert, so dass sie wie Par­ti­kel mit lan­gen Schwän­zen aus­sa­hen. Es han­del­te sich um voll­wer­ti­ge künst­li­che Pro­duk­te aus dem Labor. Sie sahen immer noch genau­so aus wie vie­le ande­re nicht-vira­le Zell­be­stand­tei­le … eini­ge Wis­sen­schaft­ler erkann­ten tat­säch­lich an, dass die Fär­be­me­tho­de zwei­fel­haft war. Aber anstatt ihre Nie­der­la­ge ein­zu­ge­ste­hen und zur Dünn­schliff­me­tho­de zurück­zu­keh­ren, began­nen sie, die Elek­tro­nen­mi­kro­sko­p­tech­nik zu beschimp­fen! Ande­re For­scher wie­der­um waren so sehr damit beschäf­tigt, end­lich Krebs­vi­ren zu fin­den, dass sie die Wert­lo­sig­keit der Ergeb­nis­se der Fär­be­me­tho­de bei­läu­fig über­sa­hen und die Theo­rie auf­stell­ten, dass es sich bei den »schwanz­för­mi­gen« Par­ti­keln um eine bestimm­te Art von Virus han­del­te.43

Eine noch bedeu­ten­de­re Neue­rung bei der Befrei­ung der Viro­lo­gie war die Ent­de­ckung der rever­sen Tran­skrip­ta­se durch Howard Temin und David Bal­ti­more, eines Enzyms, das ein­zel­strän­gi­ge RNA in dop­pel­strän­gi­ge cDNA umwan­deln kann und damit end­lich eine Erklä­rung für die zuvor ent­deck­ten ver­meint­li­chen Viren lie­fer­te, die nur RNA und kei­ne DNA zu ent­hal­ten schie­nen (und denen damit offen­bar die Fähig­keit zur Repli­ka­ti­on fehl­te). Wie Engel­brecht und Köhn­lein beobachten:

Der Enthu­si­as­mus über die Ent­de­ckung der rever­sen Tran­skrip­ta­se war so groß, dass die Viren­jä­ger vor­schnell annah­men, die rever­se Tran­skrip­ta­se sei etwas sehr Typi­sches für Retro­vi­ren. Sie ver­kün­de­ten so etwas wie: Wenn wir in unse­ren Reagenz­glä­sern (in vitro) Rever­se-Tran­skrip­ta­se-Akti­vi­tä­ten beob­ach­ten, dann kön­nen wir sicher sein, dass auch ein Retro­vi­rus vor­han­den ist (auch wenn die Exis­tenz des Virus nie bewie­sen wur­de oder die Rol­le der Rever­sen Tran­skrip­ta­se nicht nach­ge­wie­sen wur­de, zum Bei­spiel im Zusam­men­hang mit HIV). Den­noch ging man davon aus, dass das (indi­rekt nach­ge­wie­se­ne) Vor­han­den­sein von rever­ser Tran­skrip­ta­se aus­reicht, um die Exis­tenz eines Retro­vi­rus und sogar eine vira­le Infek­ti­on der getes­te­ten Zel­len in vitro zu bewei­sen.44

Mit die­ser Logik konn­te Luc Mon­tagnier 1983 die Ent­de­ckung eines Virus ver­kün­den, das spä­ter als HIV bekannt wer­den soll­te. Er stütz­te sich dabei auf die Beob­ach­tung der Akti­vi­tät der rever­sen Tran­skrip­ta­se in einer Zell­kul­tur. Und das, obwohl Temin und Bal­ti­more bereits zehn Jah­re zuvor fest­ge­stellt hat­ten, dass »die rever­se Tran­skrip­ta­se eine Eigen­schaft ist, die allen Zel­len ange­bo­ren ist und sich nicht auf Retro­vi­ren beschränkt«!45 Wir wer­den in Teil 4 auf AIDS/HIV zurück­kom­men. An die­ser Stel­le sei dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die rever­se Tran­skrip­ta­se selbst durch neue Ersatz­mar­ker wie Anti­kör­per­tests, PCR-Virus­last­tests und Hel­fer­zell­zah­len in den Hin­ter­grund gedrängt wur­de. Die­se Trends rie­fen in der wis­sen­schaft­li­chen Gemein­schaft selbst einen gewis­sen Wider­stand her­vor, der 14 renom­mier­te Viro­lo­gen der »alten Gar­de« dazu ver­an­lass­te, einen Appell an die jun­ge, auf Hoch­tech­no­lo­gie aus­ge­rich­te­te For­scher­ge­ne­ra­ti­on zu rich­ten, der 2001 in Sci­ence ver­öf­fent­licht wurde:

Moder­ne Metho­den wie das PCR-Ver­fah­ren, mit dem klei­ne gene­ti­sche Sequen­zen ver­viel­fäl­tigt und nach­ge­wie­sen wer­den, sind wun­der­bar, [aber] sie sagen wenig oder nichts dar­über aus, wie sich ein Virus ver­mehrt, wel­che Tie­re es in sich tra­gen, wie es Men­schen krank macht. Das ist so, als wür­de man ver­su­chen, anhand des Fin­ger­ab­drucks zu sagen, ob jemand Mund­ge­ruch hat.46

Es genügt zu sagen, dass die­se War­nung nicht beher­zigt wur­de. Heu­te über­wie­gen stark abs­tra­hier­te, tech­no­lo­gi­sche Metho­den. Das gilt natür­lich nicht nur für die Viro­lo­gie. So hat Richard Levins konstatiert:

Wir haben eine zuneh­men­de Ratio­na­li­tät im Klei­nen, auf der Ebe­ne des Labors, eine immer exqui­si­te­re Detail­kennt­nis und gleich­zei­tig eine Irra­tio­na­li­tät im wis­sen­schaft­li­chen Betrieb ins­ge­samt, die ihn in alle Arten von zer­stö­re­ri­schen, selbst­be­gren­zen­den und unethi­schen Akti­vi­tä­ten hin­ein­zie­hen kann.47

Kary Mul­lis erhielt 1993 den Nobel­preis für Che­mie für die Erfin­dung der PCR-Tech­no­lo­gie, die die Grund­la­ge für den PCR-Test bil­det. Er übte schar­fe Kri­tik an den von Viro­lo­gen miss­brauch­ten Technologien:

Ich glau­be nicht, dass man die PCR miss­brau­chen kann. Es sind die Ergeb­nis­se, die Inter­pre­ta­ti­on der Ergeb­nis­se. Wenn sie die­sen Virus über­haupt in Ihnen fin­den kön­nen – und mit PCR kann man, wenn man es gut macht, fast alles in jedem fin­den. Das bringt einen dazu, an die bud­dhis­ti­sche Vor­stel­lung zu glau­ben, dass alles in allem ent­hal­ten ist. Wenn man ein ein­zi­ges Mole­kül zu etwas ver­viel­fäl­ti­gen kann, das man wirk­lich mes­sen kann, was mit der PCR mög­lich ist, dann gibt es nur sehr weni­ge Mole­kü­le, von denen man nicht min­des­tens ein ein­zi­ges in sei­nem Kör­per hat. Das könn­te man als Miss­brauch betrach­ten: zu behaup­ten, dass er [der PCR-Test] aus­sa­ge­kräf­tig ist. Er sagt etwas über die Natur aus und dar­über, was dort vor­han­den ist. Auf die­se eine Sache zu tes­ten und zu behaup­ten, sie habe eine beson­de­re Bedeu­tung, ist mei­ner Mei­nung nach das Pro­blem. Die Mes­sung ist nicht exakt; sie ist nicht so gut wie die Mes­sung von Äpfeln. Die Tests basie­ren auf Din­gen, die nicht sicht­bar sind, und die Ergeb­nis­se wer­den gewis­ser­ma­ßen abge­lei­tet. Man kann eine win­zi­ge Men­ge von irgend­et­was neh­men und sie mess­bar machen und dann dar­über spre­chen. Die PCR ist nur ein Ver­fah­ren, mit dem man aus etwas eine gan­ze Men­ge machen kann. Es sagt einem nicht, dass man krank ist oder dass das, was man am Ende hat, einem scha­det oder so etwas.48

Wie Mul­lis wei­ter beton­te: »Der PCR-Test sagt Ihnen nicht, dass Sie krank sind. Die­se Tests kön­nen freie, infek­tiö­se Viren über­haupt nicht nach­wei­sen.»49 Eben­so wie die Ein­sprü­che der »alten Gar­de« blieb auch die Kri­tik von Mul­lis unge­hört. In der Tat hat die Viro­lo­gie die Tech­no­lo­gie auf immer phan­tas­ti­sche­re Wei­se miss­braucht. Beson­ders wich­tig für die moder­ne Viro­lo­gie ist die Tech­nik der Shot­gun-Sequen­zie­rung von Roh­pro­ben. Bei die­sen Metho­den wer­den bestimm­te geno­mi­sche Vor­la­gen ver­wen­det, die auf den oben beschrie­be­nen grund­le­gen­den vira­len Betrü­ge­rei­en basie­ren. Die­se wer­den ver­wen­det, um sich algo­rith­misch durch Hau­fen von gene­ti­schem Mate­ri­al zu arbei­ten und end­lo­se neue Stamm­bäu­me von Viren zu kon­stru­ie­ren. Kurz gesagt, das Feld hat sich von jeg­li­cher mate­ri­el­len bio­lo­gi­schen Rea­li­tät völ­lig abge­kop­pelt. Eine aus­führ­li­che und anschau­li­che Beschrei­bung die­ses Phä­no­mens im Fall von Sars-Cov‑2 fin­den Sie in Bai­ley, »A Fare­well to Virology«.

Es lohnt sich, hier noch ein­mal kurz auf die in der Viro­lo­gie vor­herr­schen­de unwis­sen­schaft­li­che, unkri­ti­sche Her­an­ge­hens­wei­se hin­zu­wei­sen – vor allem auf das Feh­len von Kon­trol­len. Aber auch die tie­fe Abnei­gung, über­haupt in Erwä­gung zu zie­hen, dass Infor­ma­tio­nen aus irgend­ei­nem der hoch­gra­dig ver­äs­tel­ten, abge­schot­te­ten Zwei­ge, aus denen sich die moder­ne Wis­sen­schaft heu­te zusam­men­setzt, ernst­haft feh­ler­haft oder falsch sein könn­ten. Popu­lä­re epi­de­mio­lo­gi­sche Metho­den wie das »Clus­te­ring« bei­spiels­wei­se kön­nen leicht eine »Epi­de­mie« erzeu­gen, wo kei­ne ist: Wenn man in einem bestimm­ten Gebiet nach Per­so­nen mit bestimm­ten Sym­pto­men sucht (oder bes­ser gesagt, ein­fach posi­ti­ve Ergeb­nis­se bei einem unbe­stimm­ten Test), kann man eine Anste­ckung erklä­ren, obwohl in Wirk­lich­keit ein sozia­ler oder umwelt­be­ding­ter Fak­tor (ent­we­der direkt oder dadurch, dass er Men­schen für eine ansons­ten harm­lo­se Mikro­be anfäl­lig macht) oder der blo­ße Zufall die wah­re Ursa­che ist. Durch Clus­te­ring wur­den aus Skor­but, Beri­be­ri und Pel­la­gra leicht Epi­de­mien.50 Selbst ein so glü­hen­der Anhän­ger von MAIMS wie die New York Times berich­te­te 2006 über einen angeb­li­chen Aus­bruch von Keuch­hus­ten in Dart­mouth-Hitch­cock, von dem spä­ter zuge­ge­ben wur­de, dass er aus­schließ­lich auf »falsch-posi­ti­ven« PCR-Tests beruh­te.51

Dar­über hin­aus soll­ten wir den end­lo­sen Erfin­dungs­reich­tum her­vor­he­ben, mit dem Viro­lo­gen ihre Kern­the­sen ange­sichts gegen­tei­li­ger Bewei­se zu ret­ten wis­sen. In der Tat ver­hal­ten sie sich viel mehr wie scho­las­ti­sche Theo­lo­gen, denn gemäß dem auf­klä­re­ri­schen Wis­sen­schafts­ide­al. So stel­len Engel­brecht et. al. fest, wie die Theo­rie der »lang­sa­men Viren« in den 1960er Jah­ren gro­ße Popu­la­ri­tät erlang­te, als die Vor­stel­lung pro­pa­giert wur­de, dass sol­che Mikro­ben jah­re­lang in einer Zel­le schlum­mern könn­ten, bevor sie aus­bre­chen oder sogar Krebs ver­ur­sa­chen. Als nach vie­len Ver­su­chen kei­ne Viren in Tumo­ren gefun­den wer­den konn­ten, wur­de eine wei­te­re Theo­rie ent­wi­ckelt: »Ein Virus könn­te eine Infek­ti­on aus­lö­sen, dann so lan­ge in einer Zel­le schlum­mern, wie es will – und schließ­lich, irgend­wann, Krebs aus­lö­sen, auch wenn das Virus nicht mehr vor­han­den ist.«52 Sie stel­len wei­ter fest:

Wie schon bei der Kin­der­läh­mung wur­de das Genom eines so genann­ten lang­sa­men Virus nie iso­liert. Auch die Par­ti­kel, die angeb­lich (lang­sa­me) Viren sein sol­len, wur­den nie mit einem Elek­tro­nen­mi­kro­skop abge­bil­det, aber die Viren­jä­ger haben sich die­se ver­däch­ti­ge Theo­rie zu eigen gemacht und sie an eine Rei­he moder­ner Krank­hei­ten ange­passt.53

Wer die Viro­lo­gen in den letz­ten drei Jah­ren genau beob­ach­tet hat, den mag die­se geis­ti­ge Gym­nas­tik kaum über­ra­schen. Was viel­leicht noch mehr auf­fällt, ist, wie sol­che super-sub­ti­len Theo­rien immer wie­der mit den gröbs­ten und vul­gärs­ten Prak­ti­ken – sowie den reak­tio­närs­ten Vor­ur­tei­len – ver­bun­den wer­den, um sie zu unter­mau­ern. Man den­ke nur an die Hel­den­ta­ten von Car­le­ton Gaj­du­sek, der sei­ne Pro­to-Pri­on-Erklä­rung für die neu­ro­de­ge­nera­ti­ve Kuru-Krank­heit in Papua-Neu­gui­nea auf­stell­te, die sei­ner Mei­nung nach durch die (mit Sicher­heit apo­kry­phe) Pra­xis der Ein­ge­bo­re­nen, die Gehir­ne der Ver­stor­be­nen zu ver­zeh­ren, ver­brei­tet wurde:

Ein genau­er Blick auf Gaj­du­seks Ver­su­che an Affen, mit denen er die Über­trag­bar­keit nach­wei­sen woll­te, hät­te die wis­sen­schaft­li­che Gemein­schaft in Unglau­ben ver­set­zen müs­sen. Doch statt­des­sen erkann­te man die­se Arbei­ten als Beweis für die Über­trag­bar­keit an und igno­rier­te die Tat­sa­che, dass weder die Füt­te­rung der Affen mit Hirn­mas­se noch die Injek­ti­on von Hirn­mas­se irgend­ei­ne Wir­kung auf die Schim­pan­sen hat­te. Also führ­te Gaj­du­sek ein bizar­res Expe­ri­ment durch, um bei den Ver­suchs­tie­ren end­lich neu­r­a­le Sym­pto­me her­vor­zu­ru­fen. Er zer­mahl­te das Gehirn eines Kuru-Pati­en­ten zu einem Brei aus Pro­te­inen und einer Rei­he ande­rer Sub­stan­zen und inji­zier­te ihn den leben­den Affen, indem er ihnen Löcher in den Schä­del bohr­te. Die angeb­li­che Über­trag­bar­keit die­ser so genann­ten Krank­heit wur­de nur mit die­sen Expe­ri­men­ten begrün­det! Wie könn­te man dar­aus einen Beweis für die kan­ni­ba­lis­ti­sche Hypo­the­se von Gaj­du­sek ablei­ten? Zumal die Hypo­the­se vor­schlägt, dass die Krank­heit beim Men­schen durch die Ein­nah­me infi­zier­ter Gehir­ne und nicht durch einen direk­ten chir­ur­gi­schen Ein­griff in das Gehirn auf­tre­ten könn­te… Zu allem Über­fluss war Gaj­du­sek der ein­zi­ge leben­de Zeu­ge von Kan­ni­ba­lis­mus in Papua-Neu­gui­nea. In sei­nem mit dem Nobel­preis aus­ge­zeich­ne­ten Vor­trag von 1976 berich­te­te er über die­se kan­ni­ba­li­schen Riten und zeig­te sogar Fotos von dem Ereig­nis. Mit­te der 1980er Jah­re stell­te sich jedoch her­aus, dass Gaj­du­seks Fotos, mit denen er den Kan­ni­ba­lis­mus doku­men­tie­ren woll­te, in Wirk­lich­keit Schwei­ne­fleisch und nicht Men­schen­fleisch zeig­ten. Ein Anthro­po­lo­gen­team unter­such­te die­se Behaup­tung und fand zwar Geschich­ten über Kan­ni­ba­lis­mus, aber kei­ne ech­ten Fäl­le. Gaj­du­sek muss­te spä­ter zuge­ben, dass weder er selbst noch ande­re, die er getrof­fen hat­te, die kan­ni­ba­lis­ti­schen Ritua­le gese­hen hat­ten. Roland Scholz, Pro­fes­sor für Bio­che­mie und Zell­bio­lo­gie … reagier­te auf die­se Ent­hül­lung mit den Wor­ten: ›Die wis­sen­schaft­li­che Welt scheint einem Mythos auf­ge­ses­sen zu sein.›54

Die für die Viro­lo­gie spre­chen­den Bewei­se sind an sich schwach. Ihre his­to­ri­schen Grund­la­gen sind zwei­fel­haft. Dies wird durch ein kom­ple­xes und beein­dru­cken­des tech­ni­sches Gebil­de über­deckt. Wie wir jedoch in Teil 1 »Wis­sen­schaft und Klas­sen­ge­sell­schaft« betont haben, sind weder der Umfang noch die Kom­ple­xi­tät noch die schein­ba­re inne­re Kon­sis­tenz eines Glau­bens­sys­tems gute Grün­de, um es für wahr zu hal­ten. Skep­ti­sche Leser mögen den­noch dar­auf bestehen, dass es Krank­hei­ten gibt, zu deren Behand­lung die Viro­lo­gie bei­getra­gen hat, was sicher­lich nicht mit der Falsch­heit ihrer Kern­leh­re ver­ein­bar ist. Wer­fen wir also einen Blick auf eini­ge Bei­spie­le für ver­meint­lich vira­le Krank­hei­ten, für die es weit­aus über­zeu­gen­de­re alter­na­ti­ve Erklä­run­gen gibt.

