Über die Freie Linke Österreich

Die Freie Linke Österreich ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich verschiedenen linken Strömungen zugehörig fühlten, aber mit 2020 politisch heimatlos wurden. Wir hatten, jeder für sich, die kritiklose Reaktion auf die veränderten Umstände und die Entführung des politischen Begriffs »links« im Schatten einer abwesenden Arbeiterbewegung satt. Es musste etwas Neues her.

Weil wir sehen, dass die Phase der neoliberalen Ordnung des Kapitalismus zu Ende geht. Seit 2020 noch schneller. Ersetzt wird diese alte Ordnung durch einen digitalen Überwachungskapitalismus, getragen von einer Querfront aus Kapital, Medien und Politik. Den Menschen bleibt nichts übrig: sich fügen oder auf der Strecke bleiben. Die autoritäre Rolle des Kapitals kommt wieder zum Tragen.

Die Freie Linke Österreich schloss sich zusammen, um dem Kapital auch in seiner neuen Gestalt den Kampf anzusagen, ganz egal ob es einen linken Anstrich hat, mit Regenbogenfarben daherkommt, Toleranz predigt, und doch nach altem Muster Ausschluss und Repression gegen jene produziert, die sich nicht konformistisch fügen. Die FLOE bleibt staatskritisch und widerständig: wir betrachten mit Skepsis, nicht mit Euphorie, die technologischen Entwicklungen, die Herrschaft und Kapital gegen die Menschen, die Natur und das Leben selbst in Stellung bringen.

Die Freie Linke Österreich hat sich gegründet, um Möglichkeiten zu suchen als politisches Subjekt der Freiheit Aller Raum zu schaffen, die Angriffe der Herrschenden auf sie abzuwehren und die Errungenschaften, die von den Arbeiterklassen mit Blut erkämpft wurden, zu verteidigen. Wir nehmen das vorgesetzte Leben im staatlich verordneten und politisch selbsterzeugtem Ausnahmezustand nicht hin und bleiben dabei nicht bei verkürzter oder harmloser Kritik stehen. Die Wurzel des Problems ist der Kapitalismus.

Die Gesellschaft steht – mehr noch – vor einer monströsen Hydra, zusammengesetzt aus Kapitalismus, Lobbyismus, Korruption und dem Ideologie‐​Engineering an den neuralgischen Punkten des Gesellschaftssystems: Politik, Wirtschaft, Journalismus, Bildung und Kulturindustrie.

Den Kapitalismus als kontextlose Instanz aufzutischen, finden wir zuwenig. Denn der Kapitalismus steht eben nicht nur für sich, er gründet ideologische Bastionen zum Selbstschutz, er formt Charaktere, bestimmt Debatten, bricht Kulturkämpfe vom Zaun, schleicht sich in Form von »politischer Korrektheit« in die Köpfe seiner vermeintlichen ideologischen Todfeinde um sie in ihrer Entschlossenheit und in ihrer Ablehnung zu verunsichern, in ihrer Kritik‐ und Urteilsfähigkeit zu amputieren und zu einer moralisierenden Instanz zu erheben, die politisch nichts bestimmt, ausser was gesagt werden darf und was nicht.

Das Endprodukt ist eine Kannibalisierung der sogenannten Linken und der Sache selbst. Die Sache? Der Kampf gegen autoritäre Staatsmacht und Umverteilung nach oben! Stattdessen macht sich die herkömmliche Linke selbst verrückt an Geschmacks‑, Szene‑, und Moralfragen, als Substitut ihrer eigenen Ohnmächtigkeit. DAS ist das Kapital im Kostüm von »Diversity«! Die Freie Linke hält eine ungetrübte Sicht auf die Geschehnisse und Verhältnisse dagegen. Uns geht es um eine tatsächliche und radikale Selbstemanzipation der Menschen. Anstatt fertigen Phrasen, die uns von oben in unsere Köpfe getrommelt werden, sollen die Menschen selbst denken und sich ihres Schicksals selbst ermächtigen.

Die Freie Linke Österreich will nicht nur die Freiheit des Einzelnen, sondern eine befreite Gesellschaft. Eine Welt, ein Planet und eine Natur frei von Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Dafür hat sich die Freie Linke Österreich gegründet.

Zuerst erschienen auf der neuen Website der FLOE: https://​freielinke​.at/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert