Über die bes­tia­li­sche Abrie­ge­lung von Schang­hai – Ein­bli­cke in den sich anbah­nen­den Weltkrieg

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Mag­Ma ver­öf­fent­licht hier bereits die vier­te Über­set­zung eines Tex­tes des Nucleo Comu­nis­ta Inter­na­zio­na­lis­ta. Der vor­lie­gen­de Text wur­de am 3. Juni bei Il pane e le rose ver­öf­fent­licht. Der NCI über­sand uns den Text mit dem Hin­weis, dass es sehr schwer für sie sei die Situa­ti­on zu beur­tei­len. Sie wis­sen, dass sie nur einen teil­wei­sen Ein­blick hät­ten und ihr Text sehr »hart« sei. Inzwi­schen ist der »Lock­down« in Shang­hai been­det. Die Spe­ku­la­tio­nen und Theo­rien dar­ob rei­ßen nicht ab. Die Redak­ti­on selbst­ver­ständ­lich wür­de wei­te­re Per­sepek­ti­ven auf das The­ma begrü­ßen und gege­ben­falls veröffentlichen.

Wir müs­sen uns so deut­lich wie mög­lich zu der seit dem 28. März in Shang­hai ver­häng­ten grau­sa­men Aus­gangs­sper­re äußern, oder bes­ser gesagt, zu den all­ge­mei­nen Fra­gen, die durch die­se grau­sa­me und ziem­lich heik­le Aus­gangs­sper­re auf­ge­wor­fen wer­den. Und sei es nur, weil eine sol­che dra­ko­ni­sche Maß­nah­me eine düs­te­re Vor­ah­nung des­sen sein könn­te, was uns in den kom­men­den Mona­ten erwar­tet, wenn die Zeit der pro­vi­so­ri­schen Frei­heit, die uns jetzt im Labor Ita­li­en gewährt wird, abge­lau­fen ist. Shanghai/​China: de te fabu­la nar­ra­tur… [Du bist es, von dem in die­ser Fabel die Rede ist] ›de te‹, das heißt, von uns allen. Auch und vor allem.

Es stimmt, dass der Lock­down von Schang­hai Ende 2021 durch die eben­so bru­ta­le Abrie­ge­lung von Xi’an (der Stadt, in der sich das Wun­der­werk der »Ter­ra­kot­ta-Armee« befin­det) vor­weg­ge­nom­men wur­de, aber die Blo­ckie­rung der Mega­lo­po­lis am Del­ta des gro­ßen Jang­tse-Flus­ses hat eine spe­zi­fi­sche und grö­ße­re Reich­wei­te, da Schang­hai nicht « ledig­lich« ein Ner­ven­zen­trum des chi­ne­si­schen Kapi­ta­lis­mus, son­dern abso­lut ein Ner­ven­zen­trum des Welt­ka­pi­ta­lis­mus dar­stellt.1

Mehr als zwei Mona­te sind ver­gan­gen, der Wür­ge­griff beginnt sich zu lockern, und die Behör­den erwar­ten für Anfang Juni eine Rück­kehr zur »Nor­ma­li­tät«. Die Situa­ti­on wird wie folgt beschrie­ben (aus NBC News vom 17. Mai):

In die­ser Woche durf­ten mehr Men­schen ihre Häu­ser ver­las­sen, und es wur­den eini­ge Jog­ger und Hun­de­spa­zier­gän­ger gesich­tet. Ein Mann wur­de beim Angeln im Shang­hai-Fluss gese­hen. Aber um vie­le Wohn­sied­lun­gen her­um gab es noch hohe Zäu­ne, auf den Stra­ßen fuh­ren kaum pri­va­te Autos, und die meis­ten Men­schen waren immer noch auf ihre Woh­nun­gen beschränkt.

Das nennt man »vor­sich­ti­gen Opti­mis­mus«: »Ein Mann wur­de beim Fischen im Fluss gese­hen«! Wir beken­nen unse­re mensch­li­che Sym­pa­thie für die­sen Drauf­gän­ger, der es wagt, dem »schreck­li­chen Virus« (und viel­leicht auch den Ord­nungs­kräf­ten) zu trot­zen, indem er lebt, das heißt angelt.

Nach dem Vor­bild Shang­hais wur­de die unmensch­li­che »Zero-Covid«-Politik der Regie­rung spä­ter auch in ande­ren Städ­ten Chi­nas umge­setzt. Mit Stand vom 29. April (nach Anga­ben von Rai News) waren 46 Städ­te teil­wei­se oder voll­stän­dig abge­rie­gelt, was das Leben von 343 Mil­lio­nen Men­schen betrifft und, wie uns die Socié­té Géné­ra­le mit­teilt, die Wirt­schaft einer Rei­he von Pro­vin­zen beein­träch­tigt, die 80 Pro­zent des chi­ne­si­schen BIP ausmachen.

Das Leben der Men­schen und das Leben des Kapi­tals: ein uner­bitt­li­ches Ver­hält­nis, eine uner­bitt­li­che Tat­sa­che. Eine Tat­sa­che, eine Bezie­hung, ein Gefäng­nis, aus dem es – wenig, aber sicher – kein Ent­rin­nen gibt und man nicht ent­rin­nen kann, sowohl für die von der Socié­té Géné­ra­le und der­glei­chen… als auch für die von der KPCh und dergleichen.

Es schien, als sei der Kampf oder viel­mehr der Krieg (der »Volks­krieg«, wie ihn die chi­ne­si­sche Regie­rung defi­nier­te) zur Ein­däm­mung und Aus­rot­tung der Covid-19-Krank­heit gewon­nen und »der chi­ne­si­sche Weg« eine bei­spiel­haf­te Demons­tra­ti­on der Über­le­gen­heit des chi­ne­si­schen »Sozi­al­mo­dells« im Ver­gleich zum kata­stro­pha­len Umgang mit der Pan­de­mie, der vor allem in der so genann­ten frei­en Welt prak­ti­ziert wurde.

Es schien, dass der »bei­spiel­haf­te« Lock­down von Wuhan – 76 Tage eiser­ne Abrie­ge­lung vom 23. Janu­ar bis zum 8. April 2020 – tat­säch­lich den Sieg des »Volks­kriegs gegen Covid 19« mar­kier­te und die stol­ze Behaup­tung recht­fer­tig­te, die Prä­si­dent Xi Jin­ping im Sep­tem­ber des­sel­ben Jah­res bei der Preis­ver­lei­hung an die »Hel­den« die­ses sieg­rei­chen »Volks­kriegs« auf­stell­te: »Die gegen Covid 19 erziel­ten Ergeb­nis­se sind ein Beweis für den Erfolg der KPCh und des sozia­lis­ti­schen Sys­tems Chi­nas und zei­gen die Ein­heit und Soli­da­ri­tät von Par­tei und Volk«.

Zwei Jah­re sind ver­gan­gen, und der bes­tia­li­sche Lock­down in Shang­hai zeigt statt­des­sen, dass die Din­ge viel kom­pli­zier­ter sind, dass der Krieg kom­pli­zier­ter und »lang anhal­tend« und schwer zu gewin­nen ist.

Krieg, ja: aber ers­tens, um wel­chen Krieg geht es eigentlich?

Han­delt es sich dabei, wie es offi­zi­ell heißt, um den »sani­tä­ren« Krieg gegen das bös­ar­ti­ge­re als erwar­te­te »lang­le­bi­ge« Virus, das durch die unmensch­li­che »Zero-Covid«-Politik »exem­pla­risch« aus­ge­rot­tet wer­den soll? Oder han­delt es sich viel­mehr auch um inter­ne Span­nun­gen, Kämp­fe und Feh­den inner­halb der KPCh-geführ­ten Par­tei, die die sozia­len und poli­ti­schen Span­nun­gen inner­halb der bür­ger­li­chen und kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schaft Chi­nas wider­spie­geln? Oder han­delt es sich bei dem Lock­down um eine ech­te Kriegs­ope­ra­ti­on, das heißt um eine Epi­so­de des sich anbah­nen­den Welt­kriegs, in dem wir uns befin­den, da es Chi­na sich auf allen Ebe­nen mit einem immer bedroh­li­che­ren impe­ria­lis­ti­schen Druck sei­tens der Frei­en Welt – des »kol­lek­ti­ven Wes­tens« unter Füh­rung der hege­mo­nia­len ame­ri­ka­ni­schen Macht kon­fron­tie­ren muss?2 Oder eine Kom­bi­na­ti­on aus die­sen und ande­ren Grün­den. In jedem Fall han­delt es sich um die Anwen­dung einer eiser­nen Poli­tik der sozia­len Kon­trol­le und Dis­zi­pli­nie­rung auf Hun­der­te Mil­lio­nen von Men­schen, die ohne­hin als pas­si­ve Sub­jek­te und mensch­li­che Ver­suchs­ka­nin­chen behan­delt wer­den. Oder?

Dies ist der Punkt, über den man nach­den­ken soll­te. Man könn­te sagen und ein­wen­den, dass die Par­tei­kämp­fer, die mit unnach­gie­bi­gem Eifer und Stren­ge die Vor­schrif­ten und die Ord­nung durch­set­zen, und sicher­lich auch die gro­ße Mehr­heit der Bevöl­ke­rung, die die bes­tia­li­schen Ein­schrän­kun­gen akzep­tiert, kei­nes­wegs mensch­li­che Ver­suchs­ka­nin­chen sind, son­dern Sub­jek­te, die mehr oder weni­ger über­zeugt und bewusst an einer not­wen­di­gen kol­lek­ti­ven, patrio­ti­schen, »anti­im­pe­ria­lis­ti­schen« und sogar »revo­lu­tio­nä­ren« Anstren­gung teilnehmen.

Es reicht also nicht aus, wenn wir sagen, dass die Pro­tes­te der (zwei­fel­los win­zi­gen Min­der­heit) ein­ge­sperr­ten Ein­woh­ner von Shang­hai »legi­ti­me Pro­tes­te« sind, wie wir in einem sehr wert­vol­len Bei­trag einer sehr guten Genos­sin lesen.3 Zuzu­ge­ben, dass sie »legi­tim« sind, das heißt dass die »pro­tes­tie­ren­den« Min­der­hei­ten nur als ein Hau­fen »unver­ant­wort­li­cher« und/​oder »Volks­fein­de« und »Kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­re« betrach­tet wer­den soll­ten, ist wenig und nichts zu sagen.

