Dieser Artikel beginnt mit einem kurzen Video, das auf einem Interview mit der Forscherin Sandi Adams fußt. Sie beschreibt die Pläne für die Landwirtschaft in der ländlichen Grafschaft Somerset im Südwesten Englands und im Vereinigten Königreich im Allgemeinen. Es ist ein wichtiger Clip, weil das, was sie beschreibt, Teil einer umfassenderen Agenda der Vereinten Nationen zu sein scheint. Sie wird von einer extrem wohlhabenden, nicht rechenschaftspflichtigen und nicht gewählten Elite vorgegeben.
Diese Elite glaubt, dass sie es besser machen kann als die Natur, indem sie das Wesen der Lebensmittel und den genetischen Kern der Lebensmittelversorgung verändert (durch synthetische Biologie und Gentechnik). Der Plan sieht ferner die Vertreibung der Landwirte vom Land vor (KI‐gesteuerte bauernlose Betriebe) und die Auffüllung großer Teile der Landschaft mit Windkraftanlagen und Solarpaneelen. Obwohl das Lebensmittelsystem Probleme hat, die angegangen werden müssen, ist diese fehlgeleitete Agenda ein Rezept für Ernährungsunsicherheit, für das niemand abgestimmt hat.
Überall auf der Welt, von den Niederlanden bis Indien, protestieren die Landwirte. Die Proteste scheinen wenig gemeinsam zu haben. Aber sie haben es. Landwirte haben zunehmend Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sei es aufgrund einer neoliberalen Handelspolitik, die zur Einfuhr von Produkten führt, die die einheimische Produktion untergraben und die Preise drücken, sei es aufgrund der Streichung staatlicher Beihilfen oder aufgrund der Umsetzung einer Politik der Netto‐Null‐Emissionen, die unrealistische Ziele setzt.
Der rote Faden ist, dass die Landwirtschaft auf die eine oder andere Weise absichtlich unmöglich gemacht oder finanziell unrentabel gemacht wird. Damit sollen die meisten Landwirte vom Land vertrieben und eine Agenda durchgesetzt werden, die naturgemäß zu Engpässen führen und die Ernährungssicherheit untergraben dürfte.
Eine globale Agenda für die »Eine‐Welt‐Landwirtschaft« wird von der Gates‐Stiftung und dem Weltwirtschaftsforum gefördert. Sie beinhaltet eine Vision von Lebensmitteln und Landwirtschaft, in der Unternehmen wie Bayer, Corteva, Syngenta und Cargill mit Microsoft, Google und den Big‐Tech‐Giganten zusammenarbeiten. Ziel sind KI‐gesteuerte Farmen ohne Landwirte, im Labor hergestellte »Lebensmittel« und ein von Unternehmen wie Amazon und Walmart dominierter Einzelhandel. Ein Kartell von Dateneigentümern, proprietären Input‐Lieferanten und E‑Commerce‐Plattformen an den Schaltstellen der Wirtschaft.
Die Agenda ist die Idee eines digital‐unternehmerisch‐finanziellen Komplexes, der alle Aspekte des Lebens und des menschlichen Verhaltens verändern und kontrollieren will. Dieser Komplex ist Teil einer autoritären globalen Elite, die in der Lage ist, ihre Agenda über die Vereinten Nationen, das Weltwirtschaftsforum, die Welthandelsorganisation, die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds und andere supranationale Organisationen, einschließlich einflussreicher Denkfabriken und Stiftungen (Gates, Rockefeller und so weiter) weltweit zu koordinieren.
Ihre Agenda für Ernährung und Landwirtschaft wird euphemistisch als »Ernährungswende« bezeichnet. Die große Agrarindustrie und »philanthropische« Stiftungen positionieren sich als die Retter der Menschheit aufgrund ihrer viel beworbenen Pläne zur »Ernährung der Welt« mit Hightech-»Präzisionslandwirtschaft«, »datengesteuerter« Landwirtschaft und »grüner« (Netto-Null-)Produktion – wobei »Nachhaltigkeit« das Mantra ist.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser »Ernährungswende« ist das Narrativ des »Klimanotstands«. Dieses Narrativ wurde sorgfältig konstruiert und gefördert (siehe die Arbeit der Enthüllungsjournalistin Cory Morningstar) sowie die Netto‐Null‐Ideologie, die mit der Kohlenstoffwirtschaft und dem Kohlenstoffhandel verbunden ist.
Die »Ernährungswende« bedeutet, dass die Landwirte (zumindest diejenigen, die in der Landwirtschaft verbleiben) weiter in eine von Unternehmen kontrollierte Landwirtschaft eingespannt werden, die den Reichtum abschöpft und die Marktbedürfnisse globaler Konzerne, Ponzi‐Systeme für den Emissionshandel und institutionelle Investoren und Spekulanten bedient, die keine Verbindung zur Landwirtschaft haben und die Landwirtschaft, Lebensmittel und landwirtschaftliche Flächen als reine Finanzanlagen betrachten. Diese Landwirte werden zu gewinnorientierten Unternehmensvertretern degradiert, die das gesamte Risiko tragen.
Diese räuberische Kommerzialisierung des ländlichen Raums nutzt fehlerhafte Prämissen und Klimaalarmismus, um die Einführung von Technologien zu legitimieren, die uns angeblich alle vor dem Klimazusammenbruch und der malthusianischen Katastrophe bewahren sollen.
Auch in der Gesellschaft im Allgemeinen wird das Infragestellen offizieller Narrative entmutigt, zensiert und marginalisiert. Wir haben dies bei der Politik und der »Wissenschaft« gesehen, die zur Legitimierung der COVID‐bezogenen staatlichen Maßnahmen verwendet wurden. Eine wohlhabende Elite finanziert zunehmend die Wissenschaft und bestimmt, was untersucht werden soll, wie es untersucht werden soll, wie die Ergebnisse verbreitet werden und wie die produzierte Technologie genutzt werden soll.
Diese Elite hat die Macht, echte Debatten zu unterbinden und andere, die das vorherrschende Narrativ in Frage stellen, zu verleumden und zu zensieren. Ihre vorherrschende Denkweise ist, dass die Probleme der Menschheit alle durch technische Innovationen zu lösen sind, die von Plutokraten und zentralisierter Macht bestimmt werden.
Diese hochmütige Haltung (oder regelrechte Arroganz) führt zu – beziehungsweise ist sympthomatisch für – einen Autoritarismus, der versucht, der Menschheit eine Reihe von Technologien ohne demokratische Kontrolle aufzuzwingen. Dazu gehören selbstübertragende Impfstoffe, die gentechnische Veränderung von Pflanzen und Menschen, synthetische Lebensmittel, Geoengineering und Transhumanismus.
Was wir sehen, ist ein fehlgeleitetes ökomodernistisches Paradigma, das Macht konzentriert und technowissenschaftliches Fachwissen privilegiert (eine Form des technokratischen Exzeptionalismus). Gleichzeitig werden historische Machtverhältnisse (die oft in der Landwirtschaft und im Kolonialismus wurzeln) und ihre Hinterlassenschaften in und zwischen Gesellschaften auf der ganzen Welt bequemerweise ignoriert und entpolitisiert. Technologie ist kein Allheilmittel gegen die zerstörerischen Auswirkungen von Armut, Ungleichheit, Enteignung, Imperialismus oder Klassenausbeutung.
Wenn es um die Technologien und Maßnahmen geht, die im Agrarsektor eingeführt werden, werden diese Phänomene verstärkt und weiter verfestigt. Dazu gehören auch Krankheiten und ein schlechter Gesundheitszustand. Diese haben infolge der modernen Lebensmittel, die wir essen, und der Agrochemikalien und Praktiken, die von den Konzernen, die die »Ernährungwende« vorantreiben, bereits eingesetzt werden, deutlich zugenommen. Für Investoren wie BlackRock, die sowohl in die Landwirtschaft als auch in die Pharmaindustrie investieren, eröffnen sich dadurch jedoch weitere geldbringende Techno‐Fix‐Möglichkeiten im Bereich der Biowissenschaften.
Aber in einer neoliberalen, privatisierten Wirtschaft, die oft den Aufstieg von Mitgliedern der kontrollierenden, wohlhabenden Elite begünstigt hat, kann man davon ausgehen, dass ihre Mitglieder bestimmte Annahmen darüber haben, wie die Welt funktioniert und weiterhin funktionieren sollte: eine Welt, die auf Deregulierung mit begrenzter Aufsicht und der Hegemonie des Privatkapitals basiert, und eine Welt, die von Privatpersonen wie Bill Gates angeführt wird, die glauben, sie wüssten alles besser.
Ob durch die Patentierung von Lebensformen, den Handel mit Kohlenstoff, die Verfestigung der Marktabhängigkeit (von Unternehmen) oder Landinvestitionen – ihre ökomodernistische Politik dient als Deckmantel für die Generierung und Anhäufung von weiterem Reichtum und für die Festigung ihrer Kontrolle.
Es sollte daher nicht überraschen, dass mächtige Menschen, die demokratische Prinzipien (und damit auch die einfachen Menschen) verachten, glauben, sie hätten ein göttliches Recht, die Ernährungssicherheit zu untergraben, Debatten zu unterbinden, sich mit Hilfe ihrer Technologien und Politiken weiter zu bereichern und die Zukunft der Menschheit aufs Spiel zu setzen.
Der Autor schreibt über Lebensmittel, Landwirtschaft und Entwicklung. Weitere Informationen zu den oben genannten Themen finden Sie in seinen beiden kostenlosen Büchern über das Lebensmittelsystem auf Academia.edu oder im E‑Book‐Bereich auf der Homepage des Centre for Research on Globalization.
Zuerst erschienen in englisch auf Countercurrents.org