»Die Pan­de­mie ist – nicht – zu Ende …« – Von der Post-Coro­na-Gesell­schaft in den tota­li­tä­ren Reset? (Teil I)

Lese­zeit75 min

Teil I: Die Post-Covid-Zeit – Annä­he­run­gen an ein merk­wür­di­ges Interregnum*

Rie­sen­haf­te his­to­ri­sche Ver­än­de­run­gen wer­den gewöhn­lich nicht erkannt, wäh­rend sie vor sich gehen.

Erwin Char­gaff (1905 – 2002)

Es gibt drei Arten von Men­schen: die­je­ni­gen, die sehen, die­je­ni­gen, die sehen, was ihnen gezeigt wird, und die­je­ni­gen, die nicht sehen.

Leo­nar­do da Vinci

Unter dem unnach­gie­bi­gen Vor­stoß sich beschleu­ni­gen­der Über­be­völ­ke­rung und zuneh­men­der Über­or­ga­ni­sie­rung und mit­tels immer wirk­sa­me­rer Metho­den der Gehirn­ma­ni­pu­la­ti­on wer­den die Demo­kra­tien ihr Wesen ver­än­dern; die wun­der­lich alt­mo­di­schen Gebräu­che – Wah­len, Par­la­men­te, Ver­fas­sungs­ge­richts­hö­fe und alles übri­ge – wer­den blei­ben, aber die zugrun­de­lie­gen­de Sub­stanz wird eine neue Art von gewalt­lo­sem Tota­li­ta­ris­mus sein. (…) Die Ver­fas­sun­gen wer­den nicht wider­ru­fen und die guten Geset­ze nicht aus dem Gesetz­buch gestri­chen wer­den; aber die­se libe­ra­len For­men wer­den bloß dazu die­nen, eine zuin­nerst illi­be­ra­le Sub­stanz zu mas­kie­ren und zu ver­zie­ren. (…) All die tra­di­tio­nel­len Namen, alle die gehei­lig­ten Losungs­wor­te wer­den genau die blei­ben, die sie in der guten alten Zeit waren. Demo­kra­tie und Frei­heit wer­den das The­ma jeder Rund­funk­sen­dung und jedes Leit­ar­ti­kels sein – aber Demo­kra­tie und Frei­heit in dem Sinn, den ihnen der Spre­cher oder Schrei­ber geben wird. Mitt­ler­wei­le wer­den die herr­schen­de Olig­ar­chie und ihre gut­ge­drill­te Eli­te von Sol­da­ten, Poli­zis­ten, Gedan­ken­ver­fer­ti­gern und Gehirn­ma­ni­pu­la­to­ren hübsch still das gan­ze Werk so lau­fen las­sen, wie es ihnen passt.

Aldous Hux­ley, Wie­der­se­hen mit der schö­nen Neu­en Welt (1958), Mün­chen 1987, S.119.

I Ver­such einer dich­ten Beschrei­bung: Son­die­ren der Ausgangslage

Para­do­xer­wei­se ist es der rela­ti­ven Harm­lo­sig­keit der Omi­kron-Vari­an­te geschul­det, d.h. dem durch ihre Ver­brei­tung her­vor­ge­ru­fe­nen recht unspek­ta­ku­lä­ren Ende, den der Pan­de­mie-Not­stand in die­sem Früh­jahr (vor­erst) – mit dem Son­der­fall Chi­na und einer spe­zi­el­len Aus­nah­me bezüg­lich der Län­der Deutsch­land und Öster­reich – gefun­den hat, dass sich die Ereig­nis­se mit Ein­tritt in die Post­pan­de­mie-Pha­se kei­nes­wegs beru­higt haben. Viel­mehr ist im Gegen­teil fest­zu­stel­len, dass sich die Ereig­nis­se seit­dem zu über­schla­gen begon­nen haben. Und das obgleich die meis­ten von ihnen öffent­lich nur wie hin­ter Milch­glas­schei­ben erscheinen.

Da die Kon­zi­li­en der Glo­bal Gover­nan­ce (1) weit­ge­hend von der media­len Öffent­lich­keit abge­trennt tagen, fällt – ein wei­te­res Para­dox – das Heiß­lau­fen der Bera­tungs- und Ent­schei­dungs­ma­schi­nen der Glo­bal Gover­nan­ce die­ser Tage – der Mehr­heit kaum bis gar nicht auf. Das hat sei­ne Ursa­che zum einen dar­in, dass der »krea­ti­ve Kapi­ta­lis­mus von Gates und der Stake­hol­der-Kapi­ta­lis­mus von Schwab ein gemein­sa­mes Kon­zept« haben, »dass (…) dazu dient, die Macht­struk­tu­ren unsicht­bar zu machen« (2). Ande­rer­seits liegt es dar­an, dass die Mehr­heit in ihrer mas­sen­me­dia­len Fil­ter­bubble gefan­gen bleibt, dank Pro­pa­gan­da wei­ter ein­ge­seift und auch durch kogni­ti­ve Dis­so­nan­zen vom eige­nen Sehen abge­hal­ten wird. Die­se media­le Bla­se, die in meh­rer­lei Hin­sicht einem Gefäng­nis ähnelt (man muss dafür nicht gleich an das Höh­len­gleich­nis Pla­tons erin­nern, auch wenn es uns auch nach über 2000 Jah­ren die Pro­ble­me des Sehens, Nicht-Sehens und Zei­gens höchst anschau­lich vor Augen führt (3)), ist auch ver­ant­wort­lich für das dif­fu­se Bild, das die Post­pan­de­mie-Pha­se abgibt – eine vexier­ar­ti­ge, schwer scharf­zu­stel­len­de Gestalt, die den Ein­druck ver­mit­telt, dass, wie gesagt, alles wie hin­ter Milch­glas ver­bannt erscheint.

Wie kommt der die Wahr­neh­mung beein­träch­ti­gen­de Milch­glas­ef­fekt zustan­de? Er hängt mit der Asyn­chro­ni­zi­tät der Gescheh­nis­se und Pro­zes­se zusam­men, die zwi­schen der Vor­der- und der Hin­ter­büh­ne der poli­ti­schen Geschäf­tig­keit ablau­fen. Sie wer­den nach außen hin schlicht anders »ver­klei­det«. Wäh­rend die Vor­der­büh­ne vom Ver­such bestimmt wird »die gesell­schaft­li­chen Kräf­te auf Zeit­lu­pe geschal­tet in ein Wei­ter so zu drän­gen, um das Jetzt künst­lich zu ver­län­gern, (…) den Bruch zu ver­mei­den und (…) den Über­gang (in die Frei­heit, Anm. B.S.) zu ver­hin­dern« (4), wie das Milosz Matu­schek kürz­lich tref­fend beschrie­ben hat, wird hin­ten zuneh­mend for­cier­ter und hek­ti­scher an ver­schie­de­nen Stell­schrau­ben gedreht, um die Len­kungs­ab­sich­ten und Inter­ven­tio­nen der Gover­nan­ce an die jüngst aus dem Ruder lau­fen­den Ent­wick­lun­gen anzu­pas­sen und mög­lichst neu- und nach zu jus­tie­ren. Alles mit dem Ziel, die hyper­glo­ba­lis­ti­schen Agen­da-Zie­le (5) doch noch errei­chen zu kön­nen. Die den ers­ten his­to­risch-prak­ti­schen Anwen­dungs­fall von Glo­bal Gover­nan­ce (6) im gro­ßen, welt­um­span­nen­den Stil beglei­ten­de, höchst selek­ti­ve und zu 95% affir­ma­ti­ve Bericht­erstat­tung in den Leit­me­di­en, ver­ord­ne­te von Beginn an die »Dis­kurs­ver­mei­dung im öffent­li­chen Raum« (Matu­schek) und konn­te sie im Fol­gen­den nahe­zu lücken­los auf­rich­ten: Jede kri­ti­sche Nach­fra­ge, die ans Regie­rungs­han­deln gerich­tet und jeder Zwei­fel am flugs ver­brei­te­ten und für sakro­sankt erklär­ten Pan­de­mie-Nar­ra­tiv wur­den von Anfang an – so als sei gleich­zei­tig über­all auf einen Knopf gedrückt wor­den – unter­drückt, tot­ge­schwie­gen, mar­gi­na­li­siert oder mit Macht in Miss­kre­dit gebracht (7).

Wolf­gang Wodarg berich­tet exem­pla­risch davon aus der Früh­zeit der Pan­de­mie (März 2020) in sei­nem Buch Fal­sche Pandemien:

Mein Life-Chat im ZDF im Anschluss an die Fron­tal-21-Sen­dung vom 10.03.2020, bei der ich ver­such­te der erkenn­ba­ren Panik­ma­che ent­ge­gen­zu­wir­ken, war weni­ge Wochen auf der Face­book-Sei­te des ZDF noch anzu­hö­ren und hat­te Hun­dert­tau­sen­de von Klicks. Als er ent­fernt wur­de, schick­te mir jemand einen Face­book-Bei­trag zu, in dem sich ein Schwei­zer IT-Unter­neh­mer und Grü­ner Poli­ti­ker, der frü­her als exter­ner Bera­ter für die Fir­ma Roche gear­bei­tet hat­te, damit rühm­te, die Löschung mei­nes Chats beim ZDF bewirkt zu haben. (8)

Ins­ge­samt leis­tet das Agen­da-Set­ting (die inter­nen Grün­de für die Nach­rich­ten­aus­wahl) der Leit­me­di­en in der Nach­be­rei­tung der »größ­ten Kri­se seit 1945« (Ange­la Mer­kels selfful­fil­ling pro­phe­cy; die Poli­tik hat sie erst dazu gemacht) gan­ze Arbeit durch – ein wei­te­res Para­dox – fort­ge­setz­te Arbeits­ver­wei­ge­rung. Der Jour­na­lis­mus macht ein­fach sei­nen Job nicht mehr. Statt­des­sen wird er für sei­ne Unter­stüt­zung als Ein­wei­ser und Laut­spre­cher der Glo­bal Gover­nan­ce-Agen­da zum Auf­bau einer »Neu­en Welt­ord­nung« (NWO) ent­lohnt. Auch auf die­sem Gebiet tut sich der gro­ße »Phil­an­throp« Bill Gates (9) neben dem Sub­ven­ti­ons­staat, dem dadurch eine durch­aus neue und spe­zi­el­le Rol­le zuteil wird, beson­ders her­vor. Der Sub­ven­ti­ons- und Lob­by­staat avan­cier­te wäh­rend der Coro­na-Zeit durch mas­si­ve PR in Sachen Imp­fung und Impf­kam­pa­gne zum wich­tigs­ten Anzei­gen­kun­den der Zei­tungs­ver­la­ge. Die Ver­brei­tung der Staats-PR im Dienst der Phar­ma­lob­by wur­de als drin­gend not­wen­di­ge Finanz­sprit­ze für die vom Über­le­bens­kampf schwer gebeu­tel­ten »sys­tem­re­le­van­ten« Print­me­di­en dank­bar ange­nom­men. Effekt: Die Main­stream­pres­se ver­zeich­net in Fol­ge von Coro­na einen wei­te­ren Auf­la­gen­schwund (obwohl nahe­zu alle Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten tüch­tig dage­gen anschrie­ben…) und erlei­det Anzei­gen­rück­gän­ge, wäh­rend alter­na­ti­ve Medi­en­an­ge­bo­te ihre Nut­zer­zah­len im glei­chen Zeit­raum stark erhö­hen konnten.

Dar­in spie­gelt sich wider, was der Phi­lo­soph und Finanz­ma­the­ma­ti­ker Nas­sim Nicho­las Taleb so aus­ge­drückt hat: »Eine Mei­nung, die nichts ris­kiert, ist nicht wert, dass man sie äußert.«

Guter Jour­na­lis­mus wür­de sich die­ses Aper­çu weit eher zu eigen machen als die Rol­le über­neh­men zu wol­len, Laut­spre­cher für die Mäch­ti­gen zu sein. Wären da nicht die Eigen­tums­ver­hält­nis­se, die Kapi­tal­kon­zen­tra­ti­on und die Kri­se auch und gera­de auf dem »Mei­nungs­markt«. Der kon­di­tio­nier­te Reflex, der durch das Coro­na-Virus auf die Spit­ze getrie­ben wur­de, folg­te nicht dem Ethos »guter Jour­na­lis­mus«, son­dern dem Geschäfts­mo­dell, das am lukra­tivs­ten erschien: »Manu­fac­tu­ring Con­sent« (Noam Chom­sky) – und sei es mit dem Holz­ham­mer oder den Mit­teln schwar­zer Päd­ago­gik – statt Geor­ge Orwells: »Jour­na­lis­mus bedeu­tet etwas zu brin­gen, was ande­re nicht wol­len, dass es ver­öf­fent­licht wird.

II Zur Inten­ti­on und Anla­ge des Texte

Homo sem­per tiro: der Mensch ist immer ein Ler­nen­der, die Welt ist ein Ver­such, und der Mensch hat ihm zu leuchten.

Ernst Bloch

Die­ser Text ver­sucht einen genaue­ren Blick auf die noch dif­fu­se Gestalt des Post-Covid-Inter­regn­ums zu wer­fen, in das wir mitt­ler­wei­le ein­ge­tre­ten sind. Dazu wer­den jüngs­te Ereig­nis­se und Akti­vi­tä­ten der Glo­bal Gover­nan­ce inter­pre­tiert und es wird laut über die­se selt­sa­me Zwi­schen­zeit – mit der »alten Nor­ma­li­tät« im Rück­spie­gel und der »neu­en Nor­ma­li­tät« vor uns? – nach­ge­dacht. Das gene­rel­le Pro­blem dabei: Die Phä­no­me­ne müs­sen hin­ter den mas­sen­me­dia­len Schlei­ern zunächst her­vor­ge­holt, sicht­bar gemacht und in ihrer Bedeu­tung für uns und die Über­gangs­zeit, in der wir uns befin­den, erst ein­mal fixiert wer­den. Nur dann las­sen sich Ver­ständ­nis­zu­gän­ge für das frei­le­gen, was hin­ter dem beschla­ge­nen Glas, das zwi­schen uns und die Ereig­nis­se gescho­ben wur­de, tat­säch­lich vor sich geht. Daher ver­steht sich der Text auch als eine Übung in der Kunst des poli­ti­schen Sehens und Zei­gens, des Zei­gens einer genau­er (an-)gesehenen Rea­li­tät und des (für) Wahr-Genom­me­nen in den poli­ti­schen Pro­zes­sen. Er setzt die (media­len) Schat­ten nicht mit der Rea­li­tät gleich und sieht das Dif­fu­se der Lage nicht ein­fach für gege­ben an. Damit knüpft er an Tra­di­tio­nen der Auf­klä­rung an. Die­se dro­hen in unse­rem durch Can­cel-Cul­tu­re und poli­ti­sche Denk-und Sprech­ver­bo­te domi­nier­ten Zeit­geist ohne­hin ver­schüt­tet zu gehen. Nicht grund­los wur­den die Auf­klä­rung und das auf­klä­re­ri­sche Den­ken, mit dem einst die bür­ger­lich-libe­ra­le Eman­zi­pa­ti­on von stän­di­scher, hete­ro­no­mer Macht begann, stark von der Licht­me­ta­pho­rik geprägt.

Mit dem Licht sind in auf­klä­re­ri­scher Tra­di­ti­on die Ver­nunft und die wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis gemeint: Die­ses Licht leuch­tet die Ver­hält­nis­se und Bedingt­hei­ten aus, von denen die Men­schen in Abhän­gig­keit und Unfrei­heit gehal­ten wer­den. Ohne das Wis­sen um die­se Abhän­gig­kei­ten kön­nen wir uns nicht aus ihnen befrei­en. Das gibt uns gleich­sam den Weg vom Dun­kel ins Licht vor, den wir damit auf uns neh­men müs­sen. »Auf uns neh­men« müs­sen wir ihn, weil er kein gera­der und beque­mer Weg ist. Er bedeu­tet kei­nen Spa­zier­gang, son­dern ist müh­sam und beschwer­lich. Dafür winkt als Lohn das, was Aldous Hux­ley als das »edels­te Ver­gnü­gen« bezeich­net hat: »Die Freu­de am Ver­ständ­nis«. Zuvor aber gibt es vie­le Hin­der­nis­se zu über­win­den und vie­le Umwe­ge müs­sen gemacht wer­den. Denn der Weg zur Weis­heit kennt kei­ne Abkür­zun­gen. Das alles kos­tet viel Kraft und Anstren­gung. Sich selbst auf­zu­klä­ren ver­langt uns eine Men­ge ab. Die Auf­klä­rung pos­tu­liert, dass Wis­sen eine Hol­schuld ist – wir müs­sen uns auf den Weg machen zu ihm, es kommt nicht (wie) von selbst zu uns. So for­dert Kant: »Habe Mut Dich Dei­nes eige­nen Ver­stan­des zu bedie­nen!« Und mit die­sem Auf­ruf mün­det die For­de­rung zum Sel­ber-Den­ken in eine Defi­ni­ti­on von Auf­klä­rung als immer­wäh­ren­de Auf­ga­be (10):

Aufklärung ist sprach­lich gese­hen eine Meta­pher des Lichts: Wo Dun­kel herrscht, soll Licht wer­den, aber nicht ein­fach das Licht eines Tages, dem die Nacht – neu­es Dun­kel – folgt, son­dern dau­er­haf­tes Licht, das in sei­ner Hel­lig­keit zunimmt und doch nicht blen­det. (…) Soll (…) ›Aufklärung‹ als fort­schrei­ten­der Pro­zess der Bil­dung ver­stan­den wer­den, dann muss das Licht zuneh­men, also die Hel­lig­keit sich vergrößern, ohne eine Sättigungsgrenze beach­ten zu müssen. (…) Die Überwindung von Igno­ranz und in die­sem Sin­ne die Erleuch­tung des Den­kens kann wie ein fort­schrei­ten­der, unbe­grenz­ter Pro­zess vor­ge­stellt wer­den, der kei­ne natürlichen Schran­ken wie die von Tag und Nacht oder von Hel­lig­keit und Dun­kel­heit beach­ten muss. Der Ver­stand kann nur dann aufgeklärt wer­den, wenn Unwis­sen­heit vor­aus­ge­setzt wird, und das ist immer möglich. Der Pro­zess wäre ohne eige­ne Gren­zen, weil er mit jeder neu­en Gene­ra­ti­on neu begin­nen und zugleich unend­li­chen Zuwachs behaup­ten kann. Die ›Aufklärung‹ des Ver­stan­des und der Gebrauch der Ver­nunft wer­den so zu Dau­er­auf­ga­ben, mit der sich Pos­tu­la­te der Bil­dung und Erzie­hung ver­bin­den lassen.

Der vor­lie­gen­de Text wur­de in der Hoff­nung ver­fasst, dass er als ein klei­ner Mosa­ik­stein dabei mit­hel­fen möge, eini­gen Umris­sen und Signa­tu­ren unse­rer »Zwi­schen­zeit« eine deut­li­che­re Kon­tur zu geben. Dadurch soll sie sicht­ba­rer und erkenn­bar gemacht wer­den, an wel­chem Punkt wir ste­hen (11). Es scheint cha­rak­te­ris­tisch für die »Zwi­schen­zeit« oder das »Inter­re­gnum« zu sein, dass die Din­ge auf beson­ders star­ke Wei­se Ver­än­de­run­gen unter­lie­gen bzw. Ver­än­de­run­gen aus­ge­setzt sind. Wir erle­ben, um mit Alex­an­der Klu­ge zu spre­chen, einen »Angriff der Gegen­wart auf die übri­ge Zeit«. Die ein­ge­schlif­fe­nen Rou­ti­nen unse­rer Welt- und Selbst­ver­hält­nis­se ste­hen zur Dis­po­si­ti­on. Auch unse­re Zukunfts­er­war­tun­gen wer­den nach­hal­tig von die­sem Beben und sei­nen Nach­be­ben erfasst. »Ohne die Vor­ge­schich­te, die Zukunft und vor allem den Mög­lich­keits­sinn gibt es aber kei­ne Rea­li­tät.« (12) Die Ver­än­de­run­gen befin­den sich aber noch im geburts­ar­ti­gen, mag­ma-ähn­li­chen Zustand, d.h. sie sind weder poli­tisch noch gesell­schaft­lich oder gar kul­tu­rell schon so erhär­tet, dass sie bereits einen neu­en, fes­ten Refe­renz­rah­men für unser Den­ken und Spre­chen aus­bil­den konn­ten. Mit einem Wort: Die Welt steht am Scheideweg.

Par­tout soll­ten die auf die­se Gär­pro­zes­se (und es gärt der­zeit gewal­tig in der Welt!) per­ma­nent ein­wir­ken­den poli­ti­schen und media­len Fil­ter nicht über­se­hen wer­den, da genau sie es sind, die die­ses Sicht­bar­ma­chen der hier sich ankün­di­gen­den Ereig­nis­se – neben den von Kant schon genann­ten Hin­de­rungs­grün­den (13) – für uns ein­schrän­ken. An sich ist das kei­ne neue medi­en­so­zio­lo­gi­sche Lek­ti­on, aber die Coro­na-Zeit hat die Not­wen­dig­keit nach­fol­gen­de Unter­schei­dung als Bewusst­seins­leis­tung zu voll­brin­gen, um der Mani­pu­lie­rung zu ent­ge­hen, noch ein­mal dick unter­stri­chen: Wir müs­sen davon aus­ge­hen, dass die poli­ti­schen und mas­sen­me­dia­len Fil­ter so ein­ge­rich­tet sind und wir­ken, dass bestimm­te Sich­ten auf die Wirk­lich­keit von vor­ne­her­ein aus­ge­schlos­sen bzw. nicht zuge­las­sen werden.

III Der poli­ti­sche Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess von der Glo­bal Gover­nan­ce zur trans­hu­ma­nis­ti­schen Glo­bal Corporate

Um eine bes­se­re Vor­stel­lung vom Agie­ren der Glo­bal Gover­nan­ce zu erhal­ten, erscheint es sinn­voll, sich zunächst die Typo­lo­gie des herr­schen­den Gover­nan­ce-Kon­zep­tes genau­er vor Augen zu führen:

Der bri­ti­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­ler R.A.W. Rho­des hat dafür den Aus­druck ›Regie­ren ohne Regie­rung‹ geprägt. Das ist eine gute Kurz­for­mel für Gover­nan­ce. Dort, wo es Regie­run­gen gibt, dient Gover­nan­ce dazu, deren Macht aus­zu­höh­len und zurück­zu­drän­gen, durch schein­bar koope­ra­ti­ves Len­ken in öffent­lich-pri­va­ten Part­ner­schaf­ten zum Bei­spiel. Dort, wo es kei­ne eta­blier­te zen­tra­le Regie­rung gibt, wie auf glo­ba­ler Ebe­ne, ist Glo­bal Gover­nan­ce her­vor­ra­gend geeig­net, Len­kung ohne Ver­ant­wor­tung und frei von Kon­trol­le zu ermög­li­chen. (14)

Glo­bal Gover­nan­ce im Design des WEF und sei­ner zahl­rei­chen Satel­li­ten und Relais­sta­tio­nen, infil­triert dem eige­nen Selbst­ver­ständ­nis nach die poli­ti­schen Sphä­ren und Struk­tu­ren der Natio­nal­staa­ten »durch schein­bar koope­ra­ti­ves Len­ken in öffent­lich-pri­va­ten Part­ner­schaf­ten« (s.o) auf völ­lig legi­ti­me Wei­se, um sie mit den natio­na­len Regie­rungs­ma­schi­nen zu ver­net­zen und zu syn­chro­ni­sie­ren, so dass eine Akku­mu­la­ti­on von Macht durch eine Ver­la­ge­rung in ein neu­es, im Grun­de »ort­lo­ses«, nicht sicht­ba­res – jeden­falls außer­halb des Zugriffs durch den demo­kra­ti­schen Sou­ve­rän befind­li­ches – Zen­trum erfolgt. Infil­trie­rung, Aus­höh­lung, Ver­net­zung, Syn­chro­ni­sie­rung (Gleich­schal­tung) und Akku­mu­lie­rung die­nen dabei ein- und dem­sel­ben Zweck: Da die Kri­se des kapi­ta­lis­ti­schen Sys­tems sich extrem zuspitzt, muss das Sys­tem zum gro­ßen Befrei­ungs­schlag aus­ho­len. Das erscheint nötig, damit die Kapi­tal­eig­ner der Zer­stö­rung ent­ge­hen bzw. selbst noch aus dem bevor­ste­hen­den Crash den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen können.

Inter­es­san­ter­wei­se hat Aldous Hux­ley, Autor der lite­ra­ri­schen Dys­to­pie Bra­ve New World (Schö­ne Neue Welt, 1932) die Ent­wick­lung , die zur Auf­lö­sung der huma­nen, demo­kra­ti­schen und rechts­staat­li­chen Sub­stanz in den west­li­chen Demo­kra­tien füh­ren wird, schon in den 50er Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts äußerst genau pro­gnos­ti­ziert. Mit­tels der Metho­den von Pro­pa­gan­da und »Gehirn­ma­ni­pu­la­ti­on«, so Hux­ley in sei­nem ein gutes Vier­tel­jahr­hun­dert nach dem Jahr­hun­der­t­ro­man erschie­ne­nen Essay-Band Bra­ve New World Revi­si­ted (Wie­der­se­hen mit der schö­nen Neu­en Welt, 1958), wer­den die Demo­kra­tien ihr Wesen ver­än­dern und den Weg einer »neu­en Art von gewalt­lo­sem Tota­li­ta­ris­mus« beschrei­ten. Die­ser Tota­li­ta­ris­mus wird die Ent­ker­nung und Aus­höh­lung aller »tra­di­tio­nel­len Namen« und »gehei­lig­ten Losungs­wor­ten« der Demo­kra­tie mit sich brin­gen. Sie schei­nen an der Ober­flä­che zwar dann noch die­sel­ben zu sein, tat­säch­lich wur­de ihnen aber unter dem fal­schen Glanz die­ser dys­to­pi­schen Zukunft längst eine ganz ande­re, »zuin­nerst«, wie Hux­ley for­mu­liert, »illi­be­ra­le« Bedeu­tung gege­ben. (15) Die­se Ent­ker­nung und Tra­ves­tie der Demo­kra­tie und ihrer Begrif­fe ist das Ergeb­nis des Neo­li­be­ra­lis­mus und des Transhumanismus.

An ande­rer Stel­le habe ich den Hand­lungs­im­puls der Kräf­te, die inzwi­schen jen­seits der Kon­trol­le durch Natio­nal­staa­ten in Form »eines Regie­rens ohne Regie­rung« agie­ren und die größ­te (infor­mel­le) Welt­macht dar­stel­len, die es in der Geschich­te je gege­ben hat, so beschrieben:

Des­halb sucht es (das Groß­ka­pi­tal, Anm. B.S.) Zuflucht und Ret­tung im Kor­po­ra­tis­mus, in der Ver­schmel­zung von Kapi­tal- und Staatsinteressen.

Nicht zu Unrecht wird auf Par­al­le­len zum Faschis­mus und sei­ner Ent­ste­hungs­ge­schich­te im Zusam­men­hang mit dem aktu­el­len Ver­such hin­ge­wie­sen, ein kor­po­ra­tis­ti­sches Empower­ment auf glo­ba­ler Büh­ne errei­chen zu kön­nen. Da die Olig­ar­chen von Davos dem libe­ral-kor­po­ra­tis­ti­schen Modell (der als Ver­bän­de­staat und Sozi­al­part­ner­schaft lan­ge aus­glei­chen­de und sys­tem­sta­bi­li­sie­ren­de Wir­kun­gen, beson­ders in Deutsch­land und Öster­reich, zei­tig­te) nicht mehr zutrau­en, die Pro­ble­me aus den ver­schärf­ten Sys­tem­wi­der­sprü­chen bewäl­ti­gen zu kön­nen, steu­ern sie in Rich­tung eines auto­ri­tä­ren Kor­po­ra­tis­mus um. Denn der sich wech­sel­sei­tig befeu­ern­de Teu­fels­kreis aus Über­ak­ku­mu­la­ti­on, Null­zins­po­li­tik, Über­schul­dung und Bla­sen­bil­dung kann mit sys­tem­im­ma­nen­ten Mit­teln nicht durch­bro­chen wer­den. (16)

Die Autorin Julia Weiss hat in einem sehr lesens­wer­ten Auf­satz auf den Sei­ten des Mul­ti­po­lar-Maga­zins mit dem Titel »Die Abschaf­fung der See­le« dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der Begriff des Transhumanismus

irre­füh­ren­der­wei­se sug­ge­riert, dass das damit bezeich­ne­te Vor­ha­ben noch irgend­et­was mit ›human‹, Huma­ni­tät oder Huma­nis­mus zu tun hat; das hat es nicht. Zutref­fen­der wäre es, vom Anti­hu­ma­nis­mus zu spre­chen – denn das trans­hu­ma­nis­ti­sche Anlie­gen läuft dar­auf hin­aus alle Leben­dig­keit über­haupt abzu­schaf­fen. (17)

Weiss‘ Ver­dienst ist es, den tota­li­tä­ren Cha­rak­ter des Trans­hu­ma­nis­mus, so wie er aus der Pro­pa­gan­da und Pro­gram­ma­tik des World Eco­no­mic Forums spricht, mit Rekurs auf Han­nah Are­ndts berühm­tes Werk Ele­men­te und Ursprün­ge tota­ler Herr­schaft, her­aus­ge­ar­bei­tet zu haben. Zwei Pas­sa­gen sind für die Cha­rak­te­ri­sie­rung des Trans­hu­ma­nis­mus als einer, Han­nah Are­ndt zufol­ge, zutiefst tota­li­tä­ren Ideo­lo­gie m. E. beson­ders aus­sa­ge­kräf­tig und sei­en daher hier zitiert:

Das eigent­li­che Ziel tota­li­tä­rer Ideo­lo­gie ist nicht die Umfor­mung der äuße­ren Bedin­gun­gen mensch­li­cher Exis­tenz und nicht die revo­lu­tio­nä­re Neu­ord­nung der gesell­schaft­li­chen Ord­nung, son­dern die Trans­for­ma­ti­on der mensch­li­chen Natur selbst, die, so wie sie ist, sich dau­ernd dem tota­li­tä­ren Pro­zess ent­ge­gen­stellt. … Was in der tota­len Herr­schaft auf dem Spie­le steht, ist wirk­lich das Wesen des Men­schen. (18)

Als Aus­weg aus der Über­ak­ku­mu­la­ti­ons­kri­se strebt der Pri­vat­ka­pi­ta­lis­mus in Gestalt des digi­tal-phar­ma­zeu­tisch-finan­zi­el­len Kom­ple­xes nach neu­en Betä­ti­gungs­fel­dern und Absatz­märk­ten, die qua­si – womit die letz­te ethi­sche Ver­wer­tungs­gren­ze auf­ge­ho­ben und der Waren­cha­rak­ter, nun alles Sei­en­de umfas­send – in die Kör­per der Men­schen und aller natür­li­cher Wesen selbst hin­ein ver­legt wer­den. In der Figur der Über­win­dung der Natur durch Human Enhance­ment und Human Aug­men­ta­ti­on wird die kapi­ta­lis­ti­scher Logik gehor­chen­de Aus­beu­tung universell:

Die­se Vor­stel­lun­gen sind in der Tat umstür­zend: Mit ihrer Ver­wirk­li­chung wür­de der Mensch – und auch ande­re Lebe­we­sen – end­gül­tig zum Objekt indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­on wer­den. Die Natur wäre in kei­ner Wei­se mehr etwas Gege­be­nes, das als sol­ches ein Exis­tenz­recht und eine Wür­de besitzt. (19)

Was uns also droht, ist ein durch­aus in geschichts­te­leo­lo­gi­schen Begrif­fen final zu begrei­fen­der – und von den Eli­ten wohl auch so ins Auge gefass­ter – Tota­li­ta­ris­mus, den ich den bio­plas­ti­schen und psy­cho­in­va­si­ven Tota­li­ta­ris­mus nen­nen möch­te. Zur Erläu­te­rung der Begrif­fe muss man nur den Äuße­run­gen Schwabs fol­gen. In sei­nem Buch Die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on (2016) äußert er, dass die tech­no­lo­gi­schen Ver­än­de­run­gen es den Regie­run­gen ermög­li­chen wer­den, »in den bis­her pri­va­ten Raum unse­res Geis­tes ein­zu­drin­gen, unse­re Gedan­ken zu lesen und unser Ver­hal­ten zu beein­flus­sen.« (20) Bis zum Jahr 2030, so Schwab in einer Rede vor dem Chi­ca­go Coun­cil on Glo­bal Affairs, wer­de der Mensch mit der Maschi­ne ver­ei­nigt bzw. es zu einer »Ver­schmel­zung unse­rer phy­si­schen, digi­ta­len und bio­lo­gi­schen Iden­ti­tät« gekom­men sein. (21) Bio­plas­tisch sol­len Orga­ne, Gewe­be und Pro­the­sen aus 3‑D-Dru­ckern gene­riert wer­den (vie­les davon ist z. B. als Pass­stück für Hör­ge­rä­te, bei Implan­ta­ten oder Stents, heu­te in Bio­print-Ver­fah­ren medi­zin­tech­nisch schon mög­lich). (22)

Der For­schungs- und Inno­va­ti­ons­drang der Trans­hu­ma­nis­ten bleibt dabei aber nicht ste­hen: Es geht ihm vor allem um die Mani­pu­la­ti­on des mensch­li­chen Genoms, nicht nur um Krank­hei­ten zu the­ra­pie­ren, son­dern um Desi­gner-Lebe­we­sen zu schaf­fen. (23)

Und eben­falls bis zum Jahr 2030 wer­den den Men­schen laut Schwab Mikro­chips ins Gehirn trans­plan­tiert, die sei­ne Gedan­ken lesen und steu­ern kön­nen. Den Effekt die­ser Inno­va­ti­on beschreibt er mit eige­nen Wor­ten wie folgt:

Die­se Mikro­chips wer­den die Haut­bar­rie­re unse­res Kör­pers durch­bre­chen (und) wahr­schein­lich dazu bei­tra­gen kön­nen, Gedan­ken und Stim­mun­gen durch das Lesen von Gehirn­strö­men und ande­ren Signa­len zu kom­mu­ni­zie­ren. (24)

Voll­ends wird die Cha­rak­te­ri­sie­rung des Sze­na­ri­os als »tota­li­tär« durch die Stel­lung und Bedeu­tung des Digi­ta­len und der durch Digi­ta­li­sie­rung beab­sich­tig­ten Trans­for­ma­ti­on, die sich auf alle Lebens­be­rei­che und Lebens­voll­zü­ge erstreckt, nahe­ge­legt. Mit dem Inter­net of Things (IoT), dem Inter­net of Bodies (IoB) sowie den Smart City-Pro­jek­ten soll eine Kon­troll-und Über­wa­chungs­in­fra­struk­tur geschaf­fen wer­den, die gar nicht anders als mit die­sem Wort bezeich­net wer­den kann. (25) Von jedem Men­schen soll es eine voll­stän­di­ge digi­ta­le Iden­ti­täts­dou­blet­te geben, die von der Wie­ge bis zur Bah­re gene­riert wird. In die­se sol­len sämt­li­che Daten sei­nes Lebens und sei­ner Lebens­funk­tio­nen zusam­men­flie­ßen, zu lücken­lo­sen Pro­fi­len agg­re­giert, gespei­chert und stän­dig upge­da­tet wer­den. Alle Daten­spu­ren, die ein Mensch hin­ter­lässt, sind durch Echt­zeit-Tra­cing auf sei­ne Per­son ein­deu­tig zurück ver­folg­bar. Mit­tels digi­ta­ler ID kann jeder­zeit am ande­ren Ende der Daten­ver­bin­dung ver­hal­tens­kon­trol­lie­rend auf ihn ein­ge­wirkt wer­den kann bzw. kön­nen dem­entspre­chen­de Zugriffs­mög­lich­kei­ten geschaf­fen wer­den. (In Chi­na kann besich­tigt wer­den, wie eine ziem­lich aus­ge­reif­te Ver­si­on davon heu­te bereits das gan­ze Leben der Bevöl­ke­rung über­wacht (26)).

Die­ser Daten-Ava­tar wird in Zukunft zum eigent­li­chen und ein­zig ent­schei­den­den, ans Inter­net und die Clouds out­ges­ourc­ten Trä­ger der fak­ti­schen Bewe­gungs­spiel­räu­me und Lebens­chan­cen einer jeden empi­ri­schen Per­son. Durch die Aus­lie­fe­rung des Men­schen an die »unbe­stech­li­che« und anony­me Macht der Algo­rith­men, erlan­gen die Besit­zer des Algor­hit­men-Pro­gram­mier­schlüs­sels ein Aus­maß an Ver­fü­gungs­ge­walt über die Men­schen, das kei­ne Gren­zen mehr (aner-)kennt und kei­ne blin­den Fle­cke mehr haben wird, hin­ter denen sich ein digi­tal durch­leuch­te­tes Indi­vi­du­um noch irgend­wie ver­ste­cken kann. Vor unse­ren Augen ent­ste­hen exakt gera­de die­se wan­deln­den Daten­sät­ze, wenn nicht das Grund­recht auf ein ana­lo­ges Leben in den Ver­fas­sun­gen ver­an­kert wer­den soll­te. Davon ist seit Jah­ren kei­ne Rede mehr, obwohl noch 2014 u.a. der dama­li­ge EU-Par­la­ments­prä­si­dent Mar­tin Schulz ein sol­ches Grund­recht gefor­dert hat. (27)

Statt­des­sen soll fol­gen­des Sze­na­rio in den nächs­ten Jah­ren zur Rea­li­tät werden:

Mit­tels die­ser digi­ta­len Dou­blet­te wird künf­tig über die Zugangs­mög­lich­kei­ten zu den gesell­schaft­li­chen Gütern, Dienst­leis­tun­gen und per­sön­li­chen Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten sowie ins­ge­samt über den Grad der Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben, dem per­sön­li­chen Sta­tus und Wohl­stand ent­schie­den. (28)

(Bernd Schoe­pe, Die Digi­ta­li­sie­rung und ihre Effi­zi­enz­ge­win­ne aus päd­ago­gi­scher Per­spek­ti­ve, Ham­burg 2021)

Einer der wich­tigs­ten Vor­den­ker des Trans­hu­ma­nis­mus ist der israe­li­sche His­to­ri­ker Yuval Noah Hara­ri. Er gehört auch zum engs­ten Bera­ter­kreis des WEF. Sei­ne Bücher Eine kur­ze Geschich­te der Mensch­heit (2015), Homo Deus (2020) und 21 Lek­tio­nen für das 21. Jahr­hun­dert (2020) avan­cier­ten zu Best­sel­lern und hal­ten sich seit­dem in den Sach­bü­cher-Best­sel­ler­lis­ten. Ein Beweis dafür, dass die­ses Den­ken trotz oder gera­de wegen sei­ner anti­hu­ma­nis­ti­schen Aus­rich­tung, sei­nes pro­pa­gier­ten Tech­no-Deter­mi­nis­mus (die tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen wer­den von Hara­ri für alter­na­tiv­los ange­se­hen) und des dar­in naiv zur Schau gestell­ten Wun­der­glau­bens an Tech­nik und Tech­no­lo­gie als uni­ver­sel­le Pro­blem­lö­ser, auf vie­le, gera­de auch jün­ge­re Men­schen, eine star­ke Fas­zi­na­ti­on aus­übt. Hier eini­ge O‑Töne Hararis:

Nach­dem wir die Mensch­heit über die ani­ma­li­sche Ebe­ne des Über­le­bens­kamp­fes hin­aus­ge­ho­ben haben, wer­den wir nun danach stre­ben, Men­schen in Göt­ter zu ver­wan­deln und aus dem Homo sapi­ens den Homo deus zu machen.

In ihrem Stre­ben nach Gesund­heit, Glück und Macht wer­den die Men­schen ganz all­mäh­lich zuerst eines ihrer Merk­ma­le, dann noch eines und noch eines ver­än­dern, bis sie schließ­lich kei­ne Men­schen mehr sind.

Bio­tech­no­lo­gie und Com­pu­ter­al­gor­hit­men wer­den (…) nicht nur jede Minu­te unse­res Daseins kon­trol­lie­ren, son­dern auch in der Lage sein, unser Gehirn und unse­ren Geist zu ver­än­dern sowie durch und durch vir­tu­el­le Wel­ten zu erschaf­fen. (29)

Wenn es uns (…) gelingt, Leben zu hacken und zu mani­pu­lie­ren, wird dies nicht nur die größ­te Revo­lu­ti­on in der Geschich­te der Mensch­heit sein. Dies wird die größ­te Revo­lu­ti­on in der Bio­lo­gie seit Beginn des Lebens vor vier Mil­li­ar­den Jah­ren sein. Die Wis­sen­schaft ersetzt Evo­lu­ti­on durch natür­li­che Aus­le­se mit Evo­lu­ti­on durch intel­li­gen­tes Design. (…) Men­schen sind jetzt Tie­re, die man hacken kann. Die gan­ze Idee, dass Men­schen die­se See­le oder die­sen Geist haben und dass sie einen frei­en Wil­len haben, und nie­mand weiß, was in mir vor­geht (…), das ist vor­bei. (30)

Har­a­ris Äuße­run­gen machen deut­lich, wie aus tech­no­kra­ti­scher Ver­blen­dung das Poten­zi­al zukünf­ti­ger Frei­heits-und Auto­no­mie­chan­cen, gar die Ent­wick­lung alter­na­ti­ver gesell­schaft­li­cher Ent­wür­fe, durch die trans­hu­ma­nis­ti­sche Ideo­lo­gie für immer ver­schlos­sen wer­den soll. Die­ser Ver­such müss­te durch einen selbst­be­wuss­ten demo­kra­ti­schen Sou­ve­rän klar zurück­ge­wie­sen wer­den, doch durch die Herr­schaft des Neo­li­be­ra­lis­mus seit nun­mehr mehr als drei­ßig Jah­ren ist die demo­kra­ti­sche Sub­stanz so aus­ge­zehrt und ange­grif­fen, dass die demo­kra­ti­schen Wider­stands­kräf­te stark geschwächt wor­den sind. Nie wur­den wir gefragt, ob wir in so einer »schö­nen neu­en Zukunfts­welt«, die Hara­ri auf phi­lo­so­phisch dürf­ti­gem Niveau ver­kün­det, tat­säch­lich leben wol­len. Dazu kommt, dass Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen (sei­en sie auch beson­ders mäch­tig – und Har­a­ris ein­ge­mein­den­des »Wir« kann nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass er als Agent die­ser mäch­ti­gen Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen spricht) in einer Demo­kra­tie nie­mals das Recht bean­spru­chen kön­nen, allei­ne und ohne vor­he­ri­ge gesell­schaft­li­che Debat­te über die Zukunft zu bestim­men. Die Agen­da 2030 lag jeden­falls kei­nem Par­la­ment je zur Bera­tung, Debat­te oder Abstim­mung vor.

Frei­lich, was den Tota­li­ta­ris­mus-Vor­wurf angeht: Natür­lich sehen sie selbst es nicht so.

Sie müs­sen ver­mut­lich selbst an die­se Mis­si­on glau­ben, denn nur so kön­nen sie es wohl schaf­fen, in ihrem Gewis­sen das Leid aus­zu­blen­den, das sie über die Mensch­heit brin­gen. Genau so hat es bei den meis­ten Dik­ta­to­ren in der Ver­gan­gen­heit funk­tio­niert. Alle mar­schier­ten sie über Ber­ge von Lei­chen ohne Scham und Reue in Rich­tung der Fata Mor­ga­na ihres Bil­des einer bes­se­ren Welt. (31)

Es ist ein Tota­li­ta­ris­mus beson­de­rer und beson­ders zeit­ge­mä­ßer Art, der sich da vor unse­ren (geschlos­se­nen oder offe­nen) Augen auf den Samt­pfo­ten der soft skills – Hux­leys »gewalt­lo­ser Art« – an- und in unse­re Gewohn­hei­ten und Nor­ma­li­täts­emp­fin­dun­gen ein­schleicht. Doch man las­se sich davon nicht täu­schen. Das aktu­el­le Bei­spiel Chi­na zeigt, dass die herr­schen­de Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei ihre inhu­ma­ne Zero-Covid-Poli­tik dort nur dank die­ser tech­no­lo­gi­schen Vor­aus­set­zun­gen, den digi­ta­len soft skills, so bru­tal effi­zi­ent und mit blan­ker Gewalt in Shang­hai und andern­orts durch­set­zen und Mil­lio­nen von Men­schen, degra­diert zu recht­lo­sen Objek­ten der Bio­se­cu­ri­ty, zur Qua­ran­tä­ne zwangs­ka­ser­nie­ren kann.

Hin­zu kommt, dass es ein in die Dra­pe­ri­en des post­mo­der­nen Requi­si­ten­staa­tes gehüll­ter Tota­li­ta­ris­mus ist; schmü­ckend mit Dra­pe­ri­en behängt, durch die sich eben­falls die Vor­her­sa­ge des bri­ti­schen Schrift­stel­lers und Essay­is­ten bewahr­hei­tet, dass »die­se libe­ra­len For­men bloß dazu die­nen« (wer­den) »eine zuin­nerst illi­be­ra­le Sub­stanz zu mas­kie­ren und zu ver­zie­ren«. Denn hin­ter der post­mo­der­nen Mas­ke­ra­de tritt ein tech­nik­ver­göt­tern­der, aus trans­hu­ma­nis­ti­schen Quel­len gespeis­ter Wachs­tums­fe­ti­schis­mus und ein omni­po­ten­ter Mach­bar­keits­wahn her­vor, der glaubt, sogar die Natur selbst »in die Tasche ste­cken« zu können.

Sei­ne Pro­phe­ten, Pries­ter und ihre Anhän­ger bemer­ken gar nicht, wel­cher Hybris sie in ihrer gren­zen­lo­sen Gier nach tech­no­ka­pi­ta­lis­ti­scher Aus­beu­tung und Defor­mie­rung der Natur ver­fal­len sind.

Der Trans­hu­ma­nis­mus des Sili­con Val­ley, gepaart mit den Illu­sio­nen Schwab­scher und Hara­ri­scher Pro­ve­ni­enz, mar­kiert den trau­rig-selt­sa­men Gip­fel­punkt einer von huma­nen und huma­nis­ti­schen Zie­len ent­kop­pel­ten Tech­nik­ver­herr­li­chung, die den Men­schen in einer furcht­erre­gen­den, tie­fen Wei­se von der Natur, deren Schöp­fung und Teil er doch ist, los­ge­löst und ent­frem­det hat. Dem Trans­hu­ma­nis­ten ist die Natur nicht gut genug, son­dern bes­ten­falls repa­ra­tur­be­dürf­ti­ge Mate­rie. Aus der Ver­blen­dung und Ent­frem­dung her­aus, dass er sich selbst gar nicht mehr als ihr Wesen wahr­neh­men und füh­len kann, maßt er sich an, gott­gleich die Natur »ver­bes­sern« zu kön­nen. Die­ses toxi­sche Den­ken – denn in Wahr­heit wird der Mensch die Natur nie­mals ver­bes­sern, son­dern nur in ihr gran­dio­ses und, wenn man so will gött­li­ches, jeden­falls bewun­de­rungs­wür­di­ge Werk hin­ein­pfu­schen kön­nen – beein­flusst seit über drei­ßig Jah­ren schon die wis­sen­schaft­li­che, poli­ti­sche und öko­no­mi­sche Büh­ne, und seit etwa 2010 domi­niert es sie. Der gesam­te Neo­li­be­ra­lis­mus und sei­ne Geschich­te – wie er in den letz­ten drei­ßig Jah­ren die Hege­mo­nie über die Demo­kra­tie und das Recht erlangt hat – erscheint heu­te als Prä­lu­di­um, Vor­spiel für das, was jetzt durch den Trans­hu­ma­nis­mus der Glo­bal Cor­po­ra­te Gover­nan­ce voll­endet wer­den soll.

Hal­ten wir fest:

Der direk­te, expe­ri­men­tel­le Zugriff auf den Men­schen, um ihn selbst, d. h. sei­nen Kör­per (sein orga­no­lo­gisch Inners­tes), sei­ne Psy­che und sei­ne Kogni­ti­on zu öko­no­mi­schen Zwe­cken ande­rer zur Model­lie­rung ver­füg­bar zu machen, der nur noch vor­läu­fig tech­ni­sche, aber im Grun­de kei­ne ethi­schen Gren­zen mehr kennt, ist das Moment, was die­se Dok­trin bzw. Ideo­lo­gie so tota­li­tär und gefähr­lich macht. (32)

Bis dato hat die Coro­na-Kri­se sowohl ihre Ver­lie­rer als auch ihre Gewin­ner in bei­spiel­lo­ser Wei­se in einer Dimen­si­on pro­du­ziert, die zuvor unvor­stell­bar erschien. (33) Nun, an die­sem Punkt, am Schei­de­weg, an dem wir uns zwi­schen Post-Covid-Inter­re­gnum und tota­li­tä­rem Reset befin­den, ent­schei­det sich, ob mit aller Macht die his­to­risch sin­gu­lä­re Umver­tei­lung von Lebens­chan­cen mit den dar­an gebun­de­nen per­sön­li­chen Frei­hei­ten und Selbst­be­stim­mungs­rech­ten von oben durch eine sol­che Schlie­ßungs­ope­ra­ti­on für alle Zukunft gesell­schaft­lich zemen­tiert wer­den soll. Soll­te die­se wider­sin­ni­ge Schlie­ßungs­ope­ra­ti­on einer per se offe­nen Zukunft gelin­gen, wer­den sich 99% der Welt­be­völ­ke­rung am Ende die­ser Ope­ra­ti­on auf der Ver­lie­rer­sei­te wie­der­fin­den. Die­se bedroh­li­che Ent­wick­lung hat Nor­bert Här­ing in sei­nem Buch Das End­spiel des Kapi­ta­lis­mus als Ein­tritt in den Neo-Feu­da­lis­mus beschrie­ben, der gera­de vor­be­rei­tet werde:

Die sozia­le Mega-Maschi­ne des Kapi­ta­lis­mus ist in schlech­tem Zustand. Der Zusam­men­bruch ist abseh­bar, wenn nichts Radi­ka­les geschieht. Die Auf­ga­be, die sich die glo­ba­le Macht­eli­te mit Schwer­punkt Sili­con Val­ley gestellt hat, besteht im all­mäh­li­chen Über­gang von einer ›Schö­nen neu­en Welt‹, in der ihre Macht und Pri­vi­le­gi­en bewahrt und fest­ge­schrie­ben sind. (…) Da die Besitz­stands­wah­rung für die mega­rei­chen Kapi­tal­be­sit­zer damit ein­her­geht, dass für die klei­nen Teil­neh­mer des Sys­tems, die Gam­mas, Del­tas und Epsi­lons der Schö­nen neu­en Welt nicht mehr viel übrig bleibt, das sie mate­ri­ell zufrie­den­stel­len könn­te, funk­tio­niert das libe­ra­le Modell nicht mehr. Pro­pa­gan­da, Kon­trol­le und Repres­si­on müs­sen dafür sor­gen, dass alle in der Spur blei­ben. Die Schö­ne neue Welt nach dem Kapi­ta­lis­mus ist eine Art neu­er Feu­da­lis­mus. (34)

IV Sand im Getrie­be der Maschine

Der Weg zur Höl­le ist mit den guten Vor­sät­zen der Gen­tech­no­lo­gie gepflastert.

Erwin Char­gaff (1905 – 2002)

Wel­che Pro­ble­me tau­chen am Ende der Coro­na-Kri­se (die Pan­de­mie­po­li­tik macht der­zeit zumin­dest eine »Ver­schnauf­pau­se«) auf, bzw. sind zu kon­sta­tie­ren, die den lau­fen­den Bemü­hun­gen, die Trans­for­ma­ti­ons­agen­da umzu­set­zen, im Wege ste­hen? Was ist der Sand im Getrie­be der sozia­len Mega-Maschi­ne des Kapi­ta­lis­mus in sei­ner aktu­el­len Verfassung?

Gene­rell gesagt, dürf­te der Erfolg zunächst ein­mal natür­lich davon abhän­gig sein, inwie­weit es den ver­ant­wort­li­chen natio­na­len und supra­na­tio­na­len Instan­zen und Akteu­ren noch gelingt, ihre fal­schen Ant­wor­ten auf die glo­ba­le Kri­se wei­ter­hin als Patent­lö­sun­gen der Öffent­lich­keit ver­kau­fen zu können.

Da das Publi­kum nach über zwei­jäh­ri­gen Not­stands­er­fah­run­gen durch nun mani­fest auf­tre­ten­de psy­chi­sche, sozia­le und öko­no­mi­sche Fol­ge­schä­den z. T. stark belas­tet ist, wur­de es bereits durch die Coro­na-Poli­tik stark pola­ri­siert und reagiert zur Hälf­te immer skep­ti­scher und unwil­li­ger auf die­se Plä­ne. So dürf­ten all­ge­mein die Zwei­fel gewach­sen sein. Über den dys­to­pi­schen Cha­rak­ter der Plä­ne, die nach dem Wil­len ihrer Urhe­ber und Pro­mo­ter jetzt beschleu­nigt, wenn nicht sogar: schleu­nigst ver­wirk­licht wer­den sol­len, muss im Fol­gen­den nicht mehr viel gesagt wer­den. Wie es Nor­bert Här­ing in zahl­rei­chen her­vor­ra­gend recher­chier­ten Arti­keln in sei­nem Blog unter­sucht und dar­ge­legt und in sei­nem bereits erwähn­ten Buch End­spiel des Kapi­ta­lis­mus zusam­men­fas­send kri­tisch beleuch­tet hat, läuft die soge­nann­te Agen­da 2030 nicht nur auf die Ent­eig­nung der Bevöl­ke­rung (»You will own not­hing and you will be hap­py«) und ihre digi­ta­le Total­kon­trol­le (ID 2020) hin­aus. Sie sieht auch die völ­li­ge Abschaf­fung der ohne­hin schon durch eine unhei­li­ge Alli­anz aus daten­hung­ri­gen Kon­zer­nen und staat­li­chen Insti­tu­tio­nen stark beschä­dig­ten, nur noch sehr löch­rig vor­han­de­nen Pri­vat­sphä­re, vor. Die­se unhei­li­ge Alli­anz, der sich noch para­staat­li­che Über­wa­chungs­in­dus­trien (35) hin­zu­ge­sel­len, setzt in ihrem wirt­schaft­lich höchst pro­fi­ta­blen Kon­troll­rausch alles dar­an, einen moder­nen, voll digi­ta­li­sier­ten Sicher­heits­staat erste­hen zu las­sen, der so umge­setzt und aus­ge­führt, ganz sicher das Modell der west­lich-libe­ra­len Gesell­schaft zu Gra­be tra­gen wird. Vor allem in punc­to der viel­leicht größ­ten Leis­tung libe­ra­ler Demo­kra­tien, die in der Errun­gen­schaft des moder­nen Rechts­staa­tes bestehen dürf­te, die Indi­vi­du­en durch garan­tier­te Grund­rech­te, die als Abwehr­rech­te kon­zi­piert sind, vor den Über­grif­fen eines über­mäch­ti­gen Levia­than-Staats schüt­zen, müs­sen spä­tes­tens seit den Urtei­len zu den Coro­na-Maß­nah­men durch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt Abge­sän­ge auf das frei­heit­li­che Ver­fas­sungs­ver­ständ­nis ange­stimmt wer­den. Das Ver­sa­gen der drit­ten Gewalt ver­stärkt die Drift in eine Post-Covid-Dik­ta­tur immens. In die­sen Zusam­men­hang gehört auch die Erwäh­nung des Beschlus­ses der Ampel-Regie­rung, die Bun­des­wehr künf­tig auch im Inne­ren ein­zu­set­zen, der aus­ge­rech­net im Post-Covid-Inter­re­gnum getrof­fen wor­den ist.

Die Imple­men­tie­rung gen­ver­än­dern­der, nano­tech­ni­scher und phy­sisch-inva­si­ver (direkt unter die mensch­li­che Haut zie­len­der) Tech­no­lo­gien und der Euge­nik (Bevöl­ke­rungs­kon­trol­le, gene­ti­sche Model­lie­rung und Opti­mie­rung des Bevöl­ke­rungs­pools) als Mit­tel der Poli­tik sowie der am Hori­zont sich immer deut­li­cher abzeich­nen­de Auf­bau einer Öko- und Ver­hal­tens­dik­ta­tur (36) sind nur eini­ge der Instru­men­te und Zie­le aus dem Gru­sel­ka­bi­nett des Pro­fes­sor Schwab. Rie­si­ge neue Märk­te sol­len für die Pro­duk­te und Lösun­gen der Nano­tech­no­lo­gie, der Com­pu­ter- und Medi­zin­tech­nik und der Phar­ma­in­dus­trie durch die bio­plas­ti­sche und psy­chisch-inva­si­ve Men­schen­mo­del­lie­rung erschlos­sen werden.

Es ist erschre­ckend zu sehen, wie die Euro­päi­sche Uni­on selbst von einem ursprüng­li­chen Pro­jekt des Frie­dens, der Frei­heit und der Völ­ker­ver­stän­di­gung zu einem vor­de­ren Brü­cken­kopf der Agen­da-2030-Umset­zung mutiert ist. Das zeigt sich u.a. dar­an, dass die Kom­mis­si­on schon 2018 die Ein­füh­rung des digi­ta­len Zen­tral­bank­gel­des beschlos­sen und in einer – für das ansons­ten so schwer­fäl­li­ge Büro­kra­tie­mons­ter EU – erstaun­lich kur­zen Zeit das digi­ta­le Covid-Impf­zer­ti­fi­kat, den Green Pass, fer­tig ent­wi­ckelt hat­te. Das lag dar­an, dass schon 2018, also vor Pan­de­mie­be­ginn, im Rah­men einer Road-Map zur Schaf­fung einer digi­ta­len ID (ID 2020), auf die sich alle EU-Staa­ten ver­stän­digt hat­ten, auch digi­ta­le Impf­zer­ti­fi­ka­te für die EU-Kom­mis­si­on eine beschlos­se­ne Sache waren (37). Wenn die EU jetzt, Ende Juni 2022, das digi­ta­le Impf­zer­ti­fi­kat um vor­erst ein Jahr ver­län­gert hat, kann das nur jene noch in Erstau­nen ver­set­zen, die nicht wis­sen, dass der Beschluss Teil einer grö­ße­ren Reform­agen­da ist, die den kom­plett glä­ser­nen Bür­ger, Euro­päi­sche Daten­schutz­grund­ver­ord­nung hin- oder her, will.

Auf­klä­rung über die wah­ren Moti­ve und Zie­le der glo­bal-kor­po­ra­tis­ti­schen Poli­tik tut wei­ter not, da die unmit­tel­bar bevor­ste­hen­de Weg­ga­be­lung die Welt­ge­sell­schaft zu einem beson­ders ungüns­ti­gen Zeit­punkt erwischt. Gera­de erst beginnt sie sich lang­sam aus der Angst­star­re durch Coro­na zu befrei­en. Zudem ver­ste­hen es die Hyper­glo­ba­lis­ten gut, zwecks Ver­bes­se­rung der eige­nen Erfolgs­aus­sich­ten, sich einer zeit­ge­mäß fort­schritt­li­chen und sogar kri­ti­schen, ja selbst­kri­ti­schen Rhe­to­rik zu bedie­nen. Sie fin­det selbst im lin­ken Lager Zustim­mung. Das geht soweit, dass zahl­rei­che ihrer Geg­ner von rechts die Glo­ba­lis­ten tat­säch­lich für so fort­schritt­lich und kri­tisch sowie – so muss hin­zu­ge­fügt wer­den – für so woke hal­ten, dass sie wirk­lich glau­ben, bei Schwab und sei­nen WEF-Gran­den han­de­le es sich in Wahr­heit um ver­kapp­te Mar­xis­ten, die im Begrif­fe stün­den, das zu erschaf­fen, wor­an Marx, Lenin, Sta­lin und alle Polit­bü­ros der Kom­in­tern zusam­men­ge­nom­men geschei­tert sind: die kom­mu­nis­ti­sche Welt­re­vo­lu­ti­on. Lei­der sehen sie nicht, wie sie mit die­ser Befürch­tung einer fata­len Ver­wechs­lung der Ver­pa­ckung mit dem Inhalt aufsitzen.

Indes kann das Han­deln der trans­hu­ma­nis­ti­schen Eli­ten als revo­lu­tio­när ver­stan­den wer­den, inso­fern sie das Bild vom Men­schen radi­kal ver­än­dern wollen.

Jedoch sind zur Durch­set­zung, nein – nicht der kom­mu­nis­ti­schen Welt­re­vo­lu­ti­on – son­dern der Eli­ten­re­vo­lu­ti­on, aus­schließ­lich tech­no­kra­ti­sche Pro­zes­se vor­ge­se­hen, die dem­entspre­chend gema­nagt wer­den sol­len. Top-down gesteu­ert umge­hen sie sowohl den demo­kra­ti­schen Sou­ve­rän wie auch sei­ne poli­ti­schen Ver­tre­tun­gen in Form der natio­na­len Par­la­men­te und Par­tei­en. So sind sie gegen alle Mög­lich­kei­ten demo­kra­ti­scher Ein­fluss­nah­me und par­ti­zi­pa­to­ri­scher Ein­sprü­che von vor­ne­her­ein immu­ni­siert, was logisch einen zen­tra­len Gegen­satz zu jeder ech­ten Revo­lu­ti­on markiert.

So drängt sich weit eher der Schluss auf, dass die­se »Revo­lu­ti­on« eine geplan­te Insze­nie­rung der Welt­ret­tung ist, die geschickt mit der »Wir sit­zen doch alle im sel­ben Boot«-Rhetorik arbei­tet. In Wirk­lich­keit geht es dabei aber nur um die dau­er­haft ange­leg­te Absi­che­rung der Macht und Herr­schaft jener Klas­se der Olig­ar­chen und Mono­po­lis­ten, wel­che als ihren Com­mon Sen­se die Ansicht David Rocke­fel­lers Ansicht teilt, dass

(d)ie Welt jetzt rei­fer und bereit (ist), auf eine Welt­re­gie­rung zuzu­ge­hen. Die supra­na­tio­na­le Sou­ve­rä­ni­tät einer intel­lek­tu­el­len Eli­te und von Welt­ban­kern ist sicher­lich der in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten prak­ti­zier­ten natio­na­len Selbst­be­stim­mung vor­zu­zie­hen. (37)

Das impli­ziert, dass die Regie­rungs­form der »supra­na­tio­na­len Eli­ten­sou­ve­rä­ni­tät« vor allem hin­sicht­lich einer bes­se­ren Kri­sen­re­si­li­enz »fit« gemacht wer­den muss. Das neue trans­hu­ma­nis­ti­sche Men­schen­bild dient dazu, eine wider­stands­fä­hi­ge­re Form der Glo­ba­li­sie­rung zu schaf­fen, in der die indi­vi­du­el­len Frei­hei­ten nach Bedarf der Mäch­ti­gen aus vor­geb­lich »höhe­re Not­wen­dig­keit« her­aus ein­ge­schränkt (oder ganz auf­ge­ho­ben) wer­den kön­nen. So arbei­ten die Eli­ten, die hin­ter dem Gre­at-Reset ste­hen, im Bewusst­sein (noch) unter­drück­ter bzw. ver­dräng­ter Panik vor dem Zuspät­kom­men. Sie sehen und kön­nen gleich­sam mit Hän­den grei­fen, wie die destruk­ti­ven Flieh­kräf­te einer an ihre Gren­zen gekom­me­nen kapi­ta­lis­ti­schen Wirt­schafts­wei­se wei­ter gewal­tig zuneh­men und das Sys­tem kurz vor der Implo­si­on steht. Aller­dings muten – vor dem apo­ka­lyp­ti­schen Hin­ter­grund – ihre Ret­tungs­ma­nö­ver ein wenig wie das Her­vor­zau­bern des wei­ßen Kanin­chens aus dem Zylin­der an. (Dass sie dem Kanin­chen den impo­san­ten Namen »Die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on« gege­ben haben, ändert dabei am Zau­ber­trick nichts.)

Exkurs I: Zum Pejo­ra­tiv »Ver­schwö­rungs­theo­rien« und »Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen« – oder:

Die Aus­trei­bung der Kri­tik mit Kampf­mit­teln zur Befes­ti­gung der Elitenherrschaft

Dass auf die­se Wei­se jede Form der legi­ti­men Gesell­schafts­kri­tik – eigent­lich das Betä­ti­gungs­feld der Lin­ken – zur Ver­schwö­rung umge­mo­delt wur­de, die man nicht ernst neh­men muss und nach Belie­ben stig­ma­ti­sie­ren kann, ist das eigent­lich Fata­le, das Skan­da­lö­se am Coro­na-Dis­kurs. Denn damit ist Ver­schwö­rung ein Kampf­be­griff im Dis­kurs gewor­den, um das sozia­le Leid und die Schä­di­gun­gen durch die Coro­na­maß­nah­men nicht sehen zu müs­sen, ja, um sie ver­drän­gen zu kön­nen. Durch den Kampf­be­griff der Ver­schwö­rung ist die Gesell­schafts­kri­tik, frü­her Trei­ber für Fort­schritt und bes­se­re Ver­hält­nis­se, qua­si aus Poli­tik und Gesell­schaft verschwunden.

