Waren Windkraftanlagen am Anfang 60 Meter hoch, so blieb das Fundament entsprechend wenig umfangreich und auch die tragende Säule hatte lange nicht das Gewicht, das heutige 160 – 250 Meter hohe Anlagen haben. Das bedingte anfangs wenig anspruchsvolle Zugangswege, während diese nun für Schwerverkehrssondertransporte ausgelegt werden müssen.
In anderen Worten heißt das, es ist unmöglich geworden, diese über normale Feldwege fahren zu lassen. Es müssen also nun auch die Zufahrtswege ordentlich befestigt werden. Das bedingt zum einen direkt höhere Kosten, zum anderen aber auch zur Absicherung des Grundeigentümers extrem gestiegene Pachtkosten. Dies ist gar nicht anders möglich, denn der läuft das Risiko, am Ende den Stahlbeton und jede Bodenversiegelung bei den Zufahrtswegen auf eigene Kosten beseitigen müssen, sollte am Ende der Subventionslaufzeit, wenn am selben Standort keine neue Anlage hinkommen und die Betreiber‐GesmbH vorsorglich in Pleite gehen. Zwar ist eine Bürgschaft für den Rückbau, der spätestens drei Jahre nach der endgültigen Aufgabe der Anlage fertig sein muß, Pflicht, doch die reicht nur für einen Bruchteil der Kosten.
In der BRD sind nun schon findige Großgrundbesitzer auf den Trick verfallen, Standort und Zufahrtswege ebenfalls in eine gering kapitalisierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung auszugliedern, womit sie dann zwar noch riskieren, diesen Grundstücksanteil an die öffentliche Hand zu verlieren, die dann die Sanierungskosten tragen muß, weil die dann nicht mehr auf sie entfallen, weil die entsprechende GesmbH ebenfalls pleite geht.
Egal wie bedeuten diese Kosten, daß Windstrom nie günstig werden wird, weil wegen des Subventionsmodells nie abgeschriebene Anlagen weiterproduzieren. Das wäre zwar problemfrei möglich nach 15 – 20 Jahren, wird aber betriebswirtschaftlich als nicht profitabel angesehen, weswegen die Anlage dann durch eine größere ersetzt oder eben stillgelegt wird.
Gar nicht CO2‐frei!
Dabei sind die Mengen Beton und Bewehrungsstahl in so einem Fundament durchaus beachtlich. Für einen 134 m hohen Turm, was mit den Rotoren dann 199 m ausmacht, wurden etwa im hessischen Felsberg im Jahre 2016 satte 650 Kubikmeter Beton in die Schalung gegossen, in der zuvor 87 Tonnen Bewehrungsstahl verlegt worden waren. Darauf kam ein 78 Meter hoher Betonturm, auf den ein ca 50 t schweres Stahlrohr aufgesetzt wurde. Darauf kommt erst der sogenannte Adapter mit den Rotorflügeln.
So lange Beton und Stahl nicht CO2‐frei erzeugt werden, ist damit der Windstrom genauso wenig CO2‐frei wie der in der EU plötzlich als grün erklärte Atomstrom. Denn die Erzeugung einer Tonne Zement geht heute einher mit einer Tonne CO2, bei einem Mischungsverhältnis von Zement und Kies für Beton von 1 zu 4 führt das pro Tonne Beton zu 200 kg CO2, und es werden da gar viele Tonnen Beton benötigt, vom Stahl gar nicht zu reden. Pro Tonne Stahl fallen aktuell rund 1,5 Tonnen CO2 an in der EU.
Die Fläche, auf der die Anlage steht, aber auch die Fläche der Zufahrtswege fällt jedenfalls aus für die Land‐ oder Forstwirtschaft, unabhängig vom Risiko der beachtlichen Kosten des Rückbaus mitsamt Entfernung und Entsorgung von Stahlbeton, Stahlrohren und aus mehreren Bestandteilen zusammengefügten Rotorblättern. Wobei über die Magnete in den Generatoren auch noch zu reden sein wird, in die höchst unterschiedliche und zum Teil hoch seltene Materialien einfließen.
Es wäre gelogen zu behaupten, es gäbe bereits perfekte Recyling‐Verfahren für alles, was da so anfällt. Es ist daher auch absolut unmöglich heute zu bewerten, was in etwa an Kosten auf einen dafür in 20 Jahren zukommen.
Für wen macht das Sinn?
Spätestens hier stellt sich die Frage, was der volkswirtschaftliche Sinn des Spiels ist. Betriebswirtschaftlich ist es wohl möglich für den Grundstückseigentümer seinen Gewinn mit der Pacht zu machen, wobei der Betreiber das als Kapitalanlage mit öffentlich garantierter Verzinsung ansehen kann, wobei er die Rendite ordentlich erhöht mit einer Pleite, die ihm die Rückbaukosten erspart.
Es darf also gar nicht in Zusammenhängen gedacht werden, um das, wie es jetzt organisiert ist, für volkswirtschaftlich sinnvoll zu erklären, dies umso mehr als die Windstromerzeugung voltatil ist, weil der Wind bläst, wenn er will. Das ist absolut nicht steuerbar und bedingt daher weitere Kosten, um die sich der Windkraftanlagenbetreiber nicht kümmert.
Das mindeste, was geändert werden müßte, um eine lange Nutzung der Anlagen über den Abschreibungszeitpunkt hinaus zu erreichen, wäre den Strompreis nicht mehr zu subventionieren und dafür die Anlagensubvention zu erhöhen. Damit wäre das für die Betreiber immer noch eine Kapitalanlageform mit garantierter Verzinsung, aber es würden die Stromverbraucher nicht mehr belastet mit der Windstromsubventionierung, die ja über den Strompreis bezahlt wird.
Erst damit würde Windstrom günstig werden, wobei der Netzausbau, der für viel Windstrom zu leisten ist, den Strompreis während des Ausbaus unweigerlich belasten muß. Denn egal ob der Strom zu Verbrauchern zu leiten ist oder zur Elektrolyse, das aktuelle Fernleitungsnetz ist für die mit den Windkraftanlagen entstehenden Spitzenbelastungen nicht ausgelegt. Genausowenig wie das Endverteilungsnetz dafür ausgelegt ist, daß jeder Haushalt sein batterie‐elektrisches Vehikel aufladet.
Teil 1, Teil 3, Teil 4 der Serie
Bild: PublicDomainImages (Pixabay)
Es ist schade daß der Author sich nicht vor dem Schreiben über die Fakten schlau machte.
Jede Gemeinde und Stadt ist froh wenn ihre Feldwege, für sie, kostenlos ausgebaut wird. Denn diese werden immer gebraucht um schwere Holzstämme abzutransportieren bzw mit schweren Maschinen dorthin zu gelangen um Bäume zu fällen. Gemeinden werden sich davor hüten zu fordern daß nach dem Ablauf einer WKA solche Wege rückgebaut werden.
Die Wege mußten auch mit kleinen WKA mit 60m Höhe genauso gebaut werden weil die Betonmischer immer gleiches Gewicht hatten u. haben.
Ob der Turm und die Gondel drauf (das ist kein »Adapter«) nur 60m hoch ist oder 160m, der Turm besteht aus Rohrstücken die beim Aufbau mit Stahlseilen zusammengespannt werden. Allgemein sagt man 1m höherer Turm bringt 1% mehr Ertrag, wenn die Leistung, Rotorenlänge und Effizienz gleich bleiben. Natürlich ist die Leistung bei modernen WKA immer höher, ebenso Rotorenlänge und auch die Effizienz durch anderen Aufbau/Form der Rotoren, was sie wiederum leiser werden läßt.
Eine moderne WKA erzeugt 15 Mio kwh pro Jahr x 25 Jahre (mind). Jede kwh Windstrom spart derzeit ca 400g Co2 ein. Macht 150.000 to über die ganze Zeit. Dazu auch noch unabhängig von Rohstoffimporten, ob das Erdgas/frackinggas, Kohle oder Uran ist.
Der Rückbau ist großzügig gedeckt was kein Wunder ist. Denn die verbauten Materialien sind hauptsächlich Stahl, Kupfer, Beton und sehr gefragt und damit wertvoll. Beton wird im Strassenbau weiterverwendet. Selbst die Rotoren werden bei neuen Modellen mehr und mehr wiederverwertbar gebaut, die Alten nicht wiederverwertbaren verbrennt man wie man es schon längst mit dem GFK von Mobilheimen oder Booten auch machte. Mit dem Rückbau von WKA hat man eine langjährige Erfahrung und man weiß genau was auf den Betreiber zukommt. Die Rücklagen die gesetzl. gebildet werden müssen sind mehr als ausreichend und sorgen eher für einen zusätzl. Profit für die Betreiber weil zuviel Rücklagen gebildet wurden.
Seltene Erden sind nicht selten, sie haben das nur in ihrem Namen. WKA würden gut ohne sie auskommen, es wird aber gemacht weil es billiger (mehr Ertrag, leichterer Turm, wartungsfreier) ist und die Politik es nicht verbietet.
Das Stromnetz wurde schon immer als Geldquelle für Konzerne angesehen, dank garantierter Verzinsung wird alles was nur möglich ist als Kosten angerechnet. Und beim künftigen Verkauf an einen Konkurrenten beginnt die Abschreibung von Neuem. Es gehört nun mal in Staatshand oder gleich in Volkseigentum. Aber das ist unabhängig von der Art der Stromerzeugung. Das Stromnetz kam früher übrigens auch gut mit Nachtstromheizung zurecht, eben weil die Aufladezeit gesteuert werden konnte. Ingenieure sind nicht so dumm wie manche Laienauthoren es sich vorstellen.
Das Stromnetz würde übrigens auch zusammenbrechen wenn gleichzeitig jeder Haushalt einen einzigen Fön oder den Herd oder den Staubsauger (oder, nicht und!) anstellt. Passiert das aber? Nein, die Stromnetzausfälle sind niedrig wie nie.
Wer unbedingt ein Elektroauto will der möchte auch gleich PV aufs Dach und kann so spätestens am Wochenende die Batterie aufladen und zwar zu Kosten von ca 10 ct/kwh. Kein Wunder wenn man öffentliche Ladestellen meidet die 4x so teuer sind. Aber der Riesenabsatz fehlt sowieso, jetzt erst recht dank gestrichener staatlicher Subvention.
»Seltene Erden sind nicht selten, ..«
ROFL
Kommt eben darauf an, was man unter »selten« versteht.
Natürlich musste ein PR‐Agent (oder anderweit pekuniär Interessierter) hier seinen Senf dazu ablassen …
Der Hype muss aufrecht erhalten werden, gerade angesichts der Horromeldungen über Absatzzahlen von E‑Mobilen, deren immer deutlicher werdenden Gefahren, deren exorbitantem Wertverlust (einen Gebrauchtmarkt gibt es praktisch nicht), etc