6. August 1945: Atom­bom­be auf Hiroshima

Lese­zeit3 min

Flug­blatt des Deut­schen Freidenker-Verbandes

Ver­hin­dern wir den Atomtod!

Am Mor­gen des 6. August 1945 warf ein US-B-29-Bom­ber eine Atom­bom­be mit dem zyni­schen Namen »Litt­le Boy« über dem japa­ni­schen Hiro­shi­ma ab.

90% der Stadt, 70.000 von 76.000 Häu­sern wur­den zer­stört oder schwer beschä­digt, 70.000 Men­schen star­ben sofort. Am 9. Au­gust 1945 war­fen die USA eine zwei­te Atom­bom­be auf Naga­sa­ki ab. Die Todes­opfer bei­der Städ­te belie­fen sich bis Ende 1945 auf rund 230.000 Men­schen. In den fol­gen­den Jah­ren star­ben vie­le Tau­sen­de an Krebs­er­kran­kun­gen, Ver­let­zun­gen und ande­ren Folgeschäden.

Frie­dens­kräf­te in Japan und der gan­zen Welt neh­men den »Hiro­shi­ma-Tag« zum Anlass, um der Opfer zu geden­ken, Ab­rüstung zu for­dern und zum Frie­den zu mahnen.

US-Prä­si­dent Tru­man gab den Einsatzbe­fehl trotz von Japan ange­bo­te­ner Friedens­verhandlungen am 26. Juli 1945 wäh­rend der Pots­da­mer Kon­fe­renz, noch wäh­rend die­ses Tref­fens der Sie­ger­mäch­te über den Faschis­mus war die Abschre­ckung gegen­über der Sowjet­uni­on das vor­ran­gi­ge Ziel.

Nach dem »Kal­ten Krieg« mit sei­nem Ziel, die Sowjet­uni­on »tot­zu­rüs­ten«, setz­te der »Wes­ten« wei­ter dar­auf, Russ­land zu um­zingeln und »ein­zu­gren­zen«. Im Jahr 2022 exis­tie­ren fast 13.000 Atom- Spreng­köp­fe weltweit.

Deut­sche an die (Ost-)Front?

Es ist erschre­ckend, wie wenig Leh­ren aus dem Atom­mord 1945 gezo­gen wur­den, nicht zuletzt in Deutsch­land scheint weitge­hend ein Gedächt­nis­ver­lust zu herrschen.

Als das ARD-Polit-Maga­zin Moni­tor am 28. Mai 2020 einen Bei­trag mit dem er­schreckenden Titel »Nuklea­re Auf­rüs­tung: Deutsch­lands ›Teil­ha­be‹ bei Atom­krie­gen« aus­strahl­te, ging kein Auf­schrei durchs Land. Ent­ge­gen dem Bun­des­tag-Beschluss vom 23. März 2010, dass die US-Atom­waf­­fen von deut­schem Boden abge­zo­gen wer­den müs­sen, ist kei­ne Bund­e­re­gie­rung in die­ser Rich­tung aktiv geworden.

Die Bun­des­wehr soll viel­mehr 35 neue F‑35-Kampf­jets erhal­ten, die Atom­bom­ben tra­gen kön­nen, bezahlt von den gera­de beschlos­se­nen 100-Mil­li­ar­den-Kriegs­kre­di­­ten, und sta­tio­niert auf dem Flie­ger­horst Büchel (bei Cochem/​Mosel) neben den dort lagern­den US-Atomwaffen.

Mit dem immer nähe­ren Her­an­rü­cken der NATO an Russ­lands Gren­zen wur­de in den letz­ten Jahr­zehn­ten die Poli­tik der Kon­frontation fort­ge­setzt. Die wich­tigs­ten Rüs­tungs­kon­troll­ver­trä­ge ABM (Begren­zung ato­ma­rer Anti-bal­lis­ti­scher Rake­ten) und INF (Ver­bot land­ge­stütz­ter ato­ma­rer Mit­tel­stre­cken­ra­ke­ten) wur­den von den USA gekündigt.

In Rumä­ni­en und Polen instal­lier­ten die USA Abschuss­ram­pen für neue Mittel­streckenraketen, um dank ver­kürz­ter Vor­warnzeiten aus einem Atom­krieg gegen Russ­land sieg­reich hervorzugehen.

Im März 2014 fand in der Ukrai­ne ein ver­fas­sungs­wid­ri­ger Staats­streich statt, den die USA nach eige­ner Aus­sa­ge mit 5 Mrd. US-Dol­lar vor­be­rei­tet und unter­stützt haben, um aus dem Land eine Speer­spit­ze gegen Russ­land zu machen.

Auf der Münch­ner »Sicherheits«-Konferenz am 19.02.2022 droh­te der ukrai­ni­sche Prä­sident Selen­ski mit der Kün­di­gung des »Buda­pes­ter Memo­ran­dums« von 1994, in dem sich das Land im Gegen­zug für Sicher­heitsgarantien zum Ver­zicht auf Atomwaf­fen ver­pflich­tet hat­te. Die ver­sam­mel­ten NATO-Ver­tre­ter pro­tes­tier­ten nicht etwa, son­dern applaudierten.

Seit März 2021 ver­wei­gert sich die Ukrai­ne ihrer aus dem Memo­ran­dum fol­gen­den Pflicht, atom­waf­fen­fä­hi­ges Mate­ri­al aus ih­ren AKWs zur Wie­der­auf­be­rei­tung an Russ­land und der Auf­sicht der Inter­na­tio­na­len Atom­ener­gie­be­hör­de IAEO zu über­ge­ben. Nach deren Anga­ben betrifft dies allein aus dem größ­ten Kern­kraft­werk Sapo­rosch­je 40 Kg Uran und 30 Kg Plu­to­ni­um – einer der Grün­de für den Ein­tritt Russ­lands in den seit 2014 dau­ern­den Krieg.

Am 25.03.2022 mel­de­te The Tele­graph, US-Prä­si­dent Biden sei »unter extre­men Um­ständen« zum Erst­ein­satz von Atom­waf­fen »bereit«. Gene­ral Ingo Ger­hartz, Inspek­teur der Bun­des­luft­waf­fe, am 17.06.2022: »Für eine glaub­haf­te Abschre­ckung brau­chen wir sowohl die Mit­tel als auch den politi­schen Wil­len, die nuklea­re Abschre­ckung nöti­gen­falls umzusetzen.«

Die Opfer von Hiro­shi­ma mahnen:

Stoppt das ver­bre­che­ri­sche Spiel mit dem nuklea­ren Feuer!

Macht uns Russ­land nicht zum Feind!

Stoppt alle Waf­fen­lie­fe­run­gen! Bundes­wehr aus Ost­eu­ro­pa abziehen!

Been­det die völ­ker­rechts­wid­ri­gen Sank­tionen gegen Russland!

Für eine ech­te Zei­ten­wen­de: Abrüs­tung, Glei­che Sicher­heit für alle, Frie­den und Zusam­men­ar­beit mit Russland!

NATO raus und raus aus der NATO!

Flug­blatt zum Download

Bild: Atom­pilz von »Litt­le Boy« über Hiro­shi­ma (6. August 1945)


ViSdP: Deut­scher Frei­den­ker-Ver­band e.V., Ver­bands­vor­stand, Post­fach 600721, 60337 Frank­furt a. M.
kontakt@​freidenker.​de www​.frei​den​ker​.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert