Am 27. November startete die ultra‐extremistische militante Gruppe Hayat Tahrir al‐Sham (HTS) eine umfangreiche Offensive in Syrien. Innerhalb weniger Tage eroberte die von der Türkei unterstützte Fraktion große Teile von Aleppo, der zweitgrößten Stadt des Lande. Auch anderswo schreiten die Angreifer weiter voran. Während in den sozialen Medien zahlreiche Falschinformationen über das Ausmaß und den Erfolg der Angriffe von HTS kursieren, bleiben etablierte Nachrichtenagenturen die Hauptquelle für Manipulation und Täuschung. Eine Einordnung des aktuellen Gewaltanstiegs wird nicht vorgenommen, obwohl vielfach auf die angeblich »friedlichen« Proteste im Jahr 2011 verwiesen wurde, die den zehnjährigen syrischen Bürgerkrieg auslösten.
Dieser Darstellung zufolge wurden pro‐demokratische Demonstranten von den syrischen Behörden brutal angegriffen, weil sie öffentlich und aufrichtig Stellung bezogen. Die Realität der Ereignisse in dieser schicksalhaften Zeit ist jedoch in den internen Dokumenten der syrischen Regierung ausführlich dokumentiert. Nämlich in den Aufzeichnungen der zentralen Krisenmanagementzelle [im Folgenden: Zelle], die im März 2011 von Damaskus eingerichtet wurde, um die offiziellen Reaktionen auf die Wochen zuvor ausgebrochenen Massenunruhen zu koordinieren.
Mainstream‐Medien haben bereits früher über diesen Schatz berichtet und ihn »Die Assad‐Akten« genannt. Allerdings haben Reporter und Menschenrechtsgruppen den Inhalt durchweg falsch dargestellt, verzerrt oder schlichtweg gefälscht, um syrische Beamte fälschlicherweise für schreckliche Verbrechen zu verurteilen. In einigen Fällen sogar buchstäblich. In Wirklichkeit zeigen die Dokumente, dass Assad und seine Minister tapfer darum kämpften, zu verhindern, dass der Aufstand auf beiden Seiten in Gewalt eskaliert, die Demonstranten zu schützen und die Situation unter Kontrolle zu halten.
In der Zwischenzeit ermordeten finstere, unsichtbare Kräfte systematisch Beamte des Sicherheitsdienstes, regierungsfreundliche Personen und Demonstranten, um eine Katastrophe zu provozieren. Dabei gingen sie ähnlich vor wie bei vielen alten und neuen CIA‐Operationen zur Herbeiführung eines Regimewechsels. Diese schockierende Geschichte wurde noch nie erzählt. Jetzt, da sich über Damaskus erneut dunkle, aufrührerische Wolken zusammenbrauen, muss dies aber geschehen.
»Brutale Gewalt«
In den ersten Monaten des Jahres 2011 verbreitete der Arabische Frühling revolutionäre Inbrunst in ganz Nordafrika und Westasien. Massenproteste stürzten die langjährigen Diktatoren Ben Ali in Tunesien und Hosni Mubarak in Ägypten. Libyen wurde in einen Bürgerkrieg gestürzt. Selbst die extrem repressiven, von Großbritannien geschaffenen Golfmonarchien schienen bedroht. Es gab jedoch eine Ausnahme. Die Straßen Syriens blieben größtenteils störrisch ruhig.
Dies geschah trotz der unerbittlichen Aufrufe lokaler Oppositionsgruppen zum Umsturz. Wiederholte Forderungen nach einem »Tag des Zorns« gegen die Regierung Assad wurden in den westlichen Medien weit verbreitet, blieben jedoch vor Ort unbeachtet. Wie Al Jazeera im Februar dieses Jahres erklärte, hatten die Syrer keine Lust auf einen Regimewechsel. Zum einen schätzte die ethnisch und religiös vielfältige Bevölkerung des Landes den Säkularismus ihres Staates und befürchtete, dass Unruhen zu potenziell gewalttätigen Spannungen zwischen ihnen allen führen würden.
