Beschluss der DDR‐​Konferenz vom 30. Juni bis zum 04. Juli 2023 in Moskau mit einem Nachwort von Liane Kilinc

Vom 30. Juni bis zum 04. Juli 2023 wurde die Konferenz zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik unter dem Titel »DDR – Eine echte Alternative für Deutschland« erfolgreich durchgeführt. Aufgrund der verschärften Sicherheitslage fand die Veranstaltung in geschlossenem Rahmen in Präsenz statt.

Experten aus der Deutschen Demokratischen Republik gaben mit Vorträgen aus Kultur, Wirtschaft, Recht und Friedenspolitik Einblick in die Lebensrealität in der DDR.

Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik fand 1949 nach der Gründung der BRD und den gescheiterten Verhandlungen mit den West‐​Alliierten, die sich gegen ein antifaschistisches und neutrales Deutschland stellten, statt. Dabei war die DDR stets seinen Bürgern verpflichtet. So ist sie bis heute der einzige deutsche Staat mit einer durch das Volk legitimierten Verfassung.

Aus der Verpflichtung des Staates gegenüber dem Volk ergab sich auch eine Verpflichtung zur Sicherung des Friedens. Die Toten der vergangenen Weltkriege stellten eine Mahnung dar. Das Versprechen an die Menschheit galt, alles zu tun um einen weiteren, potenziell die Welt vernichtenden Krieg, zu verhindern. Dieser Aufgabe kam sie über 40 Jahre erfolgreich nach.

Heute, über 78 Jahre Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, rollen wieder deutsche Panzer gegen Russland. In Berlin können heisere Stimmen wieder zur Verteidigung irgendwelcher Werte aufrufen und erklären, man sei im Krieg mit Russland. Die Welt steht unmittelbar vor dem Abgrund, und wieder fordern viel zu wenige Stimmen ein Ende dieser Eskalationsspirale. Aus diesem Grund haben die Teilnehmer der Konferenz die Gründung eines Komitees zur Schaffung eines antifaschistischen und neutralen Deutschlands beschlossen.

Im Geiste des »Nationalkomitees Freies Deutschland«, dessen programmatische Ziele bis heute nicht erreicht werden konnten, soll die neue Organisation eine Plattform zur Erarbeitung von Zukunftskonzepten darstellen. Hierfür wurde eine Gruppe beauftragt, entsprechende Gründungsvorbereitungen zu treffen und die dafür notwendigen Dokumente, sowie ein auf die Gegenwart bezogenes Diskussionspapier, zu erarbeiten.

Die Konferenz ruft alle antifaschistischen Kräfte zur Mitwirkung auf!

Nachwort von Liane Kilinc

Die DDR ist kein Nostalgieobjekt. Sie war als sozialistischer deutscher Staat eine Staatsform im Interesse seiner Bürger, eine mögliche sozialistische Alternative zur kapitalistischen Raubtiergesellschaft.

Die DDR war von Menschen, vom Volk gestaltet mit all ihren Vorzügen und Schwächen. Durch die Existenz der DDR und ihrer Politik war die Bundesrepublik gezwungen eine soziale Alternative mit Opfern aus Sicht des Profits, aus der des Kapitals zu schaffen.

Zwischenzeitlich ist das Zur‐​Schau‐​Tragen des Sozialen nicht mehr nötig. Beginnend mit der Einverleibung (Annexion) der DDR wurde der bundesdeutsche Schaufenster‐​Sozialaspekt über Bord geworfen und zunächst der Osten demontiert und deindustriealisiert. Die Ostbürger wurden als Menschen zweiter Klasse eingestuft (auch einkommens‐ und rentenrechtlich, auch in den Fragen des Bekleidens von Funktionen und Ämtern, selbst im Osten).

In einem zweiten Schritt hat man die Sozialdemontage auf den Westen übertragen.

Sozialabbau, Militarisierung der Gesellschaft, Herrschafts‐ und Führungsansprüche, Teilung der Völker in Garten Eden und Dschungel, also nach früherem Sprech in unwürdige Untermenschen ist wieder da. Nicht nur Tätowierungen und äußere Zeichen des Faschismus, auch im Hier und Jetzt sind seine Wesensmerkmale da – und beängstigend.

Besonders wichtig ist in der heutigen Auseinandersetzung, im heutigen Kampf, zu versuchen jeden anzusprechen, keinen vor dem Kopf zu stoßen, jeden zu erreichen, nicht an irgendwelchen von uns selbst oder gar vom Gegner gezogenen Grenzen hängen zu bleiben.

Der internationale Charakter des Kampfes gegen den neuen alten Faschismus, auch im neuen Gewand der Grünen und Teilen der Antifa‐​Bewegung, sollte mit dem Beschluss obigen Papier ebenfalls angegangen werden. Ohne unsere Position zu verlassen, gehen wir mir den Menschen zusammen, die das gleiche Ziel verfolgen, stehen der Mensch und der Frieden im Mittelpunkt unserer Aktivitäten

Zuerst erschienen beim Ostdeutschen Kollegium von Verbänden & eingetragenen Vereinen

Bild: Scan des Originalmanifests des Nationalkomitees »Freies Deutschland« aus dem Deutschen Antifaschistischen Museum in Moskau‐Krasnogorsk

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