An der Seite der kanadischen Trucker gegen die Regierungen des Kapitals!

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Die Assemblea Militante (Militante Versammlung) ist voll und ganz solidarisch mit dem Kampf der kanadischen Trucker und den Menschen, die sich um sie scharen, um ihre Ziele zu erreichen, die nicht »korporativ« sind, sondern die Befreiung der gesamten Gesellschaft von der Impfpflicht und dem von der Regierung eingerichteten Kontroll- und Diskriminierungssystem anstreben. Unsere Solidarität ist in keiner Weise von den unverhohlenen Versuchen der politischen Instrumentalisierung durch souveränistische und reaktionäre Gruppen beeinflusst, die nichts mit der Klassendynamik und den authentischsten Zielen des Kampfes zu tun haben.

Die Assemblea Militante ist der Ansicht, dass der Kraftakt, das heißt die massenhafte Kundgebung auf der Straße gegen die staatlichen Mittel zur Bewältigung der »pandemischen Krise« die eigentliche Medizin ist, zumal die staatliche Antwort falsch motiviert ist und als Schutz der öffentlichen Gesundheit und des sozialen Interesses der Gemeinschaft dargestellt wird. Zunächst zum Schutz der individuellen und kollektiven Gesundheit und Sicherheit vor den Impfexperimenten, die durch heimtückische Erpressung aufgezwungen werden (deren Ergebnisse unbekannt sind, da es sich um Experimente handelt). Und dann, um den Weg zu der Art von Gesellschaft zu versperren, die die Macht des Kapitals ebenfalls aufzwingen will: eine Knastgesellschaft von Menschen, die in jedem Moment und bei jeder Bewegung kontrolliert und verfolgt werden, am Arbeitsplatz und in der Freizeit; Menschen werden zu QR-​Codes. Unsere Medizin ist das Virus des kollektiven Kampfes gegen die Regierung, der Kampfgemeinschaft, die sich gegen die soziale Distanzierung und die Atomisierung des Einzelnen richtet. Die Assemblea Militante setzt sich daher dafür ein, diesen Kampfvirus, dessen gesunder Träger die kanadischen Trucker sind, so ansteckend wie möglich zu verbreiten.

Vorbildlich und gesund: sie zeigen – bei minus 20° und sogar an manchen Stellen des Kampfes bei minus 35° Grad!!! – eine außergewöhnliche (und erfrischende) Machtdemonstration gegen die Anordnungen ihrer eigenen Gewerkschaften, wie zum Beispiel der CTA (Canadian Trucking Alliance), die völlig hörig sind gegenüber den Anordnungen der Regierung. Arbeitnehmervereinigungen und Gewerkschaften sind in Kanada, wie in allen Ländern, Säulen des sozialen Konsenses, die bis jetzt (bis jetzt!) der berüchtigten Regierungspolitik der angeblichen »Fürsorge« und Sozialdisziplinierung gewährleisten. Eine Politik, die in einigen Ländern, wie in unserem Versuchskaninchenland Italien, so weit gegangen ist, dass sie ein wahres Apartheidregime errichtet hat.

Vorbildlich und gesund: Kanadische Lkw-​Fahrer haben die Angebote und Verlockungen abgelehnt, die die Arbeitgeber auf den Tisch gelegt haben, um sie zur Unterwerfung zu bewegen. Nicht unbeträchtliche Angebote, wie wir sie verstehen: Lohnerhöhungen von bis zu 15 Prozent für die Beschäftigten der Logistik und bis zu 7/​8 Prozent für die »Owner-​Operators« (siehe https://​cantruck​.ca/​v​a​c​c​i​n​e​-​m​a​n​d​a​t​e​-​l​e​a​d​i​n​g​-​t​o​-​b​e​t​t​e​r​-​d​r​i​v​e​r​-​p​a​y​-​c​a​r​r​i​er/). Die Diener des Kapitals im ständigen Dienst innerhalb der Arbeiterklasse, wie die Spitzen der »offiziellen« Gewerkschaften, reduzieren alles auf eine Geldfrage. Sie denken, dass sie als gute und armselige Bourgeois mit Geld alles kaufen und alles ruhigstellen können. Solange die »Beruhigungsmittel« in Geldform ausreichen. Wenn die »Beruhigungsmittel« nicht ausreichen, dann kommt der Knüppel, d. h. die offene Repression, um die Ordnung wiederherzustellen, die von den Horden von »Rassisten und Nazis« verletzt wurde, wie der feige und flüchtige Regierungschef Trudeau über die rebellischen LKW-​Fahrer sagt.

Der Kampf steuert auf entscheidende Momente zu. Wenn die Trucker und die um sie versammelten Volksmassen sicht nicht demobilisieren werden, bis die Ziele erreicht sind (oder eine glaubwürdige Garantie für eine Überprüfung der Regierungspolitik gegeben wird), steht die Macht der Regierung in Frage. Und ein Einlenken der kanadischen Regierung, zumal aufgrund einer Massen- und Straßenbewegung, wird kaum innerhalb der nationalen Grenzen »verwaltet« werden können und wird sich somit ausbreiten, ein ansteckendes Beispiel des Kampfes und der Mobilisierung für Millionen und Abermillionen von Männern und Frauen, die vor allem in den westlichen Ländern durch den gegenwärtigen Albtraum unterdrückt und traumatisiert sind. Ganz allgemein wird die Bewegung von der bürgerlichen Ordnung kaum geduldet werden und wird von der derzeit im Westen vorherrschenden liberal-​progressiven bürgerlichen Fraktion, angefangen bei Bidens USA, sicherlich nicht verdaut.

Die Regierung kann sich daher aus offensichtlichen Gründen der inneren Ordnung und aus weniger offensichtlichen, aber ebenso gewichtigen Gründen der internationalen (bürgerlichen) Ordnung nicht der Protest beugen. Es muss sie irgendwie »zur Vernunft bringen«. Möglicherweise im »Guten« oder, und da gibt es keine Schutzheiligen, mit Gewalt. Aber die Gewalt muss vorbereitet sein. Der Einsatz des Stocks muss vorbereitet werden.

Der Einsatz des Stocks durch die kanadische Regierung muss vorbereitet und von einer Mobilisierung des regierungsfreundlichen »Volkskonsenses« begleitet werden. Entscheidend ist in diesem Sinne nicht so sehr der Einsatz der Führung und des Apparates der gewerkschaftspolitischen Institutionen der Arbeiterbewegung, ein vorhersehbarer regierungsfreundlicher, das heißt repressionsfreundlicher Einsatz, sondern – was keineswegs vorhersehbar ist – der durch diese Apparate organisierten und gelenkten Arbeiterklasse.

Das ebenso selbstverständliche »Thema«, mit dem die regimetreue Mobilisierung die Repression vorbereiten und begleiten wird, ist das der »fortschrittlichen Werte« der Vernunft‑, der Wissenschaft‑, des Fortschrittsfeldes , des »Antifaschismus« usw. im Sinne der politischen Korrektheit im Gegensatz zu den Troglodyten- und Truckerhorden des reaktionär-​obskurantistisch-​rassistischen Lagers usw. usw. Es ist vorhersehbar, dass im Rahmen dieser »fortschrittlichen« Agitation, die darauf abzielt, den Boden für die Repression zu bereiten, alle Sektoren der Linken und der Großteil der so genannten »extremen Linken« (wie in Australien und Neuseeland, wie in Deutschland und, kurz gesagt, überall im Westen) einspringen werden, und zwar so wenig oder so viel, wie sie zählen.

All die Revolutionäre der »guten Stuben«, die immer bereit sind, die Nase zu rümpfen und scheinbar »falsche« Mobilisierungen zu verleumden, möchten wir daran erinnern, dass die Geschichte oft außerhalb ihrer scholastischen Schemata entgleist: Um nur ein Beispiel zu nennen, begann die russische Revolution von 1905 mit einem Marsch, der religiöse Fahnen hisste und von einem zweifelhaften orthodoxen Priester angeführt wurde … Heute wie damals müssen wir hinter die Oberfläche schauen: Unter der Kruste von Sprachen und Symbolen, die uns oft nicht gehören, regt und bewegt sich der Klassenkampf, der sich heute gegen die Macht des Gesamtkapitals richtet.

Die Assemblea Militante hofft und setzt sich dafür ein, dass die Arbeiterklasse nicht in diese vorhersehbare Falle oder in andere heimtückische Fallen tappt, die von der Regierung gestellt werden (wie die Schwierigkeiten, die durch den Mangel an Lebensmitteln und andere durch den Kampf verursachte Unannehmlichkeiten entstehen). Dass sie ihr jede Zustimmung verweigert. Sie darf nicht zum Komplizen der Repression werden, die Trudeau und die hinter ihm stehenden kapitalistischen Mächte vorbereiten, wenn es ihnen nicht gelingt, die kanadischen Straßenarbeiter zu zähmen (»nach italienischem Vorbild«: siehe die »vorbildliche« Verwaltung, mit der der rebellische Hafen von Triest gezähmt wurde).

Die Assemblea Militante stellt sich auf die Seite des Kampfes der hässlichen, schmutzigen und – endlich – bösen kanadischen Trucker. Und für den Sieg »ihres« Kampfes. Zur Hölle mit den Progressiven überall! Möge der laufende Kraftakt im kanadischen Theater den Staub aufwirbeln, in einer Reihe von Massen- und Straßenkundgebungen, die das Lügenschloss und die alptraumhafte Realität, in die wir geraten sind, zum Einsturz bringen werden.

Es lebe der Kampf der amerikanischen Trucker!

Assemblea Militante


Für Informationen und Kontakt: assemblea_​militante@​inventati.​org

Mehr über Assemblea Militante hier in ihrem von der MagMa übersetzen Gründungsaufruf.

Dieser Text erschien auf Italienisch im L’Antidiplomatico.

One thought on “An der Seite der kanadischen Trucker gegen die Regierungen des Kapitals!

  1. Vielleicht sind wir ein bisschen zu positiv gegen über den kämpfenden Truckern in Kanada eingestellt? Aber ich denke nicht! Es ist in dem Text sehr gut herausgearbeitet, dass ungeachtet der ideologisch-​politisch Widersprüche im Bewusstsein vieler Trucker in Kanada (worauf sich unsere »linken« Freunde stürzen, um den Protest zu diffamieren), dort eine handfeste Machtfrage gestellt wird. Entscheidend wird das Verhalten und der Kampfgeist der Arbeiterinnnen und Arbeiter sein, die sich im Umfeld aktiv an den Protesten beteiligen und sich mit dem Protest solidarisieren.

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