Alter­na­ti­ven

Wie oben erwähnt, wer­den wir hier nur eini­ge Bei­spie­le zur Ver­an­schau­li­chung anfüh­ren, in der Hoff­nung, dass die Leser die viel aus­führ­li­che­re Dar­stel­lung in Virus-Wahn und ande­rer Lite­ra­tur lesen wer­den. Eines der über­zeu­gends­ten Argu­men­te von Engel­brecht et. al. ist eine mul­tik­au­sa­le Erklä­rung für Polio, bei der die Ver­gif­tung durch ver­schie­de­ne Pes­ti­zi­de (DDT, Blei­ar­se­nat) die Haupt­ur­sa­che für das Auf­tre­ten und Fort­be­stehen der Krank­heit ist. Sie zei­gen nicht nur, dass die Sterb­lich­keits­ra­te bei Polio in den USA und in Eng­land vor der Ein­füh­rung des Saik-Impf­stoffs um 47 Pro­zent bezie­hungs­wei­se 55 Pro­zent zurück­ge­gan­gen war, son­dern auch, dass es eine bemer­kens­wer­te Kor­re­la­ti­on zwi­schen der Polio-Inzi­denz und per­sis­ten­ten Pes­ti­zi­den55 gibt:

Was bei Polio beson­ders auf­fäl­lig ist, ist die Tat­sa­che, dass es auch zwin­gen­de Bewei­se für eine koor­di­nier­te, limi­tier­te Hang-out-Ope­ra­ti­on56 gibt. Engel­brecht et al. heben die Tat­sa­che her­vor, dass Rachel Carsons Text »Silent Spring« aus dem Jahr 1962, der bekannt­lich die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen von DDT auf die Umwelt ins öffent­li­che Bewusst­sein brach­te, sich auf die Schä­di­gung von Tie­ren kon­zen­trier­te und auf­fal­lend wenig auf Stu­di­en ein­ging, die DDT als Ursa­che von Polio nahelegten.

Wäh­rend zum end­gül­ti­gen Ver­bot von DDT bei­getra­gen hat… war dies ein trü­ge­ri­scher Sieg, der nur dazu bei­getra­gen hat, die Öffent­lich­keit in dem Glau­ben zu bestär­ken, dass die demo­kra­ti­schen Regu­lie­rungs­me­cha­nis­men noch wirk­sam funk­tio­nie­ren. Tat­säch­lich konn­te die che­mi­sche Indus­trie – weil die Öffent­lich­keit dach­te, der gif­ti­ge Dämon sei damit besiegt – ihr eben­falls hoch­gif­ti­ges Orga­no­phos­phat pro­blem­los auf dem Markt eta­blie­ren. Und fata­ler­wei­se dis­ku­tier­te nie­mand sein wich­ti­ges Kern­the­ma: dass Gif­te wie DDT schwe­re Schä­den wie Kin­der­läh­mung ver­ur­sa­chen kön­nen.57

Oder neh­men wir die Bovi­ne Spon­gi­for­me Enze­pha­lo­pa­thie (BSE), die angeb­lich durch Prio­nen ver­ur­sacht wird, die auf den Men­schen über­tra­gen wer­den kön­nen und die Creutz­feldt-Jakob-Krank­heit (CJK) ver­ur­sa­chen. In den 1960er Jah­ren wur­de die Enze­pha­lo­pa­thie bei Scha­fen als gene­tisch beding­te Krank­heit erkannt, die mit geeig­ne­ten Zucht­pro­to­kol­len eli­mi­niert wer­den konn­te.58 Doch mit der Ent­wick­lung der »moder­nen Hoch­leis­tungs­rin­der­zucht«, wie Engel­brecht et. al. fest­stel­len, »stam­men die meis­ten Kühe von nur weni­gen Bul­len ab, die oft mit­ein­an­der ver­wandt sind. Ein ein­zi­ger Bul­le in der Besa­mungs­sta­ti­on einer Regi­on könn­te dann der Vater vie­ler Rin­der­her­den eines Bezirks und gleich­zei­tig auch deren Groß­va­ter sein.«59 Doch als im Ver­ei­nig­ten König­reich ein Aus­bruch von CJK und BSE auf­trat, erklär­ten die Mikro­ben­jä­ger, anstatt die­se offen­sicht­li­che poten­zi­el­le Ursa­che der Enze­pha­lo­pa­thie bei Rin­dern zu unter­su­chen, dass BSE durch den Ver­zehr von prio­nen­hal­ti­gem Tier­mehl durch Kühe ver­ur­sacht wur­de – und dass CJK durch Men­schen ver­ur­sacht wur­de, die die­se Kühe aßen. Und das, obwohl CJK-Fäl­le in Nord­schott­land beob­ach­tet wur­den, wäh­rend die Rin­der mit BSE in Süd­eng­land gefun­den wur­den. Die Theo­rie, dass BSE-Fleisch die Creutz­feldt-Jakob-Krank­heit aus­löst, wür­de nur dann Sinn machen, wenn in Schott­land aus­schließ­lich Fleisch aus Süd­eng­land ver­zehrt wür­de.60

Was nicht all­ge­mein bekannt war: 1985 wur­de ein Gesetz erlas­sen, das die bri­ti­schen Land­wir­te ver­pflich­te­te, das hoch­gif­ti­ge Insek­ti­zid Phos­met im Nacken von Rin­dern ein­zu­set­zen. Die ein­zi­gen ande­ren Län­der, in denen Phos­met in ähn­lich hohen Kon­zen­tra­tio­nen ein­ge­setzt wur­de, Irland und die Schweiz, waren Län­der, in denen fast alle BSE-Fäl­le auf­tra­ten. Min­des­tens ein Bio­bau­er, der Phos­met ein­setz­te, stell­te kei­ne BSE fest, obwohl sei­ne Rin­der eine Mahl­zeit gefres­sen hat­ten, die BSE hät­te über­tra­gen kön­nen, wenn sie auf Prio­nen basiert hät­te. Die bri­ti­sche Regie­rung hob das Gesetz Anfang der 90er Jah­re auf, und der bri­ti­sche BASE-Unter­su­chungs­aus­schuss räum­te sogar ein, dass Phos­ment ein »Kofak­tor« für den Aus­bruch von BSE war. Pri­va­te For­schun­gen unter­mau­er­ten die­sen Zusam­men­hang, aber die Behör­den woll­ten ihn nicht wei­ter ver­fol­gen.61

Es gibt kei­ne Expe­ri­men­te, die die Über­tra­gung von BSE über Prio­nen bewei­sen, schon gar nicht über den weit­hin akzep­tier­ten Über­tra­gungs­me­cha­nis­mus (Ver­zehr von infi­zier­tem Gehirn­ma­te­ri­al). Zwei alter­na­ti­ve Hypo­the­sen, ent­we­der unab­hän­gig von­ein­an­der oder in Kom­bi­na­ti­on, erklä­ren das beob­ach­te­te BSE-Phä­no­men weit­aus über­zeu­gen­der: kom­mer­zi­el­le Zucht­prak­ti­ken, die das BSE-Risi­ko unbe­ab­sich­tigt erhö­hen, um ande­re, pro­fi­ta­ble­re Eigen­schaf­ten zu errei­chen (zum Bei­spiel eine höhe­re Milch­leis­tung). Oder eben Ver­gif­tun­gen durch den Kon­takt mit Toxi­nen wie Phos­met. Am wahr­schein­lichs­ten ist, dass die oben erwähn­ten Zucht­prak­ti­ken zu einer gro­ßen Popu­la­ti­on beson­ders anfäl­li­ger Rin­der geführt haben, die somit sehr anfäl­lig für Phos­met waren.62 Den­noch setz­te sich die Mikro­ben­theo­rie durch.

Dass die Influ­en­za nicht anste­ckend ist, ist eine wohl­be­kann­te Tat­sa­che, die zumin­dest den obe­ren Rän­gen des ame­ri­ka­ni­schen mili­tä­ri­schen Geheim­diens­tes bekannt ist. In der Tat hat Arthur Firs­ten­burg nicht etwas, wovon uns die moder­nen wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se befreit haben, son­dern über­zeu­gen­de Bewei­se zusam­men­ge­stellt, die zei­gen, dass:

[…] die Grip­pe in ihrer heu­ti­gen Form 1889 zusam­men mit dem Wech­sel­strom erfun­den wur­de. Sie ist immer bei uns, wie ein ver­trau­ter Gast – so ver­traut, dass wir ver­ges­sen haben, dass sie nicht immer so war. Vie­le der Ärz­te, die 1889 mit der Krank­heit über­schwemmt wur­den, hat­ten zuvor noch nie einen Fall gese­hen.63

Firs­ten­berg führt dazu aus:

Plötz­lich und auf uner­klär­li­che Wei­se änder­te die Grip­pe, die seit tau­sen­den von Jah­ren immer gleich beschrie­ben wor­den war im Jahr 1889 ihren Cha­rak­ter. Die Grip­pe hat­te zuletzt im Novem­ber 1847, also mehr als ein hal­bes Jahr­hun­dert zuvor, wei­te Tei­le Eng­lands heim­ge­sucht. Die letz­te Grip­pe­epi­de­mie in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten hat­te im Win­ter 1874 – 1875 gewü­tet. Seit der Anti­ke war die Grip­pe als kapri­ziö­se, unbe­re­chen­ba­re Krank­heit bekannt, als wil­des Tier, das aus dem Nichts kam, ohne Vor­war­nung und ohne Zeit­plan gan­ze Bevöl­ke­rungs­grup­pen ter­ro­ri­sier­te und eben­so plötz­lich und geheim­nis­voll wie­der ver­schwand, wie es gekom­men war, um Jah­re oder Jahr­zehn­te lang nicht wie­der auf­zu­tau­chen. Sie ver­hielt sich anders als jede ande­re Krank­heit, man glaub­te, sie sei nicht anste­ckend, und erhielt ihren Namen, weil man sag­te, ihr Kom­men und Gehen wer­de vom »Ein­fluss« der Ster­ne bestimmt.64

Firs­ten­burg weist nicht nur anhand umfang­rei­cher Bele­ge nach, dass das moder­ne, regel­mä­ßi­ge jähr­li­che Mus­ter der Grip­pe mit der glo­ba­len Elek­tri­fi­zie­rung ent­stand, son­dern er zeigt auch, dass Grip­pe­pan­de­mien in den letz­ten drei Jahr­hun­der­ten eher wäh­rend der Spit­zen der Son­nen­ak­ti­vi­tät auf­ge­tre­ten sind. Wäh­rend des Maun­der-Mini­mums zwi­schen 1645 und 1715, als Son­nen­fle­cken außer­ge­wöhn­lich sel­ten waren, wur­den kei­ne Grip­pe-Pan­de­mien gemel­det.65 Natür­lich passt die Vor­stel­lung, dass die Grip­pe anste­ckend ist, über­haupt nicht zu den tat­säch­li­chen Krank­heits­mus­tern. Es lohnt sich, Firs­ten­burg an die­ser Stel­le aus­führ­lich zu zitieren:

Wenn die Influ­en­za in ers­ter Linie eine elek­tri­sche Krank­heit ist, eine Reak­ti­on auf eine elek­tri­sche Stö­rung der Atmo­sphä­re, dann ist sie nicht im übli­chen Sin­ne anste­ckend. Die Mus­ter ihrer Epi­de­mien soll­ten dies bewei­sen, und das tun sie auch. Die töd­li­che Pan­de­mie von 1889 zum Bei­spiel begann in einer Rei­he von weit ver­streu­ten Tei­len der Welt. Schwe­re Aus­brü­che wur­den im Mai des­sel­ben Jah­res gleich­zei­tig in Bucha­ra, Usbe­ki­stan, Grön­land und Nord-Alber­ta gemel­det. Im Juli wur­de die Grip­pe in Phil­adel­phia und in Hill­s­ton, einer abge­le­ge­nen Stadt in Aus­tra­li­en sowie im August auf dem Bal­kan gemel­det. Da die­ses Mus­ter im Wider­spruch zu den vor­herr­schen­den Theo­rien steht, haben vie­le His­to­ri­ker behaup­tet, dass die Pan­de­mie von 1889 erst dann »wirk­lich« begann, als sie Ende Sep­tem­ber die west­li­chen Step­pen Sibi­ri­ens erfass­te und sie sich dann von dort aus geord­net über den Rest der Welt von Mensch zu Mensch durch Anste­ckung aus­brei­te­te. Das Pro­blem ist jedoch, dass die Krank­heit immer noch schnel­ler hät­te rei­sen müs­sen als die Züge und Schif­fe der dama­li­gen Zeit. Sie erreich­te Mos­kau und St. Peters­burg in der drit­ten oder vier­ten Okto­ber­wo­che, aber zu die­sem Zeit­punkt war die Influ­en­za bereits in Dur­ban, Süd­afri­ka, und Edin­burgh, Schott­land, New Bruns­wick, Kana­da, auf­ge­tre­ten. Kai­ro, Paris, Ber­lin und Jamai­ka mel­de­ten Epi­de­mien im Novem­ber; Lon­don, Onta­rio, am 4. Dezem­ber; Stock­holm am 9. Dezem­ber; New York am 11. Dezem­ber; Rom am 12. Dezem­ber; Madrid am 13. Dezem­ber und Bel­grad am 15. Dezem­ber Die Influ­en­za schlug explo­si­ons­ar­tig und unvor­her­seh­bar zu, immer wie­der in Wel­len bis Anfang 1894. […]

Die Grip­pe treibt ihre Kaprio­len nicht nur an Land, son­dern auch auf See. Bei der heu­ti­gen Rei­se­ge­schwin­dig­keit ist dies nicht mehr offen­sicht­lich, aber in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten war es etwas Beson­de­res, wenn See­leu­te Wochen oder sogar Mona­te vor ihrem letz­ten Anlauf­ha­fen von der Influ­en­za befal­len wur­den. Im Jahr 1894 beschrieb Charles Creigh­ton fünf­zehn ver­schie­de­ne his­to­ri­sche Fäl­le, in denen gan­ze Schif­fe oder sogar vie­le Schif­fe einer Flot­te weit vor dem Fest­land von der Krank­heit befal­len wur­den, als wären sie in einen Grip­pen­e­bel hin­ein­ge­se­gelt, nur um in eini­gen Fäl­len bei der Ankunft im nächs­ten Hafen fest­zu­stel­len, dass die Grip­pe zur glei­chen Zeit an Land aus­ge­bro­chen war. Creigh­ton füg­te einen Bericht aus der Zeit der Pan­de­mie hin­zu: Das Han­dels­schiff »Wel­ling­ton« war mit sei­ner klei­nen Besat­zung am 19. Dezem­ber 1891 von Lon­don aus in Rich­tung Lyt­tel­ton, Neu­see­land, aus­ge­lau­fen. Am 26. März, nach über drei Mona­ten auf See, wur­de der Kapi­tän plötz­lich von einer schwe­ren fieb­ri­gen Krank­heit geschüt­telt. Als er am 2. April in Lyt­tel­ton ankam, »fand der Lot­se, der an Bord kam, den Kapi­tän krank in sei­ner Koje vor, und als er die Sym­pto­me erfuhr, sag­te er sofort: ›Es ist die Grip­pe: Ich habe sie gera­de selbst gehabt.‹ Ein Bericht aus dem Jahr 1857 war so über­zeu­gend, dass Wil­liam Beve­ridge ihn 1975 in sein Lehr­buch über Grip­pe auf­nahm: »Das eng­li­sche Kriegs­schiff Arach­ne kreuz­te vor der Küs­te Kubas ›ohne jeden Kon­takt mit dem Land‹. Nicht weni­ger als 114 Män­ner der 149-köp­fi­gen Besat­zung erkrank­ten an der Grip­pe, und erst spä­ter erfuhr man, dass es zur glei­chen Zeit in Kuba Aus­brü­che gege­ben hatte. […]

Auch bei der Anste­ckung stimmt die Alters­ver­tei­lung nicht. Bei ande­ren Infek­ti­ons­krank­hei­ten wie Masern und Mumps gilt: Je aggres­si­ver ein Virus­stamm ist und je schnel­ler er sich aus­brei­tet, des­to schnel­ler bau­en Erwach­se­ne eine Immu­ni­tät auf und des­to jün­ger ist die Bevöl­ke­rung, die jedes Jahr erkrankt. Laut Hope-Simpson bedeu­tet dies, dass die Grip­pe zwi­schen den Pan­de­mien haupt­säch­lich sehr jun­ge Kin­der befal­len soll­te. Das Durch­schnitts­al­ter liegt fast immer zwi­schen zwan­zig und vier­zig Jah­ren, unab­hän­gig davon, ob es sich um eine Pan­de­mie han­delt oder nicht. Das Jahr 1889 bil­de­te da kei­ne Aus­nah­me: Die Influ­en­za befiel vor­zugs­wei­se kräf­ti­ge jun­ge Erwach­se­ne in der Blü­te ihres Lebens, als ob sie sich bös­wil­lig die Stärks­ten statt die Schwächs­ten unse­rer Spe­zi­es aus­su­chen würde. […]

Wenn eine Epi­de­mie aus­bricht und Sie an der glei­chen Krank­heit erkran­ken wie alle ande­ren, aber kein Influ­en­za­vi­rus aus Ihrem Rachen iso­liert wer­den kann und Sie kei­ne Anti­kör­per dage­gen ent­wi­ckeln, dann heißt es, Sie hät­ten kei­ne Influ­en­za. Tat­sa­che ist jedoch, dass Influ­en­za­vi­ren zwar in gewis­ser Wei­se mit Krank­heits­epi­de­mien in Ver­bin­dung gebracht wer­den, dass aber nie nach­ge­wie­sen wer­den konn­te, dass sie die­se verursachen.

Sieb­zehn Jah­re Über­wa­chung durch Hope-Simpson in und um die Gemein­de Ciren­ces­ter, Eng­land, haben gezeigt, dass die Grip­pe ent­ge­gen der land­läu­fi­gen Mei­nung nicht ohne wei­te­res von einer Per­son zur ande­ren in einem Haus­halt über­tra­gen wird. Selbst wäh­rend der »Hongkong-Grippe«-Pandemie von 1968 erkrank­te in sieb­zig Pro­zent der Fäl­le nur eine Per­son in einem Haus­halt an der Grip­pe. Wenn eine zwei­te Per­son an der Grip­pe erkrank­te, steck­ten sich bei­de oft am sel­ben Tag an, was bedeu­tet, dass sie sich nicht gegen­sei­tig ange­steckt haben. Manch­mal zir­ku­lier­ten ver­schie­de­ne klei­ne­re Vari­an­ten des Virus im sel­ben Dorf, sogar im sel­ben Haus­halt, und ein­mal hat­ten zwei jun­ge Brü­der, die sich ein Bett teil­ten, ver­schie­de­ne Vari­an­ten des Virus, was beweist, dass sie sich nicht gegen­sei­tig oder sogar von der­sel­ben drit­ten Per­son ange­steckt haben konn­ten. Wil­liam S. Jor­dan, 1958, und P. G. Mann, 1981, kamen zu ähn­li­chen Schluss­fol­ge­run­gen über die feh­len­de Ver­brei­tung inner­halb von Familien. […]

Das pein­li­che Geheim­nis unter Viro­lo­gen ist, dass es seit 1933 bis heu­te kei­ne expe­ri­men­tel­len Stu­di­en gibt, die bewei­sen, dass die Influ­en­za – weder das Virus noch die Krank­heit – jemals durch nor­ma­len Kon­takt von Mensch zu Mensch über­tra­gen wird.66

Wie Firs­ten­burg zeigt, sind im Fal­le der Grip­pe die Expe­ri­men­te, die eine Infek­ti­on nach­wei­sen wür­den, tat­säch­lich durch­ge­führt wor­den. Dar­über hin­aus gibt es reich­lich Bewei­se für die tat­säch­li­chen Ursachen:

Der Ein­tritt der Ver­ei­nig­ten Staa­ten in den Ers­ten Welt­krieg am 6. April 1917 führ­te zu einer eben­so plötz­li­chen und raschen Aus­brei­tung des Rund­funks wie die Ver­brei­tung der Elek­tri­zi­tät 1889. […]

Als die Ver­ei­nig­ten Staa­ten 1917 in den Krieg ein­tra­ten, änder­te sich das Ter­rain in Win­des­ei­le. Die US-Mari­ne ver­füg­te bereits über einen rie­si­gen Sen­der in Arling­ton, Vir­gi­nia und einen zwei­ten in Dari­en, in der Kanal­zo­ne. Ein drit­ter in San Die­go nahm im Mai 1917 den Sen­de­be­trieb auf, ein vier­ter in Pearl Har­bor am 1. Okto­ber des­sel­ben Jah­res und ein fünf­ter in Cavi­te auf den Phil­ip­pi­nen am 19. Dezem­ber. Die Mari­ne über­nahm auch pri­va­te und in aus­län­di­schem Besitz befind­li­che Sen­der in Lents (Ore­gon), South San Fran­cis­co (Kali­for­ni­en), Bol­i­nas (Kali­for­ni­en), Kahu­ku (Hawaii), Heeia Point (Hawaii), Say­ville (Long Island), Tucker­ton (New Jer­sey) und New Bruns­wick (New Jer­sey) und bau­te sie aus. Ende 1917 sen­de­ten drei­zehn ame­ri­ka­ni­sche Sta­tio­nen Nach­rich­ten über zwei Ozea­ne hin­weg. Fünf­zig wei­te­re Funk­sta­tio­nen mit mitt­le­rer und hoher Leis­tung umkreis­ten die Ver­ei­nig­ten Staa­ten und ihre Besit­zun­gen für die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Schif­fen. Für die Aus­rüs­tung ihrer Schif­fe stell­te die Mari­ne über zehn­tau­send Sen­der mit nied­ri­ger, mitt­le­rer und hoher Leis­tung her und setz­te sie ein. Anfang 1918 bil­de­te die Mari­ne wöchent­lich über vier­hun­dert Stu­den­ten in Funk­kur­sen aus. Inner­halb eines Jah­res, zwi­schen dem 6. April 1917 und Anfang 1918, bau­te die Mari­ne das größ­te Funk­netz der Welt auf und betrieb es. […]

Im Juli 1918 wur­de das Sys­tem, das die Mari­ne in Say­ville über­nom­men hat­te, um einen wei­te­ren 200-Kilo­watt-Bogen erwei­tert. Im Sep­tem­ber 1918 ging ein 500-Kilo­watt-Licht­bo­gen in einer neu­en Mari­ne­sta­ti­on in Anna­po­lis, Mary­land, in Betrieb. In der Zwi­schen­zeit hat­te die Mari­ne einen zwei­ten, leis­tungs­stär­ke­ren Gene­ra­tor für New Bruns­wick bestellt, der eine Leis­tung von 200 Kilo­watt hat­te. Er wur­de im Juni instal­liert und ging im Sep­tem­ber eben­falls in Betrieb. New Bruns­wick wur­de sofort zur leis­tungs­stärks­ten Sta­ti­on der Welt, die das deut­sche Flagg­schiff in Nau­en über­traf. Sie war die ers­te, die sowohl Sprach- als auch Tele­gra­fie­nach­rich­ten klar, kon­ti­nu­ier­lich und zuver­läs­sig über den Atlan­tik über­trug. Ihr Signal wur­de über einen gro­ßen Teil der Erde gehört. In die­sen Mona­ten ent­stand die Krank­heit, die als Spa­ni­sche Grip­pe bekannt wur­de. Sie hat­te ihren Ursprung nicht in Spa­ni­en. Den­noch for­der­te sie welt­weit dut­zen­de Mil­lio­nen Todes­op­fer, bis sie im Sep­tem­ber 1918 plötz­lich noch töd­li­cher wur­de. Eini­gen Schät­zun­gen zufol­ge traf die Pan­de­mie mehr als eine hal­be Mil­li­ar­de Men­schen, also ein Drit­tel der Welt­be­völ­ke­rung. Selbst der Schwar­ze Tod im vier­zehn­ten Jahr­hun­dert hat nicht so vie­le Men­schen in so kur­zer Zeit getö­tet. Kein Wun­der, dass sich alle vor sei­ner Rück­kehr fürchten. […]

Es gibt aller­dings kei­nen Beweis dafür, dass die Krank­heit von 1918 anste­ckend war.

Die Spa­ni­sche Grip­pe ent­stand offen­bar Anfang 1918 in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, ver­brei­te­te sich anschei­nend auf Mari­ne­schif­fen um die Welt und trat zuerst an Bord die­ser Schif­fe sowie in See­hä­fen und Mari­ne­sta­tio­nen auf. Der größ­te frü­he Aus­bruch, dem etwa 400 Men­schen zum Opfer fie­len, ereig­ne­te sich im Febru­ar in der Naval Radio School in Cam­bridge, Mas­sa­chu­setts. Im März brei­te­te sich die Influ­en­za in Armee­la­gern aus, in denen das Fern­mel­de­korps im Umgang mit dem Funk­ge­rät aus­ge­bil­det wur­de: 1.127 Män­ner erkrank­ten in Camp Fun­s­ton in Kan­sas und 2.900 Män­ner in den Ogle­thor­pe-Lagern in Geor­gia. Ende März und im April griff die Krank­heit auf die Zivil­be­völ­ke­rung und auf die gan­ze Welt über. Die zunächst mil­de Epi­de­mie brach im Sep­tem­ber über­all auf der Welt gleich­zei­tig aus. Die Ster­be­wel­len roll­ten mit erstaun­li­cher Geschwin­dig­keit über den glo­ba­len Oze­an der Mensch­heit, immer und immer wie­der, bis ihre Kraft drei Jah­re spä­ter end­gül­tig auf­ge­braucht war. Die Opfer waren oft mona­te­lang wie­der­holt krank. Eines der Din­ge, die die Ärz­te am meis­ten ver­wirr­ten, waren die vie­len Blu­tun­gen. Zehn bis fünf­zehn Pro­zent der Grip­pe­pa­ti­en­ten in der Pri­vat­pra­xis und bis zu vier­zig Pro­zent der Grip­pe­pa­ti­en­ten in der Mari­ne lit­ten unter Nasen­blu­ten, wobei die Ärz­te das Blut manch­mal als aus den Nasen­lö­chern »spru­delnd« beschrie­ben. Ande­re blu­te­ten aus dem Zahn­fleisch, den Ohren, der Haut, dem Magen, den Ein­ge­wei­den, der Gebär­mut­ter oder den Nie­ren, wobei der häu­figs­te und schnells­te Todes­weg eine Blu­tung in der Lun­ge war: Grip­pe­op­fer ertran­ken in ihrem eige­nen Blut. Aut­op­sien erga­ben, dass bei einem Drit­tel der Todes­fäl­le auch Hirn­blu­tun­gen auf­tra­ten. Gele­gent­lich schien sich ein Pati­ent von den Atem­be­schwer­den zu erho­len, um dann an einer Hirn­blu­tung zu sterben. […]

Dies ent­spricht nicht dem Ver­hal­ten irgend­ei­nes Atem­wegs­vi­rus, son­dern dem, was man über Elek­tri­zi­tät weiß, seit Ger­hard 1779 das ers­te Expe­ri­ment mit mensch­li­chem Blut durch­führ­te. Es stimmt mit dem über­ein, was über die Aus­wir­kun­gen von Radio­wel­len auf die Blut­ge­rin­nung bekannt ist. Erski­ne und Knight ret­te­ten ihre Pati­en­ten nicht, indem sie die Infek­ti­on bekämpf­ten, son­dern indem sie ihnen hohe Dosen von Kal­zi­um­lak­tat gaben, um die Blut­ge­rin­nung zu för­dern. Eine wei­te­re erstaun­li­che Tat­sa­che, die kei­nen Sinn ergibt, wenn die­se Pan­de­mie infek­ti­ös war, die aber sehr wohl Sinn ergibt, wenn sie durch Radio­wel­len ver­ur­sacht wur­de, ist die Tat­sa­che, dass die­se Pan­de­mie nicht wie die meis­ten Krank­hei­ten alte und gebrech­li­che Men­schen töte­te, son­dern vor allem gesun­de, kräf­ti­ge jun­ge Men­schen zwi­schen 18 und 40 Jah­ren – genau wie die vor­an­ge­gan­ge­ne Pan­de­mie im Jahr 1889, wenn auch mit etwas weni­ger Vehemenz. […]

Obwohl man all­ge­mein von der Anste­ckungs­ge­fahr die­ser Krank­heit aus­ging, blie­ben Mas­ken, Qua­ran­tä­ne und Iso­lie­rung wir­kungs­los. Selbst in einem iso­lier­ten Land wie Island ver­brei­te­te sich die Grip­pe trotz der Qua­ran­tä­ne ihrer Opfer über­all. Die Krank­heit schien sich unvor­stell­bar schnell zu ver­brei­ten. Es gibt kei­nen Grund zu der Annah­me, dass sie sich schnel­ler aus­brei­tet, als Men­schen rei­sen kön­nen, aber es hat den Anschein«, schrieb Dr. Geor­ge A. Soper, Major in der US-Armee.

