Die Kampfgruppen der DDR gegen Imperialismus, Faschismus und Krieg

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Entstehung, Notwendigkeit und Vermächtnis der Kampfgruppen der Arbeiterklasse

Anfang der 1950er-​Jahre, die DDR war noch jung, doch groß an Enthusiasmus. Bei der Erfüllung aller Aufgaben sind inzwischen die ersten Resultate sichtbar. Der größte Teil der Industriebetriebe ist Volkseigentum geworden. Auf dem Lande gab es bereits landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG). Die Ruinen des vom deutschen Imperialismus verschuldeten 2.Weltkrieg sind beseitigt und die Schwerindustrie wurde geschaffen.

Stets konnte unser Volk auf die Hilfe und Unterstützung der Sowjetunion bauen, die in diesem Krieg die größten Opfer bei der Zerschlagung des Faschismus gebracht hatte und deren Truppen – die Roten Armee – als Befreier kamen und als Freunde blieben.

In allen gesellschaftlichen Bereichen wurden die Grundlagen des Sozialismus geschaffen.

Doch die ersten Erfolge in der DDR waren die eine Seite, die andere ständige Begleiterscheinung waren die feindlichen Anschläge und Einmischungsversuche der von den USA ausgehaltenen militärischen und revanchistischen Kreise der BRD. Kein Mittel war dabei dem Imperialismus zu brutal oder schäbig. Er baute ein Agenten- und Spionagenetz auf, betrieb Wirtschafts- und Militärspionage, verübte Sprengstoffanschläge und Brandstiftungen und schreckte selbst vor feigem Mord nicht zurück.

Die Bürger der DDR begegneten allen diesen aggressiven Handlungen mit erhöhter Wachsamkeit und entschlossenen Handeln. Niemals wären sie bereit gewesen das bereits Geschaffene preiszugeben. Das Volk und die Arbeiterklasse war sich dessen bewusst, dass sie zugleich Schöpfer und Beschützer der neuen Ordnung ist. Sie verstanden Lenins Erkenntnis, dass eine Revolution ist nur dann etwas Wert sei, wenn sie sich auch zu verteidigen verstünde.

Mit Beginn des Jahres 1953 eskalierten die imperialistischen Mächte den kalten Krieg. Die Hetze und die Diversionstätigkeit der BRD gegen die DDR wurde forciert. Sie proklamierte als Ziel die „Befreiung der Ostzone“. Im Juni gingen sie mit Hilfe der Feinde des Sozialismus im Innern der DDR zu direkten konterrevolutionären Anschlägen gegen den ersten Arbeiter- und Bauernstaat über. Hauptziel war die politische Macht der Arbeiterklasse, die SED, staatliche Institutionen und Volksbetriebe.

Die übergroße Mehrheit der DDR, der Werktätigen, der Gewerkschaften, Betriebsorganisationen und Parteimitglieder schlossen sich in den Betrieben zu Arbeiterwehren – Kampfgruppen zusammen. Gemeinsam mit den bewaffneten Organen der DDR, Seite an Seite mit den Sowjetsoldaten schlugen sie gemeinsam die Konterrevolutionäre zurück.

Als grundlegende Lehre jener Ereignisse beschloss die SED die Maßnahmen zum Schutz der DDR zu erweitern. Im Juli 1953 beschlossen sie die Schaffung und systematische Ausbildung von Kampfgruppen als bewaffnete Organe der Arbeiterklasse in den Betrieben und Gütern, Maschinen-​Traktor-​Stationen (MTS), den Verwaltungen und Institutionen. Diese nehmen ab sofort einen festen Platz zur Gewährleistung der inneren Sicherheit der DDR ein.

Im Juli 1955 wurde die Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung der Kampfgruppen der Volkspolizei übertragen. In all den Jahren hatten die Kampfgruppen große Bewährungsproben zu bestehen. Anfang November 1956, zur 17. Tagung der Volskammer der DDR, organisierten die BRD konterrevolutionäre Demonstrationen und Provokationen, die als Signal zum bewaffneten Eingreifen der imperialisitischen BRD dienen sollte. Die Staatsführung der DDR und die Kampfgruppen trafen jedoch rechtzeitig alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Der Aufmarsch der Kampfgruppen am 03. November 1956 Unter den Linden, zusammen mit allen anderen bewaffneten Organen, zeigte deutlich, dass die Arbeiterklasse nicht gewillt war sich die politische Macht aus den Händen nehmen zu lassen.

Die vom Boden der BRD und Westberlin ausgehenden Provokationen gegen die DDR als souveräner Staat nahmen zu dieser Zeit ein unerträgliches Ausmaß an. Die Staaten des Warschauer Vertrages erklärten angesichts der aggressiven Bestrebungen der BRD und ihrer NATO-​Verbündeten, es würden alle notwendigen Maßnahmen getroffen um die Sicherheit der DDR zu gewährleisten. Sie schlugen der DDR vor, an der Westberliner Grenze eine Ordnung einzuführen die eine verlässliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet. Am 11. August 1961 beauftragte die Volkskammer der DDR alle Maßnahmen vorzubereiten und durchzuführen, die die Rückendeckung aus den Teilnehmerstaaten des Warscheuer Vertrages besaßen.

In der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 nahmen die Kampfgruppen gemeinsam mit den anderen bewaffneten Organen der DDR und der Sowjetarmee die bis dahin offene Staatsgrenze der DDR zu Westberlin unter ihre Kontrolle und verstärkten gleichzeitig den Schutz der Grenze zur BRD. Die Kampfgruppen sicherten gemeinsam mit der Volkspolizei die Grenze zu Westberlin. In diesen Tagen wurde den Brandstiftern die Kriegsfackel aus der Hand geschlagen sie verteidigten die sozialistischen Errungenschaften und der Frieden war gerettet.

Die Kampfgruppenangehörigen sind mit über zwei Drittel Mitglieder und Kandidaten der SED. Sie nehmen eine führende Rolle ein. Es ist ein bewährtes Prinzip, dass Parteiorganisationen der Betriebe ihre Vorbildlichsten und Besten in die Reihen der Kampfgruppen delegierten. Die Kampgruppen der verkörpern die Traditionen der ruhmreichen Kämpfer der deutschen und internatiionalen Arbeiterklasse. Sie stehen in der revolutionären Traditionen der Wehr- und Schutzorganisationen und bewaffneten Kämpfer gegen den Imperialismus, Faschismus und Krieg, wie der Volksmarinedivision in der Novemberrevolution 1918, der Roten Ruhrarmee, der proletarischen Hundertschaften der Märzkämpfe in Mitteldeutschland, des Hamburger Aufstandes 1923 unter der Führung des unvergessenen Arbeiterführers Ernst Thälmann, des Roten Frontkämpferbundes (RFB), in dessen Tradtion heute der Revolutionäre Freundschaftsbund, gegründet von Irma Thälmann, der Tochter Ernst Thälmanns steht, der Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg sowie aller standhaften Kämpfer gegen Imperialismus Faschismus und Krieg.

Die Einheiten der Kampfgruppen trugen alle Ehrennamen, wie Karl Liebknecht, Ernst Thälmann, Ernst Schneller, Artur Becker, Heinrich Rau und Wilhelm Pieck, sowie von vielen antifaschistischen Widerstandskämpfern und Führern der Arbeiterbewegung. Sie pflegen sehr enge Partnerschaften mit Ihren Waffenbrüdern der Nationalen Volksarmee (NVA), der Grenztruppen, der Volkspolizei, allen anderen bewaffneten Organen, der Sowjetarmee, mit den Volks- und Arbeitermilizen der sozialistischen Staaten, zum Beispiel der ČSSR und Ungarn.

Die gemeinsame Ausbildung und der kameradschaftliche Austausch aller bewaffneten Organe entsprachen dem Sinn dieser partnerschaftlichen Beziehungen. Das vielfältige Wirken der Kampfgruppen unter der Bevölkerung und besonders der Jugend im Rahmen der wehrpolitischen Erziehung führten sie in Foren, Tradtionskabinetten, Betrieben, Institutionen und im Bildungsbereich militärpolitische Schulungen durch.

In Ihrer Freizeit halfen die Angehörigen der Kampfgruppen der Jugend sich allseitig und gut auf den Dienst in den bewaffnetetn Organen vorzubereiten. Aus diesen Reihen wurden später Offiziere, Unteroffiziere der NVA , oder nach Ableistung der Wehrpflicht Kommandeure der Kampfgruppen. Der Eintritt in die Kampfgruppen geschah auf der Grundlage des Prinzips der Freiwilligkeit.

Die Kampgruppen nahmen an allen wichtigen militärpolitischen Ereignissen teil. Während aller politischen und gesellschaftlichen Höhepunkte, wie dem 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse, dem Tag der Republik oder dem internationalen Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und dem Kampftag gegen Faschismus und imperialsitischen Krieg, demonstrieren die Kamfgruppen ihre hohe Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft zum Schutz des Lebens und der Früchte der Arbeit des Volkes. Dieses lag in geschützten Händen: in Arbeiterhänden.

Der X. Parteitag der SED erteilte den Kampfgruppen den Klassenauftrag, die sozialistische Ordnung, das friedliche Leben der DDR-​Bürger und aller Staaten der sozialistischen Gemeinschaft gegen jegliche Angriffe der aggressiven imperialistischen Kräfte, die Souverenität der DDR, ihre territoriale Integrität und die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen zu schützen. So gaben sie den auf Konfrontationskurs steuernden aggressiven Kreisen der USA, der BRD und der anderen NATO-​Staaten die gebührende Antwort.

Vom Volk geliebt und geachtet, vom imperialistischen Klassengegener gehasst und gefürchtet, erfüllten die Kampfgruppen der Arbeiterklasse auch in Zukunft getreu ihren revolutionären Traditionen und ihrem Gelöbnis, im Dienst mit der Waffe in der Hand, ihre Aufgaben zum Schutz des sozialistischen Vaterlandes erfüllen.

Die Kampfgruppen bewahrten und pflegen das Vermächtnis der Wehr- und Schutzorganisationen der Arbeiterklasse. An der Spitze der ersten Kampfeinheit standen Genossen die in tiefster Illegalität, in Konzentrationslagern und hinter Zuchthausgittern gegen die faschistische Diktatur oder mit der Waffe in der Hand in den Reihen der Sowjetunion und in internationalen Brigaden gegen die faschistische Bestie gekämpft und gesiegt hatten.

Mehr zum antifaschistischen Charakter der DDR bietet die Broschüre der Moskauer DDR-Konferenz.

Bild: Kampfgruppen in Berlin während der Vorbereitungen zum Mauerbau am 13. August 1961 (Bundesarchiv, Bild 183 – 85458-​0002 /​Junge, Peter Heinz /​CC-​BY-​SA)

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