Die Waffenruhe in Gaza deuten

Das von Donald Trump vermittelte Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas gilt nun. Das Abkommen sieht vor, dass die Kriegshandlungen enden, die israelischen Streitkräfte (IDF) sich auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, humanitäre Hilfe und Hilfsgüter ins Land kommen und beide Seiten Geiseln austauschen, die Israel und die palästinensischen Streitkräfte festhalten.1 Weitere Vereinbarungen fehlen bisher. Diese Ausgangslage löst einerseits triumphale Kommentare von Rechts und andererseits feindselige Kritik von einigen sich als links verstehenden Kommentatoren aus. Andere Kommentatoren bemerken mitfühlend, dass die Palästinenser in einer Falle stecken und ihre Hoffnung nun darin besteht, Beziehungen zu alternativen Großmächten aufzubauen.

1. Die Hamas hat Garantien akzeptiert, die genau die Mächte gegeben haben, die solche Zusicherungen zuvor gebrochen haben, oder andere, die dabei halfen, solche Verstöße durch Israel und die USA zu erleichtern.

2. Wenn die Hamas die Geiseln freilässt, gibt sie ihr letztes Druckmittel auf. Sobald Israel die Geiseln hat, gibt es nichts mehr, was es zurückhalten könnte; es wird einfach weiter morden.

3. Die Hamas hat kapituliert, ihre Niederlage akzeptiert und sich einer Art Kolonialherrschaft unterworfen.

Ob absichtlich oder aus Verwirrung, übersehen diese Kommentatoren die tatsächliche Bedeutung der Ereignisse.

Punkt 1 ist richtig, aber die Annahme, dass die Hamas entweder getäuscht wurde oder kapituliert, ist falsch.

Punkt 2 ist teilweise richtig: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Israel den Völkermord wieder aufnimmt. Es ist sogar sicher, dass Israel weiterhin gegen den Waffenstillstand verstoßen wird, um das zu erreichen, was es in zwei Jahren Krieg nicht geschafft hat. Die Annahme, dass in einer solchen Situation die Hamas aufgrund dieses Abkommens der Verlierer sein wird, ist jedoch nicht richtig.

Punkt 3 ist schlichtweg falsch.

Die gegenwärtige Situation lässt sich am besten verstehen, wenn wir sie vor dem Hintergrund der Geschichte des palästinensischen Befreiungskampfes, der Politik der Hamas und ihrer Partnerorganisationen im Widerstand, des tatsächlichen Verlaufs der Kämpfe sowie der Entwicklungen der letzten zwei Jahre in Gaza und weltweit betrachten. Im Folgenden wird argumentiert, dass sich die Hamas als nationale Befreiungsbewegung versteht, dass es ihr gelungen ist, die israelische Armee daran zu hindern, ihre Ziele zu erreichen, dass die israelische Armee und ihre US‐​amerikanischen Förderer tatsächlich eine Atempause benötigen und dass dieses bemerkenswerte Ergebnis Raum für einen letztendlichen Sieg des palästinensischen Widerstands eröffnet hat, der mit einem breiteren politischen Kampf verbunden ist.

I. Überlegungen hinter der Entscheidung zum Waffenstillstand

Jeder Waffenstillstand birgt Risiken; es birgt aber auch Risiken, einem Waffenstillstand nicht zuzustimmen, denn eine Widerstandsorganisation ist gegenüber den Menschen, die ihre Basis bilden, rechenschaftspflichtig. Die Hamas und andere palästinensische Widerstandskräfte mussten beide Arten von Risiken abwägen und prüfen, ob ihre wesentlichen Interessen durch das Waffenstillstandsabkommen beeinträchtigt würden. Wir werden später darauf zurückkommen, wie sie ihre wesentlichen Interessen sehen.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Hamas und die anderen Widerstandsorganisationen sich Illusionen über Israel und die USA oder über Katar, Saudi‐​Arabien, die Türkei und Ägypten machen. Die Widerstandsorganisationen mussten gemeinsam eine Beurteilung darüber treffen, wie sich diese Länder in der gegenwärtigen Situation verhalten werden. Nur das palästinensische Volk hat durch seine legitimen Vertreter das Recht, diese Beurteilung zu treffen. Es ist am besten dazu in der Lage und hat allein die Befugnis dazu, da es den Preis mit Menschenleben bezahlt.

Es ist seit einiger Zeit klar, dass die Geiseln für die Hamas kein Druckmittel mehr darstellen. Denn die israelische Regierung hat kein Interesse daran gezeigt, die Geiseln zu retten – vielleicht sogar das Gegenteil. Tatsächlich starben viele israelische Geiseln bei israelischen Bombenangriffen. Den wirklichen Druck üben die Widerstandsorganisationen aus, weil zwei politische Tatsachen bestehen: Erstens hat es Israel in den letzten zwei Jahren nicht geschafft, die Hamas zu besiegen. Zweitens verurteilt die Welt den Holocaust in Gaza beispiellos und entlarvt den Zionismus. Die Hamas und ihre Partner kennen diese Realität und betonen sie in ihren jüngsten Erklärungen.

Aus dem Text des Abkommens geht hervor, dass die Widerstandsorganisationen die Pläne für eine Kolonialherrschaft mit Trump als Kaiser und Blair als Vizekönig noch nicht gebilligt haben. Auch hat die Hamas noch nicht zugestimmt, ihre Waffen abzugeben, obwohl sie einen Teil davon als zeremonielle Geste gegenüber den Israelis abgeben könnte, damit jene ihr Gesicht wahren, ohne dass dies ernsthafte Auswirkungen auf die tatsächliche militärische Stärke der Hamas hätte.

II. Politische Positionen der Widerstandsorganisationen

Um die Handlungen der Hamas zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu verstehen, müssen wir ihre eigenen Erklärungen untersuchen. Die Hamas hat ihre Positionen in einer Reihe von Dokumenten klar dargelegt. Im Januar 2024 veröffentlichte sie ein Dokument mit dem Titel »Our Narrative« (Unsere Erzählung), in dem sie ihre Rechtfertigung für den Angriff vom 7. Oktober 2023 (die Operation »Al‐​Aqsa‐​Flut«) darlegt (in deutsch hier).

Nachdem das Dokument die hundertjährige Geschichte des palästinensischen Kampfes gegen die zionistische Besatzung und Kolonialherrschaft nachzeichnet, heißt es: »Die Hamas‐​Bewegung ist nach internationalen Gesetzen und Normen eine nationale Befreiungsbewegung mit klaren Zielen und Aufgaben. Sie widersteht der Besatzung, weil das palästinensische Recht auf Selbstverteidigung, Befreiung und Selbstbestimmung diese Haltung legitimiert. Es wird betont, dass der Widerstand gegen die Besatzung mit allen Mitteln, einschließlich des bewaffneten Widerstands, ein durch alle Normen, göttliche Religionen und das Völkerrecht legitimiertes Recht ist …« (Hervorhebung hinzugefügt) Weiter heißt es, die freien Völker weltweit, insbesondere diejenigen Nationen, die kolonialisiert wurden und das Leiden des palästinensischen Volkes erkennen, sollten ernsthafte und wirksame Positionen gegen die Doppelmoralpolitik der Mächte/​Länder einnehmen, die die israelische Besatzung unterstützen.

In Bezug auf die aktuellen Verhandlungen verdeutlicht eine Erklärung vom August 2025 mit dem Titel »Warum die Hamas niemals kapitulieren wird: Die Logik des Widerstands angesichts des Völkermords« die Haltung der Hamas:

»Die zentrale Frage ist einfach: Warum kämpfen die Hamas und andere palästinensische Widerstandsgruppen im Gazastreifen trotz der überwältigenden Übermacht weiter? Warum kapitulieren sie nicht, um weitere Verluste an Menschenleben zu vermeiden?

Oberflächlich betrachtet deuten alle militärischen, politischen und medialen Indikatoren darauf hin, dass der Widerstand in die Enge getrieben ist. Israel verfügt über enorme Zerstörungskraft und die Unterstützung globaler Supermächte. Die arabischen Regime, von denen viele ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben, schweigen weitgehend. Die Kosten an palästinensischen Menschenleben sind erschütternd. Und doch hält der Widerstand an. Warum?

Eine Kapitulation wäre nicht nur eine strategische Niederlage – sie wäre moralischer, nationaler und existenzieller Selbstmord.

Die Führung der Hamas hat seit Beginn dieses Krieges ihre Position klar gemacht: Sie strebt einen würdigen und gerechten Frieden an, der die Rechte der Palästinenser wahrt und die erbrachten Opfer würdigt. Aber eine Kapitulation, wie Israel und seine Verbündeten sie fordern, würde keinen Frieden bringen. Sie würde die palästinensische Sache selbst auslöschen. Keine Widerstandsbewegung in der Geschichte hat jemals ihre Waffen vor einem Feind niedergelegt, der auf Vernichtung aus war – und überlebt.

Eine Kapitulation würde Gaza nicht retten. Sie würde Massaker, Vertreibung und Auslöschung nach sich ziehen. Sie würde Völkermord belohnen …

Der palästinensische Widerstand will keinen endlosen Krieg. Er will Gerechtigkeit. Er will Freiheit. Er will eine Zukunft, in der palästinensische Kinder nicht unter Blockaden und Bombardierungen geboren werden. Doch die Erfahrung zeigt, dass Kapitulation niemals zu einer solchen Zukunft geführt hat.

Solange die Besatzung andauert, die Belagerung anhält und die Palästinenser ihr lange verweigertes Recht auf Selbstbestimmung nicht erlangen, wird der Widerstand weitergehen – denn Aufgeben ist keine Option, wenn es um das Überleben geht.«

Es scheint also, dass die Hamas nicht die Absicht hat, sich zu entwaffnen und aufzulösen. Aber sie verlässt sich nicht nur auf ihre Waffen, sondern auch auf die Unterstützung der Menschen in Palästina und weltweit:

[Die Palästinenser] sind nicht allein. Überall auf der Welt stehen Millionen Menschen hinter Gaza – nicht Regierungen, sondern Menschen. Nicht die Mächtigen, sondern die Prinzipientreuen. Der Widerstand trägt heute nicht nur die Hoffnungen der Palästinenser, sondern auch die Hoffnungen aller unterdrückten Völker, die in Gaza ein Spiegelbild ihrer eigenen Kämpfe sehen.

Am 9. Oktober erklärte die Hamas in einer Erklärung, in der sie »eine Vereinbarung, die den Krieg gegen Gaza beendet, den Rückzug der Besatzung aus Gaza ermöglicht, Hilfsgüter einführen lässt und Gefangene austauscht« ankündigte, Folgendes:

»Wir bekräftigen, dass die Opfer unseres Volkes nicht umsonst sein werden, dass wir dem Bund treu bleiben und die nationalen Rechte unseres Volkes nicht aufgeben werden, bis Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erreicht sind…

Das Abkommen zur Beendigung der Aggression ist eine nationale Errungenschaft par excellence, die die Einheit unseres Volkes und sein Festhalten an der Option des Widerstands als Mittel zur Bekämpfung der zionistischen Besatzung verkörpert…

Was die Besatzung durch Völkermord und Aushungerung über zwei ganze Jahre hinweg nicht erreicht hat, ist ihr auch durch Verhandlungen nicht gelungen (Hervorhebung im Original).«

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Hamas versteht sich als nationale Befreiungsbewegung, die das Erbe früherer Kämpfe dieser Art in Palästina und weltweit weiterführt. Sie wird ihr Recht auf Widerstand, einschließlich bewaffneter Auseinandersetzungen, nicht aufgeben, bis sie das Ziel der nationalen Befreiung erreicht hat.

Auch die Verbündeten der Hamas haben Erklärungen veröffentlicht, in denen sie ihre Position zum Waffenstillstand darlegen. Die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) erklärt:

»Das Waffenstillstandsabkommen stellt einen ersten Schritt dar, um den Völkermord zu beenden. Durch die Standhaftigkeit unseres Volkes und seinen tapferen Widerstand wurde die zionistische Kriegsmaschinerie gebrochen und das Abkommen durchgesetzt.

Wir lehnen eine ausländische Vormundschaft ab und bekräftigen, dass die Verwaltung des Gazastreifens ausschließlich palästinensisch sein muss, wobei Araber und die internationale Gemeinschaft am Wiederaufbau und der Wiederherstellung beteiligt sein müssen.

Die Welt steht heute hinter uns und unterstützt unser Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung. Die weltweiten Maßnahmen und die Verfolgung der Besatzer und ihrer Führer müssen auch nach dem Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens fortgesetzt werden, damit Palästina im Bewusstsein der Welt weiterlebt, bis die Besatzung beendet ist (Hervorhebung im Original).«

Die Widerstandsorganisationen behaupten daher, dass sie die israelische Armee besiegt oder zumindest ausgebremst haben und dass sie auf der Grundlage dieser Stärke verhandeln. Hat diese Behauptung eine faktische Grundlage?

Schauen wir uns einmal an, wie sich die beiden Seiten tatsächlich auf dem Schlachtfeld geschlagen haben. Die folgenden Ausführungen basieren auf Berichten pro‐​israelischer Quellen wie der New York Times, dem Guardian, dem Wall Street Journal, CNN und Foreign Affairs. Wir haben uns bemüht, so weit wie möglich ihre eigenen Worte zu zitieren. Wir entschuldigen uns für die Länge dieses Abschnitts; sein Sinn wird sich noch zeigen.

III. Die zwei Armeen Auge in Auge

In den letzten Monaten wurde in einer Reihe von Artikeln in der westlichen Presse behauptet, dass die Hamas seit Januar 2025 einen Wandel von einer konventionellen Armee zu einer Guerillatruppe durchlaufen habe.2 Dies ist eine seltsame Vorstellung. Tatsächlich war von Beginn des Krieges an klar, dass die Hamas einen Guerillakrieg führte (siehe unseren Beitrag vom November 2023). Sie folgen seit langem etablierten Doktrinen der Guerillakriegsführung, wie zum Beispiel der Erhaltung der eigenen Streitkräfte und der Zerstörung der gegnerischen Streitkräfte (statt dem Versuch, Territorium zu halten), einer dezentralisierten Befehlsstruktur in bestimmten Kampagnen und Schlachten in Kombination mit einer zentralisierten strategischen Befehlsstruktur und der Konfrontation mit dem Gegner nur dann, wenn man sich in einer vorteilhaften taktischen Position befindet.3 Es ist seltsam, dass viele dieser Punkte heute von Militäranalysten so dargestellt werden, als wären sie brandneu.

