Israelische Besatzung räumt einen »immensen« Umfang von »Friendly Fire« am 7. Oktober ein

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Die israelische Besatzungsarmee gab zu, dass es am 7. Oktober zu einer »immensen und komplexen Anzahl« von »friendly fire«-Vorfällen gekommen ist.

Diese wichtige Erklärung wurde im vorletzten Absatz eines Artikels von Yoav Zitun, dem Militärkorrespondenten der israelischen Zeitung Ynet, veröffentlicht, der am Dienstag, den 12. Dezember, erschien.

Es ist das erste bekannte offizielle Eingeständnis der Armee, dass eine beträchtliche Anzahl von Hunderten von Israelis, die am 7. Oktober starben, von »Israel« selbst und nicht von der Hamas oder anderen palästinensischen Widerstandsgruppen getötet wurde.

Eine israelische Polizeiquelle schien im vergangenen Monat zuzugeben, dass einige der Israelis auf dem Supernova-​Rave, der an diesem Tag in der Nähe von Gaza stattfand, von israelischen Hubschraubern getroffen wurden. Eine zweite Polizeiquelle nahm dieses Eingeständnis später teilweise zurück.

Unter Berufung auf neue Daten, die vom israelischen Militär veröffentlicht wurden, schrieb Zeitun: »Am 7. Oktober gab es Opfer von Beschuss durch eigene Truppen, aber die IDF [israelisches Militär] glaubt, dass es moralisch nicht vertretbar wäre, sie zu untersuchen.«

Er berichtete, dass dies »aufgrund der immensen und komplexen Menge von ihnen, die in den Kibbuzim und südlichen israelischen Gemeinden stattfanden«, geschah.

In dem Ynet-Artikel heißt es weiter, dass »mindestens« ein Fünftel der Todesopfer der israelischen Armee im Gazastreifen seit Beginn der Bodeninvasion ebenfalls auf »friendly fire«-Zwischenfälle zurückzuführen seien.

In den letzten Wochen ist der interne Druck auf die Besatzungsmacht gestiegen, die Versäumnisse des 7. Oktober zu untersuchen.

Am Montag, den 11. Dezember, gründeten Familienangehörige der am 7. Oktober getöteten Israelis in Tel Aviv eine neue Gruppe, die eine offizielle Untersuchung der Ereignisse dieses Tages durch die israelische Regierung fordert. Einer der Redner beschuldigte die Regierung der »Vertuschung«.

Das israelische Regime scheint in der Tat viele Beweise zu vertuschen.

Die Jerusalem Post berichtete kürzlich, dass Autos, die Blutflecken oder Asche von Israelis enthielten, die am 7. Oktober gestorben waren, zertrümmert und – was die Zeitung als Premiere bezeichnete – auf einem Friedhof vergraben werden sollen.

Die Zeitung lieferte einen religiösen Vorwand für all dies. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine besorgniserregende Entwicklung, die auf eine staatlich angeordnete Zerstörung dessen hinausläuft, was möglicherweise zu den wichtigsten forensischen Beweisen für den 7. Oktober gehören könnte.

Seit diesem Tag sind die Beweise dafür, dass viele, wenn nicht sogar die meisten, der an diesem Tag getöteten Israelis von der israelischen Armee selbst getötet wurden, stetig gewachsen. Diese Beweise wurden fast ausschließlich von unabhängigen Medien auf Englisch veröffentlicht, darunter The Electronic Intifada, The Grayzone, The Cradle und Mondoweiss.

In einer der jüngsten Enthüllungen gab ein Oberst der israelischen Luftwaffe gegenüber einem hebräischen Podcast zu, dass die Luftwaffe israelische Häuser in den Siedlungen in die Luft sprengt, bestand aber darauf, dass sie dies nie »ohne Erlaubnis« tue. Oberst Nof Erez sagte auch, dass der 7. Oktober ein »Massen-Hannibal«-Ereignis war, eine Anspielung auf eine umstrittene israelische Militärdoktrin namens Hannibal-Direktive.

Benannt nach einem antiken karthagischen General, der sich lieber vergiftete, als lebendig gefangen genommen zu werden, erlaubt die Hannibal-​Direktive den israelischen Streitkräften, alle notwendigen Mittel einzusetzen, um zu verhindern, dass Israelis lebendig gefangen genommen werden, selbst auf Kosten der Tötung der Gefangenen.

Zuerst in englisch erschienen bei The Electronic Intifada

Bild: »IDF soldiers operating in Gaza« – Israel Defense Forces (CC BY-​NC 2.0)

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