Ungünstig war auch, dass Assad äußerst beliebt war, insbesondere bei jüngeren Syrern. Er wurde weithin als Reformer wahrgenommen, der Vielfalt und Inklusion förderte und schützte. Dabei überwachte er ein System, das zwar alles andere als perfekt war, aber vergleichsweise hohe Standards in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen und vieles mehr für Durchschnittsbürger bot. Darüber hinaus wurde seine im Gegensatz zu vielen anderen Führern in der Region bestehende Weigerung, Israel entgegenzukommen, ebenfalls sehr respektiert.
Der Frieden in Damaskus zerbrach schließlich Mitte März 2011, als nach wochenlangen sporadischen, kleinen Ausbrüchen von öffentlichem Ungehorsam im ganzen Land in mehreren Großstädten massive Demonstrationen ausbrachen. Berichte über Tausende Verhaftete und eine unbestimmte Zahl getöteter Demonstranten verbreiteten sich rasch. Dies war der Funke, der den geheimen schmutzigen Krieg des Westens in Syrien entfachte. Beunruhigenderweise wurde nur wenige Tage zuvor ein Lastwagen mit riesigen Mengen an Granaten und Waffen an der syrischen Grenze zum Irak abgefangen.
Pater Frans war ein jesuitischer Priester aus den Niederlanden, der 1980 in der Nähe von Homs ein Gemeindezentrum und einen Bauernhof gründete. Seitdem predigte er die Harmonie zwischen den Religionen und kümmerte sich um Menschen mit Behinderungen. Als die Syrienkrise ausbrach, begann er, regelmäßige Beobachtungen der Ereignisse zu veröffentlichen, in denen er sowohl die Regierung als auch die Opposition scharf kritisierte. Es ist nicht bekannt, ob solche problematischen Ansichten Frans‹ Ermordung durch bewaffnete Kämpfer im April 2014 motivierten. Dies geschah nicht lange, nachdem er ein Angebot der UN zur Evakuierung abgelehnt hatte.
Vor seinem Tod wies Frans wiederholt darauf hin, dass er »von Anfang an« miterlebt habe, wie bewaffnete Demonstranten auf Polizisten schossen. »Sehr oft«, so hielt er einmal fest, »war die Gewalt der Sicherheitskräfte eine Reaktion auf die brutale Gewalt der bewaffneten Rebellen.« Im September 2011 schrieb er:
»Von Anfang an gab es das Problem der bewaffneten Gruppen, die auch Teil der Opposition sind … Die Opposition auf der Straße ist viel stärker als jede andere Opposition. Und diese Opposition ist bewaffnet und setzt häufig Brutalität und Gewalt ein, nur um dann der Regierung die Schuld zu geben.«
»Unidentifizierte Leichen«
Wenn in der Anfangsphase der syrischen »Revolution« friedliche Demonstranten getötet wurden, bleibt die Frage, wer dafür verantwortlich war, bis heute unbeantwortet. Die Aufzeichnungen der zentralen Krisenmanagementzelle zeigen, dass Regierungsbeamte in den Tagen vor den Protesten Mitte März den Sicherheitskräften ausdrücklich die Anweisung gaben, die Bürger »nicht zu provozieren«:
»Um die Folgen anhaltender Aufwiegelung zu vermeiden und die Versuche der Aufwiegler zu vereiteln, jeden Vorwand auszunutzen, werden die Zivilpolizei und die Sicherheitskräfte aufgefordert, die Bürger nicht zu provozieren.«
In ähnlicher Weise befahl die Zelle am 18. April desselben Jahres dem Militär, »nur diejenigen mit Waffengewalt zu bekämpfen, die Waffen gegen den Staat einsetzen, und dabei sicherzustellen, dass keine Zivilisten zu Schaden kommen«. Vier Tage später wurden jedoch »mindestens« 72 Demonstranten angeblich erschossen, und zwar von den Behörden in Daraa und Douma. Dies war die höchste gemeldete tägliche Zahl an Todesopfern seit Beginn der Demonstrationen. Menschenrechtsgruppen und westliche Staats‐ und Regierungschefs verurteilten dies sofort und heftig.
Drei Monate später liefen einige Offiziere der Syrischen Arabischen Armee zur Freien Syrischen Armee über. Sie gaben an, dass sie desillusioniert seien und sich aufgrund des Massakers vom 18. April der Opposition angeschlossen hätten. Sie behaupteten, dass die Massenerschießung ausdrücklich von ihren Vorgesetzten angeordnet worden sei, sie sich jedoch geweigert hätten, dem Folge zu leisten. Wenn es jedoch Befehle zur Hinrichtung von Demonstranten gab, wurden diese offensichtlich nicht von Assad oder seinen Ministern genehmigt.
Aus den Aufzeichnungen der Zelle geht hervor, dass die obersten Ränge der syrischen Regierung über die Morde in Daraa und Douma äußerst unglücklich waren. Ein Beamter warnte, dieser »schwierige Tag« habe »eine neue Situation geschaffen … und uns in Umstände gebracht, in denen wir besser nicht wären«. Sie beklagten außerdem: »Wenn die zuvor erlassenen Anweisungen befolgt worden wären, hätten wir Blutvergießen verhindert, die Dinge wären nicht so weit eskaliert.«
Ein naheliegender Verdacht ist, dass die Anwendung tödlicher Gewalt von Armeekommandanten angeordnet wurde, die überlaufen wollten und einen ehrenhaften Vorwand für ihre Desertion erfinden wollten, gleichzeitig aber der Regierung erhebliche Probleme bereiten wollten.
Diese Auslegung wird durch Überläufer, die behaupten, dass Soldaten, die sich weigerten, Zivilisten zu töten, selbst hingerichtet wurden, reichlich untermauert.
Diese Darstellung wurde begierig aufgegriffen von den Mainstream‐Medien, Menschenrechtsgruppen und der syrischen Opposition als Beweis für Assads blutrünstigen Wahnsinn. Doch selbst die vom Westen finanzierte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat sie als völlig falsche »Propaganda« abgetan, die darauf abziele, Spaltungen innerhalb der Regierungstruppen zu erzeugen und weitere Überläufer zu ermutigen. Noch unheilvoller ist, dass diese Darstellung auch eine bequeme Erklärung dafür lieferte, warum syrische Sicherheitskräfte unmittelbar nach Beginn der »friedlichen« Proteste in großer Zahl zu sterben begannen.
Ab Ende März wurden gezielte Tötungen von Sicherheitskräften und Soldaten durch unbekannte Angreifer zur Routine, noch bevor das Militär offiziell in Syrien zum Einsatz kam. Anfang Mai forderte die Zelle tägliche Updates zu den Verlusten unter »unseren eigenen Kräften«. In der Öffentlichkeit schwieg die Regierung jedoch zunächst zu dem Massaker. Die Aufzeichnungen der Zelle deuten darauf hin, dass die Beamten Angst hatten, Schwäche zu zeigen, die Spannungen zu schüren und weitere Gewalt zu fördern.
Erst im Juni, als mindestens 120 Sicherheitskräfte von bewaffneten Kämpfern, die die Stadt Dschisr al‐Schughur eingenommen hatten, getötet wurden, erkannten Damaskus und die westlichen Medien die Mordserie an. Aufzeichnungen der Zelle zeigen, dass zu diesem Zeitpunkt Anhänger der Regierung regelmäßig von Oppositionellen entführt, gefoltert und ermordet wurden – gleich reihenweise. In einem wöchentlichen Vorfallsbericht wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass »auf der Autobahn Homs‐Zaydal ein Kühlwagen gefunden wurde, in dem sich 27 unidentifizierte Leichen mit Schussverletzungen und Folterspuren befanden«.
Dieser Aderlass führte zum formellen Einsatz des syrischen Militärs und zum Ausbruch eines uneingeschränkten Krieges gegen Damaskus. Die Behörden waren bei jedem Schritt darauf bedacht, Personen zu identifizieren, die »zu Demonstrationen aufriefen und solche, die Kontakte zu ausländischen Stellen hatten, seien es Medien oder Verschwörer, oder Stellen, die an der Finanzierung und Bewaffnung von Demonstranten beteiligt waren [Hervorhebung hinzugefügt]«. Trotz des Blutbads blieben die Anweisungen der Zelle jedoch eindeutig.
»Stellen Sie sicher, dass kein Blut vergossen wird, wenn Sie friedliche Demonstrationen konfrontieren und auflösen«, hieß es in einem Memorandum vom August. Im darauffolgenden Monat wurde die Anweisung erteilt, »die Verletzung von Häftlingen zu verbieten«. »Wenn es Beweise dafür gibt«, dass ein Sicherheitsbeamter »bei der Ausführung eines Auftrags versagt hat«, so die Zelle, müsse sich der betreffende »Beamte, Abteilungsleiter oder Feldkommandeur« persönlich vor der Regierung verantworten, »um zur Rechenschaft gezogen zu werden«.
»Etwas Chaos«
Mehrere bemerkenswerte Passagen in den Zellen‐Dokumenten beziehen sich auf nicht identifizierte Scharfschützen, die seit Beginn der Unruhen auf Dächern und Gebäuden in der Nähe von Protesten lauern und auf die Menschenmenge darunter schießen. In einem Memo wird berichtet, dass Ende April 2011 ein Scharfschütze in der Nähe einer Moschee in Aleppo »auf Demonstranten schoss, wobei einer getötet und 43 verletzt wurden«, und dass »der Zustand einiger Verletzter immer noch kritisch ist«.
Daher galt es für die Assad‐Regierung in diesem Jahr als eine der wichtigsten Prioritäten, »Aufwiegler zu verhaften, insbesondere diejenigen, die auf Demonstranten schießen«. Zu dieser Zeit kam die Zelle auch auf die Idee, »einen Scharfschützen, Anstifter oder Infiltrator« zu fangen und ihn öffentlich auf »überzeugende« Weise vorzuführen. Ein Beamter schlug vor, »einen Scharfschützen lebend oder verletzt zu umzingeln und zu fangen und ihn in den Medien bloßzustellen, ist nicht unmöglich«, was »das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsbehörden und die Polizei wiederherstellen« würde.
Doch dazu kam es nie. Damaskus versäumte es auch, ein brisantes Dokument öffentlich zu präsentieren, das unter der »sogenannten syrischen Opposition im Libanon« kursierte und das seine Geheimdienste im Mai 2011 abgefangen hatten. Die bemerkenswerte Akte, die in den Unterlagen der Zelle vollständig wiedergegeben ist, legt die Aufstandspläne der Opposition offen und liefert eine klare Blaupause für genau das, was seit März geschehen war und was noch kommen sollte.
Die Opposition schlug vor, Massendemonstrationen zu organisieren, damit die Sicherheitskräfte »die Kontrolle über alle Regionen verlieren«, »überrumpelt« und »erschöpft und abgelenkt« werden. Dies, zusammen mit dem Beitritt »ehrlicher Offiziere und Soldaten« zu den »Reihen der Revolution«, würde den »Sturz des Regimes« erleichtern, so glaubte man, zumal ein hartes Durchgreifen gegen diese Proteste einen westlichen »Militärschlag« à la Libyen begünstigen würde. Die Opposition sah voraus, dass die Mainstream‐Nachrichtenagenturen eine bedeutende Rolle dabei spielen würden, dies zu erreichen:
»Jeder sollte zuversichtlich sein, dass die Medienkanäle bei der Fortsetzung der Demonstrationen heute keine andere Wahl haben werden, als über die Ereignisse zu berichten … Al Jazeera wird aufgrund von Überlegungen zu gegenseitigen Interessen zu spät kommen. Aber wir haben Al Arabiya und westliche Medienkanäle, die sich melden werden, und wir werden alle sehen, dass sich der Ton bei der Berichterstattung über die Ereignisse und Demonstrationen ändern wird. Sie werden auf allen Kanälen ausgestrahlt und eine breite Berichterstattung erhalten.«
Das Dokument ist der bisher greifbarste Beweis dafür, dass die gesamte syrische »Revolution« im Laufe des nächsten Jahrzehnts nach einem vorbereiteten, ausgefeilten Drehbuch ablief. Ob dies in direkter Absprache mit westlichen Mächten ausgearbeitet wurde, bleibt zu beweisen. Dennoch ist die Anwesenheit von Scharfschützen, die Demonstranten abknallen, ein starkes Indiz dafür, dass dies der Fall war.
Unbekannte Scharfschützen sind ein fester Bestandteil von US‐orchestrierten Farbrevolutionen und CIA‐Putschen, wie dem versuchten Sturz des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez im Jahr 2002 und der »Revolution« auf dem Maidan in der Ukraine im Jahr 2014. In beiden Fällen war die Erschießung unbewaffneter Demonstranten durch Scharfschützen entscheidend für den Sturz der ins Visier genommenen Regierung. In Kiew hatten die Demonstrationen, die Monate zuvor begonnen hatten, an Schwung verloren, als zahlreiche regierungsfeindliche Aktivisten plötzlich durch Scharfschützen getötet wurden.
Dies führte dazu, dass die gesamte Menge gewalttätig wurde. Gleichzeitig löste es eine Welle internationaler Verurteilung aus, die den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch zu einem fait accompli machte. In den Jahren danach haben drei georgische Söldner behauptet, sie hätten von nationalistischen Oppositionsakteuren und einem bei ihnen stationierten US‐Militärveteranen den ausdrücklichen Befehl erhalten, ein Massaker zu verüben und »etwas Chaos« zu stiften. Dass ausländische Akteure an der Auslösung des aktuellen Chaos in Syrien beteiligt sind, könnte nicht eindeutiger sein. Aber das ist noch nicht alles [Fortsetzung hier].
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Zuerst in englisch erschienen auf Kit Klarenbergs Substack Global Delinquents
Bild: Die zerstörte Nordwand der Umayyaden‐Moschee in der Altstadt von Aleppo, angrenzend an den Niswan‐Markt; dahinter die Bögen und Arkaden der Moschee und die Mawa’ah (Anas Badawi CC BY‐SA 4.0)
Dass alle Syrer angeblich hinter Assad standen und das arme،bedrängte Regime nur zur Verteidigung notgedrungen handelte‐ so einen Schwachsinn kann nur jemand schreiben, der noch nie in Syrien war und keine Diktatur von innen kennt. Natürlich haben ausländische Mächte die Situation genutzt und dabei natürlich auch Gewalt eingesetzt, aber dass es in Syrien nie einen genuinen Widerstand gegen Assad gegeben hat, ist trotzdem einfach falsch.Dass es anfangs ruhig blieb, lag daran, dass die Leute genau wussten, was ihnen blüht. Hunderttausende wurden zu Tode gefoltert oder verschwanden in den Kerkern, ich kenne etliche Überlebende persönlich, daher finde ich so eine verzerrte Darstellung ziemlich respektlos
Bei Nicola fängt es schon mit »Diktatur« an. Was glaubt denn die worin sie lebt? Etwa in einer Demokratie? Lachmichtot (Vermutlich ja wohl in DACH, aber selbst in CH ist bisher alles nur deswegen so zahm und »demokratisch« weil man dort vom Geldscheffeln der Banken gut lebt und einiges an Brosamen runterfällt). Auch DE schien sehr demokratisch als DE noch als hellleuchtendes Blinkiblinki‐Schaufenster gegen den Bösen Osten dienen durfte.
Natürlich gibt es in JEDEM LAND Unzufriedene die gerne eine andere Regierung hätten. Und wenn die entsprechend angestachelt und ausgerüstet werden …
Ich habe vor Jahrzehnten Iraner gekannt, die nach DE geflüchtet waren – nach dem Sturz des Schah. O wunder, waren die über die Regierung im Iran nicht glücklich weil sie dort nicht mehr ihr Mickeymouse‐Wohlstandsleben leben konnten. Die waren völlig kulturlos und kaugummifiziert, aber wirklich völlig …
Weil Nicola ein paar Syrer kennen will, wissen sie also Bescheid. Mein Gott …