Wir schwö­ren den Schwur von Buchen­wald wider die »Wei­ma­rer Erklärung«

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Am 25. Janu­ar lan­cier­ten Ver­tre­ter der Wei­ma­rer Intel­li­gen­zi­ja, so der Prä­si­dent der Bau­haus-Uni­ver­si­tät Wei­mar, der Gene­ral­inten­dant des Wei­ma­rer Natio­nal­thea­ters, der Prä­si­dent der Hoch­schu­le für Musik Franz Liszt Wei­mar, der Prä­si­dent der Klas­sik­stif­tung Wei­mar, der Prä­si­dent der Stif­tung Gedenk­stät­ten Buchen­wald und Mit­tel­bau-Dora und Ver­tre­ter ande­rer Stif­tun­gen oder der Stadt­ver­wal­tung die »Wei­ma­rer Erklä­rung für ein soli­da­ri­sches Mit­ein­an­der«. Des Wei­te­ren unter­zeich­ne­te der Minis­ter­prä­si­dent, Innen­mi­nis­ter wie ande­re Minis­ter des Lan­des Thü­rin­gen, aber auch die Lan­des­vor­sit­zen­de der Par­tei Die Lin­ke Thüringen.

Anlass, heißt es, sei der »Hass in Form von Mails und Anru­fen«, der der Gedenk­stät­te Buchen­wald in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit ent­ge­gen­schlug. Dort wür­den, liest man, die »Coro­na-Schutz­maß­nah­men« mit dem »Natio­nal­so­zia­lis­mus gleich­ge­setzt«. Die Unter­zeich­ner der Erklä­rung wol­len einer­seits ihre Soli­da­ri­tät mit den Mit­ar­bei­tern der Gedenk­stät­te aus­drü­cken, ande­rer­seits sich »weh­ren« gegen die »Instru­men­ta­li­sie­rung der Pan­de­mie durch Geschichts­re­vi­sio­nis­ten und Demokratiefeinde«.

Was die Erklä­rung nicht erwähnt, ist der Anlass des Anlas­ses für den per Email und Tele­fon erfolg­ten Pro­test­sturm: Die »2G-Regel«, also die scheuß­li­che Aus­gren­zung soge­nann­ter »Unge­impf­ter«, also der will­kür­li­che und mit nichts zu recht­fer­ti­gen­de und ekla­tant grund­ge­setz­wid­ri­ge Aus­schluss einer gro­ßen Bevöl­ke­rungs­grup­pe von der Aus­stel­lung mit aus­ge­rech­net dem Titel »Buchen­wald – Aus­gren­zung und Gewalt 1937 – 1945«.

Übri­gens, das sei hier ange­merkt, wäre und ist nicht nur der Aus­schluss gesun­der Men­schen skan­da­lös, son­dern auch der Aus­schluss von Kran­ken, wie ihn etwa damals Franz Josef Strauß gegen­über Aids­kran­ken for­der­te – woge­gen die Lin­ke damals, dies sei den Jün­ge­ren gesagt, Sturm lief.

Genau­so wenig erwähnt die Wei­ma­rer Erklä­rung, dass, wie uns aus zuver­läs­si­ger Quel­le mit­ge­teilt wur­de, nur etwa ein Vier­tel der Rück­mel­dun­gen neo­na­zis­tisch waren. In der gro­ßen Mehr­heit der Rück­mel­dun­gen beschwer­ten sich Bür­ger über die Ein­schrän­kung demo­kra­ti­scher Grund­rech­te und drück­ten ihre Bestür­zung über den him­mel­schrei­en­den Umstand aus, dass eine Aus­stel­lung über den Aus­schluss von Men­schen selbst Men­schen ausschließt.

Der zwei­te Abschnitt der Wei­ma­rer Erklä­rung ist tat­säch­lich wie folgt über­schrie­ben: »Kei­ne Instru­men­ta­li­sie­rung der Pan­de­mie für demo­kra­tie­feind­li­che Zwe­cke«. Das Schlim­me ist viel­leicht, dass die Ver­fas­ser in der Tat schon der­art tief in Fana­tis­mus, Wahn und Ver­blen­dung ste­cken, dass man vor­sich­tig sein soll­te beim Unter­stel­len von Heu­che­lei. Für jeden ver­nünf­ti­gen Beob­ach­ter des Zeit­ge­sche­hens ist es hin­ge­gen der­art offen­sicht­lich, dass das In-Sze­ne-Set­zen der »Pan­de­mie« fak­tisch für einen mas­si­ven Abbau, im Grun­de für die Auf­he­bung der Grund­rech­te instru­men­ta­li­siert wur­de, also die Regie­rung in höchs­tem Maße »demo­kra­tie­feind­lich« agiert, indem sie unter ande­rem das Demons­tra­ti­ons­recht außer Kraft setz­te, über indi­rek­te Zen­sur das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung und vor allem mit­tels indi­rek­tem, bald womög­lich direk­tem Impf­zwang das­je­ni­ge auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit. Das Recht auf freie Berufs­aus­übung ist schon län­ger hin­fäl­lig, Berufs­ver­bo­te erge­ben sich aus der Instal­la­ti­on der G‑Apartheid, von der Wür­de des Men­schen ganz zu schwei­gen. Letz­te­re ist sowohl mit dem unter­drü­cken­den Sau­er­stoff­ent­zug durch Mas­ken, auf deren Ver­pa­ckung bereits ver­merkt ist, dass sie gegen Viren nichts brin­gen, aber vor allem mit der nur als psy­cho­lo­gi­sche Mas­sen­fol­ter zu bezeich­nen­den media­len, aber auch mate­ri­el­len Angst- und Ter­ror­kam­pa­gne in keins­ter Wei­se zu ver­ein­ba­ren. Von den gegen den Nürn­ber­ger Kodex ver­sto­ßen­den und mas­sen­haft – lei­der oft genug mit schwe­ren Neben­wir­kun­gen bis Todes­fol­ge – durch­ge­führ­ten und erzwun­ge­nen Men­schen­ver­su­chen ganz zu schwei­gen. Hier­bei sei noch auf den Arti­kel 7 des Inter­na­tio­na­len Pakts über bür­ger­li­che und poli­ti­sche Rech­te hin­ge­wie­sen, ver­ab­schie­det in der UN-Voll­ver­samm­lung am 19.12.1966, unter­zeich­net von der BRD am 9.10.1968, rati­fi­ziert am 17.12.1973, der da lautet:

Nie­mand darf der Fol­ter oder grau­sa­mer, unmensch­li­cher oder ernied­ri­gen­der Behand­lung oder Stra­fe unter­wor­fen wer­den. Ins­be­son­de­re darf nie­mand ohne sei­ne frei­wil­li­ge Zustim­mung medi­zi­ni­schen oder wis­sen­schaft­li­chen Ver­su­chen unter­wor­fen werden.

Fer­ner wird behaup­tet, dass »Rechts­extre­me« und »Reichs­bür­ger« die Spa­zier­gän­ge unter­wan­der­ten. Es gibt zwei­fel­los der­lei Ver­su­che, nur war­um wer­den die Erkennt­nis­se ver­schie­de­ner Ver­fas­sungs­schutz­be­hör­den nicht zitiert, die mehr­fach bestä­tig­ten, dass die »Mit­te« der Gesell­schaft »spa­zie­ren« gehe und es den tra­di­tio­nel­len Faschis­ten eben gera­de nicht gelän­ge die Pro­tes­te zu ver­ein­nah­men? War­um wird nicht erwähnt, dass vie­le Chris­ten, Libe­ra­le, Kon­ser­va­ti­ve, Lin­ke und auch nicht weni­ge Anar­chis­ten und selbst­re­dend auch Kom­mu­nis­ten »spa­zie­ren­ge­hen«?

Wie über­haupt kön­nen die hoch­wohl­stu­dier­ten Her­ren und Damen Pro­fes­so­ren und Inten­dan­ten auf sol­cher­lei dümm­li­che For­mu­lie­rung ver­fal­len wie, dass die »Spa­zier­gän­ger« die Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men mit dem Holo­caust gleich­setz­ten? Noch dazu jene, die vom Schwur von Buchen­wald schon von Berufs wegen gehört haben müss­ten, die der Losung »Weh­ret den Anfän­gen« viel­leicht ein­mal begeg­net sein könn­ten, die womög­lich gar Raul Hil­bergs Werk über die Ver­nich­tung des euro­päi­schen Juden­tums ken­nen oder gar gele­sen haben mögen, die also wis­sen könn­ten, dass es mit der Defi­ni­ti­on der Aus­ge­schlos­se­nen begon­nen hat als Vor­aus­set­zung für Aus­gren­zung und all das Unsäg­li­che, das folgte!

Nie­mand sagt, dass die als »Coro­na-Schutz­maß­nah­men« ver­bräm­te inter­na­tio­nal orches­trier­te Macht­er­grei­fung der Olig­ar­chen mit dem Holo­caust auch nur ver­gli­chen wer­den könn­te. Es geht um die Ver­hin­de­rung auch nur annä­hernd ähn­li­cher Dyna­mi­ken, deren ers­te Stu­fe nun ein­mal, das lehrt jedes ansons­ten noch so schlech­te und seich­te Geschichts­buch, mit der Aus­gren­zung einer wie auch immer ad hoc defi­nier­ten Men­schen­grup­pe beginnt. Es geht also um das »Nie-Wie­der«, auf dass sich der­ar­ti­ges nie wie­der wie­der­ho­le. Das ver­ste­hen unse­re Her­ren und Damen Pro­fes­so­ren im Grun­de nur all­zu gut. Ihnen bleibt neben der Ver­harm­lo­sung der Gegen­wart also nur die Ver­harm­lo­sung und Instru­men­ta­li­sie­rung des Hit­ler­fa­schis­mus und der Ver­nich­tung des euro­päi­schen Juden­tums übrig, die sich im Schmä­hen auf­rech­ter Demo­kra­ten und Ver­fech­ter des Men­schen­rechts aus­ge­rech­net als »rechts­extrem« aus­drückt. Der Gip­fel der Geschmack­lo­sig­keit besteht aber in der Unsit­te, jeden sich regen­den akti­ven Aus­druck grund­ge­setz­lich ver­brief­ter Rech­te, wie dem auf Ver­samm­lung, freie Mei­nungs­äu­ße­rung oder dem Ver­tei­di­gen der kör­per­li­chen Unver­sehrt­heit, als den mög­li­chen Anfang eines neu­es »Holo­caustes« zu apo­stro­phie­ren. Die wah­ren Ver­harm­lo­ser des letz­te­ren wie des Hit­ler­fa­schis­mus sit­zen in der Wei­ma­rer Kul­ture­li­te, die jeden Anflug demo­kra­ti­scher Wil­lens­re­gung des Pöbels über die Mono­po­li­sie­rung des Nazi­ver­gleichs im Kei­me ersti­cken will.

Alle, die ande­rer Mei­nung sind, sind in ihren Augen Nazis. Kei­ne Dis­kus­si­on! Wir haben es mit einem rei­nen Grup­pen­iden­ti­fi­ka­ti­ons­ge­win­sel der unter­ge­hen­den Wei­ma­rer Bobos zu tun, die Angst nicht haben vor einer Krank­heit, son­dern dem Ende der zutiefst men­schen­ver­ach­ten­den kapi­ta­lis­ti­schen Welt­un­ord­nung, an die sie sich schon lan­ge mit Haut und Haar ver­kauft haben.

Wirk­lich nie­mand unter den ernst­zu­neh­men­den Kri­ti­kern der Coro­na-Dik­ta­tur ver­harm­lost den Hit­ler­fa­schis­mus. Viel­mehr ist es das Wis­sen um sein Zustan­de­kom­men und sei­ne Funk­ti­ons­wei­se, das die Alarm­glo­cken schril­len lässt, und zwar ganz im Geis­te der Losung »Weh­ret den Anfän­gen«. Sieht man die Blind­heit der Kura­to­ren der Aus­stel­lung über gesell­schaft­li­che Aus­gren­zung gegen­über dem Skan­da­lon des Aus­schlus­ses von Bür­gern bei eben jener Aus­stel­lung, feh­len einem schlicht­weg die Wor­te. Die Dia­gno­se kann fast nur einem Psych­ia­ter anver­traut wer­den, es hat bei­na­he etwas Psy­cho­ti­sches. Genau­so die stot­tern­de Selbst­ver­ge­wis­se­rung der kul­tu­rel­len Wei­ma­rer Eli­te, sich in einer »libe­ra­len Demo­kra­tie« zu wäh­nen … Wer­te Damen und Her­ren Pro­fes­so­ren: in einer libe­ra­len Demo­kra­tie herrscht die Gleich­heit vor dem Gesetz. Die­se aber, der nicht­fa­na­ti­sche Leser ver­zei­he uns die Tri­via­li­tät, wider­spricht der Ungleich­be­hand­lung von »Geimpf­ten« und »Unge­impf­ten«.

»Demo­kra­ti­scher Dis­kurs muss sein«, schrei­ben die Ver­fas­ser dann offen­bar völ­lig unge­niert im Anschluss. Als »Insti­tu­tio­nen der his­to­ri­schen, poli­ti­schen und kul­tu­rel­len Bil­dung schaf­fen wir Räu­me für demo­kra­ti­sche Debat­ten«, schie­ben sie hin­ter­her. Wo genau die Debat­te statt­fin­den soll, wenn Demons­tra­tio­nen ver­bo­ten, nicht geneh­me Mei­nun­gen zen­siert und in der Pres­se über­haupt kaum bespro­chen und nicht-lini­en­treue Wis­sen­schaft­ler ent­las­sen wer­den, dar­über schwei­gen sich die Ver­fas­ser aus! Auch die G‑Segregation im Bun­des­tag blen­den sie bezeich­nen­der­wei­se aus.

Der vor Hohn und Heu­che­lei trie­fen­de Rest des in Rede ste­hen­den Absat­zes sei hier in Gän­ze zitiert:

Wir ste­hen für einen wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Aus­tausch von Argu­men­ten, der gegen­sätz­li­che Mei­nun­gen akzep­tiert, ohne unde­mo­kra­ti­schen und men­schen­feind­li­chen Posi­tio­nen Raum zu geben. Denn Kri­tik an staat­li­chen Maß­nah­men gehört wie das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung und das Ver­samm­lungs­recht zu einer funk­tio­nie­ren­den Demo­kra­tie. Die Ach­tung der Men­schen­rech­te und der Respekt gegen­über ande­ren Mei­nun­gen und Per­so­nen blei­ben dabei wich­ti­ge Grund­vor­aus­set­zun­gen für das gesell­schaft­li­che Miteinander.

Die Erklä­rung schließt mit dem nur noch schwer erträg­li­chen, pein­li­chen Soli­da­ri­täts­ge­stam­me­le einer im Unter­gang sich befin­den­den Kultusgemeinschaft:

Gemein­sam set­zen wir auf Soli­da­ri­tät und Rück­sicht­nah­me in der Pan­de­mie. Schüt­zen wir nicht nur uns und ande­re, son­dern auch unse­re demo­kra­ti­sche, offe­ne, freie und soli­da­ri­sche Gesell­schafts­ord­nung, indem wir unse­re Stim­me erhe­ben: Für ein soli­da­ri­sches Miteinander!

Wir, die Freie Lin­ke Zukunft, wen­den uns in aller Ent­schlos­sen­heit gegen die Aus­gren­zung und die G‑Apartheid, der die Wei­ma­rer Erklä­rung das Wort redet. Wir wen­den uns gemäß der Losung »Weh­ret den Anfän­gen« und vor allem im Geis­te des Schwurs von Buchen­wald gegen die Instru­men­ta­li­sie­rung der »Pan­de­mie« für demo­kra­tie­feind­li­che Zwe­cke. Wir wen­den uns aus­drück­lich und in aller Schär­fe gegen die reak­tio­nä­re Schlei­fung der Men­schen- und Bür­ger­rech­te, deren augen­fäl­ligs­ter und schänd­lichs­ter Aus­druck sich heu­te aus­ge­rech­net in Buchen­wald, dem Ort des berühm­ten Schwurs, mit der G‑Diskriminierung mani­fes­tiert. Hier der Schwur in vol­lem Wortlaut:

Kame­ra­den!

Wir Buchen­wal­der Anti­fa­schis­ten sind heu­te ange­tre­ten zu Ehren der in Buchen­wald und sei­nen Aus­sen­kom­man­dos von der Nazi­bes­tie und ihrer Hel­fers­hel­fer ermor­de­ten 51 000 Gefangenen!

51 000 erschos­sen, gehenkt, zer­tram­pelt, erschla­gen, erstickt, ersäuft, ver­hun­gert, ver­gif­tet – abgespritzt –

51 000 Väter, Brü­der – Söh­ne star­ben einen qual­vol­len Tod, weil sie Kämp­fer gegen das faschis­ti­sche Mord­re­gime waren.

51 000 Müt­ter und Frau­en und hun­dert­tau­sen­de Kin­der kla­gen an!

Wir lebend geblie­be­nen, wir Zeu­gen der nazis­ti­schen Bes­tia­li­tä­ten sahen in ohn­mäch­ti­ger Wut unse­re Kame­ra­den fallen.

Wenn uns ein’s am Leben hielt, dann war es der Gedanke:

Es kommt der Tag der Rache!

Heu­te sind wir frei!

Wir dan­ken den ver­bün­de­ten Armeen, der Ame­ri­ka­ner, Eng­län­der, Sowjets und allen Frei­heits­ar­meen, die uns und der gesam­ten Welt Frie­den und das Leben erkämpfen.

Wir geden­ken an die­ser Stel­le des gros­sen Freun­des der Anti­fa­schis­ten aller Län­der, eines Orga­ni­sa­to­ren und Initia­to­ren des Kamp­fes um eine neue demo­kra­ti­sche, fried­li­che Welt.

F. D. Roosevelt.

Ehre sei­nem Andenken!

Wir Buchen­wal­der,

Rus­sen, Fran­zo­sen, Polen, Tsche­chen, – Slo­va­ken und Deut­sche, Spa­ni­er, Ita­lie­ner und Öster­rei­cher, Bel­gi­er und Hol­län­der, Eng­län­der, Luxem­bur­ger, Rumä­nen, Jugo­slaven und Ungarn kämpf­ten gemein­sam gegen die SS, gegen die nazis­ti­schen Ver­bre­cher, für unse­re eige­ne Befreiung.

Uns beseel­te eine Idee: Unse­re Sache ist gerecht – Der Sieg muss unser sein!

Wir führ­ten in vie­len Spra­chen den glei­chen, har­ten, erbar­mungs­lo­sen, opfer­rei­chen Kampf und die­ser Kampf ist noch nicht zu Ende.

Noch wehen Hit­ler­fah­nen! Noch leben die Mör­der unse­rer Kame­ra­den! Noch lau­fen unse­re sadis­ti­schen Pei­ni­ger frei herum!

Wir schwö­ren des­halb vor aller Welt auf die­sem Appell­platz, an die­ser Stät­te des faschis­ti­schen Grauens:

Wir stel­len den Kampf erst ein, wenn auch der letz­te Schul­di­ge vor den Rich­tern der Völ­ker steht!

Die Ver­nich­tung des Nazis­mus mit sei­nen Wur­zeln ist unse­re Losung.

Der Auf­bau einer neu­en Welt des Frie­dens und der Frei­heit ist unser Ziel.

Das sind wir unse­ren gemor­de­ten Kame­ra­den, ihren Ange­hö­ri­gen schuldig.

Zum Zei­chen Eurer Bereit­schaft für die­sen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:

WIR SCHWÖ­REN!

Fast 77 Jah­re nach dem fei­er­li­chen Schwur aller­dings muss die welt­wei­te anti­fa­schis­ti­sche Bewe­gung, die sich heu­te in der Pro­test­be­we­gung gegen die welt­wei­ten Coro­na-Dik­ta­tu­ren erneu­ert, ernüch­tert fest­stel­len, dass weder die Wur­zeln des Nazis­mus ver­nich­tet wur­den noch eine Welt des Frie­dens und der Frei­heit errich­tet wor­den ist.

Die Wur­zeln des Nazis­mus und damit des Krie­ges und der Unter­drü­ckung aber wur­den lei­der nie in Gän­ze besei­tigt. Auf deut­schem Boden schei­ter­te lei­der mit der DDR der ers­te Ver­such, den Kapi­ta­lis­mus und Impe­ria­lis­mus end­gül­tig zu beer­di­gen. Solan­ge Kapi­ta­lis­mus und Impe­ria­lis­mus nicht mit Stumpf und Stiel aus­ge­rot­tet wur­den, solan­ge treibt die Wur­zel des Faschis­mus wei­ter ihr Unwe­sen. Wir sehen und bekämp­fen des­sen aktu­el­le Mani­fes­ta­ti­on in dem momen­ta­nen Ver­such der Olig­ar­chen, ihre Macht und Herr­schaft mit­hil­fe inter­na­tio­na­ler Orga­ni­sa­ti­on wie der WHO und Natio­nal­staa­ten mit­tels einer anti­de­mo­kra­ti­schen Revo­lu­ti­on von oben abzu­si­chern, indem neue For­men der Aus­beu­tung und Unter­drü­ckung eta­bliert wer­den, denen man ein­deu­tig einen faschis­ti­schen Cha­rak­ter attes­tie­ren kann.

Weil wir als Anti­fa­schis­ten, Anar­chis­ten, Sozi­al­de­mo­kra­ten, Sozia­lis­ten und Kom­mu­nis­ten die­sen Schwur von Buchen­wald auch geschwo­ren und nie ver­ges­sen haben, kämp­fen wir gegen die heu­ti­gen reak­tio­nä­ren und gegen­auf­klä­re­ri­schen Kräf­te des Krie­ges, der Unter­drü­ckung und Unfreiheit!

Heu­te sind wir noch nicht frei. Doch die Frei­heit wer­den wir uns – kom­me, was wol­le – erkämp­fen. Die Wur­zeln des Faschis­mus wer­den wir aus­til­gen, eine Welt des Frie­dens und der Frei­heit wer­den wir errich­ten. Wir kämp­fen für eine freie lin­ke Zukunft.

Die Freie Lin­ke Zukunft

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