Am auf­schluss­reichs­ten waren jedoch die ver­schie­de­nen heroi­schen Ver­su­che, die Anste­ckungs­fä­hig­keit die­ser Krank­heit mit Hil­fe von Frei­wil­li­gen nach­zu­wei­sen. Alle die­se Ver­su­che, die im Novem­ber und Dezem­ber 1918 sowie im Febru­ar und März 1919 unter­nom­men wur­den, schei­ter­ten. Ein Ärz­te­team in Bos­ton, das für den United Sta­tes Public Health Ser­vice arbei­te­te, ver­such­te, ein­hun­dert gesun­de Frei­wil­li­ge im Alter zwi­schen 18 und 25 Jah­ren zu infi­zie­ren. Ihre Bemü­hun­gen waren beein­dru­ckend und bie­ten eine unter­halt­sa­me Lektüre:

Wir sam­mel­ten das Mate­ri­al und die Schleim­haut­se­kre­te aus Mund, Nase, Rachen und Bron­chi­en von Erkrank­ten und über­tru­gen es auf unse­re Frei­wil­li­gen. Wir haben die­ses Mate­ri­al immer auf die glei­che Wei­se gewon­nen. Der fie­bern­de Pati­ent hat­te im Bett ein gro­ßes, fla­ches Tablett vor sich ste­hen. Wir spül­ten ein Nasen­loch mit einer ste­ri­len Salz­lö­sung aus, viel­leicht 5 ml, die wir in das Tablett lau­fen lie­ßen. Dann schnäuz­te der Pati­ent kräf­tig in das Tablett. Dies wird mit dem ande­ren Nasen­loch wie­der­holt. Anschlie­ßend gur­gelt der Pati­ent mit einem Teil der Lösung. Als Nächs­tes gewin­nen wir durch Hus­ten etwas Bron­chi­al­schleim. Anschlie­ßend tup­fen wir die Schleim­häu­te der bei­den Nasen­lö­cher und die Schleim­häu­te des Rachens ab… Jeder der Pro­ban­den… erhielt 6 ml der von mir beschrie­be­nen Mischung. Sie beka­men es in jedes Nasen­loch, beka­men es in den Hals und auf das Auge. Und wenn man bedenkt, dass ins­ge­samt 6 ml ver­wen­det wur­den, wird man ver­ste­hen, dass etwas davon geschluckt wur­de. Kei­ner von ihnen wur­de krank.

In einem wei­te­ren Ver­such mit neu­en Pro­ban­den und Spen­dern wur­de die Salz­lö­sung eli­mi­niert und das Mate­ri­al mit Wat­te­stäb­chen direkt von Nase zu Nase und von Rachen zu Rachen über­tra­gen, wobei Spen­der am ers­ten, zwei­ten oder drit­ten Tag der Krank­heit ver­wen­det wurden:

Kei­ner die­ser Frei­wil­li­gen, die das so direkt von den Fäl­len über­tra­ge­ne Mate­ri­al erhiel­ten, wur­de in irgend­ei­ner Wei­se krank… Alle Frei­wil­li­gen erhiel­ten min­des­tens zwei, eini­ge sogar drei »Schüs­se«, wie sie es ausdrückten.

In einem wei­te­ren Expe­ri­ment wur­den jeweils 20 ml Blut von fünf kran­ken Spen­dern gemischt und jedem Frei­wil­li­gen injiziert:

Kei­ner von ihnen wur­de in irgend­ei­ner Wei­se krank. Dann sam­mel­ten wir eine Men­ge Schleim aus den obe­ren Atem­we­gen und fil­ter­ten es durch Man­dler-Fil­ter. Die­ses Fil­trat wur­de zehn Frei­wil­li­gen inji­ziert, die jeweils 3,5 ml sub­ku­tan erhiel­ten. Kei­ner von ihnen erkrank­te in irgend­ei­ner Weise.

Dann wur­de ein wei­te­rer Ver­such unter­nom­men, die Krank­heit »auf natür­li­chem Wege« zu über­tra­gen, indem fri­sche Frei­wil­li­ge und Spen­der ver­wen­det wurden:

Der Frei­wil­li­ge wur­de an das Bett des Pati­en­ten geführt und ihm vor­ge­stellt. Er setz­te sich neben das Bett des Pati­en­ten. Sie schüt­tel­ten sich die Hän­de. Auf Anwei­sung kam er dem Pati­en­ten so nahe, wie es ihm mög­lich war. Dabei unter­hiel­ten sie sich fünf Minu­ten lang. Am Ende der fünf Minu­ten atme­te der Pati­ent so hef­tig aus, wie er konn­te, wäh­rend der Frei­wil­li­ge, Schnau­ze an Schnau­ze (gemäß sei­nen Anwei­sun­gen, etwa 5 cm zwi­schen den bei­den), die­sen aus­ge­at­me­ten Atem emp­fing und gleich­zei­tig ein­at­me­te, wäh­rend der Pati­ent aus­at­me­te… Nach­dem sie dies fünf­mal getan hat­ten, hus­te­te der Pati­ent dem Frei­wil­li­gen fünf­mal direkt ins Gesicht, von Ange­sicht zu Ange­sicht … [Dann] ging er zum nächs­ten Pati­en­ten, den wir aus­ge­wählt hat­ten und wie­der­hol­te dies und so wei­ter, bis die­ser Frei­wil­li­ge die­se Art von Kon­takt mit zehn ver­schie­de­nen Grip­pe­fäl­len hat­te, in ver­schie­de­nen Sta­di­en der Krank­heit, meist fri­sche Fäl­le, kei­ner von ihnen älter als drei Tage … Kei­ner von ihnen wur­de in irgend­ei­ner Wei­se krank.

›Wir sind mit der Vor­stel­lung an den Aus­bruch her­an­ge­gan­gen, dass wir die Ursa­che der Krank­heit ken­nen und uns ziem­lich sicher sind, dass wir wis­sen, wie sie von Mensch zu Mensch über­tra­gen wird. Wenn wir etwas gelernt haben‹, schloss Dr. Mil­ton Rose­nau, ›dann viel­leicht, dass wir nicht ganz sicher sind, was wir über die Krank­heit wis­sen‹. Frü­he­re Ver­su­che, die Anste­ckung bei Pfer­den nach­zu­wei­sen, waren eben­falls erfolg­los geblie­ben. Gesun­de Pfer­de wur­den in allen Pha­sen der Krank­heit in engem Kon­takt mit kran­ken Pfer­den gehal­ten. Bei Pfer­den mit Nasen­aus­fluss und hohen Tem­pe­ra­tu­ren wur­den Nasen­beu­tel ver­wen­det. In die­sen Nasen­beu­teln wur­de Fut­ter für ande­re Pfer­de auf­be­wahrt, die jedoch hart­nä­ckig gesund blie­ben. Als Ergeb­nis die­ser und ande­rer Ver­su­che schrieb Oberst­leut­nant Her­bert Wat­kins-Pitch­ford vom Vete­ri­när­korps der bri­ti­schen Armee im Juli 1917, dass er kei­nen Beweis dafür fin­den konn­te, dass die Influ­en­za jemals direkt von einem Pferd auf ein ande­res über­tra­gen wur­de. Die bei­den ande­ren Grip­pe­pan­de­mien des 20. Jahr­hun­derts, 1957 und 1968, waren eben­falls mit Mei­len­stei­nen der Elek­tro­tech­nik ver­bun­den, die wie­der­um von den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ein­ge­führt wurden. […]

In jedem Fall – 1889, 1918, 1957 und 1968 – wur­de die elek­tri­sche Hül­le der Erde, die im nächs­ten Kapi­tel beschrie­ben wird und mit der wir alle durch unsicht­ba­re Fäden ver­bun­den sind, plötz­lich und tief­grei­fend gestört.67

Obwohl wir hier der Ein­fach­heit hal­ber sehr aus­führ­lich aus Firs­ten­burg zitiert haben, wer­den die Leser drin­gend gebe­ten, sei­ne voll­stän­di­gen Argu­men­te zu lesen, die viel detail­lier­te­re Bewei­se und Erklä­run­gen für die unter­drück­ten elek­tri­schen Ursa­chen der Grip­pe sowie für vie­le ande­re Krank­hei­ten lie­fern, die vom vor­herr­schen­den wis­sen­schaft­li­chen Para­dig­ma geleug­net werden.

Engel­brecht et al. stel­len außer­dem fest, dass der Spa­ni­schen Grip­pe die bei­spiel­lo­se Impf­kam­pa­gne des Ers­ten Welt­kriegs vor­aus­ging.68 Was auch immer die wirk­li­che Ursa­che der Grip­pe sein mag, es soll­te inzwi­schen klar sein, dass es kei­nen guten Grund für die Annah­me gibt, dass sie durch ein infek­tiö­ses Virus ver­ur­sacht wird. Die gene­ti­sche Sequenz, die als Influ­en­za bezeich­net wird, steht selbst nach Ansicht der eta­blier­ten Wis­sen­schaft in einem bemer­kens­wert schwa­chen Zusam­men­hang mit der Krank­heit, die sie angeb­lich ver­ur­sacht. Wäh­rend der Haupt­grip­pe­sai­son las­sen sich nur 10 Pro­zent der »Infek­tio­nen«, die sich in den obe­ren Atem­we­gen bil­den, auf »Influ­en­za­vi­ren« zurück­füh­ren.69 Wäh­rend zu ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten die Fähig­keit, sich asym­pto­ma­tisch zu ver­brei­ten, als eines der vie­len Din­ge ange­prie­sen wur­de, die SARS-Cov‑2 so erschre­ckend mach­ten, hat eine Stu­die eines Teams am Uni­ver­si­ty Col­lege Lon­don angeb­lich erge­ben, dass 77 Pro­zent der Grip­p­e­infek­tio­nen kei­ne Sym­pto­me zei­gen kön­nen. Das Virus, das die Krank­heit, die wir Influ­en­za nen­nen, angeb­lich ver­ur­sacht, ist also weder not­wen­dig noch aus­rei­chend, um die cha­rak­te­ris­ti­schen Merk­ma­le zu verursachen!