Es wür­de bei­spiels­wei­se genü­gen, wenn ein hoch­ran­gi­ger KPCh-Papst oder, beschei­de­ner, einer der vie­len loka­len »Mul­ti­po­la­ris­ten« und »Cam­pis­ten«, die von einem auf­rich­ti­gen und ech­ten »anti­im­pe­ria­lis­ti­schen« Geist beseelt sind, sagen und zei­gen wür­de, dass die von der chi­ne­si­schen Regie­rung ver­häng­ten dra­ko­ni­schen Maß­nah­men als not­wen­di­ge (Kriegs-)Maßnahmen erklärt und gerecht­fer­tigt wer­den kön­nen, um den Druck und die Aggres­si­on der hege­mo­nia­len impe­ria­lis­ti­schen Macht und des »kol­lek­ti­ven Wes­tens« abzu­weh­ren, Dies wür­de aus­rei­chen, um die « Lizenz zur Legi­ti­mie­rung « der Pro­tes­te in Shang­hai (die sich auch auf Peking aus­ge­wei­tet haben) ins Wan­ken zu bringen.

Man könn­te sagen: »Der (patrio­ti­sche und anti­im­pe­ria­lis­ti­sche) Zweck hei­ligt viel­leicht nicht die Mit­tel, auch nicht die bes­tia­li­schen der erwähn­ten Einsperrungen«?

Genau das ist eine prin­zi­pi­el­le Fra­ge – gewiss kei­ne neue -, auf die wir zurück­kom­men müs­sen, indem wir uns zum »Fall Shang­hai« äußern und sagen, dass für uns nicht alle Mit­tel recht­mä­ßig sind, um unser revo­lu­tio­nä­res Ziel der kom­mu­nis­tisch-mensch­li­chen Gemein­schaft zu errei­chen, das heißt die Befrei­ung des Men­schen, des ver­stüm­mel­ten und ver­sklav­ten Men­schen unter der tota­len Herr­schaft des Molochs/​Seiner Majes­tät des Kapi­tals. Und dass statt­des­sen die­se Mit­tel (ein­schließ­lich der »schmut­zi­gen«: die Anwen­dung von Zwang, Täu­schung usw. bis hin zum revo­lu­tio­nä­ren Ter­ror) nicht vom revo­lu­tio­nä­ren Ziel getrennt wer­den kön­nen, son­dern ihm unter­ge­ord­net wer­den müssen.

Daher alle Mit­tel, alle Aktio­nen, die dazu bei­tra­gen, das Bewusst­sein und die prak­ti­sche Orga­ni­sa­ti­on der Men­schen- und Klas­sen­va­ri­an­te als füh­ren­des Sub­jekt der befrei­en­den Revo­lu­ti­on auf die rea­le und höchs­te Ebe­ne zu heben, auf der der Kampf um die Zer­stö­rung des Molochs/​Kapitals jetzt steht; alles, was dazu bei­trägt, den Mas­sen der Skla­ven des Kapi­tals Ener­gie und Selbst­ver­trau­en ein­zu­flö­ßen, alles, was dazu bei­trägt, sie auf­zu­rüt­teln, ihren Initia­tiv­geist anzu­spor­nen und den Mit­läu­fer- und unter­wür­fi­gen Geist (viel­leicht getarnt als Geist fal­scher Dis­zi­plin) gegen­über den staat­li­chen Insti­tu­tio­nen als fal­sche Ver­tre­ter des sozia­len und kol­lek­ti­ven Inter­es­ses abzu­schüt­teln und sie als Ver­tre­ter des »kol­lek­ti­ven« Inter­es­ses des Kapi­tals zu ent­lar­ven, das dem des mensch­li­chen Lebens ent­ge­gen­ge­setzt ist: In die­ser Marsch­rich­tung sind alle Mit­tel des Kamp­fes für uns gül­tig und recht­mä­ßig. (Ein­fach aus­ge­drückt, wenn wir von China/​Shanghai spre­chen: das genaue Gegen­teil der Situa­ti­on, in die die Männer/​Sklaven des Kapi­tals jetzt gezwun­gen sind … »zum Woh­le der öffent­li­chen Gesund­heit« und des »Sozia­lis­mus« in natio­na­ler Soße, eine Situa­ti­on, aus der es für die revo­lu­tio­nä­ren Kom­mu­nis­ten dar­um geht, sie auf­zu­rüt­teln. Das genaue Gegen­teil der Situa­ti­on, in der sie, ein­ge­sperrt in den Grab­ni­sche-Woh­nun­gen, dis­zi­pli­niert die Plas­tik­tü­ten akzep­tie­ren, in denen sie mit Nah­rung ver­sorgt wer­den, und dis­zi­pli­niert für die Effi­zi­enz des Staa­tes und der Par­tei dan­ken, die ihr Über­le­ben garan­tie­ren… in Rich­tung »End­sieg gegen den Virus und den Impe­ria­lis­mus«. Das genaue Gegenteil!)

Wen­den wir die­ses all­ge­mei­ne Kri­te­ri­um auf die Fabel oder die düs­te­re Vor­ah­nung von China/​Shanghai an, die, wie gesagt, auch von uns erzählt oder bald erzäh­len könn­te, und zwar im Rah­men des sich anbah­nen­den Welt­kriegs, in dem wir uns befinden.

Wenn wir das offi­zi­el­le Argu­ment der Regie­rung als gege­ben hin­neh­men oder so tun, als ob wir es als gege­ben hin­neh­men, dann ver­ur­tei­len wir Chi­nas rück­sichts­lo­se »Zero-Covid«-Politik auf die­sel­be Wei­se und mit den­sel­ben guten Grün­den, die wir gegen­über den aus­tra­li­schen Regie­run­gen, der neu­see­län­di­schen Hyä­nen-Pre­mier­mi­nis­te­rin Jac­in­da Ardern (von man­chen als »die schö­ne Kom­mu­nis­tin« bezeich­net!), Jus­tin Tru­deau und ande­ren ähn­li­chen young-(oder old) glo­bal-lea­ders-Tie­re anfüh­ren. Mensch­li­che und klas­sen­be­ding­te Grün­de, die eng mit­ein­an­der ver­bun­den sind, mit­ein­an­der »ver­kne­tet«.

Aus kom­mu­nis­ti­scher und revo­lu­tio­nä­rer (mensch­li­cher und klas­sen­be­zo­ge­ner) Sicht leh­nen wir den wahn­wit­zi­gen Anspruch ab, eine Krank­heit zu hei­len, die das mensch­li­che Leben bedroht, durch sys­te­ma­ti­sche Ernied­ri­gung und Zwang, der auf das mensch­li­che Leben selbst aus­ge­übt wird. Demen­te Behaup­tun­gen, die Men­schen zu hei­len, indem man sys­te­ma­tisch die Wür­de des Men­schen selbst unter die Räder nimmt. Wochen- und mona­te­lang in Grab­ni­sche-Woh­nun­gen ein­ge­sperrt (Arbei­ter, die Tag und Nacht in Fabri­ken gezwun­gen wer­den, Büro­an­ge­stell­te, die Tag und Nacht in Büros gezwun­gen wer­den), voll­ge­stopft mit Ängs­ten und »Wun­der­mit­teln«, sei­en es Impf­stof­fe oder ande­re Medi­ka­men­te, die von Indus­trie und Wis­sen­schaft im Diens­te des Kapi­tals her­ge­stellt werden.

Viel­leicht gelingt es man in Schang­hai wie in Mel­bourne, Otta­wa und anders­wo, die Covid-19-Krank­heit end­gül­tig aus­zu­rot­ten, aber man hin­ter­lässt (aus Sicht der öffent­li­chen Gesund­heit) eine noch krän­ke­re Gesell­schaft, die von ande­ren Krank­hei­ten geplagt wird, die durch die angeb­li­che »Hei­lung« aus­ge­löst wur­den. Das angeb­li­che und pro­pa­gier­te offi­zi­el­le Ziel, die C‑19-Krank­heit erfolg­reich zu bekämp­fen, recht­fer­tigt für uns nicht die ein­ge­setz­ten Mit­tel. Das Mit­tel der bes­tia­li­schen Abrie­ge­lung in Ver­bin­dung mit der bes­tia­li­schen Poli­tik des »Zero Covid«.

Zero-Covid-Poli­tik, bös­ar­ti­ges Ein­sper­ren, d. h. Behand­lung von Men­schen als Labor­rat­ten = Klas­sen­po­li­tik, Klas­sen­the­ra­pie, Kapi­tal­the­ra­pie gegen die kol­lek­ti­ve Gesund­heit und das mensch­li­che Leben. Men­schen­feind­li­che und kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­re Poli­tik, in Shang­hai genau­so wie in Mel­bourne oder Otta­wa. Kon­ter­re­vo­lu­tio­när sogar im Fall von China/​Shanghai, da den Mas­sen eine Dis­zi­plin auf­er­legt und ein­ge­schärft wird, die gut für Quar­tier­meis­te­rei­en und Kaser­nen ist, die Kör­per und Geist kränkt, selbst wenn sie von der Regie­rung zur »Volks­mo­bi­li­sie­rung für den Krieg … gegen das Virus« auf­ge­ru­fen werden.

Die Robo­ter­hun­de in den Stra­ßen, die Droh­nen, die in den mensch­li­chen Bie­nen­stö­cken schwe­ben, und all die fort­schritt­lichs­ten tech­no­lo­gi­schen Instru­men­te, die wir gese­hen haben, sind eben­so ein Instru­ment des Klas­sen­kamp­fes, um die Mas­sen zu kon­trol­lie­ren und ein Gefühl der Hilf­lo­sig­keit und des Ter­rors zu erzeu­gen. Sowohl in Shang­hai als auch in Sin­ga­pur (wo bereits Robo­ter­hun­de in Akti­on zu sehen waren) und auf vie­len ande­ren Plät­zen der so genann­ten Frei­en Welt. Die­se Maschi­nen, die zu klas­sen- und men­schen­feind­li­chen Zwe­cken ein­ge­setzt wer­den, wer­den durch die mensch­li­che und Klas­sen­re­vol­te, durch das Tem­po der befrei­en­den Revo­lu­ti­on zer­ris­sen wer­den – und sie wer­den zer­ris­sen wer­den. Sowohl in China/​Shanghai als auch in unse­rer Frei­en Welt, die von den glei­chen Kon­troll­sys­te­men über­wacht und der glei­chen »Pfle­ge« unter­zo­gen wird.

Selbst wenn, was gut mög­lich ist, die bes­tia­li­sche Poli­tik des »Zero-Covid« von der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung und auch und ins­be­son­de­re von der über­wäl­ti­gen­den Mehr­heit des chi­ne­si­schen Pro­le­ta­ri­ats selbst akzep­tiert wür­de, bewegt sich unser unmiss­ver­ständ­li­ches Urteil, dass sie bes­tia­lisch, das heißt klas­sen­feind­lich und men­schen­feind­lich ist, kei­nen Mil­li­me­ter. Wenn es wahr ist – und es ist wahr -, dass wir uns in einem Kriegs­zu­stand befin­den, ist es nicht ver­wun­der­lich (unse­rer Metho­de nach, die Din­ge »am Ran­de der Zeit« zu betrach­ten), dass die Mas­sen und das Pro­le­ta­ri­at selbst in die­sen hin­ein­ge­zo­gen wer­den und mehr oder weni­ger pas­siv den Beginn des Krie­ges des Kapi­tals selbst mit­ma­chen. Denn ohne mas­sen­haf­te Teil­nah­me könn­te er [der Krieg] nicht begin­nen. Der Zusam­men­bruch der Zwei­ten Inter­na­tio­na­le, die gewal­ti­ge Nie­der­la­ge des Pro­le­ta­ri­ats am 4. August 1914, bleibt eine emble­ma­ti­sche Tra­gö­die, über die es nach­zu­den­ken gilt, auch im Hin­blick auf den sich anbah­nen­den Welt­krieg, zu dem unse­rer Mei­nung nach die Kam­pa­gnen und der pan­de­mi­sche Ter­ro­ris­mus, die von den Regie­run­gen in den letz­ten zwei Jah­ren und mehr ent­fes­selt wur­den, hin­zu­ge­zählt wer­den soll­ten, nicht aus­ge­nom­men, unse­rer Mei­nung nach, die von Peking und Moskau.

Was, wenn es sich statt­des­sen und/​oder zusätz­lich um ein ech­tes Kriegs­ma­nö­ver han­delt, zu dem die chi­ne­si­sche Regie­rung durch den impe­ria­lis­ti­schen Druck ihres nord­ame­ri­ka­ni­schen Partners/​Gegners gezwun­gen wird? Recht­fer­tigt also der »anti­im­pe­ria­lis­ti­sche« Zweck die bes­tia­li­schen Mittel?

Ver­su­chen wir, uns ange­sichts die­ser plau­si­blen Begrün­dung zu Wort zu mel­den. Immer dar­an den­kend, dass unser Zustand im Wesent­li­chen der­sel­be ist, den Bord­i­ga 1954 beschrieb, als er über den Klas­sen­kampf und die chi­ne­si­sche Revo­lu­ti­on sprach: »…wir sind es, die wei­ßen Revo­lu­tio­nä­re, die wie Sala­mis gefes­selt sind und wir kön­nen dem bren­nen­den Osten nur weni­ge Lek­tio­nen ertei­len« und dass die Schlä­ge und Hie­be, die Ame­ri­ka und dem impe­ria­lis­ti­schen Wes­ten von der chi­ne­si­schen kapi­ta­lis­ti­schen Macht zuge­fügt wer­den, auf jeden Fall immer »das schöns­te Atout der Revo­lu­ti­on« dar­stel­len.4

Zunächst ein­mal erscheint es uns wich­tig, wenn wir von der not­wen­di­gen Kriegs­dis­zi­plin gegen die Manö­ver und den Druck des ame­ri­ka­ni­schen und west­li­chen Impe­ria­lis­mus spre­chen, fest­zu­stel­len, dass die chi­ne­si­sche Regie­rung zwar die Mas­sen auf­for­dert und ihnen auf­er­legt, sich den »patrio­ti­schen und sozia­lis­ti­schen« Anstren­gun­gen und Opfern anzu­pas­sen, ihnen aber zunächst nicht erklärt, was in der Werk­statt von Wuhan geschah, wobei sie sich hütet, die The­sen aus den maß­geb­li­chen Quel­len des rus­si­schen stra­te­gi­schen Ver­bün­de­ten zu über­neh­men (sie­he Fuß­no­te 2). Dar­über hin­aus wird dem ame­ri­ka­ni­schen Impe­ria­lis­mus stän­dig die Hand zur Zusam­men­ar­beit (sowie der frucht­ba­re und unver­zicht­ba­re Aus­tausch von Waren und Geld) ange­bo­ten, um angeb­lich »gemein­sam gegen das Virus zu kämp­fen«, wenn Ame­ri­ka nur auf­hö­ren wür­de, zu pro­vo­zie­ren und vom »chi­ne­si­schen Virus« zu spre­chen. Man müs­se und sol­le »zum Woh­le der Mensch­heit« zusam­men­ar­bei­ten, sagt die KPCh, wäh­rend sie Hun­der­te Mil­lio­nen von Men­schen wie Rat­ten einsperrt.

Als ob die bol­sche­wis­ti­sche Revo­lu­ti­ons­re­gie­rung zur Zeit der schreck­li­chen »spa­ni­schen« Epi­de­mie von 1918 – 1920 dem Welt­im­pe­ria­lis­mus (und umge­kehrt) einen Waf­fen­still­stand »für den gemein­sa­men Kampf gegen das Virus« ange­bo­ten hät­te. Und im inter­nen Klas­sen­kampf in den von der Epi­de­mie geplag­ten Län­dern, ange­fan­gen bei den USA selbst, ein Waf­fen­still­stand »vor­ge­schla­gen« wor­den wäre, sie­he zum Bei­spiel die Geschich­te der hef­ti­gen Kämp­fe und Ver­fol­gun­gen – weit ver­brei­te­te Epi­de­mie – gegen »Big Bill« Hay­woods Indus­tri­al Workers of the World. Ja: ande­re Zei­ten… ande­re Pan­de­mien. Kei­ne ver­gleich­ba­ren Situa­tio­nen, könn­te man sagen. Doch mag der Impe­ria­lis­mus heu­te »raf­fi­nier­ter« sein, aber er ist sicher­lich nicht weni­ger von räu­be­ri­schen Instink­ten und Bedürf­nis­sen getrie­ben. Ohne jeden Skru­pel, heu­te wie damals.

Ganz zu schwei­gen von der Anpran­ge­rung der wirk­li­chen Rol­le der bür­ger­li­chen WHO-Insti­tu­ti­on – alles ande­re als ein Aus­druck der »inter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Gemein­schaft« -, die den Inter­es­sen von Big Phar­ma und den Mäch­ten, die sie finan­zie­ren, unter­wor­fen ist, einer Insti­tu­ti­on, die eben­so wie der Völ­ker­bund und die UNO von den Kom­mu­nis­ten seit Lenin als eine »Höh­le der räu­be­ri­schen Inter­es­sen« behan­delt wer­den soll­te – und in der der chi­ne­si­sche Kapi­ta­lis­mus alle Hän­de voll zu tun hat.

Die KPCh an der Spit­ze des chi­ne­si­schen Kapi­ta­lis­mus ist sicher­lich ent­schlos­sen, sich dem US-Impe­ria­lis­mus ent­ge­gen­zu­stel­len und auch sei­ne Hege­mo­ni­al­an­sprü­che in Fra­ge zu stel­len, aber sie tut dies, ohne die für revo­lu­tio­nä­re Kom­mu­nis­ten uner­läss­li­che und ent­schei­den­de Akti­on der Mas­sen im Inland und auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne in Gang zu set­zen. Wel­che Hin­wei­se, wel­ches Bei­spiel wird den Mas­sen der Unter­drück­ten und den Skla­ven des Kapi­tals in der gan­zen Welt durch die bes­tia­li­sche »Zero-Covid«-Politik der KPCh und der chi­ne­si­schen Regie­rung auf die­ser wesent­li­chen und ent­schei­den­den Ebe­ne ver­mit­telt? Sti­mu­liert sie in irgend­ei­ner Wei­se ein Gefühl der Zuver­sicht für eine radi­ka­le Ver­än­de­rung der Din­ge oder, im Gegen­teil, ein Gefühl des Miss­trau­ens, der Demo­ra­li­sie­rung und der Depres­si­on? Viel­mehr ist das Bei­spiel und der Hin­weis, den die Affä­re China/​Shanghai ver­mit­telt, nütz­lich und »anre­gend« für die Regie­run­gen des Kapi­tals in aller Welt!

Die »Zero-Covid« Poli­tik und die damit ver­bun­de­nen hef­ti­gen Lock­down, selbst wenn sie als Kriegs­ma­nö­ver, als all­ge­mei­ne Übung gegen einen mög­li­chen Angriff mit bak­te­ri­el­ler Kriegs­füh­rung, moti­viert und beab­sich­tigt sei, stärkt nicht das Selbst­ver­trau­en der Mas­sen, sie stärkt nicht den Zusam­men­halt des Pro­le­ta­ri­ats (auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne). Im Gegen­teil, sie sät Depres­sio­nen und Bruch­li­ni­en in ihm. Nicht anders als in allen ande­ren Ländern.

Mit ihren bes­tia­li­schen Mit­teln ent­spricht sie vom Stand­punkt des bür­ger­li­chen Staa­tes aus den Zie­len des sich gegen­wär­tig ent­fal­ten­den Welt­krie­ges, das heißt der wil­den Kon­kur­renz zwi­schen Staa­ten und kapi­ta­lis­ti­schen Macht­blö­cken. Allen Kon­tra­hen­ten und Kriegs­teil­neh­mern (und den mit­ein­an­der ver­netz­ten Waren- und Geld­händ­lern) ist eines gemein­sam: Die kapi­ta­lis­ti­sche Welt­ge­sell­schafts­ord­nung muss auch in den Aus­ein­an­der­set­zun­gen der Krie­ge erhal­ten blei­ben. Jede sub­ver­si­ve und revo­lu­tio­nä­re Gefahr, die von der Initia­ti­ve der Mas­sen aus­geht, muss abge­wehrt wer­den. Die Mas­sen der Skla­ven des Kapi­tals sol­len unter der Kon­trol­le der Staats­ap­pa­ra­te geord­net wer­den, einer gegen den ande­ren zum Aus­bruch des Krie­ges gewor­fen. Dies ist die Regel, an die sich auch die KPCh und die chi­ne­si­sche Regie­rung mit ihrer »bei­spiel­haf­ten« Poli­tik des »Kriegs gegen das Virus« halten.

Die Kraft der Revo­lu­ti­on wird die­se Plä­ne auf die eine oder ande­re Wei­se zunich­te machen. Wir haben bereits vor eini­ger Zeit, ganz zu Beginn der von Covid 19 aus­ge­lös­ten Ter­ror­kam­pa­gne, über die phä­no­me­na­le Aus­sa­ge eines chi­ne­si­schen Genos­sen anar­chis­ti­scher Ten­denz berich­tet, dass der Ver­lauf des Kamp­fes in Chi­na eng mit dem glo­ba­len Klas­sen­kampf ver­bun­den ist, da das kapi­ta­lis­ti­sche Macht­netz­werk glo­bal ist: »Man kann Chi­na nicht ret­ten, ohne die gesam­te Mensch­heit zu ret­ten«, schloss der Genos­se in sei­nem Inter­view (Sie kön­nen es hier lesen:

http://​www​.nucleo​com​.org/​a​r​c​h​i​v​i​o​/​a​r​c​h​i​v​i​o​n​o​t​e​/​c​i​n​a​_​s​o​t​t​o​_​a​t​t​a​c​c​o​.​htm)

Wir haben die groß­ar­ti­gen Wor­te des chi­ne­si­schen Genos­sen kommentiert:

Die hef­ti­ge Ver­tei­di­gung gegen den Angriff des demo­kra­ti­schen Impe­ria­lis­mus, die das chi­ne­si­sche Pro­le­ta­ri­at zwei­fel­los in die Hand neh­men wird, wird nicht die patrio­ti­sche Bedeu­tung haben, hin­ter der die natio­na­le Bour­geoi­sie ver­su­chen wird, den Schwung der Klas­se zu blo­ckie­ren, son­dern wird das Zei­chen der inter­na­tio­na­len pro­le­ta­ri­schen Revo­lu­ti­on und ihres Sie­ges sein.

Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen.

2 Juni 2022 NUCLEO COMU­NIS­TA INTERNAZIONALISTA

Anmer­kun­gen

1 Shang­hai ist ein Dreh­kreuz für die Indus­trie­pro­duk­ti­on, den Dienst­leis­tungs­sek­tor, den Han­del und den Finanz­ver­kehr. Ers­ter Han­dels­ha­fen der Welt. Eine der füh­ren­den Bör­sen der Welt, deren Kapi­ta­li­sie­rung in Dol­lar erfolgt (an unse­re »mul­ti­po­la­ris­ti­schen« Freun­de: die gebräun­te Haut des Pro­le­ta­ri­ats wird immer noch in Dol­lar gemes­sen und kon­tra­hiert! Und, wir leh­nen uns weit aus dem Fens­ter und sagen, Sie wer­den es nie in ande­ren Wäh­run­gen oder ande­ren Wäh­rungs­kör­ben chif­friert und kon­tra­hiert sehen. Wir sagen Ihnen das nicht, weil wir »wün­schen«, dass Sie den Wert wei­ter­hin in Dol­lar mes­sen und kon­tra­hie­ren, son­dern weil wir an das Ende der mone­tä­ren Wert­mes­sung glau­ben und nicht an den Tod der Dol­lar-Wäh­rung allein. Wir glau­ben an das Ende des Waren­geld­sys­tems und damit an das Ende der Bör­sen, die Bör­sen von Shang­hai und Mos­kau natür­lich eingeschlossen.)

Den Kapi­tal­fluss in einem sol­chen Ner­ven­zen­trum zu blo­ckie­ren oder zu ver­lang­sa­men bedeu­tet, direkt an den Arte­ri­en des kapi­ta­lis­ti­schen Welt­her­zens zu ope­rie­ren. Es bedeu­tet die Durch­füh­rung einer Kriegsoperation.

2 Ser­gey Gla­zyev, nicht gera­de »irgend­je­mand« in den Macht­zir­keln des rus­si­schen Kapi­ta­lis­mus, hat erst kürz­lich (in Wahr­heit unter Wie­der­ho­lung sei­ner zuvor geäu­ßer­ten The­se) vom Coro­na­vi­rus als einer im Labor her­ge­stell­ten US-Waf­fe gespro­chen und dass Chi­na das Ziel eines bio­lo­gi­schen Angriffs wurde.

Im März 2020 schrieb er: »Die glei­chen Nutz­nie­ßer: Finanz­spe­ku­lan­ten. Die glei­chen Diri­gen­ten kom­men von der ande­ren Sei­te des Oze­ans«, sag­te der Exper­te wäh­rend des Pro­gramms. »Die Ame­ri­ka­ner ver­fü­gen über ein gan­zes Arse­nal an bio­lo­gi­schen Waf­fen. Und die­se Mani­fes­ta­ti­on der hybri­den Kriegs­füh­rung der USA gegen Wirt­schafts­sek­to­ren, die sie nicht kon­trol­lie­ren, ist voll­kom­men ver­ständ­lich und logisch.« Vgl. https://​antin​cen​dio​-enna​-news​.blog​spot​.com/​2​0​2​0​/​03/

Zwei Jah­re spä­ter sag­te er der Busi­ness Gaze­ta: »Heu­te hat der wirt­schaft­li­che Wett­be­werb bereits dazu geführt, dass die Ver­ei­nig­ten Staa­ten ihre Füh­rungs­rol­le ver­lo­ren haben. Wenn Sie sich erin­nern, hat Donald Trump ver­sucht, die Ent­wick­lung Chi­nas durch einen Han­dels­krieg ein­zu­däm­men, aber es ist nichts dabei her­aus­ge­kom­men. … Die Ame­ri­ka­ner haben eine bio­lo­gi­sche Kriegs­front eröff­net, indem sie das Coro­na­vi­rus in Chi­na lan­ciert haben« berich­tet in: https://​the​sa​ker​.is/​e​v​e​n​t​s​-​l​i​k​e​-​t​h​e​s​e​-​o​n​l​y​-​h​a​p​p​e​n​-​o​n​c​e​-​e​v​e​r​y​-​c​e​n​t​u​r​y​-​s​e​r​g​e​y​-​g​l​a​z​y​ev/ April 2022

Die­se ein­fluss­rei­che Figur, »Direk­tor« unter Putins Fit­ti­chen eines »neu­en Wäh­rungs­sys­tems, das den glo­ba­len Süden befrei­en wird« und somit Ver­fech­ter der »mul­ti­po­la­ren« Alter­na­ti­ve zum US-Impe­ri­um, wird vom Saker (treu­es Sprach­rohr der hei­li­gen Mut­ter Russ­land) noch im Jahr 2014 wie folgt beschrie­ben: “In den west­li­chen Medi­en wird Gla­zyev übli­cher­wei­se als »Bera­ter Putins« bezeich­net. Damit wer­den sowohl sei­ne Rol­le als auch sei­ne Bedeu­tung völ­lig miss­ver­stan­den. Gla­zyev ist for­mal ein »Prä­si­den­ten­be­ra­ter«, aber im rus­si­schen Kon­text bedeu­tet die­ser Titel wenig und bedeu­tet nicht, dass Gla­zyev Ein­fluss auf die Poli­tik des Kremls hat. Was Gla­zyev so wich­tig macht, ist viel­mehr die Tat­sa­che, dass sei­ne Ideen in Russ­land auf brei­te Reso­nanz sto­ßen, auch bei den Eli­ten. Vgl. http://​saker​ita​lia​.it/​s​f​e​r​a​-​d​i​-​c​i​v​i​l​t​a​-​r​u​s​s​a​/​i​l​-​p​e​n​s​i​e​r​o​-​d​i​-​s​e​r​g​e​i​-​g​l​a​z​y​ev/

3 Sie­he »Digi­ta­le Iden­ti­tät und Sozi­al­kre­dit­sys­te­me«, geschrie­ben von einer Genos­sin der Assem­blea roma­na con­tro il green pass [Römi­sche Ver­samm­lung gegen den Green Pass], zu des­sen Lek­tü­re wir Sie herz­lich ein­la­den. Dort wird in Bezug auf sozia­le Kon­trol­le und Kre­dit erklärt, dass: »Das kapi­ta­lis­ti­sche Chi­na drängt kein Modell auf, es ver­folgt ein Modell, das imperialistische…«

4 Vgl. Ama­deo Bord­i­ga, »Vul­ca­no del­la pro­du­zi­o­ne o palude del mer­ca­to? [Vul­kan der Pro­duk­ti­on oder Sumpf des Mark­tes?]« aus Pro­gram­ma comu­nis­ta nn. 13 – 19 del 1954. In Bezug auf die chi­ne­si­sche Revo­lu­ti­on heißt es an einer Stel­le: »…Eine blo­ße kon­ti­nu­ier­li­che bür­ger­li­che Revo­lu­ti­on an der Macht in der Regie­rung von Ciang Kai-scek und der von Mao Tse-tung, wie bei der Orleans und der zwei­ten Repu­blik, bei Bona­par­te und der drit­ten in Frank­reich. Aber eine Revo­lu­ti­on, Jungs, nicht ein Spa­zier­gang von Sol­da­ten mit einem roten Stern. Und eine Revo­lu­ti­on, die noch nicht erkal­tet, nicht kris­tal­li­siert, nicht anky­lo­siert ist …«

Bild: Aus­stel­lungs­hal­le der Shang­hai Expo im März 2022 COVID-19-Pan­de­mie; 中国新 闻网 (CC BY 3.0)

One thought on “Über die bes­tia­li­sche Abrie­ge­lung von Schang­hai – Ein­bli­cke in den sich anbah­nen­den Weltkrieg

  1. Das Vor­ge­hen Chi­nas im eige­nen Land bestärkt nur den inter­na­tio­na­len Anti­kom­mu­nis­mus und bestä­tigt deren Glau­ben wie­der ein­mal. Das ist fatal.

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