
Tom‐Oliver Regenauer, Autor bei Manova, erhebt mit seinen beiden Büchern und einem Vortrag in Koblenz den Anspruch, eine Gesamterklärung des Weltgeschehens zu präsentieren.1
Seine Methode ist bezeichnend und sagt mehr über ihn aus als über das Weltgeschehen. Offenbar hat er irgendwo irgendwelche Schlagworte aufgeschnappt, zum Beispiel, dass die Teilnehmer des WEF Technokraten seien. Also recherchiert er zum Thema Technokratie und baut sich so eine Geschichte zusammen. Ähnlich verfährt er mit dem Begriff Korporatismus, der Bank für internationalen Zahlungsausgleich und der UN.
Wer regiert die Welt?
Zentrale Profiteure der aktuellen Entwicklung seien Banken, vor allem die Zentralbanken, an deren Spitze die Bank für internationalen Zahlungsausgleich stehe. Dies in einer Zeit, wo doch die Banken gegenüber den Kapitalsammelstellen wie Blackrock stark an Bedeutung verlieren.
Regenauer hält die Grafik auf Seite 26 seiner Präsentation2 zentral für die Erklärung des Weltgeschehens. Diese Grafik legt die Schlussfolgerung nahe, dass seiner Meinung nach verschwiegene Machtzirkel seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit einem Jahrtausend das Weltgeschehen steuern. Seine Grafik geht bis auf das Jahr 982 zurück, wo ein Graf Dietrich, der erste fassbare Ahnherr des Hauses Wettin, gestorben ist. Aus diesem Haus gingen viele Hochadelsgeschlechter Europas hervor.
Das Zentrum dieser Zirkel sei offenbar irgendwo in der angloamerikanischen Welt zu lokalisieren und dort bei Banken oder Zentralbanken. Hier macht Regenauer den Fehler, die heutige Weltsituation um Jahrhunderte zurückzuprojizieren. Was heute aufgrund einer extremen Eigentumskonzentration und gut ausgebauter Verkehrs‐ und Kommunikationsmittel möglich ist, also die Kontrolle eines großen Teils der Welt durch die verschwindende Minderheit US‐Amerikanischer Milliardäre, war in der Vergangenheit definitiv nicht möglich. Demnach hatten auch damals schon vorhandene Elitenzirkel eine andere Funktion und weitaus weniger Macht.
Für den Feudalismus ist das offensichtlich. Das Lehenswesen entstand um das Jahr 900 nach dem Zusammenbruch des Reichs der Franken, weil anders ein – wenn auch nur sehr loser – Zusammenhang zwischen den einzelnen Herrschaften nicht hergestellt werden konnte.
Eine stärkere Zentralisierung der Staaten durch den Absolutismus war nur nach Jahrhunderten intensiver Kämpfe möglich.
Im Kapitalismus der Freien Konkurrenz (1790 bis 1895) übte das Bürgertum die gesellschaftliche Hegemonie aus. Die Gründung vieler Banken in Regenauers Grafik fällt in diese Zeit. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass die Banken und ihre Besitzer in dieser Zeit bereits eine große Macht darstellen würden. Im Zentrum stand vielmehr das industrielle Kapital, das auf einem damals tatsächlich noch freien Markt agierte. Die Kapitalisten leiteten meist auch ihre Unternehmen und da sie über eigene unabhängige Erwerbsquellen verfügten, war es nicht einfach, sie zu irgendwas zu zwingen. Zumal im Unterschied zur heutigen Willkürjustiz damals die Justiz sehr berechenbar war und neutral urteilte. Das durch einen hohen Zensus auf die Bourgeoisie und (in einigen Ländern) den Adel beschränkte Parlament war in den kapitalistisch gewordenen Ländern das Zentrum der politischen Macht, wo noch ernsthafte Diskussionen stattfanden. Dies zeigt sich in England zum Beispiel an der Debatte um die Corn Laws, die 1846 im Interesse der industriellen Bourgeoisie abgeschafft wurden.
Im klassischen Imperialismus (ab 1895) verschmolz das Industrie‐ mit dem Bankkapital zum Finanzkapital. Es entstanden erste Monopole und ganze Monopolkomplexe aus hunderten Unternehmen, die von wenigen, eng miteinander verflochtenen Banken kontrolliert wurden. Erst jetzt war es für die mächtigsten Kapitalisten eines Landes möglich und sinnvoll, sich in verschwiegenen Hintergrundzirkeln abzustimmen. In dem Maße, in dem die Arbeiterklasse in die Parlamente einrückte, verloren diese an realer Macht, die in der Regierung konzentriert wurde. Wobei die Regierung dem starken Druck der Kapitalisten und Monopolherren ausgesetzt war.
Allerdings beschränkten sich diese Monopolkomplexe auf ein Land, wobei die imperialistischen Länder in scharfer Konkurrenz zueinander standen.
Mit dem Sieg der Entente im Ersten und dem Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg nahm auch internationale Kapitalkonzentration zu. Diese bekam nach 1989 – dem Zusammenbruch des Sozialismus – und 2008 – der großen Weltwirtschaftskrise – jeweils einen weiteren Schub. Ein großer Teil des gesellschaftlichen Reichtums des Westens konzentriert sich jetzt bei wenigen US‐Amerikanischen Milliardären. Aufgrund ihres enormen Reichtums ist es für sie kein Problem, gesellschaftliche Prozesse zu steuern, was die Corona‐Zeit und die Klimahysterie hervorragend illustrieren.
In dem Maße, in dem die Linke marginalisiert wurde und sich auf die Identitätspolitik konzentrierte und gleichzeitig die Milliardäre mächtiger wurden, bestritten ihre Exponenten energisch, dass es Absprachen im Hintergrund und Verschwörungen durch Kapitalisten und Milliardäre überhaupt gäbe. Dabei hat noch die globalisierungskritische Bewegung kurz nach der Jahrtausendwende gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) demonstriert und das Weltsozialforum als Alternative gegründet.
Gemeinsame Ausbeutung oder imperialistische Konkurrenz?
Die Frage ist nun, ob sich die Macht der Milliardäre nur auf den Westen erstreckt oder ob die herrschenden Klassen aller Länder die Erde gemeinsam ausbeuten und hinter den Kulissen trotz des gegenwärtig tobenden Dritten Weltkrieges Absprachen stattfinden. Regenauer bejahrt die zweite Ansicht.
Bekanntlich hat der Kapitalismus nach 1989 der global gesiegt. Allein das bewirkt eine gewisse Ähnlichkeit der jeweiligen Gesellschaften, auch im ideologischen Bereich. Aber in China und Russland dominieren jeweils »nationale« Milliardäre, ein beträchtlicher Teil des gesellschaftlichen Reichtums gehört auch noch dem Staat. Eigentumsverflechtungen zwischen China und Russland einerseits und dem Westen andererseits sind zwar vorhanden, aber verhältnismäßig gering im Vergleich zu der Situation innerhalb der westlichen Staaten.
Deshalb können Russland und China eine unabhängige Politik betreiben.
Auch ein ideologischer Gleichklang bei den Themen Corona und Klima bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Milliardäre und Staaten hinter den Kulissen zusammenarbeiten, während sie nur im Vordergrund einen Krieg vorspielen. Schließlich waren die beiden Länder in den 90er und 00er Jahren, als die beiden Narrative formiert wurden, weitaus schwächer als sie es heute sind. Sie mussten sich auch ideologisch dem westlichen Zwang beugen. Thomas Röper fand in seinem Buch Inside Corona keinerlei Zahlungsflüsse aus China und Russland zu den Institutionen, die das Corona‐Narrativ vorbereitet hatten. In China hat man offenbar sehr wohl erkannt, dass das Klimanarrativ auch dazu dienen soll, die Industrialisierung von Entwicklungsländern zu behindern. Man hat dort die Herausforderung angenommen und ist führend in ökologischen Branchen, zum Beispiel bei den E‑Autos. Dass diese Technologie eigentlich nicht notwendig wäre und E‑Autos deutlich weniger leistungsfähig sind als Verbrenner, ist ein anderes Thema.
Das Beispiel China
Auf jeden Fall sind Regenauers Argumente, warum insbesondere China Teil einer von westlichen Elitekreisen dominierten gemeinsamen Ausbeutung der Welt seien soll, alles andere als überzeugend.
Im Bezug auf China nennt er folgende Belege:
Argument 1: Die Peoples Bank of China ist Mitglied bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich. Da für Regenauer Hauptprofiteure des Great Reset die Banken und da vor allem die Zentralbanken sind, ist aus dieser Sicht die Mitgliedschaft der chinesischen Zentralbank in der BIZ für die Theorie der gemeinsamen Ausbeutung. Wenn jedoch die Zentralbanken nur Dienstleister für die Kapitalisten sind, wovon auszugehen ist, fällt dieses Argument in sich zusammen. China ist nun mal ein kapitalistisches Land. Deshalb ist es für seine Zentralbank rational, der BIZ anzugehören, allein schon um eine Verrechnung der Zahlungsströme zu vereinfachen, aber auch um Informationen über die Geldpolitik der wichtigsten Wirtschaftsmächte zu bekommen. Wenn Regenauers Theorie stimmt, müsste die Peoples Bank of China schon seit 1949, also der Machtübernahme von Mao Mitglied der BIZ sein. Sie ist dieser Bank aber erst 1996, also im Zuge der Marktreformen beigetreten.
Argument 2: Mehrere US‐Amerikanische Politiker, darunter Nelson Rockefeller haben sich in den 70er Jahren positiv über China geäußert, also nach dem Großen Sprung nach vorne, wo als dessen Folge eine große Anzahl von Menschen gestorben ist. Allerdings ignoriert Regenauer die politische Konstellation dieser Zeit komplett. Es ging den USA darum, China in das westliche Lager zu ziehen und gegen die Sowjetunion in Stellung zu bringen, was auch gelungen ist. Öffentliches Lob für China ist in dieser Situation logisch und zu erwarten. Folgen des großen Sprunges nach vorne waren damals im Westen noch gar nicht bekannt. Sie wurden erst von Deng Xiao‐Ping in den 80er Jahren öffentlich thematisiert und insbesondere nach 1989 von westlichen »Wissenschaftlern« skandalisiert, nachdem es nicht gelungen war, die Herrschaft der KPCh zu stürzen.
Argument 3: Mao Tse‐Tung hatte in den Jahren 1919 – 20 mit der Yale‐Universität zu tun. Er arbeitete damals als Bibliothekar an der Universität von Peking, wo die Yale‐Universität eine Zweigestelle unterhielt. Mao redigierte eine Studentenzeitschrift und leitete eine Buchhandlung, die Yale für ihn eingerichtet habe. Diese Buchhandlung diente angeblich dazu, Maos Schriften und ihn selbst bekannt zu machen. Dies ist für Regenauer ein Beleg dafür, dass seit dieser Zeit die Entwicklung in China über Mao von westlichen Elitekreisen gesteuert werde.
Auch hier ignoriert Regenauer sowohl den Kontext wie auch nur die zeitliche Entwicklung. Nach dem Sturz des chinesischen Kaiserreichs 1911 bestand unter chinesischen Studenten ein großes Interesse an allem Westlichen. Sowohl an der amerikanischen Lebensweise, aber vor allem auch an der russischen Revolution. 1920 gab es in China überhaupt noch keine Kommunistische Partei, sie wurde erst 1921 gegründet. Mao war zwar Gründungsmitglied, aber er spielte in der Partei lange Zeit kaum eine Rolle. Wenn es wirklich seine eigenen Schriften waren, die Mao in dieser Buchhandlung verkauft haben sollte, dann waren es erste schülermäßige Arbeiten, so schlecht, dass sie noch nicht einmal in seine Werkausgaben aufgenommen wurden. Wobei das im von Regenauer angeführten Artikel aus der Yale Daily News3 so ausdrücklich nicht steht.
Bekannt wurde Mao erst in den 30er Jahren als Vorsitzender der befreiten Gebiete in China, wo der Großgrundbesitz beseitigt wurde, dann als Führer der Roten Armee auf dem Langen Marsch und als Vorsitzender des neuen Sowjetgebietes in Shanxi. Seine Klassiker wie Theorie des Guerillakrieges und Über den Widerspruch stammen ebenfalls aus den 30er Jahren und sind eine Verallgemeinerung seiner Praxis. Im Westen bekannt wurde Mao durch mutige Journalisten wie Agnes Smedley und vor allem Edgar Snow, die unter Lebensgefahr in die Rätegebiete reisten, um ihn zu interviewen. Die USA unterstützten damals die bürgerliche Partei Kuomintang unter Chiang Kai‐shek. Wenn Mao tatsächlich ein 1920 rekrutierter US‐Amerikanischer Einflussagent gewesen wäre, hätten die USA darauf gedrängt, dass Mao der Kuomintang beitritt und dort Karriere macht.
Die Behauptungen, dass Mao in Yale studiert habe, sind falsch. Er hat noch nicht einmal beim Ableger Yale in China studiert. Mao hatte in einem Jahr Kontakte zu Yale. Mehr behaupten auch die von Regenauer angegebenen Quellen nicht.
Aber warum wird die Tatsache, dass Mao Tse‐Tung etwas mit Yale zu tun hatte, in einer Ausgabe der Zeitung Yale Daily News vom 05.05.1967 so stark herausgestellt?
Damals war China mitten in der Kulturrevolution. Auch wenn es heutigen Antikommunisten unglaublich erscheint, war das Ansehen Maos damals auch im Westen auf seinem Höhepunkt. Die Kulturrevolution und Maos Rotes Buch beeinflussten eine ganze Generation von Studenten. Yale wollte offenbar von diesem Ansehen profitieren.
In den 60er Jahren waren sozialistische Vorstellungen auch im Westen weit verbreitet. Allerdings war der sowjetische Sozialismus in der westlichen Öffentlichkeit aus verschiedenen Gründen diskreditiert. Der Maoismus bot eine scheinbare Alternative. Die Kulturrevolution wurde im Westen so verstanden, als habe Mao Tse‐tung Schüler und Studenten gegen verknöcherte Bürokraten geführt. Dass es sich in Wirklichkeit anders verhielt und die Kulturrevolution vor allem ein Machtkampf innerhalb der Führungsgruppe der KPCh war, war selbst China‐Experten damals noch nicht bekannt und konnte bestenfalls geahnt werden.
Nicht überall wurde und wird der brutale deutsche Antikommunismus geteilt, wonach Mao der größte Massenmörder der Geschichte sei. Mao hat zweifellos schwere politische Fehler begangen. Zu diesen Fehlern gehört der Große Sprung nach Vorne 1958 – 61, ein überhastetes Industrialisierungsprojekt, dessen Scheitern eine Hungersnot auslöste. Aber nur sozialistischen Staatsmännern wird in der westlichen Propaganda und Geschichtspolitik unterstellt, dass diese falsche Politik ein absichtlich begangenes Verbrechen sei. Ein vergleichbares Verdikt wird zum Beispiel gegen John Russel, den britischen Premierminister während der großen irischen Hungersnot nicht geschleudert.
Mao hat aber auch die Grundlagen für den heutigen Status von China als Großmacht gelegt. In seiner Regierungszeit von 1949 bis 1976 erhöhte sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Chinesen von 35 auf 65 Jahre. Deshalb schätzt die KPCh sein Wirken zu 70 Prozent positiv und zu 30 Prozent negativ ein.
Mao Tse‐Tung hat mit seiner Politik nach 1949 frontal gegen US‐Interessen verstoßen, zum Beispiel durch die Enteignung von US‐Amerikanischen Firmen nach der Machtübernahme der KPCh 1949. Dementsprechend verhängten die USA eine komplette Wirtschaftsblockade über das Land und erkannten Taiwan als legitimen Repräsentanten Chinas an. Bis in die 70er Jahre belegte das von der Kuomintang diktatorisch regierte Taiwan den China zustehenden Sitz im UN‐Sicherheitsrat. Der Koreakrieg 1950 bis 53 war auch ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und dem sozialistischen Lager, wobei China eine Freiwilligenarmee aufstellte, die auf der Seite der KDVR kämpfte. Der US‐Amerikanische Oberbefehlshaber General McArthur schlug vor, den Koreakrieg zu einem Weltkrieg gegen den Kommunismus zu eskalieren. China sollte mit mindestens 50 Atombomben eingedeckt werden. Die Vereinigten Stabschefs der USA lehnten diesen Plan ab, allerdings nur deshalb, weil ein Krieg gegen China es notwendig gemacht hätte, den größten Teil der US‐Armee dort einzusetzen. Das wiederum hätte die Entblößung Europas von US‐Truppen bedeutet, und es der Sowjetunion ermöglicht, dort vorzustoßen.
Wie auch immer: Es kann hier nicht darum gehen, zu beweisen, dass Mao kein US‐Amerikanischer Einflussagent gewesen ist. So etwas ist denklogisch unmöglich. Hier können nur Plausibilitätserwägungen angebracht werden. In diesem Sinne sind Regenauers Argumente, dass er es ist und deshalb China seitdem von westlichen Eliten gesteuert werde, sehr schwach.
Fazit
Tom‐Oliver Regenauer hat zweifellos seine Verdienste bei der Aufklärung bestimmter Aspekte des Great Reset. Seine Versuche, ein Gesamtbild zu zeichnen, sind nicht überzeugend, weil sie Triebkräfte der Entwicklung, die zu der heutigen Situation führte, verschleiern.
Es ist nicht so, dass unsere Welt seit langer Zeit von verschwiegenen Elitenzirkeln gesteuert und kontrolliert wird. Umgekehrt: Die schon lange Zeit vorhandenen Elitenzirkel haben erst in den letzten Jahrzehnten eine solche Macht erlangt, weil ihre Mitglieder inzwischen einen großen Teil des gesellschaftlichen Reichtums des Westens besitzen.
Tom‐Oliver Regenauer repliziert mit seiner Theorie von der gemeinsamen Ausbeutung der Welt letztlich westliche Allmachtsphantasien. Wenn diese Theorie stimmt, ist unsere Lage nahezu hoffnungslos. Wenn es aber unterschiedliche imperialistische Pole gibt, also den Westen einerseits und China sowie Russland andererseits können die Widersprüche zwischen ihnen auch ausgenutzt werden, um unsere Lage zu verbessern.
Verweise
1 Video von Tom‐Oliver Regenauer bei Koblenz im Dialog. https://www.youtube.com/watch?v=ZQ0XxJEKgr0 vom 05.10.2024
2 https://www.regenauer.press/tour-debriefing&v=Q9TY3nTUaMI
3 https://ydnhistorical.library.yale.edu/?a=is&oid=YDN19670505-02&type=staticpdf&e= — — -en‐20 – 1 – txt‐txIN‐Mao — — -false
Bild: Panorama‐Montage des Fürstenzugs, der Darstellung der tausendjährigen Geschichte des Fürstenhauses Wettin (Detail, Wilhelm Walther Own work, copyleft: Multi‐license with GFDL and Creative Commons CC-BY-SA‑3.0 and older versions (2.5, 2.0 and 1.0))
Der Artikel ist mehr als dürftig.
»Zentrale Profiteure der aktuellen Entwicklung seien Banken, vor allem die Zentralbanken, an deren Spitze die Bank für internationalen Zahlungsausgleich stehe. Dies in einer Zeit, wo doch die Banken gegenüber den Kapitalsammelstellen wie Blackrock stark an Bedeutung verlieren.«
Also angeblich wären die Banken gar nicht mehr so relevant, vielmehr wären es die »Kapitalsammelstellen«.
Das ist das Argument gegen Regenauers Analyse? Im Ernst?
Wer nicht kapiert, dass der immer mächtigere Ausbau von Ausbeutung und Bedrückung auf die immer stärkere Vernetzung der Profiteure zurückzuführen ist, ist ja wohl im total falschen Film.
Glaubt der Autor allen Ernstes, dass es einen Unterschied, ein Verständigungsproblem, ja eine Kluft, gar ein Interessen‐Gegensatz zwischen den Hauptakteuren bei Blackrock und den Hauptakteuren der internationalen Bankenkartelle gäbe?
Wie kann auf so einer angeblich »linken« Seite wie hier jemand Texte veröffentlichen, der scheinbar immer noch nicht begriffen hat, dass dass Kapitalismus eine real organisierte und durchgeführte Verschwörung der Reichen und Superreichen (und solche, die es gerne werden würden) gegen den Rest der Welt, gegen uns, ist?
Dieser Artikel ist eine, neuerliche, billigste Version der Geschichte »Verschwörungen gibt es nicht«. Es sollte den Verantwortlichen wirklich peinlich sein, hier so etwas an die Öffentlichkeit zu bringen. Nichts als Vernebelung und Gehirnwäsche. Zu wessen Nutzen und Frommen?!
Nach lesen des Fazits will ich dem Autor zugute halten, dass es ihm um die Hoffnung auf Veränderung der Geschichte geht. Der Autor interpretiert Regenauers Analyse als Hoffnung raubend, da ein »Allmachts‐Gegner« aufgebaut werden würde, gegen den sich jeder Widerstand wegen Erfolglosigkeit verbieten würde, so verstehe ich das jetzt.
Das sehe ich anders. Wirksame Veränderung kann nur durch Erkenntnis der Realität bewirkt werden. Sicherlich wird es noch sehr lange dauern, bis der Schleier der Lügen und Täuschungen für die meisten Menschen erfolgreich zerrissen werden kann. Aber das wird gewiss nicht schneller geschehen, indem man diese Schleier auch nur zum Teil weiter webt und pflegt.
Nochmal: wir sind das Opfer einer internationalen Verschwörung aller Profiteure des Ausbeutungs‐Systems. Uns wird das einzige was wir haben, geraubt, unsere Arbeitskraft, indem man diese in Geld ummünzt und durch ein raffiniertes System, mit Zins und Steuer, mit »Recht«, Gesetz und Zwang, mit Vernebelung und Täuschung, mit Lüge und Betrug, uns stiehlt.
Beweis: die sichtbare Spitze des Eisberges in Form von immer mehr Menschen mit unmoralischem, unverschämtem, unmöglich zu verdienendem Reichtum und der damit verbundenen Macht, die sich nicht einmal mehr schämen, damit offen und unverfroren und herrschaftlich‐gönnerhaft Aufzutreten (man denke nur an die Audienz, die »Pharao Gates« uns Deutschen in Zeiten des Coronawahns in den Tagesthemen »gnädig gewährt hat«).
Warum geht der Verfasser dieses Textes nicht in das direkte Gespräch mit Tom‐Oliver Regenauer?
Dann dürften mögliche Fehlannahmen doch gleich geklärt werden!!
Ansonsten bleiben Kritiken dieser Art »heiße Luft«.