Ulri­ke Gué­rot, Wer schweigt, stimmt zu, Frankfurt/​M. 2022, S. 59 f.

Wenn wir über die­se Din­ge so spre­chen wie wir hier dar­über spre­chen, stei­gen wir kei­nes­wegs vom Beob­ach­tungs­turm hin­un­ter in dunk­le und sagen­haft-geheim­nis­vol­le Laby­rin­the, Gewöl­be­kam­mern, Höh­len oder bes­ser noch: Höl­len der Ver­schwö­rung – denn Höl­len sind ja bekannt­lich die Revie­re des Teufels!

Die Absich­ten und Zie­le benann­ter Grup­pen, Orga­ni­sa­tio­nen, Denk­fa­bri­ken, Stif­tun­gen und der mit ihnen in enger Ver­bin­dung zusam­men­ar­bei­ten­den staat­li­chen und über­staat­li­chen Insti­tu­tio­nen und Ent­schei­dungs­gre­mi­en lie­gen offen oder doch zumin­dest jour­na­lis­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Recher­chen zugäng­lich zuta­ge. Manch­mal, je nach Adres­sa­ten­be­zug, stel­len sie sich dem beob­ach­ten­den Drit­ten etwas mehr oder weni­ger ver­klau­su­liert dar, dann ist (eine Art) Über­set­zungs­ar­beit gefor­dert. Prin­zi­pi­ell sind sie aber als Infor­ma­tio­nen in öffent­lich adres­sier­ten State­ments bzw. Reden und wei­te­ren Text­ge­stal­ten, die durch ihre Ver­tre­ter und das poli­tisch invol­vier­te Per­so­nal geäu­ßert und an die Öffent­lich­keit gebracht wer­den sowie ganz all­ge­mein in den in die Glo­bal Gover­nan­ce-Struk­tu­ren ein­ge­bet­te­ten Sys­te­men (z. B. Leit­me­di­en) abruf- und nach­les­bar bzw. nach­hör­bar. So sagt Klaus Schwab zum Bei­spiel schon im ers­ten Satz sei­nes Buchs über »Die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on«, dass die­se Revo­lu­ti­on »… nichts Gerin­ge­res als die Trans­for­ma­ti­on der Mensch­heit mit sich bringt.« Die dort zum Ein­satz gebrach­ten Tech­no­lo­gien wer­den »…unse­re mensch­li­che Iden­ti­tät grund­le­gend ver­än­dern« und »die Bedeu­tung des­sen ver­än­dern, was es heißt ein Mensch zu sein«. (38)

Umso merk­wür­di­ger muss der Vor­wurf emp­fun­den wer­den, man set­ze durch kri­ti­sche Beob­ach­tun­gen sol­cher Art, Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen in die Welt bzw. bedie­ne dadurch irgend­wel­che natür­lich dubio­sen Verschwörungstheorien.

Dabei wer­den die kri­ti­schen Beob­ach­tun­gen metho­disch an ratio­na­len, dis­kurs­fä­hi­gen und prin­zi­pi­ell fal­si­fi­zier­ba­ren Beur­tei­lungs­kri­te­ri­en aus­ge­rich­tet, um im Durch­gang der Unter­su­chung zu (Text-) Inter­pre­ta­tio­nen zu gelan­gen, die auf die­ser inter­sub­jek­tiv-über­prüf­ba­ren Grund­la­ge ana­ly­ti­sche und syn­the­ti­sche Urtei­le über ihre Beob­ach­tungs­ge­gen­stän­de fäl­len. Es bleibt rät­sel­haft, was solch ein Ver­fah­ren mit soge­nann­ten Ver­schwö­rungs­theo­rien zu tun haben soll, außer man nimmt die nega­ti­ve Beur­tei­lung, die aus kri­ti­schen Dar­stel­lun­gen zu fol­gen pflegt, allei­ne schon zum Anlass dafür, das Ver­dikt der Ver­schwö­rungs­theo­rie zu verhängen.

Tat­säch­lich tut man nur das, was Auf­ga­be eines jeden Her­me­neu­ten von Tex­ten als Aus­drucks­ge­stal­ten einer text­för­mig reprä­sen­tier­ten Wirk­lich­keit (Ulrich Oever­mann) ist: Man legt die Tex­te aus, in dem pas­sen­de Kon­tex­te zu ihrer Erschlie­ßung heu­ris­tisch an sie her­an­ge­führt wer­den. Dadurch wird ihre Bedeu­tung für den Leser rekon­stru­iert. Das geschieht, indem man mög­lichst kom­pa­ti­ble Les­ar­ten für ihre Sinnebene(n) ent­wi­ckelt. Die Inter­pre­ta­ti­ons­tex­te unse­res The­men­krei­ses wer­den mit Ana­ly­sen der kri­ti­schen Gover­nan­ce-For­schung sowie mit wei­te­ren Befun­den aus der Macht-und Herr­schafts­so­zio­lo­gie und der sozia­len Ungleich­heits-und Eli­ten­for­schung kor­re­liert, um zum Kern des­sen vor­zu­drin­gen, was hier jeweils spe­zi­fisch der Fall ist. Auf die­se Wei­se wird metho­disch das Ziel ver­folgt, sie mög­lichst ange­mes­sen zu rekon­stru­ie­ren und ver­ste­hen zu ler­nen. So einen Ansporn zum Durch­drin­gen des Sinns und der Bedeu­tung einer Poli­tik, die sich »von den Men­schen« so weit ent­fernt und ent­frem­det hat, benö­ti­gen wir doch gera­de in die­ser Zeit, um nicht ganz vor dem Ohn­macht pro­du­zie­ren­den Gefühl, dass wir nur von Ereig­nis­sen über­rannt wer­den, die wir nicht ver­ste­hen, kapi­tu­lie­ren zu müs­sen. Dabei geht es immer auch um die Wir­kung und das Wesen der Fil­ter die­ser Rea­li­täts­dar­stel­lun­gen, die die­se Din­ge uns in einer bestimm­ten Art vor­ge­ben (Framing). Deren Dar­stel­lungs­funk­tio­nen wer­den davon geprägt, dass sie sie uns zugleich der Sicht­bar­keit – und damit einem umfas­sen­den Ver­ständ­nis – ent­zie­hen. Mit ande­ren Wor­ten erle­ben wir auf mas­si­ve, über­grif­fi­ge, krank­ma­chen­de Wei­se – krank­ma­chend, da damit auf unse­ren natür­li­chen »Ver­ste­hen­s­trieb« gleich­sam ein Anschlag ver­übt wird – wie die Din­ge auf uns ein­wir­ken (sol­len), wie sie pro­pa­gan­dis­tisch so geframed wer­den, dass dadurch nur unse­re »gro­ße mensch­li­che Fähig­keit« – wie Joseph Wei­zen­baum iro­nisch dazu bemerkt hat (39) – bedient wird, »etwas, was vor Augen liegt, nicht zu sehen, weil man es nicht sehen will«. Die­ses Nicht-Sehen-Wol­len geschieht nicht nur um den Preis der Zeit­zeu­gen­schaft, son­dern es for­dert, wie ich beto­nen möch­te, auch gesund­heit­lich Opfer, da damit die gan­ze psy­chisch-mora­li­sche Inte­gri­tät einer Per­son (sei­ne Authen­ti­zi­tät) bedroht wird.

Exkurs II: Sehen als Mit­tel der Macht ver­sus Sehen zur Selbst­er­mäch­ti­gung durch Kritik

Die poli­ti­schen und media­len Fil­ter­me­cha­nis­men, die unser Sehen stark beein­träch­ti­gen oder sogar ganz »abschal­ten« kön­nen, erfol­gen also kei­nes­wegs zufäl­lig-belie­big, son­dern ihren Mus­tern nach so, dass dadurch das Geschäft der Herr­schen­den bes­ser besorgt wer­den kann. Dass die Herr­schen­den sehen und wir nicht – oder vor­geb­lich es zumin­dest den Anschein hat, dass sie die­se »Seher-Qua­li­tä­ten« (40) uns vor­aus haben – d. h. das Sehen pro­prie­tär ihnen zuge­schrie­ben wird – begrün­det zugleich ihren Herr­schafts­an­spruch, das Recht uns zu lei­ten. Noch nie wur­de so »pass­ge­nau« eine Zukunft mit pseu­do­mo­der­nen Begriffs­zau­ber und auf­ge­bla­se­nen Wort­hül­sen bewor­ben, wie es seit eini­gen Jah­ren mit jener geschieht, die im Zusam­men­hang mit dem Gre­at Reset und der Pro­kla­ma­ti­on der vier­ten indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on steht; den Pro­jek­ten, denen sich die Glo­bal Gover­nan­ce in allen Win­dun­gen und Abtei­lun­gen ihrer Appa­ra­te­macht ver­schrie­ben hat. Man könn­te auch sagen: Ihr Macht-und Füh­rungs­an­spruch steht und fällt damit, ob und inwie­weit es über­zeu­gend gelingt, ihrem Per­so­nal und ihren Insti­tu­tio­nen die Auf­ga­be des Sehens exklu­siv und dau­er­haft zu über­tra­gen. Dabei – und hier taucht der ent­schei­den­de Wider­spruch auf – befä­higt das Sehen bzw. Sehen ler­nen ganz all­ge­mein – im Denk­ho­ri­zont der Auf­klä­rung – dazu, in vie­len Fäl­len das Uner­war­te­te in Zu-Erwar­ten­des (durch Den­ken vor­weg genom­me­nes) zu ver­wan­deln, so wie umge­kehrt aus dem Erwar­te­ten (Wahr­schein­li­chem) sehend oft etwas Uner­war­te­tes (im Sin­ne von höchst Unwahr­schein­li­chem) gemacht wird. So kön­nen die gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se zum Tan­zen oder, je nach­dem, was die geschicht­li­che Stun­de geschla­gen hat, zum Ein­sturz gebracht wer­den. Die hin­sicht­lich der Kogni­ti­on als Ope­ra­ti­on des Ein-und Abschät­zens in geschicht­li­chen Umbruch­si­tua­tio­nen zu cha­rak­te­ri­sie­ren­de Sehen- bzw. Sehen-Ler­nen-Ana­lo­gie, kann der Gewalt von oben, die als »Wil­le zur Macht« begehrt sich voll und auf gan­zer Linie durch­zu­set­zen, von unten eine Selbst­wirk­sam­keits­be­we­gung ent­ge­gen­set­zen. Man könn­te sie auch als »Rebel­li­on der Sub­jek­te« oder den »Auf­stand der Mas­sen« bezeich­nen. Die Mobi­li­sie­rung und das Mas­sen­er­eig­nis, die his­to­risch auf den Plan dabei tre­ten, kön­nen die­ser Herr­schaft den Seher-Titel, der ja auch Cha­ris­ma ver­leiht, ent­rei­ßen und sie damit sub­stan­zi­ell soweit schwä­chen, dass sie sich selbst plötz­lich dadurch in ihrer Exis­tenz bedroht sieht.

Daher wen­det Herr­schaft sich auch mit aller Vehe­menz gegen alle Ver­su­che, die Men­schen sehend(er) zu machen. Ein sol­ches Sehend(er)-Werden geschieht, indem mög­li­che (zuvor ver­dun­kel­te) Zusam­men­hän­ge erkannt, nach­ver­folgt und ande­ren auf­ge­zeigt wer­den kön­nen. So wer­den sie auf das hin­ge­wie­sen, was in den Dar­stel­lun­gen der Herr­schafts­er­zäh­lun­gen oft fehlt. Oder sie kön­nen dadurch den Blick dar­auf rich­ten, was wie tat­säch­lich zusam­men­ge­hört oder zusam­men­ge­hö­ren könn­te, weil das eine das ande­re erhel­len und so zu erklä­ren ver­mag, dass man­ches Rät­sel gelöst und man­cher Schlei­er sich heben lässt: Rät­sel und Schlei­er, die erst auf­grund des anony­mi­sier­ten Wir­kens der herr­schen­den Mäch­te über­haupt ent­stan­den sind. Als Reak­ti­on auf die Gefahr, dass der Anspruch der Mäch­ti­gen auf ihr Mono­pol, das sie exklu­siv über die Gabe und die Mit­tel zu sehen ver­fü­gen lässt –wor­aus zugleich sie ihr Recht ablei­ten, eben­so exklu­siv die Zukunft zu bestim­men – ihnen strei­tig gemacht wird, wird jedes Sehen, das die der Macht Unter­wor­fe­nen selbst ler­nen, heu­te als Ver­schwö­rungs­theo­rie oder Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung gebrandmarkt.

Die Stel­lung und Bedeu­tung, die frü­her die Vor­wür­fe der Hexe­rei und Ket­ze­rei gegen abwei­chen­des Sein, Ver­hal­ten und Den­ken hat­ten – und die sozi­al auf­fäl­lig gewor­de­nen Delin­quen­ten auf den Schei­ter­hau­fen brach­ten – neh­men heu­te die Bezich­ti­gun­gen ein, ein Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker zu sein oder Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen anzu­hän­gen und sie zu ver­brei­ten. Das Auto­da­fé zielt heu­te pri­mär nicht mehr auf die phy­si­sche Zer­stö­rung des Delin­quen­ten. Inso­fern spie­gelt sich selbst dar­in noch der hoch­ge­rühm­te und viel­be­sun­ge­ne zivi­li­sa­to­ri­sche Fort­schritt moder­ner Zei­ten gegen­über mit­tel­al­ter­li­cher Pra­xis. Auf der ande­ren Sei­te ist es aber bemer­kens­wert, dass sol­che Urteils­prä­di­ka­te wie »Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker« oder – seit Coro­na – »Quer­den­ker« oder »Sym­pa­thi­sant« bzw. »Ange­hö­ri­ger« der »Quer­den­ker­sze­ne« zu sein, es durch Wiki­pe­dia, die Enzy­klo­pä­die des digi­ta­len Zeit­al­ters geschafft haben, in den Rang einer auto­ri­sier­ten Wahr­heit (bzw. ihrer Ver­kün­dung ex cathe­dra) erho­ben zu wer­den. Nach den heu­te gel­ten­den, sozi­al aner­kann­ten Tech­ni­ken der Beglau­bi­gung von Aus­sa­gen (und der damit erfol­gen­den Erhe­bung in den Sta­tus soge­nann­tem wis­sen­schaft­lich ver­bürg­ten Wis­sens) wird in der Wiki­pe­dia jeder, des­sen Wahr­neh­mun­gen und Sicht­wei­sen den Sicht­wei­sen und Nar­ra­ti­ven der Herr­schen­den expli­zit wider­spre­chen (sofern er oder sie als wich­tig bzw. gefähr­lich genug erschei­nen) mit dem pejo­ra­ti­ven und infla­tio­när gebrauch­ten Begriff der Ver­schwö­rungs­theo­rie oder Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung belegt und somit aus allen »wiki­pe­dia­wür­di­gen« Dis­kurs­ge­mein­schaf­ten exkom­mu­ni­ziert. Dadurch fin­den sich Abweich­ler vom zuge­las­se­nen Mei­nungs­kor­ri­dor schnell am Ran­de der Gesell­schaft wie­der. Dort ange­langt, kön­nen sie jeder­zeit in Schrit­ten, die dann nur noch klei­ne, weil der gro­ßen, aus­ge­leg­ten Spur fol­gen­de Schrit­te sind, zum Aus­ge­sto­ße­nen, Paria, Schäd­ling, Ver­bre­cher oder Feind erklärt wer­den – wie es in erschre­cken­dem Maße in der Coro­na-Zeit zumin­dest bis zur Stu­fe drei (»Schäd­ling«) bereits gesche­hen ist (41).

Im Übri­gen wäre es für die über­fäl­li­ge Ver­sach­li­chung der Debat­te, die durch die lei­der um sich grei­fen­de Unsit­te der Can­cel Cul­tu­re eine destruk­ti­ve Schlag­sei­te bekom­men hat, sicher hilf­reich, wenn man den vom kon­di­tio­nier­ten Reflex beherrsch­ten Dis­kurs­wäch­tern, die von ihnen nicht gou­tier­te Mei­nun­gen mit dem »Hal­tet-den-Dieb-Ruf« namens »Ver­schwö­rungs­theo­rie« oder »Ver­schwö­rungs­my­thos« dis­kre­di­tie­ren und aus­gren­zen, in Erin­ne­rung rufen wür­de, dass der Begriff der Ver­schwö­rungs­theo­rie ursprüng­lich aus dem Arse­nal für psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung der Cen­tral Intel­li­gence Agen­cy (bes­ser unter ihrer Abkür­zung »CIA« bekannt) stammt. Dort übt sie die Funk­ti­on aus »poli­ti­sche Dis­kur­se zu lei­ten« (Rai­ner Mausfeld):

Erkennt­nis­theo­re­tisch (…) führt der Begriff der Ver­schwö­rungs­theo­rie zu nichts. Erkennt­nis­theo­re­tisch reicht eine ganz ‚nor­ma­le’ wis­sen­schaft­li­che Her­an­ge­hens­wei­se, um eine The­se als vali­de oder inva­li­de zu iden­ti­fi­zie­ren. Was bleibt ist der Dun­kel­raum der psy­cho­lo­gi­schen Kampf­tech­nik, abwei­chen­de Mei­nun­gen zu denun­zie­ren und sie lächer­lich zu machen. Außerdem:

  • Akteu­re zu spalten

  • »Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker« abzu­stem­peln und auszugrenzen

  • Dis­kus­sio­nen unmög­lich zu machen

  • Die Dis­kurs-Hege­mo­nie zurück­zu­ge­win­nen oder zu behalten

  • Den Wider­stand gegen die herr­schen­den poli­ti­schen Akteu­re zu zer­fa­sern. (42)

Der »Da-Vin­ci-Code« der Kri­tik: Das »Sehen« als auf­klä­re­ri­sches Kon­zept poli­ti­scher Selbstwirksamkeit

Die hier im Kon­text der Auf­klä­rung vor­ge­tra­ge­nen Über­le­gun­gen stell­ten übri­gens auch die Moti­va­ti­on dafür dar, mei­nem Text den Satz Leo­nar­do da Vin­cis über den kate­go­ria­len Unter­schied, der sich ihm zufol­ge durch die drei ver­schie­de­ne Arten und Grup­pen von Men­schen mani­fes­tiert, als Mot­to vor­an­zu­stel­len: Zur Befrei­ung aus der nach Kant selbst­ver­schul­de­ten Unmün­dig­keit und Unfrei­heit ist es erfor­der­lich, eben­so unab­läs­sig wie uner­schro­cken mutig, sich der Auf­ga­be zu wid­men, die Art der Men­schen, wel­che sehen, zu stär­ken bzw. dabei mit­zu­hel­fen, dass ihre Grup­pe zah­len­mä­ßig Zuwachs erhält.

Ich deu­te das Da-Vin­ci-Zitat in einem all­ge­mei­nen, über das Ver­ständ­nis von Sehen im Kon­text des Malens und der Refle­xi­on des bil­den­den Künst­lers hin­aus­ge­hen­den Sinn, in dem mit Sehen nicht allein der phy­sio­lo­gi­sche Sin­nes­akt gemeint ist, son­dern Sehen meta­pho­risch ver­stan­den wird. In der meta­pho­ri­schen Fas­sung bezieht sich das Wort – den Kon­text der Kunst­pro­duk­ti­on- und Rezep­ti­on dabei tran­szen­die­rend – auf die bewusst­seins­mä­ßi­ge Aneig­nung der Rea­li­tät und Durch­drin­gung der Welt als Gan­zes. Die­je­ni­gen, die sehen, sind die­je­ni­gen, »die in der Lage sind, die Rea­li­tät im wei­tes­ten Sin­ne zu visua­li­sie­ren« bzw. wahr­zu­neh­men. »Die­je­ni­gen, die nur sehen, was sie gezeigt bekom­men, sind die­je­ni­gen, die ihren Blick auf ande­re rich­ten« und damit in Abhän­gig­kei­ten be-und gefan­gen blei­ben. Und die­je­ni­gen, die nicht sehen, »wei­gern sich ein­fach, zu begrei­fen, was die Welt ihnen zeigt.« (Es wird also noch des Wei­te­ren – ein klei­nes, aber wich­ti­ges Detail– zwi­schen dem, »was die Welt zeigt« und dem, was die ande­ren uns von der Welt zei­gen, unter­schie­den). »Die­je­ni­gen, die nicht sehen« zie­hen Blind­heit oder Igno­ranz vor, weil sie ent­we­der nicht in der Lage (das trifft eher auf weni­ge zu) oder nicht wil­lens (das trifft eher auf vie­le zu) sind zu sehen. (Wofür sie im Gegen­zug sich bestimm­te Gra­ti­fi­ka­tio­nen ein­han­deln – oder dies zumin­dest glau­ben – die sie höher als das Wis­sen und die Erkennt­nis ver­an­schla­gen). (43)

Keh­ren wir jetzt nach die­sem phi­lo­so­phi­schen Exkurs, der mir aber nötig schien, um einen Kon­tra­punkt gegen die gras­sie­ren­den Dif­fa­mie­run­gen und Stig­ma­ti­sie­run­gen von Anders­den­ken­den, wie sie inner­halb der poli­ti­schen Debat­ten­räu­me aktu­ell statt­fin­den, zu set­zen (44) , aber wie­der auf das Feld der kri­ti­schen Lage­be­ur­tei­lung des Post-Covid-Inter­regn­ums zurück und rich­ten den Blick auf das Davo­ser WEF-Tref­fen, das Ende Mai die­ses Jah­res stattfand.

V Rück­schau auf das Jah­res­tref­fen des Welt­wirt­schafts­fo­rums in Davos im Mai 2022

Auf­grund des bereits ange­spro­che­nen Sys­tem­ver­sa­gens bei den gro­ßen Medi­en kann es nicht ver­wun­dern, dass die leit­me­dia­le Reso­nanz zum Tref­fen des Welt­wirt­schafts­fo­rums vom 22. bis 26. Mai in Davos trotz der außer­or­dent­li­chen Situa­ti­on, in der es statt­fand, und den dort geäu­ßer­ten Erklä­run­gen und State­ments, wie­der nur in Hof­be­richt­erstat­tung bestand: Ein­mal mehr wur­de uns distanz­lo­se Para­phra­se anstel­le von Ana­ly­sen, Ober­flä­che statt Hin­ter­grün­de als Jour­na­lis­mus feilgeboten.

Beim Tref­fen wur­den schon beim Auf­takt in die­sem Jahr star­ke Akzen­te, die eine Neu­aus­rich­tung ankün­di­gen, gesetzt. Grün­der und Chair­man Schwab sprach von einem tur­ning point, an dem sich aktu­ell die Bestre­bun­gen zum Auf­bau einer neu­en Welt­ord­nung befän­den und gab in sei­ner Eröff­nungs­re­de dem fünf­tä­gi­gen Ver­an­stal­tungs­ma­ra­thon sei­ne Ein­schät­zung mit auf den Weg, dass dies das »wich­tigs­te Jah­res­tref­fen seit Grün­dung des WWF vor über 50 Jah­ren« sei.

Mein Text vom Febru­ar mit dem Titel: »Pan­de­mie­po­li­tik, Trans­hu­ma­nis­mus und die gro­ße Trans­for­ma­ti­on« hat­te schon, da in den Leit­me­di­en meist nur, wenn über­haupt, ober­fläch­lich und unkri­tisch dar­über berich­tet wur­de, ein Licht auf die trans­hu­ma­nis­ti­schen Ursprün­ge, Plä­ne und Zie­le der Glo­bal Gover­nan­ce-Agen­da, wie sie unter Regie des Welt­wirt­schafts­fo­rums seit eini­gen Jah­ren rich­tig an Fahrt auf­ge­nom­men hat, gewor­fen. Dar­in wur­de mit Blick auf das nächs­te Jah­res­tref­fen (nach zwei­ein­halb­jäh­ri­ger Pan­de­mie­pau­se, davor wur­den die rea­len Mee­tings durch vir­tu­el­le For­ma­te ersetzt) für den Mai als wohl span­nends­te Fra­ge for­mu­liert, wel­che Schlüs­se der Club der 1000 ein­fluss­reichs­ten, mul­ti­na­tio­na­len Kon­zer­ne mit­samt sei­ner Entou­ra­ge aus Poli­ti­kern, Medi­en­ver­tre­tern und Lob­by­is­ten aus der Covid-19-Kri­se zie­hen wird. Dies­be­züg­lich ver­wies ich als pro­ble­ma­ti­schen Haupt­punkt auf die Bewer­tung der Ange­mes­sen­heit und Wirk­sam­keit der erfolg­ten Pan­de­mie­maß­nah­men. Die­ser ist ins­ge­samt zwi­schen­zeit­lich durch die (nicht im Sold der Phar­ma­in­dus­trie ste­hen­den Tei­le der) Wis­sen­schaft nega­tiv beant­wor­tet bzw. nach­dem die Effek­te der Maß­nah­men in Rela­ti­on zu den durch sie ver­ur­sach­ten Kol­la­te­ral­schä­den gesetzt wur­den, für ent­we­der teil­wei­se gering wirk­sam, unwirk­sam oder sogar kon­tra­pro­duk­tiv in sei­nen Wir­kun­gen befun­den wor­den. Zuletzt kam selbst ein Exper­ten­gre­mi­um, das vom Bun­des­tag beru­fen wor­den ist, zu einem ähn­li­chen Ergeb­nis – auch wenn es sich um eini­ge sehr wich­ti­ge Fra­gen (Impf­ef­fek­ti­vi­tät, Nut­zen von Mas­ken) aus poli­ti­scher Oppor­tu­ni­tät her­um­drück­te. Vor allem vor dem Hori­zont mil­de­rer Virus­va­ri­an­ten, die in Fol­ge der weit­ge­hen­den Immu­ni­sie­rung der Bevöl­ke­rung gegen das (Wuhan-) SARS-CoV-2-Virus all­ge­mein zu einer Ent­war­nung für den ohne­hin von Beginn an frag­wür­di­gen, nicht evi­denz­ba­sier­ten Gesund­heits­not­stand füh­ren, äußer­te ich in dem Text die Ein­schät­zung, dass es hoch­in­ter­es­sant zu sehen sein dürf­te, ob in Fol­ge die­ser Eva­lua­tio­nen und ange­sichts der ein­ge­tre­te­nen Nor­ma­li­sie­rung im Hin­blick auf die Infek­ti­ons­ge­fah­ren beim nächs­ten WEF-Tref­fen Ris­se im Gleich­schritt­sze­na­rio an der Pan­de­mie­be­kämp­fungs­front zum Vor­schein kämen: Ris­se, die mög­li­cher­wei­se sogar dazu füh­ren könn­ten, dass die trans­hu­ma­nis­ti­sche Agen­da ins­ge­samt scheitert.

Zur rich­ti­gen Ein­ord­nung der Gescheh­nis­se kommt erschwe­rend hin­zu, dass der Ukrai­ne-Krieg ein­mal mehr der Schock­stra­te­gien-Erklä­rung Nao­mi Kleins recht zu geben scheint, nach dem die Mäch­ti­gen die größ­ten gegen das Inter­es­se der über­wäl­ti­gen­den Bevöl­ke­rungs­mehr­hei­ten gerich­te­ten poli­ti­schen Unta­ten stets dann bege­hen, wenn Panik aus­bricht und Angst zu herr­schen beginnt. Dann wird die bedroh­li­che Situa­ti­on aus gestei­ger­ter Unsi­cher­heit, Ver­wir­rung und Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit von Regie­run­gen gna­den­los aus­ge­nutzt, um das Steu­er in die von den Eli­ten gewünsch­te Rich­tung her­um­zu­rei­ßen und unpo­pu­lä­re, gegen die Inter­es­sen der brei­ten Mehr­heit der Bevöl­ke­rung gerich­te­te Agen­den mit einem Schlag durch­zu­set­zen – wofür es sonst oft Jah­re braucht.

»Wir ken­nen das Dreh­buch«, so mel­de­te sich Nao­mi Klein im März 2020 direkt zur Coro­na-Kri­se zu Wort:

Als wir 2008 das letz­te Mal eine glo­ba­le Finanz­kri­se erleb­ten, waren die glei­chen schlech­ten Ideen für freie Fir­men­ret­tungs­ak­tio­nen erfolg­reich, und nor­ma­le Men­schen auf der Welt zahl­ten den Preis dafür. Und selbst das war völ­lig vor­her­seh­bar. Vor drei­zehn Jah­ren schrieb ich ein Buch mit dem Titel ‚Die Schock­stra­te­gie: Der Auf­stieg des Kata­stro­phen-Kapi­ta­lis­mus‘, in dem eine bru­ta­le und immer wie­der­keh­ren­de Tak­tik rech­ter Regie­run­gen beschrie­ben wird. Nach einem scho­ckie­ren­den Ereig­nis – einem Krieg, einem Putsch, einem Ter­ror­an­schlag, einem Markt­crash oder einer Natur­ka­ta­stro­phe – nut­zen sie die Des­ori­en­tie­rung der Öffent­lich­keit aus, set­zen die Demo­kra­tie außer Kraft, set­zen eine radi­ka­le Poli­tik der frei­en Markt­wirt­schaft durch, die das 1% auf Kos­ten der Armen und der Mit­tel­klas­se berei­chert. (45)

Was der­zeit von inter­es­sier­ter Sei­te aus dem Kon­sor­ti­um der Glo­bal Gover­nan­ce nach außen dringt, lässt sich in sei­ner Stur­heit und Ein­sei­tig­keit nur als ein fast schon patho­lo­gi­sches Behar­ren kenn­zeich­nen, unbe­dingt wei­ter am Kata­stro­phen­mo­dus der Poli­tik fest­zu­hal­ten, sogar ihn noch­mals zu stei­gern. Die Fra­ge »Cui bono?« Wem nutzt es?, drängt sich ange­sichts der Kon­tra­fak­ti­zi­tät die­ser Lage­be­schrei­bung auf.

So gibt es ein 60 Sekun­den-Video bei You­Tube, in der aus den Reden füh­ren­der Poli­ti­ker auf dem WEF-Gip­fel immer wie­der der­sel­be Satz zusam­men­mon­tiert und wie­der­holt geschnit­ten wur­de, was den Ein­druck einer pan­de­misch-tibe­ta­ni­schen Gebets­li­ta­nei erweckt: »The pan­de­mic is not over.« (46)

Der äthio­pi­sche WHO-Gene­ral­di­rek­tor Tedros Adha­nom Ghe­brey­e­sus ver­stieg sich sogar zu der Behaup­tung: »The pan­de­mic is far from over and it will not be over any­whe­re until it’s over ever­y­whe­re«. (47)

(Die Rede ist dem Inhalt und Tenor nach ganz im Geis­te der Zero-Covid-Stra­te­gie gehal­ten, so als könn­te man Coro­na­vi­rus-Infek­tio­nen ein­fach irgend­wann ganz ab- oder ausschalten.)

Der posi­ti­ven Wen­de und Ent­spannt­heit der Coro­na-Lage zum Trotz, noch viel posi­ti­ver und ent­spann­ter wäre sie, wenn nicht durch immer häu­fi­ge­re Auto-Immun-Erkran­kun­gen, die durch die mRNA-Injek­tio­nen her­vor­ge­ru­fen wer­den, die Infek­ti­ons­ra­te bei den Geimpf­ten und Geboos­ter­ten (und auch die Todes­zah­len!) dras­tisch in die Höhe schnel­len wür­de: Es soll wei­ter nur nach den Noten des Pan­de­mi­schen Panik­or­ches­ters gespielt wer­den. Bes­te Bei­spie­le, wie man kon­tra­fak­tisch und auf Basis immer unse­riö­ser wir­ken­der Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gnen sich wei­gert, die Ent­wick­lung zum Ende­mi­schwer­den von SARS-CoV‑2 anzu­er­ken­nen, lie­fern die Gesund­heits­mi­nis­ter Deutsch­lands und Öster­reichs, Lau­ter­bach und Rauch. (48) Die­se zeich­nen sich dadurch aus, dass sie mit einer gewis­sen Ver­bis­sen­heit pro­ak­tiv dar­auf hin­ar­bei­ten, auch künf­tig den Aus­nah­me­zu­stand zur Grund­la­ge des poli­ti­schen Han­delns zu machen.

Da aber auch die Anzahl der Epi­de­mio­lo­gen, Infek­to­lo­gen und Public-Health-Exper­ten immer grö­ßer wird, die dem har­ten Kurs der Regie­run­gen mit ihrer wis­sen­schaft­li­chen Exper­ti­se expli­zit wider­spre­chen, mutet das aller­dings immer befremd­li­cher an.

»Es gibt nur ein The­ma – den Krieg – Russ­lands Über­fall auf die Ukrai­ne beherrscht das Welt­wirt­schafts­fo­rum« (49)

Die west­li­che Ant­wort auf den Ukrai­ne-Krieg, der das dies­jäh­ri­ge Mot­to und den domi­nie­ren­den Ober­ton des Davo­ser Tref­fens abgab – muss im sel­ben Kon­text gedeu­tet wer­den. In Davos wur­de – für eini­ge Beob­ach­ter durch­aus erstaun­lich – ein rigo­ro­ser Bruch mit Russ­land in Sze­ne gesetzt. Das signa­li­sier­te schon das Intro der Ver­an­stal­tung. Es war der Video-Aus­strah­lung einer wei­te­ren der mar­tia­li­schen Kampf­re­den Prä­si­dent Selen­sky­is aus dem Regie­rungs­bun­ker vor­be­hal­ten, in wel­cher dem ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten ein­mal mehr Gele­gen­heit gebo­ten wur­de, den west­li­chen Poli­ti­kern und Funk­ti­ons­eli­ten die Levi­ten zu lesen. Erneut monier­te Selen­skyi die aus sei­ner Sicht nach wie vor nicht hin­rei­chend vor­han­de­ne Bereit­schaft inner­halb der west­li­chen Eli­ten, für den Sieg sei­ner ruhm­rei­chen Ukrai­ne den drit­ten Welt­krieg zu ris­kie­ren. Zwar gab man sich in die­ser Fra­ge in Davos weit­hin bedeckt, dafür wur­den jedoch zur (Über-) Kom­pen­sa­ti­on alle und alles wäh­rend des fünf­tä­gi­gen Ver­an­stal­tungs­ma­ra­thons auf den neu­en anti­rus­si­schen Mar­tia­lis­mus eingeschworen.

Dabei ist es noch gar nicht so lan­ge her, dass Schwab sich der Nähe zu Prä­si­dent Putin rühm­te und ihn sogar als einen sei­ner (ers­ten) Young-Glo­bal-Zög­lin­ge für die eige­ne Com­pa­ny rekla­mier­te. Erst kürz­lich, im Okto­ber 2021, war man zwi­schen der Regie­rung der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on und dem WEF über­ein gekom­men, dass Russ­land, das ohne­hin schon immer als wich­ti­ger Part­ner zur Rea­li­sie­rung der gro­ßen Trans­for­ma­ti­on betrach­tet wur­de, per­spek­ti­visch eine füh­ren­de Rol­le bei der Gestal­tung der soge­nann­ten vier­ten indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on über­neh­men soll­te. Die Inten­si­vie­rung der Rol­le Russ­lands wur­de durch den im Okto­ber 2021 getrof­fe­nen Beschluss, ein »Zen­trum für die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on« in Mos­kau zu grün­den, unter­stri­chen. Müss­ten die Zie­le des WEF jetzt tat­säch­lich ohne oder sogar gegen Russ­land durch­ge­setzt wer­den, wür­de dies natür­lich einen tie­fen Ein­schnitt für ihre Rea­li­sie­rung bedeu­ten. Durch die deut­li­che Distan­zie­rung, wenn nicht Abkehr von Russ­land schrumpft womög­lich die Neue Welt­ord­nung zu einer regio­na­len Initia­ti­ve der »alten Welt« und eini­ger weni­ger vor­nehm­lich asia­ti­scher Ver­bün­de­ter (Japan, Süd-Korea, Tai­wan) ein. Damit wer­den sich auch die Rol­len Chi­nas, der ande­ren BRIC-Staa­ten wie Indi­en und Bra­si­li­en und bald auch Argen­ti­ni­ens, der Tür­kei und des Iran, die BRIC-Mit­glie­der wer­den wol­len, sowie einer gan­zen Rei­he sich um Neu­tra­li­tät bzw. Äqui­di­stanz bemü­hen­der Staa­ten (beson­ders auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent) unbe­re­chen­ba­rer ent­wi­ckeln. Ein enger zusam­men­ar­bei­ten­des BRIC+ – Staa­ten­bünd­nis wür­de über drei Mil­li­ar­den [Anga­be nach­träg­lich kor­ri­giert] Men­schen mit einer für ihre Öko­no­mien aus­weis­ba­ren über­durch­schnitt­li­chen Wachs­tums­pro­gno­se und Wirt­schafts­kraft, gegen­über 700 Mil­lio­nen Men­schen in den G7-Staa­ten, repräsentieren.

Ande­rer­seits zei­gen Ten­den­zen in die Rich­tung, dass unter der Ober­flä­che des zum Aus­bruch gekom­me­nen mili­tä­ri­schen Kon­flikts zwi­schen Russ­land und der Ukrai­ne, auch in der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on die Agen­da 2030 trotz­dem wei­ter­ver­folgt wird. So plant Mos­kau auch wei­ter­hin die Ein­füh­rung des digi­ta­len Zen­tral­bank­gel­des und hat erst kürz­lich neue Schrit­te dazu ange­kün­digt. Mos­kau will die Erpro­bungs­pha­se des digi­ta­len Zen­tral­bank-Rubels jetzt sogar vor­zie­hen und begrün­det dies pikan­ter­wei­se mit den Sank­tio­nen des Wes­tens – man wol­le sich unab­hän­gig von den bis­lang US-ame­ri­ka­nisch domi­nier­ten inter­na­tio­na­len Zah­lungs­sys­te­men machen. (50)

Was mit dem geplan­ten »Zen­trum für die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on« gesche­hen soll, ist noch ungewiss.

Im Zusam­men­hang mit der Finan­zie­rung und Unter­stüt­zung des Krie­ges darf nicht außer Acht gelas­sen wer­den, dass die inter­na­tio­nal eng ver­netz­te Rüs­tungs­in­dus­trie-und Lob­by vom Ukrai­ne-Krieg stark pro­fi­tiert. Er ist ein blen­den­des Geschäft, das die Kas­sen sowohl west­li­cher wie auch öst­li­cher Olig­ar­chen füllt. In allen Rüs­tungs­kon­zer­nen sind Black­rock, Van­guard und die ande­ren Schat­ten­ban­ken der Super­rei­chen als Anteils­eig­ner stark enga­giert. Und Black­rock allein konn­te inner­halb von zwei Jah­ren Coro­na-Pan­de­mie sei­ne Anla­ge­sum­men ins­ge­samt um ein Drit­tel [Anga­be nach­träg­lich kor­ri­giert] von 7,5 auf ca. 10 Bil­lio­nen Dol­lar erhö­hen. (51)

Ers­te Hin­wei­se auf Neu­po­si­tio­nie­run­gen, die dazu füh­ren könn­ten, dass in naher Zukunft, pro­vo­ziert durch die unüber­legt-kon­fus erschei­nen­de Sank­ti­ons­po­li­tik des Wes­tens, eine neue mul­ti­po­la­re Ord­nung ent­steht, sind durch das Ver­hal­ten einer Rei­he der oben genann­ten Län­der wäh­rend der letz­ten Sit­zungs­wo­che der Welt­ge­sund­heits­ver­samm­lung der WHO gege­ben wor­den, da die­se in Genf sich vor­erst mit Erfolg gegen die Ände­rungs­vor­schlä­ge der US-Ame­ri­ka­ner am neu­en inter­na­tio­na­len Pan­de­mie­ver­trag wand­ten. Eine Unter­stüt­zungs­mehr­heit für die USA hät­te eine Ent­mach­tung der natio­na­len Regie­run­gen auf dem Feld der Gesund­heits-und Pan­de­mie-Prä­ven­ti­ons­po­li­tik zuguns­ten der WHO bedeu­tet. (Im zwei­ten Teil mei­nes Tex­tes wer­de ich auf die Vor­gän­ge noch ein­mal näher zu spre­chen kommen).

Dem in Davos wie­der­holt gemach­ten Vor­schlag, nun die Ukrai­ne, anstel­le Russ­lands, zum pro­mi­nen­ten Kan­di­da­ten für eine pro­to­ty­pi­sche Umge­stal­tung eines gan­zen Staa­tes nach den Ideen der NWO zu machen, muss mit gro­ßer Skep­sis begeg­net wer­den, da der krie­ge­ri­sche Kon­flikt der­zeit durch die sel­ben Akteu­re in der NATO wei­ter ange­heizt und somit in die Län­ge gezo­gen wer­den dürf­te. Neben der Gefahr einer Aus­wei­tung der krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen auf ande­re euro­päi­sche Ter­ri­to­ri­en – sie­he die aktu­el­le Zuspit­zung der Lage zwi­schen Litau­en und Russ­land im soge­nann­ten Tran­sit­streit um die Exkla­ve Kali­nin­grad (die durch die Mög­lich­keit wei­te­rer von Mos­kau als Pro­vo­ka­ti­on gewer­te­ter Akte von litaui­scher Sei­te noch nicht vom Tisch sind) – führt dies dazu, aus der Ukrai­ne ein weit­ge­hend ent­völ­ker­tes und voll­kom­men vom Krieg ver­wüs­te­tes Land zu machen. Dann müss­te die digi­ta­le vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on wohl erst ein­mal hint­an­ge­stellt und zuvor mit dem Wie­der­auf­bau der Häu­ser, Stra­ßen, Brü­cken, Schu­len, Hos­pi­tä­ler, der Ener­gie­ver­sor­gung, kurz: der gan­zen schlicht (über-)lebensnotwendige Infra­struk­tur, begon­nen werden.

Zum Ope­rie­ren im offen­bar für alter­na­tiv­los gehal­te­nen Kata­stro­phen­mo­dus passt, dass kei­ner­lei Ver­su­che unter­nom­men wer­den, zu einer Ver­hand­lungs­lö­sung für den Ukrai­ne-Krieg zu kom­men – auch in Davos war davon nichts zu hören. Ein­zi­ge Aus­nah­me bil­de­te der aller­dings bemer­kens­wer­te Ein­spruch des 99-jäh­ri­gen Ex-US-Außen­mi­nis­ters Kis­sin­gers, der fast schon einen Tabu­bruch beging, als er in sei­ner Rede ein rea­lis­ti­sches Bild von der Lage und vom kläg­li­chen Zustand des geo­stra­te­gi­schen Den­kens in der US-Regie­rung zeich­ne­te. Obwohl sich die mili­tä­ri­sche Situa­ti­on der Ukrai­ne nicht ver­bes­sert, son­dern ver­schlech­tert – und objek­tiv und jen­seits aller Auto-Sug­ges­tio­nen, denen man in der EU und vor allem in Deutsch­land zuneh­mend, statt nüch­ter­ne Real­po­li­tik zu betrei­ben, zu ver­fal­len scheint, wur­de dem wishful thin­king jetzt das Pri­mat über die Außen­po­li­tik ein­ge­räumt. Das pro­du­ziert bei den Poli­ti­kern ein ent­spre­chend kopf-und kon­zep­ti­ons­los Agie­ren, des­sen nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen (Ener­gie­kri­se, galop­pie­ren­de Infla­ti­on, dro­hen­de Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit) sich zu poten­zie­ren dro­hen (52).

Mit die­sem (geplan­ten oder über­stürz­ten?) Poli­tik­wech­sel ist die EU und auch hier wie­der vor allem Deutsch­land dabei, sich selbst mehr als Russ­land zu scha­den. Die Ukrai­ne wird dadurch der Chan­ce beraubt, durch Ver­hand­lun­gen mit Russ­land zumin­dest noch ihre natio­na­le Staat­lich­keit im Bezug auf die Zen­tral- und West-Ukrai­ne (mit Kiew als Haupt­stadt) zu retten.

Hin­ter die­ser Hal­tung steckt aber mehr als blo­ßer Trotz und die Unfä­hig­keit eines (mög­li­cher­wei­se) wei­ter­hin nur auf Sicht fah­ren­den poli­ti­schen Estab­lish­ments, dem es durch die zwei­ein­halb­jäh­ri­gen Echt­zeit-Pan­de­mie­übun­gen men­tal kaum mehr mög­lich scheint, aus eige­ner Kraft wie­der aus dem Alarm- und Panik­mo­dus her­aus­zu­fin­den. Und es dürf­te in Bezug auf die­se befremd­li­che Per­for­mance auch noch etwas ande­res als die plötz­lich kol­lek­ti­ve Kriegs­lüs­tern­heit als Motiv dahin­ter­ste­hen, auch wenn die­se Kriegs­lüs­tern­heit der­zeit in einem Maß befeu­ert wird, die wirk­lich zum Fürch­ten ist. Das distanz­lo­se Nach­be­ten der NATO-Legen­de, Russ­land sei ein aggres­siv-gefähr­li­ches »Reich des Bösen« zeugt näm­lich nicht nur vom Ver­lust einer hand­werk­lich gut gemach­ten und ver­schie­de­ne Inter­es­sen mit Augen­maß abwä­gen­den Außen­po­li­tik, son­dern dar­über hin­aus von einer wirk­lich erschre­cken­den Geschichts­ver­ges­sen­heit ins­be­son­de­re bei den füh­ren­den deut­schen Poli­ti­kern. Es steht zu befürch­ten, dass sich die­se damit wei­ter ­­– unter Anfeue­rungs­ru­fen und Applaus unse­rer Leit­me­di­en – zu will­fäh­ri­gen Mario­net­ten rei­ner impe­ria­lis­ti­scher US-ame­ri­ka­ni­scher Inter­es­sen selbst­ver­zwer­gen und für ihre Vasal­len­treue sogar bereit sind, den Wohl­stand Deutsch­lands zu opfern.

VI Die Wahr­heit hin­ter und die Wahr­heit vor dem Vorhang

Die eigent­li­che Wahr­heit hin­ter dem Vor­hang dürf­te sein, dass das Coro­na-Pan­de­mien­ar­ra­tiv zuneh­mend unter Druck gera­ten ist. Inso­fern kommt der glo­ba­len Pan­de­mie-Gover­nan­ce der mili­tä­ri­sche Kon­flikt um die Ukrai­ne durch­aus gele­gen, auch wenn ande­rer­seits das ver­bis­se­ne Fest­hal­ten am Kata­stro­phen­mo­dus eine gro­ße Rat­lo­sig­keit der Eli­ten ver­rät. Gegen die­se Les­art kann ein­ge­wandt wer­den, dass die­se »Ant­wor­ten« so oder so ähn­lich im Dreh­buch der gro­ßen Trans­for­ma­ti­on ste­hen und dort unter den Stich­wor­ten »Dis­rup­ti­on« und »schöp­fe­ri­sche Zer­stö­rung« nach­zu­le­sen sind. Den­noch las­sen sich inzwi­schen eine gan­ze Rei­he von Indi­zi­en für die The­se stark machen, dass die Copy­right-Inha­ber des Gre­at Reset ihre Fel­le in einem Orkan weg­schwim­men sehen, den sie selbst ent­facht haben. Was wir jetzt sehen, mag mit der Eröff­nung einer neu­en Front durch den Ukrai­ne-Krieg öko­no­misch noch ein rie­si­ges Geschäft sein, poli­tisch erin­nert es mich trotz­dem aber an Goe­thes Bal­la­de vom Zau­ber­lehr­ling und des­sen Aus­ruf: »Herr, die Not ist groß! / Die ich rief, die Geis­ter / Werd ich nun nicht los!« (53) Das Dia­lek­ti­sche in und an die­sem Pro­zess ist, dass sich die Gefahr, die dar­aus für den Fort­be­stand der »alten Nor­ma­li­tät« erwächst und die sich vor Coro­na aus dem halb­wegs guten Funk­tio­nie­ren plu­ra­lis­ti­scher Gesell­schaf­ten, weit­ge­hend garan­tier­ter Mei­nungs­frei­heit und ande­ren Grund­rech­ten sowie eini­ger­ma­ßen ein­ge­spiel­ter Checks and Balan­ces zwi­schen den staat­li­chen Gewal­ten zusam­men­setz­te, mit Ein­tritt in die Post-Covid-Zeit nicht ver­klei­nern, son­dern womög­lich über den Som­mer sogar auf dra­ma­ti­sche Wei­se ver­grö­ßern wird.

Die stark abge­schwäch­te Virus­va­ri­an­te, die den Angst­or­gi­en und Hor­ror­sze­na­ri­en den Humus ent­zo­gen hat, in dem sie hät­te wei­ter gut gedei­hen kön­nen, unter­stützt erst ein­mal alle die­je­ni­gen, die die Rück­kehr zur »alten Nor­ma­li­tät« – inzwi­schen ein ande­res Wort für »demo­kra­ti­sche Ver­hält­nis­se« – for­dern. In dem im Juni 2020 erschie­nen Buch »Covid-19: Der gro­ße Umbruch«, das Klaus Schwab zusam­men mit dem fran­zö­si­schen Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Thier­ry Mal­ler­et geschrie­ben hat, heißt es dage­gen in unmiss­ver­ständ­li­cher Klarheit:

Vie­le von uns fra­gen sich, wann wir wie­der zur Nor­ma­li­tät zurück­keh­ren. Die kur­ze Ant­wort ist: nie. Nichts wird je wie­der zu dem kaput­ten Gefühl der Nor­ma­li­tät zurück­keh­ren, das vor der Kri­se geherrscht hat, weil die Coro­na­vi­rus-Pan­de­mie einen fun­da­men­ta­len Wen­de­punkt in unse­rer glo­ba­len Ent­wick­lung mar­kiert. Man­che Ana­lys­ten nen­nen es eine Weg­ga­be­lung, ande­re eine Kri­se bibli­schen Aus­ma­ßes, aber im Kern läuft es dar­auf hin­aus, dass es die Welt, wie wir sie vor den ers­ten Mona­ten des Jah­res 2020 kann­ten, nicht mehr gibt. (54)

Vor allem das immer stär­ker ins Zen­trum der Coro­na-Debat­ten drän­gen­de Pro­blem einer struk­tu­rel­len Unte­r­er­fas­sung der gesund­heit­li­chen Schä­den, die durch zahl­rei­che Neben­wir­kun­gen der Gen-Injek­tio­nen gegen Covid-19 her­vor­ge­ru­fen wer­den, ist als Grund dafür zu nen­nen, dass ein beson­de­rer Druck und Dri­ve in die Dyna­mik der Aushandlungs‑, Stra­te­gie- und Ent­schei­dungs­pro­zes­se der Glo­bal Gover­nan­ce-Poli­tik gefah­ren ist.

Bezeich­nen­der­wei­se ist das jetzt in Davos auch erst­mals deut­lich aus­ge­spro­chen wor­den: »Wir lau­fen Gefahr, den Moment für einen trans­for­ma­ti­ven Wan­del zu ver­lie­ren«, so die ehe­ma­li­ge neu­see­län­di­sche Pre­mier­mi­nis­te­rin Helen Clark (55), die bis vor kur­zem als Chef-Ver­wal­te­rin des Ent­wick­lungs­pro­gramms der Ver­ein­ten Natio­nen amtier­te. In einer Dis­kus­si­ons­run­de mit Bill Gates und wei­te­ren Teil­neh­mern warn­te Clark, dass durch den Ver­lust an Unter­stüt­zung von Pan­de­mie-Maß­nah­men wie Abrie­ge­lun­gen und Mas­ken­pflicht in den Bevöl­ke­run­gen, die Staats-und Regie­rungs­chefs der Welt die Gele­gen­heit ver­pas­sen könn­ten, die Umset­zung der glo­ba­lis­ti­schen Agen­da wie geplant zu beschleu­ni­gen. Als Lösung die­ses Pro­blems setz­te sich Clark in der Dis­kus­si­on dafür ein, glo­ba­len Orga­ni­sa­tio­nen wie der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) mehr Macht zu geben.

Schwab selbst ließ die Kat­ze wenigs­tens schon halb aus dem Sack, als er in sei­ner Eröff­nungs­re­de sag­te: »Wir müs­sen uns auf eine wüten­de­re Welt vor­be­rei­ten«. (56)

Die Rocke­fel­ler-Stif­tung hat­te im Vor­feld des Davo­ser Tref­fens vor einer glo­ba­len Nah­rungs­mit­tel­kri­se »bibli­schen Aus­ma­ßes« inner­halb von fünf bis sechs Mona­ten in Fol­ge der öko­no­mi­schen Ver­wer­fun­gen durch den Krieg und (mehr noch) die west­li­che Sank­ti­ons­po­li­tik gegen Russ­land gewarnt. Den Glo­bal-Gover­nan­ce-Prot­ago­nis­ten berei­tet das Wider­stands­po­ten­ti­al gegen­über ihrer Poli­tik also zuneh­mend Sor­ge. Kein Wun­der, wird es doch auf etwa 30 – 50% inner­halb der Gesell­schaf­ten der meis­ten west­li­chen Indus­trie­na­tio­nen geschätzt. Ange­sichts des mas­si­ven und lau­ten Pro­pa­gan­da­sounds, der für die NWO – meist unter dem Sie­gel »Stär­kung der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit« und »Ver­bes­se­rung des öffent­li­chen Gesund­heits­schut­zes« gemacht wird, sind das erstaun­lich hohe Zah­len. (57)

Auch der Umstand, dass trotz anhal­ten­dem Drucks und aggres­si­ver, vor staat­li­chen und öko­no­mi­schen Repres­sio­nen gegen­über »Imp­f­un­wil­li­gen« nicht zurück­schre­cken­den Kam­pa­gnen, in den meis­ten Län­dern immer noch ein beträcht­li­cher Teil der Bevöl­ke­rung die Gen-Injek­tio­nen ver­wei­gern (ca. 25 – 27% Nicht-Geimpf­te in den USA, in Deutsch­land nach jüngs­ten Zah­len des RKI etwas über 23% (58)), droht die offi­zi­el­le Pulic-Health-Stra­te­gie zu durch­kreu­zen. Es ist daher stark zu ver­mu­ten, dass die Regie­run­gen mit Beginn des Herbs­tes sich erneut und inten­si­viert dafür ein­set­zen wer­den, die Zahl der Nicht-Geimpf­ten wei­ter signi­fi­kant zu redu­zie­ren. Auch die mRNA-Impf­tech­no­lo­gie soll trotz ihrer erheb­li­chen Risi­ken, die noch nicht genau­er abge­schätzt wer­den kön­nen, weil der poli­ti­sche Wil­le dazu nach wie vor fehlt, bald zur Behand­lung ande­rer Krank­hei­ten ein­ge­setzt wer­den. Zusätz­li­cher Druck auf die Anzahl der Unge­impf­ten poli­tisch zu reagie­ren, wird ent­ste­hen, wenn die Debat­te um die Gefähr­lich­keit der mRNA-Sub­stan­zen wei­ter Auf­trieb erhal­ten soll­te, wovon aus­zu­ge­hen ist. Denn dann wür­de es für die Ver­ant­wort­li­chen in der Phar­ma­in­dus­trie, der Ärz­te­schaft und vor allem in der Poli­tik mög­li­cher­wei­se zu einer im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes über­le­bens­wich­ti­gen Fra­ge, ob es in einem zwei­ten Anlauf doch noch gelingt, sich der das Impf­ver­sa­gen attes­tie­ren­den Kon­troll­grup­pe, die die Nicht-Geimpf­ten ja hin­sicht­lich der wis­sen­schaft­li­chen Eva­lua­ti­on des Nut­zens bzw. Scha­dens der mRNA-Vak­zi­nie­rung dar­stel­len, zu ent­le­di­gen. Dass dafür erfor­der­li­che Virus, was zunächst ein­mal auf­tau­chen müss­te, müss­te dann auch deut­lich gefähr­li­cher als Omi­kron sein und Äuße­run­gen im Vor­feld des WEF-Tref­fens, die die wich­tigs­te Ein­zel­per­son der glo­ba­len Public-Health-Poli­tik, Bill Gates (59) von sich gege­ben hat, hören sich bei­na­he wie eine Ankün­di­gung für ein sol­ches Virus im Herbst an. Ähn­li­ches lässt sich über die Affen­po­cken sagen; Milosz Matu­schek stellt das in sei­nem Blog der »Frei­schwe­ben­den Intel­li­genz« so dar:

Im Fall Gates ist der Inter­es­sen­kon­flikt über­deut­lich: Hier beein­flusst jemand angeb­lich gön­ner­haft einen Poli­tik­be­reich, an wel­chem er zugleich Gewinn­in­ter­es­se hat. Pan­de­mie-Panik lässt die Kas­se so rich­tig klin­geln. Als Mit­te Mai 2022 die ers­ten Fäl­le der Affen­po­cken bekannt wur­den, war es wie­der Gates, der Mona­te zuvor vor einem Bio­waf­fen­an­griff mit Pocken warn­te; sei­ne Stif­tung war im März 2021 erneut an einem Plan­spiel betei­ligt, das einen Affen­po­cken­aus­bruch just für Mit­te Mai 2022 simu­lier­te. (…) Voll­tref­fer! (60)

Mit­hin könn­te es sich also rea­lis­ti­scher­wei­se um die letz­te Mög­lich­keit han­deln, der sich die Ver­ant­wort­li­chen mit halb-lega­len, zumin­dest lega­li­sier­ten (wie z. B. der Ein­füh­rung einer Impf­pflicht oder der Ver­schär­fung exe­ku­ti­ver Son­der­voll­mach­ten) Zwangs­mit­teln bedie­nen könn­ten, um die ver­hee­ren­den Fol­gen der Covid-Gen-Injek­tio­nen zu ver­schlei­ern. So lie­ßen sich ohne noch vor­han­de­nes Kon­troll­grup­pen-Kor­rek­tiv schwe­re Neben­wir­kun­gen der mRNA-Prä­pa­ra­te ein­fach zu neu­en Covid-19-Krank­heits­bil­dern umde­kla­rie­ren, wie dies ja auch heu­te schon durch einen krea­ti­ven Umgang mit dem Phä­no­men, z. B. durch fri­sier­te Sta­tis­ti­ken – Not macht bekannt­lich erfin­de­risch – geschieht. Die Betrach­tung wäre nicht ein­mal falsch, denn es ist bekannt, dass die Geimpf­ten und Geboos­ter­ten sich mit Omi­kron oder ande­ren Covid-19-Virus-Sub­va­ri­an­ten tat­säch­lich häu­fi­ger, wie­der­holt und mit teil­wei­se ernst­haf­ten Ver­läu­fen anste­cken. Wenn­gleich die Patho­ge­ne­se dafür in der Schwä­chung des Immun­sys­tems durch die unbe­ab­sich­tig­ten Wir­kungs­wei­sen und die Lebens­dau­er des Spike-Pro­te­ins (die nicht maxi­mal drei Tage, wie die Her­stel­ler dekla­rier­ten, son­dern z.T. drei Mona­te und län­ger beträgt) zu suchen ist, kann die­ses belas­ten­de Fak­tum aller­dings bei der Deu­tung bzw. Umdeu­tung der Krank­heits­ur­sa­chen unter den Tisch fallen.

VII Davo­ser Lektionen

Davos hat deut­lich gemacht, dass die Gover­nan­ce-Reak­ti­ons­stra­te­gie der­zeit aus einer Dop­pel­stra­te­gie besteht, die aktu­ell für die Öffent­lich­keit gefah­ren wird: Es lässt sich ein hemds­är­me­li­ges, fast unbe­küm­mer­tes Abräu­men wis­sen­schaft­lich unhalt­bar gewor­de­ner Posi­tio­nen getreu der Devi­se: »Was inter­es­siert uns unser Geschwätz von ges­tern?« (61) auf der einen Sei­te und zugleich das schon beschrie­be­ne hart­nä­cki­ge Wei­ter­kö­cheln-Las­sen der angst­ein­flö­ßen­den alar­mis­ti­schen Rhe­to­rik mit Hin­wei­sen auf ein Neu­auf­flam­men der Gefah­ren im Herbst durch das Auf­tau­chen neu­er Viren, beobachten.

Durch die Ver­än­de­rung der Pan­de­mie-Defi­ni­ti­on der WHO, mit der 2009 die Vor­aus­set­zung geschaf­fen wur­de, dass Pan­de­mie­ma­nage­ment der glo­ba­len Gover­nan­ce von har­ten, evi­denz­ba­sier­ten Fak­ten (signi­fi­kant hohe Anzahl von Infek­tio­nen, vie­le Todes­fäl­le) abzu­kop­peln, konn­te die inzwi­schen zu 80% von pri­va­ten Geld­ge­bern abhän­gi­ge WHO Pan­de­mien bzw. Pan­de­mie­be­kämp­fung als ein beson­ders wirk­mäch­ti­ges Mit­tel ihrer intrans­pa­ren­ten Agen­da eta­blie­ren. Zur Aus­füh­rung der neu­en Mög­lich­kei­ten, die damit für die Admi­nis­tra­to­ren und Inves­to­ren in ihrem Hin­ter­grund geschaf­fen wur­den, kam es dann ziem­lich schnell dar­auf im Schweinegrippe-»Pandemiefall« von 2010, der sich auch schon als für die Steu­er­zah­ler teu­rer »Flop« her­aus­stel­len soll­te. Seit­dem ist, wie der Anwen­dungs­fall Covid-19 zeigt, wei­ter an der Opti­mie­rung der pan­de­mie­po­li­ti­schen Instru­men­te gear­bei­tet wor­den. (62)

Zum The­ma »Abräu­men« belas­ten­der Fak­ten, die nicht län­ger auf­grund von mehr als 200.000 inzwi­schen vor­lie­gen­den wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen zu Covid-19, geleug­net wer­den kön­nen, gehört es, dass Bill Gates in einem Inter­view mit CNN Anfang Mai 2022 (sie­he Anmer­kung 60) Covid-19 selbst mit einer Grip­pe ver­gli­chen hat. Dafür wur­de bei­spiels­wei­se in Deutsch­land bis vor kur­zem noch die rote Kar­te auf dem Feld der öffent­li­chen Dis­kur­se – Platz­ver­weis – gezückt und hau­fen­wei­se »Fak­ten­che­cker« bemüht, die uns das Gegen­teil »nach­wie­sen« (63). Mit die­sem Ver­gleich wur­de man sofort als Quer­den­ker, Coro­na-Leug­ner oder »Covidi­ot« (SPD-Vor­sit­zen­de Saskia Esken im August 2021) in die rech­te Ecke gestellt und als ernst­haf­te Gefahr für Staat und Gesell­schaft bezeich­net. (Und offen­bar fällt nie­man­dem in den Sen­dern und Redak­ti­ons­bü­ros auf, um wel­che kogni­ti­ve Dis­so­nanz es sich hier­bei handelt.)

Inzwi­schen geben die Affen­po­cken einen Vor­ge­schmack auf den Herbst, auch wenn frag­lich erscheint, ob sie wegen ihrer Über­tra­gungs­wei­se tat­säch­lich gut geeig­net dafür sind, ein SARS-CoV‑2 ähn­li­ches Bedro­hungs­po­ten­zi­al an die Wand zu malen. Alle­mal ver­mö­gen die Affen­po­cken es aber, eine zusätz­li­che dif­fu­se Gefah­ren­la­ge und damit wei­te­re Ängs­te in der Gesell­schaft zu streu­en, wor­auf es maß­geb­li­chen Akteu­ren der Pan­de­mie­po­li­tik vor­ran­gig ankom­men dürf­te. In die­sem Zusam­men­hang ist es instruk­tiv, sich näher anzu­schau­en, wel­che Wand­lun­gen das Argu­ment des Gesund­heits­schut­zes für die Begrün­dung der Maß­nah­men auf­grund der ver­än­der­ten Fak­ten­la­ge (mild ver­lau­fen­des Infek­ti­ons­ge­sche­hen, »Imp­fun­gen« die kei­nen Fremd- und kaum Selbst­schutz gewähr­leis­ten, statt­des­sen aber signi­fi­kant hohe, aber im poli­ti­schen Dis­kurs kaum the­ma­ti­sier­ba­re, jeden­falls immer noch an den Rand gedrück­te gesund­heit­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen) durch­macht. Der Wand­lungs­pro­zess, den der öffent­li­che Gesund­heits­schutz (Public Health) als die offi­zi­el­le Legi­ti­mie­rung des Regie­rungs­han­delns seit Beginn (März 2020) der von der WHO aus­ge­ru­fe­nen Pan­de­mie durch­lau­fen hat – die Ein­däm­mungs-und Bekämp­fungs­stra­te­gien soll­ten sich als in hohem Maße kom­pa­ti­bel und anschluss­fä­hig an die Plä­ne und Zie­le zur »gro­ßen Trans­for­ma­ti­on« erwei­sen – zeig­te (u.a. begüns­tigt durch nicht ein­kal­ku­lier­te bzw. vor­her­ge­se­he­nen Ereig­nis­se) dass die Recht­fer­ti­gun­gen der Maß­nah­men durch den Gesund­heits­schutz von Beginn an das tro­ja­ni­sche Pferd waren, mit dem die trans­hu­ma­nis­ti­sche Neue Welt­ord­nung (NWO) ins Inners­te der Gesell­schaf­ten geschleust wer­den soll­te. Nach­dem die Türen sich öff­ne­ten, wur­de eine sol­che Dyna­mik aus­ge­löst, die in Win­des­ei­le viral gehen soll­te. Dadurch wur­de die Welt – jeden­falls die Welt, so wie wir sie bis dato kann­ten – in kür­zes­ter Zeit auf den Kopf gestellt – – – Aus­gang noch (!) offen.

Aus­blick auf Teil 2

Im zwei­ten Teil wird es dar­um gehen, die­se hier zum Ende hin nur ange­deu­te­ten Zusam­men­hän­ge näher zu beleuch­ten. Neben einem Ver­gleich zwi­schen prä­ven­ti­ver Gesund­heits­po­li­tik vor und seit Coro­na, wird es u.a. um die Her­kunft des Virus und die Fra­ge gehen, was sich durch die Labor­the­se, die zwi­schen­zeit­lich erhär­tet wer­den konn­te, am Gesund­heits­schutz-Argu­ment für die Coro­na-Maß­nah­men ändert. Dazu wird der Text sich mit der Gain-of-func­tion-For­schung befas­sen müs­sen, deren Spu­ren nicht nur nach Wuhan, son­dern inter­es­san­ter­wei­se auch in die Ukrai­ne füh­ren, wo die NATO zahl­rei­che Bio­waf­fen­la­bo­re betreibt bzw. vor dem Krieg betrie­ben hat. Anhand eini­ger aktu­el­ler Fäl­le (Ver­län­ge­rung des digi­ta­len Covid-Impf­zer­ti­fi­kats bis Juli 2023, Nicht-Erfas­sung der Impf­ef­fek­ti­vi­tät, z. B. auf Sei­ten des Robert-Koch-Insti­tuts, Start ver­schie­de­ner digi­ta­ler Sozi­al­kre­dit­sys­tem-Model­le »auf frei­wil­li­ger Basis« in eini­gen Groß-und Haupt­städ­ten Euro­pas) soll unter­sucht wer­den, inwie­fern durch sie der Schluss nahe­ge­legt wird, dass der Schutz der öffent­li­chen Gesund­heit für die Akti­vi­tä­ten der Poli­tik von Anfang an nur ein vor­ge­scho­be­ner Grund war. Aus­ge­hend von die­sen Bei­spie­len soll abschlie­ßend die Fra­ge erör­tert wer­den, wie es gelin­gen könn­te, die Macht, mit der die­se Täu­schun­gen auf­recht­erhal­ten wer­den, doch noch zu brechen.

*Unter Inter­re­gnum ver­steht man »eine Über­gangs­re­gie­rung oder den Zeit­raum, in dem eine sol­che herrscht« (https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​i​n​t​e​r​r​e​g​num). His­to­risch bezieht sich der Begriff auf den »Zeit­raum, in wel­chem der Thron eines Rei­ches unbe­setzt oder umstrit­ten war.« (https://​www​.geschichts​wi​ki​.wien​.gv​.at/​i​n​t​e​r​r​e​g​num)

Anmer­kun­gen

1 Als Glo­bal Gover­nan­ce wer­den alle Ent­schei­dungs- und Umset­zungs­me­cha­nis­men und ‑pro­ze­du­ren auf glo­ba­ler Ebe­ne bezeich­net. Akteu­re der Glo­bal Gover­nan­ce sind natio­na­le Regie­run­gen, inter­na­tio­na­le (z. B. UNO, Welt­wirt­schafts­fo­rum, Welt­bank) und regio­nal inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen (z.B. die EU), mul­ti­na­tio­na­le Unter­neh­men, NGOs (Nicht-Regie­rungs-Orga­ni­sa­tio­nen aus der sog. Zivil­ge­sell­schaft, Think Tanks, Stif­tun­gen), Inter­es­sen­ver­bän­de, ein­fluss­rei­che Lob­by­or­ga­ni­sa­tio­nen und Medi­en, außer­dem Kir­chen, reli­giö­se bzw. welt­an­schau­li­che Grup­pen). Ich ver­wen­de den Begriff der Glo­bal Gover­nan­ce hier als »tech­nisch und tech­no­lo­gisch gestütz­te, infor­mel­le Weltregierung«.

https://​www​.bpb​.de/​v​e​r​a​n​s​t​a​l​t​u​n​g​e​n​/​n​e​t​z​w​e​r​k​e​/​t​e​a​m​g​l​o​b​a​l​/​6​7​4​5​7​/​g​l​o​b​a​l​-​g​o​v​e​r​n​a​nce.

In mei­ner Kri­tik fol­ge ich der Dar­stel­lung, die Wen­dy Brown und Nor­bert Här­ing, Bezug zu Brown neh­mend, zum Begriff der Glo­bal Gover­nan­ce ent­fal­tet haben:

»Er (der Begriff der Glo­bal Gover­nan­ce, Anm. B.S.) wird inzwi­schen für die Poli­tik eben­so genutzt wie für Behör­den, Unter­neh­men, nicht­staat­li­che und gemein­nüt­zi­ge Orga­ni­sa­tio­nen. Alle wer­den unter dem Blick­win­kel des Geschäfts­mo­dells betrach­tet und opti­miert. Ziel ist die Über­tra­gung von Manage­ment­me­tho­den des Pri­vat­sek­tors auf öffent­li­che Diens­te und der Ein­satz öko­no­mi­scher (sowie ver­hal­tens­psy­cho­lo­gi­scher, Ergän­zung B.S.) Tech­ni­ken wie die Schaf­fung von Anrei­zen, Out­sour­cing und Wett­be­werb. (…) Ob damit nun weni­ger Staats­macht, Unter­neh­mens­füh­rung oder Steue­rung durch selbst­or­ga­ni­sie­ren­de Netz­wer­ke gemeint ist, immer gilt: Die Fra­ge, was gerecht ist, sowie der Streit über Wer­te und Zie­le wer­den aus­ge­blen­det, als bestün­de Einig­keit oder als wer­de das auf einer höhe­ren Ebe­ne vor­ent­schie­den. (…) Dabei dürf­te ziem­lich deut­lich sein, dass das, was die Mil­li­ar­dä­re und Kon­zern­chefs im Welt­wirt­schafts­fo­rum mei­nen, wenn sie von ihrer ‘Ent­schlos­sen­heit, den Zustand der Welt zu ver­bes­sern’ reden, nicht unbe­dingt den Vor­stel­lun­gen ihrer Beschäf­tig­ten oder Kun­den entspricht.«

Nor­bert Här­ing, Das End­spiel des Kapi­ta­lis­mus. Wie die Kon­zer­ne die Macht über­nah­men und wie wir sie zurück­ho­len, Köln 2021, S. 80.

2 Ebd., S. 79.

3 http://​www​.capur​ro​.de/​p​l​a​t​o​.​h​tml

4 Milosz Matu­schek, Es lebe der Stö­ren­fried, vom 14.06.2022, https://​www​.frei​schwe​ben​de​-intel​li​genz​.org/​p​/​e​s​-​l​e​b​e​-​d​e​r​-​s​t​o​r​e​n​f​r​i​e​d​?​r​=​2​s​1​7​a​&​s​=​w​&​u​t​m​_​c​a​m​p​a​i​g​n​=​p​o​s​t​&​u​t​m​_​m​e​d​i​u​m​=​web

5 Unter Hyper­glo­ba­lis­mus wird hier das Phä­no­men des Ver­suchs einer gren­zen­lo­sen Aus­wei­tung der Glo­ba­li­sie­rung ohne demo­kra­ti­sche Ord­nung und Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Natio­nal­staa­tes verstanden.

6 Der Anwen­dungs­fall bestand – im Sin­ne eines Modells von best prac­ti­ce auf dem Feld der »Bio-Secu­ri­ty« ­ – aus einem kon­zer­tiert durch­ge­führ­ten Agie­ren unter supra­na­tio­na­ler Ägi­de, das von den exe­ku­ti­ven Gewal­ten ohne demo­kra­ti­sche und rechts­staat­li­che Rück­kopp­lung sozu­sa­gen kurz­ge­schlos­sen erfolg­te. Dabei ist wich­tig, dass die Abläu­fe, Instru­men­ta­ri­en und Agen­den dazu vor­ab auf inter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen, Mee­tings und in Plan­spie­len abge­spro­chen und ein­ge­übt wur­den. Sie­he dazu: Paul Schrey­er, Chro­nik einer ange­kün­dig­ten Kri­se, Frankfurt/​M. 2020.

7 Wolf­gang Wodarg hat das in sei­nem Buch »Fal­sche Pan­de­mien« am eige­nen Bei­spiel dargelegt:

»Am 10.März 2020, ein Tag bevor die WHO eine Pan­de­mie aus­rief, war ich ins Ber­li­ner ZDF-Stu­dio ein­ge­la­den wor­den. Ich soll­te mich für die Sen­dung Fron­tal-21 kri­tisch zur ange­kün­dig­ten Bedro­hung durch eine aus Chi­na kom­men­de Coro­na­vi­rus-Infek­ti­on äußern. Die Seu­che hat­te – angeb­lich aus­ge­hend von Wuhan – bereits Euro­pa erreicht und wur­de in allen Medi­en immer mehr zum The­ma Nr.1. Von den Betrü­ge­rei­en um die Schwei­negrip­pe sen­si­bi­li­siert, hat­te ich mir die chi­ne­si­schen Sta­tis­ti­ken genau­er ange­se­hen, und sofort bemerkt, dass da etwas faul war. Ich woll­te im Inter­view dar­auf auf­merk­sam machen. (…)

Ende Febru­ar 2020 gel­ten in Deutsch­land 27 Men­schen als infi­ziert, von denen 15 damals schon wie­der ‚geheilt‘ sein soll­ten. Anfang März waren noch eini­ge Hand­voll Fäl­le hin­zu­ge­kom­men. Die Leip­zi­ger Buch­mes­se und wei­te­re Groß­ver­an­stal­tun­gen waren bereits vor­sichts­hal­ber abge­sagt worden.

Bei mei­nem Auf­tritt im ZDF ver­such­te ich, der erkenn­ba­ren Panik­ma­che ent­ge­gen­zu­wir­ken, und konn­te eini­ge gute Bei­spie­le und Argu­men­te vor­tra­gen, da ich schon i. Janu­ar mit mei­nen Recher­chen begon­nen hat­te. Nach der Sen­dung wur­de noch ein Life-Chat für den Face­book-Kanal des ZDF auf­ge­zeich­net, der wie eine Art Sprech­stun­de ablief und der ein sehr posi­ti­ves Echo hatte.

Alles war gut gelau­fen, aber als ich das Stu­dio ver­ließ, spür­te ich in den Redak­ti­ons­bü­ros eine selt­sa­me Stim­mung. Ich nahm das nicht so ernst und mach­te mich, zufrie­den mit den Hörer­ge­sprä­chen, auf den Heim­weg. Am Tor­weg zum Hin­ter­aus­gang stand ein Mann, der sich gera­de eine Ziga­ret­te anzün­de­te. Ich erkann­te Huber­tus Heil, mit dem ich im Gesund­heits­aus­schuss des Bun­des­ta­ges vor Jah­ren zusam­men­ge­ar­bei­tet hat­te. Mit einer scherz­haf­ten Bemer­kung über die gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen des Rau­chens begrüß­te ich also den Bun­des­mi­nis­ter für Arbeit und Sozia­les und sei­ne mir unbe­kann­te Beglei­tung. Als er mich frag­te: ‚Was machst Du denn hier?‘, nutz­te ich die Gele­gen­heit zur Bit­te, er möge mir doch hel­fen, die­se unnö­ti­ge Panik schnell zu been­den. Dar­auf­hin zog er noch ein­mal an der Ziga­ret­te, lächel­te schwei­gend und wünsch­te mir ohne wei­te­ren Kom­men­tar alles Gute.

Kurz dar­auf rief mich ein mir bekann­ter Jour­na­list, erkenn­bar bewegt, an, ich soll­te mir unbe­dingt einen Anwalt neh­men. Als Begrün­dung führ­te er an, es sehe so aus, als wol­le man mei­nen guten Ruf zer­stö­ren, und es sei etwas ganz Schlim­mes im Gan­ge. Der Jour­na­list hat­te recht: Bereits am 18. März 2020 trat mein ehe­ma­li­ger Frak­ti­ons­kol­le­ge Karl Lau­ter­bach mit einem dif­fa­mie­ren­den Bei­trag eine Hetz­kam­pa­gne gegen mich los. Inzwi­schen haben sich über­all die Maß­stä­be ver­än­dert. Vie­le Men­schen wur­den erfolg­reich in Angst ver­setzt und ver­stumm­ten. Vie­le wur­den dif­fa­miert, ver­leum­det und beruf­lich oder pri­vat aus der Bahn gewor­fen und vie­le sind dadurch krank gewor­den, die meis­ten offen­bar ohne die ursäch­li­che Ein­wir­kung von Viren.

Da war es also, das neue Nar­ra­tiv. Das Neue und Scho­ckie­ren­de für mich war eigent­lich nur sein Dog­men-Cha­rak­ter. Die Bun­des­kanz­le­rin hat­te seit Mit­te März 2020 von allen Men­schen gefor­dert, ‚Soli­da­ri­tät‘ zu zei­gen. Wer das Wuhan-Nar­ra­tiv anzwei­fel­te, der galt fort­an als unso­li­da­risch, als Gefähr­der der Volks­ge­sund­heit. Was war da los? Wes­halb schwie­gen dazu all die klu­gen Men­schen, die sich sonst um unse­re Gesund­heit kümmern?«

Wolf­gang Wodarg, Fal­sche Pan­de­mien. Argu­men­te gegen die Herr­schaft der Angst. Mün­chen 2021, S. 19 – 21.

8 Ebd., S. 23 f.

9 Die im Besitz des Micro­soft-Grün­ders befind­li­chen Stif­tun­gen und Think Tanks haben an Leit­me­di­en wäh­rend der Coro­na-Zeit eige­nen Anga­ben zufol­ge fast 320 Mil­lio­nen Dol­lar gespen­det, dar­un­ter z. B. sechs-und sie­ben­stel­li­ge Beträ­ge an die „Süd­deut­sche Zei­tung“ und den „Spie­gel“.

https://​www​.hei​se​.de/​t​p​/​f​e​a​t​u​r​e​s​/​B​i​l​l​-​G​a​t​e​s​-​a​l​s​-​h​e​i​m​l​i​c​h​e​r​-​M​e​d​i​e​n​m​o​g​u​l​-​6​2​7​3​0​1​6​.​h​tml

Reve­a­led: Docu­ments Show Bill Gates Has Given $319 Mil­li­on to Media Outlets

https://​uncut​news​.ch/​a​k​t​u​e​l​l​e​-​w​i​e​-​n​i​e​-​g​e​n​a​u​-​d​i​e​s​e​-​m​e​d​i​e​n​-​g​r​e​i​f​e​n​-​u​n​s​-​n​u​n​-​a​n​-​w​i​e​-​b​i​l​l​-​g​a​t​e​s​-​u​b​e​r​-​p​r​o​j​e​c​t​-​s​y​n​d​i​c​a​t​e​-​m​e​d​i​e​n​-​i​m​-​d​e​u​t​s​c​h​s​p​r​a​c​h​i​g​e​n​-​r​a​u​m​-​f​i​n​a​n​z​i​e​rt/

https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​n​e​w​s​/​g​a​t​e​s​-​s​t​i​f​t​u​n​g​-​u​n​t​e​r​s​t​u​e​t​z​t​-​d​e​n​-​s​p​i​e​g​e​l​-​m​i​t​-​w​e​i​t​e​r​e​n​-​2​9​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​d​o​l​l​a​r​-​l​i​.​1​9​4​183

10 https://​www​.uzh​.ch/​c​m​s​s​s​l​/​i​f​e​/​d​a​m​/​j​c​r​:​f​f​f​f​f​f​f​f​-​d​d​f​6​-​e​1​f​2​-​f​f​f​f​-​f​f​f​f​e​a​f​2​5​a​c​6​/​0​0​9​_​G​e​s​a​m​t​0​4​0​5​.​pdf

11 Der vor­lie­gen­de Text behaup­tet am Ende natür­lich nicht, dass der­zeit Ver­schwom­me­ne und Dif­fu­se rich­tig gese­hen und ein­ge­ord­net und die höchst unüber­sicht­li­che Gemenge­la­ge, mit der wir alle kon­fron­tiert sind, rich­tig gedeu­tet zu haben. Die Zei­len geben nur die per­sön­li­che Sicht­wei­se ihres Autors wie­der und ver­ste­hen sich selbst als Vor­schlä­ge und Anre­gun­gen zur Dis­kus­si­on. Selbst­re­dend wäre alles ande­re, zumal beim Gegen­stand des –denn eine »Zei­ten­wen­de«, an der man als Zeit­ge­nos­se selbst betei­ligt ist, lässt sich natur­ge­mäß nicht hin­rei­chend auf Abstand zum Beob­ach­ter brin­gen – ver­mes­sen. Die hier zur Dis­kus­si­on gestell­ten Befun­de kön­nen aber eben­so gut durch Zustim­mung wie durch Wider­spruch zum Geäu­ßer­ten zu einem Bes­ser-und Schär­fer-Sehen der Din­ge bei­tra­gen und moti­vie­ren, von denen wir aktu­ell beson­ders stark poli­tisch, gesell­schaft­lich und oft auch per­sön­lich betrof­fen sind.

12 https://​www​.klu​ge​-alex​an​der​.de/​z​u​r​-​p​e​r​s​o​n​/​g​e​s​p​r​a​e​c​h​e​-​m​i​t​/​d​e​t​a​i​l​s​/​d​e​r​-​a​n​g​r​i​f​f​-​d​e​r​-​g​e​g​e​n​w​a​r​t​-​a​u​f​-​d​i​e​-​u​e​b​r​i​g​e​-​z​e​i​t​-​v​e​r​m​i​s​c​h​t​e​-​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​.​h​tml

13 Imma­nu­el Kant, Was ist Aufklärung?,

https://​www​.pro​jekt​-guten​berg​.org/​k​a​n​t​/​a​u​f​k​l​a​e​/​a​u​f​k​l​0​0​1​.​h​tml

14 Nor­bert Här­ing, End­spiel des Kapi­ta­lis­mus, a.a.O., S. 81.

14 Aldous Hux­ley, Wie­der­se­hen mit der Schö­nen neu­en Welt, Mün­chen 1987.

16 https://​www​.nor​bert​haer​ing​.de/​m​a​c​h​t​-​k​o​n​t​r​o​l​l​e​/​s​c​h​o​e​p​e​-​t​r​a​n​s​h​u​m​a​n​i​s​mus

17 https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​d​i​e​-​a​b​s​c​h​a​f​f​u​n​g​-​d​e​r​-​s​e​ele

18 Han­nah Are­ndt, Ele­men­te und Ursprün­ge tota­ler Herr­schaft, zitiert nach Julia Weiss, Die Abschaf­fung der See­le, a.a.O.

19 Ebd.

20 Klaus Schwab, Die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on, Mün­chen 2016.

21 Rede Klaus Schwabs »The Fourth Indus­tri­al Revo­lu­ti­on has alre­a­dy begun« vor dem Chi­ca­go Coun­cil on Glo­bal Affairs am 13.05.2019.

22 https://​web​.de/​m​a​g​a​z​i​n​e​/​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​/​o​r​g​a​n​e​-​3​-​d​-​d​r​u​c​k​e​r​-​m​o​e​g​l​i​c​h​-​3​2​3​3​3​868

23 https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​U​m​Q​N​A​0​H​L​1pw

24 Hal­ten wir fest: Glo­ba­list und Trans­hu­ma­nist Schwab, der »den« Club der 1000 wich­tigs­ten Groß­kon­zer­ne der Welt lei­tet, befür­wor­tet »akti­ve implan­tier­ba­re Mikro­chips« zur Gedan­ken­kon­trol­le und Mes­sung der psy­chi­schen Zustän­de. https://​deut​sche​-wirt​schafts​-nach​rich​ten​.de/​5​0​7​640

Dass es sich hier­bei nicht um pro­spek­tier­te Sci­ence-Fic­tion oder Ver­schwö­rungs­theo­rien han­delt, zeigt das Bei­spiel Epi­cen­ter: »(…) sie­he da, jetzt ist eine schwe­di­sche Fir­ma, ein klei­nes (…) Start-up-Untern­beh­men namens Epi­cen­ter auf den Markt, das schon lan­ge an bio­me­tri­schen Chips forscht und nun einen Chip ent­wi­ckelt, der (…) ein Mikro­chip-Implan­tat (ist), das wie der Bar­code auf dem Han­dy funk­tio­niert. Han­dy ver­ges­sen? Kein Zugang zur Uni, zum Kino oder zum Thea­ter? Da ist so ein Chip doch viel prak­ti­scher, nicht wahr?« (Ulri­ke Gué­rot, Wer schweigt, stimmt zu, Frankfurt/​M. 2022, S. 74).

In Schwe­den gibt es schon ca. 3500 – 5000 Men­schen, die »gechip­ped« sind (d. h. sich einen reis­korn­gro­ßen Mikro­chip implan­tiert haben las­sen). https://​rene​grae​ber​.de/​b​l​o​g​/​c​h​i​p​-​i​m​p​l​a​n​t​a​t​e​-​2​0​15/

25 »Als wei­te­re Zie­le des tech­ni­schen Fort­schritts wer­den in der Agen­da des WEF Smart Citys genannt, in denen durch Sen­so­ren ein stän­di­ger Daten­fluss statt­fin­det, mit dem alle Lebens­voll­zü­ge über­wacht wer­den. Woh­nun­gen ver­wan­deln sich dem­nach bis 2030 in »Wohn­com­pu­ter«, die mit allen ande­ren Daten­trä­gern (dem Inter­net der Din­ge, IoT, den Sen­so­ren der weara­ble block­chain-based tech­no­lo­gies – z.B. soge­nann­ter »intel­li­gen­ter Klei­dung«) ver­netzt wer­den. Schon macht der Begriff des Inter­net of Bodies (IoB) die Run­de. Über­dies wer­de durch Metho­den digi­ta­ler Kri­mi­na­li­täts- und Gefah­ren­ab­wehr wie Gesichts­er­ken­nung und digi­ta­les Auge (12) dem erhöh­ten Sicher­heits­be­dürf­nis der Smart-City-Bewoh­ner ent­spro­chen, d.h. die digi­ta­le Total­kon­trol­le komplettiert.«

https://​nor​bert​haer​ing​.de/​m​a​c​h​t​-​k​o​n​t​r​o​l​l​e​/​s​c​h​o​e​p​e​-​t​r​a​n​s​h​u​m​a​n​i​s​m​us/

26 https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​Z​p​Z​2​N​F​_​M​OKE

27 https://​netz​po​li​tik​.org/​2​0​1​4​/​s​c​h​o​e​n​e​-​w​o​r​t​e​-​v​o​n​-​m​a​r​t​i​n​-​s​c​h​u​l​z​-​i​n​-​d​e​r​-​f​a​z​-​a​b​e​r​-​s​o​n​st/

28 Bernd Schoe­pe, Die Digi­ta­li­sie­rung und ihre Effi­zi­enz­ver­spre­chen aus päd­ago­gi­scher Per­spek­ti­ve, Ham­burg 2021, S.23. https://​doc​play​er​.org/​2​0​2​4​2​5​7​5​4​-​D​i​e​-​d​i​g​i​t​a​l​i​s​i​e​r​u​n​g​-​u​n​d​-​i​h​r​e​-​e​f​f​i​z​i​e​n​z​g​e​w​i​n​n​e​-​a​u​s​-​p​a​e​d​a​g​o​g​i​s​c​h​e​r​-​p​e​r​s​p​e​k​t​i​v​e​.​h​tml

29 https://www.watson.ch/wirtschaft/gesellschaft%20&%20politik/665546951-homo-deus-oder-wenn-wir-menschen-goetter-werden

30 https://​tran​si​ti​on​-news​.org/​h​a​r​a​r​i​-​d​e​r​-​t​r​a​n​s​h​u​m​a​n​i​s​m​u​s​-​u​n​d​-​w​e​g​e​-​a​u​s​-​d​e​r​-​m​a​t​rix

– Bei nähe­rer Beschäf­ti­gung mit den Über­zeu­gun­gen und Glau­bens­sät­zen der trans­hu­ma­nis­tisch gepräg­ten Eli­ten kann man sich in der Tat kaum noch des Ein­drucks erweh­ren, dass sie »die See­le abschaf­fen« und durch ein Den­ken erset­zen wol­len, das von dem wei­ter oben bereits beschrie­be­nen Mach­bar­keits­wahn ange­trie­ben wird. Dem Men­schen – als »Kro­ne der Schöp­fung« – soll im Indus­trie 4.0. – Modus der Welt­an­eig­nung und Welt­be­herr­schung schlicht­weg alles unter­tan gemacht wer­den. Wobei die Bezeich­nung »der Mensch« das Sub­jekt die­ses Pro­zes­ses eigent­lich zu unge­nau beschreibt. Sein Agens ist näm­lich aus­schließ­lich im Kreis derer zu ver­or­ten, die man frü­her ein­mal die »hap­py few« nann­te, im Kreis der »erlauch­ten« Weni­gen, die über das exor­bi­tan­te Kapi­tal und die gigan­ti­schen Daten­spei­cher von Big Five und den größ­ten Ver­mö­gens­ver­wal­tern der Welt namens Black­rock, Van­guard, Sta­te Street ver­fü­gen, um die glo­ba­le Ent­wick­lung zum größt­mög­li­chen eige­nen Nut­zen beein­flus­sen und steu­ern zu kön­nen. So defi­niert sich ihre Stel­lung »on top« der gesell­schaft­li­chen Hier­ar­chie durch ein Allein­stel­lungs­merk­mal: Die­ses weist sie als die­je­ni­gen aus, die im Besitz der Ver­fü­gungs­ge­walt (Pro­duk­ti­ons­mit­tel) von die­sen Tech­no­lo­gien sind. Die rie­si­ge Macht und ihr gro­ßer, immens sich aus­deh­nen­der Ope­ra­ti­ons-und Inves­ti­ti­ons­ra­di­us lässt sich z.B. an der Höhe der For­schungs­etats die­ser Mega­kon­zer­ne, die jene der natio­na­len Regie­run­gen weit in den Schat­ten stel­len, ablesen.

Dazu gehört auch ihre erfolg­rei­che Unter­neh­mens­po­li­tik, die klei­ne beson­ders inno­va­ti­ve Start-Up-Fir­men mit ihrem Risi­ko­ka­pi­tal grün­den hilft und die Ver­wirk­li­chung ihnen zuar­bei­ten­der Geschäfts­ideen för­dert. Im rich­ti­gen Moment, bevor die­se Unter­neh­men anfan­gen könn­ten, in Kon­kur­renz zu Goog­le (Alpha­bet), Face­book (Meta­ver­se), Apple, Ama­zon und Micro­soft zu tre­ten, wer­den sie auf­ge­kauft und den Groß­kon­zer­nen ein­ver­leibt. (Sie­he dazu aus­führ­lich den Erfah­rungs­be­richt eines deut­schen Top-Mana­gers: Chris­toph Kee­se, Sili­con Val­ley, Was aus dem mäch­tigs­ten Tal der Welt auf uns zukommt, Mün­chen 2014.)

Zudem durch­drin­gen und beherr­schen sie durch ihre unge­heu­re finan­zi­el­le Macht und eine aus­ge­klü­gel­te Lob­by­po­li­tik die wich­tigs­ten Uni­ver­si­tä­ten, in denen sie als Stif­ter, Kura­to­ren und Dritt­mit­tel­ge­ber den Ton ange­ben und inzwi­schen durch­gän­gig die For­schungs­po­li­tik bestim­men. So nimmt es auch nicht wun­der, dass die­se Mega­kon­zer­ne die Haupt­pro­fi­teu­re der Coro­na-Kri­se sind, die (wirtschafts-)historisch pri­mär als epo­cha­les, weil größ­tes Umver­tei­lungs­er­eig­nis von Reich­tum von unten nach oben in Erin­ne­rung blei­ben müsste.

31 Wolf­gang Wodarg, a.a.O., S. 289 f.

32 https://​www​.oxfam​.de/​s​y​s​t​e​m​/​f​i​l​e​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​o​x​f​a​m​_​b​e​r​i​c​h​t​_​p​a​n​d​e​m​i​e​-​p​r​o​f​i​t​e​u​r​e​_​u​n​d​_​v​i​r​u​s​-​v​e​r​l​i​e​r​e​r​_​i​n​n​e​n​_​j​u​n​i​_​2​0​2​1​_​0​.​pdf

»Der im Mai 2022 ver­öf­fent­lich­te Oxfam-Bericht ‚Pro­fiting from pain‘ führt den aus­beu­te­ri­schen Cha­rak­ter der Covid-Kon­ter­re­vo­lu­ti­on vor Augen: zum Stich­tag 11.03.2022 gab es 573 Mil­li­ar­dä­re mehr als zu Beginn der Covid-19-Rea­li­tät. Die­se Milliardär*innen ver­füg­ten zusam­men über ein Ver­mö­gen von 12,7 Bil­lio­nen Dol­lar – ein rea­ler Anstieg von 3,78 Bil­lio­nen Dol­lar (42 Pro­zent) wäh­rend der Covid-19-Pan­de­mie.« https://​mag​ma​-maga​zin​.su, Totes Pferd »Impf­pflicht« ent­sorgt, Freie Lin­ke Öster­reich gegen Ringelspielpolitik.

33 Nor­bert Här­ing, a.a.O., S.218 f.

34 Sie­he Palan­tir: Was hin­ter dem kali­for­ni­schen Unter­neh­men steckt, https://​www​.deutsch​land​funk​no​va​.de/​b​e​i​t​r​a​g​/​p​a​l​a​n​t​i​r​-​w​a​s​-​h​i​n​t​e​r​-​d​e​m​-​k​a​l​i​f​o​r​n​i​s​c​h​e​n​-​u​n​t​e​r​n​e​h​m​e​n​-​s​t​e​ckt

Und: Wie Welt­wirt­schafts­fo­rum, Merck und Palan­tir sich das digi­ta­le Gesund­heits­we­sen vor­stel­len, https://​nor​bert​haer​ing​.de/​m​a​c​h​t​-​k​o​n​t​r​o​l​l​e​/​m​e​r​c​k​-​p​a​l​a​n​t​ir/

35 Ange­fan­gen bei den Sozi­al­kre­dit­sys­tem-Pro­jek­ten, die jetzt an ver­schie­de­nen Orten in der EU fast zeit­gleich in die Erpro­bungs­pha­se gehen sollen.

36 https://norberthaering.de/macht-kontrolle/t‑systems-who/

37 Aspen Times, 15.08.2011.

38 Klaus Schwab, Die vier­te indus­tri­el­le Revo­lu­ti­on, Mün­chen 2016.

39 »Man kann auch ein­fach die Augen schlie­ßen – Eine gro­ße mensch­li­che Fähig­keit, und noch fast uner­kannt, etwas, was vor unse­ren Augen liegt, nicht zu sehen, weil man es nicht sehen will.« Joseph Wei­zen­baum, Kurs auf den Eis­berg. Die Ver­ant­wor­tung des Ein­zel­nen und die Dik­ta­tur der Tech­nik, Mün­chen / Zürich 1987, S. 31.

40 https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​e​her

41 Auf https://​ich​-habe​-mit​ge​macht​.de wer­den Bei­spie­le die­ser hier erör­ter­ten Pra­xis gesam­melt, um sie als Lern­ex­em­pel, wie Faschis­mus ent­steht, der Nach­welt hof­fent­lich erhal­ten zu können.

42 https://​www​.ac​-frie​den​.de/​2​0​1​8​/​0​1​/​0​9​/​v​e​r​s​c​h​w​o​e​r​u​n​g​s​t​h​e​o​r​e​t​i​k​e​r​-​u​n​d​-​d​i​e​-​c​ia/

43 https://gedankenwelt.de/5‑saetze-von-leonardo-da-vinci/

44 Da Dar­stel­lun­gen wie die­se heut­zu­ta­ge mit weni­gen und den immer glei­chen Kampf­be­grif­fen in Bausch und Bogen ver­dammt, ver­ur­teilt und durch deren Ein­satz für gänz­lich »erle­digt« erklärt wer­den sol­len, wur­de hier in einem Durch­gang sich die Mühe gemacht, argu­men­ta­tiv dage­gen zu halten.

45 Zitiert nach Micha­el Wen­graf, Coro­na – ein Essay, Kas­sel 2020, S.119.

46 https://​ody​see​.com/​G​l​o​b​a​l​-​C​o​v​i​d​-​1​9​-​S​u​m​m​i​t​-​T​h​e​m​e​-​S​o​n​g​-​I​s​-​T​h​e​-​P​a​n​d​e​m​i​c​-​I​s​-​N​o​t​-​O​v​e​r​:​4​9​8​5​6​5​9​7​b​4​2​8​4​6​a​9​9​a​7​f​3​8​a​2​a​f​7​8​8​2​f​e​d​9​1​8​f​185

47 https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​n​K​Q​7​U​x​y​s​cVA

48 Gesund­heits­mi­nis­ter Rauch hat immer­hin am 24. Juni 2022 unter dem Druck der öffent­li­chen Mei­nung in Öster­reich und äußerst schlech­ten Mei­nungs­um­fra­gen für die schwarz-grü­ne Regie­rung ange­kün­digt, die Impf­pflicht wie­der abzuschaffen.

49 Zeit-Online, 23.05.2022

50 https://​tkp​.at/​2​0​2​2​/​0​5​/​2​8​/​r​u​s​s​l​a​n​d​-​m​a​c​h​t​-​t​e​m​p​o​-​d​i​g​i​t​a​l​e​r​-​r​u​b​e​l​-​s​o​l​l​-​2​0​2​3​-​k​o​m​m​en/

51 https://​www​.han​dels​zei​tung​.ch/​u​n​t​e​r​n​e​h​m​e​n​/​b​l​a​c​k​r​o​c​k​-​v​e​r​w​a​l​t​e​t​-​j​e​t​z​t​-​m​e​h​r​-​a​l​s​-​z​e​h​n​-​b​i​l​l​i​o​n​e​n​-​d​o​l​lar

https://​www​.hei​se​.de/​t​p​/​f​e​a​t​u​r​e​s​/​C​o​r​o​n​a​-​P​r​o​f​i​t​e​u​r​e​-​w​e​l​t​w​e​i​t​-​i​m​-​A​u​f​w​i​n​d​-​6​2​2​6​9​3​2​.​h​t​m​l​?​s​e​i​t​e​=​all

52 Dazu Jac­ques Baud, Oberst der Schwei­zer Armee im Dienst des Schwei­ze­ri­schen Stra­te­gi­schen Nach­rich­ten­diens­tes i.R. und ehe­ma­li­ger UN-Sicher­heits­be­ra­ter in https://​over​ton​-maga​zin​.de/​k​r​a​s​s​-​k​o​n​k​r​e​t​/​s​t​a​n​d​-​d​e​r​-​m​i​l​i​t​a​e​r​i​s​c​h​e​n​-​l​a​g​e​-​i​n​-​d​e​r​-​u​k​r​a​i​n​e​-​a​n​f​a​n​g​-​j​u​ni/

53 https://​kal​lio​pe​.org/​d​a​/​t​e​x​t​/​g​o​e​t​h​e​2​0​0​0​0​1​0​804

54 Klaus Schwab im Vor­wort zu: Covid-19: Der gro­ße Umbruch.

55 Sati­risch dazu: https://​sci​ence​files​.org/​2​0​2​2​/​0​5​/​2​6​/​k​l​a​u​s​-​s​c​h​w​a​b​-​f​e​s​t​s​p​i​e​l​e​-​i​n​-​h​y​b​r​i​s​-​u​n​d​-​n​a​r​z​i​s​s​m​u​s​-​w​e​f​-​s​p​e​c​i​a​l​-​d​e​r​-​w​a​h​l​-​z​u​m​-​d​e​n​k​b​e​h​i​n​d​e​r​t​e​n​-​d​e​r​-​w​o​c​he/

56 https://​www​.bitchu​te​.com/​v​i​d​e​o​/​d​T​G​h​k​0​Q​h​y​Z​Vp/

57 Tat­säch­lich stan­den eini­ge euro­päi­sche Län­der wie Ser­bi­en (Beset­zung des Par­la­ments­ge­bäu­des in Bel­grad) und Kroa­ti­en im Som­mer 2020 (erneut auch 2021 in einer nicht abeb­ben­den Wel­le von Pro­tes­ten) und Bul­ga­ri­en am 12. Janu­ar 2022 kurz vor Volks­auf­stän­den. In der bul­ga­ri­schen Haupt­stadt Sofia konn­te nur mit gro­ßen Mühen der Sicher­heits­kräf­te an die­sem Tag ver­hin­dert wer­den, dass eine auf­ge­brach­te Men­schen­men­ge das Par­la­ments­ge­bäu­de stürm­te. Am 22. Juni 2022 wur­de die bul­ga­ri­sche Regie­rung durch ein Miss­trau­ens­an­trag des Par­la­ments – auch als Quit­tung für ihre Coro­na­po­li­tik – gestürzt. In Rumä­ni­en lös­ten die Coro­na-Maß­nah­men im Okto­ber 2021 eine Staats­kri­se aus. Ungarn, Spa­ni­en, Öster­reich und Deutsch­land haben ihre Poli­tik auf Druck von Tei­len ihrer Bevöl­ke­rung kor­ri­giert und gesetz­li­che oder geplan­te, ver­schär­fen­de Maß­nah­men und Ver­ord­nun­gen wie­der zurück­ge­nom­men. In Ber­lin gab es im August 2021 eine Demons­tra­ti­on gegen die Grund­rechts­ein­schrän­kun­gen, an der wohl deut­lich mehr als hun­dert­tau­send Men­schen teil­ge­nom­men haben. Die Medi­en kri­mi­na­li­sier­ten die­se Mani­fes­ta­ti­on des Bür­ger­wil­lens durch geziel­te Skan­da­li­sie­rung ein­zel­ner Vor­komm­nis­se, die im Nach­hin­ein noch vie­le Fra­gen auf­wer­fen (soge­nann­ter. »Sturm auf den Reichs­tag durch Reichs­bür­ger und Neo-Nazis«). In Däne­mark ent­schul­dig­te sich eine der auf­la­gen­stärks­ten Zei­tun­gen des Lan­des (Eks­tra-Bla­ded) im Janu­ar 2022 für ihre unsach­li­che und angst­ma­chen­de Coro­na-Bericht­erstat­tung bei den Lesern. In ande­ren Län­dern wie z.B. Frank­reich und Grie­chen­land begeg­ne­te ein Anteil von ca. 30 – 50 % der Bevöl­ke­rung den Anord­nun­gen zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie mit der typi­schen Lais­sez-fai­re-Hal­tung gegen­über staat­li­chem Diri­gis­mus und übten zivi­len Unge­hor­sam. In Ita­li­en war der Ein­falls­reich­tum in punc­to Pro­tes­ten beson­ders groß. Wochen­lang streik­ten die Hafen­ar­bei­ter von Tri­est gegen den Green Pass, dar­auf­hin gab es in ganz Ita­li­en Soli­da­ri­täts­streiks und Pro­tes­te. Noch grö­ßer war wohl nur die Wut gegen die als voll­kom­men unge­recht und über­zo­gen emp­fun­de­nen Maß­nah­men, die Unge­impf­ten den Arbeits­platz kos­te­ten und bis­lang ca. eine Mil­li­on Ita­lie­ner in Armut stürz­ten. Fanal die­ser Ver­zweif­lung war die Selbst­ver­bren­nung eines 33-jäh­ri­gen Leh­rers in Süd-Ita­li­en aus Pro­test gegen das ver­schärf­te Impf­man­dat der ita­lie­ni­schen Regie­rung, die alle Leh­rer des Lan­des ab Febru­ar 2021 zur Imp­fung zwang. Fron­tal rich­tet sich die Wut und Empö­rung gegen den nicht aus einer Par­la­ments­wahl her­vor­ge­gan­ge­nen Minis­ter­prä­si­den­ten und ehe­ma­li­gen Welt­bank-Mana­ger, Gold­man-Sachs-Invest­ment­ban­ker und EU-Zen­tral­bank­chef Mario Draghi. Nicht Orban, son­dern Draghi dürf­te inzwi­schen noch vor Emma­nu­el Macron und Ursu­la von der Ley­en der meist­ge­hass­te Poli­ti­ker in der EU sein.

58 https://​de​.sta​tis​ta​.com/​s​t​a​t​i​s​t​i​k​/​d​a​t​e​n​/​s​t​u​d​i​e​/​1​1​9​6​9​6​6​/​u​m​f​r​a​g​e​/​i​m​p​f​q​u​o​t​e​-​g​e​g​e​n​-​d​a​s​-​c​o​r​o​n​a​v​i​r​u​s​-​i​n​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​nd/

59 https://www.businessinsider.de/wissenschaft/nach-corona-eine-weitere-pandemie-stehe-bevor-sagt-bill-gates‑a/

60 Milosz Matu­schek, Ceter­um Cen­seo: Die WHO muss zer­schla­gen wer­den, https://​frei​schwe​ben​de​-intel​li​genz​.org, vom 11.06.2022.

61 Bill Gates im CNN-Inter­view vom 06.05.2022. Schon im Janu­ar hat­te sich Gates dies­be­züg­lich geäußert.

https://​www​.msn​.com/​d​e​-​a​t​/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​d​i​g​i​t​a​l​/​b​i​l​l​-​g​a​t​e​s​-​c​o​v​i​d​-​w​i​r​d​-​s​i​c​h​-​w​i​e​-​e​i​n​e​-​s​a​i​s​o​n​a​l​e​n​-​g​r​i​p​p​e​-​e​n​t​w​i​c​k​e​l​n​/​a​r​-​A​A​S​G​MFo. Nur drei Wochen frü­her hat­te er dem­sel­ben Fern­seh­sen­der gegen­über noch geäu­ßert: »We could be ente­ring the worst part oft the pan­de­mic.« https://​edi​ti​on​.cnn​.com/​2​0​2​1​/​1​2​/​2​2​/​b​u​s​i​n​e​s​s​/​b​i​l​l​-​g​a​t​e​s​-​o​m​i​c​r​o​n​/​i​n​d​e​x​.​h​tml

62 Sie­he dazu auch, Wolf­gang Wodarg, Fal­sche Pan­de­mien, a.a.O.

63 Ein Bei­spiel für zahl­rei­che ande­re: https://​cor​rec​tiv​.org/​f​a​k​t​e​n​c​h​e​c​k​/​2​0​2​1​/​0​6​/​2​2​/​n​e​i​n​-​c​o​r​o​n​a​-​i​s​t​-​n​i​c​h​t​-​d​i​e​-​g​r​i​p​p​e​-​j​o​u​r​n​a​l​i​s​t​e​n​w​a​t​c​h​-​v​e​r​b​r​e​i​t​e​t​-​f​a​l​s​c​h​e​-​b​e​h​a​u​p​t​u​ng/

Bild: »Ohne Titel« von Wanderlust

2 thoughts on “»Die Pan­de­mie ist – nicht – zu Ende …« – Von der Post-Coro­na-Gesell­schaft in den tota­li­tä­ren Reset? (Teil I)

  1. Die BRICS allei­ne reprä­sen­tie­ren mit über 3 Mil­li­ar­den schon jetzt rund 40 % der Welt­be­völ­ke­rung. Im Text wer­den für BRICS+ nur etwas über 2 Mil­li­ar­den ange­ge­ben. Mit noch ein paar wei­te­ren Mit­glie­dern dürf­te es eher Rich­tung 3,5 Mil­li­ar­den gehen.

    Der Zuwachs von 7, 5 auf 10 ist nicht ein Vier­tel son­dern ein Drit­tel. Also kei­ne 25 son­dern 33 Prozent.

    Ja, ich weiß, Zah­len und Mathe.

    ??

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert