Volo­di­mir Zel­en­sky schlägt Josef Goebbels

Lese­zeit10 min

Eine Volks­ver­dum­mung in die­sem Aus­maß ist nicht ein­mal Adolf Hit­lers welt­be­kann­tem Reichs­pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Josef Goeb­bels gelun­gen, und der konn­te bekann­ter Wei­se dem deut­schen Volk die dicks­ten Lügen auf­bin­den. Sein Trick zum Erfolg: Die Unwahr­heit muss­te auf allen Kanä­len nur oft genug und wider­spruchs­los wie­der­holt wer­den! Aber nun ist Goeb­bels, der bis­her unan­ge­foch­te­ne Meis­ter sei­nes Fachs, von sei­nen geleh­ri­gen Stu­den­ten in der ukrai­ni­schen Regie­rung, ange­führt von Prä­si­den­ten Volo­di­mir Zel­en­sky, über­trof­fen worden.

Zel­en­sky Meis­ter­werk war, den West­me­di­en die bedin­gungs­lo­se Kapi­tu­la­ti­on des heroi­sier­ten faschis­ti­schen Asow-Batail­lons in Mariu­pol als Eva­ku­ie­rung zu ver­kau­fen, die von Regie­rungs­sei­te geplant war. Dabei geht es um die knapp zwei­tau­send Fascho-Kämp­fer, die sich mit zivi­len Gei­seln in den Kaver­nen der weit­läu­fi­gen, unter­ir­di­schen Bun­ker­an­la­gen des rie­si­gen Asow-Stahl­werks in Mariu­pol über zwei Mona­te lang ver­kro­chen hat­ten. Nach­dem sie die zivi­len Gei­seln, die die heroi­schen Kämp­fer als Schutz­schil­de gewalt­sam ent­führt hat­ten, gegen Lebens­mit­tel, Was­ser und Medi­ka­men­te ein­ge­tauscht und frei gelas­sen hat­ten, ver­harr­ten sie – mili­tä­risch voll­kom­men sinn­los – wei­ter­hin in den Bun­kern unter dem Stahlwerk.

Da die Stadt Mariu­pol samt Umge­bung bereits meh­re­re Wochen voll­kom­men von ukrai­ni­schem Mili­tär, also von regu­lä­ren Sol­da­ten und auch von faschis­ti­schen Frei­wil­li­gen, gesäu­bert wor­den war, war das Aus­har­ren in den Bun­kern mili­tä­risch voll­kom­men sinn­los. Denn dadurch wur­de nur noch eine klei­ne Grup­pe von rus­si­schen Sol­da­ten vor Ort blo­ckiert, gera­de genug, um einen etwa­igen Aus­bruch der Faschis­ten zu ver­hin­dern. Das Gros der rus­si­schen Kampf­trup­pen war längst wei­ter­ge­zo­gen, um die Kes­sel im Don­bass, in denen die Haupt­streit­macht der ukrai­ni­schen Armee ein­ge­schlos­sen ist, noch fes­ter zuzuziehen.

Wahr­schein­lich lag der Grund für das wei­te­re Aus­har­ren der ein­ge­schlos­se­nen ASOW-Kämp­fer nicht in irgend­wel­chen Hel­den­po­sen, wel­che ihre poli­ti­schen Her­ren in Kiew pro­pa­gan­dis­tisch aus­ge­schlach­tet und einen Hel­den­my­thos über die ›Män­ner aus Stahl‹ gespon­nen haben. Viel­mehr dürf­te es die pure Angst gewe­sen sein, wel­che Stra­fen ihnen wegen ihrer Kriegs­ver­bre­chen nach der Kapi­tu­la­ti­on von rus­si­scher Sei­te drohen.

Als die ers­ten ASOW-Kämp­fer zuerst in einer klei­nen Grup­pe von zwan­zig Mann aus ihren Löchern im Stahl­werk gekro­chen kamen und die die rus­si­schen Berich­te über die­se Ent­wick­lung die Regie­rung in Kiew alar­mier­ten, regier­te die­se auf ver­blüf­fen­de Wei­se: Sie tat ein­fach so, als habe sie das alles arran­giert. Noch spät in der­sel­ben Nacht am 16. Mai ver­las Prä­si­dent Zel­en­sky eine Video-Bot­schaft an die Welt, in der er behaup­te­te, dass ukrai­ni­sche Mili­tär- und Geheim­dienst­un­ter­händ­ler, sowie das Rote Kreuz und die Ver­ein­ten Natio­nen die Eva­ku­ie­rung der ASOW-Hel­den orches­triert hät­ten, was natür­lich voll­kom­men aus der Luft gegrif­fen war. Wört­lich fuhr er fort, »Die Ukrai­ne braucht ihre Hel­den lebend!« Zugleich aber räum­te er ein, dass die ukrai­ni­schen Kämp­fer »mög­li­cher­wei­se nicht sofort frei­ge­las­sen wer­den«, und füg­te hin­zu, dass Ver­hand­lun­gen über ihre Frei­las­sung »Fein­ge­fühl und Zeit” erfor­dern würden. 

Wenn auch weni­ger bedeut­sam, so war die Lage der Faschis­ten im Asow-Stahl­werk zum Ende hin ver­gleich­bar mit der Lage der 6. Armee der deut­schen Wehr­macht zum Ende der Schlacht von Sta­lin­grad im Febru­ar 1943. In bei­den Fäl­len war die Lage hoff­nungs­los. Ober­be­fehls­ha­ber Gene­ral Pau­lus hat­te in Sta­lin­grad nur noch die Wahl zwi­schen der Kapi­tu­la­ti­on und der Ver­ur­tei­lung sei­ner Sol­da­ten zum unab­wend­ba­ren Tod durch Erfrie­ren, Hun­ger und Krank­hei­ten. Pau­lus kapi­tu­lier­te, Hit­ler tob­te, Göb­bels ord­ne­te Staats­trau­er an. 

Wenn Göb­bels nur von Zel­en­sky hät­te ler­nen kön­nen, dann wäre ihm die Bla­ma­ge der Anord­nung der Staats­trau­er erspart geblie­ben. Denn dann hät­ten die deut­schen Volks­emp­fän­ger-Radi­os die Mel­dung ver­brei­ten kön­nen, dass die Sol­da­ten der 6. Armee in einer koor­di­nier­ten Akti­on von Unter­händ­lern des deut­schen Mili­tär­ge­heim­diens­tes »Frem­de Hee­re Ost«, sowie des Roten Kreu­zes und des Völ­ker­bun­des eva­ku­iert wer­den, nach Sibi­ri­en. Wört­lich hät­te Goeb­bels hin­zu­ge­fügt: »Das Groß­deut­sche Reich braucht sei­ne Hel­den lebend!« Aller­dings könn­te es sein, dass sie »nicht sofort frei­ge­las­sen wer­den«, und die Ver­hand­lun­gen zu ihrer Frei­las­sung »Fein­ge­fühl und Zeit” erfor­dern werden.

Offen­sicht­lich hat die krea­ti­ve Arbeit im ukrai­ni­schen »Joseph-Goeb­bels-For­schungs­zen­trum für Poli­tik« rei­che Früch­te für die Regie­rung in Kiew gebracht. In die­sem Think-Tank der faschis­ti­schen Swo­bo­da-Par­tei, die nach dem Mai­dan-Putsch 2014 in Kiew Teil der Regie­rungs­ko­ali­ti­on war, wur­den die Wer­ke, Reden, Brie­fe und Erin­ne­run­gen von Josef Goeb­bels ins Ukrai­ni­sche über­setzt, stu­diert und auf ihre Ver­wend­bar­keit in der aktu­el­len Situa­ti­on in der Ukrai­ne analysiert.

In die­ser »Goeb­bels Denk-Fabrik« wur­de wahr­schein­lich auch das von den West-Medi­en über­nom­me­ne Bild von der jun­gen und vibrie­ren­den Demo­kra­tie in der unschul­di­gen und lie­bens­wer­ten Ukrai­ne erfun­den, die so bru­tal von dem rus­si­schen Des­po­ten Putin dem Schreck­li­chen aus purem Jux und Tol­le­rei total unpro­vo­ziert über­fal­len wor­den ist. Da die US/­NA­TO-Poli­tik gebie­tet, dass es in der net­ten, west-ori­en­tier­ten Ukrai­ne kei­ne faschis­ti­sche Swo­bo­da-Par­tei geben kann, wird die­se für uns von den selbst­er­nann­ten »Qua­li­täts­me­di­en« als »rechts­kon­ser­va­tiv« verniedlicht.

Das Bei­spiel von Sta­lin­grad und der 6. Armee zeigt, wie irr­sin­nig die vom Schau­spie­ler Zel­en­sky mit gro­ßem Pathos auf­ge­stell­ten Behaup­tun­gen sind. Noch irr­sin­ni­ger ist aber, dass sie von den west­li­chen »Qua­li­täts­me­di­en« als ein­zi­ge Wahr­heit unhin­ter­fragt wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Sie kom­men damit der US/­NA­TO-Poli­tik ent­ge­gen, für die es von außer­or­dent­li­cher Wich­tig­keit ist, dass das Nar­ra­tiv von der sieg­rei­chen Ukrai­ne und ihren Hel­den, die dabei sind, den Krieg gegen Russ­land zu gewin­nen, auf­recht­erhal­ten wird. 

Die US/NATO haben wie­der­holt klar gemacht, dass sie in der Ukrai­ne nur dar­an inter­es­siert sind, den Krieg gegen Russ­land mög­lichst lan­ge hinauszuziehen.

Das erklär­te Ziel ist, das rus­si­sche Mili­tär und die Wirt­schaft aus­zu­blu­ten und die Gesell­schaft und Poli­tik in Russ­land zu desta­bi­li­sie­ren. Wenn aber die west­li­che Öffent­lich­keit erst ein­mal ent­deckt, dass die Ukrai­ne den Krieg gegen Russ­land längst ver­lo­ren hat, die US/NATO aber auf Kos­ten der ukrai­ni­schen Bevöl­ke­rung und auf Kos­ten unse­rer bis­her guten deutsch-rus­si­schen Wirt­schafts­be­zie­hun­gen den Krieg so lan­ge wie mög­lich fort­set­zen wol­len, dann wird die bis­he­ri­ge Unter­stüt­zung des Kriegs dahin schmel­zen wie Schnee in der Frühlingssonne.

Damit dies nicht ein­mal in Ansät­zen pas­siert, haben unse­re west­li­chen Qua­li­täts­me­di­en wie­der alle Regis­ter der Lügen­pres­se gezo­gen. Da titelt die ARD-Tages­schau am 17. Mai tat­säch­lich: »Mehr als 260 Sol­da­ten aus Stahl­werk eva­ku­iert”. Und wei­ter »Ukrai­ni­schen Anga­ben zufol­ge sind mehr als 260 Sol­da­ten aus dem bela­ger­ten Asow-Stahl­werk aus Mariu­pol eva­ku­iert wor­den. Dar­un­ter sind auch 53 Schwer­ver­letz­te. Vie­le der Sol­da­ten sol­len in einem Gefan­ge­nen­aus­tausch zurückkehren.«

Wei­ter heißt es: »Die Schwer­ver­letz­ten sei­en in die Stadt Nowo­a­sowsk trans­por­tiert wor­den. An der Eva­ku­ie­rung der wei­te­ren Ver­tei­di­ger des Stahl­werks Asow-Stahl wer­de noch gearbeitet.«

Auch der Deutsch­land­funk berich­te­te über die angeb­li­che: »Eva­ku­ie­rungs­ak­ti­on aus besetz­tem Stahl­werk in Mariu­pol. Augen­zeu­gen zufol­ge sind ukrai­ni­sche Kämp­fer aus dem besetz­ten Stahl­werk Asow-Stahl gebracht wor­den. Das berich­tet die Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters. Dem­nach hät­ten meh­re­re Bus­se das Gelän­de verlassen.«

Der schlimms­te ame­ri­ka­ni­sche Schrott-Sen­der CNN berich­te­te: »Die Ukrai­ne been­det die sym­bo­li­sche Ver­tei­di­gung des Asow Stahl­wer­kes. Der Kampf um den letz­ten ukrai­ni­schen Stütz­punkt in Mariu­pol scheint sich dem Ende zuzu­nei­gen, nach­dem Hun­der­te von Sol­da­ten über Nacht eva­ku­iert wor­den sind«.

Die New York Times geht in der Ver­zer­rung der Tat­sa­chen noch ein Stück wei­ter und berich­tet: »Die Ukrai­ne been­det ihren Kampf­auf­trag in Mariu­pol und erklärt, dass ihre Kämp­fer eva­ku­iert wer­den, womit sie signa­li­siert, dass der Kampf um das Stahl­werk been­det ist«.

Unter die­sen und vie­len ande­ren Medi­en­be­rich­ten über­trifft die oben zitier­te Mel­dung der Tages­schau in Bezug auf Zwei­deu­tig­keit und Weg­las­sun­gen zwecks Ver­tu­schung des wah­ren Sach­ver­halts alle ande­ren. Zusam­men mit der Mel­dung »Mehr als 260 Sol­da­ten aus Stahl­werk eva­ku­iert”, sug­ge­riert der Satz: »Die Schwer­ver­letz­ten sei­en in die Stadt Nowo­a­sowsk trans­por­tiert wor­den«, dass die Regie­rung in Kiew alles im Griff hat. Nur wer geo­gra­fi­sche Kennt­nis­se vom Don­bass hat, oder die­se mit Hil­fe von Goog­le Maps auf­frischt, erfährt, dass die Stadt Nowo­a­sowsk auf rus­sisch kon­trol­lier­tem Gebiet der Volks­re­pu­blik Donezk liegt. Auch der Tages­schau-Satz: »An der Eva­ku­ie­rung der wei­te­ren Ver­tei­di­ger des Stahl­werks Asow-Stahl wer­de noch gear­bei­tet«, sug­ge­riert, dass es sich nicht um eine bedin­gungs­lo­se Kapi­tu­la­ti­on han­delt, son­dern um ein aus­ge­han­del­tes Abkom­men zwi­schen zwei gleich star­ken Geg­nern in einer Pattsituation.

Aus der Art und Wei­se der Kapi­tu­la­ti­on im Asow-Stahl­werk las­sen sich jedoch Hin­wei­se her­aus­le­sen, dass die mili­tä­ri­sche und poli­ti­sche Füh­rung ihre Kom­man­do- und Kon­troll­funk­ti­on über die ein­ge­schlos­se­ne Trup­pe ver­lo­ren hat­te. Auf­fäl­lig ist näm­lich, dass sich die Kapi­tu­la­ti­on über meh­re­re Tage hin­weg hin­zog und zuerst klei­ne und dann immer grö­ße­ren Grup­pen von Kämp­fern aus dem Stahl­werk ans Tages­licht kamen, um sich den Rus­sen bedin­gungs­los zu erge­ben. Mit Stand von Don­ners­tag Abend 19.5.2022 haben seit dem 16. Mai ins­ge­samt 1.730 Kämp­fern im Asow-Stahl­werk die Waf­fen nie­der­ge­legt und sich kampf­los den Rus­sen erge­ben, ein­schließ­lich 80 Verwundeten.

Von Zel­en­sky und sei­ner Pro­pa­gan­da­trup­pe in Kiew wird alles getan, um die Zusam­men­hän­ge der Kapi­tu­la­ti­on zu ver­ne­beln. Aber wenn tat­säch­lich in Kiew die Ent­schei­dung getrof­fe­nen wor­den wäre, die »Kampf­mis­si­on« des ASOW-Batail­lons in Mariu­pol zu been­den, hät­te man doch davon aus­ge­hen kön­nen, dass die fast zwei­tau­send ein­ge­schlos­se­nen Kämp­fer mehr oder weni­ger geord­net und vor allem gleich­zei­tig zur Kapi­tu­la­ti­on ange­tre­ten wären.

Statt­des­sen tauch­te zuerst am 16. Mai recht zag­haft eine klei­ne Grup­pe von etwa 20 Mann mit einer wei­ßen Fah­ne auf. Auf­grund ers­ter Ver­hö­re waren sie in einem äuße­ren Bun­ker von der ASOW-Haupt­trup­pe iso­liert gewe­sen und waren ohne Funk­ver­bin­dung auf sich selbst ange­wie­sen. Bei schwin­den­den Vor­rä­ten an Was­ser, Essen und Muni­ti­on habe man über die Kapi­tu­la­ti­on dis­ku­tiert und sich schließ­lich auch dazu ent­schlos­sen. Die Nach­richt dar­über, scheint über noch intak­ten Funk­ver­bin­dun­gen von außen zu ande­ren ein­ge­schlos­se­nen Grup­pen gelangt zu sein, die sich in ähn­lich ver­zwei­fel­ter Situa­ti­on befan­den. So lässt sich die schritt­wei­se und zeit­lich ver­zö­ger­te Kapi­tu­la­ti­on immer grö­ße­rer Grup­pen von Kämp­fern erklä­ren. Nach einer koor­di­nier­ten und von der Füh­rung in Kiew befoh­len Akti­on sieht das auf jeden Fall nicht aus!

Wenn die­se Über­le­gung stimmt, dann bedeu­ten die Ereig­nis­se um das Asow-Stahl­werk einen enor­men Pres­ti­ge- und Ver­trau­ens­ver­lust für die poli­ti­sche und mili­tä­ri­sche Füh­rung der Ukrai­ne, sowohl beim Offi­ziers­korps des Lan­des also auch bei den ein­fa­chen Sol­da­ten. Der ASOW-Mythos von den stand­haft bis zum letz­ten Mann kämp­fen­den Hel­den aus Stahl ist ohne­hin bereits ver­pufft. Wenn zusätz­lich noch die Befeh­le der poli­ti­schen und mili­tä­ri­schen Füh­rer des Lan­des ange­zwei­felt wer­den, dann droht der ukrai­ni­schen der Armee neben dem Kol­laps unter rus­si­schem Druck auch noch der Kol­laps von innen.

Aber was pas­siert in der Zwi­schen­zeit mit den im Stahl­werk gefan­ge­nen ASOW-Kämpfern?

Laut einer Erklä­rung des rus­si­schen Prä­si­den­ten Putin wird mit allen ent­spre­chend der inter­na­tio­na­len Geset­ze bezüg­lich der Behand­lung von Kriegs­ge­fan­gen ver­fah­ren. Die­se Geset­ze – so sei ange­merkt – gel­ten jedoch nicht für Söldner.

Was den Ablauf betrifft, so wur­den die Gefan­ge­nen vor ihrem Abtrans­port als ers­tes auf Waf­fen durch­sucht und einer Lei­bes­vi­si­ta­ti­on unter­zo­gen. Dann wur­den sie unter Bewa­chung zu einem Fil­trier-Ort gebracht. Ver­wun­de­te wer­den wäh­rend der gan­zen Zeit, Tage oder Wochen lan­gen Behand­lung bewacht, bis sie für die nor­ma­le Befra­gung fit sind.

Als nächs­tes wer­den die Papie­re der Gefan­ge­nen mit den zivi­len Daten­ban­ken ver­gli­chen, zu der die Rus­sen Zugang haben, um die Betrof­fe­nen gewis­sen­haft auf ihre wah­re Iden­ti­tät zu über­prü­fen. Dabei kom­men auch Ermitt­ler von Mariu­pol und der Donezk Volks­re­pu­blik zum Ein­satz, deren loka­les Wis­sen genutzt wird, um alle Behaup­tun­gen, zum Bei­spiel der Gefan­ge­ne sei Zivi­list, zu überprüfen.

Dann müs­sen sich die Gefan­ge­nen aus­zie­hen, wobei nach faschis­ti­schen Tat­toos gesucht wird. Das gilt für Män­ner und Frau­en glei­cher­ma­ßen, wobei Frau­en von Frau­en unter­sucht werden.

Im nächs­ten Schritt wer­den Fin­ger­ab­drü­cke genom­men und Fotos gemacht und die zukünf­tig beab­sich­tig­te Wohn­adres­se des Gefan­ge­nen doku­men­tiert, da die­se in zukünf­ti­gen Straf­pro­zes­sen als Zeu­gen von Kriegs­ver­bre­chen auf­ge­ru­fen wer­den könn­ten. Die Donezk VR und die Rus­sen mei­nen es ernst mit den recht­li­chen Straf­ver­fol­gungs­maß­nah­men für Ver­bre­chen, die wäh­rend des 8‑jährigen Krie­ges gegen die Donezk-VR began­gen wor­den sind. Sie wol­len damit sicher­stel­len, dass kein ein­zi­ger Nazi oder Nazi-Sym­pa­thi­sant jemals wie­der in den sozia­len »Umlauf« kommt.

Die Gefan­ge­nen wer­den zu allen per­sön­li­chen Ange­le­gen­hei­ten und zu ihrem gesam­ten Wis­sen über alles, was im Asow-Stahl­werk und in Mariu­pol gesche­hen ist, befragt und wenn nötig ins Kreuz­ver­hör genom­men. Offen­sicht­lich wird jeder, der nicht voll­stän­dig mit­ar­bei­tet, für zukünf­ti­ge Ver­hö­re festgehalten.

Erst nach all den oben genann­ten Ver­fah­ren kön­nen die Gefan­ge­nen ein­ge­teilt in:

  • freie Zivi­lis­ten, die ganz nach ihrer Wahl nach Hau­se gehen kön­nen, oder auf Wunsch in der Donezk-VR blei­ben oder nach Russ­land oder in ein Flücht­lings­la­ger gehen können. 
  • harm­lo­se ukrai­ni­sche, regu­lä­re Sol­da­ten, die in ein Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger in der Donezk-VR gehen und auf den Aus­tausch für regu­lä­re rus­si­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne gemäß der Gen­fer Kon­ven­ti­on warten;
  • aus­län­di­sche Söld­ner auf nied­ri­ger Ebe­ne, die in Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger der Donezk VR gehen und auf ihre straf­recht­li­che Ver­fol­gung warten;
  • hoch­ran­gi­ge Aus­län­der (zum Bei­spiel NATO-Mit­ar­bei­ter), die höchst­wahr­schein­lich für zukünf­ti­ge nach­rich­ten­dienst­li­che und poli­ti­sche Zwe­cke zum Haupt­quar­tier des Aus­lands­nach­rich­ten­diens­ten FSB in Mos­kau gebracht werden
  • Asow-Kämp­fer, die alle als nicht aus­tausch­ba­re Kriegs­ge­fan­ge­ne gel­ten, um von der Donezk-VR wegen Kriegs­ver­bre­chen straf­recht­lich ver­folgt zu wer­den. Die Staats­an­wäl­te haben öffent­lich erklärt, dass bei Schuld­ur­tei­len die Stra­fen hoch sein kön­nen bis zur Todesstrafe.

Das ist also das stren­ge Fil­ter­re­gime, das die Rus­sen bereits betrei­ben und das sicher­stel­len wird, dass kein faschis­ti­scher Fol­te­rer und Mör­der der ASOW-Ver­bre­cher sei­nem recht­mä­ßi­gen Schick­sal ent­kom­men wird.

Bild: Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Zel­en­sky hält eine Rede in der Natio­nal­ver­samm­lung von Süd­ko­rea (11.04.2022), The Pre­si­den­ti­al Office of Ukrai­ne – https://​www​.pre​si​dent​.gov​.ua/, CC BY-SA 4.0, https://​com​mons​.wiki​me​dia​.org/​w​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​c​u​r​i​d​=​1​1​6​8​2​4​789

Rai­ner Rupp ist Mit­glied des Bei­rats des Deut­schen Frei­den­ker-Ver­ban­des, von des­sen Web­site frei​den​ker​.org der Bei­trag, erst­ver­öf­fent­licht bei Apo­lut, über­nom­men wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert