Mit Vollgas in die Mauer: Viel günstige Energie ist Vorbedingung für Wohlstand

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So unrealistisch das EU-​Umstiegsszenario bis 2050 aus fossilen zu nachhaltigen Energiequellen ist, so unrealistisch ist die Vorstellung, den Ausstoß von CO2 und damit den Energieverbrauch bis zum selben Datum auf nur mehr 10 Prozent vom heutigen Wert zu drücken. Das ist mit Effizienzgewinnen unerreichbar in der verfügbaren Zeitspanne, es sei denn es geschehen eine Menge Wunder. Da in der realen Welt Wunder regelmäßig ausbleiben, sollten wir uns Gedanken darüber machen, was solche Pläne für Folgen haben, wenn es nicht gelingt, sie zu vereiteln.

Gut, Optimisten gehen davon aus, die EU werde es schon 2035 nicht mehr geben, weil sie nach der Kapitulation der Kiewer Soldateska im Streit um die Aufteilung der Kredite, die aufgenommen wurden für Waffen- und Munitionsbeschaffung sowie für Geldüberweisungen auseinanderfliegen wird in der dann manifest werdenden Wirtschaftskrise, wonach all die schönen Ankündigungen und Vorschriften Makulatur würden. Doch das ist keine anstrebenswerte Perspektive, ginge das doch ebenfalls mit Massenarbeitslosigkeit und Verarmung einher.

Die chinesische Führung hat erkannt, daß es eine enge Verbindung gibt zwischen Energieverfügbarkeit in rauhen Mengen zu günstigen Preisen und Wohlstand. Das war tatsächlich die Lage in der EU bis zu den antirussischen Sanktionen, deren Folgen weder EU-​Kommission noch die folgsamen Mitgliedsregierungen begreifen konnten, weil sich bei ihnen die chinesische Erkenntnis nicht durchgesprochen hat. So wurde hier den Wünschen der USA gefolgt und sich selbst beschädigt.

Die Folgen beginnen sich zwar bereits abzuzeichnen, sollen aber tunlichst nicht allzu sichtbar werden vor den Wahlen zum EU-​Parlament im Jahre 2024. An die Mainstream-​Medien ist wohl der Befehl ergangen, das Thema zu verschweigen, denn anders läßt sich nicht erklären, daß kein einziger dort tätiger Lohnschreiber des Kapitals es aufgreift außerhalb der großen Ausnahme Ungarn.

Nur die nationalkonservative ungarische Regierung hat die enge Verbindung zwischen Wohlstand und günstiger Energieverfügbarkeit erkannt und über die bisherigen Liefermengen hinaus zusätzliche Verträge mit russischen Lieferanten von Gas, Erdöl und Uran abgeschlossen. Das erfreut sowohl das nationale ungarische Kapital wie die Landesbewohner und verärgert die EU und das internationale Finanzkapital, das sowohl die EU-​Kommission wie die US-​Administration am kurzen Gängelband führt.

Nun sind aber die Interessen des internationalen Finanzkapital den Interessen von mindestens 95 Prozent der Europäer (also über die EU hinaus gedacht) diametral entgegengesetzt, und wir sollten uns anschauen, wie das Leben dort aussieht, wo es heute beim Energieverbrauch so aussieht, wie es hier 2050 sein soll.

Das ist in Tadjikistan der Fall, ein Land mit einer bis auf wenige Ausnahmen sehr armen Bevölkerung, die von den reichen Bodenschätzen vor Ort gar nichts hat. Das Leben findet großteils im engen Kreis des Bereichs statt, der fußläufig erreichbar ist – und da fällt uns schaudernd die 15-​Minuten-​Stadt der grünen Träumer ein, womit auch klar ist, wie das gedacht ist und wie es sich auswirkt.

Es ist das Ende der individuellen Mobilität für die große Masse. Nur wirklich Reichen ist das dann vorbehalten. Tatsächlich sind ja auch international in diversen Blättern jene mahnenden Leserbriefe um Ostern herum aufgetaucht, die all die vielen Urlaubsreisen mit dem Flieger wie mit dem Auto in der Luft zerrissen haben als nicht mehr zeitgemäß. Dabei gehört Urlaub wie Urlaubsreisen sehr wesentlich zum Wohlstand, und, ja, der ist geschichtlich betrachtet neueren Datums. Ist er deswegen verzichtbar? Für solche Leserbriefschreiber müßte er es sein, aber wetten, so weit haben die gar nicht gedacht.

Aber wer 2050 eine Last zu transportieren hat, kann ja immer noch den Eselskarren nehmen, doch hoppela! Wo gibt es in den EU-​Mitgliedsländern noch die Esel dazu? Ach ja, in Rumänien gibt es noch einige, die sollten also rasch mit einer größeren Zucht beginnen, denn das könnte zu einem florierenden Geschäftszweig werden!

Wir rufen uns zur Ordnung und halten fest, daß das keine anstrebenswerte Zukunft ist, denn auch die nötigen Pferde für die Rückkehr zum energietechnisch sparsamen Mittelalter gibt es nicht mehr.

Im Mittelalter gab es allerdings auch nicht die heutige Industrie, die all die Wohlstandsgüter herstellt, die das Leben angenehmer machen. Schön, einiges wird nicht wirklich gebraucht und nur erzeugt, weil es sich mit Gewinn absetzen läßt, aber auf das meiste können wir nicht verzichten ohne ein erheblich unangenehmeres Leben führen zu müssen. Wobei das fur uns erheblich schwerer werden wird als für die Menschen im Mittelalter, die unseren zwischenzeitlichen Wohlstand nie kannten und ihn sich auch, nicht erträumen konnten.

Da der große Rest der Welt sich der Selbstverstümmelungspolitik der EU nicht anschließt, wird sich folglich das Problem der Wirtschaftsflüchtlinge zu uns herüber gelöst haben und es werden dann Europäer im Mittelmeer absaufen auf dem Weg in eine bessere Zukunft. Dann werden die Familien hier zusammenlegen, um den Stärksten auf die Reise zu schicken, in der Hoffnung er werde die Zurückgebliebenen aus der neuen Heimat heraus unterstützen oder nachholen.

Wenn wir das nicht wollen und uns diese Zukunftsaussichten schaudern lassen, müssen wir jetzt aufstehen, damit anderes Personal an die Schalthebel der Macht kommt!

Zu Teil 1 dieses Zweiteilers.

Bild: Galina Fjodorowna Starischko, »Touristen auf der Krim« 1969. (https://t.me/SocialRealm)

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