Die Israelis beklagen, dass die Hamas der IDF keine ausreichende Gelegenheit gibt, sie zu töten. Dies ist in der Tat eine traditionelle Beschwerde von Besatzungsarmeen, wenn sie mit Guerilla‐​Widerstand konfrontiert sind. »Die Guerilla‐​Taktiken der Hamas im nördlichen Gazastreifen machen es schwierig, sie zu besiegen«, schimpft eine Schlagzeile der New York Times (NYT).4 Schließlich »sind die Kämpfer der Hamas in offenen Kämpfen der israelischen Armee nicht gewachsen«.5 Aber »anstatt sich der israelischen Invasion in Frontalkämpfen zu stellen, haben sich die meisten Hamas‐​Kämpfer aus ihren Stützpunkten und Außenposten zurückgezogen und versuchen, Israels technologischen und zahlenmäßigen Vorteil durch Überraschungsangriffe auf kleine Gruppen von Soldaten zu schwächen.«6 »Die Hamas ist eine terroristische Organisation – für sie ist schon das bloße Überleben ein Sieg«, erklärt Dana Stroul, ehemalige Spitzenbeamtin für Nahostpolitik im Pentagon.7

Tatsächlich waren die Al‐​Qassam‐​Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, von Beginn des Krieges an bereit, vorübergehend Gebiete abzutreten, um ihre Streitkräfte zu schonen: »Als israelische Panzer und Infanteriebataillone an diesem Freitag in den Gazastreifen vorrückten, stießen sie laut vier Soldaten, die zu den ersten gehörten, die die Grenze überquerten, auf den ersten Kilometern auf wenig bis gar keinen Widerstand. Die Strategie der Al‐​Qassam‐​Brigaden bestand darin, israelische Soldaten zu überfallen, sobald sie tief in das Gebiet vorgedrungen waren, anstatt sofort einen Gegenangriff zu starten …«8 Der pensionierte Generalmajor Israel Ziv, ehemaliger Leiter der Operationsdirektion der IDF, erklärte gegenüber CNN: »Sie verteidigen kein Territorium – sie suchen nach Zielen.«9

Während die Hamas Gebiete abtritt, kann die IDF diese nicht halten: Sie muss immer wieder Gebiete zurückerobern, die sie schon mehrfach eingenommen hat. »Immer wieder haben israelische Soldaten die Hamas aus einem Stadtteil vertrieben, nur um sich nach wenigen Wochen wieder zurückzuziehen … Das hat es der Gruppe ermöglicht, zurückzukehren und erneut zu kontrollieren, was das israelische Militär oft dazu veranlasst hat, Monate oder sogar Wochen später zurückzukehren … ›Wir besetzen Gebiete und ziehen uns dann wieder zurück‹, sagte Michael Milstein, ein israelischer Analyst für palästinensische Angelegenheiten. ›Diese Doktrin bedeutet, dass man sich in einem endlosen Krieg wiederfindet.‹«10

Hinterhalte

Es scheint, dass die Al‐​Qassam‐​Brigaden die IDF dann angreifen, wenn sie es selbst entscheiden, und zwar erst, nachdem sie »den Feind kennen«. Wie Ziv betont: »Ihr Krieg basiert auf unseren Schwächen … Die Hamas hatte Zeit, die Vorgehensweise der IDF zu studieren, und nutzt dies nun zu ihrem Vorteil.«11

Beispielsweise hatten sich Ende 2023 »israelische Infanteriesoldaten zu lange in ihren gepanzerten Mannschaftstransportwagen aufgehalten, während sie darauf warteten, dass das Führungsfahrzeug – in der Regel ein Bulldozer oder Panzer – den Weg frei machte. Die Hamas nutzte dieses Zögern aus und griff diesen speziellen Fahrzeugtyp mit einer Panzerfaust aus nächster Nähe und aus erhöhter Position an, wobei elf Soldaten bei einem einzigen Angriff getötet wurden. Die Hamas hatte nicht nur einen Weg gefunden, Israels fortschrittliche aktive Schutzsysteme zu umgehen, sondern auch die Schwachstelle im Absteigezeitpunkt der IDF erkannt.«12

Die IDF gerät immer wieder in Hinterhalte: »Die Hinterhaltstrupps der Hamas bleiben meist versteckt, bis ein israelischer Konvoi mehrere Minuten durch ein Gebiet gefahren ist oder sich israelische Streitkräfte stundenlang an einem Ort versammelt haben. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die Hamas das Gebiet verlassen hat«, berichteten sechs israelische Soldaten und ein Hamas‐​Offizier. Nach einer Phase der Ruhe taucht ein Trupp aus einem Tunnel auf, oft als Vierergruppe. Zwei Kämpfer bringen Sprengsätze an den Seiten eines Fahrzeugs an oder feuern Panzerabwehrraketen darauf, sagte der Hamas‐​Offizier. Ein dritter trägt eine Kamera, um Propagandamaterial zu filmen. Ein vierter bleibt in der Regel am Tunneleingang und bereitet eine Sprengfalle vor, die er zünden kann, sobald die anderen zurückkehren, um alle Israelis zu töten, die ihnen in den Untergrund folgen wollen.«13 Die Videos laden sie sofort im Internet hoch.

Waffen

Die Hamas wusste immer, dass sie sich eines Tages einer israelischen Bodeninvasion stellen musste. »Die Hamas hatte sich seit mindestens 2021 auf diesen Moment vorbereitet, als die Gruppe begann, mehr Sprengstoff und Panzerabwehrraketen zu produzieren, um sich auf einen Bodenkrieg vorzubereiten, und Langstreckenraketen nicht mehr in großer Zahl herzustellen …«14 Aber die Vorräte an solchen Waffen müssen inzwischen aufgebraucht sein. Woher beziehen die Hamas und andere Widerstandsgruppen ihre Waffen, nachdem die israelische Armee Gaza angreift und nachdem die Assad‐​Regierung in Syrien – die früher einige Waffen lieferte – besiegt ist?

Die Hauptquelle sind israelische Bombenangriffe und Beschuss: Die Hamas sammelt israelische Munition, die beim Aufprall nicht explodiert ist, und verwendet sie, um improvisierte Sprengsätze (IEDs = improvised explosive devices) herzustellen. »Die Fähigkeit der Hamas, sich in den Trümmern von Gaza zu bewegen, bewaffnet mit improvisierten Sprengsätzen, die aus Zehntausenden von israelischen Munitionsstücken hergestellt wurden, hat die Trümmer der belagerten Enklave zu einer Quelle der Widerstandsfähigkeit gemacht«, so CNN. »Dies ist ein Krieg der IEDs.«15

Das Ausmaß der völkermörderischen Bombardierungskampagne Israels hat auch Rohmaterial für IEDs in entsprechend großem Umfang geliefert. Die USA schätzen, dass es in Gaza 30.000 nicht explodierte Munition gibt.16 Ahmad Fouad Alkhatib, der das Projekt »Realign for Palestine« des Atlantic Council leitet »Realign for Palestine« leitet, beklagt, dass »die Hunderte Tonnen an nicht explodierten [israelischen] Munitionen im gesamten Gazastreifen eine Quelle für Waffen sind, die die Hamas in ihren Kampfhandlungen zur Herstellung von Raketen und improvisierten Sprengsätzen nutzen kann und wird … Das Vorhandensein von nicht explodierten Kampfmitteln in Verbindung mit Drähten, elektrischen Schaltern, Rohren und anderen Materialien aus zerstörten/​ausgebombten Gebäuden versorgt die islamistische Gruppe mit wichtigen Gegenständen und Vorräten.«17

Dies erinnert an Mao Zedongs Beobachtung aus dem Jahr 1936: »Wenn wir eine eigene Rüstungsindustrie aufbauen, dürfen wir nicht zulassen, daß wir von ihr abhängig werden. Unser grundlegender Kurs besteht darin, daß wir uns auf die Rüstungsindustrie der Imperialisten und unserer Feinde im eigenen Land stützen. Wir haben einen Anspruch auf die Rüstungsbetriebe Londons und Hanyangs, wobei uns der Feind als Transportbrigade dient.«18

Infrastruktur

Bekanntlich verfügt die Hamas über ein großes unterirdisches Tunnelnetz. Im Dezember 2023 schätzte die IDF dessen Länge auf rund 400 Kilometer, im Januar 2024 war diese Schätzung bereits auf 560 bis 720 Kilometer gestiegen. Beide Schätzungen sind außergewöhnlich, wenn man bedenkt, dass Gaza an seiner längsten Stelle nur 40 Kilometer misst. Die IDF schätzt, dass es 5.700 separate Schächte gibt, die zu den Tunneln führen. Es ist bemerkenswert, dass die Hamas in der Lage war, eine so umfangreiche Infrastruktur aufzubauen, ohne dass Israel nützliche Informationen darüber erhalten hat.19

Zu Beginn des Krieges sagte John Spencer, Vorsitzender für Stadtkriegsführung am Modern War Institute der US‐​Streitkräfte in West Point, dass »das Ausmaß der Herausforderung in Gaza, wo sich unterirdisch Hunderte von Kilometern Tunnel durch das Gebiet schlängeln, völlig einzigartig ist … Es handelt sich um eine regelrechte Stadt unterhalb der Städte an der Oberfläche Gazas.«20, 21 Kämpfer graben die Tunnel bis zu 70 Meter unter der Oberfläche und bewegen sich darin sicher und frei zwischen vielen Kampfpositionen, selbst nachdem die IDF Tausende Pfund schwere Bomben auf sie abgeworfen hat. Sie kommunizieren über ein sicheres Festnetz‐​Telefonsystem, nicht über Mobilfunk.

Spencer sagt: »Von allen Streitkräften, die ich untersucht habe, hat die IDF am meisten getan, um sich darauf vorzubereiten, im Krieg mit Tunneln umzugehen.« Israel ist eine Hightech‐​Wirtschaft, und die IDF war »die einzige Armee der Welt, die eine vollständige Brigade aufgestellt hat, die sich ausschließlich damit beschäftigt, für den Untergrundkrieg zu trainieren, Personal bereitzustellen, sich auszurüsten, zu forschen, neue Technologien und Taktiken zu entwickeln, zu lernen und sich anzupassen«.22 Zu diesem Zweck hat sie Spezialabteilungen geschaffen: ein Ingenieurkorps, das Tunnel aufspürt, räumt und zerstört; eine Einheit, die sich mit Virtual‐​Reality‐​Simulatoren auf den Untergrundkrieg vorbereitet; Hunde, die für Einsätze unter Tage trainiert sind; spezielle Geheimdienstabteilungen, die sich mit Tunnelthemen befassen; Spezialausrüstung für Tunnel (Sensoren, Radargeräte, Bohrgeräte); Funkgeräte, Navigationstechnologie, Nachtsichtgeräte; ferngesteuerte oder drahtgesteuerte Flug‐​/​Kriechroboter für Tunnel; bodendurchdringende »Bunkerbrecher«-Bomben; sowie Sprengstoffe und Bulldozer, um Tunneln zu verschließen. Am Ende räumt er jedoch ein, dass »die harte Wahrheit ist, dass die Tiefe und das Ausmaß der Hamas‐​Tunnel in Gaza die Spezialfähigkeiten Israels übersteigen werden. Es könnte darauf hinauslaufen, dass die Infanterie und Pioniere der IDF sich um die Tunnel kümmern müssen, sobald sie entdeckt werden.«23

Im Dezember 2024 berichtete Spencer detailliert darüber, wie Israel die Tunnel bekämpft. Trotz all seines Fachwissens hat Israel das Tunnelsystem bisher nicht zerstört. Wenn Truppen hineingehen, riskieren sie ihr Leben, denn die Tunnel stecken voller Sprengfallen. Im November 2023 riss eine solche Falle fünf Soldaten der IDF in den Tod. Die IDF hat ihre Spezialeinheit Oketz mit ausgebildeten Hunden entsandt; dabei hat sie 42 Hunde und 3 Soldaten verloren.24 Bomben können eine Tiefe von 60 Metern unter der Erde nicht durchdringen. Überschwemmungen haben nicht funktioniert: Es dauerte zwei Wochen, bis die in einen einzigen kleinen Tunnel gepumpten riesigen Wassermengen teilweise Wirkung zeigten, wobei das Wasser einfach durch den porösen Beton oder die Abflusslöcher abfloss. Wenn man Sprengstoff entlang der gesamten Länge des Tunnels anbringt, funktioniert das zwar, aber »die harte Realität ist, dass wahrscheinlich nicht genügend Sprengstoff oder Zeit vorhanden ist, um alle Tunnel in Gaza zu zerstören. Alle Tunnel zu finden und dann zu zerstören, würde möglicherweise Jahre dauern.«25

Die IDF hat erfahren, dass es kein einheitliches Tunnelsystem gibt. »Jede Kompanie, jedes Bataillon und jede Brigade der Hamas verfügte über eigene Tunnelnetze, die für ihre Kampf‐ und Bewegungsstrategien von Bedeutung waren. Einige dieser Netzwerke waren miteinander verbunden, andere hingegen voneinander getrennt.«26 Ein Kontingent der Hamas kann einen Tunnel so lange wie möglich nutzen, ihn dann einfach mit Sprengfallen ausstatten und sich in andere Tunnel zurückziehen. Spencer schätzt: »Die Tunnel verschafften der Hamas die Möglichkeit, die Initiative in den meisten Kämpfen im Gazastreifen zu kontrollieren.«27

Bis April 2025 hatten israelische Streitkräfte nach eigenen Angaben nur 25 Prozent des Tunnelnetzes zerstört. US‐​Beamte kamen schon viel früher zu dem Schluss, dass Israels Bemühungen weder das Tunnelnetz wesentlich beschädigt noch die Operationen der Hamas behindert hatten. Das Netz »hat sich als viel größer erwiesen als von Israel erwartet« und funktioniert weiterhin.28

Frustriert über ihr Scheitern hat die IDF versucht, praktisch alles über der Erde auszulöschen. Sie hat Tunnel als Vorwand genutzt, um Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen, Flüchtlingslager, Moscheen, Kläranlagen und so weiter zu bombardieren, weil angeblich darunter ein Tunnel verläuft. Da Gaza eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt ist, ist es unvermeidlich, dass Tunnel unter allen möglichen zivilen Gebäuden verlaufen. Trotz der Tötung von möglicherweise Hunderttausenden Zivilisten haben diese Bombardierungen nichts genützt, um tief unter der Erde liegende Tunnel zu zerstören, selbst wenn man davon ausgeht, dass sie durch diese Orte verliefen. Tatsächlich war, wie Leila Seurat, eine westliche Expertin für die Hamas, betont, das Ziel Israels bei den Bombardierungen nicht, die Tunnel zu zerstören. Vielmehr wollte Israel damit die Bevölkerung gegen die Hamas aufbringen und sie zwingen, zu kapitulieren.29 Ist das gelungen?

Kampfkraft

Zweifellos hat die Hamas schwere Schläge einstecken müssen, darunter die Tötung ihres obersten Führers in Gaza, Yahya Sinwar, ihres Militärchefs Mohammad Deif, seines stellvertretenden Militärchefs Marwan Issa und einer Reihe erfahrener Feldkommandeure der mittleren Ebene. (Die IDF behauptet, dass acht Brigadekommandeure, 30 Bataillonskommandeure und 165 Kompanie‐ oder Zugkommandeure der Hamas getötet wurden.30) Israel hat auch den politischen Chef der Hamas, Ishmael Haniyeh, in Teheran ermordet. Indem Israel die oberste Führung der libanesischen Hisbollah tötete und einen Großteil ihrer zweitrangigen Führung verstümmelte, erhöht es indirekt den militärischen Druck auf Gaza, denn die Hisbollah hat die palästinensische Sache durch Kämpfe mit Israel im Norden unterstützt. Als die Assad‐​Regierung in Syrien fiel, dürfte dies die ohnehin schon spärlichen Waffenlieferungen aus dem Ausland unterbrochen haben.

All dies sind schwere Rückschläge. Laut Seurat hat jedoch »der Verlust einer beträchtlichen Anzahl hochrangiger Führungskräfte […] kaum sichtbare Auswirkungen auf die Kampfkraft [der Hamas] gehabt«.31

Die IDF schätzte die Zahl der palästinensischen Kämpfer zu Beginn des Krieges auf 30.000 bis 40.000 und behauptet, bis zu 23.000 von ihnen getötet zu haben.32 Diese Behauptung ist stark übertrieben. Im Mai 2025 schätzten israelische Geheimdienstmitarbeiter privat, dass nur 8.900 palästinensische Kämpfer getötet worden seien; und selbst dieser Zahl kann man angesichts der kolossalen Fehler des israelischen Geheimdienstes nicht viel Bedeutung beimessen. Aber die Widerstandskräfte mussten zweifellos erhebliche Verluste hinnehmen.

Gleichzeitig schätzte der US‐​Geheimdienst, dass die Hamas seit Kriegsbeginn möglicherweise 15.000 zusätzliche Kämpfer rekrutiert hat. Seurat sagt: »Die Hamas kann ihre personellen Ressourcen seit langem erneuern; dieses Merkmal zeichnet die Gruppe aus, die es seit Jahren schafft, auch nach schweren Rückschlägen eine sehr starke Position in der palästinensischen Gesellschaft zu behaupten. Der aktuelle Krieg bildet da keine Ausnahme.«33 Die Hamas hat bis heute neue Kämpfer rekrutiert: »Es gibt Hinweise, unter anderem in den sozialen Medien, dass sich immer mehr junge Palästinenser ohne vorherige Ausbildung den Al‐​Qassam‐​Brigaden anschließen und Guerilla‐​Aktionen durchführen.«34

Seit dem Frühjahr 2025 greift die Hamas israelische Streitkräfte im gesamten Gazastreifen verstärkt an. Laut Berichten führten sie am 20. April, 24. Juni, 7. Juli, 15. Juli und 22. Juli mehrere erfolgreiche Operationen durch, die in einem groß angelegten Angriff auf ein israelisches Lager am 20. August gipfelten. All diese Angriffe töteten mehrere israelische Soldaten. Bis Mitte August griff die Hamas im Osten der Stadt Gaza immer häufiger an.35

Darüber hinaus ist es Israel nicht gelungen, die Hamas als Organisation zu schwächen. Im Januar und Februar 2025 konnten die Unterhändler der Hamas in Katar eine Vereinbarung aushandeln, feststellen, welche Geiseln sie noch in ihrer Gewalt hatten, und diese dann in geordneter Weise freilassen. Dies deutet darauf hin, dass die Kommando‐ und Kontrollstrukturen der Hamas intakt geblieben sind.36

Wir müssen die Bedeutung dieser Tatsache würdigen. Eine der modernsten Armeen der Welt, ausgerüstet mit den fortschrittlichsten Waffen aus den USA, Deutschland und Großbritannien, die sich in Flugzeugen und gepanzerten Fahrzeugen fortbewegt, kämpft seit zwei Jahren gegen irreguläre Milizen, die mit selbstgebauten Sprengkörpern und leichten Waffen ausgerüstet sind, und ist dabei gescheitert. Im August 2024 teilten US‐​Militärvertreter Israel mit, dass es militärisch alles erreicht habe, was es in Gaza erreichen konnte, und dass es niemals in der Lage sein würde, die Hamas vollständig zu eliminieren. Sie wiesen darauf hin, dass Israel nicht in der Lage sei, die Gebiete, die es erobert hatte, zu sichern, besonders nachdem seine Streitkräfte sich zurückgezogen hatten, und dass es nicht gelungen sei, die Tunnelinfrastruktur zu zerstören. Das israelische Militär habe »das Ende seiner Möglichkeiten erreicht«, sagten sie.37

Israel setzte seinen Angriff dennoch ein weiteres Jahr lang fort, ohne Erfolg. Tatsächlich nahmen die erfolgreichen palästinensischen Widerstandsaktionen zu. Ab etwa Juni 2025 konzentrierte sich die IDF darauf, zu verhindern, dass ihre Soldaten als Geiseln genommen wurden. Der Angriff der Al‐​Qassam‐​Brigaden auf ein israelisches Militärlager in Khan Yunis am 20. August 2025, bei dem etwa 18 Kämpfer die Basis aus nächster Nähe mit Panzerfäusten und Maschinengewehren angriffen, erforderte umfangreiche Vorbereitungen, Koordination und Informationen, was auf einen gut funktionierenden militärischen Apparat hindeutet.38

Während die Hamas Tausende neuer Rekruten anwerben kann, kann die IDF ihre bestehenden Streitkräfte nicht mobilisieren. Am 20. August dieses Jahres rief die IDF 60.000 Reservisten für eine geplante Invasion der Stadt Gaza ein. Laut dem Wall Street Journal »ist dies Teil dessen, was der israelische Premierminister Netanjahu unternimmt, um militärischen Druck auf die Hamas auszuüben, damit sie den Kapitulationsbedingungen Israels zustimmt«.39 Der israelische Generalstabschef, Generalleutnant Eyal Zamir, hatte sich gegen diese Entscheidung ausgesprochen und erklärt, dass die Reservisten nach fast zwei Jahren Krieg in Gaza erschöpft seien.40 Das israelische Kabinett setzte sich über seine Einwände hinweg. Das Ziel sei laut einer Erklärung des Kabinetts, »einen entscheidenden Sieg über die Hamas zu erringen«.41

Der Plan ging katastrophal nach hinten los. Am 28. August berichtete die New York Times: »In den letzten Monaten sind immer mehr israelische Reservisten nicht zum Militärdienst erschienen.«42 Die Schlagzeile des Wall Street Journal vom 1. September lautete: »Die israelische Armee hat Schwierigkeiten, Reservisten zum Dienst zu bewegen.«43

So versucht Israel nun verzweifelt, durch den Waffenstillstand das zu erreichen, was es durch den Krieg nicht erreichen konnte.

Um diesen langen Bericht zusammenzufassen: Die beiden gegnerischen Kräfte haben tatsächlich gekämpft und bestätigen eindeutig, dass der palästinensische Widerstand sein Ziel erreicht hat – nämlich zu überleben, den Widerstand fortzusetzen und eine sichere Besetzung zu verhindern. Die IDF gerät dabei in Schwierigkeiten. Daher kann der palästinensische Widerstand zu Recht behaupten, aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln.

Unterstützerbasis der Hamas

Wie gelingt es der Hamas, neue Mitglieder zu rekrutieren? Sie scheint nach wie vor große Unterstützung in der Bevölkerung zu genießen. Die palästinensische Befreiungsbewegung hat eine lange Geschichte und ein reiches politisches Erbe. Die Hamas präsentiert sich nicht als Vertreterin ihrer eigenen engen Interessen, sondern als Vertreterin der Interessen der palästinensischen Nation. Im Kampf koordiniert sie sich mit elf anderen Widerstandskräften, darunter der Palästinensische Islamische Dschihad, die Volksfront für die Befreiung Palästinas, die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas und sogar eine Miliz, die früher der Fatah angehörte. Viele Entscheidungen über den Krieg und die Verhandlungen treffen sie in einem gemeinsamen Operationsraum der bewaffneten Flügel dieser Organisationen.44 Zu den wichtigsten Forderungen der Hamas in den Verhandlungen gehört insbesondere die Freilassung des Fatah‐​Führers Marwan Barghouti, der weithin als Vertreter des Widerstands gegen den israelischen Kolonialismus angesehen wird, im krassen Gegensatz zum Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, der mit Israel identifiziert und als Handlanger des US‐​Imperialismus angesehen wird. Entsprechend ihrer Haltung besteht die Hamas nicht darauf, in Gaza an der Macht zu bleiben, sondern fordert lediglich die Befreiung Palästinas.

Aus rein militärischer Sicht könnte man hinterfragen, warum es der Hamas nicht gelungen ist, das Leben ihrer Führer wie Yahya Sinwar und Mohammad Deif zu schützen. Aber ihr Tod scheint die politische Glaubwürdigkeit der Hamas in der Bevölkerung weiter gefestigt und es Israel erschwert zu haben, die Bevölkerung gegen die Hamas‐​Führer aufzubringen. Die Menschen sehen die Hamas‐​Führer als solche, die ihr eigenes Schicksal teilen, ja sogar noch größere Opfer gebracht haben. Die Autopsie von Sinwars Leiche ergab, dass er vor seinem Tod drei Tage lang nichts gegessen hatte, eine Tatsache, die bei den Bewohnern Gazas in ihrer Zeit der größten Not sicherlich großen Anklang gefunden hat.

Die palästinensischen Widerstandskräfte können ihre Stärke immer wieder neu entfalten, weil sie fest in der palästinensischen Bevölkerung verwurzelt sind. Außerdem hat der Verlauf der Angriffe den palästinensischen Massen gezeigt, dass Israel nicht nur die Hamas ausschalten will, sondern das palästinensische Volk vernichten oder vertreiben will; die Hamas und andere Widerstandskräfte greifen die Angreifer an, weil sie sich diesem Ziel entgegenstellen.

Videos und andere Reportagen aus Gaza zeigen nach der Ankündigung des Waffenstillstands klar, dass das palästinensische Volk den Waffenstillstand nicht nur als Erleichterung vom Gemetzel betrachtet, sondern als Sieg. Viele der heutigen Einwohner sind Nachkommen derjenigen, die 1948 während der ersten Nakba aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Sie haben Gaza zu ihrer Heimat gemacht. Sie sind in Palästina geblieben. Weil sie den Völkermord überlebt haben und in ihrer Heimat geblieben sind, betrachten sie sich als Sieger über Israel.

Sie wissen ganz genau, dass Israel weiterhin den Waffenstillstand missachten, versuchen wird, einseitig neue »Fakten vor Ort« zu schaffen, und die Einfuhr von Hilfsgütern behindern wird. All das hat Israel auch vor dem 7. Oktober 2023 getan. Aber seitdem hat sich die Lage erheblich verändert.

IV. Wendung in der Lage

In gewisser Hinsicht spielte die Weltöffentlichkeit in Bezug auf Israel bislang keine Rolle. Israel führt seit zwei Jahren mit Unterstützung der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und anderer imperialistischer Länder einen Völkermordkrieg. Die Tatsache des Völkermords wird täglich durch äußerst anschauliche Videos zweifelsfrei bestätigt. Die weltweite Empörung scheint Israel nicht an der Fortsetzung seines Kurses gehindert zu haben.

Ebenso bedeutsam ist, dass keine einzige Großmacht aktiv gegen den Völkermord Israels vorgeht, Sanktionen gegen Israel verhängt oder auch nur versucht hat, humanitär zu helfen und die Bevölkerung Gazas zu unterstützen.45 Länder wie Südafrika und Kolumbien haben diplomatische Initiativen gegen Israel ergriffen und es vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Völkermords angeklagt, aber Brasilien, Russland, Indien und China haben sich geweigert, gegen Israel vorzugehen. So hat beispielsweise keines dieser Länder auch nur die sehr milden Maßnahmen unterzeichnet, die zwölf Nationen auf der Bogotá‐​Konferenz im Juli 2025 verabschiedet haben.

Dennoch hat die Abscheu, die Menschen auf der ganzen Welt (einschließlich der Völker der imperialistischen Länder, die Israel unterstützen) empfinden, eine Welle von Protesten ausgelöst. Zu den auffälligsten Beispielen gehören zwei erfolgreiche Generalstreiks in Italien im September und Oktober 2025, in denen die Menschen ausschließlich über die Palästina‐​Frage abstimmten, sowie die Protestwelle an US‐​amerikanischen Universitäten im Jahr 2024. Diese Beispiele sind jedoch nur Teil eines viel umfassenderen weltweiten Phänomens.

Ein Teil der herrschenden Klassen in den USA und Israel sieht in dieser Situation eine Gefahr. Und zwar nicht nur für die Interessen Israels, sondern auch für die der USA (denn letztendlich wird Israel von den USA unterstützt, weil es den imperialistischen Interessen der USA dient). Die ultimative Garantie für Macht ist zwar die Streitmacht, aber sie ist nicht die einzige: Es bedarf auch einer riesigen Propagandamaschinerie, um die Unterstützerbasis für die herrschenden Klassen kontinuierlich zu reproduzieren.

Nehmen wir die New York Times, eine Zeitung, die seit langem als Propagandainstrument für Israel (und für die imperialistischen Interessen der USA im Allgemeinen) fungiert; zu den berüchtigtsten Episoden der Times gehörte ihre falsche Entdeckung von »Massenvernichtungswaffen« im Irak als Vorwand für die US‐​Invasion. Der Völkermord in Gaza belastet die Redaktion der Times stark. Die Times schickte ihren Mitarbeitern sogar Memos, damit sie Wörter wie »Völkermord«, »ethnische Säuberung« und »besetztes Gebiet« in Bezug auf Gaza zu vermeiden.46 Die Geschäftsleitung stoppte eine Untersuchung ihres eigenen Reporters über die Aktionen israelischer Hooligans in Amsterdam.47 Als die Geschäftsleitung der Times eine besonders schlecht recherchierte Verleumdungskampagne gegen die Hamas durchsetzte, protestierten mehrere Mitarbeiter der Times dagegen, dass die Zeitung journalistische Normen umging. Jemand gab die Meinungsverschiedenheiten in der Redaktion der Times an eine andere Publikation weiter. Die Geschäftsleitung der Times verhörte daraufhin gezielt Journalisten mit nahöstlicher Herkunft, um die Quelle der Indiskretion zu finden. Die Gewerkschaft der Mitarbeiter der Times-Redaktion reichte daraufhin eine formelle Beschwerde gegen diese Schikane ein.48

Weil die New York Times in der Propagandamaschinerie der USA und Israels eine wichtige Rolle spielt, ist es interessant, wie sich der Ton ihrer Berichte verändert hat. Die Zeitung versteht sich als Sprachrohr und sorgt sich, weil »weltweit die meisten Menschen eine negative Meinung von Israel haben«. Das ist an sich nichts Neues: Israel sieht sich seit langem wegen seiner illegalen Besatzung internationaler Kritik ausgesetzt, und die Vereinten Nationen haben unzählige Resolutionen verabschiedet, in denen sie Israel kritisieren, wobei die USA praktisch als einziges Land Israel unterstützen. Israel ignoriert dies seit Jahrzehnten.

Die Times befürchtet jedoch, dass Umfragen zeigen, dass »negative Meinungen über Israel stark zugenommen haben«. In einer Umfrage unter 24 Ländern sagten in 20 Ländern mehr als die Hälfte der Befragten, sie sähen Israel negativ. In acht Ländern – Australien, Griechenland, Indonesien, Japan, den Niederlanden, Spanien, Schweden und der Türkei – teilten mehr als 75 Prozent diese Ansicht.49 Im Juli wollte eine Schiffsladung israelischer Touristen eine griechische Insel besuchen, doch Menschen versammelten sich am Hafen und hinderten sie daran, von Bord zu gehen. Besuchen israelische Fußballmannschaften Europa, demonstrieren massive Menschenansammlungen gegen ihre Anwesenheit. Beim britischen Glastonbury‐​Musikfestival im Juli skandierte das Punk‐​Rap‐​Duo Bob Vylan unter lautstarker Unterstützung »Tod der IDF«. In Amsterdam, einer Stadt mit weniger als einer Million Einwohnern, versammelten sich im September 250.000 Menschen zu einer Kundgebung zur Unterstützung Palästinas.

Die New York Times führt jedes Jahr eine Umfrage durch, um herauszufinden, wie stark die US‐​Bürger Israel unterstützen. In diesem Jahr stellte sie schockiert fest: »Fast zwei Jahre nach Beginn des Krieges im Gazastreifen hat die Unterstützung der Amerikaner für Israel eine dramatische Kehrtwende vollzogen … Zum ersten Mal seit die Times 1998 mit ihren Umfragen begann, sympathisieren etwas mehr Wähler mit den Palästinensern als mit den Israelis.« Eine Mehrheit der amerikanischen Wähler lehnt jetzt weitere wirtschaftliche und militärische Hilfe für Israel ab, was die öffentliche Meinung seit den Anschlägen vom 7. Oktober erstaunlich gedreht hat …«50

So lautet die Überschrift des Leitartikels der New York Times vom 30. September: »Dieser schreckliche Krieg muss beendet werden«. Darin schreibt die Zeitung:

»Der Krieg muss beendet werden, weil Israel und seine Sicherheit es verlangen. Die Gräueltaten, die Israel in Gaza begangen hat, haben dazu geführt, dass die Unterstützung für Israel in den Vereinigten Staaten und anderswo stark gesunken ist. Alle weiteren militärischen Erfolge gegen die Hamas verblassen im Vergleich zu den langfristigen strategischen Gefahren, die durch die globale Isolation entstehen.«51

Andere Leitartikel (zum Beispiel »Israel’s Gaza Media Ban Is Indefensible«52 (Der Medien‐​Bann Israels für Gaza ist unhaltbar), »Gaza’s Hunger Is a Moral Crisis«53 (Der Hunger in Gaza ist eine moralische Krise) und so weiter) zeigen ebenfalls, dass die Redaktion der Times verspätet und alarmiert erkannt hat, dass der Völkermord nach hinten losgegangen ist. Einer der aggressivsten zionistischen Kolumnisten der Times, Thomas Friedman, schreibt: »Diese israelische Regierung begeht Selbstmord …« Sie zerstört Israels Ansehen in der Welt … Israel ist nun auf dem besten Weg, sich selbst zu einem Paria‐​Staat zu machen.«54 Er weist darauf hin, dass »die Verbreitung sozialer Medien, insbesondere TikTok, bedeutet, dass Videos von jedem einzelnen zivilen Opfer – jedem verstümmelten Zivilisten – nun auf die Smartphones aller Menschen auf der Welt übertragen werden können.«55 Israels Lobbyisten sagen, dass ein Waffenstillstand notwendig ist, um den Fluss von Bildern zu stoppen, die die Wahrheit offenbaren: »Letztendlich sollte ein Ende des Krieges auch ein Ende der weltweiten Aufmerksamkeit für Israels Verhalten bedeuten«, sagt Ted Deutch, Präsident des American Jewish Committee.56

Man muss bedenken, dass die USA vielleicht das am stärksten indoktrinierte Land der Welt sind und ihre Bevölkerung daher seit langem eine solide Basis bildet, die Israel unterstützt. Jetzt jedoch warnen pro‐​israelische Journalisten, Akademiker und Lobbyisten in den USA vor einem grundlegenden Wandel. Mit den Worten der rechtsgerichteten Kommentatorin Megyn Kelly: »Alle unter 30 sind gegen Israel.« Ein pro‐​israelischer Aktivist, der kürzlich US‐​amerikanische Universitäten bereiste, sagte : »Sie nehmen diese giftige Idee auf, dass ein jüdischer Staat grundsätzlich etwas Illegitimes an sich hat.«57 Ein Jahr nach der Operation vom 7. Oktober veröffentlichte die pro‐​palästinensische Gruppe, die Student‐​Lager an der Columbia University organisiert hatte, eine Erklärung, in der sie »die Befreiung mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich bewaffnetem Widerstand« forderte.58

Die Auswirkungen treffen Israel schwer. Shibley Telhami, Meinungsforscher und Professor an der University of Maryland, erklärte der Times: »Die Abhängigkeit Israels von der Unterstützung der USA ist im Laufe des Krieges – politisch, militärisch und wirtschaftlich – so offensichtlich geworden, dass Israel eine mögliche Niederlage vor dem Gericht der amerikanischen öffentlichen Meinung wohl als ›existenzielle Bedrohung‹ sieht.«59

Die Schwächung des US‐Imperialismus

Die Bedrohung betrifft nicht nur Israel. Wie wir an anderer Stelle dargelegt haben, dient Israel als wesentliches Instrument der imperialistischen Hegemonie der USA. In den letzten 22 Jahren haben die USA eine Reihe von Aggressionen gegen verschiedene Länder der Region unternommen, um ihre globale Vorherrschaft zu verlängern. Israel hat als mächtige militärische Stütze der US‐​Dominanz in Westasien und als wichtiger Teil der US‐​Pläne zur Neugestaltung dieser Region gedient. Wir müssen die lange Geschichte der Aggressionen Israels, einschließlich seiner jüngsten Angriffe auf den Libanon, Syrien, den Jemen und den Iran, vor diesem Hintergrund betrachten. Viele Kommentatoren glauben zwar, Israel kontrolliere die USA, doch sie erkennen nicht, wie wichtig Israel für den US‐​Imperialismus ist. Deshalb schwächt, wer Israel schwächt, auch den US‐Imperialismus.

Der palästinensische Befreiungskampf bestimmt seit langem die Politik in Westasien und Nordafrika. Er zeigt in konzentrierter Form, wie Imperialismus und unterdrückte Nationen ringen. Diese Auseinandersetzung gibt es in unterschiedlicher Form in allen Ländern Westasiens und Nordafrikas. Deshalb fühlen sich die Menschen in der Region mit diesem Kampf verbunden.

Mit dem Angriff vom 7. Oktober und dem darauf folgenden Holocaust in Gaza scheint der palästinensische Kampf weiter vorangeschritten zu sein und ist zum Mittelpunkt des Kampfes gegen den Imperialismus von Menschen auf der ganzen Welt geworden, auch in den imperialistischen Ländern selbst.

Die Palästinenser leisten seit 75 Jahren Widerstand gegen die Kolonialisierung und haben nun weitere zwei Jahre lang gegen einen regelrechten Völkermord gekämpft. Mit ihren Körpern ist es ihnen gelungen, eine der mächtigsten Militärmaschinen der Welt aufzuhalten, Unterstützung aus der ganzen Welt zu mobilisieren und dabei den Imperialismus selbst zu schwächen. Ihr Kampf ist noch lange nicht vorbei. Es bleibt abzuwarten, ob die Menschen weltweit sich der aktuellen Situation gewachsen zeigen.

Verweise

1 Middle East Eye, »Full text of the agreement signed by Israel and Hamas to ›end the war‹ on Gaza«, 10.10.2025.

2 Siehe Oren Lieberman und Dana Karni, »Battered but not beaten, Hamas embraces guerilla tactics with deadly force« (Geschwächt, aber nicht besiegt: Hamas setzt auf Guerillataktiken mit tödlicher Gewalt), CNN, 5. Juli 2025; Patrick Kingsley und Aaron Boxerman, »Hamas’s Guerrilla Tactics in North Gaza Make It Difficult to Defeat« (Die Guerillataktiken der Hamas im Norden Gazas machen es schwierig, sie zu besiegen), New York Times, 22. Oktober 2024; Leila Seurat, »The New Hamas Insurgency: How the Embattled Group Is Drawing Israel Further into an Unwinnable War« (Der neue Aufstand der Hamas: Wie die umkämpfte Gruppe Israel weiter in einen nicht zu gewinnenden Krieg hineinzieht), Foreign Affairs, 26. August 2025.

3 Zum Beispiel: »Rückt der Feind vor, ziehen wir uns zurück; macht er halt, umschwärmen wir ihn; ist er ermattet, schlagen wir zu; weicht er, verfolgen wir ihn.“– Mao Zedong, »Aus einem Funken kann ein Steppenbrand entstehen“, 1930.

4 Kingsley und Boxerman, op. cit.

5 Ebenda.

6 Ebenda.

7 Helene Cooper et al., “In Gaza, Israel’s Military Has Reached the End of the Line, U.S. Officials Say« (In Gaza hat das israelische Militär laut US‐​Beamten das Ende seiner Möglichkeiten erreicht), New York Times, 14.8.2024.

8 Patrick Kingsley et al., »How Hamas is Fighting in Gaza: Tunnels, Traps and Ambushes« (Wie die Hamas in Gaza kämpft: Tunnel, Fallen und Hinterhalte), New York Times, 13. Juli 2024.

9 Lieberman und Karni, op. cit.

10 Kingsley und Boxerman, op. cit.

11 Lieberman und Karni, op. cit.

13 Kingsley et al., op. cit.

14 Ebenda.

15 Lieberman und Karni, op. cit.

18 »Strategische Probleme des revolutionären Krieges in China«, Mao Tse‐​Tung, Ausgewählte Werke Band I, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1968, S.209 – 299

19 Adam Goldman et al., “Israel Unearths More of a Subterranean Fortress under Gaza“ (Israel entdeckt weitere unterirdische Festung unter Gaza), New York Times, 16. Januar 2024.

20 Ebenda.

21 John Spencer, »Underground Nightmare: Hamas Tunnels and the Wicked Problem Facing the IDF« (Unterirdischer Albtraum: Die Tunnel der Hamas und das schwierige Problem für die IDF), Modern War Institute, 17. Oktober 2023, https://​mwi​.westpoint​.edu/​u​n​d​e​r​g​r​o​u​n​d​-​n​i​g​h​t​m​a​r​e​-​h​a​m​a​s​-​t​u​n​n​e​l​s​-​a​n​d​-​t​h​e​-​w​i​c​k​e​d​-​p​r​o​b​l​e​m​-​f​a​c​i​n​g​-​t​h​e​-​i​df/

22 Ebenda.

23 Ebenda.

24 Mahmoud Elsobky und Annie Kelly, »Attack dogs: How Europe supplies Israel with brutal canine weapons« (Kampfhunde: Wie Europa Israel mit brutalen Hunde‐​Waffen versorgt), Guardian, 12. Juni 2025.

25 John Spencer, »Israel’s New Approach to Tunnels: A Paradigm Shift in Underground Warfare« (Israels neuer Ansatz in Bezug auf Tunnel: Ein Paradigmenwechsel in der Untergrundkriegsführung), Modern War Institute, 2. Dezember 2024, https://​mwi​.westpoint​.edu/​i​s​r​a​e​l​s​-​n​e​w​-​a​p​p​r​o​a​c​h​-​t​o​-​t​u​n​n​e​l​s​-​a​-​p​a​r​a​d​i​g​m​-​s​h​i​f​t​-​i​n​-​u​n​d​e​r​g​r​o​u​n​d​-​w​a​r​f​a​re/

26 Kingsley et al., op. cit.

27 John Spencer, »Israel’s New Approach to Tunnels«

28 Helene Cooper et al., op. cit.

29 Seurat, op. cit.

31 Seurat, op. cit.

32 Jason Burke, » Depleted Hamas focuses on desperate new aim: Capturing Israeli soldier « (Die geschwächte Hamas konzentriert sich auf ein neues verzweifeltes Ziel: die Gefangennahme eines israelischen Soldaten), Guardian, 12. Juli 2025.

33 Seurat, op. cit.

34 Seurat, op. cit.

35 Seurat, op. cit.

36 Cohen, op. cit.

37 Helene Cooper et al., op. cit.

38 Seurat, op. cit.

40 Aaron Boxerman, »Israel’s Exhausted Soldiers Complicate Plans for a Gaza Assault« (Erschöpfte Soldaten Israels erschweren Pläne für einen Angriff auf Gaza), New York Times, 28. August 2025.

41 Adam Rasgon, » Israeli Security Cabinet Approves Plan to Take Control of Gaza City (Israelisches Sicherheitskabinett billigt Plan zur Übernahme der Kontrolle über Gaza‐​Stadt)«, New York Times, 7. August 2025.

42 Aaron Boxerman, op. cit.

43 Anat Peled, »The Israeli Army Is Struggling to Get Reservists to Show Up« (Die israelische Armee hat Schwierigkeiten, Reservisten zum Dienst zu bewegen), Wall Street Journal, 1. September 2025.

44 Seurat, op. cit.

45 Chinas Handel mit Israel stieg während des Völkermords im Gazastreifen gemessen am Gesamtvolumen sogar an. https://x.com/StubbornFacts/status/1977360372127379787

46 Jeremy Scahill, Ryan Grim, »Leaked NYT Gaza Memo Tells Journalists to Avoid Words ›Genocide‹, ›Ethinic Cleansing‹, and ›Occupied Territory‹« (Durchgesickertes NYT‐​Memo zu Gaza fordert Journalisten auf, die Begriffe »Völkermord«, »ethnische Säuberung« und »besetztes Gebiet« zu vermeiden), The Intercept, 15. April 2024.

47 Asa Winstanley, »NY Times killed investigation of Israeli hooligans, internal email reveals« (NY Times hat Untersuchung zu israelischen Hooligans eingestellt, wie interne E‑Mail enthüllt), Electronic Intifada, 18. November 2024.

48 David Folkenflik, »Newsroom at ‘New York Times’ fractures over story on Hamas attacks« (Redaktion der »New York Times« uneinig über Bericht zu Angriffen der Hamas), NPR, 6. März 2024.

49 Michael D. Shear, »The Cost of Victory: Israel Overpowered Its Foes, but Deepened Its Isolation« (Der Preis des Sieges: Israel besiegte seine Feinde, vertiefte jedoch seine Isolation), New York Times, 5. Juli 2025.

50 Lisa Leren und Ruth Igielnik, »Americans’ Support for Israel Dramatically Declines, Times/​Siena Poll Finds« (Umfrage von Times/​Siena: Unterstützung der Amerikaner für Israel geht drastisch zurück), 29. September 2025.

51 Die Redaktion, »This Terrible War Must End« (Dieser schreckliche Krieg muss enden), New York Times, 30. September 2025.

52 Die Redaktion, »Israel’s Gaza Ban Is Indefensible« (Israels Gaza‐​Verbot ist unvertretbar), New York Times, 31. August 2025.

53 Die Redaktion, »Gaza Hunger Is a Moral Crisis« (Der Hunger in Gaza ist eine moralische Krise), New York Times, 30. Juli 2025.

54 Thomas L. Friedman, »Israel’s Gaza Campaign Is Making It a Pariah State« (Israels Gaza‐​Kampagne macht es zu einem Paria‐​Staat), New York Times, 25. August 2025.

55 Thomas L. Friedman, »Can the Trump Peace Plan Overcome Unprecedented Cruelty?« (Kann der Friedensplan von Trump beispiellose Grausamkeit überwinden?), New York Times, 29. September 2025.

56 David M. Halbfinger, »A Test Now for Israel: Can It Repair Its Ties to Americans?« (Eine Bewährungsprobe für Israel: Kann es seine Beziehungen zu den Amerikanern wiederherstellen?), New York Times, 12. Oktober 2025.

57 Ebenda.

58 Shear, op. cit.

59 Halbfinger, op. cit.

Im englischen Original erschienen bei https://​rupe​-india​.org/

Bild: Mohamed Hassan (Pixabay)

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