Ist Stuttgart reif für Palästina?

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Bericht der Freien Linken Südwest zur »großen Demonstration« für Palästina am 1.9.2024 in Stuttgart

Die Südwestgruppe der Freien Linken wurde daran gehindert an einer Palästina‐​Solidaritätsdemo, anlässlich des aktuellen Genozids in Gaza, teilzunehmen.

Das Palästinakomitee Stuttgart e.V. rief zum 1.9.2024 zu einer »großen Demonstration gegen den völkermörderischen Krieg in Gaza« auf. Unterstützt von ADHK, OTKM, YS, ZORA, Feminist for Jina, RJS, YDG, ATIK, Alinteri, DKP und Clara Zetkin Haus.

Da im südwestdeutschen Raum wenig Solidarität für Palästina in der Öffentlichkeit wahrnehmbar ist, beschloss unsere Gruppe der Freien Linken an dieser großen Demonstration teilzunehmen.

Mit einer Palästinafahne und einer syrischen Fahne kamen wir am Versammlungsort an, an dem bereits etwa 200 Teilnehmer mit verschiedenen Fahnen anwesend waren, unter anderem von verdi, Die Linke, DKP, MLPD, Regenbogenfahnen und viele kurdische.

Zionistische Provokateure

Nach wenigen Minuten kam ein Mann mittleren Alters auf uns zu und forderte uns auf, die syrische Fahne zu entfernen. Es wären »keine Nationalfahnen erlaubt«. Angesichts der vielen kurdischen Flaggen nicht überzeugend. Wir fragten wie er dazu käme uns anzuherrschen? Er wäre »der Veranstalter«. »DER Veranstalter? Alleiniger Veranstalter?« Auf ausdrücklicher Nachfrage ob er wirklich »alleiniger« Veranstalter sei: »Ja alleiniger Veranstalter«.

Er trat an unseren Mitstreiter mit der Syrienflagge heran und fasste an seinem Hals nach seiner Halskette und nahm sie ungefragt in die Hände. Nach diesem Übergriff beschimpfte er uns als »zionistische Provokateure«.

Die Halskette hatte Ähnlichkeit zu einem Davidstern. Allerdings war es weder ein Davidstern noch ist ein Davidstern ein Symbol des Zionismus. Der Davidstern ist ein Symbol des Judentums. Dieser »alleinige Veranstalter« kannte weder den Davidstern, noch unterschied er Judentum von Zionismus. Er ignorierte, dass es auch Juden gibt, die für Palästina demonstrieren! Siehe beispielsweise hier:

Als nach kurzer Beratung im Geiste des Zusammenhaltes und der Anteilnahme mit dem Leid in Gaza von der sechsköpfigen Gruppe darauf verzichtet wurde die Fahne des Landes zu hissen, welches in der Praxis mehr für das palästinensische Volk im Kampf gegen den Zionismus getan und gelitten hat als jedes andere vermeintliche »Heimatland« der auf der Demo versammelten Menge, fand das Orgateam der Demo einen neuen Grund uns auszuschließen: Wir hissten eine weitere Fahne.

Die Freie Linke

Nachdem wir die Freie Linke‐​Fahne gehisst hatten, dauerte es nicht lange bis eine Gruppe junger Leute vor uns stand. Aus ihr preschte eine junge Frau hervor und forderte uns auf, die Demo zu verlassen. Wer sie denn sei? Sie wäre der Veranstalter. »Ach! Wir sind hier zur Unterstützung Palästinas und wollen mit dem ›alleinigen‹ Veranstalter reden, mit dem wir noch vor wenigen Minuten gesprochen haben, der behauptete der ›alleinige‹ Veranstalter zu sein. Wer von euch beiden lügt?«

Einer unserer Genossen resümiert die Angelegenheit wie folgt:

»Wie die sich bei der Freie Linke‐​Fahne aufspielen, finde ich unter aller Sau. Als ob sie das alleinige Monopol darauf haben zu sagen was es heißt links zu sein. Als würden nur sie darüber entscheiden können, wer sich zum linken Spektrum rechnen darf und wer nicht.«

Zwischenzeitlich waren einige Polizisten, darunter Polizeihauptkommissar R., hinzugekommen. Wir klärten die Polizei darüber auf, dass wir mit dem Veranstalter reden wollen, da diese junge Dame uns an der Teilnahme an der großen Demo hindern möchte. Sie gab sich wiederholt als Veranstalterin aus und könne darüber bestimmen wer an der Demo teilnehmen dürfe und wer nicht. »Auch, wenn sie Veranstalterin ist, darf sie uns nicht aus der Demo ausschließen, da wir laut Gesetz ein Demonstrationsrecht haben«, machten wir die Polizei aufmerksam. Als Veranstalterin könne sie das, widersprach sie. Der Polizeihauptkommissar gab uns Recht: Wir dürfen aus der Demo nicht ausgeschlossen werden. »Nur bei Störung«. »Sie stören«, tönte es sogleich, mit der Begründung es gäbe gerade eine Schweigeminute. »Schweigeminute? Wieso sprichst Du uns dann an, wenn Du schweigen sollst? WER stört denn jetzt die Demonstration?« Selbst die Polizei musste grinsen.

Nach kurzer Beratung beschlossen wir, uns von diesen »Linken« zu distanzieren und verabschiedeten uns. Der Polizist, dem wir unseren Entschluss mitteilten, reichte uns freundlich – im Gegensatz zu den sonst laut »Solidarität« schreienden »Linken« – die Hand!

Bürgerdialog

Sendung 22:15 Uhr vom 21.9.2024. Quelle: SWR 2024 Bildquelle: SWR

Es ist uns drei Wochen später gelungen, eine Palästina‐​Fahne in die SWR-Nachrichten zu bringen. Und zwar nicht über eine dieser »linken« Demos, sondern über eine von ihnen als rechts verunglimpften Veranstaltung der Gruppe »Politik und Medien Hand in Hand, das schadet unserem Land«. Bei dieser machten wir echte Erfahrungen mit Solidarität. Nicht eine Person, weder Veranstalter noch Teilnehmende, störte sich an unserer Freie Linke‐ sowie Palästinafahne. Das Gegenteil war der Fall: Viele freuten sich über unsere Solidarität mit der Demonstration und den Palästinensern und unsere Botschaft, dass auch über Palästina in den Öffentlich‐​Rechtlichen berichtet werden muss – und zwar wahrheitsgetreu!

Fazit

Es ist beschämend was aus dem geistig‐​moralischen Niveau der Linken in Deutschland geworden ist. Insbesondere in Stuttgart, die großmäulig eine »große Demonstration« für Palästina ankündigt, aber hinzukommende Unterstützer ausgrenzt und als »unerwünscht« erklärt! Kein Wunder, warum sie 200 Teilnehmende bereits als »groß« bezeichnen.

Ist es nicht merkwürdig, dass verdi‐​Fahnen inmitten dieser Demonstration zu sehen sind, obwohl verdi sich für Solidarität mit Israel und Waffenlieferungen ausgesprochen hat? Ist es nicht merkwürdig, dass dies bei den vielen und alleinigen Veranstaltern keinerlei Anstoß auslöst? Ist es nicht auch merkwürdig, wenn hingegen die Freie Linke ausgeschlossen wird, die sich stets gegen Waffenlieferungen und Krieg ausgesprochen hat? »In ihren Flaschen ist nicht drin, was sie verkünden. Und wenn es drin ist, leeren sie es aus.«

Ist das Solidarität mit Palästina?

Ihr Ausgrenzungsverhalten gegenüber der Freien Linken, kann aus dem Selbstverständnis der Freien Linken hergeleitet werden, die die einzige linke Gruppierung in Deutschland ist, die von Beginn an sich sichtbar kritisch gegenüber dem Coronaprogramm der herrschenden Klasse gezeigt und viele Lügen dazu durchschaut hat. Ihr klarer Menschenverstand führte zu ihrer Gründung.

Spunkt News

Offenbar haben viele »Zero-Covid«-Irrlichter mit ihrem hohlen Solidaritätsgeschrei immer noch nichts gelernt, trotz überwältigender Beweise, die den ganzen Schwindel und Geschäftemacherei mit »Corona« auf Kosten zahlreicher Menschenleben aufgedeckt haben, wie beispielsweise die nun endlich zugänglichen RKI‐​Protokolle klar und deutlich zeigen.

Man kann lange die Augen verschließen und sich lange an der Nase herumführen lassen, aber irgendwann sollte man aufwachen und den Elefant im Raum sehen oder sich aufklären lassen.

Die Strippen hinter den Kulissen dieser meist jungen Menschen, die sich für links, cool und revolutionär halten, führen über den DGB zu Kriegstreibern, und werden sicher nicht im Sinne von Palästina gezogen!

Freiheit und Leben für Palästina!

Freie Linke Südwest am 7.10.2024

Bild: Palästinaflagge neben Fernsehturm platziert, Auschnitt aus Foto von Hans auf Pixabay und Flagge von jorono auf Pixabay

One thought on “Ist Stuttgart reif für Palästina?

  1. Lauft mal mit einer Freie Linke‐​Fahne durch Berlin… da wirst du nach ein paar Minuten schon als Verräterschwein tituliert. Ideologen sind niemals frei, sondern stets Gefangene ihrer Idiotie. In diesem Sinne zur Sonne zur Freiheit: Es lebe die Anarchie, der ECHTE Antifaschismus, der Frieden und die Solidarität mit den Unterdrückten und Geknechteten. Es lebe die visionäre FL!

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