Bis zum Kollaps der Sowjetunion hatten Kommunisten immer geglaubt, dass ein sozialistischer Staat nur durch feindliche Kräfte von außen zerstört werden könne. Heute wissen wir, dass dies tragischerweise falsch war. Die Sowjetunion wurde durch Verrat von innen zerstört.
Die Aufdeckung der Gründe für den Kollaps der Sowjetunion ist die wichtigste Frage, mit der sich Marxisten, Sozialisten und Kommunisten heute auseinandersetzen müssen. Das ist das Thema dieses Vortrags. Er beginnt mit dem Regime von Michail Gorbatschow.
Als Gorbatschow 1985 als Erster Sekretär der KPdSU an die Macht kam, hatte er bereits beschlossen, dem Sozialismus in der Sowjetunion ein Ende zu setzen. Das wissen nur wenige Menschen. Deshalb beginnt dieser Text mit einem Zitat aus einem Essay von Aleksandr Jakowlew aus dem Jahr 2000. Er war Gorbatschows engster Mitarbeiter. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt als Erster Sekretär im Jahr 1985 ernannte Gorbatschow Jakowlew zum Leiter der Propagandaabteilung des Zentralkomitees der KPdSU. Danach wurde Jakowlew Sekretär des Zentralkomitees, dann Mitglied des Politbüros und schließlich leitender Berater des Präsidenten.
Jakowlew schrieb ein Vorwort zur russischen Ausgabe des Schwarzbuchs des Kommunismus. Es liegt nahe, dass bekannt ist, dass dieses Buch, das ursprünglich 1999 in Frankreich erschien, eine große Sammlung von Lügen und Verleumdungen gegen die internationale kommunistische Bewegung darstellt. Es liegt in vielen Sprachen vor.
So beschrieb Jakowlew die Verschwörung, um die UdSSR und den sowjetischen Sozialismus zu beseitigen:
Nach dem 20. Kongress diskutierte ein sehr enger Kreis von Freunden und Gleichgesinnten häufig darüber, wie sich das Land und die Gesellschaft demokratisieren ließen. Man entschied sich für eine Methode, die so einfach wirkte wie ein Vorschlaghammer, um die »Ideen« des verstorbenen Lenin zu verbreiten. Es war notwendig, das Phänomen des Bolschewismus klar, prägnant und deutlich zu isolieren und es vom Marxismus des letzten Jahrhunderts zu trennen. Deshalb sprach man unermüdlich über das ›Genie‹ des verstorbenen Lenin und betonte, man müsse zu Lenins ›Plan zum Aufbau des Sozialismus‹ durch Zusammenarbeit, durch Staatskapitalismus und so fort zurückkehren.
Eine Gruppe echter, nicht imaginärer Reformer entwickelte (natürlich mündlich) den folgenden Plan: mit Lenins Autorität gegen Stalin, gegen den Stalinismus vorzugehen. Im Erfolgsfall sollte Lenin anschließend mit Plechanow und der Sozialdemokratie bekämpft und mithilfe von Liberalismus und ›moralischem Sozialismus‹ die Idee der Revolution insgesamt diskreditiert werden.
Eine neue Entlarvung des ›Personenkults um Stalin‹ setzte ein. Dabei erfolgte kein emotionaler Aufschrei wie unter Chruschtschow, sondern es wurde klar impliziert: Nicht nur Stalin ist ein Verbrecher, sondern das System selbst ist kriminell.
Jakowlew fuhr fort:
Das totalitäre Regime der Sowjetunion konnte nur durch Glasnost und die totalitäre Disziplin der Partei zerstört werden, während man sich hinter den Interessen der Verbesserung des Sozialismus versteckte.
Jakowlew fuhr fort und erklärte seine Meinung über den Kommunismus wie folgt. Dabei darf man nicht vergessen, dass er als Propagandachef der Kommunistischen Partei und als Gorbatschows rechte Hand fungierte.
In ihrer endgültigen Fassung lautet meine Definition des Bolschewismus wie folgt:
Aus historischer Sicht ist der Bolschewismus ein System des sozialen Wahnsinns, in dem man die Bauern, den Adel, die Kaufleute, die gesamte Schicht der Unternehmer, den Klerus, die Intellektuellen und die Intelligenz physisch vernichtet hat. Dies ist der ›Maulwurf der Geschichte‹, der Massengräber von Lemberg bis Magadan, von Norilsk bis Kushka gegraben hat. Es ist die Ausbeutung des Menschen und ökologischer Vandalismus, basierend auf allen Arten von Unterdrückung. Es handelt sich um anti‐menschliche Grundsätze, die mit der Rücksichtslosigkeit eines ideologischen Fanatismus, der Kleinlichkeit verbirgt, eingeprägt wurden. Es ist eine Landmine von monströser Kraft, die fast die ganze Welt in die Luft gesprengt hätte.
Aus philosophischer Sicht ist es eine subjektive Hemmung objektiver Prozesse, ein Missverständnis des Wesens sozialer Widersprüche. Es ist ein Denken in Begriffen des sozialen Narzissmus und eine reflexartige Ablehnung jedes Gegners. Es ist eine Megatonnenladung Dogmatismus, ein Zwischen‐ und Endergebnis einer konsumorientierten Haltung gegenüber der Wahrheit.
Aus wirtschaftlicher Sicht liefert es das minimale Endergebnis bei maximalen Kosten, weil es das Wertgesetz voluntaristisch leugnet, die Produktivkräfte anarchisch agieren und ein bürokratischer Absolutismus die Produktionsverhältnisse beherrscht; zudem bleibt der Stand von Wissenschaft und Technik rückständig, und die Stagnation nimmt zu.
Es gleicht alles an und macht Menschen so zu ›Rädchen im Getriebe‹.
Auf internationaler Ebene steht es Phänomenen wie dem deutschen Nationalsozialismus, dem italienischen Faschismus, dem spanischen Franquismus und dem Pol‐Potismus gleich. Jedes moderne diktatorische Regime zeigt zwar eigene Züge, doch im Wesen bleibt es gleich.
Es stellt sich die Frage: Wie konnte eine Person, die den Sozialismus – ganz zu schweigen vom Kommunismus – so sehr hasst, dass sie ihn mit dem Nazismus und Faschismus gleichsetzt, zum zweitmächtigsten Mann in der Sowjetunion, zum Propagandachef der KPdSU, aufsteigen?
Jakowlew beschreibt die Methode, mit der er und seine Mitverschwörer die Sowjetunion untergruben, wie folgt:
Das totalitäre Regime der Sowjetunion konnte nur durch Glasnost und die totalitäre Disziplin der Partei zerstört werden, während man sich hinter den Interessen der Verbesserung des Sozialismus versteckte … Rückblickend lässt sich festhalten, dass diese clevere, aber sehr einfache Taktik – die Mechanismen des Totalitarismus gegen das System des Totalitarismus einzusetzen – funktioniert hat. Es gab keine andere Möglichkeit, politisch zu kämpfen. Der Bolschewismus lehnte jegliche demokratischen Reformen und jegliche Meinungsverschiedenheiten vollständig ab.
So waren beispielsweise die Werke und Reden in den Jahren 1987 – 1988 und teilweise auch 1989 dicht gespickt mit Zitaten von Marx und insbesondere von Lenin. Glücklicherweise findet man bei Lenin zu fast jedem grundlegenden Thema so viele sich gegenseitig ausschließende Aussagen, wie man nur will.
Es empfiehlt sich, diesen Aufsatz zu lesen. Ich habe ihn ins Englische übersetzt. Er wurde auch von Professor Ma Weixian von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften ins Chinesische übersetzt.
Wie konnte ein fanatischer Antikommunist wie Jakowlew nach Gorbatschow den wichtigsten Posten in der KPdSU übernehmen? Er sagt, dass alles mit Nikita Chruschtschows berüchtigter »Geheimrede« (wörtlich auf Russisch »geschlossene Rede«) vor dem XX. Parteitag am 25. Februar 1956 begann. Es ist daran zu erinnern, dass Jakowlew schrieb:
Nach dem 20. Parteitag diskutierte ein kleiner Kreis von Freunden und Gleichgesinnten häufig darüber, wie sich das Land und die Gesellschaft demokratisieren ließen … Eine Gruppe echter, nicht imaginärer Reformer entwickelte (natürlich mündlich) den folgenden Plan: mit Lenins Autorität gegen Stalin und den Stalinismus vorzugehen. Im Erfolgsfall sollte Lenin anschließend mit Plechanow und der Sozialdemokratie geschlagen werden, und mit Liberalismus und ›moralischem Sozialismus‹ sollte die Idee der Revolution generell besiegt werden.
Jakowlew gibt an, dass die Verschwörung, in der er eine führende Rolle einnahm, mit Chruschtschows »Geheimrede« begann. Chruschtschows Rede griff Josef Stalin ausführlich an.
Heute weiß man, dass Chruschtschow gelogen hat. 2008 erschien in Moskau mein Buch auf Russisch, in dem ich nachweise, dass jede Anschuldigung wegen Verbrechen oder Vergehen Stalins oder Lawrentii Berijas in Chruschtschows Rede nachweislich und eindeutig falsch ist. Zunächst wurden 61 Vorwürfe gegen Stalin und Beria erfasst, die Chruschtschow in dieser Rede erhoben hatte. Mit Dokumenten aus ehemaligen sowjetischen Archiven, die 2008 zugänglich waren, ließ sich zeigen, dass mindestens 40 dieser 61 Vorwürfe absichtliche Lügen waren.
2011 erschien das Buch unter dem Titel Khrushchev Lied (Chruschtschow lügte) auf Englisch. Seitdem wurde es in mehr als einem Dutzend Sprachen veröffentlicht, darunter Chinesisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Tschechisch.
Die Tatsache, dass Chruschtschow nichts anderes tat, als über Stalin und seine angeblichen »Verbrechen« zu lügen, hat weitreichende Konsequenzen. Diese sind jedoch noch weitgehend unerforscht. Zum einen deutet dies stark darauf hin, dass Stalin überhaupt keine Verbrechen begangen hat! Denn wenn Stalin wirklich auch nur ein einziges echtes Verbrechen begangen hätte, warum hätte Chruschtschow es dann nicht zusammen mit all seinen Lügen in seine Rede aufgenommen?
Seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 können Forscher auf eine enorme Anzahl von Dokumenten aus ehemaligen sowjetischen Archiven zugreifen. Darunter befinden sich viele Dokumente, die Beweise über die Angeklagten in den drei öffentlichen Moskauer Prozessen von 1936, 1937 und 1938 enthalten, sowie über viele andere Personen, die während der Stalin‐Ära verhaftet, verurteilt und entweder zum Tode oder zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.
Diese Dokumente zeigen Folgendes: Chruschtschow und sein Umfeld sowie später Gorbatschow, Jakowlew und ihr Umfeld haben in Bezug auf Stalin selbst und die Stalin‐Ära im Allgemeinen gelogen und alles gefälscht.
Es beginnt mit Chruschtschow. Nach seiner »Geheimrede« vom 25. Februar 1956 rehabilitierte man viele Parteimitglieder, vor allem Führungskräfte, die während der Stalin‐Ära vor Gericht gestellt, verurteilt und hingerichtet worden waren.
Was bedeutet »Rehabilitierung«? Es ist ein unehrlicher Begriff, der täuschen soll. Man wird dazu verleitet – irregeführt –, anzunehmen, dass eine Person, die »rehabilitiert« wurde, sich des Verbrechens, für das sie verurteilt wurde, nicht schuldig gemacht hat. Das ist jedoch keineswegs der Fall.
Bereits in den 1980er Jahren kamen antikommunistische Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die »Rehabilitierung« ein rein politischer Akt war, der nichts mit juristischer Schuld oder Unschuld zu tun hatte. In seinem deutschsprachigen Buch »Bucharins Rehabilitierung« schreibt Marc Junge:
[…] die Rehabilitierung in der Sowjetunion war ein willkürlicher politisch‐administrativer Akt, der in erster Linie von der politischen Zweckmäßigkeit der Maßnahmen bestimmt war und nicht von der strafrechtlichen Korrektheit.
Dies bestätigen die umfangreichen Beweise, die heute vorliegen, vollständig. Die Tatsache, dass jemand – beispielsweise eine angeklagte Person in einem der Moskauer Prozesse – »rehabilitiert« wurde, bedeutet nicht, dass diese Person tatsächlich unschuldig war, was auch immer ihr vorgeworfen wurde.
In Khrushchev Lied wurden alle »Rehabilitationsdokumente« diskutiert, die 2005 verfügbar waren. Keines davon enthält Beweise dafür, dass die »rehabilitierte« Person unschuldig war. Seitdem haben mein Moskauer Kollege Vladimir L. Bobrov und ich viele weitere »Rehabilitationsberichte« geprüft. Keiner von ihnen enthält Beweise dafür, dass die »rehabilitierte« Person tatsächlich unschuldig war in Bezug auf das Verbrechen, für das sie verurteilt worden war.
»Rehabilitierung« bedeutet einfach, dass die sowjetische Führung – Chruschtschow, dann Gorbatschow – aus politischen Gründen beschlossen hat, diese Person für unschuldig zu erklären. Die »politischen Gründe« bestanden darin, Josef Stalin anzugreifen und die Fortschritte in Richtung Kommunismus zu diskreditieren, die die sozialistische Sowjetunion während Stalins Zeit gemacht hatte.
Auf dem XXII. Parteitag im Oktober 1961 starteten Chruschtschows Männer noch heftigere Angriffe gegen Stalin. Auch die während dieses Parteitags gegen Stalin vorgebrachten Anschuldigungen sind falsch. Sie hatten dokumentarische Beweise dafür, dass die Personen, die sie als unschuldig unterdrückt bezeichneten, tatsächlich schuldig waren, und sie logen bewusst darüber.
Ein Beispiel: Alexander Schelepin, Chruschtschows Vorsitzender des KGB (Komitee für Staatssicherheit), verlas einen Brief an Stalin von Komandarm (Generalmajor) Yona Yakir, einem der Angeklagten in der »Tuchatschewski‐Affäre«. Schelpin las nur einen Abschnitt vor, in dem Jakir seine Loyalität schwört. Er ließ den Teil weg, in dem Jakir ausführlich seinen Verrat und seine Untreue gesteht. Der gesamte Text von Jakirs Brief wurde übersetzt und eine Faksimile‐Kopie in Kapitel 5 des Buches Trotsky and the Military Conspiracy abgedruckt.
Auf einer Konferenz für Historiker der KPdSU im Jahr 1962 erklärte Petr Pospelov, der tatsächlich Chruschtschows »Geheimrede« verfasst hatte, den Parteihistorikern, dass ihnen der Zugang zu den Parteiarchiven verwehrt sei. Heute wissen wir warum – die Beweise in diesen Archiven belegen, dass Chruschtschow und seine Männer über Stalin gelogen haben.
Nach dem XXII. Kongress beauftragte Chruschtschow eine Sonderkommission, die »Shvernik‐Kommission«, die Archive nach Beweisen dafür zu durchsuchen, dass Stalin sich der Verbrechen schuldig gemacht hatte, die Chruschtschow und seine Männer ihm vorgeworfen hatten. Die Shvernik‐Kommission konnte jedoch keine solchen Beweise finden. Tatsächlich stieß sie auf einige Hinweise, die das Gegenteil nahelegten – zum Beispiel deutete einiges darauf hin, dass Marschall Tuchatschewski mit dem japanischen Generalstab konspiriert hatte! Die Berichte dieser Kommission wurden erst 1994 – 95, nach dem Ende der UdSSR, veröffentlicht.
Hier liegt eine interessante Tatsache vor. Vor zwanzig Jahren kündigte die Yale University Press an, dass sie eine Übersetzung der Berichte der »Shvernik‐Kommission« in ihrer Reihe »Annals of Communism« veröffentlichen würde. Doch dieses Buch erschien nie. Warum?
Eine Anfrage bei Yale University Press blieb ohne Antwort… Vermutlich verzichtete Yale auf die Veröffentlichung, weil die Shvernik‐Kommission keine Beweise – keine verleumderischen Behauptungen und unbegründeten Anschuldigungen, sondern Beweise – gegen Stalin gefunden hatte.
Dennoch hatten Chruschtschow und sein Forschungsteam Zugang zu allen Dokumenten, allen Aufzeichnungen aller Strafverfolgungen und Prozesse. Doch sie konnten keinen einzigen tatsächlichen Beweis dafür finden, dass Stalin ein Verbrechen begangen hatte. Warum also sollte Yale ein solches Buch veröffentlichen?
Zwischen 1962 und 1964, den letzten Jahren von Chruschtschows Macht, veröffentlichte man zahlreiche Bücher und Artikel, in denen man Stalin weitere Verbrechen vorwarf und viele weitere Personen »rehabilitierte«. Nach Chruschtschows Sturz auf der Sitzung des Zentralkomitees im Oktober 1964 hörten die Rehabilitierungen und Angriffe auf Stalin fast vollständig auf.
Einige Bücher, die als Teil von Chruschtschows Angriffen auf Stalin erscheinen sollten, wurden zu spät fertiggestellt und kamen nicht heraus. Zu diesen Büchern gehört Let History Judge von Roi Medvedev. Das Manuskript gelangte in den Westen. Große Verlage veröffentlichten es in vielen Sprachen. Auch dieses Buch enthält Lügen und keine Primärquellenbelege für die gegen Stalin erhobenen Vorwürfe. Kurz gesagt, es ist für diejenigen, die an der Wahrheit interessiert sind, wertlos. Aber es hat sich als sehr wertvoll für Antikommunisten, unehrliche und/oder inkompetente Pseudowissenschaftler und Trotzkisten erwiesen, die alle auch heute noch, 60 Jahre später, darauf Bezug nehmen.
Im März 1985 wählten die Delegierten Michail Gorbatschow zum Ersten Sekretär der KPdSU. Gorbatschow und Jakowlew griffen sofort wieder Stalin an, und zwar heftiger, als es Chruschtschow mit seiner Kampagne der Lügen und Verleumdungen getan hatte.
Heute steht eine enorme Menge an Beweismaterial aus ehemaligen sowjetischen Archiven zur Verfügung. Eine sorgfältige Untersuchung dieser Materialien zeigt, dass die Anschuldigungen der »Verbrechen« gegen Stalin aus der Chruschtschow‐Ära sowie aus der Gorbatschow/Jakowlew‐Ära allesamt falsch sind – jede einzelne davon! Das bedeutet, dass praktisch die gesamte gängige akademische Geschichtsschreibung über die Sowjetunion während der Stalin‐Ära sowie alle Bücher und Artikel von Trotzkisten, Sozialdemokraten, Anarchisten und anderen Antikommunisten auf Unwahrheiten beruhen – um es klar zu sagen: auf Lügen.
Hier sind einige Beispiele für Anschuldigungen gegen Stalin, deren Falschheit Kollegen sowie ich bewiesen haben:
- Stalin hat den sowjetisch‐jüdischen Theaterregisseur Solomon Mikhoels im Januar 1948 nicht ermorden lassen. Das ist eine Lüge, die plumpe Fälschungen untermauern. In dem Buch Stalin Exonerated. Fact‐Checking the Death of Solomon Mikhoels (Stalin entlastet. Faktencheck zum Tod von Solomon Mikhoels) belegen Vladimir L. Bobrov aus Moskau und ich dies.
- Marschall Tuchatschewski und die hochrangigen Militärkommandanten, die im Juni 1937 vor Gericht gestellt, verurteilt und hingerichtet wurden, waren alle schuldig. Es gibt eine Vielzahl von Beweisen gegen sie. Darüber hinaus wurde die vollständige Mitschrift ihres Prozesses 2018 online veröffentlicht. Das Buch Trotsky and the Military Conspiracy (Trotzki und die militärische Verschwörung) diskutiert die Beweise und enthält die einzige vollständige Übersetzung dieser Prozessmitschrift in einer beliebigen Sprache.
- Die militärischen Verschwörer standen in Verbindung mit der rechten und trotzkistischen Opposition, darunter Alexei Rykow, Nikolai Bucharin und andere weniger bekannte Personen. Sie verschwörten sich auch direkt mit Leo Trotzki.
- Lenin hat die Artikel vom Dezember 1922 bis März 1923 – fälschlicherweise als »Lenin‐Testament« bezeichnet –, in denen Stalin kritisiert und Trotzki gelobt wird, nicht geschrieben. Diese Artikel wurden von Trotzki und später von Chruschtschow in seiner »Geheimrede« dazu benutzt, Stalin zu diskreditieren. Valentin Sacharow entdeckte dies in den 1990er Jahren, als er teilweise Zugang zu den Originaldokumenten im Lenin‐Archiv erhielt. Sein 700 Seiten starkes Buch in russischer Sprache, Lenins »politisches Testament«, bildet die Grundlage für das Buch Der Betrug des »Testaments Lenins«.
- Eine Untersuchung der Primärquellen zeigt, dass die Sowjetunion die polnischen Gefangenen bei den Ereignissen, die als »Katyn‐Massaker« bezeichnet werden, nicht erschossen hat. Die Beweise dafür finden Sie in dem Buch Das Geheimnis des Katyn‐Massakers. Die Beweise, die Lösung. Die von Gorbatschow vorgelegten Dokumente, die angeblich die Schuld der Sowjetunion belegen, sind Fälschungen, von denen einige aus der Zeit Chruschtschows stammen.
- Der sogenannte »Große Terror« von 1937 – 1938 – in Russland genauer bekannt als »Jeschowschtschina« oder »schlechte Zeit des Jeschow« – verbindet sich mit der Ermordung zahlreicher unschuldiger Menschen durch Nikolai Jeschow, den Leiter (»Kommissar«) des NKWD. Dies zeigen die Beweise, auf die im Buch Jeschow gegen Stalin. Die Wahrheit über Massenrepressionen und den sogenannten »Großen Terror« in der UdSSR hingewiesen wird. Der Begriff »Großer Terror« stammt vom antikommunistischen Propagandisten und britischen Geheimdienstagenten Robert Conquest; sein umfangreiches Buch liefert jedoch keine Beweise für die Behauptung, Stalin habe diese Morde angeordnet.Jeschow täuschte Stalin und das Politbüro, die davon ausgingen, dass der NKWD gegen echte Rebellionen kämpfte. Als Stalin und die anderen entdeckten, dass Jeschow unschuldige Menschen ermordet hatte, verhaftete man Jeschow zusammen mit vielen seiner Handlanger. Die meisten von ihnen, darunter auch Jeschow selbst, mussten im Januar und Februar 1940 vor Gericht erscheinen, wurden verurteilt und hingerichtet.
- Die Hungersnot von 1932 – 33 entstand nicht durch die Kollektivierung der Landwirtschaft. Noch weniger löste Stalin sie absichtlich aus, um »die Ukraine zu bestrafen«, wie ukrainische Nationalisten und viele andere weiterhin behaupten. Die Vorstellung eines »Holodomor« oder einer »vom Menschen verursachten Hungersnot« ist ein Betrug. Dafür gibt es keine Beweise.Die Hungersnot hatte natürliche Ursachen: Überschwemmungen in einigen Gebieten, Dürre in anderen, Pflanzenkrankheiten wie Rost und Brand sowie Insekten‐ und Mäusebefall. Als die sowjetische Führung das Ausmaß der Hungersnot erkannte, leistete die sowjetische Regierung den betroffenen Teilen des Landes umfangreiche Hilfe. Dadurch konnte die geschwächte Bauernschaft, deren Zahl durch Tod und Krankheit aufgrund von Hunger geschrumpft war, 1933 eine gute Ernte einfahren und die Hungersnot beenden.Die Hungersnot beschränkte sich nicht auf die Ukrainische SSR, wie ukrainische Nationalisten fälschlicherweise behaupten. Sie betraf auch Gebiete in Russland und insbesondere Kasachstan. Die besten Forschungsergebnisse zu diesem Thema und zur sowjetischen Landwirtschaft im Allgemeinen stammen von Mark Tauger von der West Virginia University. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden in zwei Kapiteln des Buches Blood Lies und im ersten Kapitel des Buches Stalin Waiting for … the Truth zusammengefasst.
- Leon Trotzki hatte tatsächlich eine ernsthafte Verschwörung innerhalb der Komintern organisiert. An dieser Verschwörung waren Osip Pjatnitski, der ehemalige Führer der Komintern, der ungarische kommunistische Führer Béla Kun, der prominente deutsche Kommunist Hans Neumann und viele andere beteiligt. Die entsprechenden Belege wurden in dem Buch Trotsky’s Comintern Conspiracy (Trotzkis Komintern‐Verschwörung) untersucht und übersetzt.
- Alle Anklagen gegen Leo Trotzki in den Moskauer Prozessen stützen sich auf stichhaltige Beweise. Er arbeitete tatsächlich mit der deutschen Gestapo, dem deutschen Militär und den japanischen Militaristen gegen die Sowjetunion zusammen. Die Beweise können nicht gefälscht sein. Es gibt zu viele davon, aus zu vielen verschiedenen Quellen.Das neueste Buch behandelt Christian Rakowski, einen der engsten Freunde und politischen Verbündeten Trotzkis. Rakowski war tatsächlich Trotzkis Agent in Japan und ein japanischer Spion.
- Trotzki belog die »Dewey‐Kommission« im April 1937. Die Kommission hörte ihn an und erklärte, Trotzki sei durch die ersten beiden Moskauer Prozesse zu Unrecht verurteilt worden, obwohl sie keine Beweise hatte, um diese Schlussfolgerung zu stützen.Zudem log Trotzki die Dewey‐Kommission schamlos an. Dokumente aus dem Harvard‐Trotzki‐Archiv, das im Januar 1980 für Forschende geöffnet wurde, belegen dies. Siehe das kleine Buch »The Fraud of the Dewey Commission« (Der Betrug der Dewey‐Kommission).
Sechs Bücher über Trotzki sowie seine Lügen und Fälschungen wurden inzwischen veröffentlicht. Aus heutiger Sicht erscheint es kaum glaubhaft, wie umfassend Trotzki log – erst wenn man berücksichtigt, dass er in ein Netzwerk von Verschwörungen gegen Stalin und die Sowjetunion verwickelt war und dass Verschwörungen systematisch auf Lügen setzen, wird das Ausmaß verständlich. Aktuelle Trotzkisten ignorieren ebenso wie frühere Anhänger die heute vorliegenden Belege und beharren auf den Lügen über Stalin, weil diese den Trotzkistenkult stützen.
Chruschtschow musste wissen, dass die Anschuldigungen, die er und seine Männer gegen Stalin erhoben, falsch waren. Ebenso müssen viele der Parteiführer, die Chruschtschows »Geheimrede« hörten, gewusst haben, dass zumindest ein Teil dessen, was Chruschtschow sagte, falsch war. Sie schwiegen. Aber eine jüngere Generation glaubte ihm. Jakowlew glaubte eindeutig an die Lügen der Chruschtschow‐Ära. Ebenso wie Michail Gorbatschow. Gorbatschow schrieb:
»[…] man wollte in der Tat diesem totalitären Monster das Rückgrat brechen … dieser Partei‐Staats‐Struktur, die darauf abzielte, die gesamte Gesellschaft, jede einzelne Person zu unterwerfen und zu absorbieren.«
Gorbatschow und sein Umfeld wussten, dass ihre sogenannten »Reformen« dem sowjetischen Volk großes Leid bringen würden. Das war ihnen egal. 1990 schrieb Gorbatschow in der Pravda:
»Ich bin begeistert davon, dass die heutigen Generationen aus der Vergangenheit gelernt und die Realitäten der Gegenwart richtig eingeschätzt haben und die Kraft gefunden haben, Verantwortung für eine grundlegend neue sozio‐historische Lösung zu übernehmen, trotz der unglaublichen politischen, wirtschaftlichen und psychologischen Schwierigkeiten, die uns auf diesem Weg erwarten. Alles liegt noch vor uns, einschließlich der größten Schwierigkeiten.«
Witali Iwanowitsch Worotnikow war ein hoher Parteifunktionär, später Vorsitzender des Ministerrats und dann Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets. Zu Gorbatschows Handlungen schrieb Worotnikow Folgendes:
»Der Hauptheld der Perestroika, M. S. Gorbatschow, erklärte in seinen Interviews seit Mitte 1992 dreist und schamlos, dass er die gesamte ›demokratische Revolution‹ [so genannt – GF] von Anfang an geplant, dies aber verschwiegen habe … Andernfalls, so erklärt er, ›wäre ich unweigerlich gestürzt worden, wenn ich damals das Endziel verkündet hätte‹.« Zu welchem monströsen Zynismus gegenüber dem eigenen Land und dem eigenen Volk muss man gelangen, um solche Aussagen zu treffen?«
Filip Denisovich Bobkov war ein sowjetischer General und hoher KGB‐Beamter. Bobkov schrieb:
»War Gorbatschow so naiv, dass er nicht erkannte, wie sich das Leben des Landes wandelte? Nein … Von Beginn der Perestroika an handelte man wohlüberlegt und ohne Eile.
Man wusste genau: Hätte man sofort das Endziel verkündet – das sozialistische System zu ersetzen und die Kommunistische Partei aufzulösen –, wäre leicht vorstellbar gewesen, welche öffentliche Empörung dies ausgelöst hätte.«
Anatolii Sergeevich Chernyaev, Historiker und einer der wichtigsten Berater Gorbatschows, unterstützte dessen Politik. Dennoch war ihm bewusst, wie verheerend deren Auswirkungen sein würden. In seinem veröffentlichten Tagebuch notierte Chernyaev am 15. November 1990:
»… Die Menschen lassen sich nicht zwingen, nach Entschuldigungen zu suchen, denn selbst nach der schrecklichen Katastrophe – Stalins Kollektivierung – wurde nach 5 – 6 Jahren (eine Zeitspanne, die der Perestroika entspricht) das Leben besser, das Leben freudiger« (Stalin). Ich erinnere mich selbst daran. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Und die Menschen fragen: Warum ist das jetzt nicht passiert, wo wir doch 100 Mal mehr Ressourcen haben … Es ist richtig zu sagen, dass es unmöglich ist, das bisherige System ohne Chaos zu zerstören. Aber die Menschen wollen nicht für 70 Jahre krimineller Politik bezahlen. Und sie werden nie verstehen, warum wir, um am Ende des 21. Jahrhunderts ein zivilisiertes Land zu werden, Hunger, Zusammenbruch, Ausschweifungen, Kriminalität und andere solche Freuden durchleben müssen.«
Chernyaev hat sich in Bezug auf die Kollektivierung geirrt. Er sagt, dass die Kollektivierung »eine Katastrophe« gewesen sei. Doch im nächsten Satz räumt er ein, dass sie irgendwie zu einem höheren Lebensstandard geführt habe. Wo ist also die »Katastrophe«? Professor Tauger hat gezeigt, dass die Kollektivierung unerlässlich war. Tatsächlich beendete die Kollektivierung die Reihe von Hungersnöten, die Russland jahrhundertelang heimgesucht hatten.
Chernyaev sagte voraus, dass »Hunger, Zusammenbruch, Ausschweifungen, Kriminalität« und so weiter hundert Jahre andauern würden. Durch die Politik von Gorbatschow, Jakowlew und ihrem Umfeld wurden nachfolgende Generationen bewusst solchen Bedingungen ausgesetzt.
Gorbatschow und Jakowlew wussten, dass sie mit ihren sogenannten »Reformen« die Sowjetunion in den Kapitalismus führten und den kollektiv geschaffenen Reichtum der UdSSR privatisierten, indem sie ihn praktisch an einflussreiche Personen verschenkten. Sie sahen voraus, dass dies schreckliches Leid für die sowjetische Arbeiterklasse bringen würde. Dennoch handelten sie so.
Aber warum taten sie das? Sie glaubten Chruschtschows Lügen über die Stalin‐Ära. Wir wissen, dass sie daran glaubten, weil sie sagten, dass sie daran glaubten, und weil sie entsprechend handelten. Mit den Lügen über Stalin rechtfertigten sie die Rückkehr zum ausbeuterischen Kapitalismus und lehnten die internationale kommunistische Bewegung ab, die Jakowlew als »ein Phänomen derselben Art wie der deutsche Nazismus, der italienische Faschismus, der spanische Franquismus oder der Pol‐Potismus« bezeichnete.
Wie konnten Menschen, die die internationale kommunistische Bewegung für ein »kriminelles Unternehmen« hielten, das nicht besser war als der Faschismus, zu Führern der Partei Lenins und Stalins werden? Ein Teil der Antwort auf diese Frage ist, dass sie Chruschtschow glaubten. Chruschtschow war der Parteichef. Er war seit 1938 Mitglied des Politbüros. Wahrscheinlich – und das ist nicht sicher, weil niemand je danach geforscht hat – hatte sich Chruschtschow die Mühe gemacht, Allianzen mit den Ersten Sekretären der Partei zu schmieden, die die Sowjetunion von ihren eigenen Gebieten aus tatsächlich regierten und den mächtigsten Block innerhalb der Partei bildeten.
Aber warum glaubten diese Menschen dann Chruschtschows Lügen? Der Wunsch nach persönlicher Karriere dürfte dabei eine Rolle gespielt haben. Außerdem waren sie es gewohnt, der Parteiführung zu glauben und die von ihr festgelegten Richtlinien zu befolgen. Das hatten sie unter Stalin getan und setzten es unter Chruschtschow fort.
Sie müssen auch mit Chruschtschows nationaler und internationaler Politik sympathisiert haben, die sich deutlich von der Politik Stalins unterschied. Die bekanntesten Beispiele waren wahrscheinlich: die Abkehr von der gewaltsamen Revolution gegen den Kapitalismus als einzigem Weg zur sozialistischen Revolution; die Politik der »friedlichen Koexistenz« mit kapitalistischen Ländern, die zu dem führte, was als »Eurokommunismus« bezeichnet wurde – die Ablehnung der Arbeiterklasse als wesentlicher Triebkraft des revolutionären Wandels und die Hinwendung zur Wahlpolitik. Dies wiederum führte dazu, dass man sich mit anderen Klassen verbünden musste, anstatt diese anderen Klassen für eine Vereinigung mit der Arbeiterklasse zu gewinnen.
Diese und weitere Unterschiede, wie die Führung der Kommunistischen Partei Chinas sie damals verstand, liegen in den Dokumenten zum »chinesisch‐sowjetischen Zerwürfnis« dar. Alle Dokumente liegen online auf Englisch auf der Website Marx to Mao vor.
Die Führung der Kommunistischen Partei Chinas erkannte allmählich, dass Chruschtschow die internationale kommunistische Bewegung verriet. Allerdings war ihr nicht bewusst, dass Chruschtschow in Bezug auf Stalin log. Ihr lagen damals die Belege aus sowjetischen Archiven, die heute vorliegen, nicht vor. Hätte die Führung der KPCh von Chruschtschows Lügen über Stalin gewusst, hätte sich die Geschichte des sozialistischen China möglicherweise anders entwickelt.
Die Sowjetunion ging nicht unter, weil ihre Wirtschaft versagte, weil sie den militärischen Wettstreit mit den Vereinigten Staaten nicht durchhielt oder weil die Bevölkerung es wollte. Sie zerbrach von innen. Die Führung unter Gorbatschow hielt Lenins und Stalins Ziel, den Sozialismus nach und nach in den Kommunismus überzuführen, für moralisch falsch. Dieser Eindruck basierte auf Lügen über Josef Stalin und die sogenannte »Stalin‐Ära«.
Der verstorbene russische Historiker Alexander Ostrowski brachte es auf den Punkt:
In seinen Memoiren nimmt Jakowlew Anstoß an den Aussagen von George Bush und einigen anderen amerikanischen Politikern, dass die USA den Kalten Krieg gegen die UdSSR gewonnen hätten. Was veranlasste den ehemaligen sowjetischen Staatschef zu dieser Ablehnung? Es stellte sich heraus, dass die Amerikaner nicht ›gewonnen‹ hatten – es waren die sowjetischen Staatsführer selbst, die ihr Land aufgegeben hatten. Sie gaben es auf und hofften, dass die Kapitulation zu ihren Gunsten [und nicht zu Gunsten der Amerikaner] gewertet würde.
Sie handelten wie die Kapitalisten dieser Welt, die ebenfalls glauben, dass es »falsch« ist, Ausbeutung abzuschaffen. Und das ist falsch – für sie.
Gorbatschow und Jakowlew sowie der von Jakowlew als »einen extrem engen Kreis unserer engsten Freunde und Gleichgesinnten« und »eine Gruppe echter, nicht imaginärer Reformer« bezeichnete Personenkreis planten, Stalin anzugreifen. Sie setzten diesen Plan um, indem sie Tausende von Artikeln und Büchern veröffentlichten, die voller Unwahrheiten über Stalin und die Stalin‐Ära der sowjetischen Geschichte waren. Dabei gilt: Die Stalin‐Ära bildet die heroische Periode der sowjetischen Geschichte und der Geschichte der kommunistischen Weltbewegung; in dieser Zeit wurden die größten, weltbewegenden Errungenschaften erzielt.
Dieses Vorgehen diente dazu, die Umwandlung des sowjetischen Sozialismus in einen offenen, räuberischen Kapitalismus zu rechtfertigen. Der durch die Arbeit der sowjetischen Arbeiter kollektiv erzeugte Reichtum wurde in Privateigentum überführt, Dutzende von Milliardären und Millionären entstanden, und die Entwicklung führte zu Jahrzehnten der Verarmung, Arbeitslosigkeit und sinkender Lebenserwartung für die sowjetische Arbeiterschaft.
Dies wurde als die größte Enteignung in der Weltgeschichte bezeichnet. Der Begriff »der größte Diebstahl der Geschichte« wurde verwendet, um zu beschreiben, dass das kollektiv geschaffene und ehemals kollektiv besessene Staatseigentum der UdSSR privatisiert wurde.
Nicht die USA oder die NATO, sondern die Führung der Kommunistischen Partei hat die Sowjetunion und den Sozialismus zerstört.
Was müssen wir aus dieser Geschichte des Verrats lernen?
Wir sollten alle Vorwürfe von Verbrechen gegen Josef Stalin zurückweisen, egal wie glaubwürdig die Quelle auch erscheinen mag, es sei denn, sie werden durch Primärquellen belegt.
Chruschtschow und seine Männer, dann Gorbatschow, Jakowlew und ihre Männer konnten Millionen von Menschen durch bloße Wiederholung von nicht existierenden »Verbrechen Stalins« überzeugen. Sie hatten keine Beweise für solche Verbrechen.
Ich studiere seit Jahrzehnten Dokumente aus ehemaligen sowjetischen Archiven. Ich habe noch keinen einzigen Beweis für ein Verbrechen von Josef Stalin gefunden. Ich finde das erstaunlich! Es ist ein Tribut an die moralische und ethische Überlegenheit der kommunistischen Bewegung.
Ich kann versichern, dass hier kein »Stalinist« spricht – was auch immer das sein mag. Ich werde weiterhin alle Vorwürfe von Verbrechen gegen Stalin untersuchen, die ich finden kann. Sobald jemand Beweise dafür findet, dass Stalin tatsächlich ein Verbrechen begangen hat, verspreche ich, diese zu veröffentlichen.
Es gibt vieles, was wir nicht wissen.
- Wie konnte sich Chruschtschow von einem – nehmen wir an – ehrlichen Bolschewiken vom Typ Lenin‐Stalin in seiner Jugend zu jemandem wandeln, der in so großem Umfang über Stalin und die sowjetische Geschichte lügt und falsche Angaben macht? Welcher Prozess innerhalb der Sowjetunion hat ihn verändert?
- Wie konnten bösartige Antikommunisten wie Gorbatschow und Jakowlew an die Spitze der KPdSU gelangen?
- Wie können kommunistische Parteien verhindern, dass so etwas in Zukunft wieder passiert?
Das sind ernste, wichtige Fragen. Es bleibt jedem selbst überlassen, darüber nachzudenken. Vielen Dank für die Zeit und Aufmerksamkeit.
Zuerst erschienen auf Grover Furrs Website
Bild: Bush und Gorbatschow (1990),

»Zuerst erschienen auf Grover Furrs Website«
Der Link am Ende führt zwar zu einem Artikel mit diesem Thema, aber der Text ist nicht der gleiche. Von Kommunisten erwarte ich etwas besseres als solche Nachlässigkeit. Eure Standards sind inakzeptabel.
Danke für die Übersetzung, bitte korrigiert noch den Link. Ist erledigt.