Vom pan­de­mi­schen zum per­ma­nen­ten Notstand

Lese­zeit48 min

1. Covid-19: Zwi­schen Rea­li­tät und Fiktion

Die Covid-19-Pan­de­mie wur­de unter der Lei­tung der WHO von Regie­run­gen und Medi­en welt­weit als schreck­li­che neue Krank­heit dar­ge­stellt, die Dut­zen­de von Mil­lio­nen von Toten ver­ur­sa­chen kön­ne. Die Krank­heit ist real, eben­so wie das Virus, das sie aus­löst. Über sei­nen Ursprung haben sich Erkennt­nis­se erge­ben, die sei­ne Ent­ste­hung in US-geführ­ten Labors immer wahr­schein­li­cher wer­den las­sen. In jedem Fall wur­de die Schwe­re der Krank­heit mas­siv über­trie­ben. Die­je­ni­gen, die wei­ter­hin das Main­stream-Nar­ra­tiv von der »schreck­li­chen und unkon­trol­lier­ba­ren Pan­de­mie« ver­brei­ten, indem sie die offi­zi­el­len Zah­len über die Todes­fäl­le und die mehr oder weni­ger hohe Leta­li­tät der Krank­heit wie ein Rosen­kranz­ge­bet wie­der­ho­len, igno­rie­ren offen­kun­dig die Tat­sa­che, dass es inzwi­schen unmög­lich ist, die objek­ti­ve Leta­li­tät der Krank­heit fest­zu­stel­len. Denn die­se ist untrenn­bar mit dem ter­ro­ris­ti­schen und kri­mi­nel­len Umgang mit der Krank­heit ver­bun­den. Die Leta­li­tät wur­de – sowohl was die tat­säch­li­chen Aus­wir­kun­gen der Krank­heit als auch ihre wis­sen­schaft­lich-media­le Dar­stel­lung betrifft – durch eine Rei­he von Maß­nah­men erhöht, die in die­ser Form mehr oder weni­ger fast über­all ergrif­fen wurden:

  • Ver­wei­ge­rung der Behand­lung: Obwohl Tau­sen­de von Ärz­ten in der gan­zen Welt sofort wirk­sa­me phar­ma­ko­lo­gi­sche Mit­tel ein­setz­ten, wur­de den Gesund­heits­sys­te­men die Behand­lung mit Tachip­i­ri­na bezie­hungs­wei­se Watchful-Wai­ting (Abwar­ten und Beob­ach­ten) vor­ge­schrie­ben, wodurch Tau­sen­de von Pati­en­ten im Kran­ken­haus lan­de­ten. Die »Behand­lung« dort (eben­falls durch Vor­ga­ben gere­gelt) beglei­te­te letzt­lich eine gro­ße Zahl von ihnen in den Tod.

  • Die Zäh­lung der Todes­fäl­le als durch Covid ver­ur­sacht bei allen, die posi­tiv auf einen Test getes­tet wur­den. Ein Test, den die WHO selbst auf ihrer offi­zi­el­len Web­site (um sich vor einer mög­li­chen straf­recht­li­chen Ver­ant­wor­tung zu schüt­zen) als Instru­ment bezeich­net, das allein noch kei­ne Dia­gno­se liefert.

Der Alar­mis­mus bezüg­lich der Gefähr­lich­keit wur­de noch ver­stärkt, indem man die neue Kate­go­rie der »asym­pto­ma­tisch Erkrank­ten« schuf, die allein durch einen posi­ti­ven Test defi­niert wur­de. Der künst­lich auf­ge­bläh­ten Krank­heit wur­de mit frag­wür­di­gen Mit­teln begeg­net (denen eine zuneh­men­de Anzahl von Stu­di­en Wir­kungs­lo­sig­keit oder gar Gefähr­lich­keit beschei­nigt): Etwa die Abson­de­rung Gesun­der, das Abwür­gen öko­no­mi­scher, sozia­ler, gewerk­schaft­li­cher und poli­ti­scher Akti­vi­tät, sozia­le Distan­zie­rung (Social Distancing), Ver­wen­dung von Mas­ken (die die Viren nicht abhal­ten kön­nen), stän­di­ge Des­in­fek­ti­on mit haut­schä­di­gen­den Mit­teln etc.

2. Imp­fun­gen und staat­li­che Therapie

Das angeb­li­che Feh­len von Heil­mit­teln hat dazu geführt, dass die Anwen­dung von per Not­fall­zu­las­sung ein­ge­führ­ten Impf­stof­fen erzwun­gen wur­de. Dabei han­delt es sich nicht um ech­te Impf­stof­fe, die die Infek­ti­on ver­hin­dern kön­nen, son­dern allen­falls um Medi­ka­men­te, wel­che die schwers­ten Aus­wir­kun­gen der Krank­heit abmil­dern sol­len. Die WHO und die west­li­chen Regie­run­gen haben ihre Impf­kam­pa­gnen auf Medi­ka­men­te der neu­en Gene­ra­ti­on kon­zen­triert: Die­se basie­ren auf Gen­the­ra­pien mit mRNA, das heißt sie kön­nen mensch­li­che Zel­len zur Pro­duk­ti­on des (toxi­schen) Spike-Pro­te­ins ver­an­las­sen – mit dem Ziel, in den Orga­nis­men die not­wen­di­gen Anti­kör­per zur Bekämp­fung des Virus zu erzeu­gen. Ihre Wirk­sam­keit hat sich als äußerst begrenzt, wenn nicht gar inexis­tent erwie­sen. Gleich­zei­tig sind die­se Impf­stof­fe in der Lage, zahl­rei­che (oft nicht direkt erkenn­ba­re) uner­wünsch­te Wir­kun­gen her­vor­zu­ru­fen, die Krank­hei­ten unter­schied­li­chen Schwe­re­gra­des bis hin zum plötz­li­chen Tod her­vor­ru­fen. Laut ver­schie­de­nen Stu­di­en kön­nen sie auch ver­zö­ger­te Reak­tio­nen aus­lö­sen. Ande­re Stu­di­en sagen, dass die Impf­stof­fe das Immun­sys­tem tief­grei­fend beein­träch­ti­gen kön­nen, wodurch die Betrof­fe­nen allen Arten von vira­len oder bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen und Krebs aus­ge­setzt und ihre Abwehr­kräf­te gegen Krank­hei­ten aller Art geschwächt wer­den. Die Pan­de­mie und ihre Bewäl­ti­gung haben eine Rei­he von Pro­zes­sen unter­schied­li­cher Natur beschleu­nigt oder aus­ge­löst. Ihre Ver­flech­tung offen­bart nicht zuletzt Zusam­men­hän­ge, wel­che ein ein­heit­li­ches Kon­zept erken­nen lassen.

Hin­sicht­lich der Gesundheitsversorgung:

  • Die Gesund­heits­sys­te­me wur­den zunächst wis­sent­lich ins Cha­os gestürzt (durch eine Dyna­mik der »Covi­di­sie­rung« des Gesund­heits­we­sens: Wahl­lo­se Ein­wei­sun­gen in die Covid-Sta­tio­nen durch den Miss­brauch von Tests, Unter­las­sung der not­wen­di­gen Behand­lung von Per­so­nen, die wegen ande­rer Krank­hei­ten ein­ge­wie­sen, aber posi­tiv getes­tet wur­den etc.) und ihre Kapa­zi­tä­ten wur­den im Namen des Kamp­fes gegen das Virus – dem alles ande­re unter­ge­ord­net wur­de – dras­tisch redu­ziert. Dies führ­te einer­seits zu einer höhe­ren Zahl von Todes­fäl­len als durch Covid selbst (und wird das wahr­schein­lich auch noch in Zukunft), gewöhn­te zugleich aber auch Mil­lio­nen von Men­schen zwangs­wei­se an ein nied­ri­ge­res Ver­sor­gungs­ni­veau als zuvor.

  • Der durch die Pan­de­mie­be­kämp­fung beschleu­nig­te Abbau der Gesund­heits­ver­sor­gung wird kom­pen­siert: Gesund­heits­ver­sor­gung wird auf Prä­ven­ti­on via Impf­stof­fe ver­la­gert. Die­se wird zum Stan­dard­mit­tel bei der Bekämp­fung einer wach­sen­den Zahl von Krank­hei­ten. Außer­dem wird eine neue Gene­ra­ti­on von Arz­nei­mit­teln ein­ge­führt. Es fin­det somit eine Ver­la­ge­rung von che­mi­schen hin zu bio­tech­no­lo­gi­schen Medi­ka­men­ten statt.

  • Im Namen ver­meint­lich grö­ße­rer Effi­zi­enz hat die Tele­me­di­zin einen ent­schei­den­den Schritt nach vor­ne gemacht. Ihr Ziel ist es, Dia­gno­se und Behand­lung zuneh­mend auf Künst­li­che Intel­li­genz (KI) zu über­tra­gen, kurz: Weni­ger Ärz­te, die, befreit von jeg­li­chem phy­si­schen Kon­takt mit den Pati­en­ten, deren phy­sisch-psy­chi­sche-Umwelt-Indi­vi­dua­li­tät völ­lig igno­rie­ren und durch Pro­to­kol­le erset­zen. Die­se Pro­to­kol­le rich­ten sich an der Krank­heit aus und las­sen den kon­kre­ten Pati­en­ten völ­lig außer Acht (er wird also zuneh­mend vom Orga­nis­mus zum Mecha­nis­mus redu­ziert). Sie sind auch effi­zi­en­ter und kos­ten­güns­ti­ger, um den Lohn­ab­hän­gi­gen schnell wie­der an den Arbeits­platz zu brin­gen, wäh­rend die herr­schen­den Klas­sen wei­ter­hin geeig­ne­te Behand­lun­gen ent­spre­chend den Mög­lich­kei­ten ihres Geld­beu­tels haben. Neben dem Gesund­heits­be­reich betref­fen die mit der Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie ein­ge­lei­te­ten oder beschleu­nig­ten Pro­zes­se auch ande­re Bereiche.

Im wirt­schaft­li­chen Bereich sind fol­gen­de Aus­wir­kun­gen zu beobachten:

  • Ein kon­zen­trier­ter Angriff auf das gesam­te Klein­ka­pi­tal in allen Sek­to­ren (Han­del, Dienst­leis­tun­gen, Hand­werk usw.). Das Klein­ka­pi­tal war wäh­rend der Abrie­ge­lun­gen gezwun­gen zu schlie­ßen und von allen dar­auf fol­gen­den Ein­schrän­kun­gen stark betrof­fen: Es wur­de zum Bei­spiel durch die Kos­ten für die Ein­füh­rung von Kon­troll­sys­te­men gegen Anste­ckung und die erzwun­ge­ne Digi­ta­li­sie­rung vie­ler ande­rer Funk­tio­nen beein­träch­tigt. Dies führt zu einem Net­to­trans­fer von Gewin­nen an das gro­ße Tech­no­ka­pi­tal und zur staat­lich abge­fe­der­ten und beglei­te­ten Schlie­ßung zahl­rei­cher klei­ner und mitt­le­rer Unter­neh­men. Das Groß­ka­pi­tal wür­de sich die­se direkt aneig­nen, wenn sie in der weni­ger kon­sum­ori­en­tier­ten neu­en Nor­ma­li­tät, die mit der Pan­de­mie ein­ge­führt wur­de, noch ren­ta­bel wären.

  • Ein hef­ti­ger und noch nie dage­we­se­ner Angriff auf die gesam­te Lohn­ar­beit, die sich wegen des Gesund­heits­not­stan­des plötz­lich in größ­ter Unsi­cher­heit befand. Dabei war die Rück­kehr zu einer rela­ti­ven Sta­bi­li­tät von Arbeit und Ein­kom­men nur dank der lie­be­vol­len Für­sor­ge des Staa­tes mög­lich, wel­che im Gegen­zug für die will­fäh­ri­ge Ein­hal­tung sei­ner Regeln gewährt wur­de: Schlie­ßung, wenn dies vor­ge­schrie­ben war, Mas­kie­rung, Des­in­fek­ti­on, Ver­zicht auf alle Ver­samm­lun­gen (ins­be­son­de­re poli­ti­sche und gewerk­schaft­li­che), Imp­fung, Grü­ner Pass.

  • Aus­wei­tung der Nut­zung von Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie in den Berei­chen Arbeit, Kon­sum, Bil­dung und den sozia­len Bezie­hun­gen. Pro­fi­te und zuneh­men­de Macht wur­den so an die IT-Mul­tis übertragen.

  • Wan­del der mul­ti­na­tio­na­len Kon­zer­ne (ins­be­son­de­re Phar­ma­bran­che, High­tech, Inter­net­be­trei­ber, Online-Ver­kauf) vom Staats­feind Nr. 1 zu Wohl­tä­tern der öffent­li­chen Gesund­heit, von der öffent­li­chen Wahr­neh­mung als Vam­pirm­o­no­po­len zu der einer posi­tiv für das Gemein­wohl wir­ken­den Grup­pe (einer der grund­le­gen­den Punk­te von Schwabs Gre­at Reset und Papst Berg­o­gli­os inte­gra­ti­vem Kapitalismus…).

Auf der finan­zi­el­len Seite:

  • Weit­rei­chen­de Erhö­hung der öffent­li­chen Schul­den zur Finan­zie­rung von Hilfs­maß­nah­men und Ein­kom­mens­un­ter­stüt­zung, mit wei­te­rer Über­tra­gung der rea­len Macht in die Hän­de gro­ßer öffent­li­cher und pri­va­ter Finanzinstitute.

3. Im Namen des angeb­li­chen »Gemein­wohls«

Das Finanz­ka­pi­tal und die Staa­ten, deren Glaub­wür­dig­keit durch die Kri­se von 2008 erschüt­tert wor­den war, stell­ten die­se wie­der her, indem sie sich in Zei­ten der Gesund­heits­kri­se als Ret­ter des Gemein­wohls prä­sen­tier­ten. Die Staa­ten und Zen­tral­ban­ken haben die pri­va­ten Finan­zen wei­ter geschröpft, indem sie ihnen nach 2008 erneut Geld zum Null­ta­rif zur Ver­fü­gung gestellt haben. Die­ses Mal schien die Ret­tung noch mehr dem Gemein­wohl zu die­nen, das heißt die wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Schlie­ßun­gen und der all­ge­mei­nen Ver­lang­sa­mung der Wirt­schafts­tä­tig­keit abzu­mil­dern, wel­che offi­zi­ell durch die Pan­de­mie, in Wirk­lich­keit aber durch die von der WHO getrof­fe­nen und von den Staa­ten (mit unter­schied­li­cher Inten­si­tät) umge­setz­ten Manage­men­tent­schei­dun­gen ver­ur­sacht wurden.

All dies hat die Beschleu­ni­gung eines Pro­zes­ses des Social Engi­nee­rings begüns­tigt, der auf die voll­stän­di­ge Unter­wer­fung des indi­vi­du­el­len und kol­lek­ti­ven Lebens unter das Kapi­tal und den Staat abzielt, und zwar durch:

  • Den Zwang, sozia­le Bezie­hun­gen vom phy­si­schen zum vir­tu­el­len Kon­takt zu ver­la­gern, der mit ver­pflich­ten­dem Social Distancing, Lock­down und Ver­bot wirt­schaft­li­cher Akti­vi­tä­ten ein­her­geht. Also Maß­nah­men, die durch die Poli­tik der nicht-phar­ma­ko­lo­gi­schen Mit­tel gegen die Aus­brei­tung des Virus gerecht­fer­tigt wur­den. Zugleich wur­den die­se Maß­nah­men von einer mas­si­ven Pro­pa­gan­da über ihre Vor­zü­ge beglei­tet, in einer Ära, die durch zuneh­men­de Pan­de­mien gekenn­zeich­net ist. Sie lässt den Ent­wurf einer Gesell­schaft erah­nen, die das phy­si­sche Zusam­men­kom­men und die Gele­gen­hei­ten für direk­te Gesel­lig­keit auf ein Mini­mum redu­ziert und stark kontrolliert.

  • Die mas­sen­haf­te Ver­brei­tung von Instru­men­ten der digi­ta­len Ver­fol­gung von Anste­ckungs­ket­ten und der Erken­nung von Geimpften/​Ungeimpften (Grü­ner Pass), wel­che (fast) all­ge­mein als Maß­nah­men zum Schutz der kol­lek­ti­ven Gesund­heit akzep­tiert wer­den, haben sich als wirk­sa­mer Hebel für einen Pro­zess der Aus­wei­tung der Kon­trol­le aller Akti­vi­tä­ten eines jeden erwie­sen. Sie sol­len die Mas­sen über­wa­chen, was aus wirt­schaft­li­cher und finan­zi­el­ler Sicht nütz­lich ist (auch als Grund­la­ge für eine Geld-/Fi­nanz­re­form auf der Grund­la­ge einer digi­ta­len Wäh­rung) und aus poli­ti­scher Sicht die Kon­troll­macht des Staa­tes ver­stärkt. Dar­über hin­aus hat der Staat nach Jahr­zehn­ten, in denen sein Image als über­par­tei­li­che Instanz im Diens­te aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Nie­der­gang begrif­fen war, sei­ne Macht über die Gesell­schaft nicht nur neu legi­ti­miert. Er hat auch mit der Zustim­mung der­je­ni­gen, die sei­ne Rol­le bei der Ret­tung ihres nack­ten Lebens zu schät­zen wis­sen, eine beträcht­li­che Aus­wei­tung die­ser Macht erreicht: Alle Rech­te (Mobi­li­tät, Arbeit, sozia­le Bezie­hun­gen, Kon­sum, Gesund­heits­für­sor­ge, Frei­zeit­ge­stal­tung, gewerkschaftliche/​politische und kul­tu­rel­le Tätig­keit) wur­den in Zuge­ständ­nis­se des Staa­tes an die­je­ni­gen umge­wan­delt, die sei­nen Befeh­len gehor­chen. Zunächst aus gesund­heit­li­chen Grün­den, per­spek­ti­visch jedoch (mit dem Krieg, der Ener­gie­kri­se, der Kli­ma­kri­se etc.) für das Gemein­wohl. Dabei wur­den tech­no­lo­gi­sche Kon­troll­me­cha­nis­men ein­ge­führt: Der Green Pass ist der ers­te Schritt zu ihnen hin.

  • Der Staat hat die Macht erlangt, im von ihm selbst defi­nier­ten Not­fall die Mili­ta­ri­sie­rung der Gesell­schaft vor­an­zu­trei­ben. Sowohl im Sin­ne eines Mili­tär­ein­sat­zes im Inne­ren als auch in dem einer Umwand­lung der Gesell­schaft in einen mili­ta­ri­sier­ten Kör­per, wel­cher den staat­li­chen Befeh­len wider­stands­los gehorcht.

  • Um die Gesund­heit eines jeden zu schüt­zen, hat der Staat die Macht erlangt, in den Kör­per eines jeden ein­zu­drin­gen und ihn zu zwin­gen, sich mit den vom Staat aus­ge­wähl­ten phar­ma­ko­lo­gi­schen Behand­lun­gen zu impfen.

  • Im Namen eines Not­stan­des sozio-öko­no­mi­sche Maß­nah­men durch-zufüh­ren. Heu­te ist es ein Gesund­heits­not­stand, mor­gen ein Klima‑, Energie‑, oder Wirt­schafts­not­stand oder ein Kriegs­not­stand. Dabei dür­fen alle Bedürf­nis­se der Arbei­ter, des Mit­tel­stan­des, der Hand­wer­ker, der Klein­un­ter­neh­men igno­riert wer­den. Die Mög­lich­keit des gewerk­schaft­li­chen und poli­ti­schen Wider­stan­des wird ihnen genom­men, es ist allein auf die For­de­run­gen des inter­na­tio­na­len und natio­na­len Groß­ka­pi­tals zu hören.

  • Anpran­gern und Aus­schluss all jener von Arbeit und Zivil­ge­sell­schaft, die sei­nen Befeh­len nicht gehor­chen (wie im Krieg für Deserteure…).

4. Die Wur­zeln die­ser Pha­se des Kapi­tals: sei­ne sys­te­mi­sche Krise

Das Bin­de­glied zwi­schen all die­sen Pro­zes­sen ist der Ver­such, der Sys­tem­kri­se zu begeg­nen, die das Kapi­tal seit Jahr­zehn­ten ver­schleppt. Die Kri­se von 2008 wur­de von den Zen­tral­ban­ken mit gigan­ti­schen Geld­emis­sio­nen bekämpft. Die pri­va­te und öffent­li­che Finanz­wirt­schaft (auf die ers­te­re spe­ku­liert, die aber auch der sozia­len Sta­bi­li­tät dient) wur­de damit pro­vi­so­risch geret­tet. Es wur­de ver­hin­dert, dass die Kri­se ihre typi­schen Fol­gen hat­te; dass näm­lich ein ent­schei­den­der Teil des Finanz­ka­pi­tals, wel­ches zu einem Gebil­de von uner­mess­li­cher Grö­ße gewor­den war, einer all­ge­mei­nen Ent­wer­tung zum Opfer fiel und die Wirt­schaft in eine unkon­trol­lier­te Rezes­si­on gezo­gen wur­de. Die­ser beein­dru­cken­de vir­tu­el­le Kreis­lauf hat die Wer­te und Ren­di­ten der Finanz­ti­tel auf hohem Niveau gehal­ten. Er hat aber auch kei­nes der struk­tu­rel­len Pro­ble­me, die der Kri­se zugrun­de lie­gen, gelöst. Im Gegen­teil hat er zu ihrer Ver­schär­fung bei­getra­gen, indem er die bestehen­den Schwie­rig­kei­ten im Bereich der Akku­mu­la­ti­on vor­ver­la­gert und ver­grö­ßert hat. Man den­ke an Län­der wie Ita­li­en oder Japan (das bereits in den 1990er Jah­ren Liqui­di­täts­sprit­zen erhal­ten hat), die ihr Pro­duk­ti­ons­ni­veau von vor der Kri­se nicht mehr erreicht haben. Eine der Haupt­ur­sa­chen für die­se Schwie­rig­kei­ten liegt in der Tat­sa­che, dass die enor­me Mas­se des bestehen­den Kapi­tals sei­nen Durst nach Pro­fit nicht auf der Grund­la­ge der Pro­duk­ti­on einer für sei­ne wei­te­re Ver­wer­tung aus­rei­chen­den Men­ge an Mehr­wert stil­len kann. Mehr­wert, der sich unter den gegen­wär­tig herr­schen­den gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen nur aus der Arbeits­zeit erge­ben kann, die in den durch die Aus­beu­tung der Lohn­ar­beit pro­du­zier­ten Waren ent­hal­ten ist.

Je mehr das bereits akku­mu­lier­te Kapi­tal wächst (und his­to­risch gese­hen kann es nur wach­sen), des­to mehr erweist sich die Mas­se des neu­en Mehr­werts, auch wenn er in abso­lu­ten Zah­len zunimmt, als gering im Ver­hält­nis dazu, wie groß die sys­te­mi­sche Erfor­der­nis sei­ner Ver­wer­tung ist. Dies ist nicht zuletzt des­halb so, weil der Bedarf an einer kon­ti­nu­ier­li­chen Stei­ge­rung sei­ner Erpres­sung mit den his­to­ri­schen Gren­zen der Mög­lich­keit einer wei­te­ren und kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­rin­ge­rung der zur Repro­duk­ti­on des Werts der beschäf­tig­ten Arbeits­kräf­te erfor­der­li­chen Arbeits­zeit kollidiert.

Die Geld­sprit­zen haben das Finanz­ka­pi­tal vor einer ver­hee­ren­den Kri­se bewahrt. Sie waren aber nicht in der Lage, die Men­ge des gesell­schaft­lich pro­du­zier­ten Mehr­werts auch nur um ein Jota zu erhöhen.

Die Ent­schei­dung, Flüs­se von Liqui­di­tät aus dem Nichts zu schaf­fen und Kre­dit­pa­pie­re und Bank­in­sti­tu­te zu stüt­zen, wur­de dem wert­pro­du­zie­ren­den Kapi­tal nicht vom Finanz­ka­pi­tal auf­ge­zwun­gen. Die­se auch in der Lin­ken ver­brei­te­te The­se berück­sich­tigt nicht die Ent­wick­lung, die der Kapi­ta­lis­mus genom­men hat. Das Finanz­ka­pi­tal ist tief in das Indus­trie­ka­pi­tal ein­ge­bet­tet. Es besitzt oder kon­trol­liert es durch Akti­en und Anlei­hen. Vor allem aber beherrscht es die­ses voll­stän­dig, da die Pro­duk­ti­on und der Absatz von Waren heu­te in hohem Maße von Kre­dit­ver­ga­ben abhän­gen. Kre­dit ist inte­gra­ler Bestand­teil der gesam­ten Finanz­welt, die durch Geld­dru­cken zuneh­mend gedopt wird.

Das Pro­duk­ti­ons- und Kon­sum­ni­veau wird letzt­lich durch eben die­ses Doping auf­recht­erhal­ten. Das Indus­trie­ka­pi­tal hat also ein vita­les Inter­es­se am Über­le­ben des Finanz­zir­kus. Die Geld­emis­si­on der Zen­tral­ban­ken hat durch die Ret­tung des Finanz­ka­pi­tals das gesam­te Kapi­tal vor einer Kri­se unkon­trol­lier­ba­ren Aus­ma­ßes bewahrt, unge­ach­tet der Tat­sa­che, dass wenig oder gar nichts von dem emit­tier­ten Geld direkt an das indus­tri­el­le Kapi­tal ging.

Die Geld­emis­si­on ret­te­te vor­über­ge­hend, aber lös­te kei­ne der Ursa­chen der Kri­se. Pünkt­lich am Vor­abend der Aus­brei­tung von Covid repro­du­zier­te die Geld­emis­si­on die Bedin­gun­gen für einen neu­en Crash, als eini­ge der gro­ßen west­li­chen Län­der bereits alle Ele­men­te einer ech­ten Rezes­si­on in sich trugen.

Die Pan­de­mie kam also genau zum rich­ti­gen Zeit­punkt: Sie ver­hin­der­te, dass die neue sich abzeich­nen­de Kri­se als wie­der vom Finanz­sek­tor ver­ur­sacht erschien (2008 hat­te die Kri­se ein Auf­le­ben sozia­ler und poli­ti­scher Kon­flik­te pro­vo­ziert, die im Wes­ten im Auf­kom­men des Neo­po­pu­lis­mus und des Sou­ve­rä­nis­mus zusam­men­lie­fen). Gleich­zei­tig ermög­lich­te sie Geld­schöp­fung zur Unter­stüt­zung des Finanz­sek­tors, indem sie die Not­wen­dig­keit dazu nicht nur auf des­sen Bedürf­nis­se, son­dern auch auf die des Gemein­wohls ange­sichts der Gesund­heits­kri­se zurückführte.

Da nun die Aus­ru­fung der Pan­de­mie zusam­men­fällt mit dem Risi­ko eines gewalt­sa­men Finanz­crashs, dem bald auch ein Wirt­schaft­s­crash gefolgt wäre, da die­se Pan­de­mie außer­ge­wöhn­li­che Maß­nah­men zur Abfe­de­rung ihrer mög­li­chen Aus­wir­kun­gen recht­fer­tig­te, hat der Umgang mit ihr funk­tio­na­le Pro­zes­se beschleu­nigt: Zur gene­rel­len Neu­struk­tu­rie­rung der Wirt­schaft, der Klas­sen­ver­hält­nis­se, und zwar welt­weit in jedem ein­zel­nen Land. Die­se Neu­struk­tu­rie­rung ergab sich not­wen­dig, um einer Kri­se zu begeg­nen, die weit eher den Cha­rak­ter einer Sys­tem­kri­se der sozia­len Ver­hält­nis­se und der Kapi­tal­ver­hält­nis­se hat, als den Cha­rak­ter einer Gesundheitskrise.

Dass die Plä­ne der mäch­tigs­ten Inha­ber des Finanz­ka­pi­tals, der mul­ti­na­tio­na­len Unter­neh­men in Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie und Phar­ma­in­dus­trie, der Staa­ten, der Geheim­diens­te, der öffent­li­chen (WHO, IWF, UNO usw.) und pri­va­ten (WEF, GAVI usw.) inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen schon seit lan­gem im Gan­ge sind, ist kei­ne phan­ta­sie­vol­le Ver­schwö­rungs­theo­rie. Im Gegen­teil, es ist ein­fach töricht zu glau­ben, dass die offi­zi­el­len und inof­fi­zi­el­len Insti­tu­tio­nen des Kapi­tals, und ins­be­son­de­re die­je­ni­gen, die sei­ne Repro­duk­ti­on auf glo­ba­ler Ebe­ne beherr­schen, nicht ihre Köp­fe und alle Hebel der Herr­schaft akti­vie­ren, um eine das Sys­tem als Gan­zes bedro­hen­de Kri­se zu bewäl­ti­gen. Es gibt also Plä­ne, von denen eini­ge bekannt sind und von denen eini­ge, um sie zu ver­ste­hen, über den Anschein hin­aus erforscht wer­den müs­sen. Und es gibt auch die Macht, sie mehr oder weni­ger koor­di­niert oder erzwun­gen in die Tat umzu­set­zen. Macht zu haben bedeu­tet jedoch nicht, all­mäch­tig zu sein. Jeder noch so gut durch­dach­te und von den gro­ßen Finanz‑, Wirtschafts‑, Poli­tik- und Mili­tär­mäch­ten umge­setz­te Plan muss unwei­ger­lich mit der Rea­li­tät, mit den Wider­sprü­chen der Klas­sen, der Völ­ker, der Staa­ten kol­li­die­ren. Die­se sind in der Lage, ihn zu kon­di­tio­nie­ren, ihn abzu­wen­den und letzt­lich sogar, ihn radi­kal zu besiegen.

Die finan­zi­el­len und wirt­schaft­li­chen Erfolgsrezepte

Kurz­fris­tig galt es, die Explo­si­on einer neu­en, unkon­trol­lier­ten Finanz­kri­se zu ver­mei­den. Abrie­ge­lun­gen und Beschrän­kun­gen der Pro­duk­ti­on, des Umlaufs und des Ver­brauchs von Waren und Dienst­leis­tun­gen ermög­lich­ten es einer­seits, die Geld­emis­si­on fort­zu­set­zen, indem sie die Finanz­wer­te auf­recht­erhiel­ten (und die Staats­schul­den erhöh­ten…). Ande­rer­seits ermög­lich­ten sie, zu ver­hin­dern, dass die Wirt­schaft über­hitzt und eine über­mä­ßi­ge Infla­ti­on ent­steht. So wur­de einer­seits der Markt mit Geld geflu­tet, ande­rer­seits wur­de ver­sucht, eine hohe Infla­ti­on zu ver­mei­den. Die­se hät­te zu einer star­ken Ent­wer­tung der Kre­di­te füh­ren kön­nen, was die Schuld­ner begüns­tigt hät­te. Das klingt hirn­los, ist aber nichts ande­res als einer der vie­len Wider­sprü­che, wel­che das Kapi­tal ver­su­chen muss, unter Kon­trol­le zu hal­ten: Das Finanz­ka­pi­tal bremst den Pro­duk­ti­ons­pro­zess, der ihm als ein­zi­ger einen rea­len Wert lie­fert, um sich selbst und das Sys­tem als Gan­zes zu ret­ten (im Moment des höchs­ten Krisenrisikos)!

In Vor­be­rei­tung waren aber auch ande­re Maß­nah­men, um eine län­ger­fris­ti­ge Lösung der Kri­se zu ver­su­chen (ob die­se Ver­su­che dann wirk­lich erfolg­reich sein wer­den, steht auf einem ande­ren Blatt). Ins­be­son­de­re der Über­gang zu einer Wirt­schafts­po­li­tik, die das Finanz­ka­pi­tal dau­er­haft vor den Gefah­ren eines wie­der­hol­ten Plat­zens der Finanz­bla­sen schützt und damit auch das gesam­te Kapi­tal vor den Aus­wir­kun­gen von Finanz­kri­sen bewahrt. Dies bedeu­tet unter ande­rem die Bestä­ti­gung und Stär­kung der Domi­nanz west­li­chen Finanz­ka­pi­tals über die gesam­te Welt­pro­duk­ti­on, den Han­del und die Finanzen.

Die neue Gover­nan­ce impliziert:

  • Eine kon­trol­lier­te Abwer­tung eines Teils des Finanz­ka­pi­tals, natür­lich zum Nach­teil der weni­ger mäch­ti­gen Län­der und Staa­ten (ein­schließ­lich gro­ßer Län­der wie Russ­land und Chi­na) sowie der klei­nen west­li­chen Sparer.

  • Den Zufluss wei­te­rer Antei­le des gesell­schaft­lich pro­du­zier­ten Mehr­werts zum Finanz­ka­pi­tal. Dies führt zu einer wei­te­ren Kon­zen­tra­ti­on des Groß­ka­pi­tals zu Las­ten des Klein­ka­pi­tals und zu einer wei­te­ren Zen­tra­li­sie­rung. Es führt auch zu einem ver­stärk­ten Druck auf die Pro­duk­ti­on und den Kon­sum, die noch stär­ker für die Erpres­sung und Aneig­nung des Mehr­werts genutzt wer­den (Auto­ma­ti­sie­rung, Indus­trie 4.0, Lohn­de­fla­ti­on, Arbeits­platz­un­si­cher­heit, Ver­kür­zung der Umlauf­zeit von Waren und Kapi­tal, Umlen­kung des Kon­sums usw.). Druck auf die öffent­li­chen Aus­ga­ben mit einer wei­te­ren Sen­kung des Anteils der indi­rek­ten Löh­ne (Gesund­heit, Ren­ten, Schul­bil­dung, Sozi­al­leis­tun­gen usw.) zuguns­ten der Zin­sen auf die Staats­schul­den, Pri­va­ti­sie­run­gen, um die zuvor vom Staat erbrach­ten sozia­len Auf­ga­ben ren­ta­bel zu machen, sowie die Ver­wen­dung der öffent­li­chen Ein­nah­men zuguns­ten von Inves­ti­tio­nen zur Umstruk­tu­rie­rung von Unternehmen.

  • Die Ein­füh­rung von mone­tä­ren Instru­men­ten (digi­ta­les Geld), um die Ver­wen­dung und den Umlauf des Gel­des zu über­wa­chen und zu len­ken. So wer­den Pro­duk­ti­on, Kon­sum und Kre­dit unter Kon­trol­le gehal­ten und ver­hin­dert, dass ihre Tur­bu­len­zen das Finanz­ka­pi­tal invol­vie­ren. Statt­des­sen soll so der Finanz­be­darf ange­mes­se­ner durch die mate­ri­el­le Wirt­schaft gedeckt wer­den und ein Mecha­nis­mus der tota­len Kon­trol­le über die Akti­vi­tä­ten eines jeden instal­liert wer­den. Dies ver­schafft die Macht zu ent­schei­den, wel­che Aus­ga­ben für den Kon­sum und vor allem für Bei­trä­ge zu poli­ti­schen, gewerk­schaft­li­chen, infor­ma­tio­nel­len und kul­tu­rel­len Akti­vi­tä­ten erlaubt sind.

  • Die Digi­ta­li­sie­rung aller öffent­li­chen und pri­va­ten Funk­tio­nen zwecks Kos­ten­sen­kung, die Kon­zen­tra­ti­on der Gewin­ne und die Zen­tra­li­sie­rung der Herr­schaft des Finanz- und Tech­no­lo­gie­ka­pi­tals. Die Erfas­sung von Daten über jede mensch­li­che Akti­vi­tät zum Zwe­cke der kapil­la­ren Über­wa­chung zuguns­ten des Kapi­tals. Aus­rich­tung und Regu­lie­rung von Pro­duk­ti­on und Kon­sum sowie Aus­wei­tung des Staa­tes zur sozia­len und poli­ti­schen Kontrolle.

All dies führt zu einer Ver­schär­fung des Drucks auf die Län­der der Peri­phe­rie, ins­be­son­de­re auf die­je­ni­gen, die am stärks­ten vom Groß­ka­pi­tal abhän­gig sind. Es führt aber auch im Wes­ten zu einer all­ge­mei­nen Ver­ar­mung des Pro­le­ta­ri­ats und der Mit­tel­schich­ten, sowohl der­je­ni­gen, die nur über gerin­ge Men­gen an Kapi­tal ver­fü­gen (meist auf Kre­dit), als auch der­je­ni­gen, die als Ange­stell­te oder Selbst­stän­di­ge mit all­ge­mei­nen kogni­ti­ven Inhal­ten arbei­ten. Die Gefahr von sozia­len Kon­flik­ten und sogar von Revol­ten selbst im Her­zen des Impe­ria­lis­mus wird also konkreter.

5. »Im Diens­te des Vol­kes«: Das neue Gesicht des Staa­tes zur Durch­set­zung der sozia­len Kontrolle

Ein star­ker Staat wird gebraucht, um poten­zi­el­le sozia­le Kon­flik­te zu ver­hin­dern und zu unter­drü­cken. Kein Staat kann jedoch sei­ne Stär­ke allein auf einen Poli­zei- und Mili­tär­ap­pa­rat stüt­zen. Er muss sich auf einen brei­ten Kon­sens stüt­zen, der ihn zur Unter­drü­ckung von Pro­tes­ten legi­ti­miert. In den letz­ten Jahr­zehn­ten hat­te der Staat (nicht nur in Ita­li­en) viel von sei­ner Legi­ti­mi­tät ver­lo­ren, weil er sich immer mehr aus dem sozia­len Bereich zurück­zog, sich immer mehr den For­de­run­gen des Groß­ka­pi­tals und der Pri­vat­wirt­schaft unter­warf (was mit öffent­li­cher Kor­rup­ti­on ein­her­ging) und sich als Voll­stre­cker von Poli­tik prä­sen­tier­te, die in außer­staat­li­chen Sphä­ren beschlos­sen wur­de. Die Pan­de­mie bot sich an, um die Legi­ti­mi­tät des Staa­tes als Die­ner des Vol­kes wie­der­her­zu­stel­len. Sie leg­te den Grund­stein dafür, die Ein­füh­rung digi­ta­ler Kon­troll­in­stru­men­te und die Zunah­me von deren all­ge­gen­wär­ti­ger Macht als einen gemein­wohl­nütz­li­chen Pro­zess erschei­nen zu lassen.

Die infor­ma­ti­ons­tech­ni­sche Instru­men­tie­rung bie­tet die Mög­lich­keit, einen Kon­troll­ap­pa­rat auf­zu­bau­en, der theo­re­tisch in der Lage ist, sozia­le Kon­flik­te zu ver­hin­dern und jeden, der in einen Kon­flikt ein­tre­ten möch­te, prä­ven­tiv kalt­zu­stel­len. In die­sem Punkt stim­men die Bedürf­nis­se des Kapi­tals und des Staa­tes (der im Diens­te des Kapi­tals steht, aber auch in sei­nem eige­nen Dienst, um sei­nen Appa­rat und sei­ne Macht über die Gesell­schaft auf­recht­zu­er­hal­ten) per­fekt überein.

Die Digi­ta­li­sie­rung des indi­vi­du­el­len und sozia­len Lebens bie­tet sich daher an:

  • Zur Kon­trol­le des Kapi­tals, um die Kon­sum- und Lebens­ge­wohn­hei­ten zu steu­ern und zu len­ken; indem man ver­sucht, die Ungleich­ge­wich­te der Pro­duk­ti­on und des Mark­tes zu mini­mie­ren, indem man sie einem Plan unter­wirft, der natür­lich nicht auf die Iden­ti­fi­zie­rung und Befrie­di­gung wirk­li­cher Bedürf­nis­se, son­dern auf den Pro­fit aus­ge­rich­tet ist (die Social Media haben mit ihrer akri­bi­schen Daten­er­fas­sung die­se Art der vor­aus­schau­en­den Steue­rung von Kon­sum- und Lebens­ge­wohn­hei­ten bereits auf einen Höhe­punkt gebracht, aber ihre Ver­bin­dung mit der digi­ta­len Kon­trol­le des Staa­tes wür­de sie extrem effi­zi­ent machen).

  • Zu einer Wäh­rungs­re­form, wel­che die Geld­be­we­gun­gen der Bevöl­ke­rung unter die direk­te Kon­trol­le des Staa­tes im Zusam­men­spiel mit zen­tra­li­sier­ten Unter­neh­men stel­len würde.

  • Zu einer staat­li­chen Kon­trol­le zur sozia­len Dis­zi­pli­nie­rung, die Klas­sen­kon­flik­te ver­hin­dern und unter­drü­cken würde.

Die Pan­de­mie wur­de durch Ter­ro­ri­sie­rung der Bevöl­ke­rung bewäl­tigt. Der Staat polier­te sein ver­blass­tes Image als Reprä­sen­tant der Gemein­schaft auf, bean­spruch­te die Auf­ga­be, Leben zu ret­ten, und zwang die Bür­ger, alle Rech­te auf­zu­ge­ben, um ihre Haut zu ret­ten. Das ging bis hin zur Akzep­tanz expe­ri­men­tel­ler bio­tech­no­lo­gi­scher Prä­pa­ra­te als Mit­tel zur Ret­tung, von Maß­nah­men, die die grund­le­gends­ten mensch­li­chen Akti­vi­tä­ten des­po­tisch regu­lier­ten, sowie einer weit­rei­chen­den Digi­ta­li­sie­rung ihrer Exis­tenz, durch den Grü­nen Pass (GP).

Der GP basiert auf einer euro­päi­schen Platt­form (DGCG, Digi­tal Green Cer­ti­fi­ca­te Gate­way, betrie­ben von der EU-Kom­mis­si­on: Dies ermög­licht die Inter­ope­ra­bi­li­tät der natio­na­len Digi­tal Green Cer­ti­fi­ca­te-DGC-Net­ze). Durch das Her­un­ter­la­den des Pas­ses öff­net man sei­ne digi­ta­le Iden­ti­tät auf der Platt­form, die heu­te nur über den Gesund­heits­aspekt orga­ni­siert ist: Imp­fung, nega­ti­ver Test, Gene­sung von Covid-19, die dem Ein­zel­nen Zugangs­frei­heit zu ent­schei­den­den Stel­len ermög­li­chen (in Ita­li­en auch am Arbeits­platz). Die Nut­zung kann jedoch leicht auf wei­te­re Aspek­te aus­ge­wei­tet wer­den (und wur­de zu die­sem Zweck ent­wi­ckelt und ein­ge­führt) und die Zugangs­frei­heit kann auf jedes ande­re Ver­hal­ten oder jeden Sta­tus aus­ge­dehnt wer­den. Die Platt­form mit ihrer Block­chain-Struk­tur ist in der Lage, eine poten­zi­ell unend­li­che Men­ge an Daten zu sam­meln und sie mit jeder ein­zel­nen Per­son zu verknüpfen.

Die Platt­form eig­net sich zur Lösung des Pro­blems, dass der Staat bereits vie­le Infor­ma­tio­nen über jeden Bür­ger, jedoch auf sepa­ra­ten Platt­for­men besitzt. Sie ermög­licht ihm, alle Daten mit­ein­an­der zu ver­glei­chen, sie mit der digi­ta­len Iden­ti­tät zu ver­knüp­fen und poten­zi­ell unend­lich lan­ge zu spei­chern. Auf die­se Wei­se wird es mög­lich sein, den Pass mit jedem Aspekt der mensch­li­chen Akti­vi­tä­ten und Bezie­hun­gen zu ver­knüp­fen. Für eine voll­stän­di­ge Ver­fol­gung in Echt­zeit an jedem Ort wür­den die der­zei­ti­gen Net­ze nicht aus­rei­chen. 5G soll die Lücken schließen…

Dreh- und Angel­punkt der Instru­men­te zur Ver­wirk­li­chung des drei­fa­chen Ziels ist die Digi­ta­le Iden­ti­tät (DI). Der Auf­bau einer Digi­ta­len Iden­ti­tät, die indi­vi­du­el­le Daten spei­chert, wel­che für Kon­sum, Geld­um­lauf und die Macht des Staa­tes, jede ein­zel­ne Akti­vi­tät des Ein­zel­nen zu kon­trol­lie­ren, nütz­lich sind.

Um die Bür­ger davon zu über­zeu­gen, sich einen digi­ta­len Per­so­nal­aus­weis zuzu­le­gen, müs­sen sie sei­nen Nut­zen spü­ren. Der Green Pass zur Bekämp­fung der Anste­ckung ist ein äußerst nütz­li­ches Mit­tel, um die Men­schen dazu zu brin­gen, einen ers­ten Schritt in Rich­tung Digi­ta­le Iden­ti­tät zu akzep­tie­ren. Damit wird jeder über­zeugt (oder gezwun­gen), sich am all­ge­mei­nen Schutz der Gesund­heit und damit sei­ner selbst zu beteiligen.

Die auto­ri­tä­re Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie war ein groß­ar­ti­ges Expe­ri­ment der sozia­len Dis­zi­pli­nie­rung und der Mili­ta­ri­sie­rung der Gesell­schaft. Im dop­pel­ten Sin­ne: Der Macht­aus­wei­tung von Poli­zei und Armee sowie der Ver­wand­lung der Gesell­schaft in ein mili­tä­ri­sches Korps, das Befeh­len von oben gehorcht. Selbst in allen sozia­len, gewerk­schaft­li­chen, poli­ti­schen, bezie­hungs­mä­ßi­gen, affek­ti­ven und frei­zeit­li­chen Bezie­hun­gen und sogar in der Pfle­ge des eige­nen Kör­pers, der eben­falls der – ohne­hin stark kon­di­tio­nier­ten – frei­en Ver­füg­bar­keit jedes Ein­zel­nen ent­zo­gen und ganz der staat­li­chen Will­kür über­ge­ben wurde.

Sie ist über­all auf der Welt auf gro­ßen und uner­war­te­ten Wider­stand gesto­ßen, der ihre Ver­ant­wort­li­chen dazu ver­an­lasst hat, die Ver­fol­gung eini­ger unmit­tel­ba­rer Zie­le auf­zu­ge­ben (Zwangs­imp­fung und per­ma­nen­te groß­flä­chi­ge Ver­brei­tung des Green Pass). Doch die­se und das gesam­te tech­no­lo­gi­sche und poli­ti­sche Gerüst, das dank ihr auf­ge­baut wur­de, ste­hen bereit, um bei der nächs­ten Gele­gen­heit wie­der akti­viert zu wer­de. Vor allem haben sich damit zwei mäch­ti­ge Dyna­mi­ken ent­wi­ckelt: Die eine bezieht sich auf die Macht­er­grei­fung des Kapi­tals, das sei­ne Herr­schaft, sei­ne Wis­sen­schaft und Tech­no­lo­gie, sei­ne Phar­ma­ko­lo­gie, sei­ne Bezie­hungs­tech­no­lo­gien, sei­ne Kon­trol­le und Steue­rung von Mensch und Natur fes­tigt und aus­baut; die ande­re bezieht sich auf die Macht­er­grei­fung des Staa­tes, der sich zuneh­mend von allen demo­kra­ti­schen Ritua­len befreit und sich immer mehr auf das Wesen einer des­po­ti­schen Macht reduziert.

Die Macht des Staa­tes und des Kapi­tal wur­den in ers­ter Linie nicht durch offe­ne Zwangs­mit­tel gestärkt, obwohl sie dazu auch gegrif­fen haben, son­dern durch Induk­ti­on, Mani­pu­la­ti­on und Social Engi­nee­ring: Als Not­wen­dig­kei­ten, die von unten, von der Gesell­schaft selbst und von den Indi­vi­du­en aus­ge­hen, um das blo­ße phy­si­sche Leben jedes Ein­zel­nen und der Gemein­schaft zu erhal­ten. Die­se Pro­zes­se kamen durch das Aus­bre­chen einer Not­fall­si­tua­ti­on zustan­de, die von der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung als real wahr­ge­nom­men wur­de: Die Gefahr für das eige­ne Leben erschien als real und unmit­tel­bar. Um die Ver­brei­tung des Virus zu bekämp­fen, schien es not­wen­dig, ein Instru­ment zu haben, das in der Lage war, das Ver­hal­ten aller zu regu­lie­ren. Der Staat bot sich als die ein­zi­ge Instanz an, die dazu in der Lage war. Infol­ge­des­sen wur­den ihm wei­te­re Befug­nis­se über­tra­gen, um über das Ver­hal­ten jedes Ein­zel­nen und sei­ner sozia­len Bezie­hun­gen zu verfügen.

Der Not­stand als Regie­rungs­me­tho­de unter for­ma­ler Auf­recht­erhal­tung der Demo­kra­tie wur­de sicher­lich nicht im Jahr 2020 mit Covid gebo­ren. In Ita­li­en erle­ben wir ihn seit den blei­er­nen Jah­ren, im Wes­ten seit Beginn des Krie­ges gegen den Ter­ror nach dem 11. Sep­tem­ber 2001. Mit dem Manage­ment der Pan­de­mie hat er einen noch nie dage­we­se­nen Höhe­punkt erreicht. Es wur­de der Grund­stein für einen struk­tu­rel­len Tota­li­ta­ris­mus der Kon­trol­le gelegt. Durch die Ver­bin­dung der Kri­se des Kapi­tals mit der Poli­tik der Pan­de­mie­be­kämp­fung ist der Not­stand dazu bestimmt, per­ma­nent wie­der auf­zu­tau­chen. Wenn wir kei­ne poli­ti­schen Maß­nah­men dage­gen ergrei­fen, wird es wie­der und wie­der passieren.

6. Wider­stän­de in der Welt

Die Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie ist welt­weit auf gro­ßen Wider­stand gesto­ßen. Eini­ge Län­der haben sich gewei­gert, die WHO-Emp­feh­lun­gen umzu­set­zen, eini­ge (Weiß­russ­land) haben sogar der Erpres­sung durch den IWF wider­stan­den, der die WHO-Emp­feh­lun­gen im Gegen­zug für Finanz­hil­fen durch­set­zen woll­te. In vie­len Län­dern Afri­kas, Asi­ens und Latein­ame­ri­kas sowie in eini­gen Län­dern Euro­pas wur­den die emp­foh­le­nen Maß­nah­men nicht oder nur unzu­rei­chend umge­setzt (in eini­gen afri­ka­ni­schen Län­dern star­ben auf mys­te­riö­se Wei­se sogar die Prä­si­den­ten, die sich wei­ger­ten, die Emp­feh­lun­gen umzu­set­zen). Die Abnei­gung gegen west­li­che Impf­stof­fe ist eben­falls weit ver­brei­tet. Die WHO hat daher einen Vor­schlag für einen neu­en Pan­de­mie­ver­trag vor­ge­legt. Die­ser ver­leiht ihr die Befug­nis, Pan­de­mien aus­zu­ru­fen und Maß­nah­men anzu­ord­nen, die prak­tisch dik­ta­to­risch sind und über jeder loka­len Gesetz­ge­bung ste­hen, sowie die Befug­nis, schwe­re Sank­tio­nen gegen jedes Land zu ver­hän­gen, das sich nicht dar­an hält. Eine Zen­tra­li­sie­rung der Welt­ge­sund­heits­macht in den Hän­den derer, die die WHO beherr­schen, und damit auch eine grö­ße­re Zen­tra­li­sie­rung der poli­ti­schen, wirt­schaft­li­chen und finan­zi­el­len Macht. Der Ver­trag ist in der Dis­kus­si­on und soll ab 2024 durch­setz­bar sein. Die USA schlu­gen Ände­run­gen vor, um ihn ab 2022 durch­setz­bar zu machen. Sie waren aber gezwun­gen, die­se zurück­zu­zie­hen, weil 47 afri­ka­ni­sche Län­der ihren Wider­stand deut­lich zum Aus­druck gebracht haben. Dar­auf­hin wur­de die übli­che Poli­tik der Dro­hun­gen und Erpres­sun­gen ein­ge­lei­tet, um sie auf Linie zu brin­gen. Die Ver­ab­schie­dung die­ses Abkom­mens ist jedoch unwei­ger­lich mit den neu­en Wider­sprü­chen ver­bun­den, die der Ukrai­ne-Kon­flikt in der geo­po­li­ti­schen und geo­öko­no­mi­schen Welt­ord­nung aufwirft.

Der Wider­stand gegen die Pan­de­mie­be­kämp­fung und die Impf­stof­fe ist nicht auf die Exzen­trik einer Regie­rung zurück­zu­füh­ren, son­dern wur­de fast über­all durch die Reak­tio­nen der Bevöl­ke­rung erzwun­gen (und in eini­gen Fäl­len durch den Wunsch der Regie­rung, ihre eige­ne Wirt­schaft oder ihre Auto­no­mie als Staat zu schüt­zen: Sie­he das unse­li­ge Schick­sal Bra­si­li­ens, wo unge­wöhn­lich übermedikamentiert/​überbehandelt wur­de, oder die ent­schie­den bes­se­re – und nicht zufäl­lig von den Medi­en tot­ge­schwie­ge­ne – Affä­re Nica­ra­gu­as, das viel­leicht ein­zi­ge Land der Welt, wel­ches jede Form von Abrie­ge­lung ver­mie­den und gleich­zei­tig ein ange­mes­se­nes Sys­tem der frü­hen häus­li­chen Pfle­ge ein­ge­rich­tet hat und sich haupt­säch­lich auf die Ver­ab­rei­chung von Hydro­xychlo­ro­quin kon­zen­triert). Wenn die Völ­ker vie­ler afri­ka­ni­scher Län­der west­li­che Impf­stof­fe ableh­nen (von denen auch die neu­en sozi­al-impe­ria­lis­ti­schen Impf­stoff­ge­ber pro­fi­tie­ren wol­len), dann des­halb, weil sie sich noch leb­haft an die phar­ma­ko­lo­gi­schen und impf­stoff­tech­ni­schen Expe­ri­men­te erin­nern, die von west­li­chen Wohl­tä­tern an ihrem eige­nen Kör­per durch­ge­führt wur­den: Oft mit dem Ziel, ihre Zeu­gungs­fä­hig­keit ein­zu­schrän­ken. Der in jeder Hin­sicht wich­tigs­te Fall ist das, was in Indi­en geschah. Dut­zen­de von Mil­lio­nen von Bau­ern lehn­ten den Käfig der pan­de­mi­schen Beschrän­kun­gen ab und setz­ten die Pro­test­be­we­gung gegen Modis Agrar­re­for­men fort (ein Jahr und 15 Tage Bela­ge­rung von Neu-Delhi!), bis sie schließ­lich deren Rück­nah­me erzwan­gen. Sie gewan­nen (zumin­dest vor­über­ge­hend) auf ihrem spe­zi­fi­schen Kampf­ter­rain. Sie ver­setz­ten der poli­ti­schen Ver­wal­tung der Pan­de­mie und ihren Zie­len der sozia­len Dis­zi­pli­nie­rung einen töd­li­chen Schlag, der schließ­lich dazu führ­te, dass die Regie­rung auf die erzwun­ge­ne Ver­brei­tung von Impf­stof­fen ver­zich­te­te und den weit ver­brei­te­ten Ein­satz von Iver­mec­tin zur Behand­lung von Covid geneh­mig­te. Die­ser Ein­satz erwies sich als so wirk­sam, dass sich das Land bald als frei von der Krank­heit erklär­te. Dies ändert jedoch nichts an der Tat­sa­che, dass die indi­sche Regie­rung bei der Digi­ta­li­sie­rung der Wäh­rung mit Hil­fe von US-Kapi­tal und ‑Tech­no­lo­gie und der Ein­füh­rung der digi­ta­len ID für die gesam­te Bevöl­ke­rung vorn dabei ist (es ist eine ganz ande­re Sache, ob die indi­sche Regie­rung wirk­lich eine mas­si­ve Kon­trol­le über eine Bevöl­ke­rung erlan­gen kann, die in einer sehr wenig ent­wi­ckel­ten Umge­bung lebt und fähig ist, Wider­stand zu leis­ten wie die Bau­ern). Nicht min­der wich­tig sind die Bege­ben­hei­ten in Russ­land, wo die Bevöl­ke­rung ihr Miss­trau­en gegen­über dem Impf­stoff und ihre Abnei­gung gegen­über dem Green Pass dadurch zum Aus­druck gebracht hat, dass sie das eine wie das ande­re ein­fach boy­kot­tiert hat und die alar­mis­ti­schen Maß­nah­men zu Covid nicht in den Vor­der­grund gestellt hat. Ähn­lich wie in Russ­land waren die Reak­tio­nen in Ser­bi­en und sogar in Japan: Dem ein­zi­gen Land im Ver­bund der „west­li­chen Welt“, das eine (öffent­li­che und pri­va­te) Pflicht­imp­fung gegen Covid aus­schließt, die infor­mier­te Zustim­mung vor­schreibt, in der auf das hohe Risi­ko von Neben­wir­kun­gen hin­ge­wie­sen wird und das eine brei­te Anwen­dung von Iver­mec­tin zulässt.

Was hat sich im Her­zen des Impe­ri­ums getan?

Zum Pan­de­mie-Not­stand, der nie wirk­lich auf­ge­ge­ben wur­de und der jeder­zeit mit Covid oder einem ande­ren Virus, das als neue Seu­che dekla­riert wird, wie­der akti­viert wer­den kann, ist der Kriegs-Not­stand hin­zu­ge­kom­men. Aus­ge­löst durch die rus­si­sche Inter­ven­ti­on in der Ukrai­ne, wäh­rend sich der Ener­gie-Not­stand (der eben­falls Russ­land ange­las­tet, in Wirk­lich­keit aber durch die west­li­chen Sank­tio­nen her­vor­ge­ru­fen wird) ent­wi­ckelt und der Kli­ma-Not­stand immer mehr zunimmt. Ein Paket von Not­stän­den, die sich abwech­seln und über­schnei­den, ohne dass es eine Lösung gibt. Die­se Kon­ti­nui­tät ist nütz­lich wie eh und je, um die Plä­ne für die finan­zi­el­le, wirt­schaft­li­che, sozia­le und poli­ti­sche Umstruk­tu­rie­rung vor­an­zu­trei­ben und zu ver­su­chen, aus der Sys­tem­kri­se des Kapi­tals her­aus­zu­kom­men. Die auto­ri­tä­re Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie war unter die­sem Gesichts­punkt sowohl ein groß­ar­ti­ges Expe­ri­ment in Sachen sozia­ler Dis­zi­plin als auch eine Gele­gen­heit, geeig­ne­te Instru­men­te auf den Weg zu brin­gen, um dem Krieg, den der Wes­ten immer deut­li­cher gegen Russ­land und Chi­na erklärt, mit der nöti­gen Dis­zi­plin und sozia­lem Zusam­men­halt zu begegnen.

Der Kriegs­not­stand hat sich jedoch bis­her nicht mit der glei­chen Inten­si­tät durch­ge­setzt wie die Pan­de­mie. Dies erschwert auch die Akzep­tanz der Ener­gie­kri­se als einer von Russ­land ver­ur­sach­ten. Außer­dem eröff­net es Wider­sprü­che in der Kli­ma­kri­se; wie die Rück­kehr zur Koh­le, um kein Gas aus Russ­land zu kaufen!

Die rus­si­sche Inter­ven­ti­on in der Ukrai­ne droht tat­säch­lich eine Rei­he von Wider­sprü­chen auf glo­ba­ler Ebe­ne zu befeu­ern. Sie wur­de durch eine lan­ge Rei­he von Pro­vo­ka­tio­nen gegen Russ­land aus­ge­löst: Die Annä­he­rung der NATO an die rus­si­schen Gren­zen, der Staats­streich in Kiew 2014, die Nicht­ein­hal­tung der Mins­ker Ver­ein­ba­run­gen für den Don­bass (vor allem durch Deutsch­land und Frank­reich), die stän­di­ge Bom­bar­die­rung der Bevöl­ke­rung der sepa­ra­tis­ti­schen Repu­bli­ken, die Vor­be­rei­tung ihrer Inva­si­on, die Dro­hun­gen gegen die Krim, begin­nend mit der Des­avou­ie­rung des Refe­ren­dums, in dem die Bevöl­ke­rung mas­sen­haft für den Bei­tritt zur Rus­si­schen Föde­ra­ti­on gestimmt hat (trotz der vie­len, die von der Medi­en­pro­pa­gan­da hyp­no­ti­siert wur­den, gab es 2014 kei­ne vom Zaren gewünsch­te ein­sei­ti­ge Anne­xi­on…), die Miss­ach­tung der For­de­run­gen Russ­lands nach Ein­hal­tung der inter­na­tio­na­len Ver­trä­ge über die gegen­sei­ti­ge Sicher­heit (Ver­trä­ge, die die Mili­ta­ri­sie­rung der Ukrai­ne durch die NATO in Fra­ge stel­len), die Ankün­di­gung der ukrai­ni­schen Atom­waf­fen­pro­jek­te durch Zel­en­skji. Russ­land sah sich zu einer mili­tä­ri­schen Inter­ven­ti­on gezwun­gen, um die Bevöl­ke­rung im Don­bass und auf der Krim zu schüt­zen und mili­tä­ri­sche Bedro­hun­gen an sei­ner Gren­ze zur Ukrai­ne zu besei­ti­gen. Mili­tä­risch hat sich die Situa­ti­on von Anfang an zu Guns­ten Russ­lands ver­scho­ben. Russ­land ist dabei, die ukrai­ni­schen Regio­nen, die von Rus­sen bewohnt wer­den, die sich gegen das Post-Mai­dan-Regime und sei­ne rus­so­pho­be Poli­tik aus­ge­spro­chen haben, lang­sam, aber sys­te­ma­tisch von der Prä­senz des ukrai­ni­schen Staa­tes und sei­nen nazis­ti­schen Umtrie­ben zu befrei­en. Der Wes­ten hat gegen Russ­land eine Kam­pa­gne des offe­nen Ras­sis­mus ent­fes­selt (gegen die es kei­ne Reak­ti­on der vie­len west­li­chen Anti­ras­sis­ten gab…), eine Lawi­ne von Sank­tio­nen, eine mas­si­ve Auf­rüs­tung der Ukrai­ne, die zum Kampf gegen Russ­land gedrängt wur­de, bis hin zum letz­ten Ukrai­ner. Das stra­te­gi­sche Ziel ist es, Russ­land ins wirt­schaft­li­che Elend zu stür­zen, in die inter­na­tio­na­le Iso­la­ti­on, in eine inter­ne sozia­le Kri­se mit einem ent­spre­chen­den Regime­wech­sel und dem Beginn eines Zer­split­te­rungs­pro­zes­ses, der es als Ein­heits­staat hin­weg­fe­gen wür­de (Kar­ten der zer­stö­re­ri­schen west­li­chen Wün­sche sind im Umlauf, und ein Ekto­plas­ma wie Wale­sa hat erklärt, dass die Lösung dar­in besteht, Russ­land auf ein Land mit nicht mehr als 50 Mil­lio­nen Ein­woh­nern zu redu­zie­ren, ver­gli­chen mit den der­zei­ti­gen 146!).

Ande­rer­seits hat Russ­land den Sank­tio­nen bis­her wider­stan­den, sei­ne Wirt­schaft hält den Han­dels­ver­bo­ten mit dem Wes­ten stand. Der Rubel wur­de nicht nur nicht zer­schla­gen, son­dern ist sogar gestie­gen. Dies war mög­lich, weil der rus­si­sche innen­po­li­ti­sche Kon­sens über die Unver­meid­bar­keit der mili­tä­ri­schen Reak­ti­on in der Ukrai­ne sehr soli­de war, vor allem aber, weil eine für die west­li­chen Kanz­ler­äm­ter völ­lig unvor­her­ge­se­he­ne Situa­ti­on ein­ge­tre­ten ist: Ein gro­ßer Teil, wenn nicht sogar die gesam­te nicht-west­li­che Welt, hat sich gewei­gert, sich an die Sank­tio­nen gegen Russ­land zu hal­ten, und hat den west­li­chen Sank­tio­nen die stei­gen­den Prei­se für Ener­gie­res­sour­cen, den Lebens­mit­tel­markt und für die land­wirt­schaft­li­chen Dün­ge­mit­tel zuge­schrie­ben. Die Aus­wir­kun­gen der west­li­chen Sank­tio­nen sind für die­se Län­der sehr schwer­wie­gend und könn­ten zu schwe­ren sozia­len Kon­flik­ten inner­halb die­ser Län­der füh­ren. Ihre Regie­run­gen haben daher einen Druck auf den Wes­ten auf­ge­baut, der die west­li­che Stra­te­gie gegen Russ­land gefährdet.

Die NATO wie­der­um hat ein Mus­ter kon­ti­nu­ier­li­cher Angrif­fe gegen Russ­land aus­ge­löst, um die Kon­fron­ta­ti­on zu ver­schär­fen, indem sie immer offen­si­ve­re Waf­fen schickt, die direk­te Kriegs­füh­rung über­nimmt, sogar mit eige­nen Aus­bil­dern vor Ort. Sie macht die Ukrai­ner end­gül­tig zu Kano­nen­fut­ter und initi­iert Ope­ra­tio­nen, die das bür­ger­li­che Recht zwei­fel­los als ter­ro­ris­tisch bezeich­nen wür­de (Dugi­na, Nord Stream, Kertsch-Brü­cke). Gleich­zei­tig wer­den der Druck und die Erpres­sung gegen­über Län­dern, die die­se Stra­te­gie ableh­nen, immer hef­ti­ger, bis hin zu den Ver­su­chen einer far­bi­gen Revo­lu­ti­on im Iran. Die NATO sieht eigent­lich nur eine Lösung vor: Russ­lands Nie­der­la­ge, das heißt sei­ne voll­stän­di­ge Unter­wer­fung und/​oder sein Ver­schwin­den als Ein­heits­staat. Selbst ein mög­li­cher Waf­fen­still­stand oder ein Frie­dens­ab­kom­men wären für sie nur Sprung­bret­ter, um einen per­ma­nen­ten Krieg gegen Russ­land zu führen.

Vom Ural zur Seidenstraße

Russ­land hat das Uner­war­te­te zum Anlass genom­men, sich als Anfüh­rer einer Neu­be­gut­ach­tung der poli­ti­schen, finan­zi­el­len und wirt­schaft­li­chen Welt­ord­nung zu prä­sen­tie­ren. Es for­der­te die BRICS, den Iran, Vene­zue­la und alle Län­der, die unter der finan­zi­el­len und mone­tä­ren Vor­herr­schaft des Wes­tens mit­tels des Dol­lars lei­den, auf, einen Pro­zess der Ent­dol­la­ri­sie­rung ihres Han­dels ein­zu­lei­ten. Sie sol­len sogar den Auf­bau einer inter­na­tio­na­len Wäh­rung vor­be­rei­ten, die auf rea­len Ver­mö­gens­wer­ten und nicht auf sub­stanz­lo­sem Geld basiert, das durch Klicks der Zen­tral- und Pri­vat­ban­ken her­ge­stellt wird. Die­ser rus­si­sche Vor­schlag ist ver­floch­ten mit dem chi­ne­si­schen Vor­schlag für die kom­mer­zi­el­le, indus­tri­el­le und infra­struk­tu­rel­le Ent­wick­lung der­je­ni­gen Län­der, die bis­her dem west­li­chen Finanz­raub unter­wor­fen waren.

Es ist hier nicht der Ort, die Art die­ser Poli­tik, ihre Durch­führ­bar­keit und ihre Ver­flech­tung mit der Sys­tem­kri­se des Welt­ka­pi­tals im Ein­zel­nen zu ana­ly­sie­ren. Sicher ist jedoch, dass sie zu einer wei­te­ren Beschleu­ni­gung der Dyna­mik füh­ren wird, die einen Welt­kon­flikt aus­lö­sen kann, einen tota­len Krieg, der die gan­ze Welt involviert.

Glei­cher­ma­ßen sicher ist, dass sie sich auf die seit der Pan­de­mie durch­ge­führ­ten Plä­ne zur wirt­schaft­li­chen, poli­ti­schen und finan­zi­el­len Umstruk­tu­rie­rung aus­wir­ken wer­den und auswirken.

Zunächst ein­mal wur­de der Ver­such, mit der Covid- und den fol­gen­den Pan­de­mien die Macht zu über­neh­men, die Wirtschafts‑, Han­dels- und Sozi­al­po­li­tik eines jeden Lan­des zu kon­trol­lie­ren, zu bestim­men und zu len­ken – und zwar durch eine in der WHO zen­tra­li­sier­te Gesund­heits­macht, die von der Finanz- und Wirt­schafts­macht unter­stützt wird und mit ihr ver­floch­ten ist – bereits wäh­rend der Pan­de­mie und der Impf­kam­pa­gnen auf eine har­te Pro­be gestellt und wird durch die sich mög­li­cher­wei­se abzeich­nen­de Kluft zwi­schen den Welt­blö­cken wei­ter in Fra­ge gestellt. Die fort­lau­fen­den rus­si­schen Ent­hül­lun­gen über US-ame­ri­ka­ni­sche/­west­li­che Bio­la­bo­re in der Ukrai­ne, ein­schließ­lich der Behaup­tung, dass sie auch an einer Rei­he von Fle­der­maus­vi­ren gear­bei­tet haben, die Sars-Cov‑2 ähneln – was es immer plau­si­bler macht, dass es sich um ein künst­lich her­ge­stell­tes Virus han­delt – wer­den wahr­schein­lich nicht ohne Fol­gen für die­se und nach­fol­gen­de Pan­de­mien blei­ben (natür­lich wer­den die­se Infor­ma­tio­nen nur bei denen etwas bewir­ken, die sie auch erhal­ten – also nicht im Wes­ten. Die­ser hat die rus­si­sche Des­in­for­ma­ti­on ver­bo­ten und alle Nach­rich­ten aus die­sem Land auf Feind­pro­pa­gan­da redu­ziert. Selbst wenn sie durch Bewei­se gestützt wer­den, wie die, die die Rus­sen der UNO über die ukrai­ni­schen Bio­la­bo­re vor­ge­legt haben und die der UN-Sicher­heits­rat nicht ein­mal prü­fen wollte…).

Auf eine har­te Pro­be gestellt wird auch der Ver­such, der gan­zen Welt einen flä­chen­de­cken­den Ein­satz von Impf­stof­fen zur Bekämp­fung von Pan­de­mien und einer zuneh­men­den Zahl von Krank­hei­ten auf­zu­zwin­gen. Des Wei­te­ren der Ver­such, den Markt mit im Wes­ten her­ge­stell­ten Medi­ka­men­ten zu hege­mo­ni­sie­ren und, wie­der­um von hier aus, die mas­sen­haf­te Ver­brei­tung neu­er bio­tech­no­lo­gi­scher, eben­falls aus meist west­li­cher Pro­duk­ti­on stam­men­der Medi­ka­men­te zu fördern.

Selbst der Ver­such, die Digi­ta­li­sie­rung der per­sön­li­chen Daten (ange­fan­gen bei den Gesund­heits­da­ten) aller Men­schen auf der gan­zen Welt zu för­dern, um die Ein­füh­rung einer ein­heit­li­chen und zen­tra­li­sier­ten Tele­me­di­zin zu begüns­ti­gen, ist bei der Ver­brei­tung der Covid-Pan­de­mie auf Schwie­rig­kei­ten gesto­ßen. Ange­sichts der sich abzeich­nen­den neu­en Grä­ben deu­tet nichts dar­auf hin, dass es bei ande­ren Pan­de­mien oder Krank­hei­ten bes­ser wer­den wird.

Die Sank­tio­nen gegen Russ­land, der sich zuspit­zen­de Kon­flikt mit Chi­na, die stei­gen­den Prei­se für Ener­gie und sons­ti­ge Roh­stof­fe, die rasant stei­gen­den Prei­se für lebens­wich­ti­ge Güter usw. ber­gen die gro­ße Gefahr einer lan­gen und tie­fen wirt­schaft­li­chen Rezes­si­on. Das Finanz­ka­pi­tal wird ver­su­chen, sich selbst zu ret­ten. Nicht zuletzt durch die Kon­trol­le der mone­tä­ren Hebel­wir­kung durch die Zen­tral­ban­ken und den Ver­such, die unver­meid­li­che Abwer­tung auf sei­ne schwä­che­ren Tei­le abzu­wäl­zen. Dabei wird eine noch stär­ke­re Ent­wer­tung auf die pro­duk­ti­ve Wirt­schaft, vor allem auf die Arbeit und die Lohn­ab­hän­gi­gen, abge­wälzt. Dies eröff­net die Mög­lich­keit (nicht die Gewiss­heit) eines anschlie­ßen­den Neu­be­ginns eines neu­en Akku­mu­la­ti­ons­zy­klus. In der Zwi­schen­zeit wird jedoch die Gefahr des Aus­bruchs sozia­ler Kon­flik­te sehr akut. Sicher­lich in den nicht-west­li­chen Län­dern, die vom Ver­kauf von Roh­stof­fen abhän­gig sind und dem Vasal­len­tum inter­na­tio­na­ler Schul­den unter­wor­fen sind. Aber auch in der klei­nen Hand­voll west­li­cher Län­der, die den Welt­markt finan­zi­ell, poli­tisch und mili­tä­risch domi­nie­ren, sowie in ihren Satel­li­ten­län­dern, vor allem in der EU, kön­nen sozia­le Kon­flik­te von hoher Inten­si­tät entstehen.

Alte und neue Raubzüge

Der Krieg gegen Russ­land reißt auch den Schlei­er des Geheim­nis­ses der Vor­herr­schaft des west­li­chen Kapi­tals über den Rest der Welt weg: Bil­li­ge Ener­gie­res­sour­cen. In den Main­stream-Medi­en kur­sier­te die Nach­richt, dass Deutsch­land rus­si­sches Gas mit einem Preis­nach­lass von 70 Pro­zent erhielt, und mehr als einer hat dies als den wah­ren Grund für die deut­sche Vor­macht­stel­lung in Pro­duk­ti­on und Tech­no­lo­gie ange­pran­gert. Das ist sicher­lich rich­tig, gilt aber auch für den gesam­ten Wes­ten seit den Anfän­gen des Kapi­ta­lis­mus. Zunächst war es die Koh­le, die für die bri­ti­sche Indus­trie bil­lig war, da sie in der Nähe in g roßen Men­gen ent­deckt wor­den war. Als dann die grö­ße­re Effi­zi­enz des Erd­öls ent­deckt wur­de, über­nahm der Wes­ten die vol­le Kon­trol­le über des­sen Preis. Er zöger­te nicht, jedes För­der­land zu zer­stö­ren, das ver­such­te, die Erlö­se zur Ent­wick­lung sei­ner eige­nen Indus­trie zu nut­zen und die Kon­trol­le über sei­ne Boden­schät­ze und deren Ver­kaufs­preis zu über­neh­men (Iran, Irak, Liby­en, Syri­en, aber die Lis­te der mehr oder weni­ger grau­sa­men west­li­chen Inter­ven­tio­nen zur Auf­recht­erhal­tung der Kon­trol­le über den Preis der fos­si­len Ener­gie­res­sour­cen und ande­rer Roh­stof­fe wäre end­los). Wenn Russ­land besiegt wür­de, könn­te ein neu­es Man­na bil­li­ger Ener­gie die west­li­chen Pro­fi­te ankur­beln, die durch erneu­er­ba­re Ener­gien sicher nicht gestei­gert wer­den kön­nen. Bei einem Sieg Russ­lands könn­te eine Dyna­mik in Gang gesetzt wer­den, die es dem Wes­ten unmög­lich machen wür­de, Ener­gie zu Prei­sen zu beschaf­fen, die sei­ne Gewinn­quo­ten hoch­hal­ten. Die Kos­ten für Ener­gie­res­sour­cen offen­ba­ren nicht nur auf dra­ma­ti­sche Wei­se die Inkon­sis­tenz der gesam­ten Papier­wirt­schaft und rücken die Mate­ri­al­wirt­schaft wie­der in den Mit­tel­punkt der Kapi­tal­re­pro­duk­ti­on, son­dern schaf­fen auch schwer lös­ba­re Pro­ble­me für Digi­ta­li­sie­rungs- und Steue­rungs­pro­gram­me, die alle­samt auf sehr ener­gie-inten­si­ven Maschi­nen basieren.

Immer all­ge­mei­ne­re Kriegs­grün­de und inne­re Kampflinien

Der Ver­such des gro­ßen west­li­chen Finanz­ka­pi­tals, die Aus­wir­kun­gen der all­ge­mei­nen Kri­se des Kapi­tals ein­zu­däm­men und ihre Fol­gen zu sei­nen Guns­ten zu wen­den, wird immer pro­ble­ma­ti­scher. Selbst der Ver­such, einen unkon­trol­lier­ten Nie­der­gang der Finanz- und Wirt­schafts­kri­se zu ver­mei­den, könn­te ver­geb­lich sein. In der nicht-west­li­chen Welt stößt sie auf wach­sen­de Hin­der­nis­se, die letzt­lich das Risi­ko eines welt­wei­ten Kriegs­aus­bruchs beschleu­ni­gen, auf den der Wes­ten auch mit Pro­vo­ka­tio­nen auf allen Ebe­nen hin­wirkt (Ukrai­ne, Tai­wan, Serbien/​Kosovo, Berg-Kara­bach, Libanon/​Israel, Liby­en, Iran usw.). Die­se Schwie­rig­kei­ten bedeu­ten jedoch nicht, dass die pro­gram­ma­ti­schen Plä­ne zur sozia­len, wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Umstruk­tu­rie­rung auf­ge­ge­ben wer­den müs­sen. Im Gegen­teil, sie machen sie noch not­wen­di­ger und dring­li­cher. Wenn es nicht mög­lich ist, die Welt den neu­en bren­nen­den For­de­run­gen des west­li­chen Groß­ka­pi­tals zu unter­wer­fen, und da ein Krieg von gewal­ti­gen Aus­ma­ßen immer unver­meid­li­cher wird, dann macht das einer­seits immer dring­li­cher, zu ver­su­chen, die west­li­chen Volks­wirt­schaf­ten in Bezug auf den Pro­fit pro­duk­ti­ver zu machen, und ande­rer­seits den sozia­len und poli­ti­schen Zusam­men­halt im Innern zu errei­chen, um sich vor Klas­sen­kon­flik­ten zu schüt­zen. So könn­te man inter­na­tio­na­len Tur­bu­len­zen mit homo­ge­nen (das heißt erzwun­ge­ner­ma­ßen homo­ge­nen) Gesell­schaf­ten begeg­nen, die aus­rei­chend aus­ge­bil­det sind, um Kon­flik­ten aller Art, ins­be­son­de­re Krie­gen, standzuhalten.

8. Aus­bre­chen aus der tota­len Herr­schaft des Kapi­tals über das mensch­li­che Leben

Pan­de­mie, Imp­fung, Not­stand, auto­ri­tä­re Sozi­al­dis­zi­pli­nie­rung, die Aus­wei­tung der kapil­la­ren Kon­trol­le, die voll­stän­di­ge Unter­wer­fung des indi­vi­du­el­len und kol­lek­ti­ven Lebens unter die über­mäch­ti­gen For­de­run­gen des Kapi­tals und des Staa­tes – auch um sie in ihren Krie­gen zu unter­stüt­zen, sei es stell­ver­tre­tend oder direkt – kön­nen daher nur durch eine Bewe­gung des Wider­stands und der Oppo­si­ti­on besiegt wer­den, die inner­halb des Wes­tens ent­steht. Eine Wider­stands­be­we­gung, die es schafft, sich über west­li­che Gren­zen hin­aus zu ver­we­ben, indem sie Ban­de der Soli­da­ri­tät und der Brü­der­lich­keit des Kamp­fes dort schafft, wo das Kapi­tal und die Staa­ten Oppo­si­ti­on und Kon­fron­ta­ti­on schaf­fen wollen.

Auf die­ser Ebe­ne lässt der Zustand der beherrsch­ten Klas­sen und ins­be­son­de­re des Pro­le­ta­ri­ats in sei­nen immer viel­fäl­ti­ge­ren For­men der Aus­beu­tung lei­der nicht viel Hoff­nung auf einen Auf­stand in unmit­tel­ba­rer Zukunft auf­kom­men. Nach­dem es sich sei­ner Klas­sen­or­ga­ni­sa­ti­on (gewerk­schaft­lich, poli­tisch, pro­gram­ma­tisch, ideo­lo­gisch) ent­le­digt hat, mit der es sei­ne Bedin­gun­gen ver­tei­digt und in den Jahr­zehn­ten von den 1960er bis zu den 1980er Jah­ren sogar eine Rei­he von Ver­bes­se­run­gen für sich und sozia­le und poli­ti­sche Ver­än­de­run­gen zuguns­ten aller aus­ge­beu­te­ten Klas­sen erreicht hat­te, hat sich das Pro­le­ta­ri­at in eine zuneh­men­de Unter­wer­fung unter die Bedürf­nis­se des Kapi­tals ver­wi­ckeln las­sen. Es akzep­tiert, dass sein Leben und sei­ne Arbeit von der Leis­tung sei­ner Ange­le­gen­hei­ten abhän­gig gemacht wer­den, sei es von der Leis­tung des ein­zel­nen Unter­neh­mens, der Wirt­schaft im All­ge­mei­nen oder den finan­zi­el­len Bedin­gun­gen des Staa­tes. In der Pan­de­mie zeig­te sich der Zustand der Unter­wer­fung des Pro­le­ta­ri­ats in sei­ner gan­zen dra­ma­ti­schen Dimen­si­on: Sei­ne gro­ße Mas­se akzep­tier­te, dass ihr Leben auf die rei­ne Arbeit und den lebens­not­wen­di­gen Kon­sum redu­ziert wur­de, und ver­zich­te­te ohne Vor­wür­fe oder Zwei­fel auf jeden ande­ren Aspekt des Lebens. Um das exis­ten­zi­el­le Mini­mum, die Arbeit und den Lohn, zu erhal­ten, hat es alle Bedin­gun­gen akzep­tiert, selbst die offen­sicht­lich absur­den und will­kür­li­chen. Als sozia­le Akti­vi­tä­ten teil­wei­se wie­der erlaubt wur­den, akzep­tier­te das Pro­le­ta­ri­at, bis hin­ein in den Bereich der Arbeit der Will­kür des Staa­tes und der Unter­neh­men unter­wor­fen zu sein. Für die Immu­ni­tät ließ man sich mit Impf­stof­fen sprit­zen, die sich sofort als unwirk­sam erwie­sen, man akzep­tier­te den Green Pass. Die­ser stell­te indes kei­nen Beweis dar, dass man nicht anste­ckend war, son­dern war und ist ein rei­nes Kon­troll­in­stru­ment. Ihn zu akzep­tie­ren drückt allein den Wunsch aus, sich anzu­pas­sen, um Arbeits­plät­ze, Löh­ne und ein mini­ma­les Bezie­hungs­le­ben zu behal­ten – all das wird vom Staat und zu des­sen Bedin­gun­gen gewährt. Selbst als Hun­dert­tau­sen­de ihrer Klas­sen­brü­der sich wei­ger­ten, sich dem Stich und dem Green Pass zu unter­wer­fen, wand­ten sie sich ab und taten so, als ob sie nicht sähen, wie ihre Klas­sen­brü­der Opfer von Sus­pen­die­run­gen, Ent­las­sun­gen und allen Arten von Äch­tung wurden.

Es sei jedoch dar­an erin­nert, dass die­se Hal­tung des Pro­le­ta­ri­ats allen sozia­len Schich­ten gemein war und im Gro­ßen und Gan­zen nicht schlech­ter – im Gegen­teil! – als die der in ande­ren Sek­to­ren beschäf­tig­ten Bevöl­ke­rung. Auch wenn wir in den Fabri­ken, den Logis­tik­zen­tren und den Häfen immer wie­der von Zei­chen der mensch­li­chen und poli­ti­schen Soli­da­ri­tät und sogar des Kamp­fes gehört haben – von Arbei­tern, die aus Soli­da­ri­tät mit ihren Kol­le­gen ohne Gesund­heits­pass die Kan­ti­ne ver­las­sen, bis hin zu ver­ein­zel­ten Streiks und Mobi­li­sie­run­gen –, so sind die erschre­ckends­ten Bei­spie­le für die Loya­li­tät gegen­über dem Not­stand mit der sys­te­ma­ti­schen Ver­fol­gung von »no vax« und »no green pass« in den Ange­stell­ten­be­ru­fen, vor allem den Schu­len, zu sehen gewe­sen (dem Ort der Sozi­al­dis­zi­pli­nie­rung schlecht­hin, wo ein gro­ßer Teil des Lehr­per­so­nals dazu neigt, die Dis­zi­pli­nie­rung als mora­li­sche Mis­si­on zu über­neh­men); ganz zu schwei­gen von den Laden­be­sit­zern, den Gas­tro­no­men, den Hote­liers, die – bis auf eine stol­ze, rebel­li­sche Min­der­heit – zu allem bereit sind, nur um wie­der öff­nen zu kön­nen (man müss­te einen lan­gen Dis­kurs über die Kran­ken­häu­ser und die Pfle­ge­stät­ten im All­ge­mei­nen füh­ren, wo sich die Gesund­heits­fra­ge offen­sicht­lich auf dra­ko­ni­sche und spal­ten­de Wei­se auf­ge­drängt hat). All dies sind Anzei­chen, die bei nähe­rer Betrach­tung viel über den angeb­lich klein­bür­ger­li­chen Cha­rak­ter der Pro­tes­te aus­sa­gen und dar­über, wie sehr der Not­stand vor allem in der Wirt­schaft Fuß gefasst hat. Das Pro­le­ta­ri­at sei­ner­seits hat nichts wei­ter getan, als sei­ne jahr­zehn­te­lan­ge Pas­si­vi­tät gegen­über dem Dik­tat des Kapi­tals auf­recht­zu­er­hal­ten. Als Gan­zes jedoch und in sei­nem täg­li­chen Ver­hal­ten hat es sich als viel unemp­find­li­cher als die ande­ren sub­al­ter­nen Klas­sen gegen­über all der durch den Aus­nah­me­zu­stand begrün­de­ten Ent­mensch­li­chung erwie­sen (sie­he zum Bei­spiel die sehr bei­läu­fi­ge und alles ande­re als stren­ge Tra­ge­pra­xis von Mas­ken in Arbei­ter­krei­sen; wel­che für die­je­ni­gen, die schwe­re Arbeit ver­rich­ten, eine an Fol­ter gren­zen­de Schi­ka­ne dar­stel­len – sowie einen wei­te­ren Straf­vor­wand in den Hän­den der Bos­se…). Viel schlim­mer, was die Hal­tung des Pro­le­ta­ri­ats als Gan­zes betrifft, waren die ver­meint­li­chen Avant­gar­dis­ten. Die, wel­che, um am Rock­zip­fel des Pro­le­ta­ri­ats hän­gen zu blei­ben, alles getan haben, um sei­ne Unter­wer­fung unter den Staat und das Kapi­tal zu ver­stär­ken. Sie mach­ten sich zu Pro­pa­gan­dis­ten der Schwe­re der Pan­de­mie, der Wun­der der Impf­stof­fe und der Wohl­ta­ten der Wis­sen­schaft, wehr­ten sich gegen jede noch so höf­li­che Kri­tik am Green Pass (wenn auch beglei­tet von bom­bas­ti­schen Rou­ti­ne­wor­ten) und haben sich statt­des­sen als Impf­stoff­ver­käu­fer unter dem Pro­le­ta­ri­at sowie für die Völ­ker der Drit­ten Welt ange­bo­ten. Umge­kehrt haben die weni­gen klas­sen­ba­sier­ten Gewerk­schafts­or­ga­ni­sa­tio­nen (oder ihre ein­zel­nen loka­len Sek­tio­nen), die sich ent­schlos­sen haben, wirk­lich kri­tisch zu inter­ve­nie­ren – ins­be­son­de­re in den letz­ten Mona­ten des Kamp­fes gegen den grü­nen Pass –, oft eine gro­ße Zahl von Mit­glie­dern aus der Arbei­ter­klas­se hin­ter sich ver­sam­melt. Das beweist, dass das Pro­le­ta­ri­at letzt­lich bes­ser ist als vie­le der­je­ni­gen, die behaup­ten, es zu orga­ni­sie­ren und zu vertreten.

Den­noch bleibt die Bedin­gung der Unter­wer­fung des Pro­le­ta­ri­ats bestehen und das ist auch der Dreh- und Angel­punkt, an dem das west­li­che Kapi­tal anknüpft, um das Pro­le­ta­ri­at in sei­ne eige­nen krie­ge­ri­schen Aben­teu­er mit hin­ein­zu­zie­hen, indem es den rus­si­schen und chi­ne­si­schen Wider­stand gegen die west­lich ori­en­tier­te Ord­nung als Ver­such dar­stellt, die Welt­ord­nung umzu­ge­stal­ten – mit ver­hee­ren­den Aus­wir­kun­gen auch auf die pro­le­ta­ri­sche Situation.

Der Pan­de­mie­an­griff hat­te auch die­se wich­ti­ge Funk­ti­on: Die Bevöl­ke­rung – und damit auch das Pro­le­ta­ri­at – an eine regel­rech­te Gehor­sams­gym­nas­tik gegen­über allen Zumu­tun­gen und Schi­ka­nen zu gewöh­nen. Der Krieg, sei­ne Öko­no­mie und die damit ver­bun­de­nen Opfer hät­ten nicht bes­ser vor­be­rei­tet wer­den können.

Die Not­wen­dig­keit, die Furt der kapi­ta­lis­ti­schen Herr­schaft zu überqueren

Die neu­en Wen­dun­gen der Kri­se kün­di­gen neue schwe­re und in vie­ler­lei Hin­sicht noch nie dage­we­se­ne Angrif­fe auf die Lebens­um­stän­de des Pro­le­ta­ri­ats, auf die Mit­tel­schich­ten und auf die Völ­ker der unter­drück­ten Län­der an. Für das west­li­che Pro­le­ta­ri­at könn­te der Moment nahen, in dem es erneut zum Kampf mobi­li­sie­ren und sich orga­ni­sie­ren muss; da man sei­ne eige­ne Klas­sen­au­to­no­mie auch auf dem Gebiet der For­de­run­gen, der Pro­gram­ma­tik, der Poli­tik und der Orga­ni­sa­ti­on ent­wi­ckeln muss. Die all­ge­mei­nen Bedin­gun­gen des Klas­sen­kampfs im Zuge der Sys­tem­kri­se des Kapi­tals, des­sen Ver­su­che, aus ihr her­aus­zu­kom­men, die Kon­vul­sio­nen, in denen es sich bewegt, und die Aus­brü­che von Wider­sprü­chen aller Art (wirt­schaft­lich, sozi­al, poli­tisch, geo­po­li­tisch, Krieg), die all dies mit sich bringt, könn­ten auch für das Pro­le­ta­ri­at die Not­wen­dig­keit auf die Tages­ord­nung set­zen, über den refor­mis­ti­schen Hori­zont (der Klas­se, die dar­um kämpft, ihre Exis­tenz inner­halb des Sys­tems zu ver­bes­sern) hin­aus­zu­ge­hen und sich einem Kampf gegen die Gesamt­heit des Kapi­tal­ver­hält­nis­ses zu stel­len. Gegen die auto­ri­tä­re Ver­wal­tung der Pan­de­mie ent­wi­ckel­te sich eine inter­na­tio­na­le Bewe­gung, an der sich auch bedeu­ten­de Min­der­hei­ten der pro­le­ta­ri­schen Klas­se betei­lig­ten. Die meis­ten Pro­le­ta­ri­er betei­lig­ten sich als Ein­zel­per­so­nen und nah­men sich nicht als Klas­se wahr. Ihre Betei­li­gung war jedoch in zwei­er­lei Hin­sicht von gro­ßer Bedeutung:

Ers­tens taten die betei­lig­ten Pro­le­ta­ri­er dies aus dem Bedürf­nis her­aus, sich gegen die Angrif­fe des Staa­tes, der mul­ti­na­tio­na­len Kon­zer­ne, der supra­na­tio­na­len finan­zi­el­len und poli­ti­schen Mäch­te, auf ihren Zustand als Men­schen, auf ihren Kör­per und ihr Bezie­hungs­le­ben, zu weh­ren. Sie wider­set­zen sich auf die­se Wei­se auch der wei­te­ren Ver­skla­vung, der die Arbeit unter­wor­fen ist: Um zu arbei­ten, muss man heu­te nicht nur wert­pro­du­zie­rend, dis­zi­pli­niert und kon­flikt­fä­hig sein. Man muss sich Arbeit auch ver­die­nen, indem man sich allen Gesund­heits- und Kon­troll­me­cha­nis­men unter­wirft – den indi­vi­du­el­len, rela­tio­na­len, gewerk­schaft­li­chen und poli­ti­schen. Damit hat ein Teil, so klein er auch sein mag, am eige­nen Leib erfah­ren, dass die Bezie­hung zum Kapi­tal nicht ein­fach eine Not­wen­dig­keit im Aus­tausch für das Über­le­ben ist, wo man viel­leicht sogar ein Mini­mum an Ver­hand­lungs­spiel­raum hat, um die Löh­ne und Arbeits­be­din­gun­gen ein wenig zu ver­bes­sern. Son­dern dass die­se Bezie­hung zuneh­mend durch­drin­gend und erdrü­ckend wird. Das Kapi­tal begnügt sich nicht mehr damit, die voll­stän­di­ge Beherr­schung der mensch­li­chen Arbeits­kraft zu for­dern, son­dern ver­langt die tota­le Beherr­schung des gesam­ten Lebens des Arbei­ters und der leben­den Mensch­heit als Gan­zes. Sich aus den sozia­len Bezie­hun­gen des Kapi­tals zu befrei­en, wird daher nicht nur zu einer sozi­al­öko­no­mi­schen Not­wen­dig­keit, son­dern zu einer Not­wen­dig­keit, das mensch­li­che Leben selbst zu verteidigen.

Die Tat­sa­che, dass die­ses Pro­blem auf­ge­taucht ist, bedeu­tet nicht, dass die Lösung in greif­ba­rer Nähe liegt. Die­je­ni­gen, die es auf­grund der Pan­de­mie­po­li­tik zu spü­ren bekom­men haben, und die­je­ni­gen, die es auf­grund der immer anstren­gen­de­ren und schlech­ter bezahl­ten Arbeit zu spü­ren bekom­men, sind meist auf der Suche nach per­sön­li­chen Lösun­gen für eine grö­ße­re Frei­heit und/​oder für eine befrie­di­gen­de Arbeit. Ein Weg vol­ler Illu­sio­nen, da sowohl das Kapi­tal als auch der Staat in der Lage sind, mit ihrer Aus­beu­tungs- und Herr­schafts­macht jede freie Arbeits­ni­sche zu beset­zen. Die Suche nach per­sön­li­chen Lösun­gen ist hin­ge­gen zwin­gend, wenn kei­ne Kräf­te vor Ort sicht­bar sind, die für die wah­re und tota­le Frei­heit vom Kapi­tal kämp­fen kön­nen. Sol­che Kräf­te könn­ten sich jedoch ver­meh­ren: Infol­ge der unver­meid­li­chen Zunah­me der struk­tu­rel­len Über­schuss­be­völ­ke­rung, der nutz­lo­sen Men­schen, die unter stren­ger Kon­trol­le gehal­ten wer­den müs­sen (und deren Able­ben beschleu­nigt wer­den muss…), sowie der sozia­len Aus­gren­zung von Dut­zen­den Mil­lio­nen von Lohn­ab­hän­gi­gen, die nicht mehr in der Lage sind, durch ihre eige­ne Arbeit auch nur das für das Über­le­ben not­wen­di­ge Mini­mum zu erreichen.

Zwei­tens: In eini­gen ent­schei­den­den Momen­ten der Mobi­li­sie­rung sind typisch pro­le­ta­ri­sche Kampf­me­tho­den auf­ge­tre­ten: Streiks, Pro­duk­ti­ons­blo­cka­den des Han­dels, der wirt­schaft­li­chen Akti­vi­tä­ten. Dies wur­de von der gesam­ten Bewe­gung mit Begeis­te­rung auf­ge­nom­men, die sowohl die Nütz­lich­keit und Wirk­sam­keit die­ser Kampf­for­men als auch das mög­li­che Ent­ste­hen einer Klas­sen­kraft sah, die ihnen die Kon­ti­nui­tät und Ent­schlos­sen­heit ver­lei­hen konn­te, wel­che für einen wirk­li­chen Sieg im kon­kre­ten Kampf erfor­der­lich sind. Die Bau­ar­bei­ter von Mel­bourne, die Hafen­ar­bei­ter von Tri­est und die kana­di­schen Tru­cker waren die Höhe­punk­te die­ser Ent­wick­lung. Kei­nem von ihnen ist es jedoch gelun­gen, der Mobi­li­sie­rung die nöti­ge Durch­schlag­kraft zu ver­lei­hen, um sie ein­schnei­den­der und erfolg­rei­cher zu machen. Es ist müßig, die Schuld bei die­sem oder jenem Füh­rer zu suchen. Tat­sa­che ist, dass die­se pro­le­ta­ri­schen Grup­pen sich inner­halb ihrer eige­nen Klas­se iso­liert fan­den. Die­se pass­te sich in ihrer über­wäl­ti­gen­den Mehr­heit an alle Zumu­tun­gen an, um ihre eige­ne Haut zu ret­ten. Auch wenn es sich nur um eine Epi­so­de han­del­te (die kana­di­sche war immer­hin eine ziem­lich lan­ge und par­ti­zi­pa­to­ri­sche Epi­so­de…), war die Rol­le die­ser klei­nen pro­le­ta­ri­schen Grup­pen enorm wich­tig. Denn sie nahm den Kampf nicht nur für sich selbst, für ihre eige­nen klas­sen- oder sek­tor­spe­zi­fi­schen Zie­le auf, son­dern für die Befrei­ung aller Men­schen von staat­li­chen Ein­schrän­kun­gen und Ver­pflich­tun­gen. Dies ist eine sehr klei­ne, aber viel­ver­spre­chen­de Epi­so­de eines Pro­le­ta­ri­ats, das sich als Mensch und nicht nur als Pro­le­ta­ri­at ver­tei­digt, und das daher in der Ver­tei­di­gung sei­ner selbst die Ver­tei­di­gung der gesam­ten leben­den Mensch­heit über­nimmt. Auch in die­ser Hin­sicht wer­den das Fort­schrei­ten der Sys­tem­kri­se und die Ver­su­che, sie zu lösen, zwei­fel­los die Bedin­gun­gen ver­viel­fa­chen, die ähn­li­che Not­wen­dig­kei­ten wie­der auf­tau­chen las­sen. Die Bedin­gun­gen, die es ermög­li­chen – nicht etwa sicher deter­mi­nie­ren – wer­den sich vervielfachen.

Acht Mona­te nach dem offi­zi­el­len Beginn des Ukrai­ne-Krie­ges hat die anti­rus­si­sche Kriegs­dis­zi­plin noch nicht den glei­chen Grad an Akzep­tanz erreicht wie die pan­de­mi­sche. In der Tat hat sich in eini­gen Län­dern ein Mas­sen­wi­der­stand gegen die ers­ten Fol­gen des Krie­ges ent­wi­ckelt. In Groß­bri­tan­ni­en hat sich eine Bewe­gung von Streiks und Demons­tra­tio­nen gegen hohe Strom­rech­nun­gen und die Lebens­hal­tungs­kos­ten im All­ge­mei­nen ent­wi­ckelt. Nach dem, was bis­her bekannt gewor­den ist, hat sie es jedoch ver­mie­den, sich auch gegen die Kriegs­po­li­tik der Regie­rung aus­zu­spre­chen, wel­che die Ursa­che ist für die stei­gen­den Ener­gie­kos­ten und für die Gefahr einer wirt­schaft­li­chen Rezes­si­on mit dar­aus resul­tie­ren­der Arbeits­lo­sig­keit, Defla­ti­on und Lohn­kür­zun­gen. Die Mobi­li­sie­rung ist impli­zit eine Ableh­nung der Opfer, die zur Unter­stüt­zung der Kriegs­an­stren­gun­gen gegen Russ­land erbracht wur­den. Doch solan­ge sie impli­zit bleibt, wird die Bewe­gung unwei­ger­lich, pas­siv oder aktiv, Lösun­gen der Auf­rüs­tung gegen Russ­land im Aus­tausch für unmit­tel­ba­re sozi­al­öko­no­mi­sche Ant­wor­ten unter­stüt­zen. Truss hat das bereits mit ihrem Plan zur Finan­zie­rung umfang­rei­cher Hil­fen zur Ein­däm­mung der stei­gen­den Ener­gie­kos­ten versucht.

In Frank­reich haben die Raf­fi­ne­rie­ar­bei­ter stark mobi­li­siert, um For­de­rung nach Lohn­er­hö­hun­gen zu unter­stüt­zen, die sie aller­dings auch mit den hohen Gewin­nen der Erd­öl­ge­sell­schaf­ten auf­grund der durch die Kriegs­sank­tio­nen ver­ur­sach­ten Kri­se auf dem Markt für Erd­öl­pro­duk­te begrün­de­ten. Eine For­de­rung, die der Betei­li­gung an Kriegs­ge­win­nen gefähr­lich nahe­kommt, das heißt Betei­li­gung am Krieg der eige­nen Regie­rung unter der Bedin­gung, dass man an den Gewin­nen teil­ha­ben kann. Den­noch gab es Anzei­chen für eine Aus­wei­tung der Bewe­gung auf ande­re Lohn­ab­hän­gi­gen­grup­pen, deren Unter­neh­men der­zeit nicht von den stei­gen­den Gewin­nen pro­fi­tie­ren. Die Gewerk­schaf­ten und die Lin­ke beeil­ten sich sofort, die­se Anzei­chen zu ste­ri­li­sie­ren: Um die Gefahr zu ban­nen, dass sie zu einer Bewe­gung wird, die sich aus­drück­lich gegen die Kriegs­po­li­tik der Regie­rung wen­det, wobei Mélen­chon die Kam­pa­gne gegen die rus­si­sche Aggres­si­on anführ­te. Eine ande­re Dyna­mik hat sich bis­her in Deutsch­land, der Tsche­chi­schen Repu­blik und Öster­reich ent­wi­ckelt. Auch hier gab es Mobi­li­sie­run­gen gegen die hohen Lebens­hal­tungs­kos­ten und die Aus­wir­kun­gen der begin­nen­den Rezes­si­on. Aber die Stra­ße for­der­te aus­drück­lich die Auf­he­bung der anti­rus­si­schen Sank­tio­nen und in Deutsch­land auch die Wie­der­auf­nah­me der Gas­lie­fe­run­gen über Nord Stream (die jemand vor­sorg­lich sabo­tiert hat, um zu ver­hin­dern, dass die deut­sche Regie­rung unter dem Druck einer wach­sen­den Bewe­gung gezwun­gen ist, die West­front zu durch­bre­chen). Auf den Stra­ßen die­ser Län­der gab es einen star­ken Druck, sich von der kriegs­trei­be­ri­schen Poli­tik ihrer Regie­run­gen zu distan­zie­ren. Die Poli­tik der Kon­fron­ta­ti­on mit Russ­land und den Rus­sen um jeden Preis wird abge­lehnt und statt­des­sen gefor­dert, mit Russ­land zusam­men­zu­ar­bei­ten. In die­ser Bewe­gung ver­dich­ten sich die unter­schied­lichs­ten Impul­se (tra­di­tio­nel­ler Pazi­fis­mus, der weiß, dass Frie­den durch Kom­pro­mis­se und nicht durch die Nie­der­la­ge des rus­si­schen Aggres­sors zustan­de kommt, Sou­ve­rä­nis­mus, wel­cher sich gegen einen Glo­ba­lis­mus wen­det, der die Völ­ker erobern, ver­ein­heit­li­chen und nach sei­nen Zie­len for­men will, Angst vor der immer greif­ba­rer wer­den­den Bedro­hung durch ein Welt-Arma­ged­don). Hier kann sich nicht zuletzt auch eine Ten­denz ent­wi­ckeln, der zuneh­men­den Kriegs­dy­na­mik einen Auf­ruf zur Koope­ra­ti­on zwi­schen den Völ­kern ent­ge­gen­zu­set­zen. So stellt sich das heu­te für die gesam­te Mensch­heit lebens­wich­ti­ge Pro­blem, auf wel­cher Grund­la­ge eine sol­che Koope­ra­ti­on ent­ste­hen kann: In einer Welt, die auf vom kapi­ta­lis­ti­schen Wert beherrsch­ten Tausch beruht, mit der unver­meid­li­chen Fol­ge von har­tem Wett­be­werb, Unter­drü­ckung von Klas­sen und Völ­kern und von Krie­gen, oder in einer Welt, die die Herr­schaft des Wer­tes und sei­ner mone­tä­ren Aus­drucks­mit­tel ablehnt.

Wir haben kei­ne futu­ris­ti­schen Gewiss­hei­ten zu ver­kau­fen. Aber in der Zwi­schen­zeit genügt es uns, zur Kennt­nis zu neh­men, was – auch auf pro­le­ta­ri­scher Sei­te – zu Beginn einer Epo­che geschieht, die das Kapi­tal dazu zwingt, alle sei­ne Kräf­te zu kon­zen­trie­ren, um sich vor einer unlös­ba­ren Kri­se zu schüt­zen und um ihr zu begeg­nen. Zu deren Bewäl­ti­gung besteht ein extre­mes Bedürf­nis, das Leben der aus­ge­beu­te­ten Klas­sen völ­lig zu unter­wer­fen, sie einem neu­en und durch­drin­gen­den Tota­li­ta­ris­mus zu unter­wer­fen, um sie für den Ver­such der Wie­der­be­le­bung der Akku­mu­la­ti­on zu funk­tio­na­li­sie­ren, um jede Mög­lich­keit des Wider­stands und der Revol­te zu unter­drü­cken (in einer Zeit, in der es kei­ne Mög­lich­keit mehr gibt, all­ge­mei­ne Maß­nah­men des refor­mis­ti­schen Kom­pro­mis­ses zu ergrei­fen, die sich höchs­tens auf bestimm­te Sek­to­ren beschrän­ken, die aus bestimm­ten Grün­den oder zu bestimm­ten Zeit­punk­ten von beson­de­rer Bedeu­tung für die Auf­recht­erhal­tung des Sys­tems oder für die Abwick­lung der Geschäf­te sein kön­nen), oder um ihre eige­ne inne­re Front als eine ein­zi­ge kom­pak­te Armee gegen äuße­re Fein­de zu disziplinieren. 

Wir haben jedoch eine Gewiss­heit; dass es sinn­voll ist, wei­ter­hin am Auf- und Aus­bau der Koor­di­na­ti­on zwi­schen allen anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Akti­vis­ten zu arbei­ten, die sich des Angriffs bewusst sind, den das Kapi­tal und der Staat mit der auto­ri­tä­ren Ver­wal­tung der Pan­de­mie ein­ge­lei­tet haben. So soll ein von einem kohä­ren­ten und umfas­sen­den Anti­ka­pi­ta­lis­mus gepräg­ter Bei­trag zu allen Mobi­li­sie­run­gen geleis­tet wer­den, die sich gegen die Wie­der­auf­nah­me der Impf­kam­pa­gnen, gegen die Aus­wei­tung der digi­ta­len Kon­troll­ap­pa­ra­te, gegen den Angriff auf die Beziehungs‑, Gewerk­schafts- und poli­ti­schen Frei­hei­ten ent­wi­ckeln kön­nen. So kön­nen alle anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Akti­vis­ten in der Welt gegen den Krieg ver­eint wer­den, und all die­se Aspek­te mit dem mög­li­chen Auf­kom­men eines Sozi­al- und Klas­sen­kon­flikts ver­bun­den wer­den, sowohl auf einem rein öko­no­mi­schen als auch auf einem öko­no­misch-poli­ti­schen Ter­rain, her­vor­ge­ru­fen durch die neu­en Wen­dun­gen der Wirt­schafts­kri­se, durch die Maß­nah­men, die in ihrem Ver­lauf und im Ver­lauf der Ent­wick­lung der per­ma­nen­ten Kriegs­wirt­schaft getrof­fen werden.

Assem­blea Mili­tan­te, Novem­ber, 2022

assemblea_​militante@​inventati.​org

Das Ori­gi­ni­al auf Ita­lie­nisch als PDF

Bild: Graf­fi­to, Vene­dig, Italien

Nach­trag der Redak­ti­on: Die Über­set­zung wur­de am 5. Janu­ar 2023 ver­bes­sert und überarbeitet.

8 thoughts on “Vom pan­de­mi­schen zum per­ma­nen­ten Notstand

  1. ein sehr guter Text. Wirk­lich lesens­wert. Ich wür­de es als sehr gelun­ge­ne und auch kur­ze, auf den Punkt gebrach­te Ana­ly­se bezeichnen.
    Ist an fol­gen­dem Satz aber nicht das Prä­sens falsch: »In den Main­stream-Medi­en kur­siert die Nach­richt, dass Deutsch­land rus­si­sches Gas mit einem Preis­nach­lass von 70 % erhält, und mehr als einer hat dies als den wah­ren Grund für die deut­sche Vor­macht­stel­lung in Pro­duk­ti­on und Tech­no­lo­gie angeprangert.«
    Also müss­te es nicht »erhielt« heißen?

  2. Da man bei Mul­ti­po­lar nur kom­men­ti­ern kann, wenn man sich vor­her igend­wie anmel­det, und ich dazu kei­ne Lust habe, da die mich eh weg­zen­sie­ren, möch­te ich an ande­ren Stel­len mei­ne Beob­ach­tun­gen mit­tei­len, und daher viel­leicht auch hier, zum Arti­kel von Kars­ten Mon­tag aktu­ell auf Mulit­po­lar: ()https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​f​a​k​t​e​n​c​h​e​c​k​e​r​-​g​e​g​e​n​-​w​o​d​arg

    Anders als die Über­schrift zuerst sug­ge­riert, wird dar­in Herrn Wodarg ein Irr­tum beschie­den und wei­ter uns Angst vor dem angeb­lich töd­li­che­ren Coro­na-Virus unter­ge­ju­belt. Daher:

    Dass Coro­na töd­li­cher wäre oder gewe­sen wäre, ist und bleibt eine gro­ße, ekla­tant Lüge. Und da fragt man sich dann schon, war­um die­se Lüge von eini­gen »Alter­na­tiv­me­di­en« und deren Schrei­ber­lin­gen immer wei­ter ver­brei­tet wird.

    a) es gibt über­haupt kei­ne brauch­ba­ren Daten aus dem Hys­te­rie-Jahr! Wer angeb­li­ches Wis­sen bei ein­deu­ti­gem Nicht­wis­sen­kön­nen vor­täuscht, lügt ja schon. Die im Hys­te­rie-Jahr 2020 erho­be­ne Daten sind von Grund auf kor­rum­piert und ten­den­zi­ös ver­fälscht. Das ein­zi­ge, was man viel­leicht noch halb­wegs glau­ben kann, sind die »nack­ten Ster­be­zah­len«. Und aus denen ist kei­ne außer­ge­wöhn­li­che gro­ße, seu­chen­haf­te Über­sterb­lich­keit ersicht­lich. Coro­na ist sicher kein biss­chen töd­li­cher als sonst die Viren im jähr­li­chen Grippeviren-Mix.

    b) wenn jemand die Tat­sa­che igno­riert, dass 2020 prak­tisch alles im Gesund­heits­we­sen, Poli­tik und Gesell­schaft schief gelau­fen ist, dann muss der zu der Zeit wohl auf dem Mond gelebt haben. Und zwar ganz, ganz hinten. 

    Das Ster­be­ge­sche­hen 2020 – soweit es irgend­wie vom nor­ma­len Ster­be­ge­sche­hen abge­wi­chen ist – ist ALLEI­NE der Hys­te­rie, der Panik­ma­che und den fal­schen Emp­feh­lun­gen und Vor­ga­ben, den mas­siv hin­der­li­chen admi­nis­tra­ti­ven Maß­nah­men, den Lock­downs, Mas­ken, Distan­zie­run­gen, Ver­trei­ben aus Licht und Son­ne, Ein­sper­ren, und völ­lig per­ver­tier­ten Pfle­ge­heim-Regle­ments geschul­det. Ja, man muss sich sogar wun­dern, dass unter die­sen künst­lich geschaf­fe­nen, krank­haf­ten und krank­ma­chen­den Bedin­gun­gen nicht noch mehr an Grip­pe, aber auch an Krebs, Dia­be­tes, Blut­hoch­druck, etc. gestor­ben wurde.

    Was 2020 schäd­lich oder gar töd­lich war, war nicht ein Virus, son­dern eine völ­lig über­grif­fi­ge Poli­tik und völ­lig ver­blen­de­te Mediziner!

    Und die Fra­ge muss gestellt wer­den: war­um ver­sucht ein Kars­ten Montag/​Multipolar so etwas aus unse­rer Auf­merk­sam­keit zu ver­drän­gen und statt des­sen sogar noch hin­ter­rücks Herr Wodarg schlecht zu reden, der laut dem Arti­kel von K. Mon­tag angeb­lich die Töd­lich­keit von Coro­na unter­schätzt hät­te. So etwas nur lei­se anklin­gen zu las­sen, um es dafür umso tie­fer ins Bewuss­te­sein der Rezi­pi­en­ten zu pflan­zen, ist die gro­ße Kunst der Meinungsmanipulation!

    Ein­fluss­agent, ick hör Dir trappsen!

    1. Wenn Sie den Kom­men­tar etwas aus­bau­en wol­len und etwas ver­fei­nern, dann könn­te man die­se Fra­ge ja durch­aus auch in der Mag­Ma so stel­len. Viel­leicht gibt es noch ande­re Arti­kel, die es recht­fer­ti­gen gewis­se Fra­gen an MP zu stellen?

  3. Eine her­vor­ra­gen­de Ana­ly­se des Gesche­hens. Gibt es die evtl auch in Eng­lisch? Bis­her fand ich es nur in Deutsch und Italienisch.

    1. nein, es gibt es noch nicht in eng­lisch. bist du Mut­ter­sprach­ler? viel­leicht hast du Zeit und Lust, es auf eng­lisch zu übersetzen?

      1. Wäre ich Mut­ter­sprach­ler hät­te ich es schon gemacht. Aber Eng­lisch ist halt mal heu­te eine ech­te »lin­gua fran­ca« die in so gut wie allen Staa­ten der Welt von zumin­dest einem Teil der Bevöl­ke­rung gespro­chen oder wenigs­tens ver­stan­den wird. Der Text geht auf die Not­wen­dig­keit der Inter­na­tio­na­li­sie­rung des Kamp­fes ein, m. E. gehört dazu dann auch ein inter­na­tio­nal ver­ständ­li­cher Text.

        🤔

    2. wie gefällt dir das Lay­out? und die Fra­ge wäre halt, über wel­che Kanä­le könn­ten wir eine eng­li­sche Ver­si­on ver­brei­ten? Hast du da Kontakte?

      1. Zumin­dest ein klei­nes, fei­nes, pri­vat auf­ge­setz­tes Forum mit Publi­kum von allen Kon­ti­nen­ten außer Afri­ka. Ich habe es aber mit kur­zer Erklä­rung jetzt schon mal rein­ge­setzt. Mit eng­lisch kann man halt ein inter­na­tio­na­les Publi­kum am bes­ten erreichen.

        🤔😎

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert