Eine widersprechende Aufklärung über die Wiederholung desselben in Variation. Über Dirk Oschmanns »Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung«

Eine neue alte Best-Verkäufer-»Sensation«

Die Besatzer haben wieder einmal einen neue Vorzeige‐​Quoten‐​Gefälligkeits‐​Stimmler »aus dem Osten«. Einen bekennenden »ostdeutschen« Nicht‐​Ostdeutscher‐​Sein‐​Wollender. Verlegt bei den alt‐​reaktionären Ullsteinern, kolonial für die weitere Gleichschaltung empfohlen mittels Lügel-Bestverkaufs‐​Liste. Die ganz große Reklametrommel! Wie bei den lafogesteuerten Wagen‐ und anderen Kolonial‐​Knechten und etlichen anderen schlauesten Bescheidwissern. Das ist nun wirklich nicht neu, nicht originell. Es wird aber sensationalistisch so getan als ob. Seit der feindlichen Übernahme der Deutschen Demokratischen Republik, die auf Geheiß der Okkupanten seither nicht mehr ausgeschrieben und deren offizielles Kürzel – eigentlich – nicht ohne falsch‐​blöden Zusatz wie »ehemalige« oder »alte« genannt werden darf, gab es etliche solcher westhandverlesenen Vorzeige‐​Meinungsverkäufer: Dahn, Henrich, Maaz, Gysi, Hein, Engler, Hensel und andere. Und jeder ihrer Meinungsfurze wurde jeweils zu Sensationen aufgeblasen. Die die gesellschaftliche Funktion haben, letztlich den Besatzern die Richtigkeit ihrer Kolonisierung zu bestätigen, die Beherrschten zu verwirren und die angebliche Demokratie der Okkupanten zu bejubeln. Unter anderem mittels kritischem Anmahnen der angeblichen Fehler der »Wiedervereinigung«. Die aber gar keine Fehler sind, nicht einmal verfehlte Politik, sondern Notwendiges und Gewolltes in Verfolgung der Interessen und Ideologie der Herrschenden. Die zwar »Wiedervereinigung« sagen, aber doch nur den Anschluß und die Errichtung einer Kolonialverwaltung wollten und betrieben. Wie 1938. Und so blieben die Mahnungen, die »Fehler« doch bitte zu beenden, immer vergebens. Während gleichzeitig DDR‐​Aktive ganze Bibliotheken vollschrieben, von denen die Edelfeder‐​Feuilletonisten der Deutsch‐​Machthaber, die nie Machthaber geheißen werden, nie und nimmer Kenntnis gaben. So »pluralistisch« muß es schon zugehen in der sogenannten Freiheit.

Dahn und Hein zum Beispiel waren schon vor 1990 bei den Brd‐​lern angesagt. Grundlage für ihre Weiterbeschäftigung in der »Freiheit« war und blieb, daß sie bereit waren, auch weiterhin das Geld der Besatzer zu nehmen für ein Schreiben und Sprechen, das denen diente. Anders Heym und Wolf, die vor 1990 in den West‐​Medien weit wertvoller gehandelt waren als die beiden erstgenannten. Alle haben gemeinsam: Daß sie durch die Okkupations‐​Meinungs‐​Führungs‐​Offiziere so oder so privilegiert und geführt wurden. Oder auch entwertet. Die Westler bestimmen, wer wer ist und warum. Wie zum Beispiel auch der damals junge DDR‐​Kathole Alexander Osang durch den Chef‐​Ariseur der DDR‐​Berliner Zeitung, Böhme, erst zu dessen Edelfeder, später zu der des Lügel aufgenordet wurde.

(Fehl‐) Leistung soll sich wieder lohnen!

Also »kritischer« Verrat, Wegschauen, Desinteresse. Ob Rockmusik, Journalismus, Politik, Literatur wie auch alles andere: Um einen freien Wettbewerb der »Leistungsträger« ging es nie, immer ging es darum, wer den Besatzern gefiel, wer sich unterwarf und als hörig genug erwies, seine Chance nutzte, die scheinbar göttlich gegeben war und ist, in aller sogenannter Freiheit. Amen. Und real waren es doch nur die West‐​Chefs, die gnädig waren und diese für brauchbar hielten. Keine Götter. Die sich aber gottgleich gaben, die Westler, und dies heute noch tun. Zum Beispiel Bodo der Jesusrammler, der in Erfurt residiert. Ob und warum die Besatzer die Chancen verteilten oder auch nicht, wem und wem nicht sie sie gaben, durfte nie gefragt, nie öffentlich bloßgelegt werden. Oschmann ergeht sich in einigen Andeutungen, indem er Details seiner Karriere erzählt. Bei den Weibern ging es meistens auch um Bettgymnastik. Millionenfach. Also nicht nur um Aufnordnung allgemein, sondern auch um sexuelle. Die Bestimmer waren und sind in der Regel die Westmänner, manchmal auch Westweiber, und die bestimmen dann eben, wie gut der DDR‐​Mann sein darf. Auf keinen Fall besser als sie selbst, versteht sich, auf jeden Fall nicht einmal halb so gut wie sie selbst. Immer nur dritte Geige. Nach dem Beispiel des Ab‐​März‐​1990‐​Bratschisten als Ministerpräser von Kohls Gnaden und hierarchisch weit unter diesem knieend. Zwei Ausnahmen wurden, der eine berühmt, die andere berüchtigt: Henri Maske und Angela Merkel. Sie waren besser als alle Westler. Wie Millionen andere DDR‐​Bürger, aber nur diese beiden durften auch.

Oschmann benennt einige Zusammenhänge, die tatsächlich die wenigsten sehen, auch wenn sie in den letzten 33 Jahren schon ab und an angemerkt werden durften bei Propaganda‐​Hofe, und die ich schon lange zu thematisieren versuche und dafür zumeist nieder‐ und zugekeift werde. Und nun gibt es mit diesem Buch eine verlegte, professorale Bestätigung des ein und anderen. Von einem »Ostdeutschen« verfaßt. Denn super »objektive« Westler, selbst wenn sie wie Patzelt und andere West‐​Idioten jahrzehntelang im »Osten« für Professoren‐​Salaire polit-»forschten« oder wie West‐​Gauland und West‐​Höcke super parlamentarismus‐​diätisch »ostdeutsche« Politiker spielen, kommen auf solche Einfachheiten nicht. Und: DDR‐​Bürger werden prinzipiell nicht verlegt. Schon gar nicht bei Ullstein. Sie haben auch auf Bestverkäuferlisten nichts zu suchen. Das bekam jeder Listenführer schon mit der Regime‐​Mutter‐​Milch eingetrichtert und ‑gehämmert. Wie auch den Zusammenhang zwischen Verkaufserfolg und Sensation.

Die Sklaven‐​Sprache der Sklavenhalter und ‑gehaltenen

Der neue Autor‐​Stern am Lügel-Listen‐​Himmel hält sich zunächst sklavisch an die nie veröffentlichten Sprech‐​Regeln der Mitreden‐​Wollenden. Welch intellektuelle Leistung eines ganzen Volks, Literaturprofessoren inklusive, der weitestgehend vergessen gemachten Dichter und Denker – wie würden die Dunklerhäutig‐​Importierten sich wohl gestört fühlen oder gar auch empören, wenn die noch gelehrt und gesendet würden und eine deutsche Kultur repräsentieren dürften, die Goethe, Schiller, Heine, Bürger, Kant, Hegel, Marx usw. – sich an dermaßen viele Falsch‐​Sprech‐​Regeln zu halten, die nie veröffentlicht wurden! Eingetrichtert einfach nur durch Vor‐​Senden und Nach‐​Plappern! Gemäß dem Herrschafts‐​Konzept des politischen Analphabetismus, da dieses erfolgreichste Konzept für den Herrschaftsbereich der Brd‐​Staats‐​Arier gilt. Wie bewußt dem Autor seine Unterwerfung ist, kann der Rezensent aus dem Buchtext nicht ableiten.

Ausschnitt aus Wormackas Fries »Haus des Lehrers« Nordwestseite

Der Autor ist höchstgebildet. Wie so viele aus der DDR, von denen die wenigsten seit 1990 ihrer Bildung und Ehrlichkeit gemäß den Lebensunterhalt erwerben dürfen. Und stattdessen auf deren Menschenmüllhalde geworfen oder wenigstens degradiert werden. Er ist eine seltene Ausnahme, reflektiert es auch und bekennt sich dazu. Da er es geschafft hat, von den Westlern die Professoren‐​Zulassung zu erlangen. Handverlesen. Da muß man sich schon als recht anstellig erwiesen haben. Und so firmiert er seit nun schon über einem Jahrzehnt als Literatur‐​Professor in Leipzig. Und darf einen Literaturbereich lehren, der weitab liegt von aktuellen herrschaftspropagandistischen Fokussierungen.

Seit 12 Jahren, das ist etwa so lange, wie das tausendjährige Reich der Adolfisten dauerte. Zugegeben: Literatur ist kein Kernfach der Herrschaftsausübung. Da gelten andere Maßstäbe als in der Historiographie und Juristerei, Militär‐​No‐​Hau und Volkswirtschaft. Sein Schutzumschlag‐​Foto zeigt ihn als bestaussehenden, seriösen Herrn in den besten Jahren. Ob es noch einen zweiten seiner Sorte gibt? Wer weiß. Er ist Weltlichterblickungsjahrgang 1967, begann sein Studium in der DDR und schloß es in der Brd ab. Ohne den Ort gewechselt zu haben. Jena. In den 1980ern ein Haupt‐​Ort der Nazifizierung einiger der Pfäffischen, einiger damals jungen DDR‐​Hasser: Jahn, Rathenow, Hinkeldey uusw. Ein Schulort der Westwanderung. Ideologisch, ästhetisch, ausreiserisch, kriminell. Etwa zu der Zeit, da der Buchautor in Jena immatrikuliert wurde. Ich wäre interessiert gewesen, darüber von ihm zu lesen. Ein Jahrzehnt später wurden in Jena mit öffentlichem Geld der Bumsregierung Nazis gemacht, wie aus den beiden Uwes und der Beate die NSU. Die Besatzerregierung gab den DDR‐​Nazis und Pfaffen Millionen für die »offene Jugendarbeit«, mit der die Pfaffen aus harmlosen, freundlichen DDR‐​Jugendlichen Nazis machten. Sosehr diese »offene Jugendarbeit« der Staatspfäfferei in den 1990ern berichtet wurde und auch über das viele Geld, das der Staat in diese steckte, um die Staatspäfferei als Superknebel gegen das gottlose Volk zu installieren. Und sosehr die der DDR entgegengesetzte Erziehungsziele propagiert wurden, so wenig darf seither auch nur angedeutet werden, daß das Gegenteil des DDR‐​Antifaschismus der Brd‐​Faschismus war und ist. Daß die Uwes und die Beate und ihre Morde das Ergebnis der Umerziehung der Besatzer waren. Geschehen in dem selben Jena, da der Autor Oschmann sein Studium beendet hatte und den bestimmenden Westlern den Taschenträger machen durfte. Und auch darüber lesen wir nichts bei Oschmann. Völlig unwichtig, versteht sich, um sowohl den Wechsel, den »Elitewechsel«, also auch die heutigen Ergebnisse zu verstehen …

Die Verbrechen der Besatzer gegen das Volk der DDR werden allein schon durch die Transponierung der Verbrecher ins Abstrakte wie auch der Opfer verharmlost, vernebelt, weggelogen. Eine der üblichen Propaganda‐​Techniken der Brd‐​ler. Wie man in den 1990ern gern DDR‐​Bürger beschuldigte, die die Lügen wider die leicht überprüfbare DDR‐​Fakten benannten: Fakten galten als »Verharmlosung der DDR« und wurden niedergekeift. Von den Birthlers, den Schwarzers, den Kliers, den Poppes und wie sie alle hießen. Nun heißen bei Oschmann Millionen konkrete Verbrecher, die angeklagt und strafverfolgt gehörten: Ariseure, Unrechtsurteile‐​Sprecher, Verfolger, Suizideure, Kriegstreiber, Profiteure »der Westen« und Millionen Verfolgte, Diskriminierte, die freigesprochen, die rehabilitiert und entschädigt gehörten, zumeist »der Osten« oder »Ostdeutschland«. Analog zu Propaganda‐​Abstraktionen wie »der Gesetzgeber«. Immerhin kommt ihm auch die Abstraktionsebene eine Stufe tiefer in den Text: »Der Ostmann«. Immerhin!

Wo in der Medienöffentlichkeit hätte seit 1990 ein konkretes menschliches Opfer der Gewalt der Besatzer als konkretes Opfer der Besatzerverbrechen dargestellt werden oder gar als ein solches in eigenem Namen sprechen dürfen? Wo ab 1933 durfte das in Das Reich oder im Völkischen Beobachter ein Opfer der Nazis? Wann wo wie im Reichsrundfunk? Wo 1933 die Juden rausflogen wie 1990 die Kommunisten beziehungsweise SED‐​Funktionäre aus den DDR‐​Medien. Damals immerhin durften solche es im Ausland: Hans Beimler konnte 1934 seine Erlebnisse seit dem Reichstagsbrand‐​Putsch Ende Februar 1933 in England publizieren. In der London Times wurden Juden und auch deutsche Kommunisten, Sozen, Intellektuelle, Künstler publiziert, die dort das Nazi‐​Regime publizistisch anklagen durften. Auch in Moskau, bis 1939 in Prag, bis 1940 in Paris konnten Nazi‐​Gegner, Geflohene sich äußern und die Welt von den Brutalitäten und Gemeinheiten der Nazis unterrichten. Seit 1990 wurde kein einziges Beispiel dafür bekannt, daß andere als die deutschen Besatzer bestimmt hätten, welche Informationen die Welt über das Besatzungsregime gegen das Volk der DDR über DDR‐​Bürger bekommen durfte.

Oschmann verwendet zudem, ebenfalls eine gewichtigste Verharmlosungs‐​Sprechnorm der Besatzer, für die Umschreibung der Verbrechen der Besatzer Wörter, die nicht im StGB stehen. Das ist, wie wenn man »Abtreibung« sagt anstatt »Schwangerschaftsabbruch«. Er schwätzt also von »Übergriffigkeit« anstatt von »Vortäuschung einer Straftat« oder von »Raub«, »Betrug« usw. Übergriffigkeit ist als Begriff nicht definiert. Ist keine Straftat. Eine Straftat wird mit einer solchen Benennung nicht assoziiert, eine Strafverfolgung kann gar nicht erst gedacht werden, während das, was damit bezeichnet wird, durchaus zur menschenrechtswidrigen Existenzvernichtung taugt. Massenhaft seit 1990 wider DDR‐​Bürger praktiziert.

Diese Asymmetrie ist eine der grundlegendsten ideologischen Tricks der heutigen Staatsnazis: Wenn ein DDR‐​Bürger öffentlich verurteilt werden soll, damit seiner Anklage auch die DDR angeklagt sein soll und ist, wird den Untertanen ein beliebiger Artikel des StGB an die Köpfe geworfen. Im Fall des DDR‐​Nationalpreisträgers Kurt Demmler war es im Januar/​Anfang Februar 2009 der § 176. Am 3.2. wurde Demmler tot in seiner Zelle aufgefunden. Diese Nennung des StGB‐§ ist schon der Beweis seiner Verbrechen. Und wird vom Publikum genau so hingenommen. Wie der 176er eine beziehungsweise die Straftat definiert und ob überhaupt und wie behauptete Handlungen Demmlers zu diesem Paragraphen passen, interessiert nicht. Hat nicht zu interessieren.

Die Verbrechen der Besatzer gegen die Indigenen hingegen werden immer irgendwie so umschrieben, daß StGB‐​Termini ja nicht in die Sprüche und Texte kommen. Wie ältere DDR‐​Bürger es aus den damals sogenannten »Western« kennen, falls sie sich erinnern. Die seriell auch uns in der DDR via Brd‐​TV über die Staatsgrenze gesendet wurden. Mord, Massenmord gar an den nordamerikanischen Ureinwohnern erschien in diesen »Unterhaltungs«-Filmen immer begründet durch deren Gemeinheit, Hinterlist, Aggressivität, Egoismus. Die haben den netten weißen Siedlern in diesen Filmen nicht deren Land gönnten. Daß jene dieses Land geraubt hatten, wurde entweder nicht oder immer irgendwie anders erzählt. Wie seit 1990 der Raub des Eigentums der DDR‐​Bürger. Wenn John Wayne sich den Pistolen‐​Gürtel umband und gegen die »Rothäute« hetzte und schimpfte und sowieso log, damals, und zum Marsch blies gegen diese Sachen, also die roten Häute, die eben keine Menschen waren in den Filmen wie zeitgleich und später auch die Vietnamesen, in »Vietcongs« umbenannt, und die US‐​idealerweise mittels der selben Feindfarbe gekennzeichnet waren wie die anderen Roten, die umgebracht werden durften und sollten, waren die schon so gut wie Tothäute. Dramaturgisch‐​ideologisch gerechtfertigt, indem sie jahrzehntelang nie als Menschen gezeigt wurden in diesen Filmen. Da sie bestenfalls als mordsgefährliche Schatten durch die Dramaturgie huschten. Ebenso wenig wie die »Stasis« in der Brd‐​Propaganda seit dem 9.11.1989 menschliche Charakterzüge zugestanden bekamen.

Zum Prinzip gehörte und gehört, daß diese Darstellungs‐​Asymmetrie der pragmatischen entspricht: Westler, Promis, Reiche werden bei Bedarf öffentlich verteidigt, massenmedial DDR‐​Angeprangerte nie. Wie Kachelmann schon fast ein verurteilter Vergewaltiger war, da das ihn anklagende »Opfer« über Familienbande und Exklusivvertrag mit der Blöd-Zeitung die Staatsanwaltschaftschaft in Marsch gesetzt und das gerichtliche Urteil präjudiziert hatte und Blöd die doof‐​korrupt‐​superkeifende Schwarzer an die Propaganda‐​Front geworfen hatte. Aber Kachelmann war und ist Inhaber eines Schweizer Passers und bekennender wie anerkannter Westler. Also warfen Lügel und Zeit zwei anderen Weiber an die selbe Front, ihn wirksamst zu verteidigen. Denn: Wer medial nicht verteidigt wird beziehungsweise nicht werden darf, bekommt auch kein Gerichtsurteil zu seinen Gunsten. Welcher DDR‐​ler wäre jemals gegen einen Exklusiv‐​Vertrag mit Blöd medial verteidigt worden? Welcher Lügel, welche Zeit hätten einen angeprangerten DDR‐​ler jemals als Menschen anerkannt, der das Recht hätte, daß seine Rechte medial und justiziell anerkannt und gewährt werden müßten? Hahahahaha!

Wie Kolonien erobert und unterworfen werden

So war das damals vor um die 38 Jahre: Man begann das Studium in einem Land und bekam den Abschluß des anderen. Wenn man großes Glück hatte. Tausende und aber Tausende wurden von den Westlern damals genau deshalb gescheitert. Millionen DDR‐​Anschlüsse wurden einfach aberkannt. Menschenrechtswidrig. Ich kannte einige, die damals viele Jahre lang studiert hatten, ohne abschließen zu können, weil inmitten des Studiums die Regeln wie auch die Kosten geändert wurden, zum Teil mehr als nur einmal und die Inhalte und Prüfungs‐​Wahrheiten sowieso. Ein mir damals Bekannter hatte seine Dissertation über die Nazivergangenheit der Dresdner Bank fertig oder fast fertig. Die damals noch existierende Dresdner Bank bekam Zugriff auf die Bis‐​1990‐​DDR‐​Archivalien, eignete sie sich an und sperrte sie für die Öffentlichkeit. Diss erledigt.

Der Brd‐​Abschluß war eine günstigste Voraussetzung für den heutigen Status des Buchautors. Zwei bis drei Jahre früher geboren und schon wär’s nix gewesen mit der West‐​Uni‐​Karriere. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit. Was er selbst feststellt beziehungsweise nächstlegt. Auch solche kannte ich. Denn obwohl die DDR‐​Bildung bis 1990 im Ansehen und in der Bekanntheit im internationalen Vergleich fast so prominent war wie die sportlichen Erfolge der DDR und legendär wie das MfS, wurden sie von den Besatzern ab 1990 weitestgehend und pauschal und ohne Ansehen der Unlogik ihrer Unmenschlichkeit entwertet. Wie die Sport‐​Strukturen und ‑Erfolge. Jedenfalls in den offiziellen Wertungen. Vieles wurde erst mit größtem Propaganda‐​Tamtam abgelehnt und zerkloppt, auch wenn einiges davon später klammheimlich doch beibehalten, wiedereinführt, ungekonnt nachgeahmt wurde.

Ausschnitt aus Wormackas Fries »Haus des Lehrers« Südostseite

Oschmann kennt den sprachlichen Ausdruck, die ideologischen Zeichen der Zugehörigkeit zu den professoralen und sonstigen intellektuell Etablierten und Diskursen. Er benennt zunächst nur westweltliche Autoren als Autoritätsbeweis wie Habermas, Lyotard, Bourdieu, Eribon, Negt, Kirkegaard, Siedler, Baring, Arendt, Lettau und solche DDR‐​Geborenen, die dem westliche Literaturbetrieb positiv bekannt sind, die er gefahrlos nennen darf: Hein, Grünbein, Schulze, Tellkamp, Hensel. Als Autorität, die mit der DDR im Zusammenhang steht, taucht einmal Brecht mit einem Zitat auf. Immerhin! Das ist ja einigermaßen unüblich. Fast schon mutig. Oder ohne fast? Er verwendet das Brecht‐​Zitat aber mißverständlich, meine ich, entgegen der ideologischen Intention Brechts. Jedenfalls gehört es zu den nicht offiziell bekannt gegebenen Regeln der Besatzer, daß es in der DDR keine Köpfe gegeben hat, die des Zitierens würdig wären, außer gegnerische und solche der Lächerlichmachung und Widerlegung wie: Niemand hat die Absicht …

Da Oschmann doch auch auf »Stasi« und andere »Altlasten« zu sprechen kommen muß, ohne das geht es auch bei ihm nicht, was der Autor einerseits kritisch vermerkt und doch selbst nicht lassen kann, kommen ihm irgendwann auch Christa Wolf, Hermlin, Fries in den Text. Sie sind ihm aber nicht oder eher keine gewesenen Bescheidwisser oder gar höchststehenden Literaten, sondern Beispiele für Kontaminierung mit dem bösesten Sozialismus und für die kritisierten Asymmetrien: Die Westler als Einteiler und Sortierer und »Stasi«-Jäger: die angeblich Guten ins Töpfchen, die angeblich Schlechten an den Pranger und ins Vergessen. Die »Ostdeutschen« als die Zootiere der Eroberer. Die eingeteilt und sortiert und kategorisiert werden müssen in Fach‐​Vorträgen und Dissertationen und auf Kongressen. Hauptsache, die Zootiere reden nicht selbst. Daß niemand auf die Idee kommt, daß sie gar keine Zootiere waren und sind.

Neben anderen Pointen: Das MfS wurde in den 1950ern gegründet, und so viele Geheimnisse deren Mitarbeiter auch gehütet haben, die Existenz des MfS war keines. Es stand mit Anschrift und Kontakt‐​Telefonnummern im Berliner Telefonbuch der Hauptstadt der DDR. Und in denen der Städte, in denen das Ministerium Außenstellen hatte.

Ausschnitt aus Wormackas Fries »Haus des Lehrers« Südostseite

Es wurde also in der Brd‐​Propaganda, im »deutsch‐​deutschen« »Brüder-und-Schwestern«-Pop vom Westen aus vor Ende 1989 fast nie erwähnt. Also solange der Schutzwall stand und schützte. Nicht hundertprozentig, aber doch schützte. Er schützte nicht nur vor Nazis, Splittingtabellen, Natopanzertransporten an die Ostfront und so weiter, sondern auch vor Falschsprech und den meisten Brd‐​Staats‐​Lügen. Und nicht nur bei uns. Der Wall schützte auch die Westler vor Schlimmerem. Ab Ende 1989 darf die Hysterisierung des MfS hingegen fast nie fehlen. Wie in Sachen UdSSR und Stalin mindestens nicht eines seiner angeblichen Verbrechen. Mal der »Gulag«, mal der »Holodomor«, mal die »Schauprozesse« usw. Das Ministerium wird dabei aber nie genannt, sondern immer »Stasi«. Egal, worum es geht. Das ist die Norm, der sich auch der Autor dieses Buches unterworfen hat. Und wer sich dermaßen unterworfen hat, kann die Wahrheit nicht schreiben. Siehe Bertolt Brechts Text über die »Sieben Schwierigkeiten…«

Politische »Korrektheit« als »Kritik«-Voraussetzung und deren Entwertung

Er qualifiziert die AfD, wie es sich politisch »korrekt« gehört, als rechtsextrem (S. 121), nennt die DDR‐​Brd‐​Staatsgrenze »Mauer« (S. 110), da sie 1989 gar keine Mauer war, schwatzt vom »Eisernen Vorhang« (S. 110) und betet auch brav den »Krieg Russlands gegen die Ukraine« (S. 110) als »Putins Krieg« (S. 190), repetiert die in den ersten 10 – 15 Jahren nach dem Anschluß der DDR viel strapazierte Propaganda‐​Parole »Elitewechsel« (S. 65), da die Selbst‐​Einsetzung der Westler als Elite über die eroberte Bevölkerung nicht als diese Machtergreifung gedacht werden soll und befürwortet mit diesem Blödwort, was er kritisiert: den massenhaften Rausschmiß der DDR‐​Bürger zugunsten der Gier und Gemeinheit der Westdiktatoren. Mit den kolonialherrlich ausgegebenen verlogen‐​faschistischen Begründungen. Hysterisch gehetzt durch die Besatzer: Nie hatte einer der Angeprangerten, Rausgeworfenen, Suizidierten die Chance des fairen, rechtsstaatlichen Verfahrens. Nie die Möglichkeit, sich in der selben Öffentlichkeit zu erklären und zu verteidigen, in der abgeurteilt worden war. Wie ab 1933 schon in der Adolferei Kommunisten, Sozen, Gewerkschafter, Juden. Das ist die »Demokratie«, die Oschmann besingt. Er plappert den DDR-»Unrechtsstaat« nach, eine Definition gibt es auch von ihm nicht, und behauptet für diesen eine der höchsten Suizidraten (beides S. 176). Keiner weine der Diktatur (der DDR) eine Träne nach. Das Suizid‐​Argument kenne ich von Ard und Zdf seit den 1970ern, über die eigenen Raten haben sie nie gesprochen, analog zu DDR‐​Gummi‐§§, Herzinfarktoten und so weiter, da sie immer mehr und öfter bestimmt haben, worüber gesprochen zu werden habe und auch gleich wie. Also auch: worüber nicht. Den Terminus »Selbstmord« lehne ich im übrigen ab wegen der juristischen Bedeutung des Worts »Mord« im Deutschen und bevorzuge das Fremdwort »Suizid« beziehungsweise dessen Übersetzung ins Deutsche: Selbsttötung.

Der Autor unterwirft sich der Anti‐​AfD‐​Feindbild‐​Kontaktschuld‐​Vergatterung ebenso wie der gegen die sogenannten Querdenker (S. 176). Wie er auch nachplappert, die »Ostdeutschen« hätten sich revolutionär selbstbefreit. Ich war recht aktiv dabei, in Berlin und anderswo, und sehe mich und uns rückblickend als die Bauern auf dem Weltpolitikschachbrett der Amis, gesteuert durch deren Massenmedien, den brd‐​ische, durch öffentliche Ami‑, Brd‐ und andere West‐ und gorbatschowistische Politniks und klandestine Dienste. Die beitragen durften, den sowjetischen König mattzusetzen. Dieses sein Schreiben lesen die Herrschenden, die Meinungs‐​Führungsoffiziere gern und lassen es drucken und TV‐​bereden, da sie die Verursachung der westweltgelenkten Umstürze weltweit seit 1945 zumeist als den demokratischen Willen der Fern‐ und Fremdgesteuert‐​Beherrschten ausgeben.

Dergleichen »Revolutions«-Bekenntnisse müssen insbesondere von »ostdeutschen« Autoren als Zusicherung der Staatstreue dargeboten werden, die kritteln wollen, die sich als Köpfe der vernünftigen Regulierung anbieten, die einbezogen werden wollen als Ratgeber für die Effektivierung der Unterdrückung. Bestes Beispiel die gysischen und gysiistischen Unterwerfungs‐​Beteuerungen als anerkannte Voraussetzung der Diätenbeteiligungen. Die der »kritischen« Wortmeldungen bedürfen. Die Gysiisten sind ja zuständig, die »mahnende« Stimme des Ostens zu geben. Heym verweigerte dergleichen Bekenntnisse ab Ende 1989, obwohl die Zeichen des Regimes überdeutlich waren und wurde niedergemacht, Christa Wolf hat sich dem Terror durch Flucht in die USA entzogen. Etliche DDR‐​Repräsentanten wurden vernichtet.

Wer dabei sein und bleiben will, muß liefern

Er liefert. Was man muß, wenn man auf der Bezahl‐​Liste der Herrschenden bleiben will. Womöglich sogar weitere Karriere machen möchte. Eine wesentliche Voraussetzung fürs Mitreden: Nur Leute, die sich fürs Reden bezahlen lassen, dürfen in der Brd mehr als nur zufällig öffentlich reden. Das System kann moralischen, aufklärerischen Idealismus nicht ertragen. Alles Öffentliche muß korrupt sein. Öffentliche Mitredner, die nicht bezahlt werden fürs reden, könnten ja sagen, wofür niemand zu zahlen bereit wäre! Das wäre ein unerhörter Verstoß gegen die nicht veröffentlichten Regeln eines durch und durch korrupten Systems. Solche wären dann womöglich nicht von außen und oben gesteuert. Die Redner wie deren Äußerungen.

Der Autor bestätigt mich in fast allem, was er schreibt: Er bestätigt mich in dem, was er aufzählt und behauptet, da es das ist, was ich seit zum Teil schon Jahrzehnten weitestgehend ungehört und ungelesen, nämlich epochenweit von jeglicher verlegerischer Akzeptanz entfernt, meine und schreibe. Er bestätigt mich in dem, was er entgegen dem behauptet, was ich meine, da ich es immer schon als falsch erachtete. Er bestätigt mich mit seinen Weglassungen, da er die durch mich festgestellten Verbote und Tabus des Systems befolgt. Er bestätigt mich mit seinem Status, auch mit der Beschreibung seiner Motive und dem Streit, den er wegen des ursprünglichen Artikels in der Faz hatte, aus dem das Buch wurde. All das entspricht den Regeln, nach denen das System seine Kader auswählt und vortanzen und gelten und feiern läßt. Mit denen die Unteren pseudo‐​demokratisch abgerichtet werden. Der Anteil der professoralen Bescheidgeber staatlichen Terrors dürfte sich mit dem »Pandemie«-, Masken‑, Maßnahmen‑, Spritz‐​Terror seit Anfang 2020 wesentlich erhöht haben. Aber auch zuvor schon wurden die Brd‐​Volker mittels eines Titelinhaber‐​Expertentums mehr und mehr verblödet und in die Irre geführt. Wenn sie gerade keinen Doktor‐ und Professoren‐​Titel‐​Inhaber zur Hand haben, werden sie dann eben »Experten« und »Aktivisten« geheißen. Wie ab 1990 Bärbel Bohley recht plötzlich die häufigste TV‐​Künstlerin wurde in den diversen Laberschauen, da niemand von ihr irgendein Bild kannte. Sehr anders als in der DDR. Wo erst und vor allem die Bilder bekannt waren und die Maler fast nur durch ihre Bilder bekannt waren. Sie sprachen durch ihre Bilder.

Der »Ostdeutschen«-Blöd- und dessen Un‐Sinn

Zentraler Erklär‐ und Herum‐​Eier‐​Terminus ist der »Ostdeutsche« und sein »Ostdeutschland«. Wie oben schon erwähnt. Die Erklärversuche für die Differenz zwischen demokratischem »Wieder«-Vereinigungs-Ideal und der miesen Wirklichkeit müssen zwangsläufig scheitern ab dem Punkt, da die DDR benannt werden müßte, um sie zu verstehen. Und der Punkt ist ziemlich am Anfang und gleichzeitig die Benennung weitestgehend tabu. Zum Beispiel war die ominöse vielbeschworene »Stasi« kein Ort in der Lausitz oder in der Uckermark oder im Elbsandsteingebirge. Also nicht im Osten, sondern in der DDR. Wie auch die millionenfachen Berufsabschlusseaberkennungen gemäß sogenanntem Einigungsvertragswerk DDR‐​Studien‐ und Berufs‐​Abschlüsse betrafen und nicht die irgendwelcher geographischer Orte und Landschaften. Sie wurden wegen der DDR aberkannt und wegen des sozialistischen, also antikapitalistischen Charakters des Staats. Keine »ostdeutsche« Landschaft war jemals antikapitalistisch. Immer nur Menschen und deren Organisationen. Indem von der DDR nicht die Rede ist, können die Terrormaßnahmen ab 1990 nicht angemessen erklärt und nicht verstanden werden. Und müssen gar nicht erklärt werden; diese Menschenrechte‐​Verbrechen gegen die DDR‐​Bürger kommen in den öffentlichen Diskursen der vergangenen drei Jahrzehnte ebenso wenig vor wie die Unmöglichkeit, daß DDR‐​Bürger sich erfolgreich menschenrechtsbeschweren könnten. So auch in diesem Buch.

Folgerichtig kommt die DDR in dem Buch als Erklärgrund fast nicht vor, der eigentliche Haß‐​Grund DDR wird ersetzt durch das ominöse »Ostdeutschland«. Zudem wird der Buchinhalt mit dem üblichen Blödsinn von wegen »ehemaligen DDR« (S. 81) verunstaltet. Zuvor ist schon »der ehemalige Osten« (S. 49) Thema, als hätte sich mit dem Jahr 1990 an der Himmelsrichtung irgendetwas geändert. Früher nannte man die DDR einfach DDR. »Witzig«: Zumal über etliche Seiten hinweg die Instrumentalisierung der Himmelsrichtungen thematisiert wird und deren politische Un‐ bis Falschbestimmtheit und die andauernden Verwechslungen. Für einen Germanistik studiert habenden Literatur‐​Professor eine schwache Kür. Findet der Rezensent. Zumal es dann auch noch um das »Territorium der ehemaligen DDR« (S. 81) geht. Die Pointe hier: Ein ehemaliges Land kann gar kein Territorium haben. Das sprachlich Extra‐​Umständliche ist das Falsche, weil es wie so vieles andere Umständliche ein Diktat ist, das der Verblödung und Abrichtung und Verpeilung und Wahrheitsvermeidung diente und dient. Die einfachen und einfachsten Wahrheiten darf es nicht geben und nie gegeben haben: Das Territorium als Fläche des Lands wie als Wort wie als politischer Begriff gehören zur DDR. Ohne zwangs‐​ehemalig davor.

Immerhin fällt dem Herrn Professor der Widersinn auf, daß es westdeutsche Städte gibt, die östlich des »Ostens« liegen und daß es auch noch ein angebliches Mitteldeutschland gibt (S. 81). Beides auch schon jahrzehntelang meine Themen und Argumente: Warum heißen die, die im angeblichen Mitteldeutschland siedeln, »Ostdeutsche«? Was bedeutet es für die Ausdehnung des heutigen Deutschen Reichs in Richtung Osten, daß die Stadt Görlitz im Sendebereich des sogenannten mitteldeutschen Rundfunks liegt? Sehr mysteriös! Ob die Polen die daraus resultierenden Gebietsansprüche jemals verstanden haben? Und im Offizialsprech wird völlig unklar gehalten, wie das eine, also das Mitteldeutschland, innerhalb dieses Ostdeutschlands liegen kann. Wie kann der Osten gleichzeitig die Mitte sein? Wie geht das? Staatsoffiziell. In einem Staat voller Juristen und Literaturprofessoren der sogenannten Freiheit. Immerhin zeigen solche Schreibunfälle den Grad der Gleichschaltung der Tuis – wie Brecht solche Regimelinge nannte – nach den Denkdiktaten der Kolonial‐​Herrschenden an. Zeigt auch der Text des Literaturprofessors wie auch dessen positive wie kritische Aufnahme in den öffentlichen Diskurs, daß und wie sich die Regimelinge eine komplexe, völlig falsche, irrsinnige Sprache zugelegt und diese nach unten durchgetreten haben. Nicht erst, seit dem aktuellen Genderismus des Deutschen. Dieser ist vielmehr eine logische Fortsetzung.

Die Versprechungen der Konquistadoren als Versprecher und Einbildungen der Unterworfenen

»Vieles von dem, was der Westen versprochen hat und was man sich selbst versprochen hat, ist realisiert worden, weil es sich erarbeiten ließ« (S. 51), behauptet der Autor, erklärt die angebliche Zufriedenheit der Unzufriedenen, der »Ostdeutschen«, und tatsächlich dürfen die Westler auch hierin zufrieden sein mit dem neuen »Star«-Bestverkäufer. So liest sich Dankbarkeit! Endlich mal wieder! Denn der Autor erklärt die »Ostdeutschen« zu einem Gegenteil der »Ostdeutschen«, wie sie die Pegidisten und AfD‐​Wähler nun seit circa einen knappen Jahrzehnt zunehmend sichtbar werden. Indirekt tut er so, als sei es vor 1990 anders gewesen: Als hätten die DDR‐​Bürger sich ihr Leben und ihr Glück in der DDR nicht erarbeitet. Vielmehr war es so, daß das Glück weit verläßlicher oder doch wahrscheinlicher erarbeitet werden konnte, da die offiziell ausgegebenen Regeln auch die tatsächlich geltenden waren.

Auch das mag ja sein, daß vieles realisiert worden ist. Diese Behauptung ist nämlich einigermaßen trivial, eine Fast‐​Null‐​Aussage: Da »vieles« alles und nichts ist. Ein unbestimmtes Zahlwort. Dessen Menge man nicht widerlegen kann. Wieviel mag »vieles« sein? 10 oder 1.000 oder 2 Prozent? So läßt sich prima Bilanz ziehen im Auftrag und Interesse von Betrügern, Räubern, Mördern, Ariseuren! Das Politbüro und die Regierung der DDR hatten es nie so leicht, daß sie mit solchen Hurra‐​Meldungen durchgekommen wären. Da wurde die Planerfüllung und Übererfüllung von den Westfeinden der DDR und von den Pfaffenknechten im Land immer seziert und zerzetert. So etwas zugunsten der DDR hätte Ullstein, anders als im vorliegenden Fall, nicht gedruckt, sondern immer nur Hetz‐ und Hohn‐​Texte dagegen.

Das wirkliche Versprechen der Eroberer – vergessen gemacht. Nicht diskutiert

Aber nehmen wir einmal das berühmteste, das konkrete Versprechen der sogenannten Wiedervereinigung. Es ist mit ein paar Klicks im www ganz leicht zu finden: In seiner Rede aus Anlaß der Beendigung der monetären Souveränität des DDR‐​Volks und der Weichenstellung in den DDR‐​Staatsbankrott, am 1. Juli 1990, analog zur späteren Weichenstellung für Griechenland und Portugal mit der Übernahme des Euro, versprach der Kanzler und ewige Pimpf seines »Führers« Adolf, Helmut Kohl: »Es wird niemandem schlechter gehen als zuvor – dafür vielen besser.«

Aus dieser Rede stammt auch der blühende Unsinn von den »blühenden Landschaften«, die die »neuen Länder« in Kürze wieder sein würden. Auch hier fällt die realistische Bilanz katastrophal aus: Von millionenfacher Erwerbslosigkeit, von den flächendeckenden Arisierungen, von der Zerstörung von Millionen Familien, Partnerschaften, Freundschaften war nicht die Rede. Und wenn seit 2019/​2020 in TV‐​Umwelt‐​Sendungen erzählt wurde, in den letzten 30 Jahren habe die Biomasse der Insekten um 70 Prozent abgenommen, »vergaßen« die Kommentartexter immer zu erwähnen: Seit dem hitlerschen Endsieg über die DDR! So einfach kann es sein: Man sagt anstatt Endsieg, der 30 Jahre her ist, man sagt anstatt Vernichtung der DDR, Zusammenbruch und 30 Jahre. Und schon kann der Untertan nicht denken: Seit dem Endsieg.

Ausschnitt aus Wormackas Fries »Haus des Lehrers« Nordwestseite

Tatsächlich: Bis 1990 war in Sachen Artenvielfalt die DDR die Naturoase, die Arche Honecker, tierwohlbewacht durch die böseste »Stasi« der Weltgeschichte, zusammen mit den anderen bewaffneten Organen also die effektivste Natur‐ und Tierschutzorganisation Mitteleuropas! Während die Brd damals schon so abgestorben autogerecht war wie heute. Weshalb auf DDR‐​Territorium sich der Autoverkehr mindestens verzehnfacht hat, das Streckennetz der Reichsbahn auf den Bruchteil der Hauptstrecken eingekürzt, die Güterbahnhöfe stillgelegt, weggeräumt und gewerbebebaut wurden, um Berlin herum die Flächen unserer Apfelplantagen beton‐ und anders versiegelt wurden, tausende Alleebäume wurden gefällt, Straßen verbreitert und geglättet, daß man auf ihnen anstatt mit 80 oder 100 Km/​h optimal gefederten Trabis und Wartburgs nun hart und tiefergelegt mit 250 dahinrasen konnte.

Um die DDR‐​Artenvielfalt wußte man, zumindest andeutungsweise, um 1990 zum Teil auch im Westen noch, und fand Versiegelung bis Ende 1989 umweltschädlich. Um beides 1990 schlagartig »vergessen« zu haben. Egal ob CDU‐​schwarz, sozen‐​rosa, FdP‐​gelb oder »Grünen«-Verlogenheit. Heute darf man dergleichen nicht sagen, nicht einmal andeuten: böse »Verschwörungstheorie«. Das kohlsche Versprechen von 1990 durfte nie abgeglichen werden mit den Realitäten ab 1990. Also tut es nun auch der Literaturprofessor nicht. Stattdessen behauptet er eine Zufriedenheit, die die »ostdeutschen« Proteste ein weiteres Mal als das erscheinen läßt, was die West‐​Kolonial‐​Herren seit 1990 beklagen: Undankbarkeit und Irrtum der Ostler. Nur der Westler darf wissen, wie es dem Ostler gehe. Und in dessen Auftrag auch der eine oder andere, Pfaffe, Rocker, Literaturprofessor, die westgefickten Weiber aller Sender und Parteien. Und nein: Die Geburtenrate in der DDR‐​Bevölkerung ist nicht einfach »eingebrochen« (S. 51). Die Besatzer haben die ökonomischen, sozialen, ideologischen Grundlagen der DDR‐​Geburtenrate absichtsvoll, systematisch, brutalstmöglich, egoistisch, jesus‐​fundamentalistisch, inländerhassend, ohne jegliche Rücksicht auf menschliche Verluste zerstört. Denn die jesusfundamentalistische Haßlehre der Brd‐​Faschos hat immer gelehrt: Wir DDR‐​Bürger waren und sind für jene keine Menschen. Massenmord an DDR‐​Bürgern ist nicht Mord, sondern Sachbeschädigung. Wie das Totschlagen eines Sklaven im alten Griechenland und wie jahrhundertelang im neuen Nordamerika. Und wird normalerweise weder strafverfolgt, noch medial irgendwo angeklagt.

»Unsere« beziehungsweise »die« angebliche Demokratie der Brd

Wir sehen, daß sich der Buchautor Oschmann, der sich als Anhänger der Brd-»Demokratie« bekennt mit der Bezeichnung »viele« an die kohlsche Vorgabe hält. Es mag sein, daß es vielen besser ging und geht. Mir fallen sofort ein: Aldi, Lidl, Elf Aquitaine, VW, Eppelmann, Gauck, Merkel, Thierse, Gysi, Oschmann, Merkel, Wagenknecht, Illner usw. Die Versicherung, niemandem würde es schlechter gehen, war aber offensichtlich eine Propaganda‐​Lüge. Die genauso wenig jemals öffentlich angemessen diskutiert werden durfte. Schon gar nicht Schadensersatzforderungen der Belogenen. Denn Wahlbetrug darf nicht als Straftat verfolgt werden, da das Regime auf Wahl‐ und anderen Betrug basiert und Betrug laut StGB eine Straftat ist. Siehe § 263 StGB der Bumsreplik!

Als ausgebuffter Politprofi der Bumsreplik mußte der Kanzler wissen, daß er und die seinen mit allen Mitteln verhindern würden, daß es SED‐​Funktionären, vielen Ehrlichen und Fleißigen der DDR, DDR‐​Funktionären besser gehe als in der DDR. Die DDR‐​Staatsanwälte und Richter standen schon unter Verfolgung, und Erich Honecker und Erich Mielke wurden schon staatsöffentlich verfolgt. Das Schlechtergehen der angeblichen DDR‐​Elitären und Volksunterdrücker war a priori Parteiprogramm der Partei der Kolonialisten, also aller. Geht es schizophrenesischer? Auf beiden Seiten: Auf Seite der Befehlsausgeber wie auf Seiten der Empfänger.

Der Versprecher dieser Botschaft, Kohl, hat Anfang der 1980er die Ami‐​Raketen stationiert und sich 1988 in Bitburg mit Ronald Reagan vor SS‐​Männer‐​Gräbern verbeugt, neben vielem anderen Unsäglichen, und mußte sich als Lügner nicht hinter Hitler und Goebbels, Göring, Himmler, Freisler verstecken. Diese Niemandem‐​wird‐​es‐​schlechter‐​gehen‐​Lüge in den Bilanz‐​Skat zu drücken gehört zur Entsolidarisierung, die zur Staatsraison der Brd‐​ler gehört. Wenn es niemandem schlechter ging seit der Machtergreifung der Kohlisten über die DDR, dann waren die Honeckers und Mielkes Niemande. Und mit ihnen Millionen. Einige wenige hingegen wurden privilegiert, daß sie den Besatzern als Zeugen der Zufriedenheit zur Verfügung stünden, die Masse wurde enteignet, degradiert, unterworfen, vereinzelt, verelendet, verwirrt usw. Und die Privilegierten dürfen dann im Namen der Plattgemachten und Verfolgten wie eben labern, wie prima alles sei. Und dürfen weitere Belohnung erwarten.

Genoziderzählungen versus totale Nichtbenennung und totales Vergessen

Die DDR‐​Bevölkerung wurde in den ersten ca. 12 Jahren der Okkupation um mindestens 2,2 Mio dezimiert. 6.000 Srebrenica‐​Tote heißen seit zwei Jahrzehnten Genozid. Über zwei Mio DDR‐​Bürger heißen gar nicht. So einfach geht Untertanen‐​Programmierung heute!

Allerdings: Ist der Komparativ »besser« eine Vokabel mit hohem Manipulierungspotential, die gern und oft propagandistisch angewendet wird. Das »Besser« kann lediglich technisch gemeint sein, aber ist doch auch eine moralische Vokabel. Denn es ist der Komparativ von »gut«: Das eine Bombenflugzeug kann tödlicher – also technisch besser – sein als das andere, und bleibt doch moralisch ein schlechtes Ding. Eine Mordapparatur. Das kann der Brd‐​Untertan normalerweise nicht denken, wenn die Staatspropagandisten ihm die Vokabel »besser« an den Kopf knallen. Die unregelmäßige Steigerung von »gut« macht es schwer, das mögliche Ethische oder dessen Mangel im Komparativ und mit dessen Verwendung zu erkennen. Verführt also geradezu, mit dem Wort das Denken zu manipulieren.

Der heutige Professor benennt dankenswerterweise die ideologischen Instrumente seiner Abrichtung im Interesse der Besatzer: Schon in Kindheit und Jugend in der DDR wird er mit Brd‑, Ami‐ und Brit‐​Musik‐ und Brd‐​Fußballpop fit gemacht für die Unterwerfung unter die späteren Diktate der West‐​Profs und fürs Abonnieren der Lügenpresse. Auch darüber reflektiere ich schon viele Jahre: Pop als Instrument der politischen Gleichschaltung, der Normierung. Das Rattenfänger‐​von‐​Hameln‐​Prinzip: Die Sender und Ansager, die den kleinen Jungs die netten Popstars mit den tollen Songs präsentieren, erzählen den größeren Jungs dann auch die Politik und den Jesus, an die sie glauben sollen und ihre Stimmen und Steuern abgeben sollen. In der sogenannten Freiheit waren es dann für ihn auch das Konsumieren – und in dieser zeitlichen Folge – von Taz, Zeit, Faz, Lügel. Also eine propagandistische, ideologiekonsumistische Bewegung von pseudo‐​links über vermeintlich bürgerlich‐​liberal hin zu großkapitalistisch und extrem verlogen für Besserverdienen‐​Wollende. Die über die selbe Verlogenheit der Blöd wahrscheinlich die Näschen rümpfen. Dann noch der Kicker. Der Buch‐​Autor – mir unverständlich – ist bekennender Fußballgucker und ‑leser. Da ich wegen eigener Interesselosigkeit das Blatt nicht kenne, spekuliere ich, daß es das einzig wahrhaftige seiner täglichen oder wöchentlichen »Nachrichten«-Medien ist. Oder wenigstens das am wenigsten verlogene.

Emotional einnehmend für mich die Erinnerung an den Großvater. Mir ging es mit dem meinen sehr ähnlich. Allerdings hat der mir den DDR‐​Sozialismus nicht abspenstig machen wollen. Wenn er auch in Konflikten mit Funktionären gescheitert und unterlegen gewesen war in den frühen DDR‐​Jahren. In den späteren dann nicht mehr.

Sexuelle Aufnordnung als koloniales Steuerungsinstrument

Ein anderes meiner Dauer‐​Lieblings‐​Themen ist die sexuelle Aufnordung der DDR‐​Weiber seit 1990 und – komplementär dazu – die Degradierung der DDR‐​Männer. Ich diskutiere diese Thematik seit den frühen 1990ern und ernte dafür seither regelmäßig Keifanfälle, vor allem von aufgenordeten DDR‐ und Westweibern; im Unterschied zu der vom Buch‐​Autor beschriebenen, von den Okkupanten diktierten Norm der Herkunftsscham der »Ostdeutschen«, bin ich bekennender DDR‐​Bürger und bin es seit meiner frühen Jugend durchgängig. Seit der Aufnahme in die Reihen der Erwachsenen. Das war – für die Unwissenden und Vergeßlichen sei es hier erwähnt – mit 14 Jahren. Das war für mich lange vor dem Anschluß. Ich habe ab 1990 nicht eingesehen, es nicht einsehen wollen, daß ich meine Weltanschauung, meine Identität, meinen Charakter gar, zu ändern hätte, nur weil mein Staat angeschlossen worden war wie 1938 die Sudeten und Ösiland. Und habe auch, anders als Oschmann, ab 1990 keinem ihrer Lügenmedien angehangen. Dafür werde ich seit Ende 1989 bestraft. Weit außerhalb des Brd‐​StGB und abseits des ProvunGs. Und der UN‐​Menschenrechtsdeklaration sowieso wie auch der Haager Landkriegsordnung. Aber welchen Westler, welches Medium und welchen Korrupten in der Brd hätte das jemals interessiert? Wie auch ebenso abseits von öffentlicher Wahrnehmung und jeglicher Möglichkeit der Betroffenen ist, sich zu äußern und anzuklagen. Oschmann schreibt: »Kaum eine gesellschaftliche Gruppe ist nach 1990 so benachteiligt worden wie die ostdeutschen Männer.« (S. 37)

Und weiter:

Dass von dieser kontinuierlichen Benachteiligung nicht nur, wie länger schon bekannt, die männlichen Jahrgänge der zwischen 1945 und 1975 im Osten Geborenen betroffen sind, sondern dass sich diese Form der gesellschaftlichen Ausgrenzung auch auf die bis 1990 dort geborenen Männer erstreckt und daß hierdurch »das Problem« auf Dauer gestellt ist. Man grenzt diese Männer seit über 30 Jahren systematisch aus … ja man nimmt ihnen die Würde und wundert sich, daß diese Männer eine Problemzone bilden? Erst fabriziert man das Problem, dann stellt man überrascht fest, daß es eines ist. (S. 37)

Das entspricht voll und ganz meinem Erleben als Exemplar dieser benannten Gruppe und meinem Denken sowieso. Es ist das erste Mal, daß ich diesen Fakt von einem anderen angesagt bekomme. Nicht zuletzt: Es ist das Prinzip des Jesusismus‐​Kapitalismus‐​Kolonialismus und auch das der Propaganda dieses Systems. Undenk‐ und unaussprechbar für die meisten.

Was des einen Tragik, ist der anderen Privilegierung. Diese beiden Seiten der Medaille gehören zusammen: Die West‐​Apartheidisten sichern sich den besten, leichtesten Zugriff auf die Rosinen des Mädchengewächshauses DDR, indem sie den Männern in die Eier treten. Die Degradierung der DDR‐​Männer erhöht sie scheinbar, wie es schon die Sklavenhalter in Neuengland beziehungsweise in den Usa draufhatten. Wo das in der UN‐​Menschenrechtsdeklaration steht oder im provunG, verraten diese Staatsterroristen nicht. Auch in Kohls Demarkrede von 1990 und in den sonstigen Katholo‐​Evango‐​Sonntagsreden findet sich nichts von diesen Niederträchtigkeiten. Das sind Staats‐ und Menschenrechts‐​Verbrechen! Die sich für Millionen DDR‐​Männer ab 1990 bis zur Dauer‐​Tragödie ausnahmen. Millionenfach. Sei es als Freund, Partner, Ehemann, Vater, Großvater. Oschmann beschreibt sie wie Allerweltsnebensächlichkeiten. Im aktuellen Buch liest es sich so:

In einer Anekdote, also einer mit sozialer Energie aufgeladenen true story aus dem Jahr 1992 sagt ein Westdeutscher zu einem Ostdeutschen, dem er die Frau ›ausgespannt‹ hat: »Erst haben wir euch euer Land weggenommen, dann eure Arbeit, jetzt eure Frauen. (S. 16, die Ausgespannt‐​Anführungsstriche sind die des Originals)

Was hat er »Ostdeutsche« wohl geantwortet? Mit welchen Folgen? Was darf der »Ostdeutsche«? In einer solchen Situation? Was darf er gemäß der offiziellen Regeln, was darf er inoffiziell doch nicht? Der Rezensent kann diese Darstellung aus vielfacher Beobachtung bestätigen und hat es auch selbst erlitten. Unser Buch‐​Autor kommentiert das so: »So wiederum stellt sich das in der privaten Version dar. Kürzer und schöner läßt sich Makrohistorie nicht in Mikrohistorie übersetzen.«

Jaja, schön und immer noch schöner. Zu diesem Thema gibt es dann noch einige weitere Schmäckerchen: »In der Regel … sind es gut etablierte »Westmänner«, die sich über das Hauptfeindbild Ostmänner in dieser Weise öffentlich und ungestraft lustigmachen.« (S. 35)

Naja: Was Oschmann als Beobachter verharmlosend berichtet, haben andere erlebt und erlitten. Und wäre es nur Lustigmachen gewesen, würden wir DDR‐​Männer das fast unbeschadet auf einer Arschbacke abgesessen haben im Anschluß‐​Ghetto seit 33 Jahren. Die Westler haben sich nie aufs Lustigmachen beschränkt: Lug und Betrug, Mord und Totschlag, selber begangene Verbrechen den DDR‐​Bürgern in die Schuhe geschoben, Straftaten vorgetäuscht, die im Knast dann für die unschuldig Abgeurteilten das Mobben bis in den Tod bedeuteten. Geheim, halböffentlich, öffentlich, ungestraft. Zigtausendfach. Zwar klingt die Enteignung der DDR‐​Bürger an, hauptsächlich aber nur indirekt. Mit Termini wie »Deindustrialisierung« – der Rauswurf und die Degradierung von Millionen bleiben so im Unbestimmten. Direkt betroffen von den Verbrechen waren geschätzt zu 98 Prozent die männlichen DDR‐​Bürger. Daß auch die von Oschmann konstatierten Degradierungen der Männlichen und die millionenfache Erwerbslosmachungen korrelieren mit vorzeitigem Sterben, kommt im Text nicht vor. Das Suizidieren von Tausenden ab Ende 1989, die vielen Morde ab 1990, Depression als »Volkskrankheit«, staatsoffiziell konstatiert Mitte der 90er, aber nie als »Wiedervereinigungs«-Folge, »Wende«-Alkoholismus, zig Tausende zusätzliche Verkehrsunfälle mit den entsprechenden Toten, faschistisch‐​politische Strafverfolgungen inklusive Volksverhetzung, Arisierung des Volks‐ wie individuellen Eigentums, flächendeckende, zigtausendfaches Plattmachen per Betrug auf jede Art, der Justizterror gegen die Unterworfenen, der den Westverbrechern freie Hand gab und gibt und die DDR‐​Betrogenen um ihr Hab und Gut, um Gesundheit und Leben und auch in ihre Knäste brachte. Und auch um ihre Weiber, Töchter, Söhne.

In den Serienkrimis für die Ostler, also der die Produktionen in Auftrag gebenden Sender rbb, mdr, NDR sind es aber immer die »Ostdeutschen«, am liebsten »Stasis«, die die Verbrecher sind, nie die Westkriminellen der Wirklichkeit. Und die Deutsch‐​Deppen verwechseln, als wäre nichts selbstverständlicher, die TV-»Realität« mit der Wirklichkeit. Als wäre es immer schon so gewesen.

In der Auseinandersetzung mit den Leserbriefen zitiert unser Buch‐​Autor den eines Westprofessors, der ab den 1990ern im »Osten« gelehrt hat, um diesen Text zu kommentieren:

Dabei schwelgt er lediglich in Sentimentalitäten, wie schön es in den 1990ern war, als er selbst in Jena lehrte und im Osten Tausende und Abertausende ihre Arbeit oder gar ihre gesamten Lebensgrundlagen verloren: In seiner Sicht hatten sich freilich alle lieb, waren im Aufbaufieber, die alten und die neuen Kollegen, die sich besonders gut auch mit den »Sekretärinnen vor Ort« verstanden (!).

Am Ende dieses Zitats ein Fußnoten Sternchen. In die Fußnote:

Die Westprofessoren hier und die Ostsekretärinnen da: zu dieser politischen, geschlechtsabhängigen, sozialen und politischen Hierarchie könnten einem auch jenseits von #ME TOO manches einfallen. (S. 143)

Ich würde statt Tausende und Abertausende Millionen geschrieben und darauf hingewiesen haben, daß ein Großteil der Betroffenen mehrfach und jahrzehntelang immer und immer wieder die Beine weggehauen bekommen haben. Erst nur von betrügerischen Gemeinlingen aus’m Westen, im Lauf der Jahre kamen »ostdeutsche« Nachzuchten hinzu. Wie zum Beispiel auch der Rezensent. Daß es aber wohl niemals vorgekommen ist, daß auch nur einer der Betroffenen sich selbst groß‐ oder größtöffentlich hat äußern dürfen. Anders als gelegentlich Westler, die Opfer des Regimes geworden sind wie Kachelmann, Harry Wörz, Horst Arnold, Klaus Löwitsch usw. Nicht zu vergessen solche vom Kaliber Höneß und Becker.

Soso: Die West‐​Profs und die »Ost«-Sekretärinnen. Ergeht sich unser Autor in einer Andeutung. Und beläßt es dabei. Ich kann mich nicht erinnern, daß dieses politisch‐​hierarchische Verhältnis irgendwann‐​irgendwo einmal öffentlich thematisiert worden wäre. Bislang ein Staatsgeheimnis, offenbar.

Das Anti‐​DDR‐​Feindbild der Westler als literatur‐​professorale Wahrheit

Daß DDR‐​Bürger sich bis 1990 nicht an Institutionen der DDR wandten, weil sie ansonsten kollaboriert hätten oder so angesehen worden wären, womöglich, entspricht ebenfalls nicht meiner Erinnerung:

In der DDR wurden Institutionen von den meisten eigentlich immer als feindliche und bedrohliche Macht erfahren. (S. 97/​98)

Davor mußte man schon um des eigenen sittlichen Überlebens willen immer auf der Hut sein. Denn sich auf Institutionen einzulassen, hieß vielfach nichts anderes, als mit der Macht zu paktieren und sich korrumpieren zu lassen.

Die KWV, die die Wohnungen verteilte, eine »feindliche Macht«? Der ABV, bei dem man sich über Nachbarschafts‐​Ruhestörung beschwerte = Korrumpierung? Mir ist das mal passiert, da meine damalige aktuelle Freundin beim Sex recht expressiv war und meine Nachbarn über meiner Wohnung, Berlin‐​Prenzlauer Berg, vom ABV Abhilfe forderte und der mich pflichtgemäß und folglich einbestellte: »Klärung eines Sachverhalts«. Die Institution Poliklinik = feindlich? Der Schuldirektor, der Partei‐​Sekretär als Entscheidungs‐​Instanz, die Staatsratseingabe – immerhin eine DDR‐​medial wie privat oft erwähnte Massenerscheinung – was war sie? Kollaboration? Das alles bestfunktionierend im Sinne der Bürger, das alles »auf der Hut« sein? Eine der wenigen Stellen des Buchs, wo die Schwelle zur Lächerlichkeit durch den Autor weitest überschritten wurde: Und wie ist der Buchautor in den 1980ern an die Uni gekommen? War die keine Institution? Hat er sich nicht beworben? Hat er seine Bewerbung vergessen, wie andere in den 1990ern diese oder jede Unterschrift? Hat er paktiert, indem er sich beworben und aufs Studium eingelassen hat? Oder wie?

Der Vollständigkeit halber: Selbstverständlich haben die »Lustig«-Macher-West-Männer nie ein Zurück‐​Lustig‐​Machen der DDR‐​ler zugelassen: Alle nennenswert‐​tv‐​bekannten sogenannten Comedians sind Westler. Wie Staatssekretäre und Professoren. Wie die Witzereißer des Völkischen Beobachters als sie Judenwitze rissen, nicht aber deren Zurückwitzeln druckten. In diesem Zusammenhang interessant die Teil‐​Übereinstimmung in Sachen Selbstdemütigung mit und durch Olaf Schubert (S. 188). Wobei dieser Name der Ergänzung bedarf durch den Namen Cindy.

Beide verdanken ihre TV‐ bis Film‐​Karriere nicht ihrer Klugheit und Witzigkeit, nicht irgend einem so oder so gearteten Zufall, sondern der Erfüllung einiger Negativ‐​Klischees der Westler über die DDR‐​Bürger. Weil die Westler mit den beiden Bühnen‐​Figuren ihre Gelüste auf Ostler‐​Ablachen befriedigen konnten, bekamen sie die große Bühne. Und damit den großen Erfolg. Und je ähnlicher ihre Figuren den Figuren von West‐​Komikern zu sein scheinen, die irgendwelche West‐​Typen darstellen, so entgegengesetzt ist die propagandistische Funktion. Wie abstrakt betrachtet Hitler und Stalin gleichgesetzt werden, aber ihre Darstellung propagandistisch entgegengesetzt ist.

Inzwischen gibt es sogar Separatpublikationen, mit denen die vermeintlich kranken und krankhaften ostdeutschen Männer eigens thematisiert werden wie zum Beispiel Problemzone Ostmann? (Stuttgart 2021), während die ostdeutschen Frauen eher gefeiert werden, weil sie nicht nur erfolgreich im wiedervereinigten Deutschland angekommen sind… (S. 35)

Blablabla. Statt »eher gefeiert« würde ich »zugeritten« und »westschwanzgesteuert« schreiben wollen. Schon im Hinblick auf Merkel, Wagenknecht. Illner, Unterlauf usw. Die Stiftung, die 1999 gegründet wurde, was ich kurzzeitig nah‐​beobachten durfte, da ich kurzzeitig zur Mitwirkung eingeladen war, und die seither den Namen Luxemburg mißbraucht, hatte den Hauptzweck, daß willige und ehrgeizige DDR‐​Weiber mit linkem Anspruch Westmännern intellektuell vortanzen konnten. Für die anderen, die ohne links, gab es viele andere Orte, sich den Kolonialherren anzubieten. Dafür braucht man schließlich einen Raum, der dem Vorgang die Peinlichkeit nimmt. Und das war damals u.a. dieser Gysi‐Laden.

Die Frage, warum die inzwischen mythisch überhöhten Frauen aus dem Osten die Umbrüche nach 1989 in der Regel besser als die Männer bewältigt haben, läßt eine Reihe von Antworten zu. (S. 35)

Das mag sein. Das mit der Reihe von Antworten. Aber warum nennt Oschmann diese und jene Antwort und nicht die wichtigste: Für DDR‐​Geborene gilt seit 1990: Die Weiber werden gefickt, die Männer kriegen die Eier abgeschnitten. Die alte Sklavenhalterregel der weißen Sklavenhalter der Farmen in Alabama, Louisiana usw. in der Ami‐​Vorbild‐​Demokratur. Nur, daß die Nigger in Deutsch‐​Nordost eben seit über drei Jahrzehnten weiß sind. Und irgendwann durften auch in Amiland Neger Professoren werden. Was die Situation der anderen nicht besserte. Es gilt seit 1990 wie seit Jahrhunderten bei Kolonisierungen um die Verteilung der knappen Ressource Weib:

»Alle westdeutschen Beamten, die in den Osten gingen«, gemeint ist die besetzte DDR, »erhielten fürstliche Sonderzahlungen, »Buschzulage« genannt. Laut Wikipedia war »Buschzulage« übrigens eine redensartliche Wortschöpfung für die Zulage der kaiserlich‐​deutschen Beamten, die in die Kolonialländer Afrikas entsandt wurden.« (S. 52 – 53)

Das Buschgeld und was es uns bedeutet

Drei kleine Ergänzungen:

1. Anfang der 90er gab es noch kein Wiki. Jeder nicht unterwürfige, nicht gleichgeschaltete DDR‐​Bürger konnte den Sinn dieser Vokabel verstehen. Auch ohne Wiki‐​Erklärung. Mit der die Westler ohne vorgehaltene Hand, aber doch indirekt zum Ausdruck brachten, was sie von DDR‐​Land und Leuten tatsächlich hielten – weit abseits des offiziellen Politsprechs. Zum einen diente sie der konsensbestätigenden Selbstverständigung der Westler. Indem sie über die Größtmedien den DDR‐​lern zur Kenntnis gebracht wurden, wurden die Machtverhältnisse angesagt, die Unrechtstaatlichkeit der Brd wie die Ohnmacht der Kolonisierten.

Was Oschmann »vergißt«: Die Brd‐​Beamten haben diese Zahlungen, wie damals ebenfalls bekannt gegeben wurde, vom Staat erpreßt, also rechtswidrig eingefordert und rechtswidrig ausgezahlt bekommen. Zum Teil, wenn ich es recht erinnere auch länger als zehn Jahre lang. Erwirtschaftet aus dem Raub des DDR‐​Bürger‐​Eigentums. Also indem den DDR‐​Bürgern ebenso rechtswidrig genommen wurde, wie die anderen bekamen.

2. Ich erinnere die »Zulage« auch als »Geld«, also als »Buschgeld«;

3. Mit dem »Buschgeld« finanzierten die »kaiserlich«-kohlschen Beamten ihre Zweit‐ und Drittweiber im »Busch«, also DDR‐​Weiblichkeiten, während sie ihren Familienmüttern im tiefsten Katholo‐​Westen erzählten, sie sollten doch lieber zu Hause bleiben, im Westen, da der »Ost«-»Busch« doch dermaßen unzivilisiert, grob, heruntergekommen, marode sei, daß ihnen dieser »Osten« nicht zuzumuten sei. Aus Adenauers Kanzlerzeiten galt das DDR‐​Territorium schon als Sibirien. Als eine Art Vorhölle.

Auch der Heiratsmarkt spielt eine Rolle, der nicht umsonst »Markt« heißt… Die Prozentzahl der Westdeutschen, die eine Ostdeutsche geheiratet haben, liegt um ein Vielfaches höher als im umgekehrten Fall. Den Männern aus dem Osten mangelt es schlicht an Position, Vermögen und Karriereaussichten (S. 36)

Da haben wir sie wieder, die Grammatik der Lüge, die Sklavenhaltersprache, die von den Sklaven nachgeplappert werden soll. Und genau deshalb schreibt auch der Herr Professor so:

Der »Ostmann« ist selbst schuld. Er trägt die Ursache seiner Degradierung als seinen Fehler in sich: es mangelt ihm. Der Professor praktiziert, was er an anderer Stelle kritisiert: Die Westler setzen eine Sprachnorm, die auch eine des Denkens ist, und der Literatur‐​Professor macht sie sich – als Sprecher der »Ost«-Geborenen – zu eigen und gibt sie ein weiteres Mal an die Öffentlichkeit aus. Als Kritik an den Verhältnissen. Als die »Wahrheit« der »Ostdeutschen«. Er bestätigt ullsteinöffentlich‐​zitierwürdig die Diktate der Besatzer, daß die Diktate nicht als die der Besatzer erscheinen, sondern als Erkenntnis und Meinung des »Ostdeutschen«. Schließlich wird dann die eigentliche Herkunft dieser Behauptung »vergessen« gemacht, und schon ist das Diktat der Besatzer die Erfindung der Betrogenen und Beraubten, der Stummgeschalteten und Verfolgten. Der DDR‐​ler. Der »Ostdeutschen«. Wie »Der Spitzbart muß weg« von 1953 angeblich die Forderung der Bauarbeiter der Stalinallee sein sollte, wie die Katyn‐​Lügen der Goebbels und Ribbentrop von 1943 seit Ende der 1980er als sowjetische Schuldeingeständnisse gelten. Eine typische, häufig verwendete Brd‐Propaganda‐Methode.

Welche Kröten geben die Regimeligne den Untertanen zu schlucken, wenn sie wegen des Aufmuckens von Teilen der Beherrschten ein wenig Kritteln zulassen? Mit welchen Motiven? Mit welchen Wirkungen? Wenn wir DDR‐​ler zu den Protest‐​Demos gehen, egal ob Carola oder Krieg, müssen wir akzeptieren, daß nur Westler reden oder westgevögelte Weiber, daß die meisten vom »Impfen« reden anstatt vom Spritzen, daß niemand zu wissen scheint, daß und wie die heutigen Charité‐​Professoren die Professuren, die Lehrstühle, Labors, Katheder ab 1990 arisiert haben, daß nicht wenige die Westwelt‐​Spritzdiktatur als »DDR 2.0« und »Stasi 2.0« denunzieren, obwohl der DDR alle Voraussetzungen fehlten für einen derartigen Mißbrauch der Medizin im Dienste der Profite einiger kapitalistischer Pharmakonzerne. Schon weil niemand aus dem Verkauf von Masken oder »Impfstoffen« Millionen Profite machen konnte. Also nicht den so hoch gepriesenen »Vermögensaufbau« betreiben konnte.

Und wenn man – aktuell für Anfang 2023 – dem Aufruf einer der übelsten Propagandatussen, die das Brd‐​Kolonialregime je hervorgebracht hat, Alice Schwarzer, der großen Hetzerin und Teilerin im Dienste und zum Vorteil der Anschluß‐​Diktatoren, und dem der Bettgenossin und des Bestverkäufersprachrohrs des Anschlußverbrechers Lafo, Wagenknecht, folgt, in Berlin für den Frieden im europäischen Osten zu demonstrieren, dann muß man hinnehmen, daß sie – wie fast immer – Ursache und Wirkung vertauschen. Von wegen des russischen Angriffskriegs und Putins Grausamkeiten. Auch hier wieder wird deutlich, daß und wie das Regime Regierung und Opposition gleichermaßen inszeniert. Wer sich nicht von einem Kolonial‐​Diktator ficken, wer sich nicht kaufen läßt, wer nicht ihr Bumsverdienstkreuzträger, wer nicht ihr Professor ist und so weiter, der darf nicht reden. Und dürfte er oder sie doch versehentlich einmal, würde eh niemand zuhören. Denn um ein TV‐​Gesichts‐​Promi und damit glaubwürdig zu sein, um als Glaubwürdigkeits‐​Experte beim Publikum anzukommen, bedarf es eines Abonnements in TV‐​Bildschirm‐​Präsenz. Und das gibt es nur für gekaufte Bezahlte. Und bezahlt wird nur, wer auf lange Distanz von sich gibt, was regimegebraucht und gebräuchlich ist.

Nicht wirklich überraschend, daß Schwarzer, die ideologische Giftspritze des Patriarchats unter dem Rubrum des Feminismus, der offenbar doch nur ein verlogener Frigidismus, Kinderlosigkeitismus und Steuerbeschißmus ist, den im Demo‐​Aufruf behaupteten Pazifismus gleich nach der Anti‐​Kriegs‐​Demo im Frühjahr 2023 wieder zurückgenommen hat.

Die Vermögens‐​Nicht‐​Aufbau‐​Lüge

Offensichtlich gibt es eine Hierarchie der thematischen Tabus beziehungsweise Diktate, die zu befolgen, die zu bewahren sind. Zum einen hinsichtlich der Erwähnung der Themen, also auch hinsichtlich der Erzählweise für diejenigen, die erzählt werden. Der Egoschwätzer und Eitelzwerg Gysi ist das wohl repräsentativste Beispiel für die bestdosierte Einhaltung der Tabus durch »ostdeutsche« Kollaborateure. Auch hinsichtlich der Belohnung. Wieviel Millionen wird der seit 1990 gemacht haben? Der schon 1990/​1991 die Parole ausgab, das DDR‐​Volkseigentum sei nichts wert gewesen, sonst hätten die DDR‐​Bürger es verteidigt.

Also müssen wir über den Raub unseres Eigentums seither gar nicht erst reden und nicht denken, da es ja eh nichts wert war. Angeblich. Wir müssen auch nicht darüber denken, warum jeder, der die gysiistische Verlogenheit durchschaut und ihr widersprechen wollte, nicht mitreden darf. Und warum der Gysi die in seinem Elternhaus, in der DDR, FDJ, SED usw. gelernten Klassenkampflehren völlig vergessen hat wie auch die marxsche Ökonomie – nichts davon taucht in seinen »kessen« Sprüchen auf. Nicht einmal die berühmtesten Aussagen des marxschen »Kapitals« kann er erinnern. Weder in der Kriegs‑, noch in der C‑Frage. Wie auch sein ganzer Anhang es nicht kann. Man kann, man darf innerhalb seines Diäten‐ und Stiftungs‐​Vereins nur öffentlich reden, wenn man fehlerfrei die selben Vergeßlichkeiten praktiziert. Ein Schelm, wer Absicht und Interesse darin vermutet und sich an die Partei des Hitlerismus erinnert:

300 Prozent Profit und es gibt kein Verbrechen …

Durch einen simplen Vergleich bricht das Kartenhaus der gysiischen Schlitzohrigkeit von wegen der Wertlosigkeit des DDR‐​Volkseigentums in sich zusammen und offenbart die Jämmerlichkeit seiner Dienstbarkeit gegenüber den Besatzern, zumal sein Status im Brd‐​Polit‐​Ramsch‐​Laden sich unter anderem aus seiner jüdischen Herkunft ergibt: Wie haben eigentlich die Juden im Deutschen Reich des importierten Ösi‐​Adolfs, des Hitler ab 1933 ihr Eigentum verteidigt? Mehr oder weniger als die DDR‐​Bürger ab 1990? Was also war ihr, was war unser Eigentum wert? Nach der gysischen »Logik«, die den Besatzern damals, Anfang der 90er, mindestens so gefallen hat wie jetzt das Vermögens‐​Aufbau‐​Nicht‐​Dürfen des Oschmann. Das sind die wichtigsten Tabus: Die Herrschaftsverhältnisse, die Eigentumsverhältnisse, die Apartheid gegen die DDR‐​Bürger, die Verbrechen, die mit den anderen Tabus zusammenhängen. Erscheinungen dürfen oberflächlich erwähnt werden, die falschen Schlußfolgerungen sind vorgegeben und müssen strikt befolgt werden: Putin ist böse, die Brd sei DIE Demokratie. Und uns wird ein weiteres Mal der Raub unseres Volks‐​und anderen Eigentums ab 1990 als das Nicht‐​Dürfen von Vermögensaufbau in der DDR verkauft. Um damit die systematische, besatzergewollte und besatzerorganisierte Verarmung von Millionen DDR‐​Bürgern als Schuld der bösesten aller DDRen zu verkaufen.

Und die Besatzer‐​Diktate, die die Vermehrung des Wohlstands der DDR‐​Bürger bis Ende 1989 umkehrten in die Verarmung von Millionen ab 1990 – in Berlin‐​Marzahn, in Pankow und anderswo gibt es heutzutage Suppenküchen, Almosenverteilstellen, in den großen Städten Obdachlosigkeit und so weiter – werden uns als die Demokratie an und für sich erzählt. Da werden die Suppenküchenansteller ihre heutige Bedürftigkeit wohl irgendwann früher mal gewählt haben. Die zusätzlichen Millionen‐ und Milliarden‐​Profite der Brd‐​Eigentümer, die im provunG nicht erwähnt werden, dürfen weder in den Text, noch in dessen Unlogik geraten: Tabu.

Machen wir also auch die Denk‐​Probe in Sachen der Defizite der »Ostdeutschen«, die schuld seien an ihrer mißlichen Situation seit 1990: Der Jude gehörte ins Exil oder KZ oder an einen schlimmeren Ort, denn es fehlte ihm an Position, Vermögen, Karriereaussichten im »Dritten Reich«. Wer würde einen solchen Unsinn schreiben? Der nicht weniger wert und wahr ist als anderer. Und warum scheint derselbe Unsinn, der bezogen auf Juden unsag‐ und undenkbar ist, ein selbstverständlich akzeptables Argument zu sein? Wenn es gegen DDR‐​Bürger geht und um die Erklärung, daß ein Kolonialismus gar keiner sei, sondern der allerbeste Demokratismus, den die angeblich freie Welt je draufhatte. Ein Literaturprofessor sollte solche Fragen aufklären können. Zumal Oschmann ja das Grundstudium noch in der DDR absolviert hat und marxistisch‐​leninistische Philosophie wie auch die politische Ökonomie in der DDR dazu gehörten. In der DDR konnten solche genau solches.

Wer hätte jemals Hitler und Goebbels als Andersdenkende in Sachen Juden bezeichnet? Oder als deren Kritiker? Haben sie nicht anders gedacht als viele Juden und andere? Zum Beispiel nachweislich anders als Brecht? Haben sie die Juden nicht kritisiert? Und doch würde kein Hofautor der Brd‐​ler auf die Idee kommen, diese Wahrheiten zu verfassen und zu veröffentlichen. Beide Bezeichner werden normalerweise positiv verwendet. Der Herrschaftssprech der Brd‐​ler verwirrt seit Jahrzehnten die Begriffe »Vergleich« und »Gleichsetzung«. Positiv wertende Wörter dürfen nur für die positiv gewerteten Figuren der Gesellschaft verwendet werden. Ausnahmen, auch wenn versehentlich stattfindend, ändern an dieser Regel des politischen Analphabetismus nichts. Umgekehrt: Wenn in Porträts von hohen und höchsten Nazis solche Wörter verwendet werden, wirken diese genau so. Dann soll der Nazi positiv erzählt werden. Vielleicht sollen es nicht sofort alle mitbekommen.

Der Jude ist ins KZ gekommen, weil er diese Fehler in sich trug? Die die angeblich die Ursache der »deutsch‐​deutschen« Situation sind? Nein! Die Hitleristen haben sich den Juden propagandistisch und machttechnisch und geldgeil so zurechtgestutzt, wie sie ihn wollten und brauchten. Und erfanden im Laufe der Jahre Begründungen, mit denen sie die Inferiorität der Juden immer weiter und tiefer den »Volksgenossen« plausibel machten. Daß ihre sonstigen Motive tabu und nicht denkbar blieben. Zum Beispiel die Geldgeilheit der kleinen Denunzianten wie die der größten Industriellen. Wie auch die Verbrechen. Bis 1945.

Und so verwenden die Okkupanten für die Anti‐​DDR‐​Erzählungen gern Passiv‐​Konstruktionen, daß sie selbst nicht als handelnde Subjekte und also nicht als Verbrecher‐​Typen in ihren »Wiedervereinigungs«-Märchen erscheinen: Die DDR ist »zusammengebrochen« und »untergegangen«, denn das läßt Gründe assoziieren, die in der DDR selbst liegen. Man muß sie kaum noch wiederholen. Nicht einmal andeuten. Warum die Westler jahrzehntelang den Sozialismus dermaßen aggressiv, intensiv und ausdauernd bekämpft haben, uns dermaßen viel Schaden zugefügt, so viel Propaganda‐​Gülle über das kleine Land ausgekippt haben, da er doch nicht funktioniert habe, der Sozialismus, bleibt unerfindlich, bleibt unerklärt. Die Passiv‐​Grammatik macht die Empfänger der Propaganda denken, die DDR sei dermaßen fehlerhaft konstruiert gewesen, daß die feindlichen Kämpfer keinen Beitrag geleistet hätten. Und daß die »Stasis« irre Typen gewesen seien, die Freierfinder von Feinden gewesen seien; wenn es um das Erzählen des Nicht‐​Funktionierens der DDR geht, dürfen die westlichen Dienste ebenso wenig erwähnt werden wie die Westagenten in der DDR wie die damalige Ngo wie die Tatsachen, daß es das Kürzel »Ngo« damals noch nicht gab im deutschen Politsprech und wann und warum es später eingeführt wurde.

Die DDR ist nicht etwa bekämpft und besiegt worden. Sprachlich, obwohl sie es so oft selbst belegen, indem sie die »alten Kämpfer« im TV reden und ihre Anti-»Stasi«-Heldentaten erzählen lassen. Die Hildebrandts, die Rathenow, die Jahns, die Birthlers, die Kliers, die Biermänner, Krawczyks, Wegners usw. Und selbst die Älteren, die diesen ständigen Ansturm auf die stolzen Tore der Grenzbefestigung und die Köpfe der Bürger jahrzehntelang miterlebten, wurden auch mit dieser Grammatik über die Jahrzehnte, insbesondere seit es keine DDR‐​Massen‐​Medien mehr gibt, erfolgreich umprogrammiert. Wenn man die Beschreibung Victor Klemperers in der LTI – die die Deutsch‐​Untertanen nicht kennen sollen, wie auch längst nicht mehr die westdeutsche »Unfähigkeit zu trauern« der Mitscherlichs, nicht einmal früher gefeierte Nobelpreisbücher wie Bölls Adam… – nämlich der Falschprogrammierung der jungen Volkssturm‐​Nazis denkt und die Mittel und die Zeit, die die Hitleristen hatten, diese zu bewirken, und diese vergleicht mit den über drei Jahrzehnten Untertänigmachungs‐​Zeit und Farb‐​TV und www bis in die Feierabend‐​Cafés und Kneipen und bis in die Wohn‐ und Bettzimmer hinein, kann einem schon allein deshalb jeglicher Optimismus schwinden hinsichtlich der Heilbarkeit der Deutschen. Wie sie immerhin von den wenigen deutschen Antifaschisten 1945 und in den Folgejahren gedacht werden konnte.

Hunderte kleine, »harmlose« Lügen pro Tag: die Konditionierung für die großen

Die Mauer sei gefallen, hören und lesen wir immer wieder, da sie gestanden hat wie ’ne Eins und Leute auf ihr tanzten und sie gar keine Mauer war, da das Bauwerk nicht gemauert war. Und die Propaganda‐​Aussendenden zeigen Bilder des aufrecht stehenden Bauwerks geben gleichzeitig die Behauptung des Gefallenseins aus. Und Seitenbacher hat noch nie eine Sendung präsentiert, da es doch dauernd behauptet wird – und so werden die Deutsch‐​Untertanen mit den kleineren, scheinbar harmlosen Lügen tagtäglich fit gemacht für die großen. Zum Beispiel, daß die Polen und die Balten Angst hätten vor den Russen und daß deshalb Nato‐​Panzer aus Westeuropa gen Osten rollen müßten. Seit 15 – 20 Jahren. Aber die Nato‐​Satzung ist gar kein Psychotherapie‐​Papier, darin steht nichts von Angst, sondern vom Verteidigungsfall. Gemäß Nato‐​Satzung. Angst ist gar kein Panzerverlegungs‐​Argument. Eigentlich. Nicht vertraglich, aber propagandistisch‐​verblödend. Unabhängig davon, ob die Angst eingebildet oder realistisch ist, ob sie gelogen ist oder tatsächlich gedacht‐​empfunden wird.

Das Psychologisieren, das die Westler auf Geheiß und nach dem Vorbild der Amis seit den 1950ern immer stärker in die Staatspropaganda einbauen, ist eine sehr effektive, verlogene Herrschaftsmethode jesusfundamentalistischer Regimes wie das der Brd: Angst kann man nicht beweisen, also muß man es auch nicht, die Behauptung genügt, und widerlegen kann man eine solche nicht beweisbaren Behauptungen schon gar nicht. Im Kontext des Laberschau‐​Demokratismus. Und wenn es um die kriegerischen Auseinandersetzungen im Donbass geht, darf niemandem einfallen, daß das jahrzehntelange Predigen dieser Angst eine selbsterfüllende Prophezeiung gewesen sein könnte. Ein sehr bekannter Begriff der Kommunikationswissenschaft. Also tabu, wenn es um Ukraine und Putin geht. Und daß niemand gegen sich selbst und nicht allein Krieg führt. Wie schon eine langjährige Idioten‐​Propaganda‐​Kampagne gegen die DDR lautete: Die DDR haben mit Menschen gehandelt. Indem die Brd Gefängnisinsassen »freigekauft« habe. Eine selbstverständlich und logischerweise zweiseitige Handlung wird zu einer einseitigen erklärt. Daß das behauptete Böse an der DDR klebe und die Brd mit nichts dergleichen jemals zu tun gehabt habe. Und die Volksidioten unterwerfen sich dem Blödsinn. Wie sie sich den Jesus‐ und Demokratie‐​Idiotien unterwerfen. Das eine paßt zum anderen, das eine hängt am anderen.

Wie unreflektiert oder korrupt oder beides redet man, wenn man »Putins Krieg« behauptet? Auch da es sprachlich niemals einen Krieg Obamas, Bushs, Clintons oder Bidens gab. Sprachlich‐​propagandistisch auch keinen US‐​Angriffskrieg, schon gar keinen grausamen. Es gab Stalins Bombe und Stalins Viren und Stalins Gulags, aber nie Trumans Bombe, nie Gates’ und Bidens Pandemie, jedenfalls nicht in der Staatspropaganda, die nicht »Propaganda« heißt und mit dem Staat nie etwas zu tun hatte. Angeblich. Und daß die Versklavung der Millionen Afrikaner für die Arbeit in Amerika und die weitestgehende Auslöschung von amerikanischen Ureinwohner‐​Völkern immer angeblich jesusgewollt und tatsächlich pfäffisch abgesegnet waren, sollen wir auch nicht denken. Nicht denken können.

Und so scheint nun im »kritischen« Text des Oschmann die fast totale Enteignung und Verohnmächtigung der DDR‐​Bürger, auch mittels ihrer Umbenennung in »Ostdeutsche«, als Bösartigkeit der DDR, da sie den »Ostdeutschen« angeblich verbot, vermögend zu werden. Und daß ab 1990 ein weit größerer Raub – dieses Wort findet sich übrigens auch im StGB der Brd und dieses Tun widersprach insbesondere der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik und der 1990 ebenfalls geltenden UN‐​Menschenrechte‐​Deklaration – stattgefunden hat als ab 1933 im Deutschen Reich, dürfen die Deutsch‐​Untertanen nicht denken. Wie auch nicht die hunderte Milliarden Schulden – gemäß geltenden Völker‐ und Menschenrechten – der Brd den DDR‐​Bürgern gegenüber, da die Brd‐​ler der DDR absichtsvoll-»kalt«-kriegerisch Schäden zufügten, wie und wo sie nur konnten, und die immer höher werdenden Kosten des Schutzes der Schaffensergebnisse verursachten. All das wird durch den Literatur‐​Professor einmal mehr sprachlich verschwinden gemacht, im Wortlaut: »Vor 1989 durfte man aufgrund der Staatsideologie im Osten kein Vermögen aufbauen, nach 1989 konnte und kann man es aufgrund dieser Lohnunterschiede in der Regel nicht…« (S. 116)

Oschmann übernimmt wiederum das kolonialherrliche Diktat. Eine schädigende Brd‐​Staatsideologie: unles‑, undenkbar. Da er doch die Normsetzung durch »den Westen« einerseits beklagt, andererseits dieser das Wort redet. Also durch die der westlichen Kolonialherrlichen, die mittels dieser sprachlichen Transponierung anonymisiert, abstrahiert werden wie mittels des »Gesetzgebers« die Diätenverbrecher verschwunden werden. So verschwinden konkrete Verbrecher in »der Westen« und konkrete Opfer in »Ostdeutschland«. Könnte man besser beweisen, wie »wahr« Oschmanns Lügen doch seien? Die DDR‐​Verfassung bestimmt, wem die DDR gehört, die UN Menschenrechtedeklaration bestimmt: Kompensationslose Enteignung ist verboten. Genau das haben die Besatzer getan: Uns kompensationslos enteignet. Und Oschmann lügt, die Armut der Enteigneten rühre von einem Vermögensbildungsverbot der DDR, also daß es das Volkseigentum nie gegeben habe und es nicht entzogen wurde. Wie auch die Millionen geraubten Einfamilienhäuser, Datschen, das geraubte Bodenreformland, die sich nicht im Volkseigentum befanden, die Werften, die Walzwerke, die zerkloppte Textilindustrie, die Kohlegruben, die Kraftwerke, »Takraf«, »Fortschritt«, »Robotron«, »KWO«, »INT«, »EAW«, »Gleichrichterwerk Teltow« und all die anderen.

Wo hätte es dieses Verbot gegeben? Mir ist keines bekannt. Wie ist Vermögen definiert? Das man nicht haben durfte, angeblich. Wie aufbauen? Aber und vor allem: Wozu hätte man es wollen sollen? Oder müssen? Diese Fragen zu unterschlagen, heißt totale Unterwerfung unter die feindlich‐​negative Haß‐​Erzählung der Anschlußverbrecher.

Die Sicherheit, die in der sogenannten Freiheit ein Vermögen für den Notfall oder das Alter vorgaukelt, aber nicht unbedingt ist, brauchte man in der DDR überhaupt nicht. Der Staat garantierte, daß man im Alter ebenso wenig auf der Straße landete wie zuvor irgendwann, das Wirtschaftssystem garantierte, daß man privat nicht pleite ging. Und das funktionierte bestens, bis eine lautstarke Minderheit 1989/​1990 den Staat an die Westler übergab, wie dereinst die Agenten der Gegner Trojas Troja an ihre Gegner übergaben, da sie aus dem berüchtigten Pferd geklettert waren wie die Pfaffen Ende 1989 aus den Kirchenkatakomben. Um diese gewesene Realitäten undenkbar zu machen, wird der Endsieg über die DDR als Nicht‐​funktioniert‐​Haben des Sozialismus ausgegeben und zigtausendfach nachgeplappert. Und wieder dürfen DDR‐​Bürger nicht mitreden:

Hat der Anschluß der Sudeten und Ösilands 1938 bewiesen, daß der tschechoslowakische oder österreichische Kapitalismus nicht funktioniert hat? Oder haben die Anschlüsse womöglich nur bewiesen, daß die einen verraten wurden und die Deutschen Anschluß‐​Extremisten waren? Warum ist der eine Anschluß, der von 1990, der Beweis für ein Nicht‐​funktioniert‐​Haben, der andere von 1938 nicht? Ich sage: Weil DDR‐​Bürger seit 1990 nicht öffentlich mitreden dürfen wie Kommunisten und Juden es nicht durften in der Adolf‐Hitler‐Zivil‐Gesellschaft.

Die Arisierung, die nicht stattgefunden haben darf

Zudem: Dieses Erzähldiktat wurde auch erfunden und wird nachgeplappert, daß nächstliegende »Fehler« nicht auf die Lippen und in die Zeilen kommen: Die Besatzer haben – schlimmer als ab 1933 wider jüdische Eigentümer – das Eigentum der DDR‐​Bürger geraubt. Denn die Juden mußten verkaufen, bekamen also Geld für ihre Liegenschaften und Geschäftsanteile, die DDR‐​Bürger nicht. Die sogenannten Modrow‐​Gesetze von Anfang 1990 hatten den Zweck, das Volkseigentum der DDR‐​Bürger individuell aufzuteilen. Auf die DDR‐​Bürger als die Eigentümer, nicht auf die Westler. Das wurde nach dem kohlschen »Wahl«-Diktat des 18.3.1990 endgültig ins Gegenteil verkehrt unter Beibehaltung des selben Worts »Treuhand«. Das Volkseigentum wurde nicht unter den DDR‐​Bürgern gleichmäßig aufgeteilt, sondern insgesamt vom Brd‐​Staat geraubt und unter den Westlern und einigen Raub‐ und Kolonial‐​Kumpanen der Brd‐​Herrschenden verschachert. Wie ab 1933 die Hitleristen diktierten, daß die Juden ihre Betriebe und Wohnungen, Villen, Beteiligungen verkaufen mußten, Juden aber nicht kaufen durften. Die Käufer der 1930er Jahre mußten Provisionen an die Nsdap zahlen. Die London Times publizierte in den 1990ern einen Arisierung‐​Anteil von circa 15 Prozent, der an Amis, Brits, Franzen, Juden ging. Und wie in den 1930ern Millionen offiziell in der hitleristischen Parteikasse landeten, so zahlten die Franzosen nach dem Anschluß der DDR Millionen und Abermillionen schwarz für die Übereignung von Minol an die Kohlisten. Die bestimmten, wer Käufer sein durfte. Des gesamten Tankstellennetzes der DDR inklusive. Und das ist ja nur ein Beispiel von so vielen. Mit dem Schwarzgeld, das in der Schweiz gelagert wurde und an dem die Schweizer wieder einmal mitverdienten an einem deutschen Arisierungsfeldzug, finanzierte die Kohlmafia den »Wahl«-Sieg von 1994. Für 1998 hat’s dann nicht mehr gereicht.

DDR‐​Großbetriebe plus Millionenförderungen angeblich für Umstrukturierung, Arbeitsplatzerhaltung, Sozialpläne und so weiter wurden für eine Demark verscherbelt, und DDR‐​Bürger waren selbstverständlich vom Kauf ausgeschlossen. Denn wer hätte die eine Mark nicht gehabt? Wie ab 1933 bei den Arisierungen jüdischen Eigentums Juden vom Kauf ausgeschlossen waren. Allerdings waren die Original‐​Hitleristen weniger verlogen: Sie sagten das als Verbot an. 1990 wurde kein Kauf‐​Verbot für DDR‐​Bürger angesagt. Es wurde umso radikal‐​feindlicher praktiziert. Und viele, denen die Anfang der 1970er aus privatem Besitz vom Staat DDR übernommenen Betriebe zurückgegeben wurden, was mit großen Tamtam als Rechtsstaatlichkeit gefeiert wurden, wurden danach plattgemacht. Ohne Tamtam. Das Eigentum also entwertet, wieder weggenommen. Unter anderem verlangte der Brd‐​Staat die Kaufsumme, mit der die DDR die privaten Eigentümer ausgezahlt hatte, verzinst zurück. Die oftmals nicht zu leisten war. Insbesondere unter den Bedingungen einer »Ostler«-feindlichen Politik. Des Staats wie der West‐​Konkurrenten. Auch darüber berichtete die London Times, auch sehr selten, die deutschen Medien kaum bis gar nicht. Und sehr anders.

Drei Jahrzehnte später macht Oschmann dann aus dem Raub der Okkupanten eine DDR‐​Schuld. NEIN! Die DDR‐​Bürger haben in der DDR 40 Jahre fleißig, klug unter der Führung der SED und mit Hilfe der UdSSR Vermögen aufgebaut. Aber einen Großteil davon als Gemeineigentum. Ab 1990 raubten die Westler den Größtteil: die VEBs, die Maschinerien, die Straßen, Wohnungen, Wälder, Seen usw. Individuell wurden dann auch Millionen DDR‐​Bürgern Einfamilienhäuser, Datschen, landwirtschaftlichen Flächen, Firmen entzogen. Gern mit verlogendsten Begründungen und mit entwertendem Gerede sowieso. Auch der zerstörte Palast der Republik war unsere Eigentum und ist das wohl bekannteste Symbol der Arisierung und Eigentums‐​Vernichtung. Ein in seiner Herstellung Abermillionen Mark teures Gebäude und in seinem Gebrauchs‐ und ideellen Wert gar nicht zu ermessen, wurde der Palast des Volkes als der Pfaffenherrschaft verhaßtestes Symbol der Volksherrschaft (= Demokratie) mit verlogensten Begründungen 1990 erst geschlossen, dann viele Jahre als häßlichste Ruine stehen gelassen, um schließlich – auch auf Kosten der beraubten DDR‐​Bürger – teuerst abgerissen zu werden, um aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht zu werden. Gleichzeitig wurde der Abriß von ganzen ein oder zwei Kirchen und einem Schloß als schlimmstes SED‐​DDR‐​Verbrechen gekeift. Während es die vielen Kirchen und Schlösser, die in 40 Jahren Brd der »autogerechten Stadt« und Bodenspekulationen weichen mußten, scheinbar nie gegeben hatte. Zudem war das behauptete Berliner Schloß kein Schloß, sondern ein riesiger Schutthaufen mit einigem wenigen noch aufrecht stehenden Gestein. Das erhalten gebliebene Schloßportal wurde Anfang der 1960er in die Fassade des Staatsratsgebäude eingebaut.

Auf dem Platz des Volkspalastes und der riesigen demokratiegeschwängerten Freifläche wurde dann als Symbol der Monarchie ein Disneyland der Architektur gesetzt. Als Orgasmus der Kolonisierung. Anti‐​Demokratismus als Beweis der angeblichen Demokratie. DDR‐​Bürger hatten auch hierin nichts zu sagen und überhaupt gar nichts mitzubestimmen.

Also: Was propagandistisch nicht erwähnt werden darf, dafür schwätzen sie von angeblichem Nicht‐​Dürfen. Und ihre Privilegierten dürfen nachschwätzen, was Westler vorschwätzten.

Wie auch jüngere DDR‐​geborene Weiber seit einigen Jahren TV‐​gesendet werden mit dem Blödsinn: Die jungen DDR‐​Mädels seien eben flexibler gewesen und hätten die Heimat verlassen, um in der Welt das Glück zu suchen und zu finden. Und sie dürfen sich sogar einbilden, diesen Blödsinn selbst erfunden zu haben, den mir 25 Jahre früher schon männliche Bescheidwisser aus’m Westen erzählt haben. NEIN! Die Besatzer haben den jungschen DDR‐​Weibern Angebote gemacht, die sie den Jungs nicht gemacht haben. Warum wohl? Welcher Art wohl? Mit welchen Haupt‑, mit welchen Nebengedanken? Und die hübscheren Mädels fanden sogar Betten, die ihnen den Weg zum sozialen Aufstieg und dem ihrer Kinder ebnen sollten. Beste Beispiele: Unterlauf, Merkel, Illner, Wagenknecht, Kachelmann und so viele andere.

Das verlorene kollektive Gedächtnis der Kontostände

Und noch einer: In den ersten Jahren der Okkupation verwendeten die Besatzer‐​Funktionäre und auch ihre Propaganda‐​Lügner viel Zeit und Diskurs auf die Frage, wie man den DDR‐​lern die hohen Sparbeträge auf den Konten abräumen konnte. Die durchschnittlich insgesamt höher waren als die der westlichen Durchschnittsvolker. Wenn ich es recht erinnere. Auch nach der Halbierung des Zahlenwerts durch die Umstellung auf Demark war das noch so. Vom Kaufkraftverfall mit dem Umtausch gar nicht erst anzufangen. Mit der selben Selbstverständlichkeit, mit der Oschmann nun behauptet, es habe in der DDR kein Vermögen erwirtschaftet werden dürfen (er kolportiert mit »dürfen« ja ein Verbot oder ähnliches), erzählten die Herrschaftsmedien damals, das Geld habe sich auf den Konten der DDR‐​Bürger gehäuft, da es für das Geld angeblich nichts zu kaufen gab. In der bestens funktionierenden DDR war jede Kontomark übrigens immer und automatisch zu 3 Prozent plus bissl verzinst. Ganz ohne Sonderkonten, Festgeld, Anleihen usw. Es habe einen erheblichen Kaufkraftüberhang gegeben, war von den Kolonial‐​Propaganda‐​Heinis erzählt worden. Und nun lese ich bei Oschmann Gegenteiliges. Cui bono?

Zum schlechten Schluß

So könnte ich noch etliche Erzählungen und Wörter des Buchs auf den propagandistischen Prüfstand stellen. Aber ich sollte doch langsam zum Ende kommen, daß die Rezension nicht länger wird als der Buchtext selbst. Es ist ja schon bis hierher eher ein Gegentext denn eine Rezension.

Ob und inwieweit Oschmanns professorale Buch‐​Wortmeldung einen sogenannten Karriereknick verursacht, ist schwer einzuschätzen. Zum einen benennt er Mißstände, die auch nach Brd‐​Maßstäben welche sind und zumeist verleugnet werden und die nicht allzu oft auf der Tagesordnung waren. Zum anderen gab es – ich erwähnte es oben – immer mal Kritiküsse, die das eine und andere Stürmchen im Wasserglas erzeugten. Ohne daß deswegen die Brd wackelte oder sonst etwas Positives die Folge gewesen wäre. Insbesondere nicht für die »Ostdeutschen«. Daniela Dahn war in den 90er und 2000er Jahre immer mal die Vorzeige‐​Kritikerin; Weibern gesteht man im Brd‐​Patriarchat das eine ums andere Mal etwas mehr Närrinnenfreiheit zu. Andererseits hängt, wie wir in den letzten 33 Jahre sehen konnten, die Wirkung kritischer Wörter nicht nur vom Text und nicht nur vom Image des Autors ab und nicht nur von der Reichweite des Verlags, sondern auch vom Grad der Verblödung der Volker insgesamt. Und die hat kontinuierlich zugenommen seit der Zerkloppung der DDR‐​Volksbildung und DDR‐​Medien. Also selbst wenn die eine oder andere Äußerung über Früheres anderer Autoren hinaus gehen sollte, sind Leser massenweise immer weniger in der Lage, zu verstehen und sich zu empören. An Handeln ist schon gar nicht zu denken. Die von Oschmann vorgezeigten besonders auffäligen Negativ‐​Reaktionen stammen auch deshalb von alten weißen Westmännern über 70. Und die meisten potentiellen Leser dürften das Anliegen des Autors Oschmann dahingehend verstehen, daß er Gefahren für die »Demokratie« sieht, die er bannen helfen möchte. Also als Staatsfrömmigkeit.

Jedenfalls ist Oschmann durch den Professoren‐​Titel und ‑Status sowie durch den Verlagsnamen einigermaßen geschützt. Andererseits: Die gesellschaftlichen Regeln ändern sich derzeit in einer Geschwindigkeit wie sie die Deutschen um 1918, 1933 und 1945 erlebten und die DDR‐​Bürger ab Ende 1989. Wer weiß, was morgen ist? Welche Regeln gelten? Welche Aussage oder Entscheidung von gestern übermorgen falsch sein wird? Ohne daß der Nenn‐​Souverän mitbestimmen könnte. In einem Staat, da der Chefredakteur einer bestimmten Zeitung mal eben den Staatspräser absetzte. Vor gut circa zehn Jahren. Etwa zu der Zeit, da Oschmann Professor wurde. Letztlich angeblich wegen einer Bewirtungsrechnung über 700 Euro. In einem Land, in dem rückwirkende Gesetze nicht als solche erkannt werden. Und besonders gern mitsamt Beweislastumkehr gegen DDR‐​Bürger angewendet werden, die aber nicht DDR‐​Bürger geheißen werden, mitsamt Beweislastumkehr. Um sie als »Ostdeutsche« im Buschland zu vernichten und plattzumachen.

Daß eine Demokratie von »Hochqualifizierten für Hochqualifizierte« (S. 15) keine ist, versteht der Autor offenbar gar nicht erst. Wie er auch nicht versteht, nicht verstehen kann‐​will, daß die »Fehler« der »Wiedervereinigung«, zu deren Heilung er mit seinen Aufmerksammachungen auf sie wohl beitragen möchte, keine Fehler sind und deshalb auch nicht geheilt werden können. In der Lehre des DDR‐​Staatsbürgerkunde‐​Unterrichts ausgedrückt: Wäre der Kapitalismus‐​Imperialismus gerecht, menschlich, nicht‐​räuberisch, nicht‐​verlogen, nicht‐​menschenfeindlich, würden die Brd‐​Herrschenden das Grundgesetz zu achten und einzuhalten versuchen, wäre die Brd nicht kapitalistisch‐​imperialistisch, sondern eine deutsche und eine demokratische Republik. Und könnte sich dann auch so genannt werden. Sie ist aber eine Ami‐​Kolonie »in Rechtsnachfolge in Identität« mit der Hitler‐​Diktatur. Wie es das höchste Gericht dieses ScheiSS‐​Staats (=scheindemokratischer, scheindemokratischer, scheinsozialer SS‐​Nobelpreisträger‐​Staat) schon vor Jahrzehnten dekretierte.

Sehr schön demonstrieren die Herrschenden mit dem Buch, daß und wie das Verb »dürfen« für die DDR reserviert ist, das dessen Verwendung in der Verneinung die blödest‐​falschen Ideen der Westler und DDR‐​Pfaffen und Professoren über sie eintrichtert. Denn es kommt seit Ende 1989 in den staats‐​ideologischen Anti‐​DDR‐​Erzählungen nur in der Verneinung, nur als Nicht‐​Dürfen vor, nie als Dürfen. Schon gar nicht als staatlich und SED‐​gewünscht oder ‑gesollt. Wenn es sich um »freiheitlich« Positives dreht. Während das Nicht‐​Dürfen in der Brd auf der selben staatsideologischen Ebene im allgemeinen nicht benannt werden darf, obwohl es ein geltendes StGB mit sehr vielen Verboten gibt und zudem eine immer weiter ausufernde Verbotspraxis auf der Basis von AGBs zum Beispiel, gegen die es nicht einmal die Behauptung von sogenannten Rechtsmitteln gibt.

Ullstein druckt und verlegt Bücher, und zwar im Gegensatz zur »Eulenspiegel‐​Verlagsgruppe« nicht für das Ghetto‐​Publikum, sondern für die richtigen Deutschen. Die Buchaussagen sind also größtöffentlich zitierbar. Das, was die Deutsch‐​Untertanen nicht dürfen sollen, wird als Nicht‐​Können organisiert: Millionen DDR‐​Bücher wurden anfangs der 1990er aus den Bibliotheken wie aus den Handelslagern entfernt, geraubt und vernichtet, stehen seither also nicht mehr für einen bildungs‐ und kulturnormalen Umgang mit Büchern zur Verfügung. Nie mußte ein Regierender, Sendefuzzi oder Pop‐​Punk das Lesen eines vernichteten Buches verbieten oder ein solches Verbot beschönigen. Man konnte es nicht mehr lesen und kann es auch heute nicht, da es ja entfernt worden und vernichtet ist. Zigtausende Mal öfter als ab Mai 1933. Schon wegen der über 40 Jahre Buchproduktion und staatlichem Monopol. Die LTI erschien schon vor Gründung der DDR 1946. Dementsprechend gibt es in den deutschsprachigen Asozialmedien keine Zitate von DDR‐​Autoren. Egal welcher Denkbereich. Ganz wenige, seltene Ausnahmen: Vielleicht mal ein Brecht, bei kommunistisch orientierten DDR‐​Patrioten vielleicht auch mal ein Hacks. Auch die »Faktenchecker« müssen Zitate aus Büchern, die 1990/​1991 aus den öffentlichen Bibliotheken millionenfach aussortiert, die druckfrisch vernichtet wurden, nicht verbieten und nicht denunzieren.

Hingegen: Der Deutsch‐​Untertan kann und darf den Oschmann zitieren. Denn Ullstein hat das Buch auf den angeblich freien Markt geworfen, auf dem es keinen einzigen Verlag gibt, der das Wissen und Wollen eines DDR‐​Bürgers je verlegt hat oder verlegen würde. So frei ist dieser Markt. Oschmann kann sich empören über die Ungerechtigkeit, daß es so viele Westprofs in »Ostdeutschland« gibt. Immerhin. Er darf‐​kann sich auch empören, daß Westprofs für Westler und gegen Ostler stimmen, wenn es um Neuberufungen geht (S. 67) Immerhin. Und wie wird dieser Gegensatz im Gruppenverhalten zur staatsoffiziellen Wiedervereinigungs‐​Rhetorik in die Köpfe getrichtert? Er kann nicht einmal die Frage stellen, wie auch sie es nicht kann, ob man nicht auch die Frage stellen müßte: Wenn die »Ostdeutschen« schon auf dem »Gebiet der ehemaligen DDR« keine Chance haben, welche habe sie dann im Westen? Wenn schon die DDR‐​Sozialisierten in ihren Siedlungsgebieten nichts zu sagen haben und ein paar Quoten-»Ossis« auf dem einen oder anderen Parteiposten die »Wiedervereinigung« und deren Gelingen darstellen dürfen, was haben die dann erst im Westen nicht mitzureden? Und warum nennt ein professoraler Trottel diese Diktatur, diese Apartheid andauernd »Demokratie«? Wann, wo, wie haben die weißen Nigger dafür gestimmt, daß nur Westler Staatssekretäre, Professoren, Uni‐​Chefs, Intendanten, Chefredaketeure sein dürfen? Und was nützen Stimmviehauftriebe, wenn nur die und der Stimmen bekommen kann, die und der über das TV schönerzählt werden? Aber das TV total antidemokratisch‐​obrigkeits‐​gesteuert ist. Wie Gysi, Kipping, Wagenknecht und einige wenige andere zu ihren Mandaten gekommen sind.

Die westdiktierte und ‑geführte DDR‐​Konterrevolution frißt derzeit wieder einmal ihre Kinder. Selbst wenn sie sich jahrzehntelang den braunen Sprech‐ und Denkdiktaten unterworfen haben. Sie werden lässig durch Importierte und noch verblödetere Nachfolgende ausgetauscht.

Epilog – mit bekennenden »Ostdeutschen«

In der ab 1990 arisierten Berliner Zeitung der Deutschen Demokratischen melden sich Widersprecher zu Wort. Zum Beispiel ein DDR‐​Sozialisierter, der Anfang/​Mitte der 1990er ein technischer Professor in Cottbus geworden war. Und schreibt ebenfalls wie ein Brd‐​Privilegierter. Da er einer ist. Der aber doch wert darauf legt, sich immer als »Ostdeutscher« bekannt zu haben. Also die Oschmannsche Scham beziehungsweise seine Scham‐​Diagnose nicht teilen mag. Auch er stellt Vergleiche an, auch er beschreibt Realitäten. Die der Brd, wie er sie erlebt habe, wie die davor. Er kann DDR nicht mehr beschreiben ohne die Brd‐​Denk‐ und Schreib‐​Diktate zu vermeiden. Und so wird – aus Sicht des DDR‐​Bürgers – das Vergleichs‐​Bild arisch schief und verzerrt.

Es bleibt dabei: Die Westler unterhalten sich mit sich selbst. Und gelegentlich lassen sie den einen und anderen »Ostdeutschen« das reden und schreiben, was ihnen gefällt. Und nützt.

Dirk Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung, Ullstein Verlag, Berlin 2023.

Bild: Graffiti am Fundament des abgerissenen Palasts, Oktober 2008 (Schreibkraft CC BY‐​SA 4.0); Haus des Lehrers (Christian Thiele CC BY‐​SA 3.0)

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