Zur Befreiung Odessas vom Hitlerfaschismus vor achtzig Jahren

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Liebe Freunde und Genossen,

als vor achtzig Jahren Odessa befreit wurde, war der Sieg über den Hitlerfaschismus am Horizont bereits zu erahnen, trotz der vielen Schlachten, die noch bevorstehen sollten, und an deren Ende auch unser deutsches Volk die Befreiung erleben durfte.

Liane Kilinc, Zweite von links

Wenn ich heute als Vertreterin des Nationalkomitees Freies Deutschland dieser Befreiung gedenke, tue ich das auch mit Scham darüber, dass die heutige deutsche Regierung mit deutschem Geld und deutschen Waffen dafür sorgt, dass der Nazismus diese Stadt wieder regiert, dass dort nicht nur die historische Befreiung nicht mehr erinnert werden darf, nein, dass eine erneute Befreiung nötig ist.

Wenn die Geschichte dieser Befreiung unterdrückt wird, geht es auch darum, die Erinnerung auszulöschen, dass die Völker, allen voran die der Sowjetunion, im Stande waren, das faschistische Ungeheuer zu bezwingen; die Erinnerung auszulöschen, dass Unmenschlichkeit kein unentrinnbares Schicksal ist, und die arroganteste Macht stürzt. 

Unsere Aufgabe als Nationalkomitee ist es, die Erinnerung an jene Deutschen zu bewahren, die damals mithalfen, dieses Ziel zu erreichen, aber vor allem, auch heute einen Beitrag zu leisten für jene zweite Befreiung, die der Stadt Odessa, in der das Gesicht des wiedergekehrten Faschismus für alle deutlich zu erkennen war, im Jahr 2014, aber auch für eine erneute Befreiung unserer eigenen Heimat von jenen, die heute den Krieg in der Ukraine betreiben.

Damals war es vor allem die Kraft der sowjetischen Völker, die diese Befreiung und später den Sieg ermöglichte, aber dieser Kampf wurde auch in Frankreich geführt, in Griechenland, auch in China. Wie damals ist es heute ein weltumfassender Kampf, wie damals schlägt das Herz für die Seite der Menschlichkeit, der Menschheit in Russland, und wie damals ist der Sieg am Horizont zu erahnen, trotz der vielen Schlachten, die noch bevorstehen.

Wenn wir heute dieser Befreiung gedenken, und der Opfer, mit denen sie erstritten wurde, schicken wir gleichzeitig einen Gruß an die Kämpfer der Vergangenheit und sagen ihnen: wir haben eure Fahne aufgenommen, wir folgen eurem Pfad, und hoffen, den Sieg, den ihr damals für die Menschheit errungen habt, abermals zu erringen und auf ihn eine dauerhaft friedliche Zukunft zu gründen.

Hier publizierte Rede von Liane Kilinc von der Friedensbrücke-​Kriegsopferhilfe wurde im Moskauer Alexandergarten mit Kranzniederlegung und anschließender Konferenz des Veteranenverbands gehalten

Bild: Sowjetische Soldaten marschieren am 10. April 1944 durch die Straßen von Odessa (wikimedia commons)

One thought on “Zur Befreiung Odessas vom Hitlerfaschismus vor achtzig Jahren

  1. In meinem Namen u im Namen meines verstorbenen Vaters: Willi geske ‑Antifaschist u Kämpfer gegen Faschismus u krieg, in unser beider Namen ‑wir danken Fir Liane für Deinen Mut, Deine Kraft /​Widerstandskraft gegen den auferstandenen Faschismus ! Wir sind stolz auf Dich . Ich, als überbleibende von antifaschisten , leider alt u nicht mehr körperlich zum Einsatz zur Verfügung ! Danke Dir, das Du uns so tapfer vertrittst ! Mir bleibt nur ein kämpferischer Gruß ✊️❤️ursula geske

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