Von Apolda bis Zeulenroda. Thüringer strömen zu Montagsdemonstrationen

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Bereits am Samstag, den 4. Dezember setze die Kleinstadt Greiz mit über 2000 Demonstranten ein deutliches Zeichen. Auf der lange angekündigten Demonstration in Berlin am gleichen Tag sollen nur unwesentlich mehr Teilnehmer gewesen sein. Am Sonntag kam es zu eher üblichen Spaziergängen unter anderem in Erfurt, Gotha, Heilgenstadt, Jena und Weimar mit überschaubaren Teilnehmerzahlen. Heraus stach Sonneberg, das bereits durch den offenen Brief gegen die Spaltung von »Geimpften« und »Ungeimften« seines Bürgermeisters, Uwe Scheler (MagMa berichtete), in den Schlagzeilen stand und mit einer friedlichen Demonstration mit laut Polizei über 1000 Teilnehmern beindruckte.

Die sogenannten Montagsspaziergänge vom 6. Dezember haben dann ein neues Ausmaß erreicht. Die nachfolgenden Angaben beruhen teils auf Polizeimeldungen sowie auf Berichten lokaler Demoteilnehmer, die sich durch stichprobenhafte Recherchen als weitgehend zuverlässig erwiesen und durch Bild- und Filmmaterial belegt sind. Diese Meldung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

In Arnstadt sollen es um die 500 Demonstranten gewesen sein. Dort soll auch der AfD-​Faschist Björn Höcke mitgelaufen sein. Aus Apolda wurden rund 170 Demonstranten gemeldet, aus Bad Lobenstein circa 150 Spaziergänger, aus Weimar und Nordhausen etwa 80, aus Hildburghausen 60. In Ilmenau begann der Spaziergang mit 200 Bürgern und endete mit etwa 500 Teilnehmern. Gute 200 Menschen sollen in Sömmerda spazieren gegangen sein.

In der Landeshauptstadt Erfurt, die vorsorglich den Regierungssitz sowie den Landtag mit Hamburger Gittern abriegeln ließ, liefen über 1000 Gegner der Corona-​Maßnahmen vom Erfurter Anger aus über den Juri-​Gagarin-​Ring. Die Polizei sperrte im Vorfeld Gassen in der Innenstadt ab. Durch das Ausweichen auf den Stadtring umgingen die Demonstranten die Blockaden und legten teilweise den Verkehr lahm und erhielten so mehr Aufmerksamkeit als sonst. Trotz friedlicher Teilnehmer kam es zu vereinzelten Übergriffen und Maßnahmen der Polizei.

In Jena hielt sich der Andrang mit 100 Spaziergängern in Grenzen. In Dingelstädt im Eichsfeld mit seinen etwas mehr als 6000 Einwohnern nehmen sich 100 Teilnehmer anders aus. Dort fand der Spaziergang erst zum dritten Mal statt. Auch in Mühlhausen, wo schon viel länger demonstriert wird, schloss sich eine ähnliche Menge den Montagsdemonstrationen an. Viele Teilnehmer kommen zum ersten Mal auf solcherlei Protestaktionen.

In der etwa 2600 Seelen zählenden Gemeinde Uder im Eichsfeld begaben sich ebenso rund 100 Teilnehmer auf die Straßen, um ihren Ärger über die Entwicklungen zu äußern.

In Zeulenroda (Bild) schließlich sollen um die 500 Teilnehmer am »Montagsspaziergang« teilgenommen haben.

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