Hof­fent­lich neh­men die Leser inzwi­schen ernst, wie schlecht die der­zeit vor­herr­schen­de Theo­rie der Viro­lo­gie ver­meint­li­che Virus­krank­hei­ten erklärt. Wir haben ihre schwa­chen Grund­la­gen auf­ge­zeigt sowie die sehr guten Grün­de, war­um sie sich trotz ihrer Falsch­heit als vor­herr­schen­de Theo­rie hal­ten konn­te. Dies gilt umso mehr, wenn wir die Impli­ka­tio­nen von Firs­ten­bergs Dar­stel­lung oder die Bewei­se für koor­di­nier­te Abspra­chen bei der Ver­tu­schung der wah­ren Ursa­chen von Polio ernst neh­men: dass wich­ti­ge Tei­le der herr­schen­den Klas­se zumin­dest wis­sen, dass die Viro­lo­gie zutiefst feh­ler­haft und leicht mani­pu­lier­bar ist. Wenn die gro­ßen Grip­pe­pan­de­mien des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts durch Mili­tär­tech­no­lo­gie ver­ur­sacht wur­den, soll­ten wir davon aus­ge­hen, dass 1) die­se Tat­sa­che bekannt ist und gut ver­stan­den wird und 2) ein streng gehü­te­tes Staats­ge­heim­nis ist.

Das bedeu­tet nicht, dass wich­ti­ge Phä­no­me­ne nicht mit Hil­fe des unzu­läng­li­chen Para­dig­mas der Viro­lo­gie unter­sucht wer­den; auch nicht, dass sich dar­aus eini­ge wirk­sa­me Tech­ni­ken erge­ben kön­nen. Eine detail­lier­te­re Unter­su­chung die­ses Bereichs wür­de den Rah­men die­ses Bei­trags spren­gen. Es wur­de ledig­lich gezeigt, dass die Haupt­grün­de für die Ver­eh­rung der Viro­lo­gie in der Bevöl­ke­rung einer Über­prü­fung nicht stand­hal­ten. Die gesund­heit­li­chen Errun­gen­schaf­ten, die den Inno­va­tio­nen der Viro­lo­gie zuge­schrie­ben wer­den, waren in Wirk­lich­keit ein Pro­dukt des erfolg­rei­chen Klas­sen­kamp­fes, den die Arbei­ter­mas­sen für einen bes­se­ren Lebens­stan­dard geführt haben. Die Viro­lo­gie hat die Hege­mo­nie der herr­schen­den Klas­se auf beein­dru­cken­de Wei­se gestützt, indem sie nicht nur die­se Tat­sa­che ver­schlei­ert, son­dern ihr auch ein aus­ge­klü­gel­tes Mit­tel zur Mani­pu­la­ti­on, Kon­trol­le, Über­wa­chung und Ver­krüp­pe­lung der poten­zi­ell rebel­li­schen Bevöl­ke­rung an die Hand gege­ben hat, die sie beherrscht, aus­beu­tet und – mehr als alles ande­re – fürchtet.

Im letz­ten Teil die­ses Bei­trags wer­den wir die Ent­wick­lung der Viro­lo­gie als bewuss­te Stra­te­gie der herr­schen­den Klas­se im Kon­text der glo­ba­len Kon­ter­re­vo­lu­ti­on betrach­ten, die ich in »Impe­ria­lis­mus heu­te ist Ver­schwö­rungs­pra­xis« skiz­ziert habe. Wir wer­den uns mit den Bewei­sen dafür befas­sen, dass HIV/AIDS eine von der herr­schen­den Frak­ti­on der glo­ba­len herr­schen­den Klas­se insze­nier­te psy­cho­lo­gi­sche Ope­ra­ti­on (psyop) war. Wir wer­den eini­ge der umfas­sen­de­ren poli­ti­schen Impli­ka­tio­nen die­ser Theo­rie unter­su­chen. Wei­ter wer­den wir die rich­ti­ge Posi­ti­on klä­ren, die Mar­xis­ten gegen­über der Wis­sen­schaft der herr­schen­den Klas­se ein­neh­men soll­ten. Schließ­lich wird kurz skiz­ziert, wie eine befrei­te, demo­kra­ti­sche Arbei­ter­wis­sen­schaft aus­se­hen könnte.

Dank­sa­gung

Die­ser Auf­satz ver­dankt sich in hohem Maße dem Feed­back, den Kom­men­ta­ren und der Bear­bei­tung von Mol­ly Klein, Karel Svo­bo­da und Hiero­punk. Auch die Kri­tik und Ana­ly­se von Jacob Levich sowie von Phil Gre­a­ves und dem Netz­werk von Kom­men­ta­to­ren und For­schern um sie her­um hat ihn maß­geb­lich beeinflusst.

Ver­wei­se

1 Richard Levins, »The Two Faces of Science.«

2 Richard Lewon­tin, Bio­lo­gy as Ideo­lo­gy, »Cau­ses and their Effects«

3 Engelbrecht/​Köhnlein, Virus-Wahn, Einleitung.

4 Im anglo­ame­ri­ka­ni­schen Sprach­raum wird der Begriff sna­ke oil heu­te haupt­säch­lich als Syn­onym für Quack­sal­ber-Pro­duk­te ver­wen­det [Anm. d. Übers.]

5 James Cor­bett, »Rocke­fel­ler Medi­ci­ne,« The Cor­bett Report, 2013 https://​www​.cor​bett​re​port​.com/​r​o​c​k​e​f​e​l​l​e​r​-​m​e​d​i​c​i​n​e​-​v​i​d​eo/

6 https://​edwards​lavs​quat​.sub​stack​.com/​p​/​o​n​e​-​h​u​n​d​r​e​d​-​y​e​a​r​s​-​o​f​-​c​a​t​t​l​e​-​t​a​g​g​ing

7 Engelbrecht/​Köhnlein, Virus-Wahn, Einleitung.

8 Edward H. Kass, »Infec­tious Dise­a­ses and Social Chan­ge.« The Jour­nal of Infec­tious Dise­a­ses 123, no. 1 (1971): 110 – 14. http://​www​.jstor​.org/​s​t​a​b​l​e​/​3​0​1​0​8​855.

9 Engelbrecht/​Köhnlein, Virus-Wahn, Kap. 10.

10 Ebenda.

11 Ebenda.

12 Engelbrecht/​Köhnlein, Virus-Wahn, Kap. 9.

13 »Tri­al of BCG vac­ci­nes in South India for tuber­cu­lo­sis pre­ven­ti­on«, Indi­an Jour­nal of Medi­cal Rese­arch, Sep­tem­ber 1979, zitiert in Engel­brecht et. al, Virus-Wahn, Kap. 11.

14 Ben­ja­min J. Cow­ling et al., »Increased risk of non-influ­en­za respi­ra­to­ry virus infec­tions asso­cia­ted with receipt of inac­ti­va­ted influ­en­za vac­ci­ne,« Cli­ni­cal Infec­tious Dise­a­ses, June 2012, pp. 1778 – 83 wie zitiert in Engel­brecht et. al, Virus-Wahn, Kap. 11.

15Robert Fk. Ken­ne­dy Jr., »Greed, Negli­gence and Decep­ti­on in the Vac­ci­ne Indus­try« (Gier, Fahr­läs­sig­keit und Betrug in der Impf­stoff­in­dus­trie) in Engel­brecht et​.al, Virus-Wahn, Kap. 8.

16 Sie­he Jacob Ste­genga, Medi­zi­ni­scher Nihi­lis­mus. Oxford: Oxford Uni­ver­si­ty Press, 2018, aus­führ­lich bespro­chen in Teil 2 die­ses Aufsatzes.

17 Joy Gar­ner, « Health Ver­sus Dis­or­der, Dise­a­se, and Death: Unvac­ci­na­ted Per­sons Are Incom­men­sur­a­b­ly Healt­hi­er than Vac­ci­na­ted,« Inter­na­tio­nal Jour­nal of Vac­ci­ne Theo­ry, Prac­ti­ce, and Rese­arch., Vol.2 No. 2 (2022). Novem­ber 15, 2022 https://​doi​.org/​1​0​.​5​6​0​9​8​/​i​j​v​t​p​r​.​v​2​i​2​.40; James Lyons-Wei­ler, & Paul Tho­mas, »Rela­ti­ve Inci­dence of Office Visits and Cumu­la­ti­ve Rates of Bil­led Dia­gno­ses Along the Axis of Vac­ci­na­ti­on,« Int. J. Envi­ron. Res. Public Health 2020, 17(22), 8674; https://​doi​.org/​1​0​.​3​3​9​0​/​i​j​e​r​p​h​1​7​2​2​8​674; Alm, Johan et al.,« Ato­py in child­ren of fami­lies with an anthro­po­so­phic life­style,« Lan­cet, May 1999, pp. 1485 – 1488

18 Engel­brecht et. al., citing Mil­ler, Neil Z.; Gold­man, Gary S., »Infant mor­ta­li­ty rates regres­sed against num­ber of vac­ci­ne doses rou­ti­ne­ly given: Is the­re a bio­che­mi­cal or syn­er­gi­stic toxi­ci­ty?,« Human & Expe­ri­men­tal Toxi­co­lo­gy, Sep­tem­ber 2011, pp. 1420 – 1428 in: Virus-Wahn, Kap. 11.

19 Mar­tin Hir­te et al., »Impf­zeit­punkt von Bedeu­tung«, in_​Deut­sches Ärz­te­blatt, Octo­ber 14, 2011, pp. 696 – 697, zitiert nach Engel­brecht et. al. Virus-Wahn, Kap. 11

20 Ebenda.

21 Hoo­ker, Bri­an S.; Mil­ler, Neil Z., »Ana­ly­sis of health out­co­mes in vac­ci­na­ted and unvac­ci­na­ted child­ren: Deve­lo­p­men­tal delays, asth­ma, ear infec­tions and gas­tro­in­testi­nal dis­or­ders,« SAGE Open Medi­ci­ne, May 27, 2020, zitiert nach Engel­brecht et. al, Virus-Wahn. Ch. 11

22 McDo­nald, Kar­la L. et al., »Delay in Diph­the­ria, per­tus­sis, teta­nus vac­ci­na­ti­on is asso­cia­ted with a redu­ced risk of child­hood asth­ma«, Jour­nal of Aller­gy and Cli­ni­cal Immu­no­lo­gy, März 2008, S. 626- 631, zitiert nach Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 11.

23 Demi­che­li, Vitto­rio et al.,« Vac­ci­nes for meas­les, mumps and rubel­la in child­ren,« The Coch­ra­ne Data­ba­se Sys­te­ma­tic Reviews, Febru­ary 15, 2012, zitiert nach Engel­brecht und Köhn­lein, Virus-Wahn, Kap. 11.

24 Robert F. Ken­ne­dy Jr., »Gier, Nach­läs­sig­keit und Betrug in der Impf­stoff­in­dus­trie« in Engel­brecht et​.al, Virus-Wahn, Kap. 8.

25 Mark F. Bla­xill, »What’s Going on? The Ques­ti­on of Time Trends in Autism.« Public Health Reports (1974-) 119, no. 6 (2004): 536 – 51. http://​www​.jstor​.org/​s​t​a​b​l​e​/​2​0​0​5​6​727.

26 Robert F. Ken­ne­dy Jr., »Gier, Nach­läs­sig­keit und Betrug in der Impf­stoff­in­dus­trie« in Engel­brecht et​.al, Virus-Wahn, Kap. 8.

27 Ebenda

28 David, Ras­nick, »The tyran­ny of dog­ma,« Jour­nal of Infor­ma­ti­on Ethics. 24. (2005), pp. 82 – 83, https://​www​.bmar​tin​.cc/​d​i​s​s​e​n​t​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​R​a​s​n​i​c​k​1​5​.​pdf

29 Robert F. Ken­ne­dy Jr., »Gier, Nach­läs­sig­keit und Betrug in der Impf­stoff­in­dus­trie« in Engel­brecht et​.al, Virus-Wahn, Kap. 8.

30 Eben­da, Kap. 10.

31 Eben­da, Kap. 11.

32 Eben­da, Kap. 2.

33 Mark Bai­ley, »A Fare­well to Viro­lo­gy,« 15 Sep­tem­ber 2005, https://drsambailey.com/a‑farewell-to-virology-expert-edition/ p. 15. (Hence­forth: Mark Bai­ley, »A Fare­well to Virology«).

34 Tolz­in, Hans U. P., »Das Anste­ckungs-Expe­ri­ment von 1911: Wirk­lich ein Mei­len­stein der For­schung?,« impf-report, 1. Quar­tal 2016, S. 28 – 31, zitiert nach Engel­brecht et al., Virus-Wahn, Kap. 11.

35 Bai­ley, A Fare­well to Viro­lo­gy, S. 16 – 18

36 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 2

37 Sie­he Bai­ley, »A Fare­well to Viro­lo­gy«, S. 23 – 26.

38 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 2

39 Tom Cowan, »The Smo­king Gun? Stu­dy Shows »Virus« Is Iden­ti­cal to Nor­mal Cell »Struc­tures«,« June 10, 2021, https://​drtom​co​wan​.com/​b​l​o​g​s​/​b​l​o​g​/​t​h​e​-​s​m​o​k​i​n​g​-​gun

40 Bai­ley, »A Fare­well to Viro­lo­gy« S. 9.

41 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 1.

42 Ste­fan Lan­ka, et al., »Prä­li­mi­nä­re Resul­ta­te der Kon­troll­ver­su­che – Die Reak­ti­on pri­mä­rer huma­ner Epi­thel­zel­len auf strin­gen­te Virusam­pli­fi­ka­ti­ons-Bedin­gun­gen wider­le­gen die Exis­tenz­be­haup­tun­gen aller Viren und von SARS-CoV‑2«, 25 Mar 2022: https://​cold​wel​li​an​ti​mes​.com/​e​i​l​m​e​l​d​u​n​g​/​k​o​n​t​r​o​l​l​e​x​p​e​r​i​m​e​n​t​-​p​h​a​s​e​-​1​-​m​e​h​r​e​r​e​-​l​a​b​o​r​e​-​b​e​s​t​a​t​i​g​e​n​-​d​i​e​-​w​i​d​e​r​l​e​g​u​n​g​-​d​e​r​-​v​i​r​o​l​o​g​i​e​-​d​u​r​c​h​-​d​e​n​-​c​y​t​o​p​a​t​h​i​s​c​h​e​n​-​e​f​f​e​kt/ wie zitiert nach Bai­ley, Mark, »A Fare­well to Viro­lo­gy,« S. 18.

43 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 2

44 Ebenda.

45Temin, Howard; Bal­ti­more, David, »RNA-direc­ted DNA syn­the­sis and RNA tumor viru­s­es,« Advan­ces in Virus Rese­arch, 1972; Vol. 17, S. 129 – 186, zitiert nach Engel­brecht et. al, Virus-Wahn, Kap. 2.

46 Zitiert nach Engel­brecht et al, ebenda.

47 Levins, »The Two Faces of Science«

48 Mul­lis, Kary as quo­ted in James David, »PCR Inven­tor: ›It doesn’t tell you that you are sick,‹ « Off-Guar­di­an, Oct 5, 2020 https://​off​-guar​di​an​.org/​2​0​2​0​/​1​0​/​0​5​/​p​c​r​-​i​n​v​e​n​t​o​r​-​i​t​-​d​o​e​s​n​t​-​t​e​l​l​-​y​o​u​-​t​h​a​t​-​y​o​u​-​a​r​e​-​s​i​ck/

49 Ebenda

50 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 2

51 Gina, Kola­ta »Faith in Quick Test Leads to Epi­de­mic That Wasn’t«, The New York Times, 22 Jan 2007: hgps://www​.nyti​mes​.com/​1​4​6​2​0​0​7​/​0​1​/​2​2​/​h​e​a​l​t​h​/​2​2​w​h​o​o​p​.​h​tml as quo­ted in Bai­ley, Mark, « A Fare­well to Viro­lo­gy,« 46.

52 Engel­brecht et. al., Virus-Wahn, Kap. 2

53 Ebenda.

54 Ebenda.

55 Ebenda.

56 »Limi­t­ed han­gout« (engl.), in etwa »begrenz­ter Treff­punkt« ist ein Begriff aus dem Spio­na­ge­jar­gon. Dazu die engl. Wiki­pe­dia: Laut Vic­tor Mar­chet­ti, einem ehe­ma­li­gen Son­der­as­sis­ten­ten des stell­ver­tre­ten­den Direk­tors der Cen­tral Intel­li­gence Agen­cy (CIA), ist ein »begrenz­tes Tref­fen« ein »Spio­na­ge­jar­gon für einen belieb­ten und häu­fig ver­wen­de­ten Trick der Geheim­dienst­pro­fis. Wenn der Schlei­er der Geheim­hal­tung zer­fetzt ist und sie sich nicht mehr auf eine gefälsch­te Tarn­ge­schich­te ver­las­sen kön­nen, um die Öffent­lich­keit falsch zu infor­mie­ren, grei­fen sie dar­auf zurück, einen Teil der Wahr­heit zuzu­ge­ben – manch­mal sogar frei­wil­lig -, wäh­rend sie es immer noch schaf­fen, die ent­schei­den­den und schäd­li­chen Fak­ten in dem Fall zurück­zu­hal­ten. Die Öffent­lich­keit ist jedoch in der Regel so fas­zi­niert von den neu­en Infor­ma­tio­nen, dass sie nicht dar­an denkt, die Ange­le­gen­heit wei­ter zu ver­fol­gen.« Die­se Tak­tik wird zwar von der CIA und ande­ren Geheim­diens­ten ange­wandt, hat sich aber auch in Unter­neh­men und in der Poli­tik durch­ge­setzt (https://​en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​L​i​m​i​t​e​d​_​h​a​n​g​out).

57 Ebenda.

58 Eban­da, Kap. 5.

59 Ebenda.

60 Ebenda.

61 Ebenda.

62 Ebenda.

63 Firs­ten­berg, Arthur, The Invi­si­ble Rain­bow, Pro­lo­gue.

64 Firs­ten­berg, Arthur, The Invi­si­ble Rain­bow, Ch. 7

65 Ebenda.

66 Ebenda.

67 Ebenda.

68 Engel­brecht et. al, Virus-Wahn, Kap. 7.

69 Ken­ne­dy, R.F. Jr., »Greed, Negli­gence and Decep­ti­on in the Vac­ci­ne Indus­try« in Engel­brecht et​.al, Virus-Wahn, Kap. 8.

Bild: »Tame­to­mo ver­treibt die Pocken von der Insel Oshi­ma« (wiki­me­dia com­mons)

4 thoughts on “Viro­lo­gie als Ideo­lo­gie. Eine Kri­tik der Pseu­do­wis­sen­schaft der herr­schen­den Klas­se – Teil 3: Viro­lo­gie als Ideologie

  1. ich habe den letz­ten Teil direkt nach Erschei­nen mit Span­nung gele­sen und hof­fe, dass am 4ten Teil noch gear­bei­tet wird! / er nicht ver­wor­fen wurde?

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