Die gefährlichen Illusionen des technischen Fortschritts

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Antwort auf Jan Müller »Subsistenzwirtschaft und Maschinenwesen oder die gefährlichen Illusionen der Claudia von Werlhof« in: Magazin der Masse, 8.4.2023

Aber es sind doch Sie, Herr Müller, der »gefährliche Illusionen« verbreitet, nicht ich, und zwar lebensgefährliche. Es sind die gefährlichsten und darüber hinaus gewalttätigsten Illusionen schlechthin, nämlich nicht nur die des bisherigen, sondern auch noch die eines von Ihnen propagierten kommenden technischen Fortschritts, der den bisherigen noch bei weitem in den Schatten stellen soll. Sie predigen immer noch und erneut die Illusion, dass ausgerechnet die Nuklearalchemie, wie nicht nur ich sie nenne, nun aber endlich und gewiss das »Paradies« auf Erden bringen würde. Der perverse Traum, mit dem Atom beziehungsweise der Zerstörung der starken Kernkraft, der Grundlage aller Materie und des Lebens überhaupt, sämtliche Menschheitsprobleme auf einen Schlag zu lösen, ist ja schon – ausgerechnet nach Hiroshima und Nagasaki – in den 1950er Jahren geträumt und ebenso ausgeträumt worden, allerdings nicht ohne mit über zweitausend Atom- sowie einigen Wasserstoffbombenexplosionen auf dem Boden, unter Wasser und in der Atmosphäre, einschließlich der Magnetosphäre, zur Zerstörung und bleibenden radioaktiven Verseuchung der Erde beigetragen zu haben. Auf der Grundlage dieser Kriegstechnologie gegen das Leben schlechthin wollen Sie, dass die Zukunft gestaltet wird. Ja, wie wahnsinnig müssten die Menschen sein, dem auch noch zuzustimmen?

Solche Hybris und Naturbeherrschungs-​Träume sind Ausdruck dessen, was ich den »alchemistischen Wunderglauben« nenne. Damit sagen Sie den Menschen: Es wird alles gut, ihr braucht nichts zu tun, und geben Entwarnung – ausgerechnet dann, wenn nun endlich das Erwachen aus der Illusion der Moderne beginnt. Denn nichts ist ja wohl dringender als endlich die so lange bestehende Feindschaft gegen die Natur zu beenden und in eine echte Freundschaft mit ihr zu treten!

Ja, Sie warnen umgekehrt ausgerechnet vor der Subsistenzproduktion und ‑perspektive, die angeblich mangels Produktivität in den allgemeinen Hungertod führt. Und wieder ist es genau umgekehrt: Die industrielle Landwirtschaft ist das auf groteske Weise unproduktivste und zerstörerischste Unternehmen schlechthin. Es beginnt mit einer geradezu absurd negativen Energiebilanz. Denn die moderne Landwirtschaft braucht um ein Vielfaches mehr Energie, um hervorzubringen, was sie hervorbringt. »Wir essen Öl«, heißt es dazu bei Thomas Hoof. Und das geht nur »gut«, weil es bis jetzt genügend Öl zu extrem niedrigen Preisen gab, ein Modell, das gerade gekippt wird, weil es nicht weiter aufrechtzuerhalten ist. Denn das Öl schwindet und seine Ausbeute wird immer schwieriger – nicht das CO2 ist hier das Problem, das lediglich vorgeschoben wird. Zum Irrsinn der industriellen Landwirtschaft gehören eine riesige Maschinerie, anfällige Monokulturen, eine Gentechnik, welche die Pflanzen schwächt, und der irreversible Verlust der Artenvielfalt. Die Inputs dieser Produktion vergiften und zerstören die Böden, sodass am Ende nur mehr »tote Zonen« bleiben, auf denen gar nichts mehr wächst. Und schließlich wurde dafür in nur einem Jahrhundert eine Ressource verbraucht, die in Hunderten von Millionen Jahren oder noch länger brauchte, um überhaupt vorhanden zu sein. Was soll denn danach kommen? Natur kaputt, Böden tot, Saatgut weg oder unfruchtbar gemacht – »Terminator«- Saatgut, in der Tat – Energie verbraucht… grüne Wüsten oder gar ein »green goo« überall, also ein Umkippen der Produktion in die Destruktion – und dann? 

All das kann man der Subsistenzproduktion, Permakultur, bäuerlichen Landwirtschaft und der Tradition von Gartenstädten ja gerade nicht vorwerfen. Kennen Sie nicht Vandana Shiva oder gar meine Habilitationsschrift »Wenn die Bauern wiederkommen …«?

Ja, was kann neben Ihren Fortschrittsvisionen eigentlich noch unsinniger und – zumal auf die Dauer – selbstmörderischer und absurder sein als die »fortschrittliche« Landwirtschaft?

Im Übrigen: Ausgerechnet Karl Marx wandte sich am Ende seines Lebens von der industriellen Produktion überhaupt ab! Der beste Bauernforscher des 20. Jahrhunderts, Theodor Shanin, beschreibt dies in Late Marx and the Russian Way. Marx plädierte nämlich für nichts Geringeres als eine Rückkehr zur vorpatriarchalen Wirtschaftsweise der russischen Bauerngemeinde, dem Mir!

Aber es gibt noch mehr alte Hüte und Verkehrungen in Ihrer uninformierten Antwort auf einen einzigen Vortrag und ein einziges Interview von mir:

Die Maschine. Welch niedlich’ Ding, hatten sie doch schon die Matriarchate! Das sagen Sie, und Sie haben demnach ausgerechnet von Ihrem »Maschinenwesen« – was soll denn da ein Wesen sein? – keine Ahnung, jedenfalls nicht von der Diskussion zum wahrhaftigen Maschinenunwesen zwischen den 1970 – 1990er Jahren genau hier, in Deutschland und Österreich. Friedrich Wagner, Günther Anders, Erwin Chargaff, Joseph Weizenbaum, Renate Genth – noch nie gehört? Immerhin ist der Witz an der Maschine doch, dass sie Energie benötigt, aber nicht nur das Feuer des Schmiedes und den Ofen des Köhlers. Die Maschine braucht ein energetisches Großsystem, eine riesige Infrastruktur an Energieversorgungsleistungen und ‑leitungen, ohne die noch nicht einmal ein Staubsauger funktioniert. Eben: Kohle, Öl, Gas, und schließlich Atom … Ein sich imperialistisch ausbreitendes System von weiteren Maschinen und Infrastrukturen, bis hin zur kommenden »Einen Maschine« (Anders), der totalitären »Megamaschine« (Mumford), die uns heute ins Haus steht. Und so etwas soll es schon in den Matriarchaten gegeben haben? Sie versuchen also, sogar die Matriarchatsforschung gegen meine Patriarchatskritik ins Feld zu schicken, und behaupten darüber hinaus, die ersten ökologischen Schäden der großräumigen Bewässerungslandwirtschaft im historischen Südmesopotamien seien einer matriarchalen Gesellschaft anzulasten! Aber hallo: Es handelt sich um Folgen der von Marx sogenannten »Asiatischen Produktionsweise«, APW, die solches hervorbrachte, sprich einer der ersten Despotien des Vorderen Orients. Von matriarchalen Despotien ist allerdings nichts bekannt.

Auch mit der Alchemie haben Sie sich nicht beschäftigt, schon gar nicht mit dem Unterschied: hie die Natur als die Große Alchemistin und die an sie angelehnte matriarchale Alchemie – des Kochens, Kinderkriegens, der Leibeskultur, der Gärten und ersten Landwirtschaft sowie des Handwerks… Sie tun ja so, als seien Sie ein Matriarchatskenner und ‑befürworter! Und da die patriarchalisierte, verkehrte, ganz anderen Zwecken als einer angeblichen »Verbesserung« – wie Sie sagen – dienende antike bis moderne »Alchemie«, von der ich rede. Sie haben davon keine Ahnung, und wieso auch, haben Sie es sich doch erspart, sich einmal ein bisschen zu informieren. Denn bei der modernen Alchemie geht es um nichts Geringeres als die Überwindung, Zerstörung, Neu-​Zusammensetzung und künstliche Ersetzung der Natur, also die daraus resultierende Hervorbringung ihres absoluten Gegenteils – eben, der Maschine.

Und dann das Patriarchat! Das Wort »Gebärneid« kommt bei mir kein einziges Mal vor, nirgends. Warum wohl? Oder glauben Sie, eine bloße psychologische Kategorie kann den Gang der Weltgeschichte der letzten 6000 Jahre erklären? Ja, wieso hatten und haben denn die matriarchalen Männer keinen Gebärneid? Sie hatten ihn nicht, weil man ihnen nicht einredete, sie seien eigentlich die Schöpfer des Lebens und nicht Mutter Natur, und sollten sich daher am Umsturz dieser Naturordnung beteiligen, um dies auch zu beweisen. Denn Patriarchat meint eben dies: die Hervorbringung des Gegenteils von allem, was ist. Daran liegt es, dass die Mütter abgeschafft werden sollen, wie Sie selbst feststellen, ohne den Zusammenhang zu verstehen. Denn wozu würde man die dann noch brauchen?

Schließlich der »Great Reset«. Da tun Sie geradeso, als wären Verarmung und Bevölkerungsreduktion ein Merkmal der Subsistenzperspektive und nicht der industriellen Moderne, die – aus den bereits beschriebenen Gründen – nun in den Great Reset münden soll, der eben eine solche Bevölkerungsreduktion propagiert, ohne irgendein Blatt vor den Mund zu nehmen. Denn die Hervorbringung von Menschenmassen, die das Kapital seit 500 Jahren mit allen Mitteln des Pronatalismus und der Gesetzgebung zum Zweck der Verhinderung der Verfügung von Frauen über ihren eigenen Leib verfolgt, ist nun an ihr Ende gekommen. Marx’ »Bevölkerungsgesetz« als Voraussetzung der Kapitalakkumulation hat sich gerade erledigt. Nun sind die Menschenmassen im Weg, weil die Erde endlich und die Kapitalakkumulation unendlich ist. Es muss also beides neu organisiert werden, um das System aufrecht zu erhalten – und das ist der Great Reset. Er beginnt außerdem jetzt, wo eine neue industrielle Revolution möglich erscheint: die inzwischen vierte. Dafür wird die zweite geschleift, samt den sie begleitenden Arbeitermassen. Und genau das wird auch noch als grün, ökologisch und alternativ ausgegeben – wo es dessen pures Gegenteil ist, nämlich der Auf- und Ausbau einer Megamaschine, in die auch die verbleibenden Menschen – nun aber als Menschmaschinen – angeschlossen, ja eingeschlossen werden sollen … Menschen jenseits des Trans- und Posthumanismus gäbe es dann kaum mehr.

Und Sie tun so, als würde ich dafür gewissermaßen auch noch Reklame machen – so, als hätte der Great Reset tatsächlich mit Grün, Naturfreundlichkeit, Subsistenzorientierung, ja, Ökofeminismus zu tun – und ich dagegen mit Bevölkerungsreduktion und anderen Verbrechen beziehungsweise »gefährlichen Illusionen«! Damit sind Sie einfach nur noch unverschämt, abgesehen davon, dass Sie der Propaganda des Great Reset auf den Leim gegangen wären … Mit dem Transhumanismus und der Megamaschine scheinen Sie dagegen weniger Probleme zu haben. Eben: typisch Fortschrittsdenken! 

Also: Von wo auch immer man schaut, für Sie ist alles verkehrt herum, und am besten, alles geht so weiter mit dem technischen Fortschritt, dieser Heiligen Kuh, dem Fetisch und Wahn des kapitalistischen Patriarchats.

Stattdessen schrillen die Alarmglocken, damit endlich aufzuhören, den Schaden zu besichtigen, mit der Wiedergutmachung zu beginnen und dieser Erde zu versprechen, ihr nie wieder den Krieg zu erklären, sondern die unverbrüchliche Freundschaft mit ihr zu beginnen – sie überhaupt wahr- und anzunehmen, und sich zu überlegen, wie wir heute ganz neu anfangen können, mit ihr zu leben, und nicht gegen sie.

Das Thema von Heute ist die Erfindung einer postpatriarchalen Zivilisation, nichts Geringeres, Herr Müller. Das heißt, die Sackgasse verlassen, die Entfremdung beenden, sich von Wahnvorstellungen befreien und sich an der Natur orientieren, von der wir ja gar nichts (mehr) wissen. Welch ein Aufbruch, welch eine Freude wird das sein!

Bild: Werner Petzold, »Die friedliche Nutzung der Kernenergie«, Malerei auf Email, 16 x 12 m. 2006 vor Abbruch des Betriebsgebäudes der SDAG demontiert. 2007 im Zuge der BUGA neu aufgestellt. Es wurde im Auftrag des Uranbergbauunternehmens Wismut geschaffen. Es wurde auf 384 emaillierte Stahlbleche gemalt, damit es Umwelt- und Witterungseinflüssen besser standhalten kann. Das Bild zeigt Arbeiter im Alltag, die eine rote Fahne schwenken und sich um einen Atomkern gruppieren. Seit dem 5. September 2009 ist es auf einer Freifläche in Löbichau (Lage) bei Ronneburg installiert

5 thoughts on “Die gefährlichen Illusionen des technischen Fortschritts

  1. In meinem Kommentar zu Jan Müllers Artikel…
    https://​magma​-magazin​.su/​2​0​2​3​/​0​4​/​j​a​n​m​u​e​l​l​e​r​/​s​u​b​s​i​s​t​e​n​z​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​-​u​n​d​-​m​a​s​c​h​i​n​e​n​w​e​s​e​n​-​o​d​e​r​-​d​i​e​-​g​e​f​a​e​h​r​l​i​c​h​e​n​-​i​l​l​u​s​i​o​n​e​n​-​d​e​r​-​c​l​a​u​d​i​a​-​v​o​n​-​w​e​r​l​h​o​f​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​1​286
    …habe ich thematisiert »das Verhältnis von Techno- und Biosphäre« Die Ungeklärtheit dieses UNSERES Verhältnisses, zu beidem, ist eigentlich eine Unklarheit in der Bestimmung dessen, was UNS ausmacht; und diese Unklarheit ist keine theoretische, für Menschem mit einem Begriffs-​Sparren, sondern echte praktische Ratlosigkeit. Als solche kann man sie womöglich sogar (und das ist jetzt auch ein Versuch, die aktuelle Version von »Patriarchat« konkret zu benennen) zum heimlichen Fundamentalmotiv, also ‑gebrechen der MODERNE (in jedwedem (unumgänglich) bürgerlichem Produktionsverhältnis, in dem sie bislang vorkam) erklären. Denn: Wir behandeln uns zum einen als Werkzeug neben andern, das denselben Optimierungsbestrebungen unterliegt wie seine Mit-​Werkzeuge, was Leistungsfähigkeit, Robustheit, Effizienz usw angeht, und da sind wir ganz frei, »uns« umzugestalten, umzubauen, in ein womöglich GANZ anderes, aber dafür »ertüchtigtes« MITTEL. Zum andern aber sind wir Träger von ZWECKEN; die durch die Art, wie wir uns vorfinden, vor-​bestimmt sind – Zwecke, die zu missachten (etwa wenn wir uns als MIttel optimieren und umbauen) uns irgendwie nicht guttut, und unsere Selbst-​Erhaltung, Reproduktion als Individuen oder Gemeinschaft zu gefährden, wenn nicht sogar zu beenden droht. Nicht zuletzt ist dies biologische Substrat (das sich schnell in die gesamte Biosphäre hinein, oder besser: sich ZUR gesamten Biosphäre ausweitet) die bislang undurchdrungene Voraussetzung all unserer (Selbst-)Optimierungsversuche als Mittel, die an ihm darum eine bislang nicht zu durchbrechende Schranke vorfinden – allerdings eine, wie eben schon festgestellt, UNBESTIMMTE.
    Anm.1: Genauer. Die Überschreitung der Grenze findet derzeit einzig so statt, dass unsere Zwecke (Wünsche usw), als Ausdruck von »Bedürfnissen«, genommen werden bereits als Symptome der Beschädigtheit, die wir uns selbst im Zuge unserer Mittel-​Tätigkeit zugefügt haben. Wie aber der Ursprungszustand aussähe, wissen wir nicht – jener also, von dem erstmals zu sagen wäre: SO wollen wir bleiben, SO fühlt es sich gut an, DAS zu erhalten lohnt sich (»verweile doch…«).
    Anm 2: Eigenartigerweise fehlt uns Nachhaltigkeit als entscheidende strategische Zielstellung, sogar beim Gestalten der Technosphäre. Die weltweite Produktionsarchitektur ist unglaublich gleichgültig gegen (sie bedrohende, auch geophysikalische) Risiken, Notwendigkeit von Redundanzen, Modularität, Einfachheit, weltweiter Einsetzbarkeit, Reproduktivität… (und das alles enggeführt im ZUSAMMENWIRKEN mit passenden Gegenstücken in der (insgesamt, dann, hoffentlich, wieder, intakten) Biosphäre). Mit anderen Worten: Diese Produktionsarchitektur ist PRIMITIV. Und nur darum, weil sie als selbstbezügliche, als Technik, die schnellstmöglich, prekär auf Kante genäht, ständig noch bessere Technik hervorbringen soll, als nicht endende Fortschrittsspirale mit dem Ziel, eine technisch kontrollierte (sich selbst kontrollierende, automatisierte, selbst-​erhaltende), mineralische Bio-​Sphäre allererst zu erschaffen (als hätten wir noch keine), die längst im rasenden Stillstand gelandet ist (neueste Technik gerechtfertigt als MIttel, Technikfolgen aus der letzten Umdrehung der Spirale zu bewältigen): Nur darum also auch ist dieser sinnlose Fortschritt noch als KAPITALAKKUMULATION abbildbar, zumindest vermeintlich. Denn ob Profit tatsächlich die erbärmlichen Erfolge dieses Fortschritts auf dem Weg in die Sackgasse darzustellen imstand ist, bleibt nachzuweisen. (Ich glaube: nichtmal das.)

    PS: So verdienstvoll es ist, dass Jan Müller DIE PRODUKTION zum Thema macht – so sehr ist auszusetzen, dass er das Schlüsselthema industrielle Landwirtschaft glaubt ignorieren zu dürfen. Die ist, bis auf weiteres, am Ende, und führt in Fehl- und Mangelernährung, die vielleicht grad eben sattmacht, aber auch krank. Und biologische Landwirtschaft -. eine, die diesen Namen verdient (Gülle jedenfalls ist Kunstdünger unter anderm Namen..)? Die steht, soweit ich weiss, noch ziemlich am Anfang. Nur eins steht fest: Eine Produktionsweise, die von DORT her sich aufbaut (auch wenn sie mit Werkzeugen aus einer reproduktionsfähigen, raffinierten lokalen Industrie-​Produktionsarchitektur betrieben wird), wird ein komplett anderes Produktionsverhältnis erfordern als das bürgerliche. Da müssen alle alles Wesentliche wissen. Keine Hierarchie. Keine Trennung also, oder gar Widerspruch mehr von Kopf und Hand, Stadt und Land (Techno- und Biosphäre), Zentrum und Peripherie (stattdessen gleiche Lebens- und Produktionschancen überall auf dem Planeten, wo man leben kann). Ja nichtmal von »männlich« und »weiblich« (das, so verstanden, mit den leiblichen Voraussetzungen der Fortpflanzung nicht nichts, aber auch wieder nicht SO viel zu tun hat. Eigenes Thema.).

      1. Selbstverständlich ist ein Einstellen von Düngung komplett unsinnig. Eine renaturierende Landwirtschaft ist ein Zukunftsprojekt, für das freilich erste Ansätze existieren. Dabei geht es um Bodenkultur. Der Hype um Permakultur ist dafür kein Ersatz (sondern hat regenerierte, um nicht zu sagen renaturierte Böden zur Voaussetzung). Kein Thema für Blitzdispute mit drei Sätzen.
        (BTW, ich hatte die Redaktion gebeten, mein Fehlposting ohne Namen oben zu löschen.)

    1. Das vom Kapitalismus bevorzugte Spiel »mehr desselben« zum Lösen der Probleme, welches »dasselbe« überhaupt hervorgerufen hat, wird es auf jeden Fall nicht bringen. Technokraten werden es nicht bringen.